Ausgabe 04/13 - Wirtschaftsjournal

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Das mitteldeutsche Wirtschaftsmagazinwww.wirtschaftsjournal.de Nr. 04/2013 | 23. Jahrgang | Preis: 4,50 € | ISSN: 1617-6669ENERGIEDenkfabrik der EnergiewendeSeiten 11-27LESEECKEDeutschlands neue RenditeSeite 46VORDENKER GESUCHTDas WJ auf dem InnovationsgipfelSeiten 31-33Titel: Unternehmensnachfolge – Lebenswerke sichern | Seiten 5-8Mit Zuversicht in die ZukunftNahtloser Übergang bei Fahrzeugtechnik Miunske GmbH: Jana Kirstein, Johannes Miunske undKatrin Miunske

Das mitteldeutsche Wirtschaftsmagazinwww.wirtschaftsjournal.de Nr. <strong>04</strong>/20<strong>13</strong> | 23. Jahrgang | Preis: 4,50 € | ISSN: 1617-6669ENERGIEDenkfabrik der EnergiewendeSeiten 11-27LESEECKEDeutschlands neue RenditeSeite 46VORDENKER GESUCHTDas WJ auf dem InnovationsgipfelSeiten 31-33Titel: Unternehmensnachfolge – Lebenswerke sichern | Seiten 5-8Mit Zuversicht in die ZukunftNahtloser Übergang bei Fahrzeugtechnik Miunske GmbH: Jana Kirstein, Johannes Miunske undKatrin Miunske


EditorialDie Kraft der AltenNur selten zuvor war der Arbeitsmarkt in Deutschland soin Bewegung wie heute. Dabei sind die dazu diskutiertenThemen durchaus widersprüchlich. Es fehlen einerseitsmassiv Fachkräfte. Der VDI errechnet mehr als 100.000fehlende Ingenieurstellen, wodurch die Wirtschaft achtMilliarden Euro verloren hat.Förderprogramme und öffentlich finanzierte Projekte zurGewinnung und Akzeptanzerhöhung von ausländischenArbeitskräften haben Hochkonjunktur. Trotz inzwischenendlich vorhandenen ersten brauchbaren Modalitäten zurAnerkennung der Berufsabschlüsse, halten sich die Unternehmennoch immer zurück, wenn es darum geht, Mitarbeiteraus dem Ausland einzustellen.Es fehlen Fachkräfte, weil die Gesellschaft altert, ist diein der Politik am meisten beanspruchte Antwort. Das istaber falsch: Noch nie zuvor gab es in Deutschland so vieleErwerbstätige wie heute und selbst die Zahl der Menschen,die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, warnur 2006 kurzfristig höher.Denn derzeit gibt es so viele Erwerbstätige wie nie zuvorin Deutschland und auch die Zahl der Menschen, die demArbeitsmarkt zur Verfügung stehen – das so genannteErwerbspersonenpotenzial – ist nur im Jahr 2006 einmalkurzfristig höher gewesen als heute.Diese Tatsachen scheinen ein Argument dafür zu sein, dassdie ganze Diskussion um die klugen Köpfe ein rhetorischesSchattenboxen ist. Man übersieht schnell, dassder Arbeitsmarkt in Deutschland sich verändert hat. Auchist es Deutschland alles in allem gelungen, der noch immeranhaltenden weltweiten Wirtschaftskrise besser zu be -gegnen.Studien zeigen etwas anderes: Arbeitende ältere Menschensind glücklicher und leistungsfähiger als ihreArtgenossen im Ruhestand. Derzeit arbeiten 800.000Rentner und 1,5 Millionen Menschen zwischen 60 und65. Tun die das alle aus Not oder weil die Konzerne ihreVorruhestandsregelungen zurück gefahren haben? ÄltereMenschen wollen arbeiten, sie wollen wie davor auchwichtig sein und mit ihrer Leistung etwas bewegen. Undsie können das oft auch gesundheitlich noch. Auch dieZahl der Menschen, die über das 65. oder 67. Lebensjahrarbeiten wollen, steigt weiter. Und die Beispiele zeigen,dass das hervorragend funktioniert und die Exzellenz derÄlteren gebraucht wird. Es tut auch gut, wenn die routinierteMeinung eines „Alten“ etwas Ruhe und Klarheit inden digital dominierten Arbeitsalltag bringt.Alle, die für den Arbeitsmarkt Verantwortung tragen, solltensich dringend die „Kraft der Alten“ sichern. Gewerkschaftensollten endlich ihre „Wir sind dagegen“-Position aufgebenund wieder die Interessen ihrer Mitglieder nachhaltigvertreten. Arbeitsagenturen müssen in der Praxis anfangen,Berater für arbeitswillige Rentner und Unternehmerzu sein. Und die Politik mit den diskriminierenden undwirtschaftlich schädlichen Einschränkungen aufräumen,die es Älteren viel zu oft unmöglich machen, ihrer Berufungnachzugehen.Und wir Unternehmer sollten unseren Blick noch etwasauf die Experten in Grau ausweiten. So wird manches Fachkräfteproblemgar nicht erst entstehen.Ihr Jörg SattlerDie Diskussionen um Fachkräfte sind richtig und wichtig:Sie sind Deutschlands Schatz! Und da scheint es mir angebracht,verstärkt auf die Ressourcen zu blicken, die wohldie größten Potenziale aufweisen: Die „Alten“. Auch hierfinden wir wieder die typischen zementierten und diametralvoneinander abweichenden Wahrheiten verschiedenerLager. Gewerkschaftsnahe Verbände argumentieren,dass die meisten Menschen über 65 nur deshalb nocharbeiten, weil sie sich angesichts niedriger Renten ihr täglichBrot sonst nicht leisten könnten. Unternehmernahe<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>3


InhaltAus dem InhaltStandpunkteEditorial 3Titel - UnternehmensnachfolgeLebenswerke bedroht 5Die Zukunft heißt Miunske 6-7Aktuelles aus den FirmenErfolgreiche Lotsen für Sachsen 9Standort mit Profil 10Die Stromverteilnetze in Deutschland müssen bis 2030 in Größenordnungenausgebaut werden. Dafür werden mehrere Milliarden Euro benötigt.Der Ausbau- und Investitionsbedarf ist abhängig davon, wie hoch der Anteil derregenerativen Stromerzeugung im Jahr 2030 ist. Foto: VattenfallEnergie | Seite 14EnergieMilliardengrab für Energiewende 11Knackpunkt Netzausbau 14Kälte gegen Konjunkturdelle 15Eine Lanze für Elektromobilität 20Wasserpfennig sorgt für Unmut 26-27Wie eine Umfrage der IHK zu Leipzigergab, reagieren Unternehmen auf denMangeln an Bewerbern. So werdenbeispielsweise mehr Praktikumsplätzefür neue Zielgruppen zur Verfügunggestellt. Foto: Wolfgang SchmidtFachkräfte | Seite 44TreffpunktMesse auf Wachstumskurs 29Wie Modellarbeitsplätze helfen 30Vordenker MitteldeutschlandsCatch me! 32Luft- und RaumfahrtLuftfahrtindustrie im Aufwind 34UnternehmensführungDie Segel neu setzen - Dynamik im Vertrieb 35Geld und KapitalWachstum im Mittelstand 36RechtGrenzen überschreiten - Verträge in Englisch 37GesundheitswirtschaftDigitaler Stift war Messehit 39FachkräfteMeisterleistungen für die WM 41Ostdeutsche Unternehmen der Luft- und Raumfahrt befinden sich im Aufwind.Foto: Wolfgang SchmidtLuft- und Raumfahrt | Seite 34KulTourDer Zauber der Masai Mara 48-49Impressum 5<strong>04</strong> <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Titel – UnternehmensnachfolgeLebenswerke bedrohtIHK-Nachfolgereport: Ostdeutsche Unternehmergeneration der ersten Stunde kann schwer loslassenDr. Thomas Brockmeier, Hautgeschäftsführerder IHK Halle-Dessau.Foto: IHKBis 2020 stehen im Süden Sachsen-Anhalts circa2000 Unternehmensübergaben aus Altersgründenan. Laut dem erstmals erschienen Nachfolgereportder Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau(IHK), dem unter anderem Umfragen unter Unternehmern,Übernahmeinteressierten und Beraternzugrunde liegen, gestaltet sich die Suche nacheinem geeigneten Firmennachfolger aber immerschwieriger: 80 Prozent der befragten Unternehmerhätten Probleme, einen passenden Nachfolgerzu finden.„Vor allem die Suche nach einem externen Nachfolgererweist sich als problematisch. Ein Grund dafür ist die oftmalssehr spät gestartete Suche“, betont IHK-HauptgeschäftsführerDr. Thomas Brockmeier. „Wird die Herausforderung‚Unternehmensnachfolge‘ auf breiter Front nichtgemeistert, drohen dramatische Folgen. Allein durch diedemografische Entwicklung würde der Unternehmensbestandbis 2020 um rund ein Fünftel sinken. Jede nicht gelungeneBetriebsübergabe jedoch kostet Kapital und Arbeitsplätze,ganze Lebenswerke werden zerstört.“Betroffene Unternehmer seien gut beraten, die Nachfolgelangfristiger zu planen und rechtzeitig auch externeBeratungskompetenz einzubeziehen. Potenzielle Unternehmenskäufersollten insbesondere kaufmännisch nochbesser gerüstet sein, die Gesetzgebung im Erbschaftssteuer-und Arbeitsrecht müsse unternehmerfreundlicher gestaltetund die Informationspolitik seitens Kammern und Beraternzum Übergabeprozess verbessert werden, so Brockmeierdurchaus auch selbstkritisch. „Zudem muss die Selbstständigkeitals attraktive Lebensalternative wahrgenommen,anerkannt und propagiert werden. Dies jedoch ist einegesamtgesellschaftliche Aufgabe, denn Unternehmer sindder Motor der sozialen Marktwirtschaft.“Laut IHK-Nachfolgereport 20<strong>13</strong> ist die Unternehmensübergabeinnerhalb der Familie die wichtigste Form derNachfolge: 42 Prozent der befragten Unternehmer wollenbei Erreichen des Ruhestands ihr Lebenswerk in die Händeihrer Nachkommen übergeben. Schwierig sei die Suche nacheinem externen Nachfolger. Neben zu spät begonnenerSuche scheitert die Übergabe oft an unrealistischen Kaufpreisvorstellungenoder auch wegen des – verständlicherweise– mitunter emotional aufgeladenen Prozesses ansich: „Unter schwierigsten Bedingungen haben insbesonderedie heutigen Unternehmersenioren in Ostdeutschlandihr Unternehmen aufgebaut. Sechs von zehn Unternehmerkönnen ihr Lebenswerk deshalb nur schwer ‚loslassen‘. DieserWert liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt unddokumentiert das immense persönliche und finanzielle Engagementder Gründergeneration nach der Wiedervereinigung“,so der IHK-Hauptgeschäftsführer. PM/SPDie Akteure der Aktionstagesind das Wirtschaftsministerium,dresden exists, BürgschaftsbankSachsen, SAB, die VolksbankenRaiffeisenbanken, das RKWSachsen sowie der OstdeutscheBankenverband und der SteuerberaterverbandSachsen e.V.Die Fachforen in den einzelnenRegionen werden von den Kammernvor Ort vorbereitet.Weitere Informationen unter:www.unternehmensnachfolge.sachsen.dewww.saechsischer-meilenstein.de.www.folgerichtig.netAktionstage UnternehmensnachfolgePolitik unterstützt Mittelstand bei NachfolgebemühungenSachsens Unternehmen werden bei ihren Bemühungenum eine erfolgreiche Nachfolgeregelungauch in diesem Jahr wieder von vielen Seiten unterstützt.Dazu finden vom <strong>13</strong>. bis 17. Mai sachsenweitInformationsveranstaltungen, Telefonforen, Seminareund Expertensprechtage statt.Am <strong>13</strong>. Mai laden das Wirtschaftsministerium, dresden existsund die beiden Dresdner Kammern ab 16 Uhr zur Auftaktveranstaltungunter dem Thema „Unternehmensnachfolge- rechtliche Fallstricke frühzeitig entschärfen" in die DresdnerBörse ein. Rechtsanwalt Prof. Stanislav Tobias von derKanzlei Tobias Rechtsanwälte in Dresden wird den Fachvortraghalten.Wie erfolgreich Unternehmen ihre Nachfolge umsetzenkonnten, spiegelt sich im Wettbewerb „Sächsischer Meilenstein"wider. Der von der Bürgschaftsbank Sachsen GmbHausgelobte Preis unter der Schirmherrschaft des SächsischenWirtschaftsministeriums wird in diesem Jahr zum nunmehrdritten Mal vergeben. Der Startschuss dazu fällt ebenfallsam <strong>13</strong>. Mai zum Beginn der Aktionstage.Es wird geschätzt, dass jährlich rund 1000 sächsischeUnternehmen in neue Hände übergehen. Damit dieser Generationswechselerfolgreich verläuft, bündeln zahlreiche Partnerihre Aktivitäten in den Aktionstagen Unternehmensnachfolge.PM/SP<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>5


Titel – UnternehmensnachfolgeLenksäulensysteme für Nutzfahrzeugegehören zu den neuen Produktentwick -lungen, mit denen die FahrzeugtechnikMiunske GmbH Furore macht.Ob kleine, mittlere oder große Bauform,das Lenksystem ist nach den Anforderungender Maschine des Kundenbezüglich Funktion und Komfort freikonfigurierbar und wächst praktisch mitden verschiedenen Baureihen mit.Sie garantieren auch künftig den Erfolgskurs den Unternehmens: Jana Kirstein und Ehemann Stephan Kirstein,Firmengründer Johannes Miunske und Frau Monika, René Miunske und Ehefrau Katrin. Im Oktober 2012 übernahmen dieTöchter Katrin und Jana die Gesellschaftsanteile und arbeiten seit Jahresbeginn im Unternehmen.CAN ModuleDie CAN-Tastaturen aus Großpostwitzgibt es als 4er, 6er oder 12er Feld.Fahrzeugtechnik Miunske GmbHOberlausitzer Straße 28D-02692 GroßpostwitzTelefon: +49 35938 9800-0Telefax: +49 35938 9800-98info@miunske.comwww.miunske .comist auf lange Sicht gesichert und liegt in guten Händen“,bringt es Johannes Miunske auf den Punkt.Gut zu wissen für die etwa 40 Mitarbeiter. Aber die vertraueneh dem Unternehmen und sind von den Kompetenzender Firmenleitung überzeugt. Nicht umsonst wurdedas Unternehmen in Großpostwitz bei Bautzen im vergangenenJahr mit dem Großen Preis des Mittelstandes,einem der wichtigsten Wirtschaftspreise Deutschlandsgeehrt. Darauf ist das gesamte Familienunternehmen stolz.Wenn Johannes Miunske von Familienunternehmenspricht, dann meint er nicht nur sich und seine Frau, diebeiden Töchter und die Schwiegersöhne Stephan Kirsteinund René Miunske, die von Anfang an als Leiter Entwicklungund Technik sowie kaufmännischer Leiter die Stützen desUnternehmens sind. „Familienbetrieb, das bezieht beiMiunske alle Mitarbeiter ein“, bestätigt Bettina Miska,die für das Marketing im Unternehmen zuständig ist. „Wirgehören hier alle zusammen, arbeiten gemeinsam für denErfolg der Firma und feiern gern zusammen.“ Bettina Miskasagt das nicht nur, weil sie von Berufs wegen verantwortlichist, das Unternehmen positiv zu präsentieren. Was sie sagt,ist Tatsache und hat Hand und Fuß. So lädt die Geschäftsleitungzur monatlichen Betriebsversammlung alle Mitarbeiterzum gemeinsamen Mittagessen ein. „Das ist eineMöglichkeit, dass Mitarbeiter aus allen Bereichen zusammenkommenund miteinander sprechen können“, sagt JohannesMiunske. Darüber hinaus gibt es weitere Veranstaltungenund Feiern, die das Zusammenwachsen der Firmaunter Beweis stellen. Und weil Johannes Miunske wie allesauch die Unternehmensnachfolge bestens vorbereitet hatte,ging das überlicherweise langwierige Prozedere der Übergabebilderbuchmäßig vonstatten. So konnte die Firmenübertragunginnerhalb eines Vierteljahres über die Bühnegehen. Seit Jahresbeginn setzen nun Katrin Miunske undJana Kirstein als Gesellschafter im Unternehmen Zeichen.Johannes Miunske jedoch zieht sich nicht völlig zurück. AlsGeschäftsführer wird er auch weiterhin auf die Geschickedes Unternehmens Einfluss nehmen. Zumindest in dennächsten drei Jahren. Dann wird er 66, Zeit sich endgültigzur Ruhe zu setzen und mit seiner Frau Monika mal 14Tage am Stück Urlaub zu machen, ein in den letzten Jahrennicht realisierbarer Luxus. „Ganz ruhig wird es wohlauch dann nicht werden“, meint augenzwinkernd BettinaMiska. „Wie ich unseren Chef kenne, sehe ich ihn schonoben mit den Konstrukteuren tüfteln.“ Da schmunzelt deralte Hase und sagt, das könnte er sich vorstellen und würdeihm sogar Spaß machen.Auf jeden Fall wird in drei Jahren Katrin Miunske dieGeschäftsführertätigkeit übernehmen. Die Einzelprokurabesitzt sie heute schon. Sie ist ohne Abstriche unterschriftsberechtigtgenauso wie ihr Vater.„Wir freuen uns, dass der Vater auch künftig mit seinenErfahrungen an unserer Seite steht“, versichert KatrinMiunske. „Bis zum endgültigen Ruhestand ist ja noch einigeZeit. Wir rechnen fest damit, dass wir auch danach nichtauf seine Erfahrungen verzichten müssen.“ Darauf könnensich die beiden Frauen verlassen. „So, wie sich die jungenLeute in den vergangenen Jahren eingebracht haben, wirdes künftig auch andersherum sein“, versichert der Firmengründer.Und im Hinterstübchen denkt er schon weiter.Robert, der 16-jährige Sohn von Katrin Miunske hatbei einem Praktikum im Unternehmen mit Programmierungsarbeitenvon sich reden gemacht. Wächst da schonein Unternehmensnachfolger der übernächsten Generationheran? Johannes Miunske findet das nicht abwegig.Der Name Miunske bliebe als Markenzeichen auf langeSicht erhalten. Aber das ist Zukunftsmusik und Robert hatdabei auch noch ein Wörtchen mitzureden.Wolfgang Baltzer<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>7


Titel – UnternehmensnachfolgeVom Student zum UnternehmerIndustrieverein und TU Chemnitz treiben gemeinsam das Projekt „Unternehmenszukunft Sachsen“ voranDer Industrieverein Sachsen 1828 e.V. schloss inseiner Jahreshauptversammlung am 7. März 20<strong>13</strong>eine Kooperationsvereinbarung mit der TechnischenUniversität Chemnitz zum Thema Unternehmensnachfolgeab. Nach Schätzungen des Instituts fürMittelstandsforschung Bonn stehen in Sachsen von2010 bis 2014 ca. 4.400 umsatzkräftige Unternehmenmit mehr als 42.000 Beschäftigten vor derFrage, wer das Unternehmen in Zukunft weiterführenwird. Das sind ca. 1.000 Unternehmen proJahr. In ganz Deutschland sind sogar mehr als 100.000Unternehmen betroffen.Der Präsident des Industrievereins, Prof.Dr. Hans J. Naumann, und der Rektorder TU Chemnitz, Prof. Dr. Arnold vanZyl, unterzeichneten Vertrag, in dem sievereinbaren, das QualifikationsprogrammUnternehmenszukunft Sachsengemeinsam voranzutreiben.Foto TU Chemnitz/Philip Knauth„Wir können es uns nicht leisten, ein so wichtiges Themadem Zufall zu überlassen“, betonte KuratoriumssprecherProf. Dr. Reinhard Erfurth in der Jahreshauptversammlungdes Vereins. „Deshalb sind wir der Technischen UniversitätChemnitz dankbar, dass sie sich diesem Thema angenommenund das deutschlandweit einzigartige QualifikationsprogrammUnternehmenszukunft Sachsen entwickelt hat.“In dem vom Präsidenten des Industrievereins, Prof. Dr. HansJ. Naumann, und dem Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr.Arnold van Zyl, unterzeichneten Vertrag vereinbaren beideSeiten, dieses wichtige Programm in Zukunft gemeinsamvoranzutreiben.„Vor allem der persönliche Kontakt zwischen Studierendenund Unternehmern soll stärker ausgebaut werden“,betonte Prof. Naumann. Die Absolventen des Programmswürden künftig aktiv in das Netzwerk des Industrievereinseingebunden und von Mentoren unterstützt. Ziel sei es,durch die konsequente Einbeziehung von Unternehmernund wirtschaftsnahen Experten in das Programm, Studentenfür den sächsischen Mittelstand zu sensibilisieren undeine enge und praxisnahe Verbindung zu fördern, so derPräsident des Industrievereins.„Durch die Kooperation können wir unseren Teilnehmerndie Zukunftschancen im sächsischen Mittelstandhautnah vermitteln. Durch den aktiven Einbezug und denAustausch mit den erfahrenen Unternehmern des Indus -trievereins erhalten sie Einblicke aus erster Hand und könnenbereits während des Studiums oder der Promotionwertvolle Kontakte knüpfen“, ergänzt Dr. Mario Geißler,Projektgeschäftsführer des Qualifikationsprogramms „Un -ternehmenszukunft Sachsen“.Weitere Informationen unter:www.tu-chemnitz.de/unternehmensnachfolgeÜbernahme von Unternehmen erleichternMecklenburg-Vorpommern bringt neues Mittelstandsfördergesetz auf den WegDer Entwurf eines Gesetzes zur Mittelstandsförderung inMecklenburg-Vorpommern (Mittelstandsförderungsgesetz)ist auf den Weg gebracht. Der Entwurf wurde Mitte Aprilvom Kabinett beschlossen und wird dem Landtag zugeleitet.„Ziel des Gesetzes ist es, die mittelständischen Strukturennachhaltig zu stärken, die Wettbewerbsfähigkeit derUnternehmen zu fördern, die Arbeits- und Ausbildungsplätzezu sichern und auszubauen sowie die Gründungund Festigung von selbständigen Existenzen und die Übernahmevon Unternehmen der mittelständischen Wirtschaftzu erleichtern“, sagte der Minister für Wirtschaft, Bau undTourismus Harry Glawe am 12. April in Schwerin. Mit demEntwurf soll die Fassung des Gesetzes aus dem Jahr 1993aktualisiert werden. „Gesetzgebung und Verwaltung orientierensich somit an einer verbindlichen Richtschnur, umdie Wirtschafts- und Mittelstandspolitik unternehmensundmittelstandsfreundlich zu gestalten. Zudem wirdhiermit den vielfältigen geänderten Rahmenbedingungenund Lebenswirklichkeiten Rechnung getragen“, so Glaweweiter.PM/CH8 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Aktuelles aus den FirmenErfolgreiche Lotsen für SachsenWirtschaftsförderung Sachsen zieht positive Bilanz – Trend zu mehr Unterstützung für ansässige FirmenAndré Lang, Geschäftsführer dessächsischen Textilspezialisten Norafin(Mitte) zeigt dem Sächsischen Wirtschaftsminister,Sven Morlok (links),und Peter Nothnagel, Geschäftsführerder WFS, seine für technische Textilieneingesetzten Vliesstoffe. Foto: WFSWFS-Geschäftsführer Peter Nothnagel ist zufrieden.„Das Interesse am Wirtschaftsstandort Sachsen istnach wie vor hoch, Investoren fühlen sich hier gutbetreut. Allein im letzten Jahr haben uns über 80neue Anfragen erreicht. Insgesamt haben wir 327individuelle Standortangebote erstellt – knapp 40Prozent mehr als im Vorjahr", sagte er anlässlichder Bilanzpressekonferenz am 18. März in Dresden.Die Interessenten kamen dabei hauptsächlich aus Deutschland,aber auch zum Beispiel aus den USA, aus Japan,Italien oder Polen. Von der WFS wurden im Jahr 2012 dreizehnNeuansiedlungen und elf Unternehmenserweiterungenbegleitet. Damit verbunden war ein Investitionsvolumenvon 322,7 Millionen Euro, insgesamt entstanden dadurch1.215 neue Arbeitsplätze. Allerdings sind dies rund 300weniger als im Jahr zuvor, das Investitionsvolumen sank um25 Millionen Euro. Peter Nothnagel bestätigt einen weiterenTrend - weniger Neuansiedlungen, mehr Erweiterungsinvestitionen.Bereits hier ansässige Unternehmen beimAusbau zu unterstützen, stärke das endogene Wachstumim Freistaat.Die Norafin Industries GmbH ist eines der Unternehmen,die mit Unterstützung der WFS im vergangenen Jahr wachsenkonnten. Das Unternehmen mit Sitz in Mildenau im Erzgebirgeentwickelte zu Beginn der 1980er Jahre zusammenmit dem Forschungsinstitut für Textilindustrie Europas ersteWasserstrahllinie, bei der Fasern mittels Wasser unter Hochdruckdurch feine Düsen gepresst und miteinander verwirbeltwerden. Diese Technologie nutzt das Unternehmen, umin Kombination mit einer firmeneigenen Nadeltechnologieinnovative und funktionelle Textilien herzustellen. „Dasswir unser Geschäftsfeld stetig erweitern und wachsen können,dabei hilft uns die WFS zusammen mit den regionalenWirtschaftsförderern und der Sächsischen Aufbaubank",bestätigt Norafin-Geschäftsführer André Lang.Die meisten WFS-Projekte wurden rund um Dresden (15)realisiert, im Raum Chemnitz sechs und in Leipzig drei.Simone PflugGünstige KonditionenCommerzbank und SAB vereinbaren Globaldarlehen für Sachsens KMUGute Nachricht für den sächsischen Mittelstand:Die Commerzbank hat zusammen mit der Sächsischen Aufbaubank– Förderbank ein Globaldarlehen in Höhe von50 Millionen Euro vereinbart. Die Finanzierungsmittel sollenals Einzelkredite mittelständischen Unternehmen imFreistaat Sachsen zugutekommen, teilte die Commerzbankmit. Die Mittel ebenso wie die günstigen Konditionen werdenzweck gebunden an ihre mittelständischen Firmenkundenweitergegeben, heißt es in der Information. Dieeinzelnen Darlehen könne die Commerzbank in der Laufzeitflexibel gestalten und risikogerecht verzinsen.„Als führende Bank für den Mittelstand in Deutschlandnutzen wir seit vielen Jahren gerne die Finanzierungsmöglichkeitüber die Förderbanken", so Burkhard von derOsten, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Mittelstandsbankder Commerzbank in Dresden. „Mit dem neuenKreditrahmen können wir den gestiegenen Anforderungenunserer mittelständischen Kunden weiterhin gerechtwerden. Damit können wir ihnen individuelle und langfristigeFinanzierungslösungen mit flexibler Zins- und Laufzeitgestaltunganbieten."PM/SP<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>9


