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(Un)heimliche Untermieter - Naturmuseum St.Gallen

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MUSEUMSWEGLEITUNG(<strong>Un</strong>)<strong>heimliche</strong><strong>Un</strong>termieterEine Sonderausstellungdes Natur-Museums Luzernund des Mühleramas ZürichIm <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>28. April bis zum 9. Oktober 2005


ImpressumL1InhaltsverzeichnisLehrerblätterLImpressumL1Informationen zur AusstellungL2Inhalt der AusstellungL3MedienlisteL4Tiere in der Ausstellung L5-6Ideen rund um den Ausstellungsbesuch L7-10<strong>Un</strong>termieter-<strong>St</strong>eckbriefe L11-12Der Rattenfänger von HamelnL13Das RattenfängerliedL14<strong>Un</strong>termieter, musikalischL15<strong>Un</strong>termieter-PoesieL16Lösungen des KreuzworträtselsL17Lösungen der ArbeitsblätterL18SachblätterSPortrait: Silberfischchen und OhrwürmerS1Portrait: Hausspinnen und <strong>St</strong>ubenfliegenS2Portrait: Motten, Schaben und MilbenS3Portrait: Kellerasseln, Hausratten und HausmäuseS4Was tun bei <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termietern?S5Methoden der SchädlingsbekämpfungS6Konkrete Tipps gegen <strong>heimliche</strong> <strong>Un</strong>termieterS7Glossar S8-9Taxonomische Einteilung der <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termieterS10ArbeitsblätterAHeimliche <strong>Un</strong>termieter – ein Kreuzworträtsel A1-2Portrait eines <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termietersA3Der Körperbau der <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termieterA4Der Körperbau der InsektenA5SchnipselblattA6Bemerkungen zur vorliegenden LehrerwegleitungDie Wegleitung „(<strong>Un</strong>)<strong>heimliche</strong> <strong>Un</strong>termieter“ wurde von Regula Frei, Museumspädagogin des<strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>, ausgearbeitet. Die Grundlage bildet die Broschüre.„Heimliche <strong>Un</strong>termieter. Tipps und Anregungen für Lehrpersonen“ von Marie-Christine Kamke(Natur-Museum Luzern).Die Lehrerblätter (L1 – L19) enthalten allgemeine Informationen über die Ausstellung und Ideenzur Bearbeitung des Themas „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“ im Museum und im Schulzimmer.Die Sachblätter (S1- S10) liefern Hintergrundinformationen über die Heimlichen <strong>Un</strong>termieter.Die Arbeitsblätter (A1 – A5) sind als Vorlage für den direkten Einsatz in der Klasse konzipiert.Kopieren und Weiterverwenden für schulische Zwecke mit Quellenangabe erlaubtund erwünscht. RF, Mai 05© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Informationen zur AusstellungL2AllgemeinesDie Ausstellung „(<strong>Un</strong>)<strong>heimliche</strong> <strong>Un</strong>termieter“ wurde 1993 vom Natur-Museum Luzern unddem Mühlerama Zürich produziert und nach einer zehnjährigen Reise durch Europa vomMusée National d’Histoire Naturelle Luxembourg komplett neu gestaltet.Das <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> zeigt die Ausstellung vom 28. April bis zum 9. Oktober 2005<strong>Un</strong>sere Öffnungszeiten sind: Di bis Fr: 10 –12, 14 –17 Uhr; Mi bis 20 Uhr (Abendöffnung)Sa und So: 10 –17 Uhr (durchgehend).Adresse und Kontakt: <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, Museumstrasse 32, CH-9000 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>;Tel. 071 242 06 70, www.naturmuseumsg.chMuseumspädagogik: Regula Frei, Tel. 071 244 16 52, regula.frei@naturmuseumsg.chRahmenprogramm zur SonderausstellungFamiliensonntag„Das grosse Krabbeln“ am 29.5.05, 10 UhrNeben einer interaktiven Führung, gibt’s spannende Tiergeschichten, Spiele oderBastelmöglichkeiten für die ganze Familie.Internationaler Museumstag am So 8.5. 05, 10 –17 UhrAussergewöhnliche Insekten live: Der Insektenspezialist Guido Weidele zeigt seineLieblinge um 10.30 und um 14.00 Uhr, zusätzlich am Nachmittag Bastelwerkstatt fürFamilien von 14.00 – 17.00 UhrKindernachmittag am Mi 15. Juni 05, 14 –16 UhrGeschichten & Basteleien zu Spinnen, Ratten und Kakerlaken, für Kinderab 6 Jahren (Kosten: CHF 8.–. mit Anmeldung)Vorträge im Rahme der Veranstaltungsreihe Natur am SibniHeimliche und weniger <strong>heimliche</strong> <strong>Un</strong>termieter an und in Gebäuden am 18.5.05, 19 UhrUlrich Lachmuth, Diplom-BiologeSchmetterlinge in der <strong>St</strong>adt – Tatsache oder Utopie? am 15.6.05, 19 UhrBea Egger, Zoologin, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>Gemeinschaftsveranstaltung mit Pro Natura <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>-AppenzellMuseumskäfer & Co am 17.8.05, 19 UhrDr. Peter Herger, Käferexperte, pens. Direktor des Natur-Museums LuzernVon Mäusen und Ratten am 14.9.05, 19 UhrDr. Jürg Paul Müller, Direktor Bündner Natur-Museum, ChurAuf Anfrage werden interaktive Führungen für Schulklassen und Kindergärtenangeboten. Bitte melden Sie sich für die Führungen direkt bei der Museumspädagogikan: Telefon an: 071 244 52 16, Email regula.frei@naturmuseumsg.ch© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


MedienlisteL4Die Broschüre zur Ausstellung• Natur Musée Luxembourg (2002): (<strong>Un</strong>)Heimliche <strong>Un</strong>termieter / (Sous)Locatairesclandestins. Deutsch / französisch, farbig, 80 Seiten. Die witzig illustrierte Ausstellungsbroschüre mit vielen Bildern ist an der Museumskasse erhältlich(Preis: Fr. 10.-). Empfehlenswert als Vorbereitungslektüre, weil fast sämtliche Ausstellungstextedarin enthalten sind.Video• Natur im Haus. <strong>Un</strong>geziefer in neuem Licht. Head-Film AG/8048 Zürich, 2005. Eine Reportage über das Leben von Tieren, von denen wir kaum mehr wissen, als wie man sie tötet.Geeignet für die Oberstufe. Dauer: 53 min. Sprache: Dialekt.Dieser Video wird auf Anfrage im Vortragssaal des Museums gezeigt.• In der Ausstellung (<strong>St</strong>ube, Schlafzimmer) werden zudem zwei kurze Videos gezeigt:Ein „Kammerjäger“ wird porträtiert und eine Diskussion über <strong>heimliche</strong> <strong>Un</strong>termieter gezeigt. Dauer:15/20 Min.Weiterführende Literatur für Lehrpersonen• J. & A. Hess (1993): Heimliche <strong>Un</strong>termieter – Von allerlei Getier zwischen Keller undDach. Friederich Reinhardt Verlag Basel/Kassel. 128 Seiten. ISBN 3-7245-0795-X. Spannende und unterhaltsame <strong>Un</strong>termieter-Porträts mit vielen, leicht verständlichen biologischenInfos zu den einzelnen Tieren. Sehr empfehlenswert (u.U. auch für ältere SchülerInnen)• Du - Die Zeitschrift der Kultur (1993): Kreucher und Fleucher. Die nächsten Nachbarn.Heft Nr. 4, April 1993. 104 Seiten. Ein Heft, das die <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termieter von verschiedensten Seiten (kulturell, historisch, biologisch,kulinarisch, u.a.) her beleuchtet. Extrem unterhaltsam und bereichernd! Sehr empfehlenswert!• Ulrich Lachmuth (2001): Hausschädlinge. Vorbeugung und Abwehr. Verfasst imAuftrag des HEV Schweiz. ISBN 3-909262-01-6 Umfassende Informationen über <strong>heimliche</strong> <strong>Un</strong>termieter. Von der Faszination bis zur Bekämpfung.Beim <strong>St</strong>öbern im Netz entdeckt...• http://www3.stzh.ch/internet/ugz/home/dokumente/merkblaetter/schaedlingsbekaempfung.htmlUmfangreiche Merkblätter über die <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termieter• http://www.nabu.de/m04/m04_01/02436.htmlÖkologische Tipps zu Vorbeugung und Bekämpfung ungebetener Gäste in Küche und Keller• http://www.rsw.tue.schule-bw.de/Projekte/untermieter/untermieter.htmlEin Schulprojekt, bei dem sich eine Realschule aktiv für den Schutz und die Förderung dreier„nützlicher“ <strong>heimliche</strong>r <strong>Un</strong>termieter einsetzt.• http://www.mieterverband.ch/tete/themen/schaedlinge/schaedlinge_erlaeuterungen.htmlEine gute Übersicht über Haushaltsschädlinge• http://www.rentokil-initial.ch/d/pc.htmWas sie schon immer über die sogenannten Schädlinge wissen wollten und wie mit diesen Tiereumgegangen werden kann.• http://www.insecta.chEine umfangreiche Seite zu Insekten, mit einer ausführlichen Bilderdatenbank.© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Tiere in der AusstellungL5In der Ausstellung werden viele verschiedene <strong>Un</strong>termieter gezeigt und/oder erwähnt. Beiall der Fülle ist es nicht unbedingt einfach den Überblick zu behalten.Die folgende Tabelle nennt sämtliche Tiere, die in dieser Ausstellung, bzw. in derAusstellungsbroschüre irgendwie vorkommen und stellt auch dar, wo und in welcher Formdie Tiere zu finden sind. Tiere, welche lebend in Terrarien gehalten werden, sind fettmarkiert.Bei einem Besuch mit Schulklassen lohnt es sich einige wenige <strong>Un</strong>termieter in den Mittelpunkt zu stellen.Dass es unheimlich viele verschiedene <strong>Un</strong>termieter gibt, erfährt man in der Ausstellung sowieso.Wo Tiername (Deutsch) Tafel ander WandLupe aufWandtafelTerrarium Ausstell.