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(Un)heimliche Untermieter - Naturmuseum St.Gallen

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Portrait: Kellerasseln, Hausratten & Hausmäuse S4Kellerasseln (Porcellio scaber)Harmlose KrebstiereAsseln sind Land lebende Vertreter der höheren Krebse undsomit mit den Hummern näher verwandt als mit allenInsekten. Sie brauchen ausreichend Feuchtigkeit, weil siemit Kiemen atmen und ihren Feuchtigkeitshaushalt nichtaktiv regulieren können. Zudem weist ihr Panzer auch keineWachsschicht auf, wie das bei Insekten der Fall ist. Asselnsind nachtaktiv und ernähren sich von Zerfallsprodukten (Detritus), pflanzlichenVorräten und Pilzen. Treten Asseln in Gebäuden massenweise auf, weist dies auf eingravierendes Problem mit Feuchtigkeit hin. Kellerasseln sind vorbildliche Mütter: IhreEier, die sich im Trockenen nicht entwickeln können, werden in einer stets gutbewässerten Bruttasche am Bauch aufbewahrt. Erst nach vielen Tagen schlüpfen dieJungen und verlassen, als kleine Ebenbilder ihrer Eltern, diese Bruttasche.Hausratten (Rattus rattus)Krankheitsträger und SchmusetiereRatten leben, von wenigen Ausnahmen abgesehen,überall auf der Welt. Die Hausratte ist allerdingsseltener als die Wanderrate, gilt aber als ein höchstgefährlicher Schädling. Sie kann nicht nur Krankheitenübertragen, sondern auch Nahrungsmittel schädigen. Als wärmeliebendes Tier ist siebei uns selten ausserhalb von menschlichen Bauten zu finden. Ihre Nahrung bestehthauptsächlich aus Getreide, Früchten und Gemüse. In Häusern macht sie sich überdie Lebensmittelvorräte her, am liebsten über Getreideprodukte, Pflanzenfett undZucker. Konkurrenz bekommt die Hausratte von ihrer Verwandten, der Wanderrate,welche grösser, kräftiger und aggressiver ist und sich schneller fortpflanzt. Ihrenschlechten Ruf hat die Ratte deshalb, weil die Ansteckung der Beulenpestgewöhnlich durch den Biss des Rattenflohs erfolgte. Heute gibt es allerdings auchMenschen, die Ratten als Haustiere halten.Hausmäuse (Mus musculus)Putzige NagetiereHausmäuse gehören zu den Nagetieren. IhreSchneidezähne sind wurzellos und wachsenständig nach. Damit die Zähne einerseits nicht zu lang werden und andererseits stetsscharf bleiben, müssen die Hausmäuse ständig verschiedene Materialien benagen.Das unentwegte Nagen, mit der sich die Hausmaus bei uns Menschen so unbeliebtmacht, dient also nur selten der Nahrungsaufnahme. Es wurde beobachtet, dasseine einzige Maus an bis zu 350 verschiedenen <strong>St</strong>ellen nagte. Eigentlich benagt eineMäusesippe zwar nur Objekte in ihrem Revier, da ein Mäusepaar aber ca. 200Nachkommen (Kinder und Kindeskinder) im Jahr haben kann, breiten sie sich schnellaus. Da Mäuse sich oft im Dunkeln aufhalten, ist der Tastsinn sehr wichtig. Über denganzen Körper sind Sinneshaare verteilt, welche lebenswichtige Informationen überdie unmittelbare Umgebung ermöglichen. Mäuse verbringen einen Grossteil ihrer Zeitmit Putzen verbringen, um ihr Informationssystem funktionstüchtig zu erhalten.© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005

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