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mit Hans Pfister, LU 2002

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Atupri16Unter uns gesagt ...Gut sein bedeutet Gutes tunJe globaler sich die Welt entwickelt, umso mehr gehen jene unter, die <strong>mit</strong> ihrer trotzigen Eigenständigkeitbunte Akzente setzen: die Paradiesvögel und «queren» Kreativen, die «Originale». DieserBackstage-Beitrag ist einem Mitarbeiter gewidmet, der sich seit 1978 dafür einsetzt, dass diese«Originale» nicht durch die Maschen der sozialen Netze fallen – <strong>Hans</strong> <strong>Pfister</strong> ist Präsident der «GüüggaliZunft Luzern».<strong>Hans</strong> <strong>Pfister</strong>, 57Stellvertretender LeiterRegionaldirektion Luzernhans.pfister@atupri.chArbeitsbereiche u.a.:Kundenbetreuung, Abwicklung derkantonalen Prämienermässigungen;Abklärung administrativschwieriger Fälle; Verbindungsmannzur Atupri Agentur Lugano.Werdegang:Ein SBB-Vollblut: 1962 Lehre alsBetriebsdisponent und 7 JahreStationsdienst. Danach 10 Jahreim SBB-Reisedienst, u.a. inOrganisation und Reiseleitung.1982 Stellenwechsel zur KrankenkasseSBB (heutige «Atupri»).Der nach Direktor Richard Zumsteindienstälteste Atuprianerfeiert heuer ein Doppeljubiläum:40 Jahren im Dienst des öffentlichenVerkehrs, davon seit 20Jahren im Gesundheitswesen.Familie:Seit 1971 <strong>mit</strong> Ursi verheiratet.Zwei Kinder: Sohn Markus istMetereologe, Tochter Nicole istFloristin.Hobbies:Sie sind der Grund dieses Beitrags,denn <strong>Hans</strong> <strong>Pfister</strong> ist derPräsident eines der exklusivstenVereine der Schweiz! AllesWeitere im Beitrag.Die «Güüggali Zunft Luzern» (GZL),das ist im karnevalverrückten Luzernsicher eine Fasnachtsclique? Weitgefehlt! Die GZL ist eine Kulturvereinigungvon zehn Männern undeiner Frau, die sich um LuzernsStadtoriginale kümmert. «Originalesind Menschen», sagt <strong>Hans</strong> <strong>Pfister</strong>,«die in kein Schema passen. Sie fallenauf durch besondere musischeAktivitäten und ein liebenswertesWesen – sind einfach anders undverblüffen <strong>mit</strong> Humor und Individualität.Darum braucht und liebt mandie Originale».Wozu ein Förderverein?«Originale habens schwer, es sindLebenskünstler, leben eine eigeneOrdnung und fallen oft durch dieMaschen der sozialen Netze. Abergleichzeitig sind diese knorrigenGeschöpfe auch das Salz der Erde».Kommt hinzu, dass Luzern ein guterBoden ist für Originale. Davon zeugenauch zwei reich illustrierteBestseller-Bände, die vonder GZL zusammen<strong>mit</strong> demVerlag AnzeigerLuzern AG produziertwurden (Band 1wurde schon über10’000 mal verkauft,der neuere Band 2 garschon fast 5’000 mal!Bestellungen bei: GZL, Pf3818, 6002 Luzern. CHF25.– pro Band, inkl. Versand).Was genau tut die GZL?«Sie kümmert sich um rund zwanzigStadtoriginale» sagt <strong>Hans</strong> <strong>Pfister</strong>. DieGZL organisiert Ausflüge, jährlichbesucht man gemeinsam die <strong>LU</strong>GAund zum Jahresausklang gibtsimmer eine schöne Weihnachtsfeier.Daneben ist die GZL auch eine«Lobby», welche einspringt, wennein Schützling dringend auf Hilfeangewiesen ist.Ist die GZL eine reiche Zunft?<strong>Hans</strong> <strong>Pfister</strong> widerspricht vehement,denn GZL-Mitglieder sind keineVertreter der Reichen, und derMitgliederbeitrag der Zünftler beträgtnur 50 Franken, also gerade 550Franken jährlich ... wie geht dasdenn auf, da<strong>mit</strong> kann man ja kaumdie Monatsmiete fürs Zunftarchiv inder Luzerner Altstadt bezahlen?!«Irgendwie schaffen wirs eben»,schmunzelt <strong>Hans</strong> <strong>Pfister</strong>.


