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Aves Braunschweig 4. Jahrgang 2013 - Digitale Bibliothek ...

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES<strong>Braunschweig</strong>Mitteilungen der Avifaunistischen ArbeitsgemeinschaftSüdostniedersachsen - AviSONim NABU-Landesverband Niedersachsen<strong>4.</strong> <strong>Jahrgang</strong> (<strong>2013</strong>)ISSN 2190-3808http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES<strong>Braunschweig</strong>Mitteilungen der Avifaunistischen ArbeitsgemeinschaftSüdostniedersachsen - AviSONim NABU-Landesverband Niedersachsen<strong>4.</strong> <strong>Jahrgang</strong> (<strong>2013</strong>)Herausgeber:Schriftleitung:Avifaunistische Arbeitsgemeinschaft Südostniedersachsen -AviSON. c/o Prof. Dr.-lng. Ulrich Reimers, Kaliwitzstraße 28,38159 Vechelde, ulrich.reimers@t-online.deGünter Brombach, Heidelbergstraße 51, 38112 <strong>Braunschweig</strong>,guenter. brombach@t-onli ne .deRedaktion:381 02 Braun­Hans-Martin Arnoldt, Gerstäckerstraße 8,schweig, hm.arnoldt@t-online.deBernd Hermenau, Am Schwarzen Berge 57, 38112 <strong>Braunschweig</strong>,bernd.hermenau@t-online.deProf. em. Dr. Werner Oldekop, Bergiusstraße 2, 38116 <strong>Braunschweig</strong>,werner-oldekop@t-online.dePeter Velten, Im Mohngarten 10, 38162 Cremlingen,re.pe.velten@t-online.deTitelbild:Druck:Bezug:Zwergschnepfe in den <strong>Braunschweig</strong>er Rieselfeldern.Foto von David Taylor im März <strong>2013</strong>Beyrich DigitaldruckBültenweg 73, 38106 <strong>Braunschweig</strong>info@beyrich.de, www.beyrich.deAvifaunistische Arbeitsgemeinschaft Südostniedersachsen -AviSON. c/o Günter Brombach, Heidelbergstraße 51, 38112<strong>Braunschweig</strong>, guenter.brombach@t-online.dePreis: € 9,00 (zzgl. Porto)ISSN 2190-3808Verantwortlich für die Aufsätze sind die jeweiligen Autoren. Die Zeitschrift und sämtliche lnhaltesind urheberrechtlich geschützt. Jegliche Verwertung außerhalb der engen Grenzendes Urheberrechtsgesetzes bedarf der schriftlichen Zustimmung des Herausgebers.Wir danken der Stadt <strong>Braunschweig</strong>, Abteilung Umweltschutzfür einen DruckkostenzuschussUB <strong>Braunschweig</strong> 84llllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>) 1Avifaunistischer Jahresrückblick auf 2012für die Umgebung <strong>Braunschweig</strong>sHelge SchmidtNach Beobachtungsmeldungen von Hans-Martin Arnoldt, Heidi Bartels, Gunhild Bentlage, Christof Bobzin,Günter Brombach, Wilfried Fiebig, Eckhard Garve, Reinhard Gerken, Bernd Hermenau, Jürgen Heuer, MartinHommes, Dietrich Hummel, Ralf lsensee, Vera Jortzick, Rolf Jürgens, Henning Kunze, Heinrich Lampe,Jürgen Lautenbach, Jörn Lehmhus, Michael Müller, Werner Oldekop, Johannes Otte, Wilfried Paszkowski,Henning Petersen, Florian Preusse, Ulrich Reimers, Ursula Rinas, Norbert Räder, Helge Schmidt, HorstSprötge, Martin Steinmann, Reinhard Thamm und Peter Velten.1. EinleitungWie in den Vorjahren (OLDEKOP 2006 bis 2009 undScHMIDT 2010 bis 2012) bringen wir auch in diesemHeft einen Rückblick auf die wichtigsten Beobachtungendes vergangenen Jahres. Die Grenzen desBeobachtungsgebiets wurden zuletzt von P. Velten(VEL TEN 2011) genauer beschrieben. Dazu kommennoch einige Beobachtungen aus Sachsen-Anhaltknapp außerhalb des Beobachtungsgebietes wiedem Drömling bei Breitenrode/Oebisfelde oder demDrömling bei Kaiserwinkei/Jahrstedt.Der vorliegende Jahresrückblick für 2012 beruht auf33 Excei-Tagebüchern der o. g. Beobachter/innen,die bis zum 31 .01.<strong>2013</strong> bei W . Oldekop eingereichtwurden. ln den Excei-Dateien sind aber noch vielfachweitere Mitbeobachterlinnen genannt. Andersvorliegende Beobachtungsmeldungen konnten wegendes Arbeitsaufwands im Allgemeinen nicht berücksichtigtwerden. Der hier vorgelegte Jahresberichterhebt deshalb keinen Anspruch auf Vollständigkeit.Er beruht aber auf über 1<strong>4.</strong>600 Beobachtungsmeldungenvon rund 270 Art.