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Kurier #6, Layout 1 - Kosch-Wiki

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NOSTRAHONORVERITASFÜR KAISER REICH UND RECHT,KÖNIG, FÜRSTEN UND PROVINZ!<strong>Kosch</strong>-<strong>Kurier</strong>Nr. 6Zwei mal sieben Tage nachdem Lichtfest war, und die Zeitdes Tages, da Praios‘ Antlitzam höchsten stand über demDererund, da erschollen diePauken und Trompeten aufdem Brodilsgrund vor derStadt. Voll freudiger Begierdewartete die Menge, die sich aufbeiden Seite der hölzernen Tribüneversammelt hatte, undplötzlich verstummte ein jeder,als vom anderen Ende derKampfbahn ein einzelner Reitersmannim Galopp herannahte.Vor der Loge mit dem Keilerwappenzügelte er sein Roß,und als sich die ihn umgebenStaubwolke gelegt hatte, sahman, daß es ein Ritter war, einHüne von Gestalt, vollkommenin schwarzen Panzer gerüstet,nur sein Schild weiß, mit demZeichen des Raben versehen.Auch sein Helmzier war dasBoronstier, mit seinen prachtvollausgebreiteten Schwingenkunstvoll und Respekt einflößendzugleich. Dies war keingewöhnlicher Recke, und auchkeiner jener bornländischenReiter, die man die Geflügeltenheißt.Freies Blatt und Anzeiger fürStaatswesen, Handel, Wissenschaften und KulturFürstliches Ritterturnierzu Angbar — Rondrazur Ehre, Rahja gefälligAn den Hof zu Angbar lud Seine Durchlaucht Blasius, Fürst vom Eberstamm zum GroßenRitterturniere an den Iden des Praios im 28. Jahre Seiner Regentschaft, oder dem 22. nach desKaisers Zeit. So kamen sie all dem Rufe zu folgen, die Grafen und Barone, die Ritter, Junkerund Edlen; und viel Volk obendrein, Bürger und Bauersleut‘. Und dies ist der wahre Berichtvon den Geschehnissen und Taten, wie ich‘s mit eig‘nen Augen sah und wie es eingehen soll indie Annalen des Landes, gegeben von mir, Hernbert von Falkenhag, Edler zu Angbar, FürstlicherHofherold und Wappenherr, für jetzt und für alle Zeiten (Amtsiegel). So vernehmet nun:Der schwarze Ritter senkteseine Lanze zum Gruße, undverharrte sodann regungslosim Sattel. Fürst Blasius aber erhobsich von seinem Throneund sprach mit machtvollerStimme: „Wer seid, Ihr, Ritterauf dem weißen Roß, daß ihrhierher kömmet, gerüstet und inWaffen an einem Tag des Festes?Was ist Euer Begehr?Sprecht!“Da lüftete der Fremde seinVisier mit den Rabenschwingen,und es gab etliche in derMenge, denen sein Antlitz einvertrautes war, und sie raunteneinander Namen und Titel desRitters zu.„Ihr kennt mich, mein Fürst.Man heißt mich Nottr Halderlin,den Elfenfreund, und ichbin gekommen, Euch Botschaftzu bestellen: Die Ritter und Edlendes Landes sind allesamtversammelt, sich zu turnierenRondra zum Ruhme und Euchzu ergötzen!“„So laßt sie herein, Ritter, aufdaß sie wacker streiten mögenin edlem Geiste. Doch zuvorempfangt für Eure Botschaftdies, Herr Nottr, und seid unsMarschall und Richter derSpiele!“Mit einer Verneigung im Sattelnahm der Baron von Twergentrutzden Stab aus der HandSeiner Durchlaucht entgegen,und großer Beifall brandteteauf, als nun die „Kündung desBoten“ vorüber war, die seit jeherdie Fürstlichen Turnierevon <strong>Kosch</strong> eröffnet.Nun sah man unter Hörnerklangund Paukenschlag die edlenRitter in Dreierordnung hereinparadieren.Mit blitzendenRüstungen und funkelnden Helmen,ihren guten Wappenschilden,den geschmückten Rössernund den bunten Wimpelnwar das ein fürwahr prachtvollerAnblick, wie ihn bessernicht einmal ein Meister mitPinsel und Farbe auf Pergamenthätte zaubern können. Dies warendie Edelsten des Landes,nichts und niemand hätte anderesvermuten können, und dasVolk jubelte ihnen zu.Nachdem sie sich nun all gezeigthatten, und vor dem Fürstendas Knie gebeugt hatten,da war's an der Zeit, daß manden Göttern den Respect erwies.Die SchwertschwesterXanéis vom Angbarer Haus der»Wohlan,Ihr <strong>Kosch</strong>er,stolz voran!«(Heimat-Hymne)Des Königs Landfriedeist besiegelt zu Gareth,vorbei und überstandensind Rabenkriegwie Orkensturm — eineneue Zeit beginnt indiesen Götterläufen.Und — wahrlich! — esscheint, als würden esfür unseren geliebten<strong>Kosch</strong> zumindestebenso bedeutsamePraiosläufe werden,wie für die übrigenProvinzen oder dasReich als solches.Fürst Blasius, unserdurchlauchtigster Herr,versammelte all' dieEdlen und Hohen seinerHerrschaft, undein jeder konnte sehen,was da an Machtund Pracht zusammenkam. Da berief er denSeneschalk Duridan,auf daß er des Fürstenstarke Hand sei imInnneren.Und ebenso wurdenvon Hoftag undReichsbehüter dreiverdiente <strong>Kosch</strong>erAdelsmänner zumReichsgericht berufen.So mag die Stimmedes <strong>Kosch</strong>es mit allemRecht in Zukunft einelaute sein in Dingendes Reiches.Drum handelt all', wiees in der Hymne heißt,die diesen Zeilen vor-


Seite 2 <strong>Kosch</strong>-<strong>Kurier</strong>Nr. 6Löwin von Alveran ging ihrenBrüdern und Schwestern voran,als gemeinsam bat Praios, dieFestlichkeit zu schützen unddie himmlische Ordnung aufDeren auch in diesem Turneizu wahren, Rondra, die Herzender Streiter zu stärken und sieaufs trefflichste fechten zu lassen,Ingerimm, ihnen die Waffenund Panzer zu segnen, Rahja,den Versammlten Freudeund Ausgelassenheitt zu bescherenund Boron, die wackerenReiter noch lang zu verschonen.Abermals erklangendie Fanfaren, und das Turnierward eröffnet.Dem Volke beließ man es,sich in allerlei Belustigungenzu ergehen, den Knappen undGefolgsleuten das Ringstechenund die Schützenwettbewerbe,bei Zweikampf zu Pferde undLanzengang aber, den wahrenDisciplinen, zeigten die EdlenDer Wettsreit beginntihre Künste mit Schwert undLanz’!Als nun der Wettsreit seinenLauf nahm, da sah man mitverwunderung, daß da derSchild mit der Schetzenecker<strong>Kosch</strong>ammer als einer der erstenvon seinem Träger in dieSchranken getragen wurde.Graf Helkor selbst war es, derda nach so langer Zeit derGram zum Kampfe antrat!Die junge und kühne RittfrauElza zu Wünschreyt bekam zuihrem Unglück spüren, warumSeine Hochwohlgeboren seinerzeitbeim Garderegiment„Goldene Lanze“ bis in denHauptmannsrang aufgestiegenwar. Schon im ersten Anlaufwurde sie aus dem Sattel gehoben,und noch viele nach ihr.Obgleich um wenigstenzwanzig Jahre älter als seineGegner, drang Graf Helkordoch auf sie ein wie der sturmwindvon den Gipfeln in dieEbene fährt, oder die Felsen imGebirge zu Tale poltern. Durchmehr als ein Dutzend Waffengängeblieb der ergraute Reckesiegreich, bis niemand mehrden Mut aufbrachte, ihm entgegenzutretenund er sich unbesiegtauf die Tribüne zurückzog,wohl „um den Jüngerendie Schande zu ersparen“, wiemanch ein Bebachter meinte.Auf der Grafenbank saßenüberdies die übrigen HochwohlgeborenenHerren, Orsinovon Falkenhag und Growin zuFerdok, sowie mitten unter ihnender junge Erlan von Wengenholm,der doch seinem Vateralle Ehre machte und wahrlicheinen würdigen Nachfolgerund Erben darstellte.Auf der Kampfbahn turnierteman sich derweil wacker, undruhmeswert war wohl manchein Treffen: Der erfahrene RitterLorbin vom Klamm warfHerrn Meinerzhagen vom Bregelgleich im ersten Ansturmaus dem Sattel, so daß diesersich beim Fall sein linkes Beinbös verletzte.Rondrian Al'Caszel, der Sohndes Obristen zu Ugdalfshöhbrach der Lanzen ganze achtemit Junker Kien vom Baum,bevor sie die Entscheidung aufden Schwertkampf vertagten,während Junker Relf Boninvon Angenbrück, wohl nochgeschwächt von seinen imKriege erlittenen Wunden, sichweder gegen den AngbarerGardereiter Glidfyr von Albsenknoch gegen den fahrendenRitter Tacosnachos Ui Ocixemauf dem Pferde halten konnteund für die Tjoste ausschied.Viel Aufsehen erregt auch dietulamidische Kriegerin SjashanaCharim, der es mit großemGeschick gelang, den Edlen Riseronzu Uztrutz zu bezwingen.Als sie auch gegen Ritter Derwartvon Marking siegreichblieb, da ward sie ein Lieblingdes Publikums.Und wie sie stritt ein jederRecke im Turniere tapfer undrondragefällig, so daß mannicht sagen konnte, wer da dieübrigen übertraf an Ehre undRuhm.Zum Abschluß des erstenTurniertages verlustierten sichdie Herrschaften beim großenFeste im Angbarer Schloß, zudem der Fürst und seineSchwester, Ihro ExcellenzReichsrätin Thalia geladen hatten.Man amüsierte sich beiSpeis und Trank, und Tanz undScherz auf die ergötzlichsteWeise. Besonders die jungenEdlen genossen die Lust derhöfischen Gesellschaft, einzigHerr Hilderich von Süderland,ein Recke aus dem Gefolge desTurniermarschalls, gab sichfreudlos wie ein Dualist. WieBeim Fürstenballeder Twergentrutzer selbst warauch dieser in den Rock derGolgariten gehüllt, und gabsich schweigsam, gerade so, alshabe er die Weihe im Namendes Herrn Boron empfangen.Als ihn die liebreizende Freinvon Unterangen und zwei ihrerFreundinnen während der Feierlichkeitenin eine Plaudereiverwicklen wollten, und sicheinige Streiter zu der Rundegesellten, die ebenfalls danachtrachteten, aus dem Munde desWeitgereisten