-FührerPuppenhausKücheKücheFauchschabeAmerikanischeSchabexKüche Assel x x X xKüche Gemeiner Speckkäfer x x Ev. X x xKüche Hausmaus x X xKüche Brotkäfer x x xKüche Dörrobstmotte x x X xKüche Mehlkäfer x x X xKüche Schimmelkäfer x x xKüche Silberfischchen x x x xKüche Bohnenkäfer x x (x) xKüche Hausgrille/Heimchen x x X x xKüche Rotbrauner(x)ReismehlkäferKüche Getreidekapuziner (x)Küche Getreideblattkäfer (x)Küche Kornkäfer (x) xKüche Zitterspinne XSchlafzimmer Kleidermotte x x x x xSchlafzimmer Pelzkäfer x x xSchlafzimmer Menschenlaus x xSchlafzimmer Hausstaubmilbe x (Objekt) xSchlafzimmer Katzenfloh x x x<strong>St</strong>ube Blattlaus x x<strong>St</strong>ube Fransenflügler x x x<strong>St</strong>ube Hausspinne x x<strong>St</strong>ube Messingkäfer x x x<strong>St</strong>ube Teppichkäfer x x x x<strong>St</strong>ube <strong>St</strong>ubenfliege x x x<strong>St</strong>ube Holzwurm/Klopfkäfer x x<strong>St</strong>ube Kabinettkäfer x<strong>St</strong>ube Marmorschabe X<strong>St</strong>ube Gemeine Holzwespe x x x x<strong>St</strong>ube Wespe x x x xEntrée Wanderratte x (Objekt) X xXXxx© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Tiere in der Ausstellung (2)L6Wo Tiername (Deutsch) Tafel ander WandLupe aufWandtafelTerrarium Ausstell.-FührerPuppenhausHausstaubmilbexKäsemilbexBücherskorpionxZitterspinnexFilzlausxKartoffelkellerlausxZwiebellausxBettwanze x xMenschenflohxBachobstkäferxHausbock x xGrosser BuchdruckerxParkettkäferxWeinmottexGetreidemottexSpeichermottexMehlzünslerxHeuspannerxTagpfauenaugexMöhrenfliegexEssigfliegexFleischfliegexWadenstecherxKornmottexReiskäferxAmeisexLausxBücherlausx Die „Besatzung“ in den Terrarien kann sich von Zeit zu Zeit ändern…je nach Zuchterfolg.(Verpuppte Mehlkäfer-Larve)© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Ideen rund um den AusstellungsbesuchL7In der Schule (oder im Museum)BegriffsklärungIn einer Gesprächsrunde den Begriff „<strong>Un</strong>termieter“ gemeinsam erörtern:• Was ist ein „<strong>Un</strong>termieter“? Im Gegensatz zum „Mieter“?• Wer ist mit „<strong>heimliche</strong> <strong>Un</strong>termieter“ gemeint? Wer könnte im Mittelpunkt dergleichnamigen Ausstellung im <strong>Naturmuseum</strong> stehen?• Was ist das Gegenteil von „<strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termietern“? (Haustiere!)• Warum sind manche Tiere willkommen und manche nicht?• Was macht den <strong>Un</strong>termieter zum Schädling? (Sichtweise des Menschen. Vom<strong>Un</strong>termieter aus, kann der Mensch der Schädling sein)• Wie sind die Menschen gegenüber den <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termietern eingestellt? Warum?• Etc. Gemeinsam in einer Tabelle an der Tafel <strong>Un</strong>termieter und Haustiere vergleichen.<strong>Un</strong>termieter-ListeGemeinsam an der Tafel eine Liste mit „Heimliche <strong>Un</strong>termietern“ erstellen.Wer kennt <strong>heimliche</strong> <strong>Un</strong>termieter, z.B. von eigenen Erfahrungen von zu Hause?Anschliessend die Liste noch einmal gemeinsam durchgehen und definitiv entscheiden,welche der genannten Tiere wirklich <strong>heimliche</strong> <strong>Un</strong>termieter sind und welche nicht. Wassind die Kriterien dafür, dass ein Tier ein <strong>heimliche</strong>r <strong>Un</strong>termieter ist? Tiere, die sich nur zufälligerweise ins Haus verirren, aber nicht wirklich darin leben, zählen nicht zu den<strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termietern, auch wenn sie ebenfalls nicht unbedingt willkommen sind. Die Übergänge sindda aber natürlich fliessend…Sympathien für <strong>heimliche</strong> <strong>Un</strong>termieterIn einer Gesprächsrunde Argumente pro und kontra „<strong>heimliche</strong> <strong>Un</strong>termieter“ sammeln unddiskutieren:• Haben alle <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termieter einen schlechten Ruf?• Wenn ja, warum?• Ist dieser schlechte Ruf berechtigt? (z.B. Krankheits-Überträger)• Gibt es <strong>heimliche</strong> <strong>Un</strong>termieter, die mehr Sympathie verdient hätten? Als Anregung für diese (vielleicht ins Philosophische gehende) Gesprächsrunde das Gedichte „Meine<strong>St</strong>ubenfliege“ von Joachim Ringelnatz (Seite 14) zusammen lesen. Noch eine Gedanken-Anregung: Spezialisten nennen <strong>Un</strong>kraut inzwischen nicht mehr <strong>Un</strong>kraut, sondernAckerbegleitfauna. Analog dazu könnte man <strong>Un</strong>geziefer neu Hausbegleitfauna nennen.<strong>Un</strong>termieter-RecherchenGruppen- oder Einzelarbeit: aus der gemeinsam erstellten <strong>Un</strong>termieter-Liste ein Tierauswählen und genaueres darüber in Erfahrung bringen (über seine Biologie, über dieBedeutung dieses Tieres für den Menschen, etc.). Infos aus der Schulbibliothek und ausdem Internet zusammentragen. Die Infos über die einzelnen Tiere sind in der Ausstellung relativ kurz gehalten, deshalb empfiehlt es sichwirklich, über den einen oder anderen <strong>Un</strong>termieter genauer zu recherchieren!© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Ideen rund um den Ausstellungsbesuch (2)L8 Für’s Schulzimmer ein Info-Poster über den ausgewählten <strong>Un</strong>termieter kreieren und damit eine kleineAusstellung machen. Beim Besuch der Ausstellung im <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „seinen“ <strong>Un</strong>termietern der Klasse vorstellen.<strong>Un</strong>termieter-GruppierungHeimliche <strong>Un</strong>termieter gehören zu verschiedenen Tiergruppen:Viele gehören zu der Klasse der Insekten, einige zu den Spinnen, wieder andere zu denKrebstieren oder zu den Säugetieren. Klassenmerkmale kennen lernen und die <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termieter in der Ausstellung einteilen. (SieheS10)<strong>Un</strong>termieter aus dem Gedächtnis zeichnenEinen <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termieter, dem man schon einmal begegnet ist, aus dem Gedächtniszeichnen. Wissen alle SchülerInnen wie „ihr“ <strong>Un</strong>termieter aussieht? Oder kennt man dasbekannte Tier vielleicht gar nicht so genau, dass man es auch zeichnen könnte? Kann dasAussehen des <strong>Un</strong>termieters mit Worten beschrieben werden? Vielleicht sogar so genau,dass andere Schüler das Tier zeichnen können, ohne dass sie es je gesehen haben? In der Ausstellung oder nach dem Ausstellungsbesuch, zeichnen die SchülerInnen „ihren“ <strong>Un</strong>termieternoch einmal und vergleichen die Zeichnung mit ihrer ersten: stimmt z.B. die Anzahl Beine, die mangemalt hat? Hat das Tier spezielle Körperanhänge? etc.Der Rattenfänger von HamelnIn der Schule (oder im Museum) die Geschichte vom Rattenfänger von Hameln (L13)erzählen/hören.• Warum hatten Ratten und Mäuse damals so einen schlechten Ruf? Etwas über die Pest erfahren oder mittels Recherche selber in Erfahrung bringen.• Wie steht es heute mit den Ratten und Mäusen? Eine kleine Umfrage in der Klasse starten: wer mag Ratten, wer mag Mäuse. Wenn ja oder nein,warum?KammerjägerEinen Kammerjäger in die Schule einladen. Ein sehr spezielles und eher seltenesBerufsfeld kennen lernen. Vorgängig etwas über diesen Beruf in Erfahrung bringen undFragen vorbereiten.<strong>Un</strong>termieter in der Schule halten und züchtenEinen oder mehrere <strong>Un</strong>termieter in der Schule in Terrarien halten und züchten und dabeilernen, wie sich z.B. Insekten entwickeln. z.B. Mehlkäfer (ihre Larven – die Mehlwürmer – erhält man in jeder Zoohandlung und die Haltung isteinfach und unproblematisch).<strong>Un</strong>termieter-InteviewsMit Leuten verschiedener Altersgruppen Interviews zum Thema „<strong>heimliche</strong> <strong>Un</strong>termieter“machen. Haben ältere Leute andere Erfahrungen gemacht mit <strong>Un</strong>termietern als jüngere?Wissen sie evt. noch von <strong>Un</strong>termietern, die heute niemand mehr so richtig kennt (z.B.Bettwanzen)? Kennen sie alte Hausmittelchen und Tricks gegen diese <strong>Un</strong>termieter oderwollte man denen früher gar nicht so sehr zu Leibe rücken, wie man das heute tut?© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Ideen rund um den Ausstellungsbesuch (3)L9Im Museum (oder in der Schule)Selbständige Betrachtung der AusstellungEs lohnt sich SchülerInnen ganz zu Beginn 5-10 Minuten selbstständig die Ausstellungbetrachten zu lassen, noch ganz ohne Arbeitsauftrag. Der erste Gwunder kann so gestilltund Ruhe für allfällige Aufgaben hergestellt werden.SchülerInnen führen SchülerInnenDie Klasse in fünf kleine Gruppen aufteilen und jeder Gruppe einen der fünf Teile derAusstellung zuordnen. Jede Gruppe guckt sich ihren Ausstellungsteil genau an, liest dieTafeln, findet heraus, worum es in ihrem Teil geht. Anschliessend führen die Gruppen denRest der Klasse durch „ihren“ Ausstellungsteil und erzählen das wichtigste zum Inhalt,geben ihre Meinung dazu ab, etc. Evt. einen Fragenkatalog vorbereiten, den jede Gruppe als Hilfestellung in ihren Ausstellungsteilmitnehmen und anhand dessen sie ihren Teil der Führung vorbereiten kann. Mögliche Fragen: Was istdas Hauptthema des Ausstellungsteils? Welches sind die wichtigsten Aussagen (maximal 5 Sätze)?Welche Tiere werden behandelt? Welche Entdeckung oder Aussage hat euch überrascht?TierbeobachtungenZehn Minuten (oder länger) die Hausmäuse beobachten. Wie viele Mäuse wohnen imTerrarium? Was tun sie? Ist zu erkennen, ob es sich um eine Familie handelt oder nicht? Genaues Beobachtungsprotokoll schreiben, Skizze des Terrariums anfertigen und beschriften (was wirdwo gemacht?) Dasselbe mit anderen Tieren der Ausstellung machen, z.B. mit den Ratten, den Schaben … (Säugetieresind einfacher zu beobachten als Insekten).Wahr oder FalschNach dem genauen Betrachten der Ausstellung stellt die Lehrperson verschiedeneBehauptungen in den Raum. Die SchülerInnen entscheiden, ob sie wahr oder falsch sind.z.B.:• Schaben und Kakerlaken haben, wie alle Insekten, sechs Beine. (wahr)• <strong>St</strong>ubenfliegen können stechen. (falsch)• Die Kleidermotte ist ein Schmetterling. (wahr)• Eine Bettwanze ist so gross wie eine Haselnuss. (falsch)• „Hausgrille“ und „Heimchen“ ist dasselbe Tier. (wahr)• Heimchen haben Sprungbeine und können springen wie Heuschrecken. (wahr)• In der <strong>St</strong>. Galler Kanalisation gibt es Ratten. (wahr)• Küchenschaben können nur in Küchen überleben. (falsch)• Mehlkäfer entwickeln sich sehr ähnlich wie Schmetterlinge: vom Ei zur Larve zur Puppezum Käfer. (wahr). Die SchülerInnen denken sich mit Hilfe der Ausstellung selber wahre und falsche Aussagen aus undtesten sie mit der Klasse.© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Ideen rund um den Ausstellungsbesuch (4)L10Wer bin ich? – Variante 1Die Lehrperson wählt einen <strong>Un</strong>termieter-<strong>St</strong>eckbrief aus (<strong>St</strong>eckbriefe L12 – L 13) und liestihn Punkt für Punkt langsam vor. Jeder Punkt gibt den SchülerInnen einen weiterenHinweis auf das gesuchte Tier. Wer kennt das gesuchte Tier schon nach zwei Punkten?Wer braucht mehr Hinweise? Ab welchem Hinweis ist es absolut klar um welches Tier essich handeln muss? SchülerInnen, die das gesuchte Tier erkannt haben, rufen nicht einfach in die Runde, sondern haltensich schweigend den Finger auf die Nase, als Zeichen, dass sie das Tier bereits erraten haben. Sokönnen alle bis zum Schluss mitraten ohne dass die Lösung schon am Anfang rausgeplappert wird. SchülerInnen entwerfen in der Ausstellung oder im Klassenzimmer (z.B. verbunden mit Recherche-Arbeiten in der Bibliothek oder im Internet) selber verschiedene <strong>Un</strong>termieter-<strong>St</strong>eckbriefe (z.B. von ihrem„Lieblings-<strong>Un</strong>termieter“), mit denen dann in der Gruppe gerätselt werden kann.Wer bin ich? – Variante 2Zu Beginn des Ausstellungsbesuches wird allen SchülerInnen eine Karte/ein Zettel mitdem Namen eines <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termieters auf den Rücken geklebt (einfachste Methode:gelbes Abdeckband für Malerarbeiten verwenden). Die SchülerInnen sehen das Tier, dasan ihrem Rücken klebt nicht, können aber natürlich sehen, welches Tier die andern aufdem Rücken haben.Nun können sich alle kreuz und quer durch die Gruppe gegenseitig Fragen (z.B. „Habe ichsechs Beine?“, „Kann ich fliegen?“, „bin ich grau?“, „übertrage ich Krankheiten?“) zu ihremjeweiligem, unbekannten Tier auf dem Rücken stellen. Die Befragten dürfen jeweils nur mitJA oder NEIN antworten.Mittels cleveren Fragen tasten sich so alle an ihr Tier heran, bis sie letztendlich erratenhaben, wer ihnen am Rücken klebt. Für Leute v.a. Kinder, die noch nie etwas von der Fülle der <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termietern gehört haben, istdas Spiel nicht ganz einfach, weil – je nach Gruppengrösse - zwangsläufig viele unbekannte Tiere imSpiel sind. Die Ausstellung bietet aber natürlich vielfältigste Anregungen und Ideen, wonach man nochfragen könnte und welche Tiere überhaupt in Frage kommen. Aber natürlich kann man das Spiel auch einfach gestalten. Man kann Tiere in einer Gruppe auchmehrfach brauchen…. Allerdings lohnt es dann, den MitspielerInnen nichts davon zu sagen.Speckkäfer (Ansicht von unten)© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Wer bin ich? <strong>Un</strong>termieter-<strong>St</strong>eckbriefe (1)L11Spielanleitung: Die Lehrperson wählt einen <strong>St</strong>eckbrief aus und liest ihn Punkt für Punkt langsam vor. Jeder Punkt gibt den SchülerInnen einen weiteren Hinweis aufdas gesuchte Tier. Wer kennt das gesuchte Tier schon nach zwei Punkten? Wer braucht mehr Hinweise? Ab welchem Hinweis ist es absolut klar um welches Tier essich handeln muss?Achtung: SchülerInnen, die das gesuchte Tier erkannt haben, rufen nicht einfach in die Runde, sondern halten sich schweigend den Finger auf die Nase, als Zeichen,dass sie das Tier bereits erraten haben. So können alle bis zum Schluss mitraten ohne dass die Lösung schon am Anfang rausgeplappert wird.<strong>Un</strong>termieter-<strong>St</strong>eckbrief Nr. 1• Ich bin ein ziemlich kleines Tier.• Das Haus der Menschen ist auch meinHaus.• Meistens bin ich in der Nacht viel aktiverals am Tag. Kann sein, dass ich dannziemlichen Lärm veranstalte.• Ich lebe ja auch nicht alleine, sondernzusammen mit meiner Familie...und diekann ganz schön gross werden!• Ich esse alles gerne und fresse sogarLöcher in Dinge, die man eigentlich garnicht essen kann.• Die meisten Menschen finden micheigentlich ganz niedlich. Aber es gibt auchsolche, die fallen fast in Ohnmacht, wennsie mich sehen.• Die Menschen, die mich niedlich finden,finden das übrigens auch nur so lange ichnicht in ihren Häusern wohne!• Ich finde, ich bin ein schönes Tier! Ich bingrau und habe zwei kleine schwarzeÄuglein.• Ausserdem habe ich vier Beine und einenlangen Schwanz.• Einer meiner Vorfahren ist übrigensweltberühmt geworden. Er heisst MickeyMouse.• Ich bin die ......Hausmaus!<strong>Un</strong>termieter-<strong>St</strong>eckbrief Nr. 2• Ich bin ein ziemlich kleines Tier.• <strong>Un</strong>d ich esse alles gerne. Ich bin einrichtiger Allesfresser.• Am Tag schlafe ich, dafür bin ich nachtsum so munterer.• Ich bin kein Einzelgänger. Wo ich bin, istauch meine ganze Familie.• Die Menschen mögen mich nichtunbedingt. Viele haben sogar richtig Angstvor mir.• Das liegt wohl daran, dass ich denMenschen früher sehr oft schlimmeKrankheiten gebracht habe.• Aber man muss auch erwähnen, dass esMenschen gibt, die mich so sehr lieben,dass sie mich sogar in ihren Pulloverärmelnwohnen lassen.• Wenn ich grad nicht so ein wohligesPlätzchen habe, lebe ich am liebsten im<strong>Un</strong>tergrund. In Kellern zum Beispiel.• Oder aber in der Kanalisation.• Ich finde mich übrigens ein recht hübschesTier. Ich habe zwei schwarze, glänzendeAugen, lange Schnauzhaare, vier Beineund einen langen Schwanz.• Der ist übrigens völlig unbehaart, obwohlich sonst ein graues Fell trage.• Ich bin die ......Wanderratte!<strong>Un</strong>termieter-<strong>St</strong>eckbrief Nr. 3• Ich bin ein ziemlich kleines Tier.• Das Haus der Menschen ist auch meinHaus.• Ich fühle mich nämlich genau da wohl, woes das ganze Jahr hindurch immer einbisschen warm ist.• Wenn es dazu auch noch ein bisschenfeucht ist, ist mein Glück perfekt.• Wenn ich Hunger habe, nage ich an allerleiDingen. Aber so wenig, dass man es garnicht sieht. Ich hinterlasse keineärgerlichen oder schädlichen Frassspuren.• Eigentlich bin ich sowieso totalunschädlich. Aber die Menschen mögenmich trotzdem nicht. Wenn sie mich z.B. inihrem Badezimmer sehen, kriegen siemeistens gleich einen Putzfimmel. Warum,weiss ich auch nicht.• Ich bin ein schönes Tier, ich habe nämlicheine edle Farbe. Ich bin silbrig.• Meine Form gleicht ein ganz klein wenigeinem Fisch. Daher rührt wohl auch meinName.• Mich hat es übrigens schon zu Zeiten derDinosaurier gegeben. <strong>Un</strong>d ich sah damalsschon so schön aus.• Ich bin das......Silberfischen!


