Fachhochschule Kaiserslautern Technische Akademie Südwest e.V. ...

Linsmaier_ROC_Masterarbeit_26.Nov.2008
Johannes Linsmaier Honorierung der vorhandenen Bausubstanz
Vertrags- und vergütungsrechtliche Grundlagen
Aus dem Schwierigkeitsgrad der Planungsanforderung nach § 53 HOAI, der Ob-
jektliste nach § 54, dem Honorarsatz nach § 4 HOAI (Wert zwischen Mindest-
und Höchstsatz der Honorartafel) wird die Honorarzone und der Honorarsatz
ermittelt.
Aus der Honorartafel nach § 56 Abs. 1 wird durch Interpolation nach § 5a HOAI
das Honorar für die Grundleistungen (Ansatz von 100%) ermittelt. Nach Bewer-
tung der Grundleistungen nach § 55 HOAI erfolgt die Aufteilung auf die Leis-
tungsphasen des verordneten Leistungsbildes.
Aus den Honorartafeln wird das Grundhonorar für die Gesamtleistung (alle Leis-
tungsphasen) abgelesen bzw. durch Interpolation ermittelt. Wenn nur einzelne
Leistungsphasen erbracht werden, wird das Honorar hierfür durch Multiplikation
des Grundhonorars mit der Bewertung (Vom-Hundert-Sätze = prozentualer Anteil
an der Gesamtleistung) der einzelnen Leistungsphasen errechnet. Die Honorar-
ermittlung der einzelnen Leistungsphasen erfolgt anhand der Prozentsätze und
den anrechenbaren Kosten 61 .
Sofern erforderlich werden nun die Zuschläge für Umbau nach § 59 in Verbin-
dung mit § 24 Abs. 2 HOAI und für Instandhaltung nach § 60 HOAI hinzugerech-
net. Die örtliche Bauleitung nach § 57 HOAI kann als Vom-Hundert-Satz der an-
rechenbaren Kosten oder als Festhonorar (Pauschale) vereinbart werden. Evtl.
Besondere Leistungen können als Pauschale nach § 5 HOAI oder Zeithonorar
nach § 6 HOAI vereinbart werden. Nebenkosten nach § 7 HOAI werden nach
Einzelnachweis oder Pauschale festgelegt. Durch Multiplikation, Interpolation und
Addition der vor beschriebenen ermittelten Kosten ergibt sich das ermittelte Net-
tohonorar.
4.2.7 Honorierung der eigenständigen Leistungen in der Bedarfsplanung
Eigenständige oder isolierte Besondere Leistungen haben, wie der Begriff bereits
erkennen lässt, mit den Grundleistungen nichts zu tun. Sie werden ohne Grund-
leistungen erbracht und haben keine Beziehung zur Errichtung des Objektes
61 Nach DIN 276, Fassung 1981 (siehe § 10 Abs. 2 HOAI. Die Ausnahme bildet § 52 Abs.
2, der die Herstellkosten als anrechenbare Kosten definiert, damit alle Kosten, die der
Herstellung dienen berücksichtigt werden. Nicht oder nur bedingt anrechenbare Kosten
sind in § 52 Abs. 6 und 7 HOAI definiert)
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