etwas vom letztenKriege in den südlichenGefilden zu erfahren, da hubder Ritter Hilderich an, einegar grausliche Geschichte zuerzählen.Von den Untaten der verderbtenSöldlinge Al'Anfas erzählteer, und von den Schrecken dertödlichen Khomwüste, von Belagerungbei menschenvernichtenderHitze und Tod im heißenStaube, nicht achtend derzarter gearteten Naturen unterdenAnwesenden. Erst als derMarschall ihn um seine Diensteersuchte, hielt er inne, undhinterließ einen fürwahr denkwürdigenEindrucke bei derSchar seiner Zuhörer.Am nächsten Morgen kam eszu der mit Spannung erwartetenBegegnung, als Hauptmannseinen Vorgesetzten undFreund Leybhardt von Shegansburgherausforderte.Schelligkeit und Erfahrungzeigte sich Stärke und Größeüberlegen, denn trotz seinerKriegsverletzung gelang esdem edlen Leybhardt, seinenGegner durch eine gezieltenTreffer zu entwaffnen. Docham Ende hatte Tachonachossich der Edlen Vrela Thiren zuAlt-Ferdok entledigen können,und stand so schließlich demStreiter mit dem Burgenwappengegenüber. Aller Augenverfolgten gespannt Attackenund Konter, Ausweichen undAbfangen von Hieben.Der zweite TagWelch ein Duell, anzusehenjedem Rondrajünger eine selteneFreude! Allein, es konntenur einer der Recken obsiegen,obwohl es bis zum Ende, alsSchilde zerschlagen, Panzerzerbeult und Schwerter schartigwaren, nicht klar war, wer vonbeiden den entscheidenenTrefferschlagen würde. Selbst alsder edle Tachonachos dem Offizierdie Waffe duch gewalt’geWucht beinah aus derRechten geprellt hatte, ließ erihm ritterlich Zeit, sich wiederzu fassen. Doch wenig späterschien es endgültig entschieden— der Nordmarker Kämpehob seine Klinge zum vernichtenden,nicht zu parierendenSchlag, als der Herr Leybhardtmit ungeahnter Schnelligkeitseine Verteidigung für einenraschen Angriff fallenließ. Erfolgreich— dem überraschtenUi Ocixem blieb keine Zeit füreinen Konter, der Kampf warzu Ende.Da trat ein Knappe hinzu,dem Turniermarschalle Botschaftzu bestellen. Herr Nottrtat einen Blick auf die Zeilen,und sprach zu den Versammelten:„Bei Marbos Milde—wiederum der Ritter Falk!Noch einaml will er's ausfechten,unserem Rhondûrer Treffenzum Trotze. Der Strolch!Meinen Helm, und auf zumSpabrichts-Hügel!“ So sprengteder Golgarit alsbald zumverabredeten Orte, während dieÜbrigen erstaunt zurückblieben,glaubten sie doch die Ehrenrageder beiden Herren unddamit allen Hader zwischen ihnenseit dem Feste des Baronsvon Metenar zu Gunsten desTwergentrutzers beigelegt.Herr Nottrs GefolgsmannHilderich aber erstaunte wohl,als er nur wenig später denfraglichen Ritter Falk erblickte,Schändlich getäuschtwie dieser, friedlich vor seinemZelt lagternd, sich gerade anschickte,eine kleine Kräftigungzu verzehren: „Ihr hier?Was ist mit Eurem Streite?“ Inder Tat, dem wack'ren SiebentalerRecken war die Forderunggänzlich unbekannt, doch erbosteer sich sogleich: „Strolchnannt' er mich? Den werd' ich'slehren!“ Bevor noch Ritter Hil-


Nr. 6 <strong>Kosch</strong>-<strong>Kurier</strong>Seite 3derich ihn halten konnte, dawar der Kämpe auf und davon,seinem Gegner nach.Jener war indes bei SpabrichtsHügel angelangt und zügeltesein Roß, war doch derSiebentaler nirgends zu erblicken.Ehe er noch darübernachsinnen konnte, was es mitdieser seltsamen Forderung aufsich haben könne, brachen miteinem Mal drei Reiter aus demGehölze am Fuße der Anhöheund stürmten mit großemKriegsgeschrei auf Baron Nottrein. „Für Boron!“ entgegnetedieser, schloß sein Visier, undsenkte den Speer. Keiner derdrei war der erwartete Barborn,denn alle trugen sie auf ihrenSchilden das gleiche Wappen:zwei grüne Querblalken auf rotemGrunde.Den vordersten der Feindehob der Baron im ersten Anstrumaus dem Sattel, dochdann drangen sich die beidenverbliebenen — Rondra mögensie verderben! — schändlichvon beiden Seiten und zugleichauf ihn ein.Seine Lanze zerbrach widerden zweiten der Schurken, sodaß ihn der dritte zu Bodenwarf. Wohl hätte es schlechtum Hochgeboren Halderlin gestanden,wäre nicht just in diesemAugenblick der Ritter Falkam Orte des Geschehens eingetroffenwär. Schnaubend vorWut, erkannte er doch, woherdie Wasser flossen, und säumtesich nicht, seinen alten Kontrahentund Kampfgefährten Nottrzur Hilf‘ zu eilen. Wär nichtsein braves Roß bei rasantenRitt hügel‘nab ins Strauchelngekommen, nichtst undniemandhätte dem Siebentalerwiderstehen können. So aberstand‘s drei wider zwiee, vondenen einer noch zu Fuß war.Doch eilte Hilfe herbei, derRitter Hilderich mit vier andereneiligst herbei gerufenen Edlenund deren Reisigen, und sowar es doch ein leichtes, denSchurken den Garaus zu machen, und sie allesamt gefangenzu nehmen. Doch offenbartesich, wer sich da wider denTwergentrutzer Herr verschworenhatte. Denn von den dreienerlag einer wenig später seinenWunden, wogegen die beidenanderen Halunken sich als ganzgewöhnliche, wenn auch gewissenloseSöldlinge erwiesen.Von welchem Oberschurkendie sie gedungen waren, daßwollten die finsteren Gesellennicht preisgeben, so daß mansie einstweilen in den Kerkerwarf.Seit jeher und auch diesmalstand ein Gegenüber allerwettsreitenden Kämpen amletzten Tage des Turnieres an,eine gar staubige und oftmalsauch für Leib und Leben gefährliche,wenn auch nicht wenigehrenreiche Angelegenheit.Die Partei des Grafen Helkorstand auf der einen Seite, dieAnführerin der anderen warEfferdane vom Eberstamm, desFürsten eigene Nichte. Dieübrigen Ritter hatten sich einemder zwei zugesellt, dochprüfte der Marschall streng, obdie Scharen auch von Zahl undanderem des Turnieres und einanderwürdig seien. Dann erstfiel sein Stab als Zeichen, unddie Heerhaufen stürmten mitaller Hast und Kraft über dieBahn hinweg auf einananderzu.Der erste Ansturm ließ bereitsein halbes Dutzend Kämpenbei der Seiten zu Bodengehen, so daß ihnen die Knappenzur Hilf' eilten. Noch einmalgeschlossene Schlachtreihenzu formieren mochte keinerder beiden Parteien gelingen,undes entbrannte ein munteresGestech allerorten.Ein Trio von Rittern fochtDas Große Gestampfeamazonengleich, den drei Kriegerinnenwaren's da, die da derLöwin wohlgefälligst stritten— neben der Prinzessin Efferdaneselbst die Garde-ObristinGovena Glaldis, und die RitterinSamia von Ödenhof, die solange in fremden Landen weilte.Die Menge sparte nicht mitJubelrufen für die drei, dochauch die übrigen wackerenRecken verlohnten sich üppigenBeifall in diesem Gefechte.So ging die Zeit des ritterlichenStreites zu Ende, und dieStunde des Abschlußbanketteswar gekommen, zu der sich alldie Edlen wiederum in SchloßThalessia einfanden. Nebst allden köstlichen Speisen undDes Fürsten Gast-geistigen Trünken, wurdenauch die verdienten Recken desWettkampfes von SeinerDurchlaucht ausgezeichnet.Die tapfere Obristin aber,Govena Glaldis, ward mit demEdlentitel ausgezeichnet, „wasschon längst and der Zeit war“,wie sich seine Durchlaucht gegenüberdem Grafen von Ferdokausdrückte.Nicht lange freuten sich dieGeehrten, da sprach der Fürsterneut zu den Versammelten,doch diesmal waren es gewichtigeAffären des Landes, dieihn dazu bewegten. „Hört meineEdlen, was beschlossen ist.Noch praiosgefälliger, und zugleichvon zwergischer Geschäftigkeitsoll Unser Regimentin Zukunft sein. Drumwollen Wir fürderhin einen stetenHofrat einberufen, siebenweise und verdiente Würdenträger,die Unseren Ratschlußstärker mögen. Erster unter ihnensoll Unser Seneschalk sein,der hochgeschätzte Duridan,Ritter von Sighelms Halm. Genauso ist's und steht's geschrieben…“So kündigte Seine Durchlauchtvom Inhalt der Bulle,die als Proclamatio principispopulo sogleich auch allenthalbenvon den Herolden untersVolk getragen wurde. An denTafeln aber erhob sich ein allseitigesGemurme ob der Neuigkeit,doch war das Lob derVasallen für die fürstliche Entscheidunggroß.Da erhob der Fürst sich eindrittes Mal, um zu seinen Getreuenzu sprechen. „Ihr Leut‘,Ihr Damen, Herren wohl! InEinigkeit und Rondras Geiste,und Rahjas Segen obenauf, sosehen Wir Euch sitzen hier.Und so soll‘s immer sein beiRondras Jüngern, in guten wiein schlechten Zeiten. Und laßtEuch's sagen, daß Wir wohlden Zwölfen danken dafür. Daaber keiner unter unseren Vasallenist, den wir weniger alsdie anderen, seien Uns alle Getreuenritterliche Gesellschaft.“So ward die Angbarer Gesellschafteingerufen, die so geehrtenVasallen des Fürsten engsterRitterkreis. Kein Ordensoll es sein wie die heiligenBünde, sondern eine lockereBruderschaft der Freunde undGenossen. Doch nicht vergessenwerden soll das Schicksaljener 42 Getreuen, die mit demFürsten den Orken entgegenzogenund niemals mehr zurückkehrtenvom Feld der Ehre.Fürwahr, so ist es geschen zuAngbar, und so eilt die Kundeüber das Land von den ritterlichTaten und Begebenheit der dreiPraiosläufe, und auf ewig sollman die Tapferen preisen ob derRuhmesdinge, die sie vollbrachtenan den Iden des Greifenmondes.Auf daß sich dieses wiederhole!


