Ausgabe 8/2012 - Online Scout

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13.07.2015 Aufrufe

„Mit dem erfolgreichen Absolviereneiner Lehre beim Bundesheer stehteiner vielversprechenden beruflichenLaufbahn nichts mehr im Weg!“Willi Waldner, Vorsitzender derGÖD-BundesheergewerkschaftAuf der Suche nach einer Lehrstelle entdeckte ihre Mutter,dass das Bundesheer Lehrlinge ausbildet. „Gott sei Dankhat das geklappt, denn mir gefällt’s sehr gut hier“, erzähltsie. Das liegt wohl auch am Arbeitsumfeld: „Meine Chefsund Ausbilder sind alle sehr hilfsbereite und lustige Menschen.Die Arbeit wird natürlich ernst genommen, aber esläuft nicht so streng ab. Man muss jetzt nicht Angst habenoder so“, meint Mühlbacher.Marcus Rubel, 18, erlernt seit Kurzem den Beruf desWerkstofftechnikers. „Meine Freunde und meine Familiehaben sehr positiv reagiert, als ich ihnen von derLehrstelle erzählte.“ Rubel besuchte zuvor die AHS,entschied sich aber dann doch für einen Lehrberuf.Einen, der zu seinen Interessen passt: „Physik undChemie fand ich schon immer spannend.“Die meisten technischen Lehrberufe sind im Amt fürRüstung und Wehrtechnik zu finden. Ein Viertel der 180Lehrlinge, die dort in den vergangenen 30 Jahren ihreAusbildung abgeschlossen haben, waren Frauen. DerGroßteil lernte Bürokauffrau oder Verwaltungsassistentin,doch auch der Beruf der Chemielabortechnikerin oder derTechnischen Zeichnerin liegt mittlerweile bei den jungenDamen im Trend.Tanja Mühlbacher war schnell klar, dass ihr ein Bürojobzu langweilig werden würde. Die 18-Jährige merkte beieinem Ferialjob, dass sie Feinmechanik spannend findet.Von der Übergangslösungzum ErfolgsmodellDie Möglichkeit einer Lehre beim Bundesheer wurde 1982eingeführt, um Kapazitätslücken im Industriebereich zu füllen.Heuer feierte man das 30-jährige Bestehen der provisorischenLösung, die inzwischen österreichweit insgesamt230 Personen gleichzeitig eine Lehrausbildung ermöglicht.Zwei Drittel wurden nach dem positiven Lehrabschlussübernommen, Interesse zu bleiben hätten mehr jungeMädchen und Burschen gehabt. Durch den Aufnahmestoppim Öffentlichen Dienst werden dem Grenzen gesetzt,auch die Aufnahme von Lehrlingen wird schwieriger. „Wirgeben den Jugendlichen eine Chance. Natürlich verfolgenwir auch das Ziel – zugegeben nicht ganz uneigennützig–, dadurch die am besten ausgebildeten Fachkräfte zukriegen“, beschreibt Brigadier Janisch das Engagement indiesem Bereich. Die Lehrlinge stellen den Nachwuchs fürdie Werkstätten dar. Zu tun gibt es einiges: Das Amt fürRüstung und Wehrtechnik ist das technische Kompetenzzentrumdes Bundesheeres. Zum einen wird das Bundesministeriumfür Landesverteidigung und Sport in Fragender Verteidigungs- und Wehrtechnik beraten, zum anderensieht man sich als Dienstleistungsunternehmen, das technischeGüter bereitstellt, prüft und weiterentwickelt. Auchspezielle Fähigkeiten wie Unterwasserschweißen oderauch elektrotechnische Sicherheitsmaßnahmen werdenvom Amt für Rüstung und Wehrtechnik angeboten.