~n und Unterartenund dürfte einen ausreichenden Uberblick über dieVogelweit unseres Raumes vermitteln, auch wenndie Beobachtungsdichte in den verschiedenen Teilgebietenrecht unterschiedlich war. So entfielen z. B.ein Drittel aller Beobachtungen auf die <strong>Braunschweig</strong>erRieselfelder und das an die Rieselfelderangrenzende Naturschutzgebiet "<strong>Braunschweig</strong>erOkeraue" zwischen dem Gut Steinhof und Hülperode(im weiteren Bericht BS Okeraue genannt).Auch in diesem Bericht werden die Arten nicht mehreinzeln besprochen, sondern nach Ordnungen bzw.Familien zusammengefasst, wobei wir uns an dasSystem der EURING-Nummern halten (s. z. B.BAUER, BEZZEL & FIEDLER 2005). Dabei werden wichtigeBeobachtungen stärker hervorgehoben undhäufige Arten ohne Auffälligkeiten übergangen. Dadurchist es möglich, den Text durch Abbildungenund Diagramme zu ergänzen. Das gesamte D~te~materialsteht einem erweiterten Beobachterkreis mForm einer Excei-Datei zur Verfügung.(Quelle u. a. Deutscher Wetterdienst). Auffällig warender sehr kalte Februar, der trockene und warmeMärz und der völlig verregnete Juli. ln den Abbildungen1 und 2 sind die mittleren Monatstemperaturenund die monatlichen Niederschlagsmengen desJahres 2012 den Durchschnittswerten von 1990 bis2012 gegenübergestellt (alle Daten vom <strong>Braunschweig</strong>erFlughafen, nach www.wetteronline.de).Mittlere Temperatur in •c20,0 ,---- ---------- - - ----,15,010,05,00,0 ... •Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez·5,0 '--------------------'• 1990 • 2012 • 2012Abb. 1: Mittlere Temperaturen am <strong>Braunschweig</strong>erFlughafenNiederschlag in mm120 ,-----------........---------,100806040200Jan Feb Mrz Apr Ma i Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez• 1990 . 2012 • 2012Abb. 2: Monatliche Niederschläge am <strong>Braunschweig</strong>erFlughafen2012 war vom Witterungsverlauf her im langjährigenMittel ein Durchschnittsjahr ohne viele Auffälligkeitenhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>2AVES Braunschweiq 4 (<strong>2013</strong>)2. Systematischer TeilAlle Daten beziehen sich auf das Jahr 2012.Häufige Abkürzungen: Rieselfelder = <strong>Braunschweig</strong>erRieselfelder, BS = <strong>Braunschweig</strong>, BSOkeraue = Naturschutzgebiet <strong>Braunschweig</strong>er Okerauezwischen Gut Steinhof und Hülperode,GF = Gifhorn, lsetal/-niederung = Gebiet nordöstlichvon Gifhorn-Gamsen/Kästorf, JV = Jungvogel,NSG = Naturschutzgebiet, WF = Wolfenbüttel, WOB= Wolfsburg, Schöppenstedter WVR = SchöppenstedterWasservogelreservat bei Bansleben, SZ =Salzgitter, Ex. = Exemplar, BP = Brutpaar, BV =Brutverdacht2.1 Seetaucher bis FlamingosBei Seetauchern gab es nur eine Meldung: R.Thamm entdeckte am 02.12. einen Sterntaucher(Gavia stel/ata) auf dem Tankumsee.auf den Süpplingenburger Klärteichen gezählt (Velten).Erfolgreiche Bruten gab es nur an den SüpplingenburgerKlärteichen sowie auf dem Büchenteichbei Meine.Ein Ohrentaucher (Podiceps auritus) im Prachtkleidwurde am 30.0<strong>4.</strong> auf den Üfinger Klärteichen von N.Röder entdeckt. Der Vogel konnte dort bis zum01.05. noch von weiteren Beobachtern notiert werden.Von Schwarzhaistauchern (Podiceps nigricol­/is) gab es zwischen dem 0<strong>4.</strong>01. (1 Ex. Rieselfelder,Sprötge) und 09.11. (1 Ex. Kiesteich lsingerode,Schmidt) 43 Meldungen über durchschnittlich 7,4Ex. aus 14 verschiedenen Teichgebieten). Hervorzuhebenist eine von H. Schmidt entdeckte Brutkoloniean den Üfinger Klärteichen. Dort brüteten mindestens5 Paare erfolgreich. Weitere erfolgreicheBruten wurden nicht gemeldet. Die Höchstzahl von55 Vögeln notierte H. Schmidt am 17.07. auf denÜfinger Klärteichen.Kormorane (Pha/acrocorax carbo) wurden ganzjährigan fast allen größeren Gewässern beobachtet.Es gab 209 Meldungen mit durchschnittlich 8,2 Vögelnpro Meldung. Die Höchstzahl von 97 Ex. notierteH. Sprötge am 10.08. am llker Bruch. ErfolgreicheBruten konnten nicht nachgewiesen werden.Von der Rohrdommel (Botaurus stellaris) liegenzwei Meldungen von V. Jortzick vor: am 31.03. einEx. in der BS Okeraue und am 20.12. ein Vogel inden Rieselfeldern.Abb. 3: Ohrentaucher auf den Üfinger Klärteichen.Foto: J. Collins im April 2012Bei Zwergtauchern (Tachybaptus ruficol/is) wurdenmaximal 25 Ex. am 11 .07. von W. Oldekop auf denÜfinger Klärteichen gezählt. Erfolgreiche Bruten gabes in zahlreichen Gebieten. Haubentaucher (Podicepscristatus) brüteten in über 10 Gebieten. DieJahreshöchstzahl von 69 Vögeln notierte H. Sprötgeam 01 .02. auf dem Kiesteich lsingerode. Über Rothalstaueher(Podiceps grisegena) gab es zwischendem 05.03. (1 Ex. auf den Meiner Teichen,Paszkowski) und 10.07. (1 Ex. Üfinger Klärteiche,Schmidt) insgesamt 31 gemeldete Beobachtungenin 8 Gebieten. Maximal wurden mehrfach 8 VögelAbb. 