Seite 4 <strong>Kosch</strong>-<strong>Kurier</strong>Nr. 6Das Lächeln des GrafenEine gar getreuliche Berichtung des gräflichenTruchseß Garubald zu <strong>Kosch</strong>talKOSCHTAL.. Anläßlich deslangerwarteten XXV. ThronjubiläumsSeiner HochwohlgeborenHelkor von Bodrin und vonSchetzeneck ward im letztenRahjamond ein reges Treibenauf <strong>Kosch</strong>tals Gassen und innerhalbder Burg. Besonders allerleiSchelmen und Gauklervolkwar dem Aufruf gefolgt,sich am Hofe des Grafen einzufinden.Seit langen Götterläufenschon ward kein Lächelnauf den Hochwohlen Lippen,was zu ändern sich dies bunteVolk zur Aufgabe gemacht hatte.Seit den frühen Mittagsstundenschon sangen, tanzten undscherzten die besten und witzigstenSpaßmacher des Landesim Thronsaal vor Graf Helkor,denn als Lohn winkte nichtsanderes als die Hand der liebreizendenPrinzessin, der Tochterdes Grafen.Wie der von geteerten undgefederten Gestalten wimmelndeBurggraben vermuten ließ,ward jedoch noch keinem einErfolg vergönnt. Immer wiederhörte man neue sieglose Gestaltenim herrschaftliche Gewässerlanden, jedesmal vom freudigenGejauchze der umstehentendenLeut' begleitet. So wardes Abend, und es stand zu befürchten,daß der Federvorratausgehen möge und weitereHühner um ihr Kleid bangenmüßten. Zudem ward die Scharder mutigen wartenden Narrenimmer kleiner, denn keinerwagte mehr so recht, auf einLachen des Grafen zu hoffen.Just da durfte ein fahrenderSchelm vortreten, dessen Nameeinem jeden unverständlichklang, und der in gelben, grünenund roten Stoffschuppengewandet war. Er war von denWachleuten, die bereits mit basilaminerotemKopfe und vomLachen feuchten Augen umhergingen,in den Thronsaal geleitet,von dessen Fenster man einerneutes Platschen vernahm.Graf Helkor saß, umringtvom atemlosen Hofstaate, mitgewohnt ernster Mine auf seinemThrone und warf ungeduldigeBlicke auf den Neuankömmling.Dieser begann soforteine kleine Knochenflötezu zücken und in den herrlichstenTönen eine gar lustige Melodiezu trällern. Dazu tanzte eraufgeregt umher, seine Schellenund Glöckchen wildschwingend. Er sprang und torkelteimmer wilder (manch einermeinte schon, es müßte mitdem Levthan zugehen), stetsauf den ernsten Grafen starrend,der keine Regung zeigte.Da plötzlich glitt der Spaßmacherauf einer, vermutlichvon seinem Vorgänger hinterlassenen,Pfütze auf dem Steinbodenaus und stürzte in hohemBogen in das angerichteteAbenddessert! In diesem Momentward ein feines Zuckenum die Mundwinkel des Landesherrenzu bemerken, begleitetvon einem kleinem, kurzemBrummen. Es war vollbracht!Augenblicklich begann allegemeinesGejubel zu erklingenund hektisch ward die Vorbereitungauf die Verlobungszeremoniegetroffen. Der verwunderteSchelm wurde von zweiWachen auf die Beine gehobenund begriff erst allmählich, wieihm geschah. Mit strahlendemAntlitz bedankte er sich beiGraf Helkor, der jedoch wiedereinmal mehr regungslos dasaß.Schon kündigten Fanfarenklängedie Prinzessin an, und derSpielmann blickte erwartungsvollauf die Eingangspforte.Als sie sich jedoch öffneteund die gräfliche Tochter erschien,verfinsterten sich seineZüge. Ungläubig fragte derfreche Gaukler, wo denn nunwirklich die versprocheneschöne Prinzessin sei. Wehe!Der Graf fuhr zornig von seinemThrone empor und wiesdie Wachen an.Bald darauf fand sich der beklagenswerteNarr geteert undmit Federn garniert auf dem


Nr. 6 <strong>Kosch</strong>-<strong>Kurier</strong>Seite 5schmalen Vorsprung desBurgfensters über dem Grabenwieder. Ein Stoß, und er landete,von Jubel begleitet, im kühlen,inzwischen recht unreinemNaß…Wenn man nach oben blickte,sah man aber einen höhnendgrinsenden Grafen, sich der gerechtenStrafe freuend — einAnblick, der Götterläufe nichtmehr zu sehen war und sogleichbis in den nächsten Morgenin Schetzeneck zu feierngewußt wurde. Der erfolgreicheSchelm aber ward in der Grafschaftnicht mehr gesehen…Haupstadtkommt nichtzur RuheViele Fremde füllenKassen der StadtANGBAR. Keine Zeit liebendie Wirte, Kaufleute und HandwerkerAngbars mehr als denMond des Ingerimm. Nicht alleindie Verehrung für denHerrn des Feuers und derSchmiede oder die sommerlicheWitterung ist es, auch sorgendie vielen Fremden in der Stadtfür den besten Verdienst desJahres.Neben den Festtagen desSchmiedegottes und der GroßenWarenschau zog in diesem Jahrzusätzlich das Fürstliche Ritterturnieran den Iden des PraiosReisenden von überall her an.Viele, die gekommen waren,blieben noch länger in derStadt, um an allen Ereignissenteilzuhaben — manche sogarvolle zwei Monate, währenddenen die Straßen und Gassenunserer Hauptstadt von Pilgern,Kaufleuten, edlen Kriegern undallerlei anderem fahrendenVolk nur so wimmelten.Wer immer unter seinemDach noch eine freie Schlafstellevorzuweisen hatte, konntebei ausgebuchten Herbergenund Gaststuben viel gutes Silberverdienen, war es dochselbst für vermögende Herrschaftenvon Stande nicht einfach,innerhalb der MauernQuartier zu finden.So glich der Turnierplatz zuBeginn des neuen Jahres einemmunteren Feldlager; allein hatteauch Efferd ein Einsehen, sodaß kein Regentropf‘ die Zeitdes Wettstreites trübte.S.F.Anschlag auf TurniermarschallBaron Halderlin zu Twergentutz verunglimpftANGBAR. Die Ankunft desBarons Nottr Halderlin zuTwergentrutz, welcher vomFürsten zum Turniermarschallernannt worden war, vollzogsich in aller Frühe und ohnegroßes Aufsehen. Mit seinemGefolge von vier Reisigen,zwei Mägden und dem Knappendes Barons, der den etwasiebenjährigen Dorian, denSohn des frischgebackenenTurniermarschalls vor sich imSattel mitführte, hielt der Baronzunächst nach einer UnterkunftHesindegeweihteroder andererGelehrterordentlichen Lebenswandelsals Hauslehrerund Erzieher von adeligemHause gesucht.Überragende Vergütung,excellente Unterkunft,langjährige Aufgabe.Anfragen bitte an dieRedaktion.INSERATE UNSERER LESERSCHAFTGlückwunsch undeindreifachHacketauden siegreichenRondria-Damen vonFerdok!Weiter so! <strong>Kosch</strong>voran!Alles für den Immanfreund:Nur bei Barnhelm Isgard,HändlerAussicht. Daraufhin begab ersich direkt zur fürstlichen Residenz,wobei es zu einem Zwischenfallkam, der beinahe zueinem Eklat geführt hätte.Wenige Hundert Schritt vonSchloß Thalessia entferntsprang plötzlich eine Gestaltaus einem Hauseingang hervorund schleuderte dem Baron mitdem Ausruf „verfluchter Apostat!“eine dunkle Masse insAntlitz. In höchster Angst umdas Wohl des Turniermarschallsdrangen die vier Begleitersofort auf den Attentäterein, doch gelang es diesem,durch eine enge Gasse zu entkommen.Die Begleiter undwohl auch der Herr Baronfürchteten schon schlimmes —Säure, Gift oder gar eine magischeAttacke, doch stellte sichzur allgemeinen Erleichterungheraus, daß die dunkle Masse,die Gesicht und Brust des Baronsbedeckte, ganz gewöhnlicherKuhdung war.Wie aus gut unterrichtetenKreisen verlautet, bemüht mansich um Aufklärung des Vorfalles,vermutet man doch flüchtigeAnhänger des verruchtenVisarkultes in der Stadt. DerBaron selbst war nur zu einerkurzen Stellungnahme gegenüberunserem Mitarbeiter zu bewegen:„Der Kerl mag sich mirim ehrlichen Kampf stellen,wenn er etwas von mir will.Zudem sollte er nicht mitFremdwörtern und anderenDingen ums ich werfen, vondenen er nichts versteht.“Seine Hochgeboren ließ zudemverlautbaren, daß er seineTeilnahme als Turnierrichterdurch dieses Geschehen nichtim mindesten gefährdet sähe.Vom Fürstenhof war zu hören,daß man ob dieser Unverfrorenheitzutiefst entrüstet sei undalles tun werde, um den Täterzufassen. Jofran SteppenhachLinker Hand: Seine HochgeborenNottr zu Twergentrutz,der TurniermarschallZu Gast in Angbar? Gaststubenund Wirtshäuser gibt esviele, aber nur eines isr dasbeste! Besucht auch IhrAmtreas'WurzelkellerJeden Abend zünftige Tanzmusikmit der Hauskapelle.„Die Orginal Ogertaler“(HFG erhältlich)