Aktuelles aus den FirmenStandort mit ProfilAusbau der Pflanzenschutz-Produktion bei BASF in Schwarzheide stärkt Ausrichtung als SpezialitätenstandortDie BASF Schwarzheide GmbH erzielte 2012 einenUmsatz von 1.007 Millionen Euro. Damit lag derUmsatz zum dritten Mal nacheinander über derMarke von 1 Milliarde Euro, allerdings 5 Prozentunter dem Rekordwert des Vorjahres. „2012 warein bewegendes Jahr. Der Spannungsbogen begannim Januar mit der Entscheidung, die TDI-Produktionab 2015 stillzulegen und reichte bis zum Spatenstichzum Bau der dritten Produktionslinie des PflanzenschutzwirkstoffesF 500 ® ", so Dr. Karl Heinz Tebel,Vorsitzender der Geschäftsführung.Nachdem am 21. Dezember 2012 deroffizielle Spatenstich für die dritte Liniezur Produktion des PflanzenschutzwirkstoffsF500 ® bei der BASF Schwarzheidevollzogen wurde, wächst die Anlagestetig. Mit der bisher größten Einzel -investition für den Standort soll dasProjekt bis 2014 realisiert werden.Foto: BASFDer Ausbau der Produktionsanlage F 500 ® ist mit mehr als100 Millionen Euro die bisher größte Einzelinvestition amStandort. Sie soll 2014 fertiggestellt sein. Das Fungizid wirdweltweit ausschließlich in Schwarzheide hergestellt.In die Instandhaltung und Erweiterung von Produktionsanlagensowie für die Modernisierung von Infrastruktureinrichtungenwurden im vergangenen Jahr mehr als 90Millionen Euro investiert. Dazu gehörten die Sanierung derKanalsysteme und der zentralen Abwasseranlage sowie einneues Zentralbad. Am Standort Schwarzheide sind 1.718Mitarbeiter beschäftigt. Sie werden im Tagesgeschäft vonLeasingkräften und Kontraktoren unterstützt. Zusammenmit den Beschäftigten weiterer BASF-Gruppengesellschaften,Ansiedlern und Dienstleistern arbeiten am StandortSchwarzheide 3.300 Menschen.Um der Jugend berufliche Perspektiven in der Region zubieten und den Bedarf an Fachkräften langfristig zu sichern,bildet das Chemieunternehmen seit Jahren über Bedarf aus.Derzeit absolvieren 142 junge Menschen am Standort eineBerufsausbildung. „Die Ausbildungsquote liegt bei 9 Prozentund damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt",sagte Dr. Colin von Ettingshausen, Arbeitsdirektor und KaufmännischerGeschäftsführer. „Es ist ein Teil unserer sozialenVerantwortung, jungen Menschen mit einer breitgefächertenund qualifizierten Ausbildung eine solide Grundlage fürihren weiteren Berufsweg zu bieten." PM/SPDer Boden für Investitionen wird bereitetGewerbegebiet Hoffeld wird um weitere 12 Hektar erweitertMitte April erfolgte der erste Spatenstich zur Erweiterungdes Gewerbegebietes Hoffeld in Oelsnitz/Erzgebirge. BisEnde dieses Jahres werden Trink-, Abwasser- und Stromleitungenverlegt, das Regenrückhaltebecken fertig gestellt,das Gelände reguliert und eine neue Zufahrtsstraße gebaut.Dieses Vorhaben wird aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe„Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“durch den Freistaat Sachsen in Höhe von 3,5 Millionen Eurogefördert. Der Zweckverband steuert Eigenmittel in Höhevon rund 1,5 Millionen Euro bei.Er ist zudem verpflichtet sicherzustellen, dass auf mindestens51 Prozent der Nettofläche des erschlossenen Geländesförderfähige Betriebe angesiedelt werden, d. h. Betriebe,in denen überwiegend Güter hergestellt oder Leistungenerbracht werden, die ihrer Art nach regelmäßig überregionalabgesetzt werden. Sieben Unternehmen planenbereits ihre Ansiedlung auf der neuen Fläche von etwa 12Hektar. Sie schaffen dadurch rund 80 neue Arbeitsplätze.CH1.Spatenstich zur Erweiterung GewerbegebietHoffeld Oelsnitz/E.:v.l.n.r. Dietrich Göckelmann, Präsidentder Landesdirektion Sachsen, LudwigRichter, BM Stadt Oelsnitz/E., KlausKüttner, 1. Stellv. BM Stadt Lugau,Alexandra Lorenz-Kuniß, OrtsvorsteherinErlbach-Kirchberg, Jan Jacob, Bauamtsleiterund Geschäftsleiter Zweck -verband HoffeldFoto: Stefan Hohmeister10 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


EnergieMilliardengrab EnergiewendeArbeitsplätze gefährdet – Wirtschaftsrat Sachsen für Erhalt von Pumpspeicherwerken und BraunkohleförderungDr. Dirk Biermann, 50Hertz Transmission GmbH: Stromeinspeisung aus WindenergieVDEW: Verlauf des winterlichen Stromverbrauchs über verschiedene Wochentageund Einsatz von Grund-, Mittel- und Spitzenlastkraftwerken am Lastverlaufwerktags.Bis zu eine Billion Euro könnte die Energiewende in Deutschland lautBerechnungen des Bundesumweltministeriums verschlingen.Mit rund 680 Milliarden Euro entfiele der Großteil allein auf die Einspeisevergütungfür erneuerbare Energien. Netzausbau, Forschung und Entwicklung, dieBereitstellung von Reservekapazitäten und Investitionen in Energieeffizienzkosten weitere Milliarden Euro. „Die damit verbundenen Belastungen sind wederfür die Wirtschaft noch für Verbraucher vertretbar. Eine Strompreisbremse istunumgänglich, der im zweiten Schritt die EEG-Reform zwangsläufig folgenmuss.“, mahnt die sächsische Landesvorsitzende des Wirtschaftsrates, SimoneHartmann. „Jeder Cent, der den Strom weiter verteuert, kostet Arbeitsplätze,insbesondere in der Industrie“, ist sie sicher. Landesregierungen müssten dieseRealität im Blick behalten, wenn sie im Bundesrat eine EEG-Reform blockieren.Diesem brisanten Thema widmete sich der Landesverband Sachsen des Wirtschaftsratesam 5. April zum Energieforum „Blackout oder sichere und bezahlbareEnergieversorgung“. Rund 100 Unternehmer und Führungskräfte der Regionwaren der Einladung gefolgt, darunter namhafte Persönlichkeiten wie der Ministerpräsidenta.D. Prof. Dr. Georg Milbradt und der Konsul der TschechischenRepublik, Petr Jaroš.In seinem flammenden Impulsvortrag zu Deutschlands Energiepolitik sagteArnold Vaatz, früheres langjähriges Mitglied der sächsischen Staatsregierungund jetzt stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, demErneuerbare-Energien-Gesetz den Kampf an. Damit traf er den Nerv vieler Unternehmer– und erhielt reichlich Beifall.Welche Anstrengungen seitens eines Netzbetreibers zur Wahrung der Systemsicherheitunternommen werden, erläuterte Dr. Dirk Biermann, Geschäftsführerder 50Hertz Transmission GmbH. Zu Panik bestehe zwar kein Grund, sagte er.Aber das Netz sei bereits heute extrem belastet. Vor der Einspeisung von Stromaus erneuerbaren Energien waren lediglich 20 Eingriffe im Jahr zur stabilen Energieversorgungerforderlich. Heute erfolgen 10 bis 20 am Tag. Doch die Stromversorgungmuss gewährleistet bleiben – zu jeder Zeit und unter allen Umständen.Dafür müssen jetzt die Weichen gestellt werden. Hierzu gehörten eine engeZusammenarbeit der Netzbetreiber, grenzüberschreitende Sicherheitskooperationenund ein realistischer Bedarfs- und Netzentwicklungsplan.In einer Aussage waren sich alle Referenten einig: Bei einer Beibehaltungdes derzeitigen Kurses in der Energiewende werden die Kosten zwangsläufigdramatisch steigen. Volkswirtschaftlich betrachtet sei dieser Weg mit Blick aufdie günstigeren konventionellen Energieträger höchst kritisch zu betrachten, daer den gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland schwäche und massive internationaleWettbewerbsnachteile mit sich bringe. „Die Abwanderung der Industrieist damit vorgezeichnet“, befürchtet Simone Hartmann.Die Position der Landesfachkommission Energiepolitik (LFK) des Wirtschaftsratesin Sachsen verdeutlichte deren Vorsitzender Christoph Klemm. So wird die LFKauch in Zukunft die Forderungen an die Politik zur Abschaffung der Härtefallregelungnach § 12 EEG und der Reduzierung der Einspeisevergütung unbedingtaufrechterhalten. Ohne ein marktwirtschaftliches Fundament sei die Energiewendeauf Dauer nicht zu finanzieren, sagte Klemm. Der Wirtschaftsrat setzesich daher weiterhin für den Erhalt der bestehenden Pumpspeicherwerke in Sachsenein und unterstütze die Strategie der sächsischen Landesregierung um denErhalt der Braunkohleförderung im Freistaat als eine preisgünstige und grundlastfähigeKomponente der Energieversorgung. Simone Pflug<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>11


EnergieDenkfabrik der Energiewende2. Ostdeutsches Energieforum bietet Plattform für Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft,die Lösungen vorantreiben wollen und könnenHartmut Bunsen, Sprecher der Interessengemeinschaftder UnternehmerverbändeOstdeutschlands und Berlin, wirdwie im vergangenen Jahr auch diesmaldas Ostdeutsche Energieforum eröffnen(links).„Für über 60 Prozent der sächsischen Unternehmenstellen die Energie- und Kraftstoffpreise das größteRisiko ihrer Geschäftstätigkeit dar", beschreibtWolfgang Topf, Präsident der Industrie- und Handelskammerden entscheidenden Impuls, das OstdeutscheEnergieforum fortzusetzen.Informationen und Anmeldung unter:www.ostdeutsches-energieforum.deIm vergangenen Jahr stellte sich SachsensMinisterpräsident Stanislaw Tillichden Fragen der Unternehmer. Auf demdiesjährigen Forum werden BundeswirtschaftsministerPhilipp Rösler sowieBundesumweltminister Peter Altmaierauftreten (rechts).Fotos: Unternehmerverbandes Sachsene. V./dephoto/Marcus Klepper/ThautImages/Rheinland/adimas – Fotolia.comEs führt am 29. und 30. April 20<strong>13</strong> in Leipzig zum zweitenMal Entscheider und Experten aus Politik, Wirtschaft undWissenschaft zusammen, die Lösungen für die Umsetzungder Energiewende anstreben.„Wir wollen Versorgungssicherheit und Preisstabilität.Wir wollen auch, dass sich der Mittelstand am Ausbau derNetze beteiligt", bringt es Hartmut Bunsen, Sprecher derInteressengemeinschaft der Unternehmerverbände Ostdeutschlandsund Berlin, auf den Punkt. „Dafür brauchenwir auch klare Vorgaben der Politik, nach denen wir unsrichten können". So freut er sich, Vizekanzler und WirtschaftsministerDr. Philipp Rösler sowie den BundesumweltministerPeter Altmaier als Gäste und Referenten desForums gewonnen zu haben.Es bietet den Teilnehmern an zwei Tagen ein umfassendesProgramm mit einer Vielzahl an Einzelvorträgen und insgesamtfünf Diskussionsforen, die sich mit folgenden Themenbeschäftigen: EEG: Energiepreis im Spannungsfeld zwischen Marktund Staat Netze – Speicherung – grenzüberschreitenderEnergieaustausch Rohstoffe für eine sichere und wettbewerbsfähigeEnergieversorgung - Wirtschaftlichkeit der Kraftwerke Energiewirtschaftliches Bauen: Ökologischer Anspruchohne Realitätsbezug Zentral – Dezentral: Der Energiemix in DeutschlandWeitere Referenten und Diskussionsteilnehmer sind zumBeispiel Dr. Karsten Heuchert (VNG AG), Tuomo J. Hatakka(Vattenfall), Dr. Frank Büchner (Siemens AG), StephanKohler (dena), Carl-Ernst Giesting (enviaM) und ThomasPrauße (Stadtwerke Leipzig). Letzterer wird an die politischenVertreter unter anderem die Frage stellen: „Was istmit weiteren Umlagen, die kommen werden?“Doch die Umsetzung der Energiewende darf nicht alleindie Sache der Politik sein, sondern muss vor allem vonden deutschen Ingenieuren getragen werden. In diesemZusammenhang soll die Abendveranstaltung des OstdeutschenEnergieforums den kleinen Unternehmen Ge -legenheit bieten, den anwesenden Vertretern großer In -dus triekonzerne ihre Lösungen vorzustellen.Veranstalter des Ostdeutschen Energieforums sind dieLandesarbeitsgemeinschaften der Industrie- und HandelskammernBerlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowiedie Interessengemeinschaft der UnternehmerverbändeOstdeutschlands und Berlins. Sie erwarten über 600 Teilnehmer– überwiegend Fach- und Führungskräfte.Claudia Hillmann12 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


EnergieAnzeigeImpulse für mehr EffizienzRKW Sachsen unterstützt Unternehmen beim Erschließen von EnergieeinsparpotenzialenWeitere Informationen zu denEnergieeffizienz-Impulsgesprächenfinden Sie unterwww.rkw-sachsen.de.Das Projekt wird gefördert vomBundesministerium für Wirtschaftund Technologie.Melden Sie sich noch heute zumkostenfreien Beratungsgesprächan unter 0351-8322348 undnennen Sie uns Ihren Wunschtermin.Gern können Sie uns auchIhre Kontaktdaten faxen an0351-832248348 und wir werdenkurzfristig einen Termin mitIhnen vereinbaren.Ansprechpartner:RKW Sachsen GmbHDienstleistung und BeratungJürgen ZuschkeLeiter InnendienstFreiberger Straße 3501067 DresdenTelefon: 0351 8322-348zuschke@rkw-sachsen.dewww.rkw-sachsen.deFotomontage: Nikada, iStockfoto.comFoto: Rudyanto Wijaya, iStockfoto.comMaßnahmen zur rationellen Energienutzung werden inmittelständischen Unternehmen noch zu selten und oftnur in Teilbereichen umgesetzt. Damit liegen Einsparpoten -ziale brach, die es zu nutzen gilt, denn die Energiekostenwerden weiter steigen – nicht nur durch die beschlosseneEnergiewende. In allen Unternehmen gibt es Optimierungspotenzialeim Energieverbrauch. Werden diese sys -tematisch erkannt und umgesetzt, lassen sich die Energiekostenerheblich senken.Die RKW Sachsen GmbH bietet daher kleinen und mittelständischenUnternehmen ein „Energieeffizienz Impulsgespräch“an, in dem systematisch das Verbrauchsgeschehenerfasst und Wege zum sparsamen Energieverbrauch aufgezeigtwerden. Das kostenfreie Impulsgespräch samtBetriebsrundgang dauert etwa ein bis zwei Stunden. VorOrt werden gemeinsam die Einsparpotenziale besprochen.Zu allen relevanten Themenfeldern erhalten die Unternehmervertiefende Faktenblätter. Ein Modellprojekt hat dieWirksamkeit der Gespräche bereits belegt. Die Ergebnissedes Projektes werden für die Bundesregierung ausgewertet,um weitere Aktivitäten für eine höhere Energieeffizienzzu entwickeln, selbstverständlich unter Einhaltung allerDatenschutzrichtlinien.Sehr offen geht Bernd Ehnert mit den Ergebnissen desImpulsgespräches in seinem Unternehmen um. Der Inhaberder Firma Maschinenbau Ehnert in Marienberg wurdevon Mitarbeitern des RKW auf die Analysemöglichkeit aufmerksamgemacht, da ohnehin durch die Zertifizierung nachISO 9001 eine enge Zusammenarbeit bestand. „Es warüberraschend, dass das Gespräch gleich auf den eigenenBedarf zugeschnitten war und bereits während des Rundgangskonkrete Energiesparpotenziale identifiziert wurden“,sagt Bernd Ehnert. „Beispielsweise wurde auf dieBeleuchtung und die Option zum Austausch eines in dieJahre gekommenen Kessels hingewiesen. Ebenfalls hilfreichwar für unser Unternehmen der Hinweis auf die Möglichkeitender KfW-Förderung für Beratung und Investition inEnergieeffizienz.“, so der Firmenchef weiter. MaschinenbauEhnert ist ein weltweit agierendes mittelständischesUnternehmen. Es entwickelt und baut seit rund 20 JahrenVorrichtungen, Sondermaschinen und Automatisierungslösungenvor allem für die Automobilzulieferindustrie.Mit den konkreten Handlungsempfehlungen aus dem Impulsgesprächwandte sich das Unternehmen im Nachgang aneine Energieeffizienzberatung, die den Handlungsbedarfbei Strom und Wärme bestätigte, da die vorliegenden Werteim Bereich des Heiz- und des Strombedarfs über dem Niveauder Vergleichswerte der aktuellen Energiesparverordnunglagen. Allein 25 Prozent des Elektroenergieverbrauchs warenauf die Leuchtstoffröhren zurückzuführen. Seitens der Mitarbeiterherrschte Skepsis, ob die als Ersatz vorgeschlagenenLEDs eine ähnliche und ausreichende Lichtstärke und-farbe erreichen würden. Der daraufhin gestartete Testlaufüber zwei Monate endete zufriedenstellend. So werden inKürze 60 neue LED-Röhren eingesetzt, die zwar teuer sind,aber deutlich weniger Energie verbrauchen und viermal solange halten wie herkömmliche Leuchtstoffröhren. „Dasbringt jährliche Einsparungen in Höhe von 1.800 Euro undamortisiert sich innerhalb von zwei Jahren.“, erläutert derFirmenchef zufrieden. Um die Heizkosten zu senken, wirdlangfristig an eine Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage gedacht– immerhin eine Investition um die 20.000 Euro. Hier sollenFördermöglichkeiten einbezogen werden. „Wir könnennur jedem Unternehmen empfehlen, aufsattelnd auf dasImpulsgespräch, diese Beratungsleistung in Anspruch zunehmen, da sie Einsparpotenziale aufdeckt und außerdemzu 80 Prozent gefördert wird. Gerade kleine und mittlereUnternehmen können durch Energieeffizienz in hohem MaßeEinsparpotenziale aufgezeigt bekommen, die sich rechnen.Für unser Unternehmen jedenfalls war es ein Schritt in dierichtige Richtung.“, so Bernd Ehnert abschließend.SP<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong><strong>13</strong>


EnergieKnackpunkt NetzausbauDie Gewährleistung der Versorgungssicherheit erfordert schnelle und klare EntscheidungenWJ: Mit welchen konkreten Problemen haben Sie inIhrem Versorgungsgebiet bei der Integration vonPhotovoltaik und Windkraft zu kämpfen?Schweer: Im letzten Jahr mussten wir 100 Mal eingreifen,sprich abschalten. Vor wenigen Jahren war dies noch garnicht der Fall.Damit Strom aus Erneuerbare-Energien-Anlagen tatsächlichverteilt und verbraucht werden kann, muss die Netzinfrastrukturan die zunehmend dezentrale und volatile Einspeisungangepasst werden.Foto: MITNETZ STROMDie Stromverteilnetze in Deutschland müssen bis 2030 ineiner Größenordnung von <strong>13</strong>5.000 Kilometer bis zu 193.000Kilometer ausgebaut und auf einer Länge von 21.000 biszu 25.000 Kilometer umgebaut werden. Dafür werden zwischen27,5 Milliarden und 42,5 Milliarden Euro benötigt.Das geht aus einer Studie hervor, die die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) Mitte Dezember vergangenen Jahresvorgestellt hat. Der Ausbau- und Investitionsbedarf istabhängig davon, wie hoch der Anteil der regenerativenStrom erzeugung im Jahr 2030 ist. Die Verteilnetze in Deutschlanddienten bisher dazu, Strom zu den Endverbrauchernzu leiten. Im Zuge des Ausbaus der erneuerbaren Energienund der dezentralen Stromerzeugung müssen die Stromverteilnetzeschon jetzt einen großen Stromanteil aus SolarundWindkraftanlagen aufnehmen. Dies wird sich in dennächsten Jahren noch verstärken und dazu führen, dass diebisherige Kapazität der Verteilnetze nicht mehr ausreicht,um regional überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energienabzutransportieren. Vor diesem Hintergrund fragte das<strong>Wirtschaftsjournal</strong> den technischen Geschäftsführer derMitteldeutschen Netzgesellschaft Strom mbH (MITNETZSTROM), Dr. Adolf Schweer, wie sich sein Unternehmen daraufeinstellt.<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Die Umsetzung der so genanntenEnergiewende erfordert neue, intelligente Stromnetze.Was bedeutet dies konkret?Dr. Adolf Schweer: Einfach ausgedrückt, bedeutet das:Wenn wir mehr Strom aufnehmen, als unmittelbar gebrauchtwird, brauchen wir dickere Leitungen und wir müssen mehrDaten transportieren, die wiederum leistungsfähigere Steuerungstechnikerfordern.WJ: Welche technischen Neuerungen müssen vorgenommenwerden?Schweer: Wir bauen aus, in dem wir dickere Leitungenbauen, die Masten höher setzen, Umspannwerke modernisieren,Steuerungstechnik erneuern usw.WJ: Welcher finanzielle Aufwand steht dahinter?Schweer: Dafür haben wir jährlich rund 100 Millionen Eurovorgesehen und das für die nächsten zehn Jahre. Geht allerdingsdie Energiewende schneller voran, müssen wir frühermehr investieren.WJ: Bei dieser Größenordnung benötigen Sie Planungssicherheit.Welche politischen Rahmenbedingungenmüssen also noch geschaffen werden?Schweer: Das ganze Design des Marktes muss sich ändern,denn die Netzausbaukosten sind in Ostdeutschland besondershoch. Hier wird teils mehr regenerativ erzeugter Strom eingespeistals von den Einwohnern und der Industrie abgenommenwird. Wir haben daher einen Netzausbauplan mitallen ostdeutschen Beteiligten erstellt. Dieser bildet dieBasis für die Verhandlungen mit der Politik in Bezug aufzusätzliche Anreize für die Finanzierung. Es gibt auch Überlegungen,Leistungsspitzen der erneuerbaren Energien nichtmehr aufzunehmen. Dann muss nicht so ein aufwändigerNetzausbau betrieben werden.WJ: Im derzeitigen Wahlkampf ist davon auszugehen,dass die Bundesregierung auch weiterhin keinenMasterplan für die Umsetzung der Energiewendevorlegen wird. Wie stellt sich Ihr Unternehmendarauf ein?Schweer: Wir führen viele Gespräche mit der Politik undreden mit den Landtagsfraktionen. Das technische Verständnisfür die Probleme ist da, aber nicht unbedingt derpolitische Entscheidungswille kurz vor der Bundestagswahl.Doch im Hintergrund sucht die Politik nach Lösungen undarbeitet intensiv an einem EEG 2.0.Gespräch: Claudia HillmannDr. Adolf Schweer, TechnischerGeschäftsführer der MitteldeutschenNetzgesellschaft Strom mbH (MITNETZSTROM). Foto: MITNETZ STROM14 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


EnergieKälte gegen KonjunkturdelleIm ersten Quartal stieg Gasverbrauch – Stromverbrauch sank in Folge der schwächeren KonjunkturStrom- undGasverbrauch 2012:Der Stromverbrauch in Deutschlandist im Jahr 2012 um 1,6Prozent zurückgegangen, währendder Gasverbrauch um 1,5Prozent gestiegen ist.Diese Entwicklungen sind unteranderem auf die insgesamt kältereWitterung, den Schalttag imvergangenen Jahr sowie aufeine verhaltene konjunkturelleEntwicklung zurückzuführen.Quelle: BDEWWährend der Gasverbrauch im ersten Quartal 20<strong>13</strong>um fünf Prozent gestiegen ist, sank der Stromverbrauchleicht um ein Prozent. Das geht ausneuen vorläufigen Zahlen hervor, die der Bundesverbandder Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)Anfang April zur Hannover Messe 20<strong>13</strong> vorgelegthat.Der Anstieg des Erdgasverbrauchs in den ersten drei Monatendieses Jahres ist insbesondere auf die lang anhaltende,kalte Witterung bis Ende März zurückzuführen, teilteder BDEW mit. Dies habe die Effekte der schwächerenKonjunktur und des fehlenden Schalttags im Vergleich zumVorjahr überkompensiert. Einen gegenläufigen Effekt hattendiese Entwicklungen auf den Stromverbrauch: die kaltenMonate Januar und März konnten die Auswirkungender etwas schwächeren Konjunktur und des fehlendenSchalttags nicht ausgleichen.Im Jahr 2012 lag der Erdgasverbrauch nach BDEW-Angabenmit 909,1 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh)zwar um 1,5 Prozent über dem Wert von 2011 (895,9 Mrd.kWh). Allerdings konnte der Verbrauch aus dem Jahr 2010mit 976,2 Mrd. kWh nicht wieder erreicht werden. Diesist insbesondere auf den starken Einsatzrückgang von Erdgasbei der Stromerzeugung zurückzuführen, so der BDEW.Der Stromverbrauch ist 2012 im Vergleich zum Vorjahrzurückgegangen. Mit 526,6 Mrd. kWh sank der Verbrauchum 1,6 Prozent (2011: 535,2 Mrd. kWh). Dies sei vor allemeine Folge der konjunkturellen Entwicklungen im vergangenenJahr.Die Industrie bleibt nach BDEW-Angaben der größteVerbraucher von Erdgas und Strom. Ihr Anteil am Netto-Stromverbrauch lag 2012 bei 46 Prozent. Rund 41 Prozentdes gesamten Erdgases wurde im selben Jahr an dieIndustrie geliefert.PM/CHwww.diemar-jung-zapfe.deENSO-Energieberatung. Ihr Weg,um nachhaltig Energiekosten zu sparen!Möchten Sie mehr aus einer Kilowattstunde herausholen? Dann lassen Sie uns gemeinsam IhreEnergieflüsse analysieren und ein zukunftsfähigesAnlagen- und Energiekonzept entwickeln.Gestalten Sie Ihr Energiemanagementmit unseren Experten.Unsere Spezialisten beraten Sie gern:ENSO Energie Sachsen Ost AG01064 DresdenSabine UnbescheidTelefon: 0351 468-3424E-Mail: Sabine.Unbescheid@enso.de<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>15