4: Kuhreiher bei Klein llsede.Foto: G. Brombach im September 2012Über Kuhreiher (Bubulcus ibis) gab es 12 Einzelmeldungen.Hierbei handelte es sich wohl um 2verschiedene Vögel. Ein Ex. entdeckte V. Jortzickam 1 0.01 . auf einer Wiese bei BS Lamme. Der Vo-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)3gel wurde dort und bei BS Stöckheim (Rinas) biszum 26.01. mehrfach beobachtet. Ein weiteres Ex.wurde mehrfach vom 13.09. (Garve) bis 23.09.(Gerken) bei Klein llsede beobachtet. Die Herkunftder Vögel konnte nicht geklärt werden; Flüchtlingeaus Gefangenschaft können nicht ausgeschlossenwerden. Über den Silberreiher (Egretta alba) liegenganzjährig 348 Meldungen mit durchschnittlich 4,6Vögeln pro Meldung vor. Maximal 49 Ex. wurdendurch M. Hommes am 11 .11. auf dem abgelassenenWeddeler Teich gezählt. Bemerkenswert war ein am1 0.05. beobachtetes Ex. mit schwarzem Schnabel(Weddeler Teich, Garve). Beim Graureiher (Ardeacinerea) notierte H. Sprötge 81 Ex. am 22.08. imSchöppenstedter WVR. Erfolgreiche Bruten wurdennicht gemeldet.Vom Schwarzstorch (Ciconia nigra) gab es zwischendem 20.05. (1 überfliegendes Ex. bei Harlingerode,Heuer) und 18.09. (1 Ex. bei Schöppenstedt,C. + R. Jürgens) 23 Beobachtungen von insgesamt24 Vögeln (max. 2 Ex. am 21.07. im llkerBruch, Thamm). Beim Weißstorch (Ciconia ciconia)liegen zwischen dem 26.02. (1 Ex. NSG Viehmoorbei Leiferde, Preusse) und 26.12. (1 Ex. bei Hedeper,lsensee) praktisch ganzjährig 160 Beobachtungenüber durchschnittlich 4,4 Vögel vor. Maximalwurden 67 Ex. am 17.08. von R. Jürgens auf einemFeld bei Schöppenstedt notiert. Es konnten in verschiedenenGebieten erfolgreiche Bruten nachgewiesenwerden. Eine neue Brutansiedlung erfolgteu. a. bei den Rieselfeldern.bis 0<strong>4.</strong>05. an den Meiner Teichen beobachtet werden(Paszkowski). Ein aus Gefangenschaft entflohenerAfrikanischer Löffler (P/ata/ea a/ba) hieltsich vom 13.09. bis 23.09. bei Klein llsede auf (Garveu. a.). Einen ebenfalls aus Gefangenschaft entwichenenadulten weiblichen Emu (Dromaius novaehol/andiae)konnte H. Schmidt am 2<strong>4.</strong>02. in derFeldflur bei den Wipshäuser Teichen beobachten.2.2 Entenvögel I: Schwäne und GänseBeim Höckerschwan (Cygnus o/or) notierte H.Schmidt am 10.07. auf den Üfinger Klärteichen 156Vögel. 2 Schwarzschwäne (Trauerschwäne, Cygnusatratus) beobachtete G. Brombach am 18.01 .bei WOB Neuhaus. Vom Zwergschwan (Cygnuscolumbianus bewickil) gab es bis zum 03.03. (1 bis 2Ex. in der lseniederung, Oldekop und Thamm) unddann wieder ab dem 11 .12. (1 Ex. llker Bruch,Brombach) 27 Beobachtungen über durchschnittlich3,3 Vögel (max. 9 Ex. am 20.02. in der lseniederung,Thamm). Über Singschwäne (Cygnus cygnus)gab es bis zum 0<strong>4.</strong>03. (3 Ex. lseniederung,Thamm) und ab dem 0<strong>4.</strong>11 . (1 Ex. NSG Oker Steinfeld,Arnoldt) insgesamt 58 Meldungen von durchschnittlich20,5 Ex. Die Jahreshöchstzahl von 89Vögeln zählte R. Thamm am 15.02. in der lseniederung.Abb. 6: Löffler in den Rieselfeldern.Foto: D. Taylor im April 2012Abb. 5: Sichler in den Rieselfeldern.Foto: G. Brombach im März 20124 vorjährige Sichler (P/egadis fa/cinellus) konnte D.Taylor am 28.03. in den Rieselfeldern entdecken.Die Vögel wurden dort bis zum 29.03. noch v~nzahlreichen weiteren Beobachtern bewundert. Emausführlicher Bericht über die seltenen Gäste wurdevon D. Taylor in AVES 3 veröffentlicht (TAYLOR2012). Ebenfalls von D. Taylor wurden vier Löffler(Piatalea leucorodia) am 28.0<strong>4.</strong> in den Rieselfeldernentdeckt. Die Vögel wurden bis zum 09.05. (1 Ex.,Jortzick und Sprötge) in wechselnder Anzahl fasttäglich beobachtet. Ein weiteres Ex. konnte vom 03.Eine Schwanengans (Anser cygnoides) hielt sicham 1 0.01 . auf dem Kiesteich bei Velpke auf (Velten).