Kapitel 5: Wie holen die Menschen das Grundwasser aus der Erde?

Kapitel 5: Wie holen die Menschen das Grundwasser aus der Erde? Kapitel 5: Wie holen die Menschen das Grundwasser aus der Erde?

meier.maximilian22
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04.12.2012 Aufrufe

Noch in diesem Jahrhundert wurden diese "Abwässer" auch in Europa einfach in die Flüsse und ins Meer geleitet. Zusammen mit den oft hochgiftigen und nur mit Wasser verdünnten Abwässern aus der Industrie landen so viele Millionen Tonnen in Flüssen und Meeren. Früher nahmen die Menschen nicht nur Fische, sondern vor allem ihr Trinkwasser direkt aus den Flüssen. Es gab nicht überall Trinkwasserbrunnen. So konnten sich Seuchen und andere Krankheiten sehr gut über verunreinigtes Wasser verbreiten. Aus diesem Grund wurde z.B. in Rom schon vor über 2000 Jahren Trinkwasser über große Fernleitungen (Aquädukte) aus sauberen Quellen in die Stadt geleitet. Die wohlhabende Bevölkerung hatte Hausanschlüsse. Die ärmere Bevölkerung konnte sich über ein dichtes Netz städtischer Brunnen das Wasser in Eimern in die Mietwohnungen tragen. Diese Arbeit wurde auch für wenig Geld von Mietsklaven erledigt. Der auch heute noch vorhandene "große Abwasserkanal" in Rom ist schon 2600 Jahre alt. Er verläuft unterirdisch. Die Abwasserkanäle führen das Abwasser (Schmutzwasser) zum Klärwerk. Ein Klärwerk kann viele Kilometer außerhalb der Stadt liegen (In Kiel liegt es 10 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt an der Ostsee). © Prof. Dr. Jürgen Walter 77

Das Netz aus Abwasserkanälen in unseren Städten wurde seit 1850 erbaut. Viele der großen unterirdischen Hauptkanäle (in Hamburg heißen sie Siele) sind bei uns schon ungefähr 100 Jahre alt. In Hamburg stammen 400 von 5000 Kilometern des Abwasserkanalnetzes aus dem 19. Jahrhundert. Damals mauerte man die Kanäle aus mehreren Schichten Ziegelsteinen. Aggressive Reinigungsmittel aus Haushalten und Industriebetrieben waschen den Zement aus den Fugen zwischen den Ziegelsteinen. Deshalb müssen diese Kanäle ausgebessert oder erneuert werden. Die größten Kanäle verlaufen unter den Hauptstraßen. Sie können sogar mit Booten befahren werden. Selbst die Sielarbeiter dürfen aber nicht einfach den Gullydeckel aufnehmen und hinunterklettern. In den Kanälen bilden sich gefährliche Gase. Der Fäulnisprozess lässt vor allem Methangas und Schwefelwasserstoffgas entstehen. Methangas ist explosiv. Schwefelwasserstoffgas ist gefährlicher. Es ist auch in tödlicher Konzentration nicht wahrzunehmen und kann innerhalb von Sekunden zum Tode führen. Darum müssen die orangefarbenen Lastwagen der Stadtentwässerung die Kanäle vor jeder Begehung "absaugen". Das heißt, das Gas wird abgesaugt und frische Luft wird heruntergepumpt. Dort unten leben auch Millionen Ratten. Aus diesem Grund soll man auch keine Speisereste in die Toilette werfen, von denen sich die Ratten hervorragend ernähren können. Sie vermehren sich dann noch stärker. © Prof. Dr. Jürgen Walter 78

Das Netz <strong>aus</strong> Abwasserkanälen in unseren Städten wurde seit 1850 erbaut.<br />

Viele <strong>der</strong> großen unterirdischen Hauptkanäle (in Hamburg heißen sie Siele)<br />

sind bei uns schon ungefähr 100 Jahre alt.<br />

In Hamburg stammen 400 von 5000 Kilometern des Abwasserkanalnetzes <strong>aus</strong><br />

dem 19. Jahrhun<strong>der</strong>t. Damals mauerte man <strong>die</strong> Kanäle <strong>aus</strong> mehreren<br />

Schichten Ziegelsteinen. Aggressive Reinigungsmittel <strong>aus</strong> H<strong>aus</strong>halten und<br />

Industriebetrieben waschen den Zement <strong>aus</strong> den Fugen zwischen den<br />

Ziegelsteinen. Deshalb müssen <strong>die</strong>se Kanäle <strong>aus</strong>gebessert o<strong>der</strong> erneuert<br />

werden.<br />

Die größten Kanäle verlaufen unter den Hauptstraßen. Sie können sogar mit<br />

Booten befahren werden. Selbst <strong>die</strong> Sielarbeiter dürfen aber nicht einfach<br />

den Gullydeckel aufnehmen und hinunterklettern. In den Kanälen bilden sich<br />

gefährliche Gase. Der Fäulnisprozess lässt vor allem Methangas und<br />

Schwefelwasserstoffgas entstehen. Methangas ist explosiv.<br />

Schwefelwasserstoffgas ist gefährlicher. Es ist auch in tödlicher<br />

Konzentration nicht wahrzunehmen und kann innerhalb von Sekunden zum<br />

Tode führen. Darum müssen <strong>die</strong> orangefarbenen Lastwagen <strong>der</strong><br />

Stadtentwässerung <strong>die</strong> Kanäle vor je<strong>der</strong> Begehung "absaugen".<br />

Das heißt, <strong>das</strong> Gas wird abgesaugt und frische Luft wird heruntergepumpt.<br />

Dort unten leben auch Millionen Ratten. Aus <strong>die</strong>sem Grund soll man auch<br />

keine Speisereste in <strong>die</strong> Toilette werfen, von denen sich <strong>die</strong> Ratten<br />

hervorragend ernähren können. Sie vermehren sich dann noch stärker.<br />

© Prof. Dr. Jürgen Walter 78

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