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(Un)heimliche Untermieter - Naturmuseum St.Gallen

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Portrait: Motten, Schaben & MilbenS3Dörrobstmotten (Plodia interpunctella)NahrungskonkurrentenDörrobstmotten gehören zu den Schmetterlingen undwerden als Erwachsene etwa 2 cm lang. Ihre Vorderflügelsind dann kupferrot gefärbt und weisen im vorderen Teil eineweisse Zone auf. Dörrobstmotten sind an sich ganz hübschund vor allem harmlos – im Gegensatz zu den Raupen, diewahre Frassmaschinen sind und vor denen fast nichts sicherist. Kleine weisse Würmchen in Dörrobst, Müsli und anderen Lebensmitteln deuten auf dieAnwesenheit der Dörrobstmotten hin. Die sich entwickeln Raupen leben in Gespinststrängenund machen die Nahrungsmittel ungeniessbar.Deutsche Schabe (Blatella germanica)Gesellige ÜberlebenskünstlerBiologisch gesehen sind die Schaben absoluteErfolgsmodelle. In Versteinerungen wurden 40Millionen Jahre alte Schaben gefunden, die ihrenneuzeitlichen Nachkommen aufs Tasthaar gleichen.Schaben gehören zu den Insekten und sind auf dasÜberleben spezialisierte Erfolgskünstler: Sie sindAllesfresser und Hungerkünstler, können träge oder hochbeweglich sein,beherrschen eine passiven Flatterflug oder ein perfekt „kontrolliertes Abstürzen“.Schaben fühlen sich schnell zu Hause und gelangen schon durch einen Einkauf imfalschen Supermarkt in unsere Wohnungen. Wenn sie dann auch noch genügendSchlupfwinkel, Nahrung, flüssiges Wasser und eine moderate Temperatur vorfinden,bleiben die Tiere gerne. Deutsche Schaben bewohnen im Haus vor allem Einbautenund Installationen und sind sehr gesellig: Sie bewohnen ihre Schlupfwinkel gerne inGruppen von 500 bis 1000 Tieren.Hausstaubmilben (Dermatophagoides pteronyssinus)<strong>Un</strong>sichtbare PlagegeisterHausstaubmilben gehören zu den Spinnentieren undernähren sich von abgefallenen Hautschuppen, von denender Mensch pro Tag bis zu 1 g verliert. Diese Schuppenmüssen aber erst von Pilzen verdaut werden, bevor sie fürdie Milben nutzbar sind. Die Milben leben in Betten,Teppichen und Polstermöbeln. Mit einer durchschnittlichen Körpergrosse von 0.2 mmsind sie zwar von blossem Auge nicht sichtbar – können sich aber sehr unangenehmbemerkbar machen. Es sind allerdings nicht die Hausstaubmilben selbst, welcheAllergien auslösen können, sondern ihr Kot. Die feinen Kotpartikel könneneingeatmet werden und Asthmaschübe auslösen.© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005

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