CyKLoPRůVodCe MoRAVA A SLeZSKo

Mit dem Bike auf Adrenalinfahrt im ThayatalFür den Nationalpark Thayatal braucht man nicht zu werben. Kaum anderswo sieht man so vieleAutos mit Fahrrädern auf dem Dach. Da fahren jene, die schon wissen, dass die schmalen Wegeüber der mäandrierenden Thaya (tschechisch Dyje) zu den größten Radfahrerlebnissen in Tschechiengehören. Jetzt wissen auch Sie es, zögern Sie also nicht loszufahren, denn auch für Adrenalinfreundelässt mancher Abschnitt den Hormonspiegel hochschnellen. Für uns andere genügt es,wenn wir uns an die Warnschilder im Gelände richten und die Fahrt unseren Kräften anpassen.Den Ausflug beginnen wir in der Stadt Znojmo (deutsch Znaim),die bereits 1226 königliche Stadt war. Auf ihrem Gebiet finden wirdaher eine große Anzahl sakraler Baudenkmäler, unter denen dieKatharinenrotunde als nationales Kulturdenkmal besondershervorsticht. Das seit Anfang des vorigen Jahrhunderts in denRäumen des hiesigen Schlosses untergebrachte SüdmährischeMuseum ist eines der ältesten in Südmähren. Liebhaber des Mysteriösensollten ganz bestimmt die unterirdischen Gänge derStadt besuchen, die im 13. – 17. Jahrhundert ausgehauen wurdenund als Vorratskammern für Lebensmittel und als Zufluchtder Bevölkerung in Kriegszeiten dienten. Heute herrschen hiergeheimnisvolle Wesen. Wenn Sie lieber aus der Vogelperspektiveeinen Blick auf Znojmo werfen wollen, stehen Ihnen derRathausturm und der Turm Vlkova věž zur Verfügung. AlleSehenswürdigkeiten erblicken Sie auch bei einer Rundfahrt mitder Minieisenbahn durch die Straßen. Vor allem die Kinder werdenvom städtischen Schwimmbad Louka mit Wendelrutsche,Rutschbahn und Wildfluss begeistert sein, Sie finden es in derNähe des Prämonstratenserklosters.Aus der Stadt steigen wir allmählich auf den Kraví hora (Kuhberg)an. Hier erblicken Sie vielleicht geschützte Tierarten wieGottesanbeterin, Schmetterlingshaft, Schwalbenschwanz, Segelfalter,Smaragdeidechse oder Schlingnatter.Nach einer weiteren mäßigen Steigung bietet sich Ihnen vomSealsfield-Stein genannten Aussichtspunkt einer der schönstenBlicke in das Thayatal, auf die Talsperre Znojmo und die Stadtselbst.Etwa auf dem 12. Kilometer queren Sie über eine Hängebrücke die Thaya. Sie wurde gemeinsam mit zwei weiterenvon den Grenztruppen erbaut. Heute dient die Brücke zum Glück nur noch den Besuchern.Der nächste Halt wird mehr als angenehm.Der Weingarten Šobes bieteteine Besichtigung, verbunden mit derVerkostung hiesiger Weine wie Rheinrieslingoder Weißer Burgunder.Eine weitere Station unseres Radausflugsist die Burg Nový Hrádek, dieder Markgraf von Mähren im Jahr1358 erbauen ließ. Den Wohnpalasschützte eine doppelte Wehrmauermit elliptischem Grundriss, was typischfür die Tiroler Burgen sein soll.Bis heute ist von Burg nur eine Ruinegeblieben, die herrliche Ausblicke aufdie Mäander der Thaya und den NationalparkThayatal bietet. GeöffnetVisutý most nad Dyjí – foto A. LinhartVinice Šobes – foto archiv Jihomoravského krajeist sie vom Mai bis September.In der Ortschaft Podmolí können Siedie Kapelle Mariä sieben Schmerzenaus dem Jahr 1753 besichtigen. Hier laden auch zwei kleine Gasthäuser zur Einkehr und eine Pension zur Übernachtung.Als nächstes erwartet uns ein einzigartiger Blick in das Thayatal – vom Königsthron (Králův stolec). Der Sagenach verfolgte im Jahr 1683 von hier aus der polnische König Johann III. Sobieski das Übersetzen seiner Truppen überdie Thaya, als er dem von den Türken belagerten Wien zu Hilfe eilte. An dieser Stelle wurde 1892 ein Holzpavillongebaut, der bis zum Ende des ersten Weltkrieges seinem Zweck diente. Im Jahr 1922 errichtete der Verein DeutscherTouristen in Zusammenarbeit mit dem Tschechischen Wanderverein unweit der ursprünglichen Stelle einen neuenPavillon in seiner heutigen Form.www.jizni-morava.cz29