Kleine Bauphysik-Kunde - Wienerberger
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Form-<br />
beständigkeit<br />
30<br />
Formänderung<br />
Formänderungen von Baustoffen ergeben sich durch kurz- und langfristige Lasteinwirkungen.<br />
Daneben kann Feuchtigkeitsentzug zum Schwinden, Feuchtigkeitsaufnahme zum<br />
Quellen führen. Temperaturveränderungen machen sich als Kontraktion oder Längendehnung<br />
bemerkbar. Um Risse zu verhindern, ist es deshalb wichtig, Materialeigenschaften<br />
und Konstruktion aufeinander abzustimmen und konsequenterweise die Außen- und<br />
Innenwände aus demselben Wandbaustoff herzustellen.<br />
Kriechen<br />
Kriechen kann in elastische und plastische Verformungen unterteilt werden. Die elastische<br />
Verformung ist der Teil der Verformung, der nach Entlastung zurückgeht. Bei der<br />
plastischen Verformung legt die Materialfaser einen Kriechweg zurück, der w-mal so groß<br />
ist, wie die elastische Verformung. Das Kriechmaß nähert sich dabei mit Zunahme der<br />
Belastungsdauer der Endkriechzahl w � .<br />
Schwinden<br />
Alle nicht metallischen Baustoffe weisen unter praktischen Verhältnissen einen mehr oder<br />
minder großen Wassergehalt auf, der das Volumen beeinflusst. Bei der Wasserabgabe<br />
(Austrocknen) tritt eine Verminderung (Schwinden), bei der Wasseraufnahme eine Vergrößerung<br />
(Quellen) der Abmessungen ein. Ziegel besitzen gegenüber den mit hydraulischen<br />
Bindemitteln hergestellten Baustoffen den entscheidenen Vorteil, dass bei ihnen durch<br />
den Trocken- und Brennprozess der Schwindungsvorgang bereits vor ihrer Verwendung<br />
beendet ist. Sie bringen somit beste Voraussetzungen für rissfreies Mauerwerk mit.<br />
Frostbeständigkeit von PoRoToN<br />
Frostbeständigkeit von Leichthochlochziegeln ist nach DIN 105-2 nicht gefordert. Da sich<br />
jedoch die Makroporen des POROTON-Ziegels kapillar nicht mit Wasser füllen und bei<br />
einem evtl. Gefrieren des Wassers im kapillaren Teil der Ziegelmasse diese Poren als Expansionskammern<br />
zur Verfügung stehen, ist POROTON frostunempfindlich.<br />
Formänderungseigenschaften von Wandbaustoffen im Vergleich<br />
Rechenwerte für die Verformungseigenschaften von Mauerwerk nach DIN 1053 Teil 1<br />
Mauersteinart<br />
Endwert der Feuchtedehnung<br />
(Schwinden, chemisches<br />
Endkriechzahl<br />
Quellen)<br />
� 1)<br />
ƒ� w 2)<br />
�<br />
Rechenwert Wertebereich Rechenwert Wertebereich<br />
mm/m –<br />
Mauerziegel 0 +0,3 bis -0,2 1,0 0,5 bis 1,5<br />
Kalksandsteine -0,2 -0,1 bis -0,3 1,5 1,0 bis 2,0<br />
Leichtbetonsteine -0,4 -0,2 bis -0,5 2,0 1,5 bis 2,5<br />
Betonsteine -0,2 -0,1 bis -0,3 1,0 –<br />
Porenbetonsteine -0,2 +0,1 bis -0,3 1,5 1,0 bis 2,5<br />
1) Verkürzung (Schwinden): Vorzeichen minus; Verlängerung (chemisches Quellen): Vorzeichen plus<br />
2) w� = � k� /� el ; � k� = Endkriechdehnung, � el = s/E