Seite 6SYRRENHOLT/GARETIEN. Dieunheimlich anmutenden Umstände,die zur des answintreuenehemaligen Freiherrn Dajinvon Nadoret während desÜberstellung zum ORG nachGareth geführt hatten, konntenkürzlich aufgeklärt werden.So scheint es anch heutigemErkenntnisstand, daß der Überfallauf den Geleitzug des Häftlingsdas Werk eines (bisherunbekannten) ruchlosen Magierswar. Zusätzlich schiendieser Zauberer noch einen inden garetischen Wäldern hausendenTroll — genauer gesagteine 21 Spann große Trollinnamens Kmussa — mit einemBeherrschungsspuch in seinenBann gebracht zu haben, umsich bei dem niederträchtigenÜberfall ihrer Hilfe zu bedienen.Glücklicherweise war diserBann jedoch nicht stark genug,denn die Trollin lehntesich, nachdem sie den Gefangenenbefreit hatte, gegen ihrenBeherscher auf. Daraufhinwurde der ehemalige Baronvon Nadoret eher zufällig erschlagen,der unbekannte Magiervertrieben, und somit wohlauch das Leben der Reiterinnenund Kutscher ds Geleitzugesgerettet.Die Aufklärung dieser Umständeverdanken wir den SyrrenholterHolzfällern DegrichHaffentrab und Aklan Gondam,die, im dichten Firunnebelvom Wege abgekomen,rein zufällig am Lager derTrollin Kmussa vorbeikamen.Dort erblickten sie das demGeleitzug entwendete großeBanner, das weithin gesuschtwurde. Als treue Untertanenund mit Blick auf die ausgesetzteBelohnung meldeten diebeiden dieses umgehnd ihremDorfschulzen. Groß war dieAufregung im Weiler Trunkbacham Forste, denn bislanggalt die Trollin im nahen Waldals weithin ungefährlich undfür ihres gleichen ungewöhnlichintelligent und umgänglich.Doch nun mußte man annehmen,daß sie angefangenhatte, selbst gut bewaffnete<strong>Kosch</strong>-<strong>Kurier</strong>Vom Troll erschlagen!Unrühmliches Ende des Answinisten Dajin von NadoretReisende zu überfallen undsich dabei gar unheimlichenZaubern zu bedienen.Am tiefsten aber saß derSchrecken beim Ritter TannGellich von Trunkbach darselbst,der mit seinen gesamtenMannen (derer zwei), nicht inden Wald, sondern stracks zumVogt Bärthram, dem Verweserder Baronie, eilte, auf daß diesersich der Sache annehme.Nach eingehender Überlegungentschied Vogt Bärthram, daßbesagte Angelegenheit dochvielmehr Sache der Ferdokersei, denn schließlich stammtensowoh der ehemalige ehemaligeFreiherr von Nadoret alsauch die Reiterinnen, denen erabhanden kam, gleichsam ausder Grafschaft Ferdok. So beschloßder verweser, sofort Botennach Ferdok zu entsenden,der Trollin Kmussa aber vorläufignoch keinen Besuch abzustatten.Kaum zwei Wochen spätermarschierten so zwanzig FerdokerReiter und wohl ebensovieleSyrrenholter Gardistennebst einigen MetenarerRecken unter Führung von RitterTann in den TrunkbacherWald. Mit gezogenen Schwertern,langen Piken und gespanntenArmbrüsten nähertesich der Trupp dem Ort, woman das Lager der Trollin vermutete.An dem erneut sehr nebeligenTage konnte man dieStätte jedoch nicht auf Anhiebfinden, so daß nochmals einheimischeFährtensucher mitdieser Aufgabe ausgesandtwurden, während die Kämpferund Kämpferinnen auf einerLichtung rasteten.Als fast drei Stunden zweider Fährtensucher keine aufschlußreicheSpur gefundenahtten und der dritte immernoch nicht zurückgekehrt war,wurde befürchtet, daß er dieTrollin zwar gefunden hatte,aber sie ihn auch. Um nicht ineinen Hinterhalt des gefährlichenund möglicherweise magiebegabtenUngeheuers zu geraten,wollte Vogt Tann bereitsschweren Herzens den Befehlzum Rückzug geben, als dervermißte Waldläufer Insar Katekinhumpelnd und mit zerrissenenemWams, aber am Lebenauf der Lichtung erschien.Insar hatte die Trollin tatsächlichgefunden, nur war sieauf der Jagd nach einem kapitalenKeiler quasi über ihn gestolpertund hatte ihn trotz seinerheftigen Gegenwehr vorerststatt des Keilers mit in ihrLager genommen. Nachdemihm Kmussa nochmals versichterthatte, daß sie ihn wirklichnicht fressen, sondern nur wissenwolle, warum er ihr Revieraufgesucht habe, erzählte Insarder Trollin, was er wußte.Nach geraumer Überlegenszeitentließ Kmussa den Waldläufermit der Botschaft, daßAbgesandte der Menschenkommen dürften, sie aber nichtmehr als „drei Kleinlinge“ sehenwolle.Letztendlich konnte VogtTann Gellich sich doch dazuentschließen, gemeinsam mitInsar Katekin und GyvannaValdach, Oberweiblin der FerdokerGarde, zu der Trollin zugehen. Der Rest der Truppesollte aber nur unweit hinterden drei Unterhändlern zurückbleibenund sich bereit hatlten,diese gegebenenfalls so schnellals möglich zu unerstützen.Das fast endlos lang erscheinendeGespräch mit Kmussa,das bis tief in die Nacht hineinandauerte und in dessen verlaufRitter Tann noch seinen Wappenrockverschenkte, klärte dieSache endlich auf.Unser allseits bemühter undund kühner Redakteur HelmbrechtJolen ist einge Tage spätergemeinsam mit einer gräflichenAbordnung zum Lagerder Trollin aufgebrochen, umden Tathergang nochmals,möglichst in den WortenKmussas festzuhalten. Hier einelesbare Zusammenfassung:Was wirklich geschah„Ich wollte grad ’n Hirschfangen, da kommt doch so‘nkomischer kleiner Kerl mitspitzer Nase, bunten SachenNr.6— ich mag bunte Sachen —und ’nem leuchtendenStöckchen. Dann sagt er, erist ein guter Freund von mirund ich sollt’ ihm eben malhelfen. Ich weiß nicht warum,aber ich bin mit ihmgegangen. Er ging dann zu’nem Weg und sagt wir sollenuns verstecken. Dannkommen auch schon ’neganze Menge von Reiternund ’ne Kutsche, hattenbunte Sachen an und amschönsten war das bunteTuch an der lange Stange,was im Wind flatterte. Ichmag bunte Sachen. Da hatder kleine Mann auf einmalumhergefuchtelt und wirresZeug geplappert und dannwar‘s auf einmal ganz nebligund ich war müde. Warwohl ein Zauberer, der kleine,und ich mag eigentlichgar keine Zauberer. Dannwar der Nebel weg und dieMenschen haben nicht mehrgeritten sondern geschlafenund mein Freund, nein nichtmein Freund sagt, ich solldie Kutsche aufmachen undden Mann drin rausholen.Das hab ich gemacht. Derhat auch geschlafen und ichhab‘ ihn zu ‘nem zauberndenKerl gebracht. Als erdann wach war, war erfurchtbar wütend und hatmit dem Zauberer ganz vielund schnell geredet undwollte dann mit einem Messerden Frauen in den buntenSachen was tun. Dasfand ich nicht nett, und erwar ja nicht mein Freundund da hab ich ihn gepacktund ihm eine gewatscht.Dann schreit mich derZauberer an: „Zurück!“ Ichpack den anderen über dieSchulter und geh auch zurück,doch da wurd der Kerlrot bis zur Spitze seiner langenNase und auf einmalkommt Feuer aus seinenHänden. Hier, da hab‘ ichnoch dicke Brandmarken!Also werf‘ ich den einenweg und geh auf den Kleinenlos, der gar nicht mehr


Nr. 6 <strong>Kosch</strong>-<strong>Kurier</strong>Seite 7mein Freund war. Der redetwas, schimpft, redet dannwieder was und kurz bevorich ihn packen kann ist erfutsch, einfach weg. Dannwird auf einmal der anderehinter mir wieder, schreitmich an, aber bevor er nochan so‘n Schwert kommt, sagter auf einmal gar nichtsmehr. Da hab‘ ich ihm schoneins über die Rübe gegeben.War irgendwie nichtschön so, sowas mach‘ ichsonst gar nicht, hab ich ichmitgenommen und in dieSchlucht geworfen. Sollt ja jakeiner wissen. Dann bin ichwieder zurückgegangen.Der Hirsch war natürlichweg. Ach, ja, das schönebunte Tuch an der Stangehab‘ ich mitgenommen —ich mag bunte Tücher. Hab‘ich das schon gesagt?“(Soweit die Aussage derTrollin, die wohl der Wahrheitentspricht — bekanntlich sindTrolle schlicht zu dumm zu mLügen.)Am Boden besagter Schluchtwurde schließlich auch ein zerschmetterterKörper gefunden,doch Krähen und anderes Getierhatten sich breits an demLeichnam zu schafffen gemacht,so daß er nur schwerlichidentifiziert wrden konnte.Der wertvolle Siegelring dsehemaligen Freiherrn von Nadoretsteckte jedoch noch immeran dessen Finger.Leichnam und Siegelringwurden inzwischen nach Nadoretüberführt und der Familieübergeben, die Dajin von Nadoretin der von ihm selbst angelegtenFamieliengruft unterSchloß Nadoret in einer feierlichenZeremonie im Kriese seinerLieben beisetzte.Leichte Probleme gab es allerdingsbei der Verteilung derausgesetzten Belohnung. Letztendlicheinigte man sich darauf,daß die Holzfäller DegrichHaffentrab und Aklan Gondam50 Dukaten bekommen sollten,wie auch die Trollin Kmussazusätzlich zu dem ihr überlassenenBanner der FerdokerGarde ebenfalls 50 Dukaten erhielt.Was Kmussa mit diesemGeld nun anfangen wird bleibtallerdings ungewiß; ebenso imDunkeln liegt auch, wie sichdie neue Sammeleidenschaftder Trollin, der es Wappen undFlaggen scheinbar angetan haben,sich entwickeln und auswirkenwird.Dajin von Nadoret ist nunfür tot erklärt worden, doch erhobenunentwegte Zweiflerschon ihre Stimmen und sagten,alles könnte ein einzigergroßer Schwindel sein, dennein Siegelring ließe sich auchleicht einem beliebigen Totenanstecken, und warum sollteman ausgerechnet den Worteneiner Trollin Glauben schenken.Ungeklärt ist weiterhin deiIdentität jenes geheimnisvollenMagiers