15GÖD | 8_2012Keine leeren MeterAuch Marcus Rubel ergatterte vor Kurzem eine Lehrstellebeim Heer. In der Abteilung Explosivstoffe, Werkstoffeund Betriebsmitteltechnik erlernt er seit September denBeruf des Werkstofftechnikers. Feilen, sägen, Gewindebohren ist momentan seine Welt, da gerade die Grundbearbeitungvon Metall am Lehrplan steht. Fleißaufgabensind hier nicht vonnöten, jede Arbeit macht Sinn: „Alles,was die Lehrlinge machen, kommt wirklich zum Einsatz“,erklärt Brigadier Janisch. Rubel, der sich in seiner Freizeitfür Technik interessiert, stieß im Internet auf die Lehre. DaPhysik und Chemie zu seinen Steckenpferden zählen, ister hier goldrichtig. In der Werkstatt finden zerstörende undzerstörungsfreie Werkstoffprüfungen statt. Das heißt: Einerseitswerden Materialien zertrümmert, um ihren Zustand zuprüfen, andererseits werden intakte Teile mit Röntgen- oderUltraschallgeräten durchleuchtet, um beispielsweise Risseim Material zu finden.Lehrlinge von einst geben Wissen weiterGemanagt wird der Lehrlingsbereich im Amt für Rüstung undWehrtechnik von RgR Ingrid Kattnig, sie leitet das ReferatAusbildung und Militärische Sicherheit. „Ein Drittel der übernommenenLehrlinge ist heute selbst in der Lehrlingsausbildungtätig“, berichtet Kattnig. Da es sich beim Ausbildentrotz allem um eine Zusatzaufgabe handelt, wurde internein Anreizsystem geschaffen. Die Überzeugung, einem jungenMenschen etwas beibringen zu können, mache aber dieHauptmotivation aus, so Janisch. Damit gut ausgebildeteArbeitskräfte nicht gleich nach Abschluss der Lehre gehenmüssen, wünscht sich Brigadier Janisch eine Brückenlösungfür den Nachwuchs. „Es wäre sinnvoll, wenn wir siemindestens fünf Jahre behalten könnten.“ Auch eine eigeneLehrwerkstätte für Ostösterreich, um eine gemeinsame, zielgerichteteGestaltung des Lehrstoffs zu ermöglichen, wärewünschenswert“, so Janisch.Mario Lucin, 21, ist angehenderIT-Techniker. Ererfuhr während seinesGrundwehrdienstes, dassdas Bundesheer Lehrlingeaufnimmt. „Mir gefällt’s hiersehr gut“, erklärt Lucin,der auch privat gern ancomputern herumbastelt.Bonus BundesheerBundesheergewerkschaftsvorsitzender Willi Waldner berichtetvon den „Zuckerln“, die für die Lehrlinge angebotenwerden: „Es werden Lehrlingstage organisiert, die nicht nurbei Truppenbesuchen einen Einblick in das Bundesheerbieten, sondern auch umfassende Informationen zu denverschiedensten aktuellen politischen, staatsbürgerschaftlichenund wirtschaftlichen Themenbereichen beinhalten.Auch die sportliche Betätigung kommt bei diesen Veranstaltungennicht zu kurz.“Manch einer kennt das Bundesheer schon vor Lehrbeginnganz gut. Der 21-jährige Mario Lucin startete nach seinerZeit als Grundwehrdiener als IT-Techniker-Lehrling durch.Nach Aufnahmetest, Schnuppertag und persön lichemGespräch stand fest, dass er in den kommenden drei Jahrenalles über Systembetreuung, PC-Aufbau und Netzwerkelernen wird. Sein Umfeld hat beeindruckt reagiert:„Es macht schon was her, wenn ich erzähle, ich bin beimBundesheer.“

„Mit dem erfolgreichen Absolviereneiner Lehre beim Bundesheer stehteiner vielversprechenden beruflichenLaufbahn nichts mehr im Weg!“Willi Waldner, Vorsitzender derGÖD-BundesheergewerkschaftAuf der Suche nach einer Lehrstelle entdeckte ihre Mutter,dass das Bundesheer Lehrlinge ausbildet. „Gott sei Dankhat das geklappt, denn mir gefällt’s sehr gut hier“, erzähltsie. Das liegt wohl auch am Arbeitsumfeld: „Meine Chefsund Ausbilder sind alle sehr hilfsbereite und lustige Menschen.Die Arbeit wird natürlich ernst genommen, aber esläuft nicht so streng ab. Man muss jetzt nicht Angst habenoder so“, meint Mühlbacher.Marcus Rubel, 18, erlernt seit Kurzem den Beruf desWerkstofftechnikers. „Meine Freunde und meine Familiehaben sehr positiv reagiert, als ich ihnen von derLehrstelle erzählte.“ Rubel besuchte zuvor die AHS,entschied sich aber dann doch für einen Lehrberuf.Einen, der zu seinen Interessen passt: „Physik undChemie fand ich schon immer spannend.“Die meisten technischen Lehrberufe sind im Amt fürRüstung und Wehrtechnik zu finden. Ein Viertel der 180Lehrlinge, die dort in den vergangenen 30 Jahren ihreAusbildung abgeschlossen haben, waren Frauen. DerGroßteil lernte Bürokauffrau oder Verwaltungsassistentin,doch auch der Beruf der Chemielabortechnikerin oder derTechnischen Zeichnerin liegt mittlerweile bei den jungenDamen im Trend.Tanja Mühlbacher war schnell klar, dass ihr ein Bürojobzu langweilig werden würde. Die 18-Jährige merkte beieinem Ferialjob, dass sie Feinmechanik spannend findet.Von der Übergangslösungzum ErfolgsmodellDie Möglichkeit einer Lehre beim Bundesheer wurde 1982eingeführt, um Kapazitätslücken im Industriebereich zu füllen.Heuer feierte man das 30-jährige Bestehen der provisorischenLösung, die inzwischen österreichweit insgesamt230 Personen gleichzeitig eine Lehrausbildung ermöglicht.Zwei Drittel wurden nach dem positiven Lehrabschlussübernommen, Interesse zu bleiben hätten mehr jungeMädchen und Burschen gehabt. Durch den Aufnahmestoppim Öffentlichen Dienst werden dem Grenzen gesetzt,auch die Aufnahme von Lehrlingen wird schwieriger. „Wirgeben den Jugendlichen eine Chance. Natürlich verfolgenwir auch das Ziel – zugegeben nicht ganz uneigennützig–, dadurch die am besten ausgebildeten Fachkräfte zukriegen“, beschreibt Brigadier Janisch das Engagement indiesem Bereich. Die Lehrlinge stellen den Nachwuchs fürdie Werkstätten dar. Zu tun gibt es einiges: Das Amt fürRüstung und Wehrtechnik ist das technische Kompetenzzentrumdes Bundesheeres. Zum einen wird das Bundesministeriumfür Landesverteidigung und Sport in Fragender Verteidigungs- und Wehrtechnik beraten, zum anderensieht man sich als Dienstleistungsunternehmen, das technischeGüter bereitstellt, prüft und weiterentwickelt. Auchspezielle Fähigkeiten wie Unterwasserschweißen oderauch elektrotechnische Sicherheitsmaßnahmen werdenvom Amt für Rüstung und Wehrtechnik angeboten.

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