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Kleine Bauphysik-Kunde - Wienerberger

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Wärmespeicherfähigkeit<br />

10<br />

Instationäre Wärmebewegung<br />

Die Lufttemperaturen zu beiden Seiten eines Bauteils, wie einer Außenwand, sind nie konstant.<br />

So findet also immer eine Wärmebewegung (Wärmestrom) statt: vom Warmen zum<br />

Kalten hin. Während die Raumtemperatur nur wenig schwankt (15 °C bis 22 °C = 7 K),<br />

liegt die Spreizung der Außenluft z. B. an Sommertagen bei 16 K; über das Jahr ergeben<br />

sich sogar fast 60 K. Deshalb sind zum Vergleich von Wandbaustoffen die spezifische<br />

Wärmekapazität c und der Wärmeeindringkoeffizient b für das Wohnklima von Bedeutung:<br />

Wie schnell und wie tief dringt die Wärmeenergie in den Baustoff ein? Für übliche<br />

Zyklen können bei Ziegelmauerwerk bis 15 cm angesetzt werden. Ist z. B. nach einem<br />

Lüftungsvorgang im Winter die Lufttemperatur im Raum niedriger, als die der massiven<br />

Wände, dann strahlen diese die gespeicherte Energie wieder in den Raum zurück.<br />

„Warme“ Baustoffe wie z. B. Ziegel weisen dafür günstige Werte auf.<br />

Wärmespeicherfähigkeit<br />

Je schwerer ein Baustoff ist (hohe Rohdichte), desto mehr Energie kann er speichern.<br />

Diese Wärmespeicherfähigkeit wirkt sich direkt auf das Wohlgefühl der Bewohner aus,<br />

weil der größte Teil als Wärmestrahlung (Temperaturstrahlung) abgegeben wird. Diese<br />

elektromagnetische Strahlung ist die angenehmste „Wärme“, weil sie quasi wie die Sonnenstrahlung<br />

arbeitet: sie heizt nicht die Luft auf, sondern die Oberfläche auf die sie trifft<br />

(Haut, Kleidung, Möbel).<br />

Bei einschaligen Massivwänden werden sogar während der Heizperiode bei Sonneneinstrahlung<br />

Wärmegewinne erzielt, weil die außenseitig aufgewärmte Wand die Heizenergie<br />

von innen nicht abfließen lässt. Ebenso wird die durch die Fenster eindringende Strahlung<br />

gespeichert. Im genauen Rechenverfahren der EnEV kann der günstige Einfluss der<br />

Wärme speicherung auch rechnerisch berücksichtigt werden. Bei geringer Wärmespeicherfähigkeit<br />

von raumumschließenden Bauteilen kann die Temperatur der inneren Wandoberfläche<br />

bei Heizungsunterbrechung binnen kurzer Zeit stark absinken. Wände aus<br />

POROTON-Ziegel haben dagegen die angenehme Eigenschaft, neben dem erhöhten<br />

Wärmespeicherfähigkeit Q in kJ/m 2 K bei Wanddicken von<br />

Ziegelrohdichte kg/dm 3 11,5 cm 17,5 cm 24,0 cm 30,0 cm 36,5 cm 42,5 cm 49,0 cm<br />

0,6 69 105 144 180 219 255 294<br />

0,65 75 114 156 195 237 276 319<br />

0,7 81 123 168 210 256 298 343<br />

0,75 86 131 180 225 274 319 368<br />

0,8 92 140 192 240 292 340 392<br />

0,9 104 158 216 270 329 383 441<br />

1,0 115 175 240 300 365 425 490<br />

1,2 138 210 288 360 438 510 588<br />

1,4 161 245 336 420 511 595 686<br />

1,6 184 280 384 480 584 680 784<br />

Bei beidseitigem 1,5 cm dickem Putz sind jeweils 51 kJ/m 2 K hinzuzurechnen.

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