Über Waldsaatgänse (Anser fabalis fabalis) gibt es4 Meldungen: am 07.02. ein Ex. bei Tappenbeckund 2 Einzelvögel bei Wolfsburg (alle Thamm) sowieam 13.11 . vier Ex. auf dem Heerter See (Sprötge ).Tundrasaatgänse (Anser faba/is rossicus) hieltensich im Beobachtungsgebiet bis zum 05.0<strong>4.</strong> (1 Ex.Süpplingenburger Klärteiche, Velten) und ab dem28.09. (9 überfliegende Ex. am llker Bruch, Thamm)in stark wechselnder Zahl auf. Insgesamt gab es100 Meldungen über zusammen rund 8.250 Vögel.Als Höchstzahl wurden am 09.02. etwa 1.500 Ex.bei Tappenbeck auf den Kleinen Allerwiesen gezählthttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>4AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)(Paszkowski). Knapp außerhalb des Beobachtungsgebieteszählte G. Brombach am 10.01. im Drömlingbei Breitenrode mind. 3.000 Ex. Dazu notierte erauch vier Kurzschnabelgänse (Anser brachyrhynchos).Ein weiteres Ex. notierte ebenfalls G. Brombacham 18.01. an gleicher Stelle. Blässgänse (Ansera/bifrons) wurden 1 08-mal mit zusammen gut8.200 Ex. gemeldet. Meldungen gab es bis zum22.05. (1 Ex. Rieselfelder, Jortzick) und dann wiederab dem 28.09. (28 Ex. Meiner Teiche, Paszkowski).Maximal wurden rund 1.100 nach Westen ziehendeVögel am 13.12. am Tankumsee gezählt (Paszkowski).Dazu mindestens 1000 Vögel am 1 0.01. imDrömling bei Breitenrode (Brombach). Am 18.01 .konnte G. Brombach im Drömling bei Breitenrodeeine adulte Zwerggans (Anser erythropos) notieren.Bis zum 09.02. wurden noch bis zu 2 Ex. von weiterenBeobachtern im Drömling bei Oebisfelde und beiTappenback notiert. Aufgrund der Seltenheit der Artdürfte es sich um die gleichen Vögel gehandelt haben.Die Höchstzahl bei Graugänsen (Anser anser)betrug ca . 1.100 Ex. am llker Bruch (31.08.,Thamm). Ansammlungen von rund 1.000 Ex. wurdenauch von den Rieselfeldern, den Meiner Teichenund dem Weddeler Teich gemeldet.ln 2012 wurden auch einige Gänsehybriden beobachtet:zwei Ex. Graugans x Kanadagans (RiddagshäuserTeiche) und zwei Ex. Graugans xWeißwangengans (NSG Viehmoor bei Leiferde).Eine Streifengans (Anser indicus) hielt sich am11 .0<strong>4.</strong> auf dem Kiesteich lsingerode auf (Heuer).Von der Kanadagans (Branta canadensis) liegenüber das gesamte Jahr verteilt aus 13 Gebieten 39Meldungen über insgesamt 63 Ex. vor. Maximalwurden jeweils 5 Ex. am 21.01. am Kiesteich Velpke(Velten) und am 16.1 0. in den Rieselfeldern (Jortzick)gezählt. Über Weißwangengänse (Brantaleucopsis) liegen 22 Meldungen aus 12 Gebietenvor. Max. 3 Ex. notierte R. Thamm am 07.02. beiWolfsburg.Bei Nilgänsen (Aiopochen aegyptiacus) gab es 174Meldungen mit durchschnittlich 6, 7 Vögeln. Höchstzahlwaren 70 Ex. am 11.12. in den Rieselfeldern(Brombach). ln zahlreichen Gebieten gab es erfolgreicheBruten. Rostgänse (Tadorna ferruginea)wurden 19-mal als Einzelvögel beobachtet. Neben 4Beobachtungen vom Schöppenstedter WVR undeiner Beobachtung vom NSG Oker Steinfeld stammenalle Meldungen aus den Rieselfeldern und derBS Okeraue. Es dürfte sich um maximal 7 verschiedeneIndividuen gehandelt haben.Brandgänse (Tadorna tadorna) wurden mit Ausnahmedes Zeitraums von September bis Mitte Novemberganzjährig im Gebiet festgestellt. ln denletzten Jahren ist eine Tendenz zu einer immer früherenRückkehr aus dem Winterquartier zu verzeichnen;so wurden z. B. Mitte Januar in den Rieselfeldernschon fast 50 Ex. gezählt. Es gab insge-samt 143 Meldungen in stark schwankender Anzahl.Die Höchstzahl von insgesamt 137 Ex. notierte W.Oldekop am 27.02. in den Rieselfeldern und der BSOkeraue. ln den Rieselfeldern, die das Kerngebietdieser Art darstellen, wurden rund 50 pulli erbrütet(gezählte Höchstzahl 49 pulli am 01 .07. durch W.Oldekop). Weitere erfolgreiche Bruten gab es nurauf den Meiner Teichen und den Klärteichen beiSchladen.2.3 Entenvögel II: Enten und SägerVon der Mandarinente (Aix ga/ericu/ata) gab es dreiEinzelmeldungen eines Erpels: Stichkanal Salzgitter/SchleuseWedtlenstedt (Brombach), Tankumseeund Isaniederung Ueweils Thamm).Pfeifenten (Anas pene/ope) wurden bis zum 07.05.