Der Rattenfänger von HamelnL13Die Rattenfänger-Sage(Nach Brüder Grimm "Deutsche Sagen")Im Jahre 1284 liess sich zu Hameln ein wunderlicher Mann sehen. Er hatte einen Rockvon vielfarbigem, buntem Tuch an und gab sich für einen Rattenfänger aus, indem erversprach, gegen ein gewisses Geld die <strong>St</strong>adt von allen Mäusen und Ratten zu befreien.Die Bürger sagten ihm diesen Lohn zu, und der Rattenfänger zog sein Pfeifchen herausund pfiff. Da kamen alsbald die Ratten und Mäuse aus allen Häusern hervor gekrochenund sammelten sich um ihn herum. Als er nun meinte, es wäre keine zurückgeblieben,ging er aus der <strong>St</strong>adt hinaus in die Weser; der ganze Haufen folgte ihm nach, stürzte insWasser und ertrank.Als aber die Bürger sich von ihrer Plage befreit sahen, reute sie der versprochene Lohn,und sie verweigerten ihn dem Mann, so dass dieser verbittert wegging.Am 26. Juni kehrte er jedoch zurück in Gestalt eines Jägers, erschrecklichen Angesichts,mit einem roten, wunderlichen Hut und liess, während alle Welt in der Kirche versammeltwar, seine Pfeife abermals in den Gassen ertönen.Alsbald kamen diesmal nicht Ratten und Mäuse, sondern Kinder, Knaben und Mägdleinvom vierten Jahre an in grosser Anzahl gelaufen. Diese führte er, immer spielend, zumOstertore hinaus in einen Berg, wo er mit ihnen verschwand. Nur zwei Kinder kehrtenzurück, weil sie sich verspätet hatten; von ihnen war aber das eine blind, so dass es denOrt nicht zeigen konnte, das andere stumm, so dass es nicht erzählen konnte. EinKnäblein war umgekehrt, seinen Rock zu holen und so dem <strong>Un</strong>glück entgangen. Einigesagten, die Kinder seien in eine Höhle geführt worden und in Siebenbürgen wiederherausgekommen. Es waren ganze 130 Kinder verloren. Der Rattenfänger von Hameln ist wohl die bekannteste deutsche Sage. Sie wurde in mehr als 30Sprachen übersetzt. Man schätzt, dass mehr als 1 Milliarde Menschen sie kennt. Selbst in fernenLändern gehört sie häufig zum Schulunterrichtsstoff. Der Rattenfänger von Hameln ist somit vermutlichauch der berühmteste Kammerjäger (Schädlingsbekämpfer) der Welt. Der historische Kern der Rattenfängersage konnte bis heute nicht mit letzter Sicherheit festgestelltwerden. <strong>Un</strong>ter den vielen Interpretationen hat der Hinweis auf die von Niederdeutschland ausgehendeOstkolonisation den grössten Wahrscheinlichkeitsgrad: Die "Kinder von Hameln" sollenauswanderungswillige Hamelner Bürger gewesen sein, die von adligen Territorialherren zur Siedlung inMähren, Ostpreussen, Pommern oder im Deutschordensland angeworben wurden. Dabei wird davonausgegangen, dass damals wie noch heute alle Einwohner als "Kinder der <strong>St</strong>adt", "<strong>St</strong>adtkinder"bezeichnet werden können.Die "Kinderauszugs-Sage" wurde später mit einer "Rattenvertreibungs-Sage" verknüpft. Diese beziehtsich mit Sicherheit auf die in der Mühlenstadt Hameln im Mittelalter besonders bedrohliche Rattenplageund ihre mehr oder minder erfolgreiche Bekämpfung durch wirklich professionelle "Rattenfänger".© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Das RattenfängerliedL14(Aus dem Musical „Der Rattenfänger von Hameln“ von G. Schröder)Ich bin ein fahrender Musikant, zieh‘ mit Gesang durch das weite Landund spiel, spiel, spiel – spiele für euch, meine schönsten Melodien.Ich bin ein fahrender Musikant, am bunten Kleid werd‘ ich gleich erkanntund spiel, spiel, spiel – spiele für euch, zum Tanz sollen alle zieh’n.Ist auch der Tag mal endlos schwer, bringt Kummer, Not und Pein,komm ich geschwind mit Musik hierher und lass euch fröhlich sein.Ich bin ein fahrender Musikant, Rattenfänger werd‘ ich auch genanntund spiel, spiel, spiel – spiele für euch, meine schönsten Melodien.Ich bin ein fahrender Musikant, fange auch Ratten im ganzen Land,ja ich, ich, ich – ich bin ihr Tod, helf’ den Bürgern in der Not.Ich bin ein fahrender Musikant, Rattenfänger werd‘ ich auch genanntund spiel, spiel, spiel – spiele für euch, meine schönsten Melodien.Ich bin ein fahrender Musikant, fange auch Ratten im ganzen Land,ja ich, ich, ich – ich bin ihr Tod, helf’ den Bürgern in der Not. Auf http://www.hameln.de/tourismus/rattenfaenger/index.htm erfahren sie mehr über dieRattenfängerstadt.© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


<strong>Un</strong>termieter, musikalischL15Die Kakerlake, die Kakerlake kann nicht mehr laufen, denn sie hat nicht, denn es fehlt ihretwas zum Rauchen.Da gehen schon Carranzas Leute, da gehen sie endlich nach Perote, und sie können nichtvorwärtskommen wegen ihrer langen Schnurrbärte.Die Kakerlake, die Kakerlake....Aus dem Bart von Carranza werde ich ein Tuch flechten, um es obendrauf auf den Hut vonSenor Francisco Villa zu legen.Die Kakerlake, die Kakerlake... „La Cucaracha“ war der Spitzname von Venustiano Carranza, der sich mit den Revolutionären unterFührung von Francisco Pancho Villa und Emilio Zapato im Jahr 1913/14 zusammengeschlossen hatte.Nachdem sie gemeinsam den Diktator Huerta aus Mexico-City vertrieben hatte, riss Carranza im August1914 allein die Macht an sich und wandte sich gegen seine früheren Mitstreiter Villa und Zapato. Erwurde 1920 als Präsident der Republik ermordet. Dieses Lied ist offensichtlich zwischen 1914 und 1920 unter den Anhängern Villas entstanden. Da esdamals sehr populär war, gibt es unzählige Verse, und in jedem Liederbuch finden sich andere. DieVersion „marihuana che fumar“ ist in vielen älteren Liederbüchern zu finden und wohl auch dieursprünglichste Version; die Variante „tobbacho che fumar“ ist mehr in gereinigten (Schulbuch)-Ausgaben zu finden.© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


<strong>Un</strong>termieter-PoesieL16Meine Musca Domestica (Meine <strong>St</strong>ubenfliege)Hoch soll sie leben!Auch tief darf sie leben,Meine <strong>St</strong>ubenfliege in der Winterzeit.Alle SauberkeitDarf sie schwarz verkleben.Was mag sie denken?Was mag sie lenken,Wenn sie scheinbar sinnlos auf dem FrühstückstischZwischen Braten, Käse, Milch und FischImmer unbehelligt flugwirr fliehtAber plötzlich einen Tischtuchfleck beehrt,Wo kein Mensch etwas Besonderes sieht?Ist ein Krümelchen wohl eines Totschlags wert?Mag sie meinetwegenIhre Eier legenWann, wohin und wieviel ihr beliebt!Immer noch studiereIch am kleinsten Tiere:Welche himmelhohen Rätsel es gibt.(Joachim Ringelnatz)Floh-PoesieDie LausDie Läuse sind aus der Mode gekommen,sie haben vor uns Reissaus genommen.Die Köpfe sind sauber, von Nissen frei,das Haar wirkt wie gepellt aus dem Ei.Doch hält der Mensch für immerdardem einst geliebten Exemplarein Eckchen frei in seiner Seele;erlaubt damit es sich nicht quälemit <strong>St</strong>umpfsinn und mit Depressionenauch mal die Leber zu bewohnen.Das freut die Laus! Was tät sie lieber?Sie läuft, wenn’s irgend geht, ihm drüber...(Lotte Schabacker)Ein Floh ging auf die Reise,zusammen mit ´ner Meise.Doch die Meise war ihm zu blau,da sprang er auf ´nen Pfau.Doch der Pfau war ihm zu bunt,da hüpfte er zu ´nem Hund.Doch der Hund war ihm zu kraus,da sass er auf ´ne Maus.Doch die Maus war ihm zu klein,da lief er zu Müllers Schwein.Doch das Schwein war ihm zu fett,da sauste er zu Annett.<strong>Un</strong>d Annett, die fand er wirklich nett!(Verfasser <strong>Un</strong>bekannt)Ein Floh kann einem Löwen mehr zu schaffen machenals ein Löwe einem Floh.