und warum am Tatorttrotz der Anwesenheit einesTrolls (!) keinerlei Spuren gefundenwurden…Wir allerdings glauben, daßdas Kapitel Dajin von Nadoretnunmehr endlich geschlossenwerden kann.Es verbleiben aber immernoch ganze 100 Dukaten, dieauf den entkommenen Magierausgesetzt wurden. Doch ist eskaum wahrscheinlich, daß dieser,den ja niemand außerKmussa zu Gesicht bekommenhat, jemals gefaßt werden kann.H.J.Magierauflauf zu FerdokZauberkundige erforschen dieMysterien von DonkenFERDOK, DONKEN. Seltsame Geschehnisse trugen sich in den letztenMonden in und um das Dörflein Donken im Ferdokschenzu, den Heimatort des Bauern Dappert, welchselbiger vor Garethzum Helden wurde, als er die verräterische Hildelind, diefürstliche Schwester des Thronräubers Answin, in der Schlachtwider den Ursupator erschlagen konnte. Aus dem FerdokerLand erreichte uns ein Bericht des Admian Jatoin von Nobelgrün,Scolar der Arcanen Künste der Halle des Quecksilberszu Festum, auf den wir uns im folgenden stützen.Dem Aufruf des GrafenGrowin folgend hatten sichnämlich nach und nach etlicheMeister der magischen Porfessionan seinem Hofe versammelt,um von dort aus nachDonken aufzubrechen. Schnellwar zu erkennen, daß selbst derdüstere Schleier über den DonkenerEreignissen selbst für erfahreneMagici nicht einfach zulüften war.Gleichzeitig mit MagisterNobelgrün traf in Ferdok derweiße Magier Maedon benNerma ein, der sich rühmte, dasfür die Schrecken verantwortlicheDaimonenwesen erschlagenzu haben. Das Volk bestaunteschaudernd den abscheulichenKadaver der Bestie,doch hegten die übrigenanwesenden Magi bereits einigeZweifel. Magister Admian:„Daß dieses tote Wesen keinDämon sein konnte, war mirschon von vornherein klar,wurde doch noch niemals die„Leiche“ eines Dämons in dieser,unserer Sphäre aufgefunden,da diese bekanntermaßenwieder in ihre unheiligen Gefildezurückkehren, sobald sie„getötet“ werden. Doch das,was ich hier sah, war immerhineine eine dieser absonderlichenund abscheulichen Chimärenkreaturen(wir ersparen an dieserStelle unseren Lesern einenähere Beschreibung des Monsters).Aber daß es in der Lagegewesen sein sollte, solch eigenartigesGeschen wie inDonken zu verursachen, konnteich kaum glauben!“Tatsächlich erschien späterdirekt in der Ferdoker Grafenresidenzmittels Zauberkraft einbis dato unbekannter Magiernamens Elgor Weißhelm, dervon Magister Maedon lauthalsSatisfaction für die Tötung seinesangeblich friedlichenSchoßtieres „Wauzi“ forderte.Nur durch Intervention desGrafen konnte ein magischesDuell der beiden Herren verhindertwerden.Weitere Nachforschungen inDonken selbst führten zu unterschiedlichstenErgebnissen,doch auch ein neuerlicherSchrecken ereignete sich: DieMagierin Raga da Falorn verschwandunter ungeklärtenUmständen, desgleichen dieLeichname der bisherigen Opfer!Die Belohnung des Grafenwurde schließlich auf insgesamtacht Parteien verteilt, diebehaupteten, den Dämon oderähnliche Kreaturen gebanntoder vernichtet zu haben (derKhunchomer Zauberer BarradTur er klärte gar, den Unholdin einer Flasche gefangen zuhaben). Zwei Magi machtenden Moorbrücker Sumpf alsHort des Unheils aus, anderesahen Verbindungen zu Hildelind-Getreuenoder zu einervor zwanzig Götterläufen beiIngen geschenen Schreckenstat.Es bleibt abzuwarten, zuwelchen Ergebnssen der ebenfallsin Donken anwesendeGarether Hofmagus MelwynStoerrebrandt gelangt.


Seite 8Sappeure zurückTruppenbewegungen im <strong>Kosch</strong>ANGBAR. Nachdem die Lageauch im Greifenfurtschen endlichstabilisiert scheint, konntenauch die 7. und 10. Kompaniedes Angbarer Schanz- undSappeurregimentes wieder inihre Heimatgarnision verlegtwerden. Die Bevölkerung bereiteteden nach mehr als zweijährigemFeldeinsatz am 11.Rondra zurückkehrenden Reckeneinen triumphhalen Empfangin der Hauptstadt.Seine Durchlaucht FürstBalsius hielt höchstpersönlichdie Laudatio von den Stufendes Rondratempels. In seinerAnsprache hob der Fürst nichtnur Tapferkeit und Können derSoldaten aufs rühmlichste hervor,sondern versprach jedemKrieger neben einem dreiwöchigenHeimaturlaub eine zusätzlichePrämie in gutem Silberfür die geleisteten Dienste.Die Schanzer hatten die Errichtungdes Wallwerks „Flußwacht“am Zusammenfluß vonAnge und Breite abgeschlossen,in der nunmehr eine AbteilungFürstlicher Schlachtreitersteten Posten schiebt. Gleichzeitigmit der Heimkehr derKompanien wurden von WehrmarschallGeneral Hengeranvon <strong>Kosch</strong>tal weitere dasWehrwesen betreffende Neuigkeitenbekanntgegeben.So ist der Aufbau einer Kettevon Feuertürmen vom Wallwerkan der Nordgrenze bisnach Angbar so gut wie beendet,während die Bauarbeitenauf Burg Adlerstein bedingtdurch den Einsturz der Endebrückederzeit nur langsamfortschreiten können. Die Festeim Land des Grafen Growinsoll einstmals den „Zwergenpforte“genannten Durchlaßzwischen Amboß- und <strong>Kosch</strong>gebirgegegen jegliche Eindringesichern.Desweiteren wurde die langerwartete Verlegung einesHalbschwadrons Schwerer Reitereinach Steinbrücken angekündigt— zum Schutze derReichsstraße nach Gareth, wiees hieß.S.F.Dreister AusbruchTurnier ermöglichte FluchtANGBAR. Ein gewagtes Bubenstückereignete sich amzweiten Tage des Turnieres imKerkertrakt der Angbarer Kasematten.Als der Großteil derWachen zum Dienst auf demTurniergelände eingeteilt war,nutzten mehrere Gefangene dieGunst der Stunde zur Flucht.Offenbar gelang es ihnen,gemeinsam einen Wächter zunächstmit einer List zu täuschenund anschließend zuüberwältigen. Während die genauerenUmstände der Tat nochnicht bekannt sind, stehen dieNamen der Geflohenen bereitsfest. Neben dem Aufrührer SalixMovert und seiner KomplizinHavva handelt es sich umden wegen Einbruchs undDiebstahls verurteilten SüdländerMeroch Admathi (Der<strong>Kosch</strong>-<strong>Kurier</strong> berichtete).Auf alle Flüchtigen wurdeein Kopfgeld in Höhe 200 Silbertalernausgesetzt, da manbei der Suche auf Himweiseaus der Bevölkerung angewiesenist.Movert ist ein Mann von etwa30 Jahren mit schulterlangen,lockigem Blondhaar, dersich oft als „Edelfreier“ ausgibt.Havva „die Harte“ wirktäußerst muskulös und gilt alsgewalttätig. Der Südländerschließlich ist von typischenAussehen, klein und untersetzt.S.F.<strong>Kosch</strong>-<strong>Kurier</strong>Prinzessin Rena vonArbasien in FerdokErste Knappin am GrafenhofeFERDOK. Nicht mit einerBraut, wie von vielen FerdokerBürgern angenommen, kehrteGraf Growin vom GaretherHoftag nach Ferdok zurück,sondern mit einer echten Prinzessinaus der fernen ProvinzBeilunk, die hier fortan ihreKnappschaft ableisten wird.Trotzdem wurde die hübsche,dreizehnjährige Rena, die indas Residenzhaus eingezogenist, von der Ferdoker Bevölkereungherzlichst und unter großemJubel empfangen.Prinzessin Rena ist die ältesteTochter und Thronerbin desbekannten Barons Gugi Ronemel‘Kara von Arbasien und wurdeim Tasamond des Jahres 7nach Hal in Havena geboren.Die charismatische, blonde undblauäugige Rena überragt denGrafen bereits um eine halbeHaupteslänge, doch in der neuenUmgebung unter all den unbekanntenGesichtern wirkt sienoch reichlich schüchtern undzeigt sich nur wenig.Man sagt, sie habe ine Vorliebefür die Poesie und das geschriebeneWort, doch am eherrondrianisch und zwergisch gefärbtenFerdoker Hof wird ihrin diesen Dingen wohl nur wenigvermittelt werden.Für die Ausbildung der Prinzessin,die bereits nach kurzerZeit den meisten Ferdokern ansHerz gewachsen ist, hat sichfür die Kriegskünste der Rondrageweihteund erste RitterFerdoks, Anghin von Duna, bereiterklärt. In wissenschaftlichenDingen wird sie der HofmagusWildhelm II. unterweisen,während Graf Growin siehöchstpersönlich in Staatsführung,Lehnswesen und allenweiteren wichtige Dinge einführenwill. Dami Rena jedochnicht nur von Männern unterrichtetwird, bestand ObristinGovena Glaldis mit Erfolg darauf,daß auch die GardereiterinnenAnteil an Renas Ausbildungerhalten, und so wird sienun regelmäßig Reitsstundenin der Garnision erhalten.Nr.6Man also kann wohl davonausgehen, daß weniger in derhohen Kunst der Stickerei unterrichtetwird, sondern eherGrundkenntnisse in derSchmiedekunst erhalten wird.Doch allmählich scheint sichRena ganz gut einzuleben undman hat schon Übungskämpfemit Holzschwertern zwischenihr und Ritter Anghin querdurch die gesamte Residenzgesehen. Auch wird von einemStreich berichtet, als sie währenddes Turniers zu Metenarihren thorwalschen AusbilderAnghin den Sattelgurt lockerte(wobei ihr kleinerer Bruderübrigens mit dessen GegnerRitter Gar ‘Khe E‘Shendronaus Bragahn allerdings mit selbigerGeste bedachte). Ammeisten Spaß machen PrinzessinRena aber wohl die Ausritteauf ihrem neuesten Geschenk,dem jungen ElenvinerhengstMondschimmel.Wir jedenfalls wünschenPrinzessin Rena im Namen dergesamten Grafschaft sowie des<strong>Kosch</strong>-<strong>Kurier</strong>s alles gute undviel Erfolg!H.J.Schmuckwarenaus Gold und Silber— feinste Gemmen,einer Prinzessin würdig!Auch Anfertigungennach Wunsch,nur beiXalrosch BeilunkerJuwelier zu Angbar~~~Aussehen wie die Königinzu Preisen fürden Kaufmannsstandt


