Fachhochschule Kaiserslautern Technische Akademie Südwest e.V. ...

Linsmaier_ROC_Masterarbeit_26.Nov.2008
Johannes Linsmaier Honorierung der vorhandenen Bausubstanz
Einleitung – Ingenieurleistungen in der Kanalsanierung
Antworten auf die ersten Fragen, belegt durch aktuelle Rechtsprechungen, und
konkrete Hinweise zur Honorarermittlung werden durch die VSB-Empfehlung Nr.
0.3 gegeben. Bestätigt werden die Honorarempfehlungen durch die Konformi-
tätserklärung der GHV Gütestelle Honorar- und Vergaberecht e.V. vom
23.03.2007.
Die Frage der mitverarbeiteten Bausubstanz ist auch in der oben genannten
Empfehlung nicht abschließend geklärt und führt immer wieder zu Diskussionen,
die in anderen Anwendungsbereichen (z.B. Hochbau) der HOAI schon durch
BGH-Urteile abgesichert sind. Entsprechende Vorlagen und Beispiele für die Be-
rechnung im Gebäudebereich sind vorhanden. Bei der Kanalsanierung sieht das
anders aus.
Ziel der nachfolgenden Ausarbeitung soll eine Hilfestellung für Ingenieure und
Auftraggeber sein, bei welchen Ingenieurleistungen der Kanalsanierung die vor-
handene Bausubstanz zur Bildung der anrechenbaren Kosten angesetzt werden
kann und wie der Wert angemessen zu berücksichtigen ist.
1.3 Begriffsbestimmung der mitverarbeiteten Bausubstanz
Der Begriff Bausubstanz (Substanz von lat. substantia = „das, was unter etwas
steht“) wird im Bauwesen und in der Baudenkmalpflege als Bezeichnung für den
Bestand, also die vorhandene Substanz von Bauwerken verwandt. In der ge-
bräuchlichen Verwendung bezeichnet der Begriff den materiellen Bestand von
Gebäuden oder Gebäudeteilen.
In Analogie zum philosophischen Begriff der Substanz wird Bausubstanz auch
folgendermaßen verstanden:
Bausubstanz ist das,
♦ woraus Gebäude bestehen und woraus alle Erscheinungen des Ge-
bauten sich ableiten
♦ was dauerhaft und unabhängig von anderen Dingen besteht
♦ worüber (als Subjekt) etwas (ein Prädikat) gesagt werden kann und das
Eigenschaften hat
♦ was einem Wandel unterliegt
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