BackstageMit Subventionen?«Nein, wir bekommen keine städtischenBeiträge. Aber ab und zuSponsoren. Die Fahrten auf denAusflügen oder die <strong>LU</strong>GA-Eintritteoder die Verpflegung werden unsjeweils verbilligt abgegeben oder gargeschenkt. Und auch aus demVerkauf der Bücher und Plakettenkommt etwas zusammen».Und warum hat die GZL nur elfMitglieder?«Das ist in den Statuten so festgelegt.Anfragen hätten wir mehr alsgenug, aber wir wollen aus Prinzipnicht zahlreicher sein als jene, für diewir uns einsetzen».Mai <strong>2002</strong>: Luzerns Stadtoriginale besuchen Luzerns grosse Ausstellung <strong>LU</strong>GA (hier am neuen Atupri Stand).Hinten, zweiter von rechts: der Gastgeber und «GZL-Reiseleiter» <strong>Hans</strong> <strong>Pfister</strong>.Das Ehepaar <strong>Pfister</strong> reist gerne,Und woran erkennt man GZL-Mitglieder?«An der nepalesischen Pelzmütze(siehe Foto Titelseite), die wir an offiziellenAnlässen meistens tragen».Hat <strong>Hans</strong> <strong>Pfister</strong> noch Zeit füranderes?<strong>Hans</strong> <strong>Pfister</strong> (Mitglied der MykologischenGesellschaft Luzern) istamtlich geprüfter Pilzkontrolleur, «<strong>mit</strong>Brevet!», wie er nicht ohne Ironie hinzufügt.Doch etwas anderes nimmtmehr Zeit in Anspruch:seit vielen Jahren vor allem in denarabischen Raum. «1966 erklommich die Cheopspyramide. DiesesErlebnis prägte sich tief in mir ein,die Weite der Wüste, die geheimnisvolleKultur. Es ist alles so anders alshier, und ich meine, dass Unterschiedeverstehen auch hilft, dieWelt überhaupt zu begreifen.»<strong>Hans</strong> <strong>Pfister</strong> erlernte in der Folge dasarabische Alphabet («was mir leichterfiel, als seinerzeit das Steno»), unddas Ehepaar bereiste – <strong>mit</strong> Ausnahmedes Irak und Saudiarabiens – alle arabischenLänder vom Iran im Osten bisMarokko im Westen.Die Reisen der <strong>Pfister</strong>s sind nichtohne Risiken. Im November 1997waren sie <strong>mit</strong> einer Reisegruppe inÄgypten unterwegs, besuchten amSonntag das «Tal der Könige» undwaren am Montag auf dem Nil unterwegs.Abends vernahmen sie vomunbeschreiblichen Drama, das sicham Vor<strong>mit</strong>tag eben dieses Montagsauf dem Gelände des Tempels derKönigin Hatschepsut im Tal derKönige ereignete.Wie fühlt er sich als Atuprianer?«Arbeitsklima und Motivation sind sehr gut, und ich hoffe, dass Atupri für Versicherte und Personal weiterhin überschaubarbleibt. Die Veränderungen der letzten Jahre, die Publikumsöffnung, die Loslösung von den SBB und dieNamensänderung waren grosse Herausforderungen. Aber sie wurden erfolgreich bewältigt. Es macht ja auch Freudein einer Firma zu arbeiten, die von der Presse regelmässig als eine der besten ihrer Art bezeichnet wird!»Wohin führt die Entwicklung im Gesundheitswesen?<strong>Hans</strong> <strong>Pfister</strong> ist überzeugt, dass der Leistungskatalog zu aufgeblasen ist, was zur Kostenexplosion führe. Und wiewärs <strong>mit</strong> den viel diskutierten einkommensabhängigen Prämien? «Eine grossartige Idee», entgegnet er, «aber einBumerang. Der administrative Aufwand würde extrem anwachsen, und für Grossverdiener gäbe es genügendSchlupflöcher, um sogar noch weniger zu bezahlen.»17 4/<strong>2002</strong>

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