EnergieWärmemarkt unterschätzt„Rund zwei Drittel der Heizungsanlagen im Gebäudebestand sind nicht auf dem Stand der Technik.“„Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien inder Stromerzeugung muss endlich auch der Wärmemarktstärker ins Blickfeld der Politik gelangen:Immerhin 40 Prozent des Endenergieverbrauchs undetwa ein Drittel der CO ² -Emissionen in Deutschlandentfallen auf den Wärmemarkt. Rund zwei Drittelder Heizungsanlagen im Gebäudebestand sind nichtauf dem Stand der Technik. Das CO ² -MinderungsundEnergieeinsparpotenzial ist dementsprechendhoch", sagte Anke Tuschek, Mitglied der Hauptgeschäftsführungdes Bundesverbandes der EnergieundWasserwirtschaft (BDEW), anlässlich der Eröffnungder „ISH – Weltmesse für Bad, Energie-, Klimatechnikund Erneuerbare Energien" am 10. Märzin Frankfurt am Main.„Wenn wir die Energieeffizienzziele wirklich ernsthaft verfolgenwollen, dann ist die von der Bundesregierung ergänzteFörderung der energetischen Gebäudesanierung nachdem Scheitern im Vermittlungsausschuss leider nur ein Tropfenauf den heißen Stein. Hier müssen zur Steigerung derEnergieeffizienz weitere Angebote im Gebäudebereich erfolgen",so Tuschek.In Deutschland wurde nach vorläufigen Angaben desBDEW im Jahr 2012 knapp die Hälfte der insgesamt 38,2Millionen Wohnungen mit Erdgas beheizt (49,2 Prozent).In 12,8 Prozent aller Wohnungen wird Fernwärme genutzt,während Heizöl in 29 Prozent aller Wohnungen für Wärmesorgt. Strom (Nachtspeicherheizungen und Wärmepumpen)lieferte für 6,1 Prozent die Heizenergie. Der Anteil der übrigenFestbrennstoffe (darunter u.a. Holz, Koks/Kohle) lag bei2,9 Prozent.„Im Bestand sollte eine schnelle, effiziente und bezahlbareModernisierung auf bewährte und klimaeffizienteAnwendungen wie der Gasbrennwerttechnik aufsetzen.Erdgassystemlösungen zum Beispiel in Kombination mitSolartechnik sind der Treiber für eine schnelle, wirksameund bezahlbare CO ² -Absenkung und Effizienzsteigerung imHeizungsmarkt. Darüber hinaus ist der Einsatz von dezentralerKraft-Wärme-Kopplung beispielsweise in Verbindungmit Fernwärmesystemen auch langfristig eine sinnvolleOption zur CO ² -Reduktion in der Strom- und Wärmeversorgung",so Tuschek.Auch im Neubau bleibt Erdgas nach aktuellen DatenNummer eins bei den Heizungssystemen. 49,8 Prozent allerneuen Wohnungen wurden 2012 mit einer ErdgasheizungJahrAnteile in %Anzahl derWohnungen1) WärmepumpenFern-GasStrom Heizölwärmeausgestattet. Q Wärmepumpen hatten einen Anteil von 24,5Prozent, gefolgt von Fernwärme mit 16,6 Prozent. Die verbleibendenAnteile entfielen auf Heizöl (0,9 Prozent), Stromheizungen(0,6 Prozent) und sonstige Heizungssysteme (7,6Prozent, darunter vor allem Holzpellet-Heizungen). Insgesamtwurden im vergangenen Jahr 211.000 neue Wohnungengebaut.Auf der Weltleitmesse für effiziente Heizungstechnik ISHinformierte ein Gemeinschaftsstand der deutschen Gaswirtschaftmit Beteiligung des BDEW über die vielfältigenEinsatzmöglichkeiten von Erdgas im Wärmemarkt. Unterdem Motto „Die Energiewende für Zuhause" wurden bewährteund sichere Erdgassystemlösungen ausgestellt, welchedie Vorteile des Energieträgers schnell, ohne aufwendigeArbeiten an der Bausubstanz und mit kurzer Amortisationsdauernutzen. Erdgas kann mit seinen gleichfalls vorgestellteninnovativen Anwendungen einen wesentlichenBeitrag zur Effizienzsteigerung und verstärkten Integrationder erneuerbaren Energien in die Wärmeversorgung undzur dezentralen Energieversorgung leisten. Zusätzlich bietetein wachsender Anteil von Bio-Erdgas ökologisch undökonomisch sinnvolle Lösungen, um die CO ² -Minderungszieleder Bundesregierung für den Wärmemarkt zu erreichen.Gas-basierte Heizungstechnologien, so der BDEW,bieten die günstigsten CO ² -Vermeidungskosten und stellendamit eine effiziente Form des Klimaschutzes dar.PM/CHKoks/KohleHolz,HolzpelletsSonstige2)1996 500.554 72,1 • 9,9 1,1 16,5 • 0,1 0,32000 3<strong>04</strong>.248 76,7 • 7,0 1,4 <strong>13</strong>,4 • 0,2 1,320<strong>04</strong> 236.352 74,9 3,1 7,3 1,2 10,7 1,2 0,2 1,42005 211.659 74,0 5,4 8,6 1,2 6,4 3,0 0,2 1,22006 216.519 66,9 11,2 9,0 1,0 4,3 6,0 0,1 1,52007 157.148 65,6 14,3 10,2 1,3 3,2 3,0 0,1 2,32008 148.300 58,4 19,8 11,9 1,0 2,3 4,0 0,1 2,52009 153.701 50,9 23,9 <strong>13</strong>,1 0,8 1,9 5,0 0,1 4,32010 164.540 50,4 23,1 14,6 1,0 1,8 5,0 0,0 4,12011 200.061 50,1 22,6 16,3 0,9 1,5 5,6 • 3,02012* 211.000 49,8 24,5 16,6 0,6 0,9 6,0 • 1,6* Schätzung, vorläufig1) zum Bau genehmigte neue Wohneinheiten2) bis 2000 einschl. Wärmepumpen und HolzRundungsdifferenzenBeheizungssysteme in neuenWohnungen. Abbildung: BDEWQuelle: Statistisches Bundesamt16 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


EnergieVielversprechender AnsatzMit Power to Gas könnte Strom aus regenerativen Energiequellen zuverlässig und effektiv genutzt werdenPower to Gas ist eine möglicheSystemlösung, um erneuerbareEnergien durch Nutzung desbestehenden Erdgasnetzes indas Energiesystem zu integrieren.Damit Strom dort gespeichertwerden kann, muss erzunächst in Wasserstoff umgewandeltwerden. Dieser kanndirekt oder weiterverarbeitetals synthetisches Erdgas in dasbestehende Erdgasnetz eingespeist,dort gespeichert und inGaskraftwerken und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagengenutzt werden. Darüber hinauskann das synthetische Gas auchim Kraftfahrzeugverkehr und inder industriellen Wasserstoffnutzungzum Einsatz kommen.Die innovative Systemlösung Power to Gas gilt als ein wichtigerBaustein für eine erfolgreiche Energiewende. Sie sollmittel- bis langfristig dazu beitragen, die schwankendenerneuerbaren Energien in das deutsche Energiesystem zuintegrieren und die CO ² -Reduktionsziele der Bundesregierungzu erreichen. Um die Weiterentwicklung dieses Ansatzeszu forcieren, haben die von der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) initiierte „Strategieplattform Powerto Gas“ und die Initiative „performing energy – Bündnisfür Windwasserstoff“ Anfang April eine Kooperationsvereinbarungauf der Hannover Messe unterzeichnet.Dadurch begründen die beiden Initiativen eine enge Vernetzungund einen intensiven fachlichen Austausch. Sie zielenbeide darauf ab, perspektivisch Power to Gas großtechnischnutzbar zu machen. Die dena-Strategieplattformmit derzeit 30 Partnern fokussiert sechs verschiedene Handlungsfelder:von energiewirtschaftlichen Grundlagen undTechnologie- und Anwendungsforschung über systemtechnischeVoraussetzungen bis zu marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen.Die 15 Partner der performing energy-In Anwesenheit von Bundesumweltminister Peter Altmaierunterzeichneten Stephan Kohler (links), Vorsitzender derGeschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur GmbH(dena), und Werner Diwald (rechts), Sprecher der Initiative„performing energy – Bündnis für Windwasserstoff“, dieKooperationsvereinbarung zur Weiterentwicklung des Powerto-Gas-Ansatzes.Foto: denaInitiative konzentrieren sich zusätzlich auf die technischeund wirtschaftliche Machbarkeit von Wind-Wasserstoff-Systemen und liefert darüber hinaus einen Rahmen für konkreteForschungsprojekte zur Vorbereitung der zeitnahenMarkteinführung.PM/CHDarauf ist Verlass.Kopf frei für das Kerngeschäft.Horst Polzin von der GWG hat sich fürdas Wärme-Contracting von SpreeGasentschieden. 10 Gaskesselanlagenversorgen zentral 409 Wohnungen.Von der Planung über die Installationbis hin zur Wartung hat SpreeGas einbedarfsgerechtes Leistungspaketgeschnürt. Vorteil: Die GWG ist gutversorgt, hat Planungssicherheitund braucht sich um nichts zukümmern.Horst Polzin (Geschäftsführender Vorstand der Großräschener Wohnungsbaugenossenschaft »Glückauf« eG, rechts) und Björn Hagemeister (SpreeGas Energieverkauf)www.spreegas.de · SpreeGas-Ruf 0800 78 22 78 0Mitglied im Verbandfür Wärmelieferung


EnergieErneuerbar und bedarfsgerechtBTU Cottbus will gemeinsam mit Industriepartnern erneuerbare Energien bedarfsgerecht ins Netz integrierenDie ENERTRAG AG stellt für das Verbundprojekt „Erzeugungvon Wasserstoff aus regenerativen Energien“ Windleistungsdatenzur Verfügung. Foto: ENERTRAGSeit Beginn des Jahres führen die Wissenschaftler im Forschungsteamvon Christine Tillmann an der BrandenburgischenTechnischen Universität Cottbus erfolgreich die erstenVersuchsreihen mit der alkalischen Druckelektrolyseanlagedes Wasserstoff-Forschungszentrums durch.Bis zu einem maximalen Druck von 58 bar werden Variationender primären Prozessparameter wie Stromdichte,Betriebstemperatur, Betriebsdruck und Umwälzrate derElektrolytpumpe vorgenommen und das Überlastverhaltengetestet. Die Ergebnisse der begleitend durchgeführten,modellgestützten Untersuchungen werden anhand der experimentellenVersuchsergebnisse validiert. Sie bilden die Basisfür die Auslegung von großtechnischen Anlagen. In den folgendenVersuchskampagnen ist die Erprobung der Versuchsanlagemit realen, historischen Windleistungsdateneines Verbunds von Windkraftanlagen vorgesehen. DieseDaten werden vom Projektpartner ENERTRAG zur Verfügunggestellt und entsprechend der Leistung des Druck -elektrolyseurs über einen Skalierungsfaktor angepasst.Die Forschungsarbeiten erfolgen im Rahmen des vonder InvestitionsBank des Landes Brandenburg (ILB) gefördertenVerbundprojektes „Erzeugung von Wasserstoff ausregenerativen Energien“, in dem die BTU Cottbus und dieENERTRAG AG als Projektpartner zusammenarbeiten. Zieldes Projektes ist es zu untersuchen, wie erneuerbare Energiengespeichert und bedarfsgerecht ins Netz integriertwerden können. Die Speicherung von Überschussenergieerfolgt über die Erzeugung von Wasserstoff mittels Elektrolyse.Dieser Einsatz von Elektrolyseuren ist ein Instrumentzur Lastregelung und stellt besondere Anforderungen andie Komponenten der Anlagenkonfiguration, insbesonderehinsichtlich höherer Laständerungsgradienten sowieÜberlast- und Teillastfähigkeit, welche ebenfalls im Rahmendes Projektes untersucht werden. PM/CHDas Wasserstoff-Forschungszentrumvereint Forschungsequipmentfür eine Vielzahl von wissenschaftlichenUntersuchungenauf dem Gebiet der Wasserstofftechnologieunter einem Dach.Der Wasserstoff-Versuchsstandumfasst eine alkalische Druck -elektrolyseanlage mit einerWasserstoffproduktionsleistungvon 20 Nm³/h (maximale Produktionsleistungbei Überlast 30Nm³/h), den Einzel-Zellversuchsstandsowie den KomplexversuchsstandRegenerative Energien.Überschüssiger Strom zu WasserstoffIndustriekonsortium will Wasserstoff wirtschaftlich erzeugen und vielfältig nutzenAm 3. April hat das HYPOS-Initialkonsortium den Projektantragfür das Programm „Zwanzig20 – Partnerschaft fürInnovation“ des Bundesforschungsministeriums eingereicht.Mit dem Vorhaben wollen rund 90 Partner aus ganz Ostdeutschlanddie Wasserstoffwirtschaft revolutionieren.Das gemeinsam von der Wirtschaftsinitiative, dem Fraunhofer-Institutfür Werkstoffmechanik IWM und dem ClusterChemie/Kunststoffe Mitteldeutschland initiierte ProjektHYPOS (Hydrogen Power Storage & Solutions East Germany)verfolgt das Ziel, bis 2020 wirtschaftliche Lösungen fürdie Nutzung des temporären Stromüberschusses aus WindundSonne zur Erzeugung von Wasserstoff via Elektrolysein großtechnischem Maßstab zu erarbeiten. Dieser „grüne“Wasserstoff soll dann als erneuerbarer Rohstoff für die Chemieindustrie,als Grundlage für eine flächendeckende Elektromobilitätsowie als Energiequelle für die Strom- und Wärmeversorgunggenutzt werden.An dem Projekt sind rund 90 Partner aus großen sowiekleinen und mittleren Unternehmen der Energiewirtschaft,der Chemie und dem Anlagenbau sowie aus Hochschulenund Forschungseinrichtungen beteiligt. Über den Projektantragfür das Programm „Zwanzig20 – Partnerschaft fürInnovation“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung(BMBF) wird eine unabhängige Expertenjury voraussichtlichim Juni 20<strong>13</strong> entscheiden. Die erfolgreichenInitialkonsortien werden dann bis zum Jahr 2020 als Projektkonsortienmit maximal 45 Millionen Euro durch dasBMBF gefördert.PM/CHWeitere Informationen unter:www.hypos-eastgermany.de18 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


EnergieDeutsches Stromnetz in ZahlenStromnetzlänge in Deutschland entspricht 45-facher ErdumrundungNetzausbauprojekte bis 2015Quellen: BDEW, Deutsche Energie-Agentur,BundesnetzagenturDas deutsche Stromnetz ist inzwischen 1,8 MillionenKilometer lang. Das ergeben aktuelle Berechnungendes Bundesverbandes der Energie- undWasserwirtschaft (BDEW). Mit dieser Länge könnteder Äquator 45-mal umrundet werden.Der größte Teil des Stromnetzes fällt mit einer Länge von1,44 Millionen Kilometern auf die Erdverkabelung. Damitmacht die unterirdische Verlegung von Kabeln einen Anteilvon mehr als 80 Prozent am deutschen Stromnetz aus. Vorzehn Jahren waren es noch gut zwei Drittel (2002: 70 Prozent).Rund 350.000 Kilometer werden durch Freileitungenabgedeckt.Der längste Teil der Stromnetze entfällt mit 1,16 Mil -lionen Kilometern auf die Niederspannungsebene.In den regionalen Verteilnetzen kommt die Mittelspannungsebeneauf eine Länge von 5<strong>13</strong>.500 km und die Hochspannungsebeneauf 79.900 km, so der BDEW. Die überregionalenHöchstspannungsnetze sind in Deutschland34.810 km lang.OHNE UNS WÄRE WINDKRAFTNUR EINE LUFTNUMMER.DIE enviaM-GRUPPE INVESTIERT 1 MILLIARDE EURO IN NEUE NETZE FÜR ERNEUERBARE ENERGIEN.Mehr Informationen unter www.enviaM.de


EnergieEine Lanze für ElektromobilitätFirma Laukner fährt ausschließlich mit SonnenstromBeim „Anlassen“ ist nichts zu hören. Nur auf denersten Metern hört man ein leises Surren. AndréLaukner steuert seinen VW-Transporter - ein Elektrofahrzeug- ruhig und sicher durch das VerkehrsgewühlChemnitzer Straßen hinaus auf die A 72. Zielist Laukners Firmensitz im Schwarzenberger OrtsteilBermsgrün.André Laukner ist in Elektrofahrzeuge vernarrt. Sie sindsparsamer im Verbrauch als Benziner oder Diesel und umweltfreundlicher.Der VW-Transporter, mit dem wir unterwegssind, ist Laukners ganzer Stolz. Er hat ihn selbst entwickeltund im Unternehmen ausgerüstet, ebenso wie die übrigen20 Elektrofahrzeuge, die auf ihn zugelassen sind und in seinerFirma laufen. Damit dürfte er in Sachsen der Haltersein, auf den die meisten Elektrofahrzeuge zugelassen sind.Laukner, Inhaber eines Energietechnik Fachbetriebes,begann 1991 mit Haustechnik. Privaten Anwendern wurdenAnlagen zur Nutzung regenerativer Energie zur Verfügunggestellt. „So sind wir vor sechs Jahren auf unsere Stationärbatteriegekommen, um mit Photovoltaikstrom amTag Energie zu speichern und abends zu verbrauchen“, sagter, während er den Transporter ganz entspannt mit 120Stundenkilometer fahren lässt. 200 km/h oder das Zieheneines 3,5 t Hängers sind möglich.Der Energieinhalt des Elektrofahrzeugs, mit dem wirunterwegs sind, entspricht etwa dem von vier Litern Diesel.Damit ist der Diplom-Ingenieur am Morgen von Großolbersdorfim Erzgebirge via Chemnitz nach Schwarzenberggestartet. Mit einem dieselbetriebenen Fahrzeug wäre manauf Nummer sicher gegangen und vorsichtshalber gleichan die Tankstelle gefahren.Auf dem Display an der Frontscheibe wird der Energieverbrauchsichtbar: Im Schnitt sind es 25 kwh auf 100 Kilometer.„Damit haben wir jetzt eine Restreichweite von 56Kilometer“, so Laukner. „Das reicht dicke, um an unser Zielzu kommen. Die 40 kwh Energieinhalt der Batterie genügenfür 120 bis 150 Kilometer Reichweite. Bei einem Pkwwürde man mit diesem Inhalt 250 Kilometer weit kommen.Wenn der Strom aber doch mal knapp wird? Lauknerwinkt ab. „Überhaupt kein Problem. Mit dem normalenElektroauto können Sie überall ‘tanken’, wo es eine Steckdosegibt. Wir laden meistens bei Kunden. Dieser VW-Transporterbenötigt aufgrund der hohen Batteriekapazität allerdingsDrehstrom. Überall dort, wo es so genannte CEE-Steck dosen mit 16 oder 32 Ampere gibt, kann ich laden.Die Ladezeit richtet sich nach der Stärke der Quelle. Beizweimal 32 Ampere, dauert sie 50 Minuten, bei 16 Amperebrauche ich um die vier Stunden.“„Als Entwicklungsansatz für den VW-Transporter alsElektrofahrzeug habe ich mir die Aufgabe gestellt, es müssenalle Parameter eines Dieselfahrzeuges erfüllt sein oderüberboten werden. Das ist mir gelungen“, freut sich AndréLaukner. Inzwischen hat unsere Firma drei solcher Fahrzeugeentwickelt und gebaut. Eins ist bei einem großen mittelständischenUnternehmen in Rehau im täglichen Einsatz,das zweite kommt beim Fraunhofer Institut in Stuttgart zumEinsatz, während das dritte in Laukners Firma verbliebenund gerade auf dem Weg nach Schwarzenberg ist. Lauknerbeabsichtigt, eine Kleinserie vorzubereiten und arbeitetbereits mit mehreren sächsischen Firmen zusammen.Wenn die Bundesregierung ihr Ziel von einer MillionElektrofahrzeuge bis 2020 realisieren will, muss sie sich sputen,ist sich Laukner sicher. Dazu müsse das Fahrrad nichtzweimal erfunden und in Forschungs- und Entwicklungsleis -tungen investiert werden, obwohl es bereits genügend Lösungengibt. Seine Firma habe z. B., ohne in den Genuss vonFördermitteln zu kommen, ein Batteriemanagementsystementwickelt, das weltweit bereits sieben Millionen Kilometerin den verschiedenen Systemen gefahren ist.Laukners VW-Transporter zieht auch noch kräftig, als esauf der B 101 bergauf geht. Mit geringem Energieverbrauchund umweltfreundlich, aber genauso schnell und sicher wiemit einem Dieselfahrzeug erreichen wir Bermsgrün.Wolfgang BaltzerPhotovoltaikanlage auf dem Dach desPartnerbetriebs Schäfer/Seinig in Aue.Hier werden Laukners Elektrofahrzeugemit Sonnenstrom „betankt“.Der Partnerbetrieb erledigt für die FirmaLaukner alle mechanischen Aufgaben,von der wiederum die Solaranlagegebaut wurde. Im Bild: André Laukneram VW-Transporter.Fotos: Wolfgang BaltzerHier kann der VW-Transporter mit Stromgeladen werden.20 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


EnergieNationaler Solargipfel gefordertEntwicklung und Produktion von PV-Systemen in Deutschland muss zentrales Element der Energiewende seinWeitere Informationen unter:http://www.solarinput.deDie deutsche Photovoltaikindustrie befindet sichin einer schwierigen wirtschaftlichen Lage, aus derauf schnellstem Wege ein Ausweg gefunden werdenmuss. Die jüngste Ankündigung von Bosch, sichaus dem Solargeschäft zurückzuziehen, ist einbesonders schwerer Schlag für die Solarbranche inThüringen und Deutschland. Vor diesem Hintergrundunterstützen SolarInput und Solarvalley,die Industrieverbände der Solarindustrie und derForschungsinstitute in Mitteldeutschland, die Forderungdes thüringischen WirtschaftsministersMatthias Machnig an die Bundesregierung, einennationalen Solargipfel einzuberufen.Hier muss nach deren Ansicht ein nachhaltiges Konzeptzur Förderung der Forschung von PV Systemen und Produktionstechnologienverabschiedet werden, mit dem auchlangfristig der „Solargenerator“ als Schlüsselkomponenteder Energiewende, in Deutschland entwickelt und pro -duziert werden kann. „Es kann nicht sein, dass sichDeutschland von diesem Zentralpfeiler der Energiewendeverabschiedet, und künftig die Produktion nur noch inAsien möglich ist“, beklagt Hubert Aulich, Sprecher vonSolarvalley und SolarInput.Auch soll die bereits letztes Jahr von der Bundesregierungbeschlossene Innovationsallianz II endlich zurUmsetzung gebracht werden, damit mit neuen Solarmodul-Konzeptenweitere Kostensenkungen realisiert undProdukte wirtschaftlich gefertigt werden können. „Es wirdhöchste Zeit, dass die Bundesregierung die immense Bedeutungder PV-Branche für den Standort Deutschland erkenntund in der Krise unterstützt“, so fordert Aulich noch einmalnachdrücklich.PM/CHAnzeigeSolar-Module im FlammentestMPA Dresden GmbH stellt auch im Bereich Photovoltaik Kompetenz unter BeweisMit der Prüfung zum Nachweis desBrandverhaltens von PV-Modulen stelltdie MPA Dresden GmbH mit Sitz inFreiberg auch Kompetenz im BereichPhotovoltaik unter Beweis: Prüfinge -nieur Thomas Beutner beim Spread-offlameTest. Foto: Matthias DegenMPADresdenMPA Dresden GmbHFuchsmühlenweg 6f09599 FreibergTelefon: 03731 20393-0Telefax: 03731 20393-110info@mpa-dresden.dewww.mpa-dresden.deVorbeugender Brandschutz hat in Freiberg eine über 80-jährige Tradition, die am Standort der MPA Dresden GmbHfortgesetzt wird. 1990 aus dem Institut für Bergbausicherheithervorgegangen, versteht sich das heute 34 Mitarbeiterzählende Unternehmen als anerkannte ÜberwachungsundZertifizierungsstelle und ist zudem als Ingenieurbüroim bauprojektbezogenen und überwachenden Brandschutztätig. Die kompetente Ermittlung des Brandwiderstandesvon Bauteilen, die Prüfung des Brandverhaltens von Baustoffenund nicht zuletzt die Tätigkeit als akkreditierte undamtlich anerkannte Prüfstelle für Feuerlöschmittel und Feuerlöschgerätehaben das sächsische Unternehmen zum weltweittätigen Kompetenzzentrum für Brandschutz gemacht.Damit nicht genug, erklärt Geschäftsführer Thomas Hübler.„Wir haben unser Angebot hinsichtlich des Brandschutzesvon Solarmodulen erweitert und bieten verschiedenePrüfungen zum Nachweis des Brandverhaltens von PV-Modulen an“, so Hübler, verweist auf die Photovoltaik-Prüfnormen IEC 61730-2 und ANSI/UL 1703 und erklärtmit Spread-of-flame und Burning-brand zwei in seinem Hauspraktizierte Prüfmethoden. „Beim Spread-of-flame Testwirkt eine Gasflamme unter zusätzlichem Windeinfluss aufdie Module ein und bestimmt so die Flammenausbreitungauf der Moduloberfläche. Beim Burning-brand Test werdenunter zusätzlichem Windeinfluss auf der Prüfkörperoberflächeim Vorfeld entzündete Holzkrippen aufgelegt“, erklärtder Experte die aufwendigen Prüfverfahren.Für gebäudeintegrierte Photovoltaik-Systeme (BIPV) werdenin Europa andere Prüfnachweise benötigt. Neben einerKlassifizierung als Bauprodukt nach EN <strong>13</strong>501 Teil 1 sindfür Bedachungen unterschiedliche Brandprüfungen gegenEinwirkung von Feuer nach EN <strong>13</strong>501 Teil 5 notwendig.Auch dafür wird in der MPA Dresden GmbH das vorgeschriebenePrüfverfahren für Deutschland und weitere EU-Länder durchgeführt.Matthias Degen<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>21


