Kleine Bauphysik-Kunde - Wienerberger
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Abdichtung gegen nichtdrückendes<br />
Wasser (siehe auch DIN 18195, Teil 5)<br />
Abdichtung gegen Bodenfeuchtigkeit<br />
(siehe auch DIN 18195, Teil 4)<br />
Prinzipskizze: Abdichtung gegen Bodenfeuchtigkeit<br />
22<br />
Bauwerksabdichtung<br />
Grundvoraussetzung für höherwertige bzw. wohnraumähnliche Nutzung der Räume<br />
in Gebäuden ist, dass diese trocken, d. h. im Zustand der Ausgleichsfeuchte sind. Es<br />
muss deshalb grundsätzlich für einen dauerhaften Schutz gegen von außen einwirkende<br />
Feuchtigkeit gesorgt werden.<br />
Bei einschaligen Außenwänden erfolgt dieser Schutz in der Regel durch Aufbringen eines<br />
Putzes. Bei zweischaligen Konstruktionen wird der Feuchteschutz durch Erstellen einer<br />
zweiten Haut in Form einer Vorsatzschale aus Vormauerziegeln oder Klinkern bzw. einer<br />
alternativen Vorhangfassade realisiert.<br />
Bei erdberührten Wandkonstruktionen, z. B. bei Kellerwänden, sind in Bezug auf ihre<br />
Abdichtung besondere Maßnahmen zu treffen.<br />
Die Feuchtigkeitsbelastung kann grundsätzlich in vier Belastungsfälle eingeteilt werden:<br />
� Bodenfeuchtigkeit<br />
� nicht stauendes Sickerwasser<br />
� aufstauendes Sickerwasser und Grundwasser<br />
� drückendes Wasser<br />
Die im jeweiligen Belastungsfall erforderlichen Abdichtungsmaßnahmen, Abdichtungsstoffe,<br />
Bemessungen und Ausführungen sind in der DIN 18195 – Bauwerksabdichtungen<br />
Teile 1 bis 10 und für die häufiger verwendeten Emulsionsabdichtungen (Dickbeschichtungen)<br />
zusätzlich in der „Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdichtungen mit<br />
kunststoffmodifizierten Bitumendickbeschichtungen (KMB)“ geregelt, die vom Verband<br />
Deutsche Bauchemie e. V. herausgegeben wird.<br />
Ziegelmauerwerk bietet für Bauwerksabdichtungen ein besonderes Maß an Sicherheit.<br />
Da Ziegelmauerwerk nicht schwindet, kommt es nicht zu Schwindrissen, die das Abdichtungssystem<br />
gefährden. Der Schutz der Abdichtung muss in jedem Fall vor dem<br />
Verfüllen der Baugrube durch eine Schutzmaßnahme entsprechend DIN 18195 Teil 10<br />
sichergestellt werden. Der Auffüllschutz ist im Regelfall von der Abdichtung zu trennen.<br />
Er darf gleichzeitig eine Nutzschicht (senkrechter Teil der Dränanlage und/oder Perimeterdämmung)<br />
sein. Für den Belastungsfall „nichtdrückendes Wasser“ ist die Anordnung<br />
einer Dränanlage nach DIN 4095 zu empfehlen.