(Kenianisches Sprichwort)© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Lösungen des Kreuzworträtsels (A1-2)Achtung: ä, ö, ü = ae, oe, ue (jeweils zwei Buchstaben)!L1716 1712 S K 18H 13 I L B101E S S I G F L I E G EW I T B I T92H A U S M A U S E D TD N C B R E WO D H E 14 F R AE E E N M I M NR R N F E S O ZR R 113F L H C T EO A H I L H T4B R O T K A E F E R 15 C ES T M G S HT5E K E L E6C H E M I EL H N7F A L L E N AB8S C H A E D L I N G EAuch die…K E L L E R A S S E Lgehört zu den <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termietern. Sie richtet aber kaum Schaden an undüberträgt auch keine Krankheiten. Es gibt also eigentlich keinen Grund ihr den Garauszu machen.© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Lösungen der ArbeitsblätterL18A3: Schema des Insektenkörpers:1. Kopf/ 2. Vorderbrust / 3. Mittelbrust / 4. Hinterbrust / 5. Hinterleibsegmente / 6. Fühler oderAntennen / 7. Vorderbeine / 8. Mittelbeine / 9. HinterbeineBeispiele für Insekten in der Ausstellung:Silberfischchen, Ohrwürmer, <strong>St</strong>ubenfliege, Dörrobstmotte, Schabe etc.A4 : Der Körperbau der <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termieter:Merkmal Schabe HausspinneAnzahl Beine 6 8Gestalt der Beine In einzelne Teile gegliedert In einzelne Teile gegliedertMundwerkzeuge2 Beisszangen2 Kieferklauen (Cheliceren)(Mandibeln)Flügel Ja (2 Deckflügel mit 2dünnen Hautflügelndarunter)NeinKörperIn 3 Teile gegliedert (Kopf,Brust, Hinterteil)Antennen 2 lange Antennen keineIn 2 Teile gegliedert(Vorderkörper,Hinterkörper)Die Schabe gehört zu den Insekten, während die Hausspinne zu den Spinnentieren gehört.Beide gehören aber zum <strong>St</strong>amm der Gliederfüsser und haben deshalb gegliederte Beine.© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Portrait: Silberfischchen und OhrwürmerS1Silberfischchen (Lepisma saccharina)Lebende Fossilien im HausSilberfischen sind entwicklungsgeschichtlich sehr alteInsekten. Ihren Namen verdanken sie ihrer silbrig schillerndenBeschuppung und ihrer elegantenFortbewegung, die an einen Fisch erinnert. Bei<strong>St</strong>örungen verschwinden Silberfischen flink in ihreVerstecke und kommen erst bei Dunkelheit wieder hervor.Im Haus verstecken sich Silberfischen in Gebäudefugen. Am liebsten halten sie sichim Bad auf, wo sie die nötige Feuchtigkeit finden. Sie haben nämlich nur eine weicheAussenhaut, keinen festen Panzer wie zum Beispiel die Käfer und benötigen dadurcheine feuchte Umgebung, um nicht auszutrocknen.Ihre Nahrung besteht aus Schimmel, am liebsten zellulosehaltig, aus Lebensmittelnmit hohem Vitamin-B-Gehalt und, als besondere Delikatesse, aus Hautschuppen, wiewir Menschen sie zuhauf verlieren, wann immer wir unsere Kleider wechseln. Da siesich aber nicht vom „Schmutz“, den wir sehen und entfernen können, ernähren, hatihr Auftreten wenig mit der Reinlichkeit im Haushalt zu tun.Silberfischchen können mehrere Jahre alt werden und leben somit im Gegensatz zuanderen Insekten sehr lange. Ihre Fortpflanzungsrate ist aber gering, so dass esviele Jahre dauert, bis sie sich zu einer grossen Anzahl vermehrt haben. WerSilberfischchen im Haus hat, sollte sich eher freuen als ärgern. Silberfischchen sindnämlich sehr empfindlich gegen Umweltgifte, die zum Beispiel aus Balken, Möbelnoder Bodenbelägen ausdünsten können. Als lebende Messgeräte zeigen sie uns: DieLuft ist rein.Ohrwürmer (Forficula auricularia)Opfer schauerlicher GerüchteGanz entgegen der weit verbreiteten Vorstellung, dassOhrwürmer sich in Menschenohren bohren, sind diese Insektenvöllig harmlos. Sie stechen oder beissen nicht, übertragen keineKrankheiten und schädigen keine Lebensmittel – normalerwieseleben sie nicht einmal innerhalb von Gebäuden. Sie sind vielmehrnützlich und jagen Blattläuse.Die dämmerungsaktiven Ohrwürmer besitzen an ihrem Hinterleib eine Zange, welcheunter anderem zur Jagd oder zur Verteidigung eingesetzt werden kann. Nebeneinem sehr ausgeprägten Balzverhalten betreiben Ohrwürmer Brutpflege, was fürInsekten ungewöhnlich ist: Eier und Larven werden in selbst gebauten Höhlungenbeschützt.© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Portrait: Hausspinnen und <strong>St</strong>ubenfliegenS2Hausspinnen (Tegenaria domestica)Nützliche GruseltiereHausspinnen (oder Hauswinkelspinnen) und leben vor allem inHäusern in der Nähe des Menschen, in Kellern, Schuppen oderleer stehenden Gebäuden. In schwer zugänglichen und dunklenEcken bauen sie ihr Trichternetz. An dessen Ende liegt die„Wohnhöhle“, wo die Hausspinnen meistens ihren Tagverbringen. Erst abends kriechen sie hervor und können auf ihren<strong>St</strong>reifzügen in „Spinnenfallen“ wie z.B. Waschbecken oderBadewannen geraten, aus denen sie sich dann wegen der glatten Wände selbstnicht mehr befreien können.Wie alle Spinnen gehen Hauswinkelspinnen auf acht sehr langen Beinen. Diesunterscheidet sie von den Insekten, welche nur sechs Beine aufweisen. Viele Leuteekeln sich vor Spinnen, dabei sorgen ausgerechnet sie dafür, dass zahlreicheInsekten in Gebäuden nicht überhand nehmen: In ihren Netzen fangen sie erfolgreich<strong>St</strong>echmücken, Bremsen und andere Plagegeister.<strong>St</strong>ubenfliegen (Musca domestica)<strong>Un</strong>appetitliche Flugakrobaten<strong>St</strong>ubenfliegen leben schon seit Jahrtausenden mit unsMenschen zusammen. Wir empfinden sie meist alslästig, beim genaueren Hinschauen, fallen uns abereinige bemerkenswerte Eigenschaften auf: Fliegen sindgeschickte Piloten, fliegen zwei Meter pro Sekunde, wobei sie etwa 200 Mal mit ihrenFlügeln schlagen, und stossen sich auch nach Saltos nie den Kopf an. DieseFähigkeiten verdanken sie einem besonderen Gleichgewichtsorgan: denSchwingkölbchen. Diese Kölbchen schwingen mit derselben Frequenz wie die Flügel,aber immer in die entgegengesetzte Richtung. Mit ihnen können Fliegen jederzeitihre Lage im Raum registrieren und sicher durch die Wohnung fliegen.Fliegen landen mühelos auf spiegelglatten Flächen und fallen nicht herunter, weil siean allen sechs Füssen Haftläppchen mit Hafthaaren haben. Ein Sekret „klebt“ dieFüsse zusätzlich an der Oberfläche fest. Die Füsse der Fliegen sind aber nicht nurSaugnäpfe, sondern dienen auch als Vorkoster.Die Nahrungsaufnahme der Fliegen jedoch, ist weniger appetitlich:Landet eine Fliege auf unserem Teller stülpt sie ihren Saugrüssel aus und erbrichteinen Tropfen Verdauungssekret auf die Nahrung. Ihre Beine verrühren das Sekretund die angelöste Nahrung wird zu einem Brei. Dabei werden noch einige Bakterienmit vermengt. Dann, wenn alles schön vorverdaut und flüssig ist, saugt sie es auf.Zur gleichen Zeit wird hinten ein Kottropfen herausgedrückt und abgesetzt. Danachputzt sie sich noch ein wenig.<strong>St</strong>ubenfliegen vermehren sich rasant. Ein Weibchen legt in zeitlebens etwa 600 Eier.Die Jungen können sich nach wenigen Tagen selber fortpflanzen, so dass einereinzigen „Fliegengrossmutter“ nach kaum zwei Wochen 160'000 Enkel folgen.© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Portrait: Motten, Schaben & MilbenS3Dörrobstmotten (Plodia interpunctella)NahrungskonkurrentenDörrobstmotten gehören zu den Schmetterlingen undwerden als Erwachsene etwa 2 cm lang. Ihre Vorderflügelsind dann kupferrot gefärbt und weisen im vorderen Teil eineweisse Zone auf. Dörrobstmotten sind an sich ganz hübschund vor allem harmlos – im Gegensatz zu den Raupen, diewahre Frassmaschinen sind und vor denen fast nichts sicherist. Kleine weisse Würmchen in Dörrobst, Müsli und anderen Lebensmitteln deuten auf dieAnwesenheit der Dörrobstmotten hin. Die sich entwickeln Raupen leben in Gespinststrängenund machen die Nahrungsmittel ungeniessbar.Deutsche Schabe (Blatella germanica)Gesellige ÜberlebenskünstlerBiologisch gesehen sind die Schaben absoluteErfolgsmodelle. In Versteinerungen wurden 40Millionen Jahre alte Schaben gefunden, die ihrenneuzeitlichen Nachkommen aufs Tasthaar gleichen.Schaben gehören zu den Insekten und sind auf dasÜberleben spezialisierte Erfolgskünstler: Sie sindAllesfresser und Hungerkünstler, können träge oder hochbeweglich sein,beherrschen eine passiven Flatterflug oder ein perfekt „kontrolliertes Abstürzen“.Schaben fühlen sich schnell zu Hause und gelangen schon durch einen Einkauf imfalschen Supermarkt in unsere Wohnungen. Wenn sie dann auch noch genügendSchlupfwinkel, Nahrung, flüssiges Wasser und eine moderate Temperatur vorfinden,bleiben die Tiere gerne. Deutsche Schaben bewohnen im Haus vor allem Einbautenund Installationen und sind sehr gesellig: Sie bewohnen ihre Schlupfwinkel gerne inGruppen von 500 bis 1000 Tieren.Hausstaubmilben (Dermatophagoides pteronyssinus)<strong>Un</strong>sichtbare PlagegeisterHausstaubmilben gehören zu den Spinnentieren undernähren sich von abgefallenen Hautschuppen, von denender Mensch pro Tag bis zu 1 g verliert. Diese Schuppenmüssen aber erst von Pilzen verdaut werden, bevor sie fürdie Milben nutzbar sind. Die Milben leben in Betten,Teppichen und Polstermöbeln. Mit einer durchschnittlichen Körpergrosse von 0.2 mmsind sie zwar von blossem Auge nicht sichtbar – können sich aber sehr unangenehmbemerkbar machen. Es sind allerdings nicht die Hausstaubmilben selbst, welcheAllergien auslösen können, sondern ihr Kot. Die feinen Kotpartikel könneneingeatmet werden und Asthmaschübe auslösen.© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Portrait: Kellerasseln, Hausratten & Hausmäuse S4Kellerasseln (Porcellio scaber)Harmlose KrebstiereAsseln sind Land lebende Vertreter der höheren Krebse undsomit mit den Hummern näher verwandt als mit allenInsekten. Sie brauchen ausreichend Feuchtigkeit, weil siemit Kiemen atmen und ihren Feuchtigkeitshaushalt nichtaktiv regulieren können. Zudem weist ihr Panzer auch keineWachsschicht auf, wie das bei Insekten der Fall ist. Asselnsind nachtaktiv und ernähren sich von Zerfallsprodukten (Detritus), pflanzlichenVorräten und Pilzen. Treten Asseln in Gebäuden massenweise auf, weist dies auf eingravierendes Problem mit Feuchtigkeit hin. Kellerasseln sind vorbildliche Mütter: IhreEier, die sich im Trockenen nicht entwickeln können, werden in einer stets gutbewässerten Bruttasche am Bauch aufbewahrt. Erst nach vielen Tagen schlüpfen dieJungen und verlassen, als kleine Ebenbilder ihrer Eltern, diese Bruttasche.Hausratten (Rattus rattus)Krankheitsträger und SchmusetiereRatten leben, von wenigen Ausnahmen abgesehen,überall auf der Welt. Die Hausratte ist allerdingsseltener als die Wanderrate, gilt aber als ein höchstgefährlicher Schädling. Sie kann nicht nur Krankheitenübertragen, sondern auch Nahrungsmittel schädigen. Als wärmeliebendes Tier ist siebei uns selten ausserhalb von menschlichen Bauten zu finden. Ihre Nahrung bestehthauptsächlich aus Getreide, Früchten und Gemüse. In Häusern macht sie sich überdie Lebensmittelvorräte her, am liebsten über Getreideprodukte, Pflanzenfett undZucker. Konkurrenz bekommt die Hausratte von ihrer Verwandten, der Wanderrate,welche grösser, kräftiger und aggressiver ist und sich schneller fortpflanzt. Ihrenschlechten Ruf hat die Ratte deshalb, weil die Ansteckung der Beulenpestgewöhnlich durch den Biss des Rattenflohs erfolgte. Heute gibt es allerdings auchMenschen, die Ratten als Haustiere halten.Hausmäuse (Mus musculus)Putzige NagetiereHausmäuse gehören zu den Nagetieren. IhreSchneidezähne sind wurzellos und wachsenständig nach. Damit die Zähne einerseits nicht zu lang werden und andererseits stetsscharf bleiben, müssen die Hausmäuse ständig verschiedene Materialien benagen.Das unentwegte Nagen, mit der sich die Hausmaus bei uns Menschen so unbeliebtmacht, dient also nur selten der Nahrungsaufnahme. Es wurde beobachtet, dasseine einzige Maus an bis zu 350 verschiedenen <strong>St</strong>ellen nagte. Eigentlich benagt eineMäusesippe zwar nur Objekte in ihrem Revier, da ein Mäusepaar aber ca. 200Nachkommen (Kinder und Kindeskinder) im Jahr haben kann, breiten sie sich schnellaus. Da Mäuse sich oft im Dunkeln aufhalten, ist der Tastsinn sehr wichtig. Über denganzen Körper sind Sinneshaare verteilt, welche lebenswichtige Informationen überdie unmittelbare Umgebung ermöglichen. Mäuse verbringen einen Grossteil ihrer Zeitmit Putzen verbringen, um ihr Informationssystem funktionstüchtig zu erhalten.© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Was tun bei <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termietern?S51. Ruhe bewahren! In den meisten Fällen handelt es sich um harmlose Zufallsgästeoder <strong>Un</strong>termieter. In den seltensten Fällen ist es eine Folge von mangelnderSauberkeit oder Putztätigkeit.2. Die Tierchen zuerst genauer anschauen oder beobachten kann schon vieleVorurteile abbauen.3. Meist genügt es, den ungebetenen Gast durch's offene Fenster wieder ins Freiezu befördern.4. Tauchen die ungebetenen Gäste immer wieder und in grosser Zahl auf, odermöchten Sie wissen, was da kreucht und fleucht, so sammeln Sie einigeExemplare mit einem Glas oder Schächtelchen ein und bringen oder schickenSie es an einen Bestimmungsdienst. Man wird Sie dort beraten, ob es sich umharmlose Gäste handelt, wo allenfalls der Befallsherd sein könnte und wie Sie ihneliminieren und weiteren Befall vermeiden können.5. Nur in seltenen Fällen, z.B. einem massiven Befall einer Wohnung mitHausschaben oder bei Befall des Dachgebälks durch den Hausbock drängt sicheine chemische Bekämpfung durch eine Spezialfirma auf.(Raupe einer Dörrobstmotte)© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Methoden der SchädlingsbekämpfungS6Bei der Schädlingsbekämpfung werden biologische, physikalische und chemischeVerfahren unterschieden. Jede Kategorie weist spezifische Vorteile und Nachteileauf, jede Kategorie birgt aber auch ihre eigenen Risiken.Biologische VerfahrenBei der biologischen Bekämpfung von Schädlingen werden gezielt bekannteWechselwirkungen zwischen Organismen ausgenutzt.Grundsätzlich sind biologische Verfahren relativ zeitaufwändig. Beispiele fürbiologische Verfahren sind:• der Einsatz bestimmter Pflanzen mit abschreckender Wirkung auf bestimmteSchädlingen (z. B. Nelken oder Tomaten gegen <strong>St</strong>echmücken)• der Einsatz von Räubern und Parasiten z.B. Nematoden gegen Dickmaulrüssler: Hierbei werdenFadenwürmer eingesetzt, welche die Larven und Puppen desweit verbreiteten Pflanzenschädlings parasitieren und ihn so anseiner Ausbreitung behindern.• der Einsatz steriler Männchen in örtlich begrenzten Populationen• der Einsatz von Biotopkonkurrenten, welche die Schädlinge verdrängen,selber aber nicht schädlich sind z. B. Güllefliegen gegen grosse <strong>St</strong>ubenfliegen in TierställenPhysikalische VerfahrenDie klassischen physikalischen Grenzwerte des Lebens sind Temperatur undFeuchtigkeit. Auch Schadinsekten vertragen grosse Kälte oder extreme Trockenheitnicht. Entsprechende Umgebungen lassen sich relativ einfach einstellen und sindauch weit verbreitet. Beispiele sind:- Tiefkühlen zur Vorsorge gegen Vorratsschädlinge- Heissluftbehandlungen gegen Holzschädlinge- Mäusefalle- Veränderungen in Luftdruck oder Zusammensetzung der AtemluftWichtig ist zu vermerken, dass alle physikalischen Verfahren nurMomentbekämpfungen sind. Wenn wieder Normalbedingungen herrschen, könnenbehandelte Waren und Gegenstände jederzeit wieder befallen werden.Chemische VerfahrenDer Einsatz von Chemie ist nach wie vor ein weit verbreitetes Mittel, Schädlinge zubekämpfen. <strong>Un</strong>abhängig davon, ob ein Wirkstoff aus Pflanzen oder rein synthetischgewonnen wird, ist seine Anwendung eine chemische Behandlung mit denentsprechenden Risiken.