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Boden des Jahres 2012 – Niedermoor - Geologischer Dienst NRW

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5 Erlenbruchwald auf <strong>Niedermoor</strong> am Heiligen Meer<br />

Im Senkungsgebiet rund um das Heilige Meer bei Hopsten im nördlichen Münsterland sinkt<br />

die <strong>Boden</strong>oberfläche durch natürliche Auslaugung <strong>des</strong> Untergrun<strong>des</strong> allmählich ein.<br />

Dadurch steigt der Grundwasserspiegel, sofern der Mensch dies durch Entwässerung nicht<br />

kompensiert. Dieser über Jahrtausende andauernde langsame Anstieg <strong>des</strong> Grundwassers<br />

bis an die <strong>Boden</strong>oberfläche führt zu Versumpfungsmooren. Gleichzeitig verlanden vor allem<br />

nährstoffreiche Seen wie das Große Heilige Meer allmählich. Röhrichte und<br />

Großseggenrieder leiten die Verlandung ein, es folgen Weidengebüsche und<br />

Erlenbruchwälder. In diesen wachsenden <strong>Niedermoor</strong>en werden 200 bis über 500 kg<br />

Kohlenstoff pro ha und Jahr gebunden. Dies geschieht nur, wenn das Wasser ständig an<br />

oder über der Oberfläche steht.<br />

6 Entwässerungsgraben in einem <strong>Niedermoor</strong> am Niederrhein<br />

Um <strong>Niedermoor</strong>e landwirtschaftlich nutzen zu können, müssen sie entwässert werden. Für<br />

extensiv genutztes Grünland reichen 20 - 30 cm Absenkung, für Ackernutzung muss das<br />

Grundwasser um mehr als 80 cm abgesenkt werden. Im hier dargestellten Beispiel wird das<br />

im Winter und Frühjahr hoch anstehende Grundwasser durch einen frisch ausgehobenen<br />

Graben abgeführt, um die Fläche als Grünland nutzen zu können. Auch diese Absenkung<br />

um wenige Dezimeter führt zur Belüftung und zum Abbau <strong>des</strong> Torfes.<br />

7 Verlandungszone mit wachsendem <strong>Niedermoor</strong>, Großes Heiliges Meer<br />

Das Große Heilige Meer bei Hopsten im nördlichen Münsterland ist in der Zeit zwischen<br />

450 und 850 n. Chr. entstanden. Es ist ein nährstoffreiches Gewässer, das eine gut<br />

ausgeprägte Verlandungsserie aufweist. An die Teichrosen- und Laichkrautgesellschaften<br />

schließen sich an seinen flachen Ufern und Flachwasserzonen breite Schilfgürtel,<br />

Grauweidengebüsche und Erlenbruchwald an. Die Wassertiefe beträgt ca. 10,5 m. Der<br />

Erlenbruchwald ist etwa 50 - 80 Jahre alt. Vom Schilfgürtel bis zum dauernassen<br />

Erlenbruchwald, der über Winter unter Wasser steht, findet sich hier wachsen<strong>des</strong><br />

<strong>Niedermoor</strong> mit der für intakte <strong>Niedermoor</strong>e typischen Tier- und Pflanzenwelt.<br />

8 Nährstoffarmes <strong>Niedermoor</strong> im Ederbruch bei Netphen<br />

Die Eder entspringt am Ederkopf im Siegerland/Wittgensteiner Land. Eine quellige,<br />

dauernasse Zone in Hanglage führt zu nährstoffarmen Durchrieselungsmooren, dem<br />

Ederbruch. Die ganzjährige Vernässung lässt das Moor aus Torfmoosen, Seggen und<br />

Moorbirken langsam wachsen.<br />

Kontakt:<br />

<strong>Geologischer</strong> <strong>Dienst</strong> Nordrhein-Westfalen <strong>–</strong> Lan<strong>des</strong>betrieb <strong>–</strong><br />

De-Greiff-Straße 195 · 47803 Krefeld<br />

Fon 02151 89 70 · Fax 02151 89 75 05<br />

E-Mail poststelle@gd.nrw.de · www.gd.nrw.de

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