(1 Ex. Meiner Teiche, Paszkowski) und dann wiederab dem 20.08. (2 Ex. Schöppenstedter WVR, Sprötge)notiert). Durchschnittlich wurden 5,8 Vögel bei107 Meldungen beobachtet. Die Höchstzahl betrugje 20 Ex. am 03. und 12.11. auf dem Schapenbruchteichin Riddagshausen (Bobzin bzw. Schmidt), am13.12. am Tankumsee (Paszkowski) und am 15.12.in den Rieselfeldern (Schmidt). Schnatterenten(Anas strepera) wurden mit durchschnittlich 15,7Vögeln pro Meldung notiert. Als Höchstwert wurdenam 10.0<strong>4.</strong> 82 Ex. in den Rieselfeldern gezählt(Brombach). Erfolgreiche Bruten konnten auf denKlärteichen Schiaden (9 pulli, Heuer), den MeinerTeichen (max. 12 pulli, Paszkowski), den Rieselfeldern(12 pulli, Brombach) und im SchöppenstedterWVR (18 pulli, Sprötge) nachgewiesen werden. Beider häufigen Krickente (Anas crecca) wurden maximalmindestens 250 Ex. am 15.09. in den Rieselfeldernbeobachtet (Brombach). Brutnachweisekonnten nicht erbracht werden. Die Höchstzahl anStockenten (Anas platyrhynchos) betrug rund 2.100Ex. (1<strong>4.</strong>12. Rieselfelder, Velten). Es lagen nochzahlreiche Meldungen über fehlfarbene Vögel vor.Spießenten (Anas acuta) wurden bis zum 30.0<strong>4.</strong> (1Ex. Üfinger Klärteiche, Räder) und dann wieder abdem 09.08. (1 Ex. BS Okeraue, Schmidt) beobachtet.Im Durchschnitt waren es 3,3 Vögel bei insgesamt75 Meldungen. Maximal waren es 13 Ex. am1 0.0<strong>4.</strong> in der BS Okeraue (Velten). Knäkenten(Anas querquedu/a) wurden zwischen dem 02.03.(11 Ex. bei Mattierzoll, lsensee) und 30.09. (1 Ex.Meiner Teiche, Paszkowski) notiert, durchschnittlichwaren es 3,6 Vögel bei insgesamt 119 Meldungenund maximal 40 Ex. am 17.08. im llker Bruch(Thamm). Brutnachweise gelangen mit je 3 pulli inden Rieselfeldern (Brombach und Schmidt) und demllker Bruch (Bobzin). Löffelenten (Anas clypeata)wurden ganzjährig gemeldet (wenn auch im Januarund Februar nur insgesamt 3 Meldungen). Es gab122 Meldungen über durchschnittlich 9,2 Vögel; derHöchstwert betrug am 17.0<strong>4.</strong> im llker Bruch mind. 60Ex. (Oidekop). 50 und mehr Ex. wurden auch nochvon den Meiner Teichen und aus der BS Okerauehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)5gemeldet. Erfolgreiche Bruten wurden nur in denRieselfeldern notiert (9 bzw. 6 pulli, Brombach undJortzick).Bei Kolbenenten (Netta rufina) gab es 25 Meldungenaus 5 Gebieten mit durchschnittlich 3,3 Ex. jeMeldung. Traditionsgemäß stammen die meistenMeldungen aus dem Riddagshäuser Teichgebiet;weitere Meldungen kommen aus den Rieselfeldern,dem llker Bruch, vom Moorhüttenteich in BS undden Meiner Teichen. Die Beobachtungen lagen zwischendem 0<strong>4.</strong>03. (1 Ex. Moorhüttenteich, Bartels)und 31.08. (2 Ex. Riddagshäuser Teiche, Garve).Die Höchstzahl waren mindestens 10 Vögel am22.07. im llker Bruch (Bobzin). Bei Tafelenten (Aythyaferina) beträgt der Mittelwert aus 112 Meldungen12,7 und der Höchstwert 140 Vögel (08.03.Meiner Teiche, Paszkowski). Eine erfolgreiche Brutmit 5 JV wurde nur aus dem Riddagshäuser Teichgebietgemeldet (Neuer Bleeksteich, Bobzin).Ein Paar Moorenten (Aythya nyroca) hielt sich am22.05. in der BS Okeraue auf (Jortzick). Dazu kamam 18. und 19.0<strong>4.</strong> ein Hybrid aus Moor- und Tafelentein den Rieselfeldern (ebenfalls Jortzick). Beider Reiherente (Aythya fuligula) wurden am 0<strong>4.</strong>12.auf den Wipshäuser Teichen mind. 350 Ex. gezählt(Thamm). Durchschnittlich wurden bei 198 Meldu~gen29,4 Ex. ermittelt. Erfolgreiche Bruten gab es mmindestens 7 Gebieten.Über Bergenten (Aythya marila) liegen ab de~07.12. fünf Einzelmeldungen über wohl 4 Ex. vor: Jeein Vogel auf den Üfinger Klärteichen (Schmidt),dem Tankumsee (Thamm), dem Salzgittersee(Schmidt und Garve) und dem Kiesteich lsin~erode(Heuer). Eine männliche Eiderente (Somatena _mollissima)rastete vom 05. bis 06.12. auf dem Wle?elaherKiesteich (Heuer, entdeckt von N. Kratt). E1neTrauerente (Melanitta nigra) notierte J. Heuer am28.1 0. auf dem Kiesteich lsingerode. Schellenten(Bucephala clangula) konnten hauptsächlich bis_ zum07.0<strong>4.