(Quelle: Lachmuth Ulrich, Hausschädlinge. Vorbeugung und Abwehr. S. 50 – 51)© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Konkrete Tipps gegen Heimliche <strong>Un</strong>termieterAmeisenAusserhalb der Wohnung Ameisenstrassen mit <strong>St</strong>einmehl überstäuben und stark riechendeKräuter (Lavendel, Rainfarn, Thymian, Wermut oder Tomatenblätter) ausstreuen. Ritzen undLöcher abdichten, um das Eindringen zu erschweren. Im Wohnraum Ameisen mit<strong>St</strong>aubsauger wegsaugen und Lockschalen mit einer Zucker-Backpulver- oder Glyzerin-Honigmischung auslegen. Die Ameisen fressen den Köder, kehren in ihr Nest zurück undsterben dort. Bei massenhaftem Auftreten holzzerstörender Ameisenarten professionelleHilfe holen.KleidermottenLavendelblüten bzw. -extrakt halten Kleidermotten fern. Kleider aus Naturfasern nurgewaschen oder gut ausgelüftet in den Schrank legen. Gute Resultate erreicht manausserdem mit Lockstoff-Klebefallen.MehlmottenLebensmittel gut verschlossen aufbewahren. Vorsicht: Papier- und Plastiksäcke sind nichtmottensicher. Bei Befall Vorräte kontrollieren und in gut verschliessbare Behälter abfüllensowie Schränke reinigen. <strong>Un</strong>zugängliche <strong>St</strong>ellen, wo möglich, mit heissem Dampf oderHeissluftgebläse (mindestens 80° C) behandeln. Vor dem Zurückräumen in die Schränkevorsichtshalber alle Vorräte wie folgt behandeln: kurz einfrieren oder für einige Sekunden inder Mikrowelle, beziehungsweise eine halbe <strong>St</strong>unde im Backofen bei 50 bis 60° C erhitzen;die Methode hängt von den Lebensmitteln ab.SilberfischchenSilberfischchen reagieren sehr empfindlich auf alle Giftstoffe. Ihr Vorkommen im Haus istdemnach auch ein gutes Zeichen. Schutz vor der übermässigen Ausbreitung vonSilberfischchen bietet das Austrocknen der Räume und Verkitten der Ritzen.<strong>St</strong>echmückenWassertonnen im Garten zudecken, Fenster mit Fliegengitter versehen, Moskitonetz überdas Bett hängen. Abwehr mit Duftessenzen wie Zitrone, Eukalyptus, Zimt, Nelke oderLavendel.<strong>St</strong>uben- und SchmeissfliegenFliegengitter am Fenster, Durchzug, keine Esswaren offen lagern, Abfall- und Komposteimerhäufig leeren und reinigen. Eventuell Fliegenklebefallen einsetzen.Mechanische HilfsmittelLeimstreifen, Fliegenklatsche, Mäusefalle und Moskitonetz sind wirksame mechanischeMethoden, die in jedem Fall dem Einsatz der chemischen Keule vorzuziehen sind.Auslegen, nicht sprühenFalls alle "sanften" Massnahmen versagen, wählen Sie keine Sprühgifte, Räucherverfahrenoder Elektroverdampfer, bei deren Anwendung im ganzen Wohnraum Giftstoffe freigesetztwerden, sondern ein Frass- oder Kontaktgift, wie zum Beispiel Köderdosen.KammerjägerNützen die Massnahmen nichts, sollten Profis zur Bekämpfung beigezogen werden. FragenSie jedoch vor dem Einsatz von Giftsstoffen nach deren Wirkungsweise, denNebenwirkungen und nach den nötigen Vorsichtsmassnahmen nach der Anwendung.S7© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Glossar (1)S8Wichtige Begriffe aus der Fachliteratur rund um die <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termieterAbdomen<strong>Un</strong>terleib, Hinterleib der Gliederfüsser (Arthropoda)AntenneFühler der Krebstiere und InsektenArthropodaTiere, deren Beine in mehrere Teile gegliedert sind (Gliederfüsser)AussenskelettFeste chitinhaltige Haut, die Körper und Beine der Insekten umgibt.Dieses Aussenskelett ist wasser- und gasundurchlässig. Es bietetSchutz, gibt dem Körper Halt und dient der Muskulatur alsAnsatzfläche. Während des Wachstums wird das nichtmitwachsende Aussenskelett mehrmals abgesteift.Bioindikatorensind bestimmte freilebende Pflanzen- und Tierarten oderPflanzengesellschaften, die auf bestimmte Umwelt-Einwirkungenbesonders empfindlich reagieren. Ihr Auftreten oder Fehlen bzw. ihrVerhalten können Aufschlüsse über die Umweltgüte geben.BiologischeGezielter Einsatz von biologischen Organismen, der dazu dient, dieSchädlingsbekämpfung Populationsdichten schädlicher Tiere oder <strong>Un</strong>kräuter unterhalb einerSchadensschwelle einzuregulieren. Dazu werden auch räuberischeoder pflanzenfressende Insekten eingesetzt.BiotopLebensraum mit bestimmter eigener Prägung, d.h. die Gesamtheitder auf ein Lebewesen (Organismus) oder eineLebensgemeinschaft (Biozönose) einwirkenden <strong>St</strong>andortfaktorenChitinWeisse, amorphe, unlösliche Substanz, die den wesentlichstenBestandteil des Aussenskeletts der Insekten bildet.Cuticulaaus Chitin bestehendes Aussenskelett der GliederfüsserEntomologieInsektenkunde. Die Wissenschaft von den Insekten, ihrer Form undFunktion, ihrer Lebensweise, Klassifikation und VerbreitungEvolutionVeränderungen in der genetischen Konstitution einer Populationoder einer Gruppe von Populationen im Laufe der GenerationenFacettenaugeDas "Komplexauge" der Insekten; es besteht aus einer grossenZahl winziger Facetten bzw. Einzelaugen, die ihre Umwelt wie eingrobes Rasterfoto abbilden.FaunaTierwelt, TierreichFloraPflanzenwelt, PflanzenreichFussgliedTarsus; bei Insekten der letzte, mehrgliedrige Teil des Beins.Geschlechtsdimorphismus erkennbare <strong>Un</strong>terschiede zwischen Weibchen und Männchen inBezug auf Grösse, Form, Farbe, Zeichnung; ermöglicht leichteGeschlechterunterscheidungHabiatgrossräumiger LebensraumHäutungAbwerfen der alten Haut, durch WachstumHinterleibAbdomen der Gliederfüsser (Arthropoda)Imago (Plural: Imagines) Erwachsenes Insekt nach abgeschlossener MetamorphoseIndikatororganismen Organismen, die bestimmte Umweltbedingungen anzeigenKastenSpezifische Gruppen von Individuen innerhalb einer Art derstaatenbildenden Insekten mit unterschiedlichen Verhaltensweisen.KokonGanz oder teilweise aus Seidengespinst von der Larve gefertigteSchutzhülle für die Puppe© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Glossar (2)S9KomplexaugeMandibelMetamorphoseNomenklaturOcellenParasitenAuch: "Facettenauge", besteht aus einer grossen Zahl winzigerFacetten bzw. Einzelaugen, die die Umwelt eines Insekts wie eingrobes Rasterfoto abbilden.<strong>Un</strong>terkiefer; bei Insekten das erste Paar von Mundwerkzeugen.Umwandlung einer Larve in das Geschlechtstier bzw. fertige Insekt,das auch Imago genannt wirdwissenschaftliche Benennung der LebewesenPunktaugenPflanzen oder Tiere (auch Viren), die auf oder in anderenOrganismen leben und sich von deren Körpersubstanz ernähren,ohne ihren Wirt sofort zu töten.Pheromone Chemische Signalstoffe, die von Drüsen erzeugt werden, z. B.können sich Insekten einer Art anhand ihres spezifischenPheromon-Duftes, der von den Chemorezeptoren der Antennenwahrgenommen wird, über weite Entfernungen erkennen.PigmentfarbenPopulationSegmenteSexualdimorphismusSpeziesTarsusTaxonomieThoraxUmweltZoologiein Form von Körnern im Gewebe eingelagerter Farbstoff (verblasstnach dem Tod)Gesamtheit der Individuen einer Organismenart in einembestimmten Raum, die über mehrere Generationen genetischverbunden sind.Körperteile, die aufeinander folgenVerschiedenheiten im Aussehen von Männchen und WeibchenArtFuss; bei Insekten der letzte, mehrgliedrige Teil des Beins.Einordnung von Lebewesen in eine best. Systematik (biologischesSystem)Brustkasten, der mittlere Körperabschnitt von Gliederfüssern(Arthropoda), also von Insekten, Spinnen etc., zwischen Kopf(Caput) und Hinterleib (Abdomen)Gesamtheit dessen, was die Lebewesen umgibt, was auf sieeinwirkt und was sie selbst wiederum beeinflussen.Lehre von den Tieren© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Taxonomische