Nr. 6 <strong>Kosch</strong>-<strong>Kurier</strong>Seite 9<strong>Kosch</strong>-Zwerge im SüdenTeilnahme an Meeres-Expeditiondes Grafen von MendenaANGBAR; FERDOK; MENDENA/TOBRIEN. Manchem Bürger mages scheinen, sdaß die hohe Admiralitätes vorzieht, unserestolze Flotte in den Häfen dümpelnzu lassen, während andereStaaten sich nach und nach dasreiche Südmeeer untereinanderaufteilen. Zwar hat die Flottebislang noch keine Order erhalten,auch dort unsere stolzeReichsflagge zu zeigen, denndas Reich muß sich auch mitderzeit vielleicht wichtigerenDingen , doch es bleibt unverkennbareine mangelnde Initiativevon Seiten der zusändigenAdmiräle zu verzeichnen. Soist es umso bemerkenswerter,daß sich besonnene Grafen undBarone dieser Sache angenommenhaben.Allen voran Seine HochwohlgeborenGraf Hagen vonDarbonia von Mendena, derselbst weitestgehend aus eigenerSchatulle eine Expeditionzu den fernen Südmeerinselnfinanziert und ausgerüstet hatt,um die östlichen der Waldinselnzu erkunden und gegebenenfallsunter die Flagge vonReich und Regent zu stellen.Diese erste Expedition warauch das Thema eine Gesprächeszwischen Graf Hagen vonMendena und Graf Growin zuFerdok auf dem jüngsten Hoftagzu Gareth. Letzterer, der —für einen Zwergen erstaunlicherweise— auf seine Fahrtenbereits eine der Waldinseln betretenhatte, war von dieserIdee schnell eingenommen undversprach auch seine Unterstützungfür dieses Unternehmen,soweit es innerhalb seiner undder Grafschaft, die nunmalnicht gerade in Küstennäheliegt, Möglichkeiten läge.Die beiden Grafen unterhieltensich noch geraume Zeitüber die geplante Expeditionund schließlich kam dem FerdokerGrafen die Idee, daßauch ein paar Zwerge daranteilnehmen könnten. Er gabdem Grafen von Mendena daVersprechen, im <strong>Kosch</strong> nachwagemutigen Zwergen Ausschauzu halten, die als Prospectorenmit zu den fernenSüdmeerinseln reisen sollten,um dort nach möglichen Bodenschätzenzu forschen.Zurück im <strong>Kosch</strong> konntendann tatsächlich drei wack‘reAngroschim für dieses Unternehmengewonnen werden.Tharmin, Sohn des Targhim,stammt aus dem Amboß und istein Kenner der Metalle. KenwraschStollengräber, Sohn desKimbrug, aus dem <strong>Kosch</strong>-Gebirgeist Spezialist auf dem Gebietdes Bergbaus und Barumba,Sohn des Bibrig, hat es alsMechanicus bei den Hügelzwergenvon Angbar schon zueinem gewissen Ruf gebracht,zudem hat letzterer als einzigerschon Erfahrung in der Seefahrt,wenn gleich auch ebennur auf dem Angbarer See.Auf EmpfehlungsschreibenGrowins an Bergkönig Omgraschist bei Beilunk nachColtargax, Sohn des Cerewin,als Kundiger der edlne Gesteinezu diesen gestoßen.Mögen Vater Angrosch undausnahmsweise auch auch HerrEfferd diesen tapferen Zwergengewogen sein!H.J.Letzte Meldung:Inzwischen wurde bekannt, daßReichsbehüter König Brin denReichs-Großadmiral Rudonvon Mendena die Weisung erteilte,den Grafen von Mendenain diesem Sinne zu unterstützen,bis Seine Majestät einenendgültigen Ratsschluß treffe.Warten wir also ab, was künftigeGötterläufe bringen mögen!Heimat-Lyrik(Poetisches aus dem <strong>Kosch</strong>)Eitle Gecken mögen spotten, in unserem Landeverdiene es bereits der Dichter eines Trinkliedes,Meisterpoet zu heißen.Das das jedoch in keinster Weise der Wahrheitentspricht, zeigen einige Verse der Minne,die jüngst unsere Steinbrücker Schreibstube erreichten.Selbstverständlich können und wollen unserergeneigten Leserschaft dieses lyrische Meisterwerknicht vorenthalten.Sie hat mir einen Trank gemischtSie hat mir einen Trank gemischtMich einem Angbarsch gleich gefischtGefesselt nun, mit Rahjas Bande,Wart ich auf sie am SeenstrandeIhr Vater, ach! gestreng ist er,Zu unserm Leid ein mächt‘ger HerrEr schrie, als ich mich offenbarte,Sie ist‘s, auf die ich nun hier warte.Sie hat mir einen Trank gemischt…Heut nacht, bei Madas silbern Blitzen,Sieht Phex nur mich hier nieden sitzen.Wär ich als er so listenreich!Doch bang ist mir, die Knie sind weich.Sie hat mir einen Trank gemischt…Was hilft‘s, mich geistig zu ergehen,Will ich allein sie wiedersehen.Oh Herrin Rahja, heil mein LeidenDenn kommt sie nicht, so will ich scheiden.Sie hat mir einen Trank gemischt…Ein Junker aus dem Hügelland


Seite 10 <strong>Kosch</strong>-<strong>Kurier</strong>Nr. 6s ist wie Hochwürden Dergeldorpso trefflich sagt:Den Lärm von Hammer aufAmboß, rußgeschwängerteLuft und aschschwarze Tunnel— das alles gibt es eben auchin Angbar, doch stört das ingerimmgefälligeWesen der Stadtdie übrigen Sinne beileibenicht so stark, wie das mancherMittelreicher fürchtet.Wenn man sich nämlichnicht eben in den Minenbezirkoder die Schmiedehallen verwirrt,so bietet die Stadt einfreundlicheres Bild: wehrhafteMauern, eine trutzige Burg,stolze Tempel, gerade Straßen,wohlgebaute Häuser. Ja, dieArchitektur ist es, die demfremden Besucher als erstesins Auge fällt. Garether oderVinsalter Putz sucht man hiervergebens, alles ist allein demherrn Ingerimm zum Wohlgefallenerrichtet. Angbar ist —mag's auch nach den Maßstäbender Metropolen klein zunennen sein — die vielleichteinzige Stadt Aventuriens, diefast komplett aus Stein erbautist. Nur wenig Fachwerk kannman innerhalb der StadtmauernUnser <strong>Kosch</strong> (Teil III)“Stolz, treu, wacker” — Das EiserneAngbar, die LandeshauptstadtRauchende Essen, dröhnende Schmiedehämmer, der gewaltige Tempel der Flamme,das hochheiligste Haus des feurigen Herrn Ingerimm… solcher Art Gedankendräuen dem braven darpatischen Landmann oder der stolzen almadanischenEdlen, wenn die fahrenden Sänger anheben, von der Stadt Angbar zu künden…Doch wisset wohl: Die wack‘ren Diener des Ewig Feurigen sind es, die den Namender trutzig ummauerten Stätte zu einem der großen des Reiches haben werdenlassen, wohlbekannt weit über die Marken hinaus, in den wilden Landender Ferne gar; und stets mögen sie die ehrbarsten sein in der Bürgerschaft. Allein,die einzigen sind sie nicht unter des Greifen Antlitz, die tüchtig sind in desFürsten Eberstamm Capitale.Wahrlich, die Kunde, die in die Ferne dringt — wahr ist sie schon, doch fehltauch vieles. Nun, itzo soll‘s ein Bild hier geben, das getreulich zeigt auch and‘reSeiten (und seien‘s auch nur Kleinigkeiten)…Magister Qendyllin Turmold Dergeldorp,Diener der Herrin Hesinde ebendortEerblicken, Ziegel oder Natursteindominieren.Nach Zwergenart ist auchdie übrige Ausgestaltung geraten:Viele Gebäude weisen einoder mehrere ausgebaute Kellerebenen,aber kein Obergeschoßauf (Grenzen werden dabeinur durch die dank derBaukunst der Angroschim nurdurch die ungünstigen Bodenverhältnissein Ufernähe gesetzt).Schmuckwerk an Fassadenist zwar verbreitet, bestichtaber mehr durch handwerklichePerfektion als durch künstlerischePracht. Beliebt sindSymbole des täglichen Lebensoder Sinnsprüche (oft in Zwergenrunen),die zum Teil auchAuskunft über Bewohner oderZweck des Hauses geben.Ein übliches Merkmal andereraventurischer Städte fehlt inAngbar — das Armen- derUnterschicht. Selbst der einfachsteHandwerksgesellekommt durch seine Zunft zu einerUnterkunft, für die Minenarbeiterstehen sogar ganzeStraßenzüge bereit. JedesHaus ist dort das fürwahr traviagefälligeHeim einer Bergmannsfamilie,die ihr Glückwohl zu schätzten weiß. GrößterStolz ist in fast allen Haushaltungender im Hinterhof,abseits vom Trubel der Sttraßegelegene Garten. Dort findetman nicht nur einen Platz derRuhe und entspannung, dortbaut man auch Obst und Gemüsean. Rüben und Bohnenfrühtezumeist, aber auch Hopfen,Malz, Äpfel, Pflaumenund verschiedenste Kräuterund Gewürze aus eigenem Anbauverfeinern so den Speiseplanin vielen