EnergieBetroffene zu Akteuren machenÜber 650 Energiegenossenschaften betreiben Windparks, Solar- und Biogasanlagen oder NahwärmenetzeOb Ortsumgehung, das Baugebiet nebenan, der Mobilfunksendemastoder auch Großprojekte wie Stuttgart 21 –vielfach fühlen sich die Bürger bei Projektentscheidungenin ihrem unmittelbaren Umfeld außen vor. Dass es auchanders geht, zeigen Energiegenossenschaften, die Erneuerbare-Energien-Anlagenbetreiben.Durch eine direkte Geldeinlage, den Genossenschaftsanteil,können sich Bürger dort aktiv an der Energiewendebeteiligen und werden mittelbar Miteigentümer der Anlagen.Gleichzeitig entwickeln sich neue innovative und dezentraleEnergieversorgungskonzepte im Wärme- und Stromsektor.„Jede Woche entstehen laut Deutschem Genossenschafts-und Raiffeisenverband drei Energiegenossenschaftenin Deutschland“, berichtet Prof. Martin Maslaton, Direktorder Forschungsstelle Neue Energien und Recht der TU Chemnitzund der Bergakademie Freiberg. „Begonnen hat ihrBoom im Jahr 2008, und mittlerweile haben wir deutschlandweitüber 650 dieser Energiegenossenschaften. Diesvor allem im ländlichen Raum. Allein letztes Jahr nahm derGenossenschaftsverband 150 neue Energiegenossenschaftenauf. In Sachsen waren es 2011 bereits insgesamt 18Energiegenossenschaften, Tendenz auch hier steigend.“Regional und bürgernah, das ist der Kern des Erfolgsder Energiegenossenschaften. Durch die direkte Beteiligungder Bürger gibt es auch weit weniger Probleme bei derAkzeptanz von Erneuerbare-Energien-Projekten. Die OrganisationsformEnergiegenossenschaft bietet dabei vielfältigeHandlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten. Vor allemist sie sehr demokratisch verfasst, denn jedes Mitglied hateine Stimme in der Generalversammlung der Genossenschaft,soweit die Satzung nicht im gesetzlichen Rahmenetwas anderes bestimmt. In der Regel bewegen sich dieBeteiligungen um die 500 Euro, aber auch vierstellige Beträgesind anzutreffen.PM/CHHilfe und Beratung bei derGründung einer Energie -genossenschaft erhaltenInteressierte von den Genossenschaftsverbänden(etwawww.dgrv.de oder www.genossenschaftsverband.de)sowie beiden regionalen Prüfverbänden.Energie aus Mitteldeutschland für MitteldeutschlandBOREAS Energie GmbH ist wichtiger Akteur der Energiewende in MitteldeutschlandAnzeigeAls innovativer Energiedienstleister im Bereich der Energie -erzeugung aus regenerativen Quellen konzipiert, plant,baut, betreibt und vermarktet BOREAS seit 1997 WindundSolarparks im mitteldeutschen Raum und ist mit Bürosin Sachsen, Thüringen, Brandenburg und Sachsen-Anhaltvertreten. Das Leistungsspektrum umfasst alle Bestandteileder Wertschöpfungskette des Baus und Betriebs vonWindkraft- und Photovoltaikanlagen, die sowohl als Einzelmodulewie auch als Komplettpaket angeboten werden.Zu BOREAS gehören unter anderem spezialisierteUnternehmen für die Planung, die technische und kaufmännischeBetriebsführung sowie die Vermarktung mitinsgesamt über 90 Mitarbeitern. Das Unternehmen istin Mitteldeutschland verwurzelt und setzt in der Regionkonsequent auf eine langfristige, vertrauensvolle undtransparente Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern,Gemeinden, Investoren und Mitarbeitern.Die BOREAS Energie GmbH ist überzeugt, dass mit denWindenergieanlagen der neuesten Generation eine hundertprozentigeStromversorgung aus regional erzeugtemStrom möglich ist. Solch moderne Anlagen liefern an durchschnittlichenStandorten in Thüringen und Sachsen über3.000 Volllaststunden pro Jahr, das ist zwar etwas wenigerals an der Küste, dafür wird der Strom aber vor Ort erzeugt,wo er auch verbraucht wird. Gleichzeitig wird damit derStrom auf eine gerechte, nachhaltige und sichere Weiseerzeugt und starke positive Effekte für die Bürger, Kom -mu nen und die Mitteldeutsche Wirtschaft erzielt: Beteili -gungs möglichkeiten für die Anwohner, steigende Gewerbesteuereinnahmen,neue Arbeitsplätze in allen Qualifikationsbereichenund eine erhebliche zusätzliche regionaleWertschöpfung, insbesondere in ländlichen Regionen, sindzu erwarten und die Verbraucher profitieren von langfristigstabilisierten Strompreisen.Aufbau einer Vestas V 112 mit 3 MWLeistung in Thüringen. Moderne Windenergieanlagen,wie diese im LandkreisGotha, erreichen in Mitteldeutschlandbis zu 3.000 Volllaststunden pro Jahr.Foto: Jan OelkerBOREAS Energie GmbHMoritzburger Weg 6701109 DresdenGrünstraße 10699955 BallhausenTelefon: +49 351 885070Telefax: +49 351 885075info@boreas.dewww.boreas.de22 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


EnergiePolitik kommt teuer zu stehenDebatte um „Strompreisbremse“ führte zu erhöhten Eigenkapitalanforderungen bei Windpark-ProjektenSylvia Pilarsky-Grosch ist seit MitteApril Präsidentin des des BundesverbandsWindEnergie (BWE). Foto: BWE„Die Finanzierung deutscher Onshore-Windprojekteist grundsätzlich gesichert“, sagte BWE-Vize-Präsidentin Sylvia Pilarsky-Grosch Anfang April aufder Hannover Messe: „Allerdings hat die Debatteum die so genannte ‘Strompreisbremse‘ zu Risikoaufschlägenbei der Bepreisung und erhöhtenEigenkapitalanforderungen bei der Finanzierungder Projekte geführt.“Die BWE-Mitglieder Commerzbank, GLS, DKB und BremerLandesbank kämen hier zu einer übereinstimmenden Einschätzung.Pilarsky-Grosch: „Die Politik ist sich offensichtlichnicht bewusst, welchen Schaden sie durch vorschnelleÄußerungen über EEG-Kürzungen anrichten kann:Wenn sich die kalkulierte EEG-Vergütung für Windstromaußerplanmäßig verringern sollte, kann ich als Investorweniger Kredit bedienen. Allein durch die politische Debatteüber eine Kürzung ist so der Eigenkapitalbedarf bei derFinanzierung neuer Projekte bei manchen Geldinstitutenum bis zu 50 Prozent gestiegen. Wir brauchen jetzt eindeutliches Signal der Bundeskanzlerin, dass eine überhas -tete EEG-Novelle endgültig vom Tisch ist. Die Bundesregierungsollte innerhalb der durch das EEG vorgegebenenFristen mit Hilfe der gesetzlich geregelten Expertise vonWissenschaftlern das EEG reformieren. Der BWE wird dieseDebatte konstruktiv begleiten und unterstützen.“Der BWE geht derzeit für 20<strong>13</strong> von einem Zubau anWindenergieanlagen onshore mit einer installiertenLeistung von etwa 2900 Megawatt aus. Dies entsprichtInvestitionen in den Standort Deutschland von über 3,5Milliarden Euro.PM/CH26. – 27. November 20<strong>13</strong>Fachtagung | Ausstellung | EventWind.EnergieMitteldeutsche Branchentagewww.mitteldeutscher-windbranchentag.dein Kooperation mit<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>23


EnergieUmweltschutz spart bares GeldElf vogtländische Unternehmen erzielten im Ökoprofit-Projekt Einsparungen von rund 122.000 EuroSachsens Umweltminister Frank Kupfer würdigte die Anstrengungenvon Unternehmen aus dem Vogtland für den Umweltschutz.Bei der Abschlussveranstaltung des Ökofit-ProjektesLengenfeld erhielten am 5. April elf Firmen ihre Zertifikatefür freiwillige Umweltleistungen in den vergangenenzwei Jahren und wurden zudem in die Umweltallianz Sachsenaufgenommen.„Die beteiligten Unternehmen haben in den vergangenenzwei Jahren Energie und Kosten eingespart und damitviel für die Umwelt getan“, sagte Kupfer im Rahmen derFeierlichkeiten. „Die Ökoprofit-Unternehmen haben insgesamtrund 612.450 Kilowattstunden Energie eingespartund dadurch 168 Tonnen Kohlendioxid vermieden. Zusammenmit den Reduzierungen beim Wasserverbrauch undbeim Abfallaufkommen macht das unterm Strich Einsparungenvon rund 122.000 Euro. Hier wird deutlich, dasssich freiwilliger Umweltschutz lohnt.“ Das Projekt „Ökoprofit“ist ein Einstiegsprogramm für Unternehmen, dieUmweltmanagementsysteme einführen wollen. Im Rahmendes Programms nehmen sie an Workshops teil, erhaltenmehrere Beratungen vor Ort und können so erste konkreteUmweltmaßnahmen planen und einleiten. Der ökologischeund ökonomische Nutzen der einzelnen Maßnahmenwird dabei erfasst. Nach einer Prüfung erhalten die Unternehmendas Zertifikat „Ökoprofit-Betrieb“.In fünfeinhalb Jahren Ökoprofit in Sachsen haben bisher86 Unternehmen 12,6 Millionen Kilowattstunden Energieeingespart, was einem Gegenwert von 3,1 MillionenEuro entspricht.Die Umweltallianz Sachsen mit derzeit 853 Unternehmenberuht auf einer freiwilligen Vereinbarung zwischenSächsischer Staatsregierung und der sächsischen Wirtschaft.Unternehmen können von Verwaltungsvereinfachungen wieGebührenermäßigungen und anderen Privilegien profitieren,wenn sie für die Umwelt mehr leisten, als gesetzlichvorgeschrieben.PM/CHWeitere Informationen unter:www.umweltallianz.sachsen.de/oekoprofitBYE, BYE LASER!Die Epson WorkForce Pro Serie überzeugt durch wirtschaftlichen EinsatzAnzeigeBusiness Inkjet Drucker werden sich mittelfristig am Marktdurchsetzen, so lautet die Einschätzung des Fachhandels,nachdem er den Buiness Inkjet Drucker der WorkForce ProReihe getestet hat. Der Grund: Im direkten Vergleich zuLaser-basierten Modellen, die bislang den Office-Druckdominieren, können durch die Inkjet-Technologie signifikantKosten eingespart werden. Konkret belegen dies folgendeTestergebnisse:Die durch den Druck verursachten Stromkosten vonEpsons Business Inkjets liegen um bis zu 80 Prozent unterdenen vergleichbarer Laserdrucker. Die Seitenpreise vonleis tungsfähigen Tintenstrahlern liegen bis zu 50 Prozentunter denen vergleichbarer Laserdrucker. Durchschnittlichmüssen bei Tintenstrahldruckern deutlich weniger Materialienausgetauscht werden als bei Lasern. So auch bei derEpson WorkForce Pro Serie. Besitzen Laserdrucker nebenden Tonerkartuschen noch Fotoleiter, Entwicklereinheitenund weitere Materialien, sind es bei Tintenstrahldruckernnur Tintenpatronen. Denen wird oftmals nachgesagt, sieseien so klein. Doch so wie Tintenstrahldrucker in ihrenLeis tungsprofilen auf verschiedene Anforderungen zugeschnittensind, sind es auch die Tintenpatronen. So gibt esTintenpatronen mit Reichweiten von rund 400 Seiten biszu 10.000 Seiten.Wichtig dabei ist: Alle diese Angaben wurden nach derinternational anerkannten ISO/IEEE Norm 24711/24712bestimmt und sind somit direkt mit den Angaben andererHersteller vergleichbar.Aber stimmt auch die Druckqualität für Office Zwecke?Die hochentwickelte Epson DURABrite Tinte zum Beispiel,die in allen Epson Business Inkjet Druckern zum Einsatzkommt, besitzt eine spezielle Rezeptur, damit die Druckeauch auf Recyclingpapier scharf und sauber aussehen. Undmehr: die Ausdrucke sind nicht nur wisch-und wasserfestsowie lichtbeständig, sondern erfüllen auch die PTS Kriterienfür dokumentenechtes Drucken!Überzeugen Sie sich selbst: Die Firma Oliver OehmeEDV-Service GmbH berät Sie gerne! Als langjähriger EpsonPartner bietet sie nicht nur das notwendige Know-How,sondern ist auch Ihr Ansprechpartner für ein maßgeschneidertesAngebot.Oliver Oehme EDV-Service GmbHStraße der Nationen 35 a09111 ChemnitzTelefon: 0371 45052-0Telefax: 0371 45052-100info@oehmeedv.dewww.oehmeedv.de24 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


EnergieAnzeigeEin Beitrag zur KlimaentlastungEnergieeffiziente Restabfallbehandlung in ChemnitzRestabfallbehandlungsanlage Chemnitz.Foto: Luftbild-Service Büschel,08301 SchlemaWeißer Weg 18009<strong>13</strong>1 ChemnitzTelefon: 0371 67407-101Telefax: 0371 67407-111www.awvc.deSeit 2005 werden die kommunalen Restabfälle derRegion am Standort der Deponie Weißer Weg in dermechanisch-physikalischen Restabfallbehandlungsanlage(RABA) Chemnitz angenommen und aufdie nahezu 100 %-ige Verwertung vorbereitet. DerBau der Anlage und die Verwertung der Produkteist das Ergebnis einer europaweiten Ausschreibungdes Abfallwirtschaftsverbandes Chemnitz (AWVC)in den Jahren 1999/2000.In der Anlage wurden ab 2005 über 860.000 t Restabfallverarbeitet. Damit wird die Entsorgungssicherheit für über800.000 Einwohner gewährleistet. Die mechanisch-physikalischeRestabfallbehandlung benötigt viel Energie. DieAWVC Abfallverwertungsgesellschaft mbH, eine 100 %-igeTochtergesellschaft des Abfallwirtschaftsverbandes Chemnitz(AWVC), hat als Besitzerin und Betreiberin der RABAinsbesondere nach dem Jahr 2007 stetig den Energieeinsatzoptimiert.Die wesentlichen Verbesserungen waren 2011 erreichbar,da die konzeptionellen Untersuchungen und planerischeAnsätze aus den Jahren 2009 und 2010 im zweitenHalbjahr 2011 technisch umgesetzt wurden. Damit wurdendie Voraussetzungen geschaffen, die Energieeffizienz derAnlage entscheidend zu verbessern und die klimawirksamenCO ² -Emissionen der stoffstromspezifischen Abfallbehandlungzu reduzieren (siehe Grafik).1,21,00,80,60,40,20,0CO 2 -Bilanz Erdgas und Strom (2005 = 1)2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012JahrVeränderung der CO ² -Bilanz (kg CO ² /Mg Input)Im Rahmen des EFRE-Programmes erfolgte für die Maßnahmeneine Förderung durch die EU.Wesentliche Zielstellungen der 2011 umgesetzten Maßnahmensind die Senkung des Erdgasverbrauches, die Reduzierungdes Energieverbrauches bei der Nachzerkleinerungdurch effektivere Zerkleinerungsaggregate sowie die Verbesserungder Variabilität der Stoffströme in der Anlage.Äußerlich sichtbarer Bestandteil der Maßnahmen ist dieneue Verladehalle. In ihr können gleichzeitig mehrere Fahrzeugeinheitenverladen werden.Durch das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaftund Geologie wurde im Rahmen eines FuE-Vorhabensdie Erfolgskontrolle klimarelevanter Maßnahmender Abfallwirtschaft in den Abfallverbänden des FreistaatesSachsen – EKLIRA – im Jahr 2012 durchgeführt.Die Ergebnisse sind aktuell im Heft 3/20<strong>13</strong> der Schriftenreihedes Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaftund Geologie (LfULG), „Klimarelevante Maßnahmender Abfallwirtschaft“, veröffentlicht worden.Im Vergleich zu den Ergebnissen der Vorgängerstudieaus dem Jahr 2009 (LfULG 2009) wurden die spezifischenTreibhausgasemissionen bzw. -emissionseinsparungenin der Restabfallbehandlungsanlage Chemnitz auf-114,3 kg CO ² -Äq./Mg Input (klimaentlastend) verbessert.Damit ist die Chemnitzer Restabfallverwertungklima entlastend und die nachgewiesene Verbesserung istgrößer als in den o.g. Projekten prognostiziert.Im Rahmen der Erfolgskontrolle wird für die Restabfallbehandlungund -verwertung des Abfallwirtschaftsver bandesChemnitz ein energetischer Gesamt-Netto-Wirkungsgradvon 31,5 % nachgewiesen. Damit wird durch die Erfolgskontrolleein besserer Gesamt-Netto-Wirkungsgrad ermitteltals er z. B. bei Müllverbrennungsanlagen (MVA mit ausschließlicherStromerzeugung; 20,5 %) und Ersatzbrennstoffkraftwerken(EBS-KW mit ausschließlicher Stromerzeugung;27,4 %) sowie Biomassekraftwerken (26,0 %)berechnet wurde.Die aktuellen Ergebnisse nach der Realisierung der Op -timierungsmaßnahmen zeigen den Erfolg des bisher be -schrittenen Weges. Neben den Maßnahmen zum effektiverenBetrieb der Anlage sind die Quantität und Qualität deraussortierten Eisen- und Nichteisenmetalle (ca. 23.400 tseit 2005) und die Verwertungswege der hergestellten Produktefür den Erfolg verantwortlich. Weitere Effekte sinddurch den Einsatz der erzeugten Brennstoffe in Kraftwerkenmit Prozess- bzw. Fernwärmeauskopplung (z .B. KraftwerkSchwarze Pumpe) oder in EBS-Kraftwerken mit Prozesswärmeauskopplungmöglich.Aufgrund der politischen Zielstellungen zur Energiewendeund der betriebswirtschaftlichen Zwänge der Anlagenbetreiberwerden Klimarelevanz und Energieeffizienzweiter an Bedeutung zunehmen.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>25


EnergieWasserpfennig sorgt für UnmutKleine und mittlere Wasserkraftwerke in Sachsen in ihrer Existenz bedrohtDie Energiewende ist in aller Munde, in Regierungskreisen,Parlamenten, bei Parteien, in der Wirtschaft,bei Unternehmern und Umweltverbänden,am Stammtisch und bei Lieschen Müller. Doch wennes zur Sache geht, dann scheiden sich die Geister.Die einen wollen den Atomstrom nicht, die anderennicht die Verstromung der Kohle. Alle wollenerneuerbare Energien, allerdings ohne Windräder,die die Landschaft verschandeln, ohne Flusswehren,weil sie den Fischen schaden, und die Sonnescheint auch nicht alle Tage. Egal, Strom kommt ehaus der Steck dose. Die Lampen leuchten, der Kühlschrankkühlt, der Fernseher flimmert, der Föhn styltdie Haare, der Herd lässt die Speisen gar werden,der Computer gewährt Zugang zum World Wide Webund auch alle anderen technischen Geräte funktionierentadellos und versehen ihre Dienste. Um mehrbraucht man sich eigentlich nicht zu kümmern.Einer, dem es nicht am Hut vorbeigeht, wo der Strom herkommt,ob er umweltschonend und preiswert ist oder nicht,heißt Onnen Krieger. Der ist Unternehmer im erzgebirgischenHennersdorf. Sein seit 1977 bestehendes mittelständischesFamilienunternehmen mit 18 Mitarbeitern hatsich auf den Stahlwasserbau und andere Stahlbauarbeitenspezialisiert. Zu den Auftraggebern der Firma zählen Talsperrenverwaltungen,Flussmeistereien, Bauunternehmen,Energieversorger, Wasserkraftbetreiber, Fischzuchtbetreiberund Privatkunden nicht nur in Deutschland, sondern auchin Österreich, der Schweiz und Frankreich.Wenn es um Energie geht, denkt Onnen Krieger andersals die ewigen Nörgler und Zauderer, die ständig nach Vorbehaltensuchen. Krieger schwört auf erneuerbare Energieund besonders auf die Kraft des Wassers. Die nutzt er zurEnergiegewinnung seines kleinen Unternehmens. Und weildie Zschopau quasi vor der Haustür am Betriebsgeländevorbeifließt, betreibt er hier ein kleines Wasserkraftwerk.„Unsere Familie nutzt die Wasserkraft seit 1937“, erzähltOnnen Krieger. „Nur zu DDR-Zeiten war unser Wasserkraftwerk20 Jahre lang stillgelegt. Seit 1993 ist es wiederin Betrieb.“ Bei entsprechendem Wasserstand produziertdas Wasserkraftwerk bis zu 270 Kilowatt in der Stunde. Dasist nicht überwältigend, reicht aber zur Versorgung vonOnnen Kriegers Metallbau GmbH. „Was wir darüber hinausan Strom produzieren, geht ans öffentliche Netz undreicht umgerechnet für etwa 300 Haushalte“, so derFirmenchef. Der ist mächtig stolz darauf, sauberen, umweltfreundlichenStrom zu produzieren.Das wird nicht von allen so gesehen. Betreiber von kleinenWasserkraftwerken werden oft abfällig als Hobby -stromerzeuger abgetan, die dem Bestand der Fische in denFlüssen Schaden zufügen. Onnen Krieger widerspricht dem.„Früher, zu DDR-Zeiten wurden in Sachsen rund 3000 Wasserkraftwerkebetrieben. Heute sind es lediglich noch 350.Und trotzdem gab es früher wesentlich mehr Fische in unserenFlüssen als heute“, sagt der Wasserkraftswerksbetreiber.„Die geringeren Fischbestände heute haben alsonichts mit unseren Anlagen zu tun.“ Und dann zählt OnnenKrieger auf, was er alles getan hat, damit die Fische inder Zschopau ungehindert ihre Bahn ziehen können. Sohat er 2002 nach dem Jahrhunderthochwasser aus freienStücken eine Fischtreppe angelegt, obwohl das damalskeine Pflicht war.Und dennoch sieht er sein Wasserkraftwerk heute in derExistenz gefährdet. Der Grund ist die geplante Einführungeines Entgeltes für die Wasserentnahme von Wasserkraftanlagen.Die Anlagenbetreiber müssten dann pro KubikmeterWasser, den sie entnehmen, 0,01 Cent zahlen undmindestens 15, aber höchstens 25 Prozent ihrer Strompreisvergütungan den Freistaat abgeben. Das Land rechnetmit drei Millionen Euro.„Wir als mittlere Wasserkraftanlage könnten das vielleichtgerade noch verkraften, würde dieser so genannteWasserpfennig wie geplant 2014 erhoben. Wir müsstenOnnen Krieger, Geschäftsführer derMetallbau und Wasserkraft GmbH, amgroßen Schütz, der die Wasserzuführungreguliert. Solche Anlagen werden vondem Hennersdorfer Unternehmen fürandere Betreiber deutschlandweitgebaut. Fotos: Wolfgang Baltzer26 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Energie„Die Anfang dieses Jahres eingeführte Wasserentnahmeabgabebedroht bis zu 80 Prozent der Wasserkraftwerksbetreiberim Freistaat Sachsen in ihrer Existenz.“Angela Markert, Präsidentin des Verbandes der Wasserkraftwerksbetreiber Sachsen und Sachsen-Anhalt e. V.Wehr an der Zschopau kurz vor demFrühlingseinbruch. Das Wasser deserzgebirgischen Flusses sorgt fürsauberen, umweltfreundlichen Strom.aber mit einer erheblichen Mehrbelastung unseres Unternehmensrechnen. Für die meisten Betreiber kleiner Anlagenwäre der Wasserpfennig aber der Ruin“, beklagt OnnenKrieger.So sieht das auch die Landesarbeitsgemeinschaft dersächsischen Industrie- und Handelskammern. Die hat dieEinführung eines Entgeltes für die Wasserentnahme vonWasserkraftwerksanlagen entschieden zurückgewiesen. Dasgeht aus einer Stellungnahme an das Sächsische Staatsministeriumfür Umwelt und Landwirtschaft hervor, die dieIHKs als Träger öffentlicher Belange im Interesse ihrer Mitgliedsunternehmenverfasst haben. Die Einführung einesWasserentnahmeentgeltes sei weder sachlich gerechtfertigtnoch vereinbar mit der Belastungsgerechtigkeit derAbgabepflichtigen. Da nicht begründet wurde, welche Lenkungsfunktiondas Wasserentnahmeentgelt haben soll, seivon einer rein fiskalischen Motivation für die Erhebung auszugehen.Die Höhe sei zudem unverhältnismäßig, würdezur Unwirtschaftlichkeit und damit zur Aufgabe fast allerWasserkraftanlagen in Sachsen führen, da diese häufig nichtmit dem entsprechenden Gewinn betrieben werden. Es seiim Zuge der Energiewende für die sächsischen IHKs nichtnachvollziehbar, warum ohne Not das Ende der Nutzungvon Wasserkraft zur Energieerzeugung im Freistaat provoziertwerde.In einem offenen Brief an den sächsischen MinisterpräsidentenStanislaw Tillich fordert auch der WasserkraftwerksverbandSachsen und Sachsen-Anhalt e. V. die Rück -Fachgespräch am Firmensitz: Geschäftsführer Onnen Kriegerund Juniorchef Björn Krieger.nahme der zu Jahresbeginn beschlossenen Wasserentnahmeabgabe.„Wenn die Abgabe nun wie geplant ab 2014erstmals erhoben werden soll, sieht der Wasserkraftwerksverbandfür viele Wassermüller in der klein- und mittelständischgeprägten Branche schwarz“, heißt es in demSchreiben. „Gerade in den strukturschwachen ländlichenGebieten sichern die Wasserkraftanlagen Arbeitsplätze undSteuereinnahmen“, ist sich Verbandschefin Angela Markertsicher. „Ge plante Sanierungsarbeiten, um die Anlagen inZukunft ökologisch aufzuwerten und die Durchgängigkeitder Wasserwege für Fische zu ermöglichen, könnten dannebenfalls nicht mehr umgesetzt werden. Damit verfehlt derWasserpfennig eindeutig seine Zielrichtung und schadetdamit gleichzeitig dem sächsischen Wirtschaftsstandortmassiv.“Björn Krieger, Juniorchef der Metallbau und WasserkraftGmbH, hofft das kleine Wasserkraftwerk an der Zschopauerhalten zu können. „In den vergangenen 20 Jahren habenwir in die Erhaltung der Anlage etwa 1,5 Millionen Euroinvestiert. Dazu mussten wir Kredite aufnehmen, die zurück -gezahlt werden müssen. Mit dem Wasserpfennig wird daseine Zuschussrechnung. Ich hoffe, das es uns kleine Wasserkraftwerksbetreiberdie Staatsregierung nicht noch schwerermacht, damit wir unsere saubere Energiequelle auchkünftig noch nutzen können.“ Wolfgang Baltzer<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>27