Einteilung der heiml. <strong>Un</strong>termieter S10Die meisten <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termieter gehören zur Klasse der Insekten. In deruntenstehenden Tabelle werden die <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termieter in ein biologischesSchema eingeteilt<strong>St</strong>amm Gliederfüsser (Arthropoda) Wirbeltiere(Chordata)WichtigsteMerkmaleGegliederter Körperbau, Häutungen, Aussenskelett Wirbelsäule,InnenskelettKlasse Insekten (Insecta) Spinnentiere(Arachnida)Krebstiere(Crustacea)Säugetiere(Mammalia)WichtigsteMerkmale6 Beine, Körper beiausgewachsenen8 Beine Kiemen, 2AntennenMilchdrüsen,Milchzähne,ArtTieren 3 geteiltDeutsche Schabe,GemeinerSpeckkäfer,Dörrobstmotte,Silberfischchen,Menschfloh etc.Hausspinne,MilbenKellerasselBehaarungHausmausWanderratte© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Heimliche <strong>Un</strong>termieter – ein KreuzworträtselAchtung: ä, ö, ü = ae, oe, ue (jeweils zwei Buchstaben)!A116 1712 1810131L9D2U DD 14113F4B 15 ES5K67L8H EAuch die…gehört zu den <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termietern. Sie richtet aber kaum Schaden an und überträgt auchkeine Krankheiten. Es gibt also eigentlich keinen Grund ihr den Garaus zu machen.© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Kreuzworträtsel (2)Waagrecht:1 Wenn irgendwo im Haus reife Früchte rumstehen, bin ich sofort zur <strong>St</strong>elle. Weil ich reifeFrüchte liebe und meine Eier in sie ablege. Man nennt mich deshalb auch Fruchtfliege.Gesucht ist hier aber einer meiner anderen Namen.A22 Die meisten Leute finden mich ziemlich niedlich. Aber nur solange ich nicht in ihrenHäusern wohne, nicht all ihre Sachen anfresse und ihnen nachts nicht den Schlaf raube.Ich bin die …3 Von meiner Gattung gibt es unheimlich viele verschiedene Arten. Der Einfachheit halbernennt man mich …, obwohl ich eigentlich – je nach dem auf wen ich hüpfe und wessenBlut ich trinke – einen speziellen Namen habe.4 Ich heisse …, obwohl ich nicht nur Gebackenes, sondern auch andere Getreideproduktefresse.5 Viele <strong>heimliche</strong> <strong>Un</strong>termieter sind gar nicht so schädlich, wie man immer annimmt.Trotzdem empfinden viele Menschen …, wenn sie die Tierchen sehen und möchten sieam liebsten gleich wieder zum Haus raus haben.6 Mit … (z.B. Gift)7 und … versuchen die Menschen den <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termietern zu Leibe zu rücken.8 Vom <strong>St</strong>andpunkt der Menschen aus betrachtet sind <strong>heimliche</strong> <strong>Un</strong>termieter …. Eigentlichkönnte man das ganze aber auch umgekehrt sehen. Da wären dann die Menschen die….Senkrecht:9 Ich mag „Tutti-Frutti“ ganz besonders gerne. Man nennt mich deshalb auch …motte. Manfindet mich in der Küche aber auch an anderen Lebensmitteln.10 Ich bin wohl einer der bekanntesten und grössten <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termieter. Ich lebe im<strong>Un</strong>tergrund, z.B. in der Luzerner Kanalisation. Ich bin die …11 Einer der ersten „Kammerjäger“ war wohl der Rattenfänger von …. Er lebte im 13.Jahrhundert.12 Die Hausgrille macht sich’s gerne an warmen Orten gemütlich, z.B. in der Küche. Sobaldes dunkel wird zirpt sie da dann aus ihrem Versteck hervor. Man nennt die Hausgrilleauch … .13 Ich bin ein sehr bekannter <strong>Un</strong>termieter. Ich fliege gerne in die gute <strong>St</strong>ube, schlürfe da anallen Speisen und ärgere die Leute, weil ich ihnen ständig um den Kopf rum schwirre. Ichbin die …14 Der …käfer war früher vor allem in Mühlen ein Problem. Heute findet man ihn nur nochziemlich selten in Getreideprodukten. Seine Larven hingegen werden oft freiwillig ausdem Zoogeschäft ins Haus getragen, weil sie für manche Haustiere gutes Futter sind.15 Eigentlich ist „flotte …“ eher ein Kompliment als ein Schimpfwort. Findet der Menschjedoch eine sechsbeinige solche in seiner Küche, ruft er gleich den Kammerjäger.16 Das … sieht man meist im Badezimmer, weil es gerne feuchte, warme Orte mag. Esrichtet eigentlich überhaupt keinen Schaden an und wird deshalb zu <strong>Un</strong>recht vomMenschen verfolgt.17 Die Raupen der ... fressen am liebsten Wolle und <strong>St</strong>offe. Kein Wunder ärgert sich derMensch, wenn er plötzlich entdeckt, dass sein Lieblingspullover im Schrank „verlöchert“wurde.18 Die ... schleicht sich nachts in Bette und trinkt Menschenblut. Der Mensch merkt das nur,weil ihre <strong>St</strong>iche am nächsten Morgen heftig jucken. Die … ist dann aber schon langewieder weg: sie versteckt sich tags über in Ritzen und Spalten von Wänden.© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Portrait eines <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termietersA3Suche in der Ausstellung den <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termieter, der dir am besten gefällt. Maleein Bild von ihm und fülle den <strong>St</strong>eckbrief aus.(Schreibe beim Fundort dazu, wo in der Ausstellung du ihn gefunden hast.)NameFundortLieblingsessenBin ich für denMenschengefährlich?Deshalb hatmich meinFreund__________ausgewählt© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Der Körperbau der <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termieterA4Gehe in den Ausstellungsteil Küche und suche die Schabe.Zeichne ein Bild von ihr. Achte beimZeichnen besonders auf die Anzahl derBeine, die Flügel und den Mund derSchabe.Gehe nun in den Ausstellungsteil <strong>St</strong>ube und suche die Hausspinne.Zeichne ein Bild von ihr. Achte dabeibesonders auf die Anzahl der Beine,den Körper und den Mund der Spinne.Vergleiche die beiden <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termieter in der untenstehenden Tabelle.Überlege dir dabei zuerst, welche Merkmale sich für den Vergleich eignen.Merkmal Deutsche Schabe Hausspinne© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


Der Körperbau der InsektenA5Viele der <strong>heimliche</strong>n <strong>Un</strong>termieter gehören zur Klasse der Insekten.Der Körper der erwachsenen Insekten ist meist deutlich in drei ungleichgrosse Hauptabschnitte unterteilt, den Kopf, die Brust und den Hinterleib.Trage in die untenstehende Zeichnung folgende Bezeichnungen ein:Fühler, Hinterbeine, Kopf, Hinterbrust, Vorderbrust, Vorderbeine,Mittelbrust, Hinterbeine, MittelbeineSchema des Insektenkörpers:1 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _2 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _3 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _4 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _5 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _6 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _7 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _8 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _9 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _Suche in der Ausstellung drei Tiere, die einen solchen Körperbau aufweisen:_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _._ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _._ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _.© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005


SchnippselblattA6SchabeBettwanzeBücherskorpionMehlwurm (Mehlkäfer-Larve)HausmausMehlkäferMenschenflohSilberfischchenRatteWespe<strong>St</strong>ubenfliegeSpeckkäferDörrobstmotteKellerassel Essig-/Fruchtfliege (Drosophila) Hausgrille/Heimchen© Regula Frei, <strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> „Heimliche <strong>Un</strong>termieter“, 2005

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