</strong> (3 Ex. llker Bruch, Thamm) und dann Wiederab dem 13.09. (1 Ex. Klein llsede, Garve) beobachtetwerden . Dazu kamen 2 Beobachtungen im Juli inden Rieselfeldern (Jortzick und Schmidt). Es gab 75Meldungen mit dem Mittelwert von_ 4,9. und _demHöchstwert von 25 Vögeln (30.01. K1este1ch lsmgerode,Paszkowski).Zwergsäger (Mergus a/be/lus) wurden bis . zum21.0<strong>4.</strong> (3 Ex. llker Bruch, Thamm) und dann Wiederab dem 08.12. (1 Ex. Hasselkampsee,. Reimers)gemeldet. Es liegen 28 Meldungen über msgesamt115 Vögel vor. Maximal wurden 15 Ex. am 2~.01.auf den Wipshäuser Teichen gezählt (Thamm). UberMittelsäger (Mergus serrator) liegen 3 Meldun~envor: 2 bzw. 1 Ex. am 10. und 11 .01 . auf den WlpshäuserTeichen (Thamm bzw. Brombach) und-~ Ex.am 01.0<strong>4.</strong> im NSG Oker Steinfeld (Arnoldt). Gansesäger(Mergus merganser) wurden bis zum 27.05.(3 Ex. bei Schönewörde, Röder) und ab dem 30.1 0.(6 Ex. Meiner Teiche, Schenk) notiert. Es liegen 130Meldungen mit einem Mittelwert von 9,9 und einemHöchstwert von 59 Ex. (0<strong>4.</strong>12. Wipshäuser Teiche,Thamm) vor.2.4 GreifvögelWespenbussarde (Pernis apivorus) wurden zwischendem 30.0<strong>4.</strong> (1 nach Norden ziehendes Ex.,BS Okeraue, Petersen) und 27.08. (1 Ex. SchöppenstedterWVR, Sprötge) 17-mal als Einzelvögel in8 Gebieten beobachtet. 1 0 Beobachtungen entfallenauf die BS Okeraue und die Rieselfelder.Abb. 7: Wespenbussard in den Rieselfeldern.Foto: D. Taylor im Juli 2012Schwarzmilane (Milvus migrans) wurden zwischendem 16.03. (1 Ex. Mülldeponie Diebesstieg beiSalzgitter, diverse Beobachter) und 30.09. (2 überfliegendeEx. bei Weddel, Hommes) 124-mal mitdurchschnittlich 1,5 Vögeln pro Meldung notiert.Maximal wurden 5 Ex. am 16.09. auf einem Feld beiValzum notiert (Bobzin). Brutnachweise gab es in 6Gebieten. Vom Rotmilan (Milvus milvus) liegen überdas ganze Jahr verteilt 316 Meldungen mit durchschnittlich2,2 Ex. pro Meldung vor. Maximal wurden21 Ex. am 08.11. bei Wendessen am Schlafplatzgezählt (Heuer). Dazu beim Rotmilanmonitoring 25BP am 01.05. im Messtischblatt Schiaden (Heuer).Bruten gab es in mindestens 14 Gebieten.Über Seeadler (Haliaeetus albicil/a) liegen 181 Meldungenvon bis zu 5 Vögeln vor. Besonders erfreulichist, dass das Paar vom llker Bruch 2012 daszweite Jahr hintereinander erfolgreich gebrütet hatund wie 2011 wieder ein Jungvogel flügge gewordenist. Rund 60 Prozent der notierten Beobachtungenstammen aus dem llker Bruch; weitere Beobachtungengelangen u. a. in der lseniederung, dem Viehmoorbei Leiferde, dem Drömling, den Rieselfeldernund der BS Okeraue. Ein Großteil der Meldungenaus dem llker Bruch stammt von D. Hummel (unterstütztu. a. von H. Lampe, H. Krause und T. Plack).Rohrweihen (Circus aeruginosus) wurden zwischendem 16.03. (1 Weibchen BS Okeraue, Garve) und18.1 0. (1 weibchenfarbiges Ex. Meiner Teiche, Pa-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>6AVES Braunschweiq 4 (<strong>2013</strong>)szkowski) in zahlreichen Feuchtgebieten nachgewiesen(168 Meldungen über 287 Vögel). 16 ziehendeEx. notierte H. Sprötge am 1<strong>4.</strong>08. am SchöppenstedterWVR. Insgesamt wurden 8 BP in 4 Gebieten(bei BS Nord und BS Querum, BarnstorferWiesen, Schöppenstedter WVR und bei Meine)nachgewiesen. BV herrschte im Großen Moor (Hermenau).Kornweihen (Circus cyaneus) wurden biszum 21 .05. (1 Männchen bei Wartjenstedt, Garve)und dann wieder ab dem 20.08. (1 Weibchen amSchöppenstedter WVR, Sprötge) notiert. Recht ungewöhnlichfür den typischen Wintergast waren 7Meldungen zwischen April und September. Bei 47Meldungen mit 60 Vögeln betrug die Jahreshöchstzahl5 weibchenfarbige Ex. am 18.01. im Drömlingbei Breitenrode (Brombach) und 3 Ex. in der lseniederungam 18.02., Schmidt). Eine adulte weiblicheSteppenweihe (Circus macrourus) zog am 29.0<strong>4.</strong>durch die BS Okeraue (entdeckt von A. Torkler,Mitbeobachter u. a. H. Petersen und H. Schmidt).Über Wiesenweihen (Circus pygargus) liegen vom29.0<strong>4.</strong> bis 22.08. 13 Einzelmeldungen aus 8 Gebietenvor.chrysaetus) im <strong>4.</strong> KJ konnte G. Wende am 08.03. imGroßen Moor beobachten. Beobachtungen überFischadler (Pandion haliaetus) liegen vom 2<strong>4.