Angbarer Küchen.Oft halten die Bürger in einemkleinen Verschlag im Hinterhofzusätzlich auch Kleinvieh— Hühne, Gänse, oderHauschweine, vor allem aberSchafe und Ziegen. Währendletztere neben Milch und Käseauch wegen ihres schmackhaftenFleisches geschätzt sind,führen die von den EisenwalderLangohren abstammenendenSchafe oft über Jahre einLeben als gehätscheltes Schoßtier,das lediglich ab und anvon seiner Wolle lassen muß.Sogar ein eigenes Fest, das„Tolle Treiben“, ist ihnen gewidmet.Jährlich zu Beginn desFrühlings, am Markttag imPhexmond werden dann sämtlicheTiere durch die Gassender Stadt gejagt, um den traditionellenAuftrieb auf die Bergweidenzu symbolisieren. ZumVerkauf stehendes Jungviehwird danach in einem großenPferch auf dem Marktplatz zusammengetrieben,wo wagemutigeBurschen und Mädelbeim „Bocksbeuteln“ versuchen,dem wildesten Schafsbockeinen festen Sack überden Kopf zu stülpen, um ihnBoden zu zwingen. Abendsklingt dann der Festtag — wiesollte es anders sein — mit einemüppigen Gastmahl aus, beidem der „Schafskopf“, der erfolgreichsteZüchter des vergangenenGötterlaufs, präsidiert.Die SchandwaageEin wenig verlassen steht einseltsames Gerüst am Rande desgroßen Angbarer Marktes. Fasterinnert das Bauwerk, rußgeschwärtztund t-förmig wie esist, an einen Galgen mitten inder Stadt. Doch wenn die Angbarerein solches Instrumentvon Herzen ablehnen würden,so kommt ihm dieses gerüst inseiner Unheimlichkeit sehr nahe.Schon der Name verrät, daßmit der „Schandwaage“ ein wenigrühmliches Kapitel derStadtgeschichte verbunden ist.Auch heute noch redet mannicht gern über die Zeit vormehr als 400 Jahren, als Shaikazder Kahle die Stadt zwang,von ihm ihre Freiheit zu erkaufen.Der Orkhäuptling vomStamme der Tschurshai hattemit seinen Horden breits einenTeil der Stadt besetzt, als esihm in einer gewagten nächtlichenAttacke gelang, auch nochdie letzte Hoffnung der Bürger,die „Zornige Theruka“, buchstäblichin Flammen aufgehenzu lassen. Das nahmen sie alsZeichen, daß Rondra sie verlassenhatte, und beschloß sichbitteren Herzens, mit denSchwarzpelzen einen Friedenauszuhandeln, um Schlimmeresabzuwenden.An den verkohlten, aber im-


Nr. 6 <strong>Kosch</strong>-<strong>Kurier</strong>Seite 11mer noch stabilen Resten aberdieser gigantischen Wurfmaschineließ Shaikaz sich diedrei schwersten Ambosse derStadt in Gold aufwiegen, bevorer mit seinen Kriegern weiterzog.Daß die Orks dabei geradewegsin ihren Untergang liefenund allesamt in derSchlacht von Ferdok den Todfanden, vermochte keinen derAngbarer aufzuheitern. So beschlossensie, die Waage, dieden Preis für Freiheit und Lebenbestimmt hatte, als Mahnmalfür nachfolgende Generationenzu erhalten, auf daß manniemals mehr die Stadt soschmählich übergebe (Zugleichbegründeten sie die „EhrbareBürger- und Schützengilde zuAngbar“, die auch heute nochbestehende Bürgerwehr derStadt).Die Relox-UhrGanz in der Nähe, im Hausder Zünfte befindet sich eineder populärsten AttraktionenAngbars — nicht das größte,aber sicher das raffinierteste allerZeitmeßgeräte (oder Satinaviaten,wie der Kundige sagt)im Mittelande, feiner noch alsdas Werk der Kusliker Turmuhr.Jeder reisende Fremdenimmt sich Zeit, dieses Wunderwerkder (wiederum zwergischen)Feinmechanik ausgiebigzu bewundern. So umgibt ständigeine wartende Menschenmengedas Podest, auf dem dieApparatur zur Schau gestelltwird, und selbst alteingesesseneAngbarer sind noch jedesmalverblüfft, wenn das Ziffernblatteine volle Stunde zeigt.Dann läßt nämlich eine Unzahlvon Zahnrädern, Kettenzügenund Drehachsen vor denAugen der Gaffer mehrere großePauken, Becken, Glockenund sogar einen Pfeifenbalg erklingen,gefolgt von einemHornstoß. Zu jeder halbenStunde zeigt sich ein etwas anderes,aber nicht minder verblüffendsSpectaculum. Begleitetvon einem Posaunentonschwingt jeweils eines der beidenunterhalb des Zeigers gelegenenStundengläser herum, sodaß der Fluß des in ihnen enthaltenenSandes nicht einenMoment unterbrochen wird.Auf ihnen ihnen findet sichnämlich einen noch genauereEinteilung der Zeit in jeweils30 Abschnitte.Das dritte regelmäßige Ereignisist für den Betrachterweit weniger aufregend als diebeiden anderen, doch dringendnotwendig, damit sie überhauptstattfinden können. JedenNachmittag widmen sich UhrmeisterRaloxom, der Sohn desErbauers Relox, und seine zweiGehilfen auf‘s Ausführlichsteder inneren und äußeren Pflegeder komplizierten Mechanik.Bis die Wartung mit dem Aufziehensämtlicher 51 Spulenund 479 Federn beendet wird,verschwinden die drei zeitweisefast völlig in dem gewaltigenUhrwerk. Damit dabei keinMißgeschick passiert, müssennatürlich gewisse Vorsichtsmaßnahmengetroffen werden.Der Anblick von Meister Raloxommit aufgerollten Zöpfenund Bart mag komisch erscheinen,doch sollte man es nichtwagen, über den ehrwürdigenAngroschim ein Wort desScherzes fallen zu lassen. Deralte Uhrmacher ist schon einrechter Griesgram, zumal ihmnun auch noch sein tüchtigesterGeselle, Barumba, aus reinerBosheit davon gelaufen ist, umsich einer irrwitzigen und sowiesovon Anfang an zumScheitern verurteilten Expeditionins ferne Südmeer anzuschließen.Nun mußte der Meistergar einen Menschen alsLehrjungen aufnehmen, da seinzweiter Geselle, Calmax, zwarder Sohn seines Bruders, aberimmer noch kein richtiger Uhrmacherist, und selbst jetzt,kurz vor seiner Feuertaufe,noch Flausen im Kopf hat wieein Bürschlein von zwanzig.Und überhaupt weiß heutzutageniemand mehr die anständigeHandwerksarbeit zu schätzen,die Meister Raloxom nun schonseit Jahrzehnten tagtäglich leistet— so sieht er es jedenfallsselbst.Die Halle der KämpferWie es sich für ein Haus derKriegsgöttin gebührt, liegt derRondra-Tempel Angbars dort,wo er den Verteidigern Mutund Zuversicht spendet, alleFeinde aber von einem Angriffabschreckt — er ist quasi einBestandteil der Stadtmauer.Stolz kündet er von der Gunstder Löwin, doch ist er kein trutzigesFestungswerk, sonderneine von Säulen gestützte Halle,wie sie in den alten Tagenüberall vorherrschten.Gewiß, dies mag jenen neuzeitlichenBelagerungsexpertenund Festungsbaumeistern, dievielleicht die Garether Generalstabsstubenund den Paradeplatzkennen mögen, nicht aberdas Heerlager vor der Schlachtoder die einsame Wache imMorgennebel, als Schwachpunktin den Verteidigungsanlagenvorkommmen. Doch istdieser Abschnitt genauso wehrhaft,ja stärker noch als jederandere Teil der Stadtmauer.Kein Jünger der Löwin wirdsich hinter Wällen verschanzen,wenn er dem Gegner ins Augeblicken kann, der unerschütterlicheGlaube an die Göttin istihm Schild und Rüstung zugleich,tausendmal besser alsalles Machwerk der Sterblichen!Hoch über der Stadt ist dieTempelplattform gelegen, hinabführt eine Treppe, zwölfSchritt breit und aus weißemMarmor, umrahmt an beidenSeiten von den Statuen der Heiligenund Helden, jede ein Meisterwerkder Steinmetzkunst.Wenn der Hohe Bruder desTempels von der obersten Stufeden Gläubigen von Ruhm undTaten der Göttin und Ihrer Heldenkündet, dann ist das Herzeines jeden wahrhaft von IhremGeiste erfüllt. So zeugen Spurenvon Feuerbrand und nachträglicheingesetzte Steine vonden (wenigen) vergeblichenVersuchen, die Stadt zu erobern,doch weitaus größer istdie Zahl der Waffen und Rüstungenüberwundener Gegnerin den inneren Kammern desHeiligtums.Zwar weilt SchwertbruderGisbrun Idamil von Wengenholm(der jüngere Bruder desGrafen Hakan) seit Jahr undTag fernab ab von Angbar imNorden des Reiches, um derGöttin getreu wider die schwarzeBrut zu fechten, doch verstehtes die Löwenrittterin XanéisSchwertfrieden sehr wohl,den Vorsteher in seiner Abwesenheitzu vertreten. EifrigsteBesucher des Tempels sindseit jeher die Kaiserlichen derGarnision und die Reiter derFürstengarde, besonders aberfreuen sich die Geweihten derzeitnach Nachrichten überKrieger aus der Fremde, dieNachricht über den Fortgangder Kämpfe an den Reichsgrenzenmit sich bringen.S.F.Soweit der erste Teil überunsere stolze Landeshauptstadt.Sicherlich wird der<strong>Kosch</strong>-<strong>Kurier</strong> im Laufe der Serie„Unser <strong>Kosch</strong>“ noch öfterüber Angbar berichten, so esdie Leserschaft wünscht.Nichtsdestotroz bemüht sichdie Redaktion stetig, neue Berichtevon Heimatforschernoder Geschichtskundigen überdenkwürdige Sitten oder Stättenim <strong>Kosch</strong>er Land zu erhaltenund zur Veröffentlichung zubringen.