TreffpunktWEITSICHT mit neuem KonzeptDie Unternehmermesse „Weitsicht" findet am 16. und 17. Oktober im Flughafen Dresden stattMit überarbeitetem Konzept und einem buntenStrauß neuer Ideen präsentiert sich die DresdnerUnternehmermesse „Weitsicht" zum nunmehr drittenMal. Bewährtes wurde beibehalten, Erfahrungsberichteund Feedbacks der Aussteller undBesucher wurden eingearbeitet.So ist der erste Messetag für die Aussteller reserviert, dieihre jeweils zehn besten Kunden einladen können. Damiterhält der Tag den Charakter einer Hausmesse und klingtin einer festlichen Abendveranstaltung aus. Der zweite Tagbeginnt mit einem Ausstellerfrühstück und ist offen für interessiertesFachpublikum. Die Aussteller können Klienten undGeschäftspartner mittels Freiticket zum Besuch der Messeim Dresdner Flughafen einladen. „Wir erwarten rund 60 bis70 Aussteller", hofft Initiator Roland Hess. Wer sich bis EndeApril anmeldet, erhält 10 Prozent Frühbucherrabatt. DieMessestände haben alle die gleiche Größe, werden komplettaufgebaut und bieten jeder Firma die gleichen Voraussetzungenfür eine ansprechende Präsentation. Dies sollvor allem Firmen mit schmalem Werbebudget entgegenkommen.Im Gegensatz zum Vorjahr ist diesmal die Gastromessean beiden Tagen präsent und in die Unternehmermesseauf beiden Flughafenplattformen integriert, so dasshier mehr Synergieeffekte erwartet werden. Neu ist eineGründerlounge, die ein umfangreiches Informationsangebotbereithält für alle, die ins Unternehmertum starten wollen,die sich noch mit diesem Gedanken tragen oder vorgeraumer Zeit gestartet sind. Die organisatorischen Vor -bereitungen hat die noch sehr junge UnternehmensberatungsgesellschaftAvalia UG übernommen. Sogar Auto -mobilfans kommen auf ihre Kosten. Opel wird auf der Ab -flugebene eine Modellpalette präsentieren. Abgerundet wirddie Unternehmermesse durch Fachvorträge und Diskussionsrunden.„Hier haben wir die Kommunikation verbessertund richten die Foren sehr praxisnah aus", so RolandHess. Auch die Benefizminute wurde beibehalten.Simone PflugFreuen sich auf viele interessierteUnternehmer: Roland Hess, der die„Weitsicht“ vor drei Jahren ins Lebenrief, und Projektassistentin StephanieMai.Foto: MedienkontorBei Anmeldungenbis zum 30. Aprilgibt es zehn ProzentFrühbucherrabatt.Anmeldungen unter:www.dresdner-weitsicht.de„Wir werden 18“Traditionsveranstaltung mit ständig neuen Überraschungen: VisitenkartenpartyDie mittlerweile 18. Visitenkartenparty findet am 5. Juni ab19 Uhr bei Büroland in Chemnitz in der Beckerstr. 11 statt.Auch in diesem Jahr werden wieder rund 500 Gäste erwartet,die sich unter dem Motto „Wir werden 18“ treffen undden Abend nutzen werden, um alte Bekannte zu treffen undneue Kontakte zu knüpfen.Etwas Neues wird auch wieder das Programm bieten,über das sich Interessenten vorab auf www.vip-chemnitz.deinformieren können.Natürlich soll die eigentliche Idee der Visitenkartenpartynicht zu kurz kommen: Kontakte knüpfen und pflegen!„Manche Bekannte treffen sich nur einmal im Jahr, undzwar genau hier“ so die Aussage einiger Gäste.Wie im letzten Jahr bauen die Initiatoren die kleine Zeltstadtvor den Büroland-Gebäuden wieder auf, die für einetolle Atmosphäre sorgen wird. In der denkmalgeschütztenFabrik, die in den vergangenen Jahren für die Partygenutzt wurde, läuft bereits die Sanierung. Derzeit sindnur noch zwei große Lofts im Dachgeschoss und einigeBüroflächen frei.Auch der ansässige Büroeinrichter Büroland wird in dieunteren zwei Etagen der sanierten Fabrik einziehen undTrends in puncto Arbeitswelten, Ergonomie sowie Optimierungvon Büroflächen demonstrieren.PM/CHWeitere Informationen unter:www.vip-chemnitz.de28 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


TreffpunktMesse auf WachstumskursMesse Dresden setzt auf Erweiterung des VeranstaltungsspektrumsSchloss Albrechtsberg wird für Gala -veranstaltungen genutzt und von derMesse Dresden GmbH mit einigenUmbauten und glamourösen Detailsversehen.Foto: MesseDas Veranstaltungsjahr 2012 war ein sehr erfolgreichesfür die städtische GmbH, resümierte UlrichFinger. „Mit der Fokussierung auf starke Gastveranstaltungen,den Ausbau hochwertiger Eigenmessen,die optimale Auslastung des KongressbereichesBörse Dresden und der Halle 1 für Konzerte istdie Messe Dresden im Jahr 2012 einen weiterengroßen Schritt des Erfolges gegangen“, so der Messechef.Mit 5,17 Millionen Euro erwirtschaftete die Messe Dresdenerneut einen Umsatz wie im Vorjahr (5,24 Mio. Euro). AlsAustragungsort von 166 Veranstaltungen fanden 469.000Besucher den Weg ins Messegelände, gut 120.000 wenigerals im Vorjahr. Seit dem zweiten Halbjahr 2012 fungiertdie Halle 1 als Ausweichspielstätte für Unterhaltungsmusikdes in Sanierung befindlichen Kulturpalastes. Mit demSchloss Albrechtsberg hat die Messe GmbH seit 1. Januar20<strong>13</strong> eine glanzvolle Stätte für Gala-Veranstaltungen hinzugewonnen.Trotz des Rückzuges der TMS Messen Kongresse AusstellungenGmbH zeigt sich der Veranstaltungskalender gutgefüllt. So öffnet die PIETA, die größte Fachmesse für Bestattungsbedarfund Friedhofstechnik in den neuen Bundesländern- eine Eigenproduktion der Messe Dresden mitnationaler und internationaler Beteiligung - vom 24. bis26.Mai die Halle1 für das Fachpublikum. Die DeutscheGesellschaft für Neurologie (18. bis 21.09.) und die DeutscheGesellschaft für Urologie (25. bis 28.09.) nutzen fürihre Jahrestagungen das gesamte Messegelände. Die europäischeLeitmesse der Halbleiterindustrie, die SEMICONEuropa, und die Plastic Electronics Exhibition & Conferencesorgen vom 8. bis 10. Oktober wieder für internationalesPublikum in der Landeshauptstadt.In Partnerschaft mit der Ortec Messe und Kongress GmbHstehen im Oktober die „Immo & Finanz“ und im Januar2014 die “SachsenKrad“ und die „KarriereStart“, mit einergeplanten Erweiterung auf die Halle 1, auf dem Programm.Neben einer Neuauflage der Messe „schriftgut“ wird die„1. Frauenmesse“ am 4. und 5. Mai Premiere feiern.PM/SPTreffpunkt außerhalb des ProtokollsAlte Messe Leipzig feiert 100 JahreDie Leipziger Frühjahrs- und Herbstmessenermöglichten auch Treffen vonUnternehmensvertretern aus Ländernverschiedener politischer Systeme.Foto: Leipziger MesseamtDie Alte Messe Leipzig feiert am 1.Mai 20<strong>13</strong> den100. Jahrestag des Bestehens, und die Leipziger sindeingeladen, am Abend des Maifeiertages mitzufeiern.Ab 17.30 Uhr dreht sich von Führungen überDok-Filme, Leipziger Blätter, Fotowettbewerb undhistorischen Exponaten alles um die 100 Jahre desGeländes. Höhepunkt und Finale des Abends ist um21.00 Uhr das Open Air Spektakel TITANIC des aufdem Gelände ansässigen Theater Titanick.Mit der Eröffnung der internationalen Baufachausstellung(IBA) am 03. Mai 19<strong>13</strong> wurde der Grundstein eines derweltweit bedeutendsten internationalen Messegeländegelegt. Mit dem Einzug der Technischen Messe im Jahr 1920vollzog sich auf dem Areal ein enormes Wachstum. Alleinbis 1928 entstanden 17 neue Ausstellungshallen. TausendeHändler und Interessierte aus aller Welt strömten bis indie 90er Jahre des 20.Jahrhunderts zu den Frühjahrs- undHerbstmessen jährlich auf das Gelände. Neben der Bauindustriepräsentierten sich dabei die Automobil-, Maschinenbau-,Elektro- und Chemieindustrie sowie die SportundFreizeitmesse. Nicht zuletzt boten die Messehallen Gelegenheitfür Treffen von Ost und West auch außerhalb despolitischen Protokolls.Seit dem Umzug der Leipziger Messe auf das neue Messegeländeim Jahr 1996 hat sich auf dem Areal ein großerWandel vollzogen, der noch in vollem Gange ist.Wissenschaft, Medizin und Biotechnologie haben sichangesiedelt, genauso wie Handel, Gastronomie, Sport undKunst sowie eine große Automeile. In der InteressengemeinschaftAlte Messe sind fast alle Anlieger versammeltund fördern mit ihrem interdisziplinären Netzwerk, dass dasGelände neu gedeiht.PM/CH<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>29


TreffpunktWie Modellarbeitsplätze helfenUnternehmertreff in der Klinik Bavaria Kreischa mit Einblicken in medizinisch-berufsorientierte RehabilitationAbgesehen von den kleinen Unannehmlichkeiten, mit denensich Menschen das Leben manchmal schwermachen, birgtinsbesondere das berufliche Umfeld ein großes Potenzialfür gesundheitliche Beeinträchtigungen. Ob körperlicheBeschwerden, Bewegungs- und Belastbarkeitseinschränkungenbei der Arbeit, Langzeitfolgen ergonomisch ungüns -tig gestalteter Arbeitsplätze oder psychosoziale Problemewie Zeitdruck oder Mobbing – sie bedürfen einer professionellenBehandlung. Dabei ist das nicht allein ein Arbeitnehmerproblem,sondern verantwortungsbewusste Arbeitgebersind dafür ebenso sensibilisiert.Um Unternehmern einen konkreten Einblick in arbeitsplatzbezogeneReha-Maßnahmen zu geben, hatte der UnternehmerverbandSachsen gemeinsam mit der Gesellschaftfür Gesunde Arbeit Dresden mbH am 20. März in die KlinikBavaria nach Kreischa eingeladen, ins Medizinische Zentrumfür Arbeit und Beruf (MedZAB). Hier werden berufsbezogeneFragestellungen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungenumfassend beantwortet. In erster Linie dientdas MedZAB der medizinisch-berufsorientierten Rehabilitationvon stationär aufgenommenen Patienten, aber auchteilstationäre Reha ist möglich. An Modellarbeitsplätzenwie Metallbearbeitungsmaschinen, Büroarbeitsplätzen, einerPostsortieranlage oder Supermarktkasse trainieren die Patienten,wie sie ihre Arbeitskraft wiedererlangen und dabeiZwangshaltungen vermeiden. Von speziell geschultem Fachpersonalwerden sie umfassend und individuell betreut.„Wir praktizieren ein enges Zusammenspiel von Therapeuten,Sozialpädagogen und Arbeitsmedizinern, um dieRehabilitanden wieder fit für ihren Beruf zu machen“, bestätigtder medizinische Leiter des MedZAB, Dr. JohannesKiesel, Facharzt für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin, Umweltmedizinund Rehabilitationswesen. Die Rehabilitanden werdenunter Berücksichtigung ihrer individuellen beruflichenAnforderungen und den vorliegenden medizinischen Funktionseinschränkungenbehandelt und mit speziellen therapeutischenund ärztlichen Modulen allmählich wieder anihre berufliche Tätigkeit herangeführt. Manchmal könnendurch die trainierten Tätigkeiten nützliche Kleinigkeiten fürden Klinikalltag hergestellt oder repariert werden – daserhöht die Motivation.„Wir sind sehr froh, dass wir das Know-how nutzen können“,sagt Diplom-Sportwissenschaftler und Euro-ErgonomMichael Jacobs von der Gesellschaft für Gesunde ArbeitDresden mbH. Seit vielen Jahren unternimmt die „GesundeArbeit“ große Anstrengungen, um Unternehmen professionellbei der Gesundheitsprävention und der betrieblichenGesundheitsförderung zu begleiten, bietet Beratungen,Gesundheitstraining und Belastungsanalysen. An denModellarbeitsplätzen im MedZAB lassen sich körperschonendeVerhaltenstechniken untersuchen und berufsspezifischeAusgleichsübungen ableiten, die im Rahmen einerGesundheitsberatung Arbeitgebern und Arbeitnehmern übermitteltwerden können. Weiterhin gibt es Unterstützungzum sinnvollen Ablauf von betrieblichem Eingliederungsmanagementund zur Einrichtung behinderten- oder altersgerechterArbeitsplätze.„Leider ist die Bedeutung der Gesundheitsfürsorge beiden Unternehmen noch nicht angekommen“, bedauertKlaus-Dieter Lindeck vom Unternehmerverband Sachsen.Diese wachse vermutlich erst, wenn der Fachkräftemangelakut spürbar wird. Diese Ansicht kann Andreas Frädrich,Pressesprecher der Klinik Bavaria, bestätigen: „Vor allemim Gesundheitswesen macht sich die demografische Lückebereits deutlich bemerkbar.“ Dem Fachkräftemangel vorallem im pflegerischen Bereich könne man neben Zuwanderungund Innovationskraft nur durch bessere Nutzungder vorhandenen Arbeitsmarktpotenziale begegnen.Die teilnehmenden Unternehmer jedenfalls zeigten sichbeeindruckt und waren sehr angetan von der Offenheit derKlinik Bavaria, mit der sie Einblicke in ihre Fachbereiche bot,vom liebevollen Engagement des Fachpersonals und derGastfreundschaft der Geschäftsleitung, allen voran AngelikaPresl.Simone PflugBasierend auf den Erfahrungen undEigenentwicklungen der Klinik Bavariawerden spezifische Therapie-, TrainingsundSchulungsmaßnahmen in dasBehandlungsprogramm integriert.Davon konnten sich Interessierte zumUnternehmertreff am 20. März über -zeugen.Foto: Olaf BörnerVeranstaltungstermine derGesundheitswirtschaft8. Mai, <strong>13</strong> UhrBeiratssitzung„Gesunde Arbeit“Referenten aus der Gesundheitswirtschaftund weitererBranchenOrt: Hotel Pullman,Prager Str. 2c, 01069 Dresden22. Mai, 18 Uhr„Gütesiegel Gesunde Arbeit“Referent Michael Erlecke,Vorstandsvorsitzender ObstlandDürrweitzschen AGOrt: Gesellschaft für GesundeArbeit Dresden mbH,Prager Str. 3, 01069 Dresden30 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Vordenker MitteldeutschlandsDie Zukunft der IndustrieDas <strong>Wirtschaftsjournal</strong> ist Medienpartner des „Innovation – Unternehmergipfels“Bild links:Für Niedersachsens WirtschaftsministerJörg Bode ist der Innovationsgipfel einwichtiger Impulsgeber für neue Denkanstöße.Bild rechts:Viele Diskussionsbeiträge der Entscheider,Führungskräfte, Experten und Multiplikatorenverschiedener Branchensind richtungsweisend für unsereGesellschaft.Fotos: F.A.Z.-InstitutInitiator des „Innovation –Unternehmergipfels“ ist dasF.A.Z.-Institut, Innovations -projekte in Frankfurt.Weitere Informationen unter:www.innovationsgipfel.deDas <strong>Wirtschaftsjournal</strong> ist erneut Medienpartnerdes „Innovation – Unternehmergipfels“. Er findetin diesem Jahr am 28. Juni in Frankfurt am Mainstatt. Aus diesem Anlass präsentiert das <strong>Wirtschaftsjournal</strong>in dieser und den folgenden <strong>Ausgabe</strong>nUnternehmen, die mit ihren Produkten,Dienstleistungen oder Managementstrategien beispielgebendsind.Der „Innovation - Unternehmergipfel 20<strong>13</strong>" lädt, wieschon in Dresden, Frankfurt, Stuttgart, München und zuletztin Hannover, verschiedene Akteure des gesamten Innovationsprozessesein und bietet allen Teilnehmern Gelegenheit,Einblicke in und Erfahrungen aus der Praxis vonführenden Spitzenunternehmen und Experten zu gewinnen,um sie in nachhaltigen Erfolg umzusetzen.„Der Unternehmergipfel gilt als Treffpunkt wichtigerAkteure im Innovationsprozess und als hervorragendePlattform für einen fruchtbaren Austausch von Meinungen,Erfahrungen und Ideen. Das soll auch heute wiederso sein“, erklärte Jörg Bode, Niedersachsens Minister fürWirtschaft, Arbeit und Verkehr, in seiner Eröffnungsredezum „Innovation – Unternehmergipfel 2012“ im NORD/LBforum in Hannover. „Veranstaltungen wie die heutige sindein wichtiger Impuls für uns alle uns auszutauschen, neueDenkanstöße zu bekommen und diese in unsere praktischeArbeit einfließen zu lassen.“Im Eröffnungsplenum der diesjährigen Veranstaltungwerden zum Themenkomplex „Industrie der Zukunft " VolkerBouffier, Ministerpräsident des Landes Hessen, Dr.Roland Mohr, Geschäftsführer, Infraserv GmbH & Co. HöchstKG, Dr. Günter Jordan, Partner, A.T. Kearney GmbH undOtto Wassermann, Aufsichtsratsvorsitzender, Otto WassermannAG, diskutieren. Sie sollen die entscheidendenImpulse für die anschließenden Foren liefern, die sichu. a. mit „Produktivität 4.0.“, der „Digitalen Fabrik“ sowieinnovativen Personalkonzepten auseinandersetzen werden.CHNeue MöglichkeitenExperte für Kühl-, Isolier- und Reinraumtechnik erweitert erheblich sein Know-howWeitere Informationen unter:http://www.ilkazell.deSeit 2012 setzt die ILKAZELL Isoliertechnik GmbH ein 4,5Millionen Euro umfassendes Investitionsprogramm um. Diesbeinhaltet auch eine neue Blechverarbeitungsanlage derFirma Wemo Nederland BV, die derzeit die modernste Maschinedieser Art in Deutschland ist. Dabei handelt es sich umeine Universalmaschine, mit der das Unternehmen seineErzeugnisse weiter entwickeln will. Ilkazell ist in den BereichenKühl-/Tiefkühlzellen, Reinraumtechnik, Umweltsimulation,Bausysteme aktiv.Ebenso lässt sich mit der neuen Anlage die Produktivitätbis zu 30 Prozent erhöhen und die Durchlaufzeiten deutlichreduzieren. Dies ist auch ein Anlass für den GeschäftsführerGert Kehle, über Lohnarbeit nachzudenken.Gegenwärtig kommen für sein Unternehmen die größerenUmsatzimpulse aus der Pharmaindustrie. Vor allembeliefert er Kunden in Russland und der Schweiz mit verschiedenenKühl- und Reinraumsystemen, die seine Mitarbeiterauch vor Ort montieren.CH<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>31


Vordenker MitteldeutschlandsCATCH ME!Großes Interesse an Dresdner Innovationswerkstatt zum Thema PersonalgewinnungErfolgreiche Personalpolitik für junge Unternehmen standim Mittelpunkt der 3. Innovationswerkstatt Wirtschaft am26. März. Unter dem witzigen Titel "Catch me!" trafen sichVertreter von Start-ups und KMU, um sich vorrangig überPersonalfragen auszutauschen. Wie Arbeitgeber mit demLebensgefühl der heutigen Generation konfrontiert werden,stellte Anett Eichner vom Organisator HightechStartbahnan den Anfang. Der Fachkräftemangel in einigen Branchenhinterlässt seine Spuren. Arbeitnehmer kommunizierenauf Augenhöhe mit ihrem Vorgesetzten, Unternehmenmüssen sich als attraktive und zukunftsträchtige Arbeitgeberden wählerischen und selbstbewussten Kandidaten präsentieren.Wie man zum Vorteil des Unternehmens mit denanspruchsvollen Mitarbeitern umgeht, legten Tino Petsch,Vorstandsvorsitzender der 3D-Micromac AG, und KatrinHaubold, bei der Komsa AG zuständig für Personalentwicklungund -administration, an Beispielen aus ihren Firmendar. Flexible Arbeitszeiten, Familienfreundlichkeit undEntgegenkommen bei privaten Verpflichtungen haben fürMitarbeiter offenbar einen viel höheren Stellenwert als hoheGehälter. „Zum Glück zählen nicht nur monetäre Ansprüche",so Tino Petsch, „denn mit den Gehältern der ’Großen’können wir hier nicht mithalten." Flache Hierarchienund die damit mögliche bessere Würdigung der Leistungjedes Einzelnen hob Katrin Haubold als einen Vorteil vonKMU hervor.Mit welchen Maßnahmen es Arbeitgeber schaffen, zueiner attraktiven „Marke“ zu werden, erläuterte RobertWeichert, geschäftsführender Partner der KommunikationsberatungPR-Piloten. „Employer Branding ist von derGlaubwürdigkeit abhängig!“, betonte er. Wer qualifizierteBewerber ansprechen will, muss ein Image vorweisen, dasnicht nur Mantel, sondern Unternehmensinhalt ist. In denabschließenden Diskussionsforen konnten viele Einzelfragender zahlreichen Teilnehmer geklärt werden.Simone PflugIn den Diskussionsforen konnten vieleEinzelfragen der Teilnehmer beantwortetwerden.Foto: RKWNeue EinblickeWirtschaftsjunioren tauchten in die Welt der Wissenschaft einIm März trafen sich die Mitglieder der WirtschaftsjuniorenPlauen-Vogtland im Max-Planck-Institutfür Molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden,um sich einen Einblick in die Welt der Grundlagenforschungzu verschaffen.Insgesamt gibt es deutschlandweit 80 Institute. Das DresdnerInstitut gilt mit seinen offenen Strukturen und dem einzigartigenKommunikationskonzept als Vorreiter in der Forschungsgemeinschaft.Jeden Freitag tauschen sich dieWissenschaftler über Ergebnisse und Errungenschaften derWoche aus, danach geht es bei der sogenannten Bier sessionweiter mit dem informellen Erfahrungs- und Wissenstransfer.So werden häufig Probleme interdisziplinär vorangebrachtund gelöst. „Wir haben das gesellige Miteinander der Forscherhautnah erleben können und waren schlichtwegbegeistert. Das ist in der Forschung bisher nicht Usus“, soSina Krieger, Geschäftsführerin des Vereins Wirtschafts -junioren. Rund 400 Mitarbeiter aus 45 Nationen arbeitenin Dresden an Projekten, die für die Diagnose und Behandlungvon Krankheiten, wie z.B. Krebs und Alzheimer, entscheidendeAnhaltspunkte liefern sollen.Nach der Besichtigung des Max-Planck-Institutes ginges noch ins Bioinnovationszentrum, wo sich die Wirtschaftsjuniorenmit dem Geschäftsführer des BiotechnologieverbandesBiosaxony e. V. und dem deutschlandweitagierenden Ingenieur-Dienstleister brunel austauschten.„Den Blick weiten und sich mit neuen Entwicklungenund Trends auseinandersetzen, das liegt im Interesse derWirtschaftsjunioren“, so Sina Krieger. PM/CH32 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Vordenker MitteldeutschlandsStraße der ErfinderAuf dem Tag der Sachsen werden erstmals große undkleine Vordenker der Wirtschaft präsentiertPraxisvorträge zur IT-Konferenzfür Entscheider am 22./23.MaiOpen IT Summit, BerlinUnter der Überschrift „einfach patent“ bereitet Schwarzenbergfür den „Tag der Sachsen“ vom 6. Bis 8. Septemberdie 1. Sächsische Erfinderstraße vor. Auf einer300 Meter langen Passage entlang der Bahnhofstraßewerden sich die größten Unternehmen der Stadt, weitereFirmen aus der Region und die eine oder andereinteressante Innovation aus dem Freistaat zeigen. Aberauch die „kleinen Erfinder“ und klugen Köpfe sollenzum „Tag der Sachsen“ ein Podium erhalten und sindebenso aufgerufen, sich zu bewerben.Veranstaltungen16. Mai 20<strong>13</strong>Die lange und erfolgreiche IndustriegeschichteSachsens erfüllt mit Stolz undist Antrieb für die heutige Unternehmerschaft.Foto: Große Kreisstadt SchwarzenbergSchwarzenberg ist als Wirtschaftsstandort traditionellgewachsen. Dabei sind die Wurzeln gerade im Bereichder Metallverarbeitung in den kleinen Klempnerwerkstätten,die Ende des 19. Jahrhunderts vielfach entstanden,zu finden. Aber auch das moderne Gießereiunternehmenhat seine Wurzeln in der Verhüttung vonEisenerzen. Das Werk in Schwarzenberg kann sogar aufeine über 600-jährige Geschichte zurückblicken. Ebensoweit in die Vergangenheit reicht die Bedeutung derPappen- und Kartonagenfertigung in Schwarzenberg.Business and Innovation Centre (BIC)Zwickau GmbHVeranstaltungsort: KonferenzzentrumGewerbestraße 1908115 Lichtentanne, OT StennWeitere Informationen unter:www.tagdersachsen20<strong>13</strong>.deWas früher der Klempner mit seiner Handschere exaktzuschneiden musste, wurde später durch einen einzigenPressendruck möglich. Viele beschritten mit ihremkleinen Handwerk den Weg zur industriemäßigen Produktion– heute allgegenwärtig und nicht mehr wegzudenken.So wurden aus kleinen Handwerksbetriebennach und nach Unternehmen, deren Nachfolger heutenoch weltweit tätig sind, bei anerkannten wissenschaftlichenStudien mitwirken oder neue Produktionsverfahrenentwickeln. Immer wieder gelang es inder Vergangenheit den Firmen, sich durch Erfindergeist,Engagement und harter Arbeit den neuen Herausforderungender Zeit zu stellen und sich am Markt zubehaupten.Projektleiter Thomas Hahn: „Auf unsere besondereIndus triegeschichte sind wir stolz und sie ist uns Verpflichtungzugleich. Daher soll die 1. Sächsische Erfinderstraßenicht nur Firmenpräsentation sein, sondernauch einen Abriss der Industriegeschichte geben. Wirwürden uns freuen, wenn auch zukünftige Ausrichter -städte unsere Idee aufgreifen, denn der Freistaat stehtfür Innovation und wirtschaftliche Höchstleistungen.“10:00 bis ca. 14:00 UhrInformationsveranstaltung zurVerbreitung des EuropagedankensInformační setkání k šíření evropskémyšlenky15:15 bis 20:00 UhrInformationstag fürExistenzgründer undFachkräfteEinladungsflyer inklusive Programm undAnmeldung unterhttp://www.bic-zwickau.de<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>33