</strong>03.Ue 1 ziehendes Ex. bei Essehof und Hordorf, Veltenbzw. Brombach) bis zum13.11. (1 ziehendes Ex. beiCremlingen, Brombach) vor. Die 27 Meldungen mitinsgesamt 29 Vögeln verteilen sich auf 14 verschiedeneGebiete. Maximal wurden zweimal 2 Vögel inder BS Okeraue und an den Meiner Teichen notiert(Velten bzw. Paszkowski).lAbb. 9: Merlin in den Rieselfeldern.Foto: D. Taylor im Dezember 2012Abb. 8: Rotfußfalke in der BS Okeraue.Foto: D. Taylor im April 2012Vom Habicht (Accipiter gentilis) gab es 76 Meldungenüber 94 Vögel . Brutnachweise gelangen imWendhäuser Wald (3 BP mit 5 JV, Puhlmann), derSchunteraue bei BS Querum (BP mit 2 JV, Kauert)s?wie in der Buchhor,st in Riddagshausen (BP mit 2~1s 3 JV, Bobzin). Uber Sperber (Accipiter nisus)liegen 163 Meldungen über 196 Vögel vor. Brutnachweisemit mindestens 10 erbrüteten JV kommenaus den Gebieten bei BS Nord, Grassel, Walleund dem Hötzumer Wald.Beim Mäusebussard (Buteo buteo) gab es Brutnachweisein 14 Gebieten mit über 80 JV. Vom Raufußbussard(Buteo lagopus) liegen bis zum 0<strong>4.</strong>03.(3 Ex. bei Hedeper, auch Jahreshöchstzahl, lsensee)und ab dem 17.11. (2 Ex. Feldmark Weddel,Hommes) 13 Beobachtungen vor. Die Beobachtungvom 17.11. war die einzige Meldung aus der zweitenJahreshälfte.Einen nach Norden ziehenden Steinadler (AquilaBeim Turmfalken (Fa/co tinnuncu/us) wurden 25Bruten aus 1 0 verschiedenen Gebieten gemeldet.Dabei wurden über 90 JV erbrütet. Einen adultenweiblichen Rotfußfalken (Fa/co vespertinus) konnteH. Schmidt am 29.0<strong>4.</strong> in der BS Okeraue entdecken.Der Vogel jagte 2 Stunden im Gebiet Insekten undkonnte noch von zahlreichen weiteren Beobachternbewundert werden. Der Merlin (Fa/co co/umbarius)wurde als Wintergast bis zum 31.03. (1 Ex. FeldmarkDestedt, Velten) und ab dem 06.09. (1 Ex. beiUmmern, Gerken) insgesamt 10-mal beobachtet.Dabei entfielen 9 Beobachtungen auf die zweiteJahreshälfte.Vom Baumfalken (Fa/co subbuteo) liegen aus derZeit zwischen dem 01.05. (1 bzw. 2 Ex. an den MeinerTeichen und im NSG Oker Steinfeld, Röder bzw.Arnoldt) und 03.09. (1 Ex. Schöppenstedter WVR,Sprötge) 30 Meldungen über 36 Vögel vor. BV gabes im Wendhäuser Wald und im Großen Moor.Wanderfalken (Fa/co peregrinus) wurden mit jeweils1 bis 2 Ex. 73-mal gemeldet. Davon entfallenrund zwei Drittel der Beobachtungen auf die Stadt<strong>Braunschweig</strong> und deren unmittelbare Umgebung.Zwei erfolgreiche Bruten mit 2 bzw. 4 Jungvögelngab es in Schiaden und Waltenbüttel (Heuer).2.5 Hühner, Rallen und KranichvögelNachdem Rebhühner (Perdix perdix) 2011 nur 10-mal gemeldet wurden, gab es 2012 erfreulicherweise52 Meldungen mit durchschnittlich 3,8 Ex. aus 21http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES Braunschweiq 4 (<strong>2013</strong>)7Gebieten. Maximal waren es 18 Ex. am 19.10. inSickte (Lautenbach). Brutnachweise gab es in derFeldflur bei Lamme und am Rande der BS Okeraue.Wachteln (Coturnix coturnix) wurden zwischen dem08.05. (1 Ex. an der Wabe bei BS, Steinmann) unddem 03.08. (mind. 5 Ex. bei Wedelheine, Brombach,auch Jahreshöchstzahl) 14-mal in 9 verschiedenenGebieten notiert (überwiegend rufend). 16 Fasane(Fasianus colchicus) notierte G. Brombach am20.12. in den Rieselfeldern.Wasserrallen (Rallus aquaticus) wurde ganzjährigaus 15 Gebieten insgesamt 115-mal mit 186 Vögelngemeldet. Maximal wurden 6 Vögel am 13.0<strong>4.</strong> in derBS Okeraue notiert (Petersen). Erfolgreiche Brutengab es mindestens in der BS Okeraue sowie an denMeiner und Schladener Teichen. BV bestand imGroßen Moor (Hermenau).Von Tüpfelsumpfhühnern (Porzana porzana) liegenaus 5 Gebieten (BS Okeraue, Rieselfelder,Schladener und Meiner Klärteiche und dem Kreuzteichin Riddagshausen) insgesamt 66 Meldungenvom 31.03. (1 Ex. Rieselfelder, Jortzick) bis zum06.10. (2 Ex. Meiner Teiche, Paszkowski) über insgesamt106 Vögel vor. Davon stammen 58 Meldungenaus den Rieselfeldern und der BS Okeraue.Höchstzahl waren mind. 5 Ex. am 16.08. in den Rieselfeldern(Petersen). Erfolgreiche Bru.~en gab eswohl mindestens in den Rieselfeldern. Uber Wachtelkönige(Crex crex) gab es zwischen dem 29.0<strong>4.</strong>(1 Ex. BS Okeraue, Petersen, Räder, Schmidt) unddem 0<strong>4.</strong>07. (1 Jungvogel BS Okeraue, Jortzick) 50Meldungen aus 11 verschiedenen Gebieten.Ex. am 05.11. im <strong>Braunschweig</strong>er Bürgerpark (Rinas).Blässhühner (Fulica atra) wurden mehrfach indreisteiliger Anzahl festgestellt. Die deutlich höchsteAnzahl waren mind. 600 Ex. am 30.07. auf denÜfinger Klärteichen (Fiebig).Über Kraniche (Grus grus) liegen ganzjährig 380zahlenmäßige Meldungen mit rund 28.000 Vögelnvor. Als Höchstzahl rasteten am 21.1 0. ca. 2.000Vögel bei Kaiserwinkel (Müller). Je 2.000 ziehendeVögel wurden am 05.03. in Veltenhof (Brombach)und am 07.12. bei Sickte (Lautenbach) notiert. Brutverdachtbestand im NSG Viehmoor bei Leiferdeund im Großen Moor (Hermenau).Abb. 11: Junger Wachtelkönig in der BS Okeraue.Foto: V. Jortzick im Juli 2012Abb. 10: Wasserralle im Schöppenstedter WVR.Foto: G. Brombach im August 2012Teichhühner (Ga/linula chloropus) wurden gan~jährig63-mal mit durchschnittlich 3,3 Ex. aus v1elenTeichgebieten gemeldet. Die Höchstzahl betrug 252.6 Watvögel I: Austernfischer bis SchnepfenAusternfischer (Haemotopus ostralegus) sind seitJahren Brutvögel in unserer Region. Hierzu die Ausführungenvon B. Hermenau: "ln unserer Region -also in den definierten Grenzen unseres Beobachtungsgebietes- gab es 13 Brutplätze an denen2012 gebrütet wurde, davon in <strong>Braunschweig</strong> 3 BP,alle erfolglos, in Peine 5 BP, davon mind. 4 BP erfolgreich,in WOB Fallersleben 1 bekanntes BP (imNachgelege erfolgreich), in Klein 1/sede 1 BP erfolgreich,in Vechelde 1 BP ohne Bruterfolg und in Wedlenstedt1 BP erfolgreich. Von je einem weiterenPaar in BS Heidberg, Peine Siederdorf und Edemissenist nicht eindeutig bekannt, ob sie 2012 gebrütethaben. Es bestand aber jeweils Brutverdacht Zusätzlichwurden außerhalb des definierten Beobachtungsgebietesnoch die folgenden BP erfasst: anden Klärteichen in Clauen 1 BP erfolgreich und amImmenser Teich bei Lehrte 1 BP ohne Erfolg. Insgesamtwurden 11 - 14 Jungvögel flügge (mit KlärleicheClauen sind 12- 15 flügge geworden). Der ersteBrutvogel am Brutplatz wurde 2012 am 08. März inPeine am Silberkamp Gymnasium festgestellt. Diehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>8AVES Braunschweiq 4 (<strong>2013</strong>)letzte Beobachtung am Brutplatz gelang am 1<strong>4.</strong>August nach erfolgreicher Zweitbrut in Fallerslebenauf den VfB Sportgelände."Bei der Gesamtauswertung liegen aus der Zeit zwischendem 08.03. (die erwähnten 2 Ex. bei Peine)und 17.08. (1 Ex. llker Bruch, Thamm) 43 Meldungenaus 12 Feucht- bzw. Brutgebieten über durchschnittlich1,9 Vögel pro Meldung vor. Als Höchstzahlan flüggen Vögeln wurden von B. Hermenaujeweils auf dem Sportplatz Klein llsede am 0<strong>4.</strong>07. 10Ex. sowie am 19.06. 5 Ex. notiert.2 Stelzenläufer (Himantopus himantopus) rastetenam 0<strong>4.</strong>06. an den Schladener Klärteichen (Heuer).Über Säbelschnäbler (Ricurvirostra avosetta) liegen13 Meldungen aus 3 Gebieten vor: vom 15.03.(2 Ex. BS Okeraue, Jortzick) bis 21 .03. (1 Ex. Rieselfelder,Jortzick und Brombach) 11 Meldungenüber 1 bis 2 Ex. aus der BS Okeraue und den Rieselfeldern,am 07.05. 2 Ex. an den Schladener Klärteichen(Heuer) und am 03.0<strong>4.</strong> die für das Beobachtungsgebietrekordverdächtige Anzahl von 16 Ex.auf den Meiner Teichen (Paszkowski).Vom Flussregenpfeifer (Charadrius dubius) liegenzwischen dem 17.03. (1 Ex. Rieselfelder, Jortzick,Räder, Taylor) und dem 13.09. (1 Ex. KlärteicheSchladen, Heuer) 227 Meldungen aus 18 Gebietenüber durchschnittlich 5,0 Vögel pro Meldung vor. DieHöchstzahl betrug am 18.04 . in der BS Okerauemind. 25 Ex. (Brombach). Sichere Brutnachweisegab es in 8 Gebieten; BV bestand auch noch in weiterenGebieten. Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula)wurden zwischen dem 06.05. (1 Ex. BS Okeraue,Schmidt) und 01 .11 . (1 Ex. Rieselfelder, Hermenau)insgesamt 43-mal mit durchschnittlich 2,3Vögeln je Meldung notiert. 37 Beobachtungen kommenaus der BS Okeraue, den Rieselfeldern undden Schladener Klärteichen ; die weiteren Beobachtungenentfallen auf das llker Bruch, die Meiner Teiche,das Schöppenstedter WVR und die