Seite 12 <strong>Kosch</strong>-<strong>Kurier</strong>Nr. 6Berufungenzum ORG„Wer redlich ist, dem wird‘sgedankt.“ sprach dereinst unserguter und weiser Kaiser Hal.Und auch Seiner allergöttlichstenMagnifizenz‘ Sohn undErbe, der königliche Reichsbehüter,SKM Brin von Gareth,trägt diesem wahren Spruchwohl folge.So kam‘s, daß bei der jüngstenNeubesetzung des OberstenReichsgerichts allerlei verdienteEdelleute in die Kammernberufen wurden.Und wohl auch aus <strong>Kosch</strong>waren welche darunter, ganzedrei an der Zahl, treue Vasallenallesamt. Die Berufenen, GrafGrowin nämlich nebst den BaronenBarytoc von Bragahnund Merwerd von Vinansamt,taten sich in Rabenkrieg undOrkensturm als wackere Streiterfür Kaiser, Reich und Rechthervor, so daß die Ehre wahrlichkeinen zu geringen zukommt.S.F.Praiosgesandtschaft besucht ProvinzNordmärker „Zug des Lichts“ stromaufwärtsKOSCH; ELENVINA. Obzwarerst vor wenigen Monden eineGesandtschaft des Greifengottesaus Gareth kommend dem<strong>Kosch</strong> und insbesondere derHauptstadt Angbar eine Visiteabstattete, hat sich unterdessenerneut ein Botschafter des Götterfürstenangekündigt. EineGruppe hoher Geweihter desPraios hat sich von Elenvinaaus aufgemacht, um des HerrenPraios Wort, wie es derneue, selbsternannte Bote desLichts, Hilberian Praiofold geheißen,auf heiliger Mission zuverkünden.Auf ihrer Reise den GroßenFluß hinauf besuchten dieMannen und Frauen um SeineHochwürden Derian Palagionvon Solfurt bereits mehrereStädte und Ländereien entlangdes Flusses, wo sie von derdortigen Bevölkerung zumeistmit gemischten Gefühlen empfangen,aber mit tiefster Ergriffenheitund unter großem Beifallverabschiedet wurden. AusAlbenhus, der bislang letztenStation ihrer Mission, wird garberichtet, daß sich inzwischenmehrere Dutzend fanatischeGläubige dem den Praioni angeschlossenhaben und nun aufBooten und Flößen oder amlinken Ufer des Flusses zu Fußegehend dem Trosse zu folgengedenken.Die nächste Station des Zugeswird die Stadt Drift undder dortige große Tempel sein.Ob der Hochgeweihte desDrifter Praiostempels, TarjokBoquoi, der zugleich hoher Inquisitorder Grafschaft Ferdokund Verwalter des LehensDrift ist, den neuen Boten desLichts anerkennt, oder ihn aufsheftigste ablehnt ist uns jedochzu dieser Stunde noch unbekannt.Ein Treffen zwischen ihmund Derian Palagion wird wohlnicht mehr lange dauern, dennder Zug des Lichts, wie er vonvielen Gläubigen inzwischenbezeichnet wird, hat Albenhusvor wenigen Tagen verlassen.Neben Drift sollen die Städte<strong>Kosch</strong>tal, Nadoret, Ferdokund Angbar fest eingeplanteStationen des Zuges sein, aberes ist zu erwarten, daß auch ineinigen Orten anderer Baronienlängs des Weges, wieBragahn, Moorbrück, Metenaroder Rohalssteg, Reden undAndachten abgehalten werden.Ob Angbar tatsächlich die letzteStation sein wird oder obsich die Botschafter Hilberiansgar noch weiter gen Osten, alsogen Gareth, der Greifenstadt,in der Jariel Praiotin Heliodanresidiert, wenden wirdist unbekannt.Der <strong>Kosch</strong>-<strong>Kurier</strong> jedenfallsmöchte sich aus diesem Kirchenstreitheraushalten undverzichtet an dieser Stelle auchdiese Angelegenheit in irgendeinerForm zu kommentieren.Wir möchten lediglich unsereHoffnung zum Ausdruck bringen,daß der Streit innerhalbder Kirche des Herren Praiosein friedliches Ende finde undes nicht zu einem großen Blutvergießenan mehr oder wenigerunbeteiligten Bauern undBürgern komme werde. H.J.<strong>Kosch</strong>-<strong>Kurier</strong>Steinbrücken • FerdokHerausgeber:Baron Merwerd Stoia vonVinansamtSchriftleitung:Magister Stitus FegersonRedaktion Ferdok:Helmbrecht JolenGestaltung:Geran FistHerstellung & Vertrieb:Magister Stitus FegersonWeitere Mitarbeiter:Truchseß Garubald zu<strong>Kosch</strong>talJofran SteppenhachBurgholdin der JüngereThyria RuttfelsBeiträge undAnregungenausdrücklicherbeten!Aus unserer Schreibstube…Die größte Freude einesSchriftgelehrten ist es, wenndie Welt ihm ihre Meinungüber seine Werke kundtut. Lobder Leserschaft läßt den Autorenfrohlocken, wenn es einmaltadelnde Worte sind, die er zuhören bekommt, so weiß erdoch, was er in Zukunft bessermachen kann.So frohlockte auch unseresgesamte Schreibstube, alsjüngts ein Bote der Schriftleitungein schwer gesiegeltes undmit dem Zeichen einer hochgestelltenPersönlichkeit des Reichesversehenes Kuvert überbrachte.Zu unserer Überraschungsprach besagte Nachrichtjedoch mit keinem Worteden Inhalt unseres Journals an,wie wir erhofft hatten — vielmehrsie enthielt lediglich diedringliche Bitte um Veröffentlichungeines Inserates.Nun erschien uns aber dessenBotschaft — grad‘ herausgesagt — doch etwas ungewöhnlicherNatur, so daß MagisterStitus es für das bestehielt, mit ihrer Veröffentlichungzunächst ein wenig abzuwarten,um Rückfrage zuhalten. Just da erreichte uns einBulletin, vorgeblich des selbenAbsenders, in dem jener uns„in Götterläufen wie diesen, indenen der Ork an den Grenzensteht und sich das Reich vonvielen Seiten bedroht zeigt“eindringlich die „Spezialtischlerei“seines werten HerrnSchwagers anempfahl — „zurFörderung des mittelreichischenGewerbes“, wie er sichausdrückte. Selbstverständlichentbrannte in den Herzen sämtlicherRedacteure der innigeWunsch, ein so edelmütigesAnsinnen sofort und mit allerTatkraft zu unterstützen. Allein,es fehlte dem Schreibendie Adresse des wackerenHandwerkers, und auch der reitendeBote war nach Ablieferungseiner Nachricht flugs entschwundenund blieb bis datounauffindbar.Vielleicht gelingt es nunHerrn Nemrod von Ulmenhain,dem geschätzten Reichs-Großgeheimratund vormaligemGroßinquisitorius, samt den fähigenAgenten der KGIA, Lichtin das Dunkel dieser Pergamentblatt-Affairezu bringen…S.F.

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