Luft- und RaumfahrtLuftfahrtindustrie im AufwindOstdeutsche Unternehmen mischen erfolgreich in der Branche mitDie internationale Luftfahrtindustrie ist weiterhinauf Erfolgskurs. Das ergab die Branchenanalyse desKreditversicherers Euler Hermes. Demnach stieg dieAuslieferung von Maschinen mit mehr als 100 Sitzplätzenim vergangenen Jahr um 14 Prozent. In diesemJahr wird eine Steigerung um zehn Prozenterwartet. Für die Luftfahrtindustrie ist das ein Rekordergebnis.Unruhigere Zeiten dagegen gibt es für den Transportsektor.Verzeichnete der klassische europäische Lufttransport imJahr 2012 noch einen Verlust, könnte er 20<strong>13</strong> dank derbereits eingeleiteten Umstrukturierungsmaßnahmen wiederins Gleichgewicht kommen. Wenn sich die Entwicklungdes Jahres 2012 fortsetzt, könnten für den Lufttransport,das Symbol der Globalisierung, die ersten Weichen für dieKonsolidierung auf internationaler Ebene gestellt werden.Insgesamt stimmen die Aussichten der Luftfahrtindus -trie nach wie vor zuversichtlich. Nach den im Jahre 20111011 und im vergangenen Jahr 1155 ausgelieferten Maschinendürften die Auslieferungen nach Schätzung von EulerHermes mit 1270 Flugzeugen im Jahr 20<strong>13</strong> einen neuenRekord verbuchen.Im Freistaat Sachsen gehört die Luft- und Raumfahrtechnikzu den Hochtechnologie-Branchen. Der Freistaatverfügt über zahlreiche luft- und raumfahrtrelevante Forschungspotenzialeund Industriekapazitäten mit regionalenSchwerpunkten in Dresden, Freiberg und Chemnitz.Wichtigster Produzent ist die EADS Elbe FlugzeugwerkeGmbH. Darüber hinaus sind überwiegend zahlreiche kleineund mittlere Unternehmen sowie Einrichtungen derMaterialtechnik, Informationstechnik, Elektronik, Feinmechanik/Optikin der Branche tätig. Bei internationalen Großprojektenwie den Passagierflugzeugen Airbus A 350 undA 380 sowie dem Transportflugzeug Airbus A 400 sindUnternehmen der sächsischen Luft- und Raumfahrtindus -trie geschätzte Partner. Unternehmen des Freistaates konntenin den vergangenen Jahren eigenständige Teilprojektebei der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) undbeim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)platzieren.Gegenwärtig arbeiten in der sächsischen Luft- undRaumfahrtindustrie in 150 Unternehmen etwa 6200 Mitarbeiter,die im Jahr 2011 einen Umsatz von 780 MillionenEuro erwirtschafteten. Die Wachstumsrate der sächsischenLuft- und Raumfahrtbranche (44,4 Prozent) in denletzten fünf Jahren liegt über dem deutschen Durchschnitt(28,5 Prozent).In der Hauptstadtregion der Bundesrepublik leben rund25.000 Menschen von der Luft- und Raumfahrt. In derRegion Berlin-Brandenburg konnte die Branche mit über6300 industriellen Arbeitsplätzen ihre Beschäftigtenzahldeutlich steigern. Das breite Spektrum von Luft- und Raumfahrtfirmenreicht hier von hochspezialisierten Kleinbetriebenbis zu global agierenden Konzernen. Berlin und dasUmland sind nicht nur die Wiege der Luftfahrt, sondernheute wieder auf Platz eins, was deutsche Innovationen inder Luftfahrt betrifft. Wichtigstes Exportgut des Landes Brandenburgist die Warengruppe „Luftfahrzeuge“.Zu einem gefragten Standort für die Luft- und Raumfahrtbranchehat sich auch Mecklenburg-Vorpommern entwickelt.24 Unternehmen sind mit fast 100 Mitarbeitern inder Fertigung von Zulieferteilen und im ingenieurtechnischenBereich für den Airbus tätig. Zu den Produkten gehörenunter anderem die Beschichtung von Einzelteilen, Brandgassentoren,Spezialschläuche und Spezialvorrichtungenfür die Montage bis hin zu speziellen Forschungs- und Entwicklungsaufgaben.Die günstige regionale Lage zum LuftfahrtzentrumHamburg, unterstützt durch gezielte Ansiedlungsbegleitungin Kontakt mit der Airbus DeutschlandGmbH, haben dazu beigetragen, dass sich in den letztenJahren mittelständische Zulieferer direkt oder als Tochterfirmenin Mecklenburg-Vorpommern angesiedelt haben.Wolfgang BaltzerDer Airport Leipzig/Halle ist eine Drehscheibefür Passagierflugzeuge und fürden Lufttransport.Foto: Wolfgang Schmidt34 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


UnternehmensführungDie Segel neu setzen –Dynamik im VertriebPanta rhei – alles fließt und ist in Bewegung – könnte einer der Leitsätze für den Vertrieb inUnternehmen sein. Neue Medien, neue Ansprüche, sich wandelnde Strukturen und Prozessesind nur einige der Aspekte, die die Dynamik im Vertrieb auszeichnen. Mit diesem hochspannendenThema befasst sich 20<strong>13</strong> unsere Fachtagung VertriebsERFOLG. Seien Sie dabei, wennam 06. und 07. Juni 20<strong>13</strong> im Bioseehotel Zeulenroda die Fragen des Wandels im Vertrieb diskutiertwerden.Freuen Sie sich schon heute auf viel Know-how, Input und Anregungen aus Praxis und Wissenschaft.In Workshops und Vorträgen stehen Themen wie wandelnde Kundenbeziehungen,serviceorienterte Betrachtungsweisen im Vertrieb, das Mitnehmen von Mitarbeitern bei Veränderungsprozessensowie zeitgemäße Vertriebsprozesse zur Diskussion und bieten Ihnen dieMöglichkeit, neue Ideen für den Vertrieb Ihres Unternehmens zu generieren. Natürlich gibt eswährend der Veranstaltung und der Abendveranstaltung ausreichend Zeit zum Kontakte knüpfen,Gedanken austauschen und Synergien zwischen Unternehmen finden.Panta rhei heißt es dann auch im Abendprogramm, denn es geht auf das Wasser: Viel Spaßverspricht eine Kanadier-Ralley auf der Talsperre Zeulenroda, bei der nur das beste Teilnehmerteamgewinnen kann. Im Anschluss wartet ein zünftiger Abendausklang mit gutem Essen undinteressanten Gesprächen auf Sie.Wir laden Sie herzlich ein, sich mit uns gemeinsam zwei Tage Auszeit vom Alltagsgeschäftzu gönnen, um neue Inspirationen und Anregungen zu finden. Merken Sie sich schon heute den06. und 07. Juni 20<strong>13</strong> vor oder melden Sie sich gleich an:6. Fachtagung VertriebsERFOLGSegel neu setzen – Dynamik im Vertrieb06. und 07. Juni 20<strong>13</strong> in ZeulenrodaMehr zu solchen und anderen spannenden Vertriebsthemen unter www.tradu4you.deProgramm6. Fachtagung VertriebsERFOLGProgramm 06.06.20<strong>13</strong>:ab 09:00 Uhr Ankommen/Empfang der Gäste mitkleinen Snacks09:30 Uhr – 09:45 Uhr: Eröffnung und Auftakt09:45 Uhr – 10:45 Uhr: „Vorwärts trotz Pannen. WarumWeiterentwicklung manchmal auch mit Fehlern funktioniert“, Dr. Jörg Zittlau, Wissenschaftsjournalist undBuchautor10:45 Uhr – 11:15 Uhr Update Know-how: „ServicedominateBetrachtung im Marketing – neue Impulse fürden Vertrieb?!“, Dr. Marc Banaszak, ProjektgeschäftsführerGründernetzwerk SAXEED der TU Chemnitz11:30 Uhr – 12:15 Uhr Impulsvortrag: „Veränderungder Kundenbindung in Banken seit Beginn der Finanzkriseam Beispiel der Volksbank Chemnitz,Gunnar Bertram, Vorstand Volksbank Chemnitz eG<strong>13</strong>:30 Uhr – 15:00 Uhr: 3 parallele Workshops zuFührung, B2B- und B2C-Vertrieb mit Praxispartnern15:15 Uhr – 17:25 Uhr: Best-Practice – wie funktioniertes? – Präsentation der Nominierten zumVertriebsVuchs mit anschließendem Voting undVerleihung des Preises 20<strong>13</strong>18:30 Uhr – 20:00 Uhr Outdoorfreuden: Kanadier-Aktion am Bioseehotel20:00 Uhr – 23:30 Uhr Gute Gespräche und rustikalesEssen mit Weinprobe in der Scheune StelzendorfProgramm 15.06.20<strong>13</strong> (optional:)Anne Kamenik10:00 Uhr – 11:30 Uhr: 2 parallele Workshops zurVertiefung der Thematik „Dynamik im Vertrieb“11:30 Uhr – 12:00 Uhr: Abschluss der Veranstaltungmit Bilderresümee und Farewell-ImbissIhre AnmeldungKristin Kubanek für den 06.06.2012, Preis 395,00 Euro netto* für den 06./07.06.20<strong>13</strong>, Preis 445,00 Euro netto*Bitte teilen Sie uns jeweils mit, an welchen WorkshopsSie teilnehmen möchten:Tag 1: Workshop A) oder B) oder C)sowie Tag 2: Workshop 1 oder 2*Bei Stornierung bis zwei Wochen vor Termin berechnenwir Ihnen 50 % des Preises. Übertragung an einedritte Person ist erlaubt. Im Preis sind Tagungsunterlagen,das Fachprogramm, Tagungs- und Pausengetränkesowie Lunchbuffet und Abendprogramm enthalten.Nicht eingeschlossen sind Übernachtungskosten undsonstige Speisen und Getränke.Name, UnternehmenAnschrift, Unterschrift<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>35


Geld & KapitalWachstum beim MittelstandDeutsche Bank erzielte im vergangenen Jahr gutes Ergebnis in ChemnitzDie Deutsche Bank in Chemnitz konnte2012 mit guten Ergebnissen aufwarten.Foto: Wolfgang SchmidtEin gutes Geschäftsergebnis hat im vergangenenJahr die Deutsche Bank in Chemnitz erzielt. „Für dieKunden standen die Suche nach Vermögensschutzsowie Investitionen in Sachwerte im Vordergrund“,teilte Evelyn Koch von der Presseabteilung der DeutschenBank AG mit. „Privat- und Geschäftskunden,mittelständische Unternehmen und vermögendeAnleger wurden mit dem Beratungsangebot auch2012 intensiv begleitet. Die Kunden haben dieshonoriert und es der Deutschen Bank in Chemnitzermöglicht, ihre Marktposition vor Ort weiter zufestigen.“„Viele unserer Kunden sehen die Gefahr einer finanziellenRepression. Sie entsteht, wenn die Zinsen sicherer Anlagen,wie etwa Staatsanleihen, niedriger sind als die Inflationsrate.In dieser Situation wird unsere Beratung von den Kundenbesonders intensiv nachgefragt“, sagt Mike Röseler,Mitglied der Geschäftsleitung in der Region Sachsen/Mitteldeutschlandund verantwortlich für Privat- und Geschäftskundender Deutschen Bank in der Marktregion Chemnitz.Ende vergangenen Jahres betreute die Deutsche Bank inder Region Sachsen/Mitteldeutschland über 68.000 mittelständischeKunden. Auf hohem Niveau stabil gehalten hatdie Deutsche Bank 2012 bundesweit die Kreditausreichungenan den Mittelstand. In Höhe von 2,6 Milliarden Euro wurdenöffentliche Förderkredite zugesagt. Das Mittelstandsgeschäfthabe sich in der Region gut entwickelt, versicherteAndreas Fichte, Mitglied der Geschäftsleitung der DeutschenBank in Chemnitz. Das Kreditinstitut sei maßgeblichan bedeutenden Finanzierungsaktionen beteiligt gewesen.So wurde beispielsweise der Milliarden-Kredit der VerbundnetzGas AG begleitet.Wissend, dass für die Unternehmen in der Region vor allemdie langfristige Finanzierungssicherheit zählt, versicherteFichte, dass die Deutsche Bank auch künftig in allen Konjunkturphasenein starker und zuverlässiger Partner für denMittelstand bleibe. „Für unsere Kunden werden wir in denkommenden Jahren insgesamt 10 Milliarden Euro an zusätzlichenKrediten bereitstellen“, betonte er.Ein zuverlässiger Partner für mittelständische Unternehmenwolle die Deutsche Bank auch beim Endspurt zur Vorbereitungauf die SEPA-Einführung am 1. Februar 2014 sein.„Um liquide zu bleiben, müssen viele Firmen ihren Zahlungsverkehrin den kommenden Monaten umstellen. Diesist mit einem hohen Aufwand verbunden. Hier beraten wirunsere Kunden umfassend bei ihren Vorbereitungen“, erläutertFichte.Wolfgang BaltzerInformativ Zum Jahresende 2012betreute die Deutsche Bankin der Marktregion rund178.800 Privat- undGeschäftskunden, davon40.800 im Stadtgebiet. Das Geschäftsvolumenbetrug Ende letzten Jahres3,4 Mrd Euro. Das Anlagevolumen betrugin der Marktregion rund 2,3Mrd Euro, im StadtgebietChemnitz etwa 697 MioEuro. Das Depotvolumen ist mit1 Mrd Euro in der Marktregionund mit 295 Mio Euroim Stadtgebiet in Chemnitzauf hohem Niveau stabilgeblieben. Das Baufinanzierungsvolumenbelief sich in der RegionMarktregion auf rund 768Mio Euro, 6,3 Prozent mehrals im Vorjahr. In Chemnitzsind es 294 Mio Euro, einPlus von 5,4Prozent.36 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


RechtGrenzen überschreiten –Verträge in EnglischE X P E R T E NTIPPvon Rechtsanwalt Eckhart BraunEckhart Braun ist Fachanwalt für Handels-und Gesellschaftsrecht, stellvertretenderVorsitzender des Fachausschussesfür Handels- und Gesellschaftsrechtder Rechtsanwaltskammer Sachsen undPartner bei CMS Hasche Sigle.CMS – das sind 2.800 RechtsundSteuerberater an 54 Standortenmit einer Präsenz undMarktdurchdringung in Europawie kaum eine andere Wirtschaftskanzlei.Eine starke Wirtschaftssozietätim internationalenCMS-Verbund ist CMSHasche Sigle – exzellenteRechtsberatung „Made in Germany"in allen Fragen desnationalen und internationalenWirtschaftsrechts, auf ihremKernmarkt Deutschland tätigmit mehr als 600 Rechtsanwälten,Steuerberatern und Notaren.Kontakt:eckhart.braun@cms-hs.comWeitere Informationen:www.cms-hs.comEnglische Verträge sind eine Herausforderung undmehr als ein deutscher Vertrag in englischer Sprache.Unternehmen und Geschäftsleiter sind auf derSuche nach neuen Geschäftschancen im Ausland.Dort begegnen sie nicht nur anderen Sprachen undKulturen. Praktizierte (Vertrags-)Muster der deutschenGeschäftswelt müssen im Ausland nicht genausoerfolgreich funktionieren. Es ist wichtig, wesentlicheUnterschiede zu kennen und sich darauf einzustellen.Übersetzung reicht nichtFür fast jeden deutschen Satz gibt es mehrere möglicheenglische Übersetzungen. Verträge aber verlangen Bedeutungskongruenz.Der Kunde bezahlt die Rechnung wird imEnglischen weder mit The customer pays the bill noch mitThe customer will pay the bill oder The customer is goingto pay the bill adäquat wiedergegeben. Nur The customershall pay the bill begründet die gewollte vertragliche Verpflichtung.Die Praxis zeigt, dass ausländische Geschäftspartnersprachliche Schwächen auszunutzen verstehen.I will order the products you shall deliver würde erfahrungsgemäßmancher deutsche Lieferant unbeanstandetlassen, obwohl er sich damit, im Gegensatz zu seinemGeschäftspartner, vertraglich bindet.Gewohntes ist fremdDie deutsche Vertragspraxis kennt Regelungen, die in vielenVertragswerken und Allgemeinen Geschäftsbedingungenzu finden sind: die Pflicht zur Nachbesserung bei mangelhafterLieferung, Schadensersatz bei schuldhafter Schlechtleistung,Eigentumsvorbehalt zur Absicherung von Zahlungsansprüchen,Vertragsstrafe bei Verzug. Das sind unsvertraute Regelungen und wir sind geneigt, sie in den englischenÜbersetzungen unserer Verträge und Geschäftsbedingungennicht zu ändern. Umso mehr werden wir überraschtsein, wenn Vertragspartner im Ausland uns nicht vorbehaltlosfolgen. Statt der typisch deutschen sechs Gewährleistungsrechte(Nachbesserung, Minderung, Ersatz, Schadensersatz,Rücktritt, Kündigung) kennen viele ausländischeRechtsordnungen bei Vertragsbruch (breach) grundsätzlichnur die Verpflichtung zum Schadensersatz, und daszudem verschuldensunabhängig. Der Eigentumsvorbehaltverschwindet nicht selten bei Grenzübertritt, weil die ausländischeRechtsordnung ihn nicht kennt oder von förmlichenRegistrierungen abhängig macht. Dies gilt nicht nurfür vermeintlich exotische Länder, sondern zum Bespiel auchfür die Schweiz. Die Vereinbarung deutschen Rechts hilfthier nicht, weil das Eigentum zum Sachenrecht gehört, dasdem Ort folgt, an dem sich die Sache befindet, im Übrigenauch in Bezug auf den Gerichtsstand. Eine Vertragsstrafeempfinden viele ausländische Geschäftspartner als unzulässigespunishment und sind nur bereit, über liquidateddamages zu sprechen, was hinsichtlich Inhalt und Regelungsumfangweit mehr ist als die Übersetzung des deutschenWortes Vertragsstrafe. Auch die deutsche Bürgschaftmit der englischen guarantee gleichzusetzen, kann zu Überraschungenführen, ist das Haftungskonzept doch unterschiedlich.Die Haftung für representations erwischt den,der seine Haftung auf die vertraglichen genannten Eigenschaften(warranties) beschränkt zu haben glaubte. Einenungewöhnlichen Haftungsausschluss unter der Überschriftforce majeure versteckt zu entdecken, gelingt häufig nurdem, der diese Erfahrung einmal schmerzlich gemacht hat.Richtig streitenDas bekannte Sprichwort Vertrag kommt von sich vertragenist nach wie vor aktuell und sollte immer das Ziel sein.Manchmal gelingt dies trotz aller Bemühungen nicht undein Rechtstreit muss geführt werden. Nur gut, wenn dannals Gerichtsstand der Sitz des eigenen Unternehmens inDeutschland vereinbart wurde – so die vermeintlich ersteEinschätzung. Die bessere Erkenntnis lässt oft nicht langeauf sich warten. Können wir einen Prozess mit englischenUnterlagen vor deutschen Gerichten führen oder muss alleskosten- und zeitintensiv von vereidigten Spezialisten übersetztwerden? Ist das Urteil des Landgerichts überhauptim Ausland vollstreckbar? Wie können wir einen für unswichtigen Zeugen mit Wohnsitz im Ausland zwingen, voreinem deutschen Gericht zu erscheinen, oder reicht demdeutschen Richter eine schriftliche Aussage? Die Antwortenauf diese Fragen sind teilweise ernüchternd und derausländische Geschäftspartner genießt die Sonne seinesLandes, statt sich mit uns gerichtlich auseinanderzusetzen.Die häufig mit Schlussbestimmungen überschriebenen Regelungeneines Vertrages dürfen daher nicht vernachlässigtwerden. In Deutschland ist eine Prozessführung in Englischnur bei einer Handvoll Landgerichten möglich. Die vertraglicheVereinbarung auf ein internationales Schiedsgerichtist nicht selten die einzig sinnvolle Möglichkeit, wirklichRechtsschutz zu erlangen.Eckhart Braun<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>37


RechtFreiwilligkeitsprinzip wahrenUnternehmen sollten in der Ausübung ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nicht behindert werdenGegen einen Richtlinienvorschlag der EU-Kommissionzur „Offenlegung nicht-finanzieller Informationenund zu Diversity“ haben sich Mitte April dievier Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft ausgesprochen.In einer gemeinsamen Erklärung des Deutschen IndustrieundHandelskammertages (DIHK), der Bundesvereinigungder Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), des Bundesverbandesder Deutschen Industrie (BDI) und des Zentralverbandesdes Deutschen Handwerks (ZDH) heißt es:„Der Richtlinienvorschlag wird viele Unternehmenmit unzumutbaren Belastungen imBereich CSR überziehen. Die Kommission willsogar mittelständische Unternehmen verpflichten,Informationen unter anderem zuMaßnahmen zu sozialen, ökologischen,Menschenrechts- und Arbeitnehmerbelangensowie zu Diversity-Politiken in Aufsichtsräten,Vorständen und Verwaltungsräten zuveröffentlichen.Die vier Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft lehnendieses Vorhaben entschieden ab. Besonders gravierend ist,dass Betriebe in ihren Geschäftsberichten Risikofelder benennensollen, die hochsensible unternehmensinterne Informationenenthalten können. Die Kommission greift damitmassiv in die Gestaltungsfreiheit der Unternehmen aufeinem Gebiet ein, auf dem staatliche Regulierungen nichtszu suchen haben. Aus einer Verpflichtung zur Veröffentlichungwird ein Handlungsdruck.Der Wesenskern der gesellschaftlichen Verantwortungder Unternehmen ist aber die Freiwilligkeit ihres Engagements.Dies ist auch vom Europäischen Parlament ausdrücklichbestätigt worden, indem es bekräftigt hat, dass‘wohltätige Maßnahmen niemals zur Pflicht gemacht werdendürfen’.Eine gesetzliche Verpflichtung würde im Ergebnis zueinem erheblichen bürokratischen Aufwand führen und inkeinem Verhältnis zum Nutzen stehen. Die erklärte Absichtder Kommission, durch mehr Regulierung ein größeres CSR-Engagement zu erreichen, ist abwegig und kontraproduktiv.Die Kommission verkennt, dass in der fortdauerndenWirtschafts- und Finanzkrise zusätzliche Belastungen fürUnternehmen der falsche Weg sind. Die Kommission führtihr Ziel des Bürokratieabbaus für ein wettbewerbsfähigesEuropa ad absurdum.Besser sind aus Sicht der deutschen Wirtschaft vor allemDialogprozesse und der Austausch von Best Practice. Die inden letzten Jahren gestiegene Zahl der Unternehmen, diebereits jährliche Nachhaltigkeits- oder CSR-Berichte freiwilligund entsprechend ihrer Tätigkeitsfelder veröffentlichen,ist hierfür ein Beleg und völlig ausreichend.“PM/CHCSR steht für Corporate SocialResponsibility und bezeichneteine verantwortungsvolle Unternehmensführung:FaireGeschäftspraktiken, mitarbeiterorientiertePersonalpolitik, sparsamerEinsatz von natürlichenRessourcen, Schutz von Klimaund Umwelt, ernst gemeintesEngagement vor Ort und Verantwortungauch in der Lieferkette.Nach einer Expertenbefragung,die TNS Emnid im Sommer vergangenenJahres durchgeführthat, stehen Unternehmen, dieheute CSR-Strategien verfolgen,in 10 Jahren deutlich besser da.Quelle: www.csr-preis-bund.de/Freud und Leid mit dem Betriebsrateureos lädt zum 4. Mitteldeutschen Arbeitsrechtsstammtisch einDer 4. Mitteldeutsche Arbeitsrechtsstammtisch bringtExperten und Praktiker aus der Wirtschaft, der Beratungund der Wissenschaft zusammen.Das diesjährige Thema lautet: „Freud und Leid im Umgangmit dem Betriebsrat“. Die Veranstaltung findet am 29. Mai20<strong>13</strong> im Steigenberger Grandhotel Handelshof Leipzig ab14:00 Uhr statt. Weitere Informationen erhalten Sie unter:www.eureos.de.Die Geschäftsanteile der eureos gmbh steuerberatungsgesellschaftrechtsanwaltsgesellschaft werden ausschließlichvon aktiv in der Gesellschaft tätigen Partnern gehalten. AllePartner sind Steuerberater und/oder Rechtsanwälte und verfügenals eingespieltes Team über mehrjährige Berufserfahrungin namhaften Beratungsgesellschaften (ArthurAndersen/Ernst & Young/KPMG/Luther).Die Gesellschafter der eureos gmbh wirtschaftsprüfungsgesellschaftsind Wirtschaftsprüfer und/oder Steuerberatermit ebenfalls langjähriger Berufserfahrung in renommiertenBeratungsgesellschaften (Arthur Andersen/Ernst & Young).eureos ist derzeit mit ca. 45 Mitarbeitern an den StandortenDresden und Leipzig präsent.4. MitteldeutscheArbeitsrechtsstammtisch29. Mai 20<strong>13</strong>Leipzigwww.eureos.de38 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


GesundheitswirtschaftAnzeigeDigitaler Stift war MessehitKOLDI Solutions GmbH mit erfolgreichem Messedebüt bei Messe Altenpflege in NürnbergDer digitaler Stift ermöglicht ein Echtzeitscannendes gerade Geschriebenen.Reges Besucherinteresse fand der Stand der KOLDI Solutions GmbH zur Messe Altenpflege in Nürnberg.Fotos: KOLDIKOLDI Solutions GmbHConrad-Clauß-Straße 7a09337 Hohenstein-ErnstthalTelefon: 03723 62912-0Telefax: 03723 62912-100hohenstein@koldi.de,www.koldi.deDie Messe Altenpflege Nürnberg ist die Leitmesseder Pflegewirtschaft. In diesem Jahr fand sie vom9. bis 11. März statt. Zu den mehr als 700 Ausstellern,die ihre Produkte und Dienstleistungen ausallen Pflegebereichen präsentierten, gehörte dieKOLDI Solutions GmbH aus Hohenstein-Ernstthal.KOLDI, zum ersten Mal bei der Messe dabei, wartete mitzukunftsorientierten Lösungen auf, die dem dynamischenMarkt in den Bereichen Pflege zugute kommen. Dabei kooperiertedas Hohenstein-Ernstthaler Unternehmen mit denChemnitzer Firmen ACS GmbH und KASU GmbH.„Nicht nur unser Unternehmen wurde in Nürnberg mitgroßem Interesse wahrgenommen, sondern auch unserExponat“, freute sich Jens Protze, Leiter von KOLDI inHohenstein-Ernstthal. „Mit unserer Dokumentationshilfemachten wir im wahrsten Sinne des Wortes Furore.“ Dabeihandelt es sich um einen Stift, der eine digitale Erfassungermöglicht, ohne auf handschriftliche Dokumentation zuverzichten und ohne eine Mehrbelastung durch zusätzlicheEingabegeräte zu verursachen.„Unser digitaler Stift ermöglicht ein Echtzeitscannen desgerade Geschriebenen“, erläutert David Schüppel von derKOLDI Solutions GmbH. „Das Geschriebene steht demAnwender sofort digital zur Verfügung. Der Zugriff auf dieDokumentation ist orts- und zeitunabhängig. Daten, diebeim Patienten liegen, können im Büro jederzeit aufgerufenund angeschaut werden. Die verarbeiteten und geschriebenenDaten werden maschinenlesbar aufbereitet, das heißt,sie können nahtlos weiterverarbeitet werden.“Die Datenübertragung erfolgt per USB-Dockingstationauf den Computer oder per Bluetooth-Schnittstelle aufHandy. Für ambulante Pflegedienste, aber auch für sta -tionäre Pflegedienste, die z. B. zentrales Qualitätsmanagementorganisieren und zentrale Abrechnungsstellen haben,ist der digitale Stift eine enorme Arbeitserleichterung. Hochinteressantist der Stift aber auch für diejenigen, die eineNachweispflicht zu erbringen haben, z. B. im Handwerksbereich,auf Baustellen, bei Prüfungen von Feuerlöschanlagenoder Sprenklern.Zur Messe konnte KOLDI mit seinem Exponat überzeugenund mit Nachnutzern bereits erste Vereinbarungenabschließen. Ein Grund, weshalb Koldi auch bei der Altenpflegemesseim Oktober in Leipzig wieder mit dabei seinwird.Wolfgang Baltzer<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>39


GesundheitswirtschaftIntelligent Kosten sparenMit Smart Object-Technologie Abläufe im Krankenhaus für alle Beteiligten effizient gestaltenSchon bald könnten intelligente Sensornetze dank der SmartObject-Technologie die Arbeitsprozesse im Klinikalltag optimieren.Auch in Großwäschereien, die Krankenhäuser beliefern,werden sie zunehmend eingesetzt. Die med.Logistica(15. bis 16. Mai 20<strong>13</strong>) widmet sich den Potenzialen derTechnologie, auch aus ökonomischer Sicht. Ulli Münch vomFraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS zeigt aufdem Kongress für Krankenhauslogistik mit Fachausstellungden Nutzen dieser Technologie auf. Wie durch den Einsatzvon RFID (Radio Frequency Identification) beispielsweiseWäschereiunternehmen im Krankenhausbereich profitieren,stellt Dr.-Ing. Frank Ryll vom Fraunhofer-Institut für Fabrikbetriebund -automatisierung IFF in Magdeburg dar.Unter Smart Objects versteht man kleine schlaue Chips,die auch Transponder genannt werden. Angebracht an medizinischenGeräten und Produkten sowie Arbeitskleidungspeichern und erfassen sie Daten, lokalisieren Bezugsobjekteoder übernehmen eigenständig Aufgaben. Via Funksignalkönnen sie beispielsweise die gespeicherten Datenübermitteln oder auch ein drahtloses, selbstorganisierendesSensornetz bilden. Über eine Vermittlungssoftware kannder Nutzer auf die Transponderdaten zugreifen. „Vor allemin Hinblick auf personelle, aber auch materielle Ressourcenkönnen Krankenhäuser durch die Anwendung von SmartObject-Technologien Kosten sparen“, sagt Ulli Münch, Gruppenleiteram Fraunhofer IIS. In dem staatlich gefördertenProjekt Opal-Health wurde der Einsatz der Technologie imKlinikalltag erprobt. „Klare Verbesserungen lassen sich imGerätemanagement oder in der Koordination der Behandlungvon Patienten erzielen. Dadurch wird das Krankenhauspersonalentlastet und kann seinen eigentlichen Aufgabennachgehen“, so Ulli Münch.Wenn mobile medizinische Geräte, wie Infusionspumpenoder EKG-Geräte mit Transpondern versehen werden,kann sich das Stationspersonal einen Überblick über derenStandort verschaffen. Das spart Zeit und ermöglicht, ihrenEinsatz sinnvoll zu planen. Ebenso kann das Krankenhaus-Management eine übermäßige Anschaffung von Gerätenzur Bedarfsdeckung vermeiden. Ein weiteres Einsatzgebietvon Smart Object-Technologien ist die Überwachung vonkritischen medizinischen Betriebsmitteln. So garantieren siebei Produkten wie Blutbeuteln Qualitätssicherheit. „Ausgestattetmit Sensoren können die Transponder beispielsweisedie Temperatur des Blutes messen. Somit wird dieKühlkette und eine fachgerechte Aufbewahrung überprüft“,erklärt Ulli Münch. Mit Hilfe dieser Technik kann das PersonalSchwankungen rechtzeitig erkennen und entsprechendeMaßnahmen ergreifen. Darüber hinaus bieten SmartObjects die Möglichkeit, Patienten ebenfalls mit einem Transponderauszustatten. Sind wichtige Daten wie die Blutgruppeauf ihm gespeichert, kann vor der Bluttransfusionnochmals die Zuordnung von Blutbeutel und Patient geprüftwerden, um Fehltransfusionen zu vermeiden.PM/CHWarentransportsysteme der UniversitätsklinikLeipzigFoto: Leipziger Messe GmbH/Uwe FrauendorfAuf der med.Logistica werden indem Kongressblock „MaterialundProduktinformation“ amMittwoch (15. Mai 20<strong>13</strong>) unteranderem Ulli Münch und Dr.Frank Ryll zum Thema SmartObject-Technologie und RFIDsprechen. Es geht um Chancenund Herausforderungen derTechnologie im Krankenhausbetriebsowie ihren sinnvolle Einsatzin Großwäschereien.Klingendes KurparkfestKurorte Wiesenbad und Warmbad laden gemeinsam einZum zweiten Mal laden die Kurorte Wiesenbad und Warmbadgemeinsam zu einem Kurparkfest ein. Am 25. und 26.Mai können die Besucher einen singenden, klingenden Kurparkin Thermalbad Wiesenbad erleben. Dabei wird die neueKonzert-Bühne eingeweiht. Die Akrobatik-Gruppe Blumenauzeigt ihre sportliche Note auf dem Areal des Bewegungsparcoursund im Kurpark erklingt an diversen OrtenLive-Musik. Den inhaltlichen Rahmen bildet ein buntes Programmmit Informationen zum Thema Aktiv &Vital.PM/CHWeitere Informationen unter:www.wiesenbad.de40 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


FachkräfteMeisterleistungen für die WMInternationale Konzerne wie Samsung und DHL ermöglichen die Weltmeisterschaft der BerufeZum ersten Mal in der Geschichte des Wettbewerbspräsentiert ein Unternehmen die WM derBerufe: Samsung wird Overall Event Presenterder WorldSkills Leipzig 20<strong>13</strong> und belegt damiterneut sein weltweites Engagement für Ausbildungsberufe.Eine entsprechende Vereinbarungunterzeichneten am 14. März Dr. Ji Oh Song, ExecutiveVice President und Senior Advisor bei Samsungund Hubert Romer, Geschäftsführer derWorldSkills Leipzig 20<strong>13</strong>.Unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel finden die WorldSkillsLeipzig 20<strong>13</strong> vom 2.-7. Juli auf dem Gelände der Leipziger Messe statt. Bei der WM derBerufe ermitteln über 1000 junge Fachkräfte bis zum Alter von 22 Jahren aus der ganzenWelt in 46 Disziplinen ihre Weltmeister.Mehr Informationen unter www.worldskillsleipzig20<strong>13</strong>.com„Wir freuen uns sehr, die WorldSkills Leipzig 20<strong>13</strong> zuunterstützen“, sagt Dr. Ji Oh Song. „Dies ist unser viertesSponsoring für einen WorldSkills-Wettbewerb in Folge.Das Unternehmen ist stolz auf die Tradition, die jungeGeneration durch die Förderung gut ausgebildeter Fachkräftezu inspirieren.“Neben einer beträchtlichen finanziellen Unterstützungstellt Samsung auch zahlreiche elektronische Gerätefür die Durchführung der Wettbewerbe zur Verfügung,darunter Bildschirme, Drucker, Telefone oder Kühlschränke.Insgesamt müssen bis zu zwei Millionen Einzelgegenständebewegt werden, damit die Wettbewerbestattfinden können. Diese Aufgabe wird im WesentlichenDHL Trade Fairs & Events übernehmen. Das Logistikunternehmenverfrachtet Maschinen und Material für dieBerufe-WM auf das Gelände der Leipziger Messe, vomSchneebesen bis zur Druckerpresse. Weiter transportiertDHL die Werkzeugkisten der über 1000 Teilnehmer ausaller Welt nach Deutschland. Insgesamt müssen mehrerehundert Tonnen Fracht per Flugzeug, Schiff, Bahn oderLkw bewegt werden.„Die WorldSkills Leipzig 20<strong>13</strong> ist eine großartigeVeranstaltung, bei der junge Fachkräfte aus der ganzenWelt zeigen, was sie können. Wir freuen uns, die WM derBerufe mit unserem weltweiten Netzwerk und unseremKnow-how zu unterstützen“, so Vincenzo Scrudato,Geschäftsführer der DHL Trade Fairs & Events GmbH.PM/CH<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>41


FachkräfteGuinness: an Irish OriginalAn experience about one of the most famous beer brands in the world – GuinnessIt all started in 1759 with a man named Arthur Guinnessleasing a brewery called St. James' Gate Brewery and signinga 9,000 year contract for beer brewing.In1769 a few barrels made their way to England andwere able to begin a wave of export that would last forover many years. Arthur Guinness died in 1803 so his sontook over the business with another business partner namedGossett. In the 1830s Guinness was the most famous beerin Ireland. The brewery kept on growing and in 1886 it wasthe largest brewery in the world. In 1974 they made thelast barrel in St. James' Gate but moved back there in 1997.The brewery is still one of the most advanced in the worldand the labels now state 'brewed in Dublin'.Today the Guinness Brewery is the third biggest breweryin Dublin. Their biggest foreign brewery is in Nigeria.Guinness produces about 3 million beer bottles per day andyou can buy the beer in over 100 different countries.The visitor center of the factory was built in 1902 and finishedin 19<strong>04</strong>. It is a steel construction and in the middlethere is the world's largest beer glass. But it is not for drinking,you can walk into it and look up to the top. It is bigenough to fill it with more than 8 million liters of Guinness.In the building there is also a big waterfall, 15 foot highhops plants and copper casks. The building has six floorsand a basement.On the top floor the visitors can find a place for drinkingand enjoying the best beer of the world and to see themagnificent panoramic view: The Gravity Bar. A purchasedticket includes a free Guinness or a non alcoholic drink. Andyou stand at the highest point in Dublin.On our tour through the factory we first walked throughthe exhibition, where we got information on production,the ingredients and the transport of Guinness. After that,we learned some interesting facts about their advertising,for example that the company opened a zoo where the visitorscan see exotic animals and can also buy Guinness. Onthe third floor we could test our knowledge about responsibledrinking. The following floor was the most interestingone. There was a big social media wall where we could writesome impressions on computers about Guinness and thenwe could see them on the wall."Before I came to Ireland I didn'tthink about what it would be like, Iwanted to be surprised. And it reallysurprised me that Dublin lookslike a little city because there arevery small houses and no skyscrapers.After school we had somefree time in Dublin and it wasgreat. The city centre is fantasticand the architecture is very impressiveespecially Trinity College. Wealso visited interesting companieslike Butlers Chocolate and Guinness.Sometimes the English washard to understand but we madeit. I really like the idea of goingback to Ireland when I'm older."Nadine from SC ThumEnglish on the Emerald IsleHow an Italian spreads the English language to thousands of people from all overthe worldIn a globalized world it is very essential to communicateeffectively in English.Ireland is a great place for international education. EmeraldCultural Institute is an English language school providingprograms for international students and professionalsfrom more than 50 countries world-wide. They study Englishin all different aspects and make intercultural experiences.The headquarters of that institute are located in an old mansionin Milltown, a suburb of Dublin. The well-equippedfacilities include classrooms, a language laboratory, a canteenand private gardens. Most students come from EastAsia, South America and the south of Europe. Dublin is anexcellent place to learn English, because you are in anEnglish-speaking environment, the best prerequisite forlearning and experiencing the foreign language.ECI was established by Mauro Biondi in 1986. He firststarted renting school facilities during summer breaks andemployed people for teaching. He emphasizes on the humanfactor in business. Behind a business there is a person. Alot of ECI employees have worked for the company for along time. At peak times in summer they have about 300people working for the institute. There are offices in NewYork, USA and Taipei, Taiwan. The Italian-born director ofECI came to Ireland in the 1980's to write his thesis on theIreland conflict. At that time Ireland was still a very poorcountry, so people were immigrating to other countries. Alot has changed since that time. International companiesset up shops in Ireland and attracted employees from allaround the world. ECI has used that need for internationaleducation and teaches English to a broad target group -from school kids to business people. Whoever wants to learnEnglish in Ireland is welcome and well-educated at ECIDublin. Its worldwide reputation can only confirm that!42 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


FachkräfteNext stop – RainbowCroke Park – A place where emotions unite the nation: a touch ofIrish cultureSprachcampus on TourFirmenbesuche in Irland"This trip to Ireland was very exciting!We learnt a lot about thelanguage, the country and the peoplethere. We visited some interestingcompanies like Butlers Chocolate,Croke Park or the BewleysHotel. All the guided tours were inEnglish and at the end of the weekwe didn't realize that we werelistening to another language. Nowwe can speak much better, too.Altogether we loved this trip and ifwe could, we would do it again!"Sarah, Jasmin, Paula and Sophiefrom SC ChemnitzGive respect and get respect-that s the motto of the playersin Croke Park stadium. They play against each other,shoulder to shoulder, for 70 minutes. The Irish love sportsand that is why Croke Park stadium is so important for Ireland.It is the largest stadium of the Gaelic Athletic Associationand the fourth largest stadium in Europe. GAA is thelargest amateur sports organization in the world. The stadiumopened in 19<strong>13</strong> and so this year they are going tocelebrate their 100th birthday.All matches of the Gaelic sports (Hurling, Handball, GaelicFootball and Rounders) take place at Croke Park's bigpitch. Gaelic football and Hurling (a game with a Hurl anda Sliotar) are, besides rugby, the most popular kinds of sportin Ireland. The history of them is shown in the GAA museumwhich is an important part of the "Crooker", where youcan see the development of the Gaelic sports in Ireland. Ona match day, 82,300 people can enjoy the most importantsport events in Ireland. Furthermore concerts and weddingstake place at the pitch.Sport is an important part of Irish culture and there aremany jobs created because of the stadium e.g. event managers,security officers, tour guides and shop assistants. Irelandalso earns a lot of money with it and many companiesuse it for their advertisement. Most tourists are spectatorsand watch the games, but there are also tours through thestadium like ours:We experienced Croke Park on a cloudy and rainy day.Our guide – the enthusiastic JJ – first brought us to a conferenceroom and showed us an impressive film about GAAand its history. Then we went to the players' lounge, whereno press is allowed. After that we came into the changingroom and the warm up room. From there we went to thepitch where we got an amazing electronic applause. Ournext stop was the stand including a great view. Lucky aswe were a double-rainbow appeared in the sky. The endingof the tour was a sports room where we could try out someGaelic sports. Unfortunately time was too short to try everything,but it was great fun.Grand for Business TravelersBewley's Hotels is a chain of three and four star hotels in Ireland and the UK that isideal for business clientsThey describe theirhotels as being "contemporary,relaxed andinformal." After stayingat their Leopardstownlocation, I wouldagree with them. Fourof their hotels are inDublin, and the other two are in the UK. The founder is BertAllen and the current owner is Tom Moran, who acquiredthe chain in 2008. Their head office is in Dublin.The hotel where we stayed is located in Leopardstownand has three stars. It has applied for four star ranking andexpects to receive it in several months. It is mainly for businesstravelers, but of course leisure tourists can stay therealso. It is in one of Dublin's commercial districts and haseasy access to the city center, giving you flexibility and independence.The hotel has 14 meeting rooms, a fitness center, a libraryand 345 sound proof bedrooms. It is affordable, with onenight costing between 69 and 399 Euro. An internationalstaff of 124 employees works at the hotel. Complimentaryhigh-speed Internet is provided and free Wi-Fi is availablein all public areas in the hotel.The kitchen serves traditional Irish food along with gourmetitems. For example, the typical Irish breakfast is serveddaily. It includes scrambled eggs or eggs fried sunny sideup, sausages, rashers of bacon, baked beans, cooked tomatohalves, black and white pudding, and mushrooms. Needlessto say, we ate very well on our trip.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>43


FachkräfteNeue Zielgruppen erschließenUmfrage „Ausbildung 20<strong>13</strong>" der IHK zu Leipzig: Unternehmen reagieren auf BewerbermangelAuch 20<strong>13</strong> beteiligte sich die Industrie- und Handelskammer(IHK) zu Leipzig an der bundesweiten Unternehmensbefragungdes Deutschen Industrie- undHandelskammertages (DIHK) zum Thema Ausbildung.In der Zeit vom <strong>13</strong>. Februar bis 1. März konnten sichFirmen online zu ihren Ausbildungsplänen äußern.Im IHK-Bezirk Leipzig taten dies 163 Unternehmen.„Das Ausbildungsengagement unserer Mitgliedsunternehmen ist konstant, abersie haben nach wie vor mit Schwierigkeiten bei der Besetzung ihrer Ausbildungsplätzezu kämpfen. Die Gründe dafür sind verschieden: Die Zahl der Schulabgängerin unserer Region ist 2012 im Vergleich zum Vorjahr zwar leicht angestiegen,liegt jedoch noch immer auf einem niedrigen Niveau. Auch die fehlendeEignung der Bewerber sowie falsche Vorstellungen vom Berufsbild werdenvon den Betrieben als Hauptgründe benannt“, fasst Dr. Thomas Hofmann, Hauptgeschäftsführerder IHK zu Leipzig, die regionalen Ergebnisse der Umfrage zusammen.„Zwei weitere Aspekte, die sich seit vergangenem Jahr abzeichnen unddie Situation zusätzlich verschärfen: Zum einen schließen insbesondere leistungsstarkeSchüler immer öfter bei mehreren Firmen gleichzeitig Verträge abund sagen dann kurzfristig ab – zum Nachteil des Unternehmens, das nicht mehrNachbesetzen kann. Hier ist unbedingt mehr Verbindlichkeit gefordert. Zumanderen wird die Entfernung zur Berufsschule von den regionalen Firmen alsimmer größeres Ausbildungshemmnis gesehen. Positiv ist: Die Unternehmenstellen sich auf den Bewerbermangel ein.So reagiert 38,1 Prozent der Unternehmen [Vorjahr: 32,0 Prozent] auf dierückläufigen Bewerberzahlen mit dem Anbieten von Praktikumsplätzen. Aufhohem Niveau bleibt auch der Anteil derjenigen Unternehmen (31,6 Prozent),die mit Senkung der Anforderungen an die Vorbildung von Bewerbern reagieren.[Vorjahr: 34,4 Prozent]. Auf 24,5 Prozent angestiegen ist der Anteil derUnternehmen, die angeben, durch die Erschließung neuer Bewerbergruppen(z.B. Studienabbrecher) auf die zurückgegangenen Bewerberzahlen zu reagieren.[Vorjahr: 19,7 Prozent].PM/CHIHK. DIE WEITERBILDUNGPLANEN SIE FÜR 20<strong>13</strong> IHRENBERUFLI CHEN AUFSTIEGVorbereitungslehrgänge auf die IHK-FortbildungsprüfungGeprüfte(r) Fachwirt(in) im Gesundheits- und Sozialwesen:<strong>13</strong>.05.20<strong>13</strong> bis 15.10.2014Geprüfte(r) Immobilienfachwirt(in): 31.05.20<strong>13</strong> bis 27.09.2014Geprüfte(r) Fachwirt(in) für Finanzberatung: vorauss. ab Herbst 20<strong>13</strong>Geprüfte(r) Meister(in) für Schutz und Sicherheit:16.09.20<strong>13</strong> bis 30.<strong>04</strong>.2014Geprüfte(r) technische(r) Fachwirt(in): 16.09.20<strong>13</strong> bis 11.05.2015Alle wichtigen Informationen erhalten Sie unter Tel. 0371 6900-1412oder -14<strong>13</strong> bzw. E-Mail: bieckenhain@chemnitz.ihk.de.Unser gesamtes Weiterbildungsprogramm finden Sie auch unterwww.chemnitz.ihk24.de.Industrie- und HandelskammerChemnitzStraße der Nationen 25,09111 Chemnitzwww.chemnitz.ihk24.deDER ERFOLGREICHSTE WEG, DIE ZUKUNFT ZU GESTALTEN!19.11.20<strong>13</strong>Auf der einzigen Karriere- und Rekrutierungsplattform in und für Mitteldeutschlandtreffen Sie Ihre Mitarbeiter von morgen:Präsenz als attraktiver Arbeitgeber der RegionDirekter und persönlicher Kontakt zu Studenten, Absolventenund ausgebildeten FachkräftenEffiziente Personalsuche für offene Stellen, Praktikums-, TraineeoderWerkstudentenplätze usw.Jetzt Frühbucherrabatt sichern!Kontakt: Tel.: 0341 678-8051 | E-Mail: info@absolventenmesse-mitteldeutschland.defacebook.com/erfolgswegewww.absolventenmesse-mitteldeutschland.deIdeeller Träger:44 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


MenschenPersonalienPraxisvorträge zur IT-Konferenzfür Entscheider am 22./23.MaiOpen IT Summit, BerlinTobias Möckel, Unternehmer und Tastatur-Pionier, hat die von ihmgegründete GETT-Unternehmensgruppe per Management Buyout anTino Pietzsch, Steve Möckel und Pierre Beer veräußert (alle von links).Foto: GETTPlanmäßige NachfolgeregelungTreuen. Nach 20 Jahren Selbstständigkeit verlässt Tobias Möckel die von ihm gegründeteGETT-Gruppe und übergibt die Unternehmen GETT Gerätetechnik GmbH, Treuen,InduKey Keyboard Production GmbH & Co. KG, Treuen sowie InduKey North AmericaLLC, New Jersey, in jüngere Hände. Via Management Buyout übernehmen ab sofort seinlangjähriger Wegbegleiter und Betriebsleiter Tino Pietzsch, der 2011 ins Unternehmeneingestiegene Finanzdirektor Pierre Beer und Möckels Sohn Steve, der aktuell den strategischenEinkauf leitet, die Geschäfte. Die Transaktion wurde unterstützt durch denWachstumsfonds Mittelstand Sachsen aus Leipzig (WMS). Der Tastatur-Pionier bleibtnoch bis Mitte des Jahres als Angestellter im Unternehmen und scheidet zum 30. Juniendgültig aus. Er wird sich dann neuen unternehmerischen Herausforderungen in Asienstellen. Mit Möckel verlässt auch der bisherige Geschäftsführer Erwin Götzl die Kommandobrücke.nKrankenhausgesellschaft mit neuerFührungDr. Sven Ulrich Langnerbringt über 16 Jahreprofunde Erfahrung imGesundheitswesen inseine neue Funktionein. Foto: KGSeinLeipzig. Nach dem altersbedingten Ausscheiden vonDieter Blaßkiewitz nach 23 Jahren als Vorstandsvorsitzenderhat die Mitgliederversammlung der KrankenhausgesellschaftSachsen (KGS) zeitnah zwei Vorstandspositionennachbesetzt. Neu im Vorstand derKGS sind Martin Jonas (Regionalgeschäftsführer derRhön-Klinikum AG für die Region Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg)und Dr. Sven Ulrich Langner (Geschäftsführerder Katholischen Wohltätigkeitsanstalt zur heiligenElisabeth). Im Rahmen einer konstituierenden Vorstandssitzungwurde Dr. Langner (49) anschließendzum neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt. Dr.Langner bedankte sich sowohl bei der Mitgliederversammlungals auch bei den Vorstandsmitgliedernfür das entgegengebrachte Vertrauen und freute sich„sehr auf die künftige, spannende Aufgabe“.Der aus Leipzig stammende promovierte Diplom-Ökonom wirkte in der Vergangenheit als langjährigerkaufmännischer Direktor des Krankenhauses St.Joseph-Stift in Dresden, in den letzten drei Jahrenauch als Regionalgeschäftsführer für die Klinik St.Marienstift Magdeburg. Zudem ist Dr. Langner seit2003 Landesvorsitzender des Verbandes der KrankenhausdirektorenDeutschlands (VKD). Seit Mitte2012 ist Dr. Langner Geschäftsführer der KatholischenWohltätigkeitsanstalt zur heiligen Elisabeth(KWA) mit Einrichtungen in Reinbek, Eutin, Lahnstein,Berlin, Magdeburg, Halle/Saale und Dresden.nInsider an der SpitzeOliver Hill ist neuerDirektor Gasverkauf beiVNG. Foto: VNGLeipzig. Mit Wirkung zum 1. März 20<strong>13</strong> übernahmOliver Hill für die VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft(VNG) die Leitung des Bereichs GasverkaufDeutschland. Er folgt auf Olaf Schneider, der indie Führungsposition eines ostdeutschen kommunalenEnergieversorgungsunternehmens wechselt.Oliver Hill ist ein „VNG-Insider“ und verfügt überexzellente, langjährige Erfahrung in der Energiewirtschaft.Seit dem Eintritt bei VNG vor 16 Jahrenhat der 43-jährige Pfälzer vielfältige Aufgaben inunterschiedlichen Bereichen der VNG bekleidet. Erwar maßgeblich am erfolgreichen Aufbau der Geschäftsaktivitätenin Italien und Norwegen beteiligt und hatunter anderem bereits den Auslandsverkauf von VNGgeleitet. Hill wird an Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht,Vorstand Gasverkauf/Personal, berichten. n100 Tage erfolgreiche DoppelspitzeChemnitz. Für den kaufmännischen GeschäftsführerHubertus Jaeger und den theologischen GeschäftsführerFrank Eibisch stellt ihre Zusammenarbeit einenwichtigen Baustein für die Stärkung der Marke edia.condar. Hubertus Jaeger erklärt dazu: „Durch die jetztauch nach außen hin sichtbar gemachte gleichberechtigteBedeutung beider Bereiche wollen wir dieKontur der edia.con noch weiter herausarbeiten.“Beide Geschäftsführer zeigten sich außerdem erfreutdarüber, so vielen motivierten Mitarbeitern zu begegnen,die sich gern und mit zahlreichen guten Ideenin die gemeinsame Verantwortung einbringen. Dazugehört auch das Vorhaben, die Marke edia.con weiterzu stärken. „Wir sind mit viel Schwung und frischenIdeen in unsere Arbeit gestartet und es istschön zu sehen, dass viele Projekte angeregt werdenkonnten und sich teilweise sogar schon imAbschluss befinden. Es ist toll, dass viele mit hohemEngagement bei der Sache sind und ein konstruktivesMiteinander leben, wie es auch unserem Selbstverständnisals christlichem Unternehmensverbundentspricht“, bemerkt Frank Eibisch.n<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>45


LeseeckeDeutschlands neue RenditeMichael Sitte-Zöllner von WortReich hat nachgelesen, wie Beruf und Familie unseren Wohlstand sichernDie Prognosen sind eindeutig. Bekommt Deutschlandden einsetzenden Fachkräftemangel nicht inden Griff, sagen Experten Wertschöpfungsverlustein Billionenhöhe voraus – eine reale Gefahr mehrfür Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand.Vor diesem Hintergrund gewinnt die Vereinbarkeit von Berufund Familie an Stellenwert in der öffentlichen Debatte. Dr.John Feldmann, Vorstandsvorsitzender der GemeinnützigenHertie-Stiftung, dazu: „Eine wirksam umgesetzte familienbewusstePersonalpolitik verwaltet nicht nur die angebotenenMaßnahmen, sondern gestaltet einen Bewusstseinswandel."Immer mehr Unternehmen wird klar, nur mit einer ausbalanciertenbetrieblichen Strategie in dieser Frage lassensich Fachkräfte gewinnen und binden. Bessere Motivationder Mitarbeiter, engere Verbundenheit der Arbeitnehmermit dem Unternehmen steigern die Produktivität. Im Ergebnisgewinnen Unternehmen und Gesellschaft.„Ich bin überzeugt, dass die Vereinbarkeitvon Beruf und Familienur gemeinsam zu gestalten istund somit über das Thema hinausWichtiges für die Diskussionskulturin Deutschland leisten kann."Nach seinem stark beachteten Aufsatz „Die Renditerevolution"legte Berthold Müller-Urlaub nun das erste Handbuchaus Unternehmens-Sicht in Deutschland zu diesemThema vor. Es definiert und erläutert die Handlungsfeldervon „Familienfreundlichkeit", wird ergänzt um zahlreicheRechenbeispiele („Familienbewusste Personalpolitik rechnetsich in harten Zahlen."), Meinungen renommierterEx perten, Rechts- und Steuertipps sowie Beispiele ausUnternehmen von Winsen (Aller) im Norden bis Grenzach-Wyhlen im Süden der Republik und ist somit eine von vielenExperten gefüllte „Schatzkiste" für Personalarbeit undPersonalentwicklung, deren Öffnen sich immer wieder lohntund unabhängig von der jeweiligen Betriebsgröße dieErkenntnis vermittelt: JEDER KANN ETWAS TUN!Berthold Müller-Urlaub , geboren 1953, ist seit 1994Vorsitzender der Geschäftsführung der EHV GmbH, die imbundesweiten Wettbewerb „Erfolgsfaktor Familie" 2012"die Endrunde erreichte, und seit 2011 Präsident des BundesverbandesKraft-Wärme-Kopplung e.V.„Als Geschäftsführer habe icheine unternehmerische Verantwortungübernommen. Familienfreundlichkeitist dabei nicht nurein Erfolgsrezept, sondern auchBekenntnis zu bürgerlichemEngagement."Als Botschafter des Landes Sachsen-Anhalt agiert er imUnternehmensprogramm „Erfolgsfaktor Familie" des Bundesministeriumsfür Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Derdiplomierte Kaufmann liest als Gastdozent am Institut fürInfrastruktur und Ressourcenmanagement der UniversitätLeipzig. 2008 gründete er die Unternehmensinitiative "FamilienfreundlichesHalle". Dort treffen sich Vertreter von Unternehmenzum Erfahrungsaustausch über Beruf und Familie.Prominente Redner wie Ministerin von der Leyen und BA-Präsident Weise traten dort auf. Weitere Initiativen dieserArt sind geplant. Berthold Müller-Urlaub ist verheiratet undhat einen Sohn.Foto: B.KWKBerthold Müller-UrlaubDeutschlands neue Rendite – WieBeruf und Familie unseren WohlstandsichernEin Handbuch für den Mittelstand220 S., geb. - inkl. E-BookISBN 978-3-89812-974-946 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


KulTourAnzeigeKöstliche TeamarbeitBEST WESTERN Hotel Am Straßburger Tor Plauen bietet inspirierende Form des Beisammenseins imKollegen- und Freundeskreis anFotos: FAWGemeinsam etwas schaffen und das Ergebnis gleich nach getaner Arbeit genießen.Dies ist ein Idealzustand, den jeder Chef mit seinen Mitstreitern tagtäglichanstrebt, aber natürlich nicht immer unmittelbar erreichen kann. Eine fast100-prozentige und vor allem kurzfristige Erfolgsgarantie verspricht dagegendas BEST WESTERN Hotel Am Straßburger Tor Plauen mit seiner neuen ShowundVeranstaltungsküche.Sie ist erst Ende März mit einem Schaukochen, zu dem Plauener Medienvertreter einge -laden waren, eingeweiht worden. Unter Anleitung des Hotel-Chefkochs ThomasGruner zauberten sechs „Küchenlehrlinge“ auf Zeit ein 3 Gänge Menü. Es bestand u. a.aus einem Rotwildfilet mit Kartoffel-Pastinaken-Püree, einer Ratatouille an buntenRosmarinkartoffeln mit gebratenem Tintenfisch sowie einer exotischen Gemüsecurry mitBasmatireis.So wie die Journalisten können auch kleinere Firmengruppen, Unternehmer mit ausgewähltenGästen oder auch privat im Familien- und Freundeskreis ein paar gesellige undinspirierende Stunden verbringen. Zu diesem Zweck ist die geräumige, moderne und fürProfis ausgestattete Küche direkt neben einem Festzimmer und den Tagungsräumen eingerichtetworden.„Gemeinsam kochen, essen und gesellig beisammen sein – dafür ist die neue Lounge-Küchegedacht. Gern können Sie Ihren Wunschtermin individuell mit uns abstimmen“, erklärtHoteldirektorin Christina Zetzsche.Kochkurs-Spezial – Termine 20<strong>13</strong>3.Mai: Männer an den Grill – Saucen, Dip´s und Beilagenwerden neben Rindersteak, Fischfilet sowie verschiedenenGemüsen in ein Grillerlebnis verwandelt31.Mai: „Spargelzeit" – Aus der Königin des Gemüseswird ein königliches 4 Gänge Menü7. Juni: „Spargelzeit" – Aus der Königin des Gemüses wirdein königliches 4 Gänge Menü12. Juli: Leichte Sommerküche – Ein 5 Gänge Menü zurSommerzeit2. August: „ Streifzug durch Asiaküchen"–Knackig! Lecker! Leicht! Ein leichtes 4 Gänge Menü30.August: „Tapas und Tex-Mex-Küche" – Von klein undfeurig bis fleischig und scharf (4 Gänge)<strong>13</strong>.September: „Kürbis und Birne" – Früchte aus derRegion sowie Fisch und Fleisch in Szene gesetzt27. September: „Urlaubserinnerung" – MediterraneKüche in 4 Gängen von Frankreich bis Griechenland2. Oktober: „Ost trifft West" – Klassiker neuinterpretiert – ein grenzenloses Menü in 4 GängenBEST WESTERN Hotel Am Straßberger Tor der FAW gGmbHStraßberger Straße 37-41 | 08527 Plauen | Tel.: 03741 2870 480 | Fax: 03741 2870 100info@restaurant-am-strassberger-tor.de | www.strassberger-tor.bestwestern.dewww.restaurant-am-strassberger-tor.de1.November: „Wild und die Früchte des Waldes" –Heimischer Hirsch + kleine Waldzwerge = Superlecker,3 Gänge Menü<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>47


KulTourDer Zauber der Masai MaraHakuna matata – alles in Ordnung – gilt noch für Kenias größtes TierparadiesWiegenden Schrittes und rüsselschwingend bewegen sichgraue Kolosse durch die Büsche. Der Anblick der etwa 35Elefanten lässt unser Herz höher schlagen. Fotoapparateklicken. Wir sind mit unserem Jeep ziemlich dicht an dieetwa vier Meter großen Tiere herangefahren. Das ist nichtungefährlich, denn es sind etliche Junge in der Herde. Dasind die Mütter und Tanten der Großfamilie besonders achtsamund besorgt. Schon schnaubt eine Elefantenkuh wütendmit hoch erhobenem Rüssel und kommt uns bedrohlichnahe. Die großen Ohren wedeln aufgeregt. Wir aber habenden Motor des offenen Landrovers laufen lassen und legenden Rückwärtsgang ein. Die Riesen der Masai Mara, demnördlichen Ausläufer der Serengeti in Kenia, wollen wir liebernicht provozieren.Wir sind im Herzen Afrikas und dennoch ist es ziemlichfrisch an diesem Morgen. Kenias hervorragendstes Wildtiergebiet,zwei Flugstunden von Mombasa entfernt, liegtimmerhin auf einer Höhe von 1650 Meter und nimmt eineFläche von 1510 Quadratkilometer ein.Unser Fahrzeug hinterlässt an diesem frühen Morgentiefe Furchen im Boden, die sofort mit Wasser voll laufen.In der Nacht hatte der Himmel alle Schleusen geöffnet undden Boden tüchtig aufgeweicht. Es ist Regenzeit. Der Motorunseres Safarijeeps heult, die Räder drehen durch. Wir bleibenin einem Wasserloch stecken. Das ist uns schon öfterspassiert. Manchmal mussten uns andere Jeeps, die glücklicherweisevorbeikamen, herausziehen. Dieses Mal schaffenwir es aus eigener Kraft.Wir durchstreifen die weiten Grasebenen, Baum- undBuschsavannen, die eine wundervolle Vielfalt an Wildtierenaufweisen. Die offenen Ebenen machen die Wildbeobachtungzum Vergnügen. Die Masai Mara ist noch immerHeimat riesiger Tierherden, zu denen vor allem Antilopen,darunter Impalas, Kudus, Springböcke und Oryx-Antilopen,zählen. Auch Büffel treten fast immer in Herden von HundertenTieren auf. Vor denen nehmen wir uns in Acht, dennsie gelten als gefährlich und hinterhältig, weil sie bevorzugtvon hinten angreifen. Graziös und langsam bewegtsich eine Gruppe von Giraffen, dazwischen Hunderte Zebrasund Gnus.Unser Guide vom Stamm der Kikuyu hat Augen wie einLuchs. Er bemerkt Tiere lange bevor wir sie mit unserenFeldstechern entdecken. Mit Handzeichen macht er auf einGebüsch aufmerksam, das wir auch prompt ansteuern. Dortschlummert ein Löwenrudel und träumt wahrscheinlich vonihrer Jagd in der letzten Nacht. 17 dieser Riesenkatzen, daruntersechs süße Jungtiere, liegen hier und lassen sich vonuns nicht beeindrucken. Mit schläfrigen Augen beäugt unsder fast drei Meter lange Chef, der König der Tiere, mit seinerbeeindruckenden Mähne. Dann gähnt er gelangweiltund nimmt von uns keine Notiz mehr. Er weiß wahrscheinlich,dass er aus dem Stand 12 Meter weit springen unduns damit das Fürchten lehren kann.Als wir unsere Safari fortsetzen, sind die letzten Zeichendes nächtlichen Wolkenbruchs vom Himmel verschwunden.Die Sonne schickt ungehindert ihre sengende Glut in dieMasai Mara. An einer Baumgruppe suchen drei GepardenSchatten. Mit eleganten Bewegungen schleichen sie umunsere Jeeps herum. Als ihnen ein Schakal zu nahe kommt,jagen sie ihn mit außerordentlicher Geschwindigkeit davon.Von unserem Guide wissen wir, dass es der Gepard dabeiauf 120 Stundenkilometer bringt und er bis zu sieben MeterGeparden gehören zu den schnellstenSäugetieren der Welt (oben). Löwenjagen nachts und verschlafen die meisteZeit des Tages (unten).Der Flieger wird schnell noch einmal aufgetankt, bevor er uns von der Savanne andie Küste bringt.Die gekreuzten Elefantenstoßzähne sind das Wahrzeichen der Hafenstadt Mombasa.Von hier aus sind Kenias Traumstände am Indischen Ozean gut zu erreichen.48 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


KulTourWer ist der Stärkere? Die beiden Jumbos wollen das geradeherausfinden (oben). Frauen der Massai heißen uns in ihremDorf willkommen (rechts). Fotos: Wolfgang BaltzerRhinozerosse (oben) bekommt man nur mit etwas Glück zuGesicht. Wegen ihres Horns, dem man in Asien heilende Wunderkräftezuschreibt, werden sie von von Wilderern gejagt undsind vom Ausssterben bedroht. Flusspferde tummeln sich inder Savanne am Mara River (unten).hohe Sprünge macht. Außer uns beobachten einigeHyänen das Schauspiel.Gegen Mittag gelangen wir zu einer kleinenbewaldeten Anhöhe mit dichtem Buschwerk. Hierverlassen wir unseren Jeep und gehen zu Fuß aufPirsch. Unser Guide hat zur Sicherheit ein Jagdgewehrmitgenommen. Bald legt er einen Fingeran den Mund und bedeutet uns zu schweigen.Vorsichtig pirschen wir durch das Gelände, voruns drei flirtende Nashörner, was uns eher mitleidigamüsiert statt ängstigt. Wir sind begeistert,die in Kenias Savannen inzwischen selten gewordenenTiere zu Gesicht zu bekommen. Nashörnersind wegen ihres wertvollen Horns bevorzugteObjekte von Wilderer. Die drei Rhinoze rossegrasen gemütlich. Wir kommen von der vom Windabgewandten Seite bis auf zwei, drei Meter ansie heran. Nashörner haben zwar einen gutenGeruchs- und Gehörsinn, aber ein schlechtes Sehvermögen.Gegen Mittag gelangen wir in ein Dorf derMassai, die als Krieger und Viehhirten berühmtsind. Um die Hütten, in denen auch Kleintiereschlafen, ist eine dichte Dornenhecke gezogen.Die soll Löwen und anderes Raubgetier abhalten,Rinder, Schafe und Ziegen, die nachts in diesenSchutzbereich getrieben werden, zu reißen.Die Kultur der Massai dreht sich um das Rind. Einguter Massai hat nicht weniger als 50 Rinder. Dakommt es des Öfteren zum Konflikt zwischen denHirten, deren Bewegungsfreiheit im NaturreservatMasai Mara immer mehr eingeschränkt wird,und den Naturschutzbehörden. Wir aber werdenvon den männlichen Dorfbewohnern mit traditionellenTänzen herzlich begrüßt. Dabei handeltes sich um ein springendes Tanzen. Die jungenMassai springen dabei auf der Stelle so hoch wiemöglich und beweisen so ihre Stärke.Den Abend verbringen wir im Safaricamp amMara River, in dem sich noch einige Flusspferdetummeln. Von unserer Terrasse beobachten wir,wie zwei junge Elefantenbullen sich einen Scheinkampfliefern. Während die Eiswürfel im Whiskydes Sundowners klirren und gut gekühltes Bierin unsere ausgedörrten Kehlen rinnt, genießenwir das Schauspiel und verspüren eine angenehmeGänsehaut, wenn sich die Stoßzähne der Elefantenkrachend ineinander verhaken.Nach vier Safaritagen bringt uns der Flieger,den schneegekrönten Kilimanjaro zum Greifennahe, zurück in die Hafenstadt Mombasa und ineines der herrlichen Strandhotels. Palmen wiegensich in der sanften Brise und zeichnen flirrendeMuster in den feinen weißen Sand. Als breitesBand zieht sich der Strand am Meer entlang,geschützt vom Korallenriff, vor dem das Wasserdes Ozeans in Azur und Opal leuchtet. Weit draußenverschmelzen die Farben mit dem blauenHimmel. In der Ferne zieht eine Dhau mit drei -eckigem Segel ihren Kurs. Wolfgang BaltzerAls breites Band zieht sich der weiße Strand am Meer entlang.Davor leuchtet das Wassers des Indiks in Azur und Opal.Sie prägen das Bild der Masai Mara, dem nördlichen Fortsatz der Serengeti, wesentlich: Giraffen undZebras.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>49


In eigener SacheInnovative Ideen und ihre MacherVor- und Neudenker Mitteldeutschlands gesuchtAuf dem Innovation-Unternehmergipfelkommen Entscheider und Führungskräftezusammen.Foto: F.A.Z.-Institut für Management-,Markt- und MedieninformationenGmbHDas <strong>Wirtschaftsjournal</strong> ist auffolgenden Messen und Veranstaltungenpräsent (Auszug): transport logistik<strong>04</strong>.-07.06.20<strong>13</strong>München Techtextil 20<strong>13</strong>11.-<strong>13</strong>.06.20<strong>13</strong>Frankfurt/Main WiN – der Mittelstandsmessefür Thüringen25.07.20<strong>13</strong>Erfurt MitteldeutscherKunststofftag26.-27.06.20<strong>13</strong>Erfurt Innovation –Unternehmergipfel28.06.20<strong>13</strong>Frankfurt/MainDas <strong>Wirtschaftsjournal</strong> ist in diesem Jahr erneutMedienpartner des Innovation-Unternehmergipfels,der am 28. Juni 20<strong>13</strong> in Frankfurt am Main stattfindet.Er gilt als eine der wichtigsten Veranstaltungen in Deutschlandzum Thema Innovation. Die Organisatoren vom F.A.Z.-Institut erwarten rund 500 Teilnehmer, zum großen Teil ausder oberen Führungs- und Entscheidungsebene.Im Rahmen des Eröffnungsplenums, das sich in diesemJahr dem Themenkomplex "Industrie 4.0" widmet, derKeynote-Vorträge, der Praxis-Foren sowie der begleitendenAusstellung erhalten die Besucher wertvolle Informationenund kreative Denkanstöße.Diese möchte das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> auch in seinennächsten <strong>Ausgabe</strong>n liefern und stellt schwerpunktmäßigUnternehmen und Forschungseinrichtungen vor, die in diesemSinn beispielgebend sind. Das kann sich auf neuartigeProdukte, Verfahren oder Dienstleistungen, aber auchauf nachahmenswerte Managementstrategien beziehen.Unser Magazin wird zum Innovation-Unternehmergipfelszur informativen Auslage kommen und als Diskussionsgrundlagedienen.Auch Ihrem Unternehmen bieten wir diese attraktivePlattform für eine werbliche Präsentation an. Wir freuenuns darauf, mit Ihnen dazu ins Gespräch zu kommen.Wir präsentieren Ihr Unternehmen aufinternationalen MessenNeben dem verstärkten Fokus auf besonders zukunftsweisendeUnternehmen aller Branchen, setzen wir uns in derMai-<strong>Ausgabe</strong> vertiefend mit technischen Textilien, der Kunststoffindustriesowie dem Logistik-Sektor auseinander. DieFirmen, die in diesen Bereichen aktiv sind, sowie deren Herausforderungenund Entwicklungsperspektiven präsentierenwir gezielt auf der Techtextil Mitte Juni in Frankfurt amMain, auf dem Mitteldeutschen Kunststofftag am 26. und27. Juni in Erfurt sowie auf der transport logistic AnfangJuni in München. Ebenso sind wir auf der WiN - der Mittelstandsmessefür Thüringen am 25 und 26. Juni in Erfurt präsent.Claudia HillmannImpressumVWJ Verlag <strong>Wirtschaftsjournal</strong> GmbHOtto-Schmerbach-Straße 19, 09117 Chemnitzwww.wirtschaftsjournal.dekontakt@wirtschaftsjournal.deGeschäftsführer:Jörg Sattler (V.i.S.d.P.)Redaktion:Chefredakteurin/VerlagsleiterinClaudia HillmannTelefon: 0341 3916105hillmann@wirtschaftsjournal.deLeiter Sonderpublikationen:Wolfgang BaltzerTelefon: 0371 33492-<strong>13</strong>baltzer@wirtschaftsjournal.deRedakteurin:Simone PflugAssistenz:Kathrin SchiffmannTelefon: 0371 33492-0Telefax: 0371 33492-20Foto:Wolfgang SchmidtRedaktionsschluss dieser <strong>Ausgabe</strong>:15. April 20<strong>13</strong>Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Datenträgerund Fotos wird keine Haftung übernommen. Für dieRichtigkeit der Beiträge sind die Autoren verantwortlich.Die Beiträge geben die Meinung der Autoren, je dochnicht unbedingt die Ansicht der Re daktion wieder. Nachdrucknur mit Ge nehmigung des Ver lages und unterAngabe der Quelle.Titelbild:Wolfgang SchmidtAnzeigenverkauf/Projektmanager:Matthias Degen, Monika Fröhlich,Stefan Hohmeister, Lothar Mätzold,Joachim Porstein, Mara Lisa Strohbehn,Dr. Jens PapeLayout/Satz/Grafik:Andreas LorenzWerbung & KommunikationTelefon: 0371 33492-14Mobil: 0179 5054087Druck:Druckhaus Dresden GmbHTelefon: 0351 31870-<strong>13</strong>CO2-klimaneutral gedrucktClimatePartnerID: 53211-<strong>13</strong>01-1001www.climatepartner.comErscheinungshinweise:Monatlich. Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint in der21. KW 20<strong>13</strong>Redaktionsschluss: 10.05.20<strong>13</strong>Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2 vom Januar 200750 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


••• ••••• • ••••• • •••• ••••• • ••••Parallelveranstaltung:Die Bildungs-, Job- undGründermesse in Sachsen


MilchschokoladeErfinder: Gottfried Heinrich Jordanund August Friedrich TimaeusDeutschland, Dresden, 1839Für Sie vor Ort in Mitteldeutschland:in Chemnitz, Dresden, Erfurt, Halle,Leipzig und Magdeburg.Passende Zutaten. Made in Germany.Für den Mittelstand in Mitteldeutschland.Aus einer genialen Idee und den richtigen Zutaten entstand in Dresdeneinst die erste Milchschokolade. Für die richtigen Zutaten bei ganzheitlichenFinanzlösungen sorgt die Sachsen Bank. Als Unternehmender LBBW-Gruppe bieten wir speziell dem Mittelstand in unserer Regiondas umfassende Leistungsspektrum eines erfahrenen, flexiblen Finanzdienstleisters,verbunden mit der individuellen Kundenbetreuungeiner eigenständig agierenden Regionalbank. Weitere Informationenunter www.sachsenbank.deEin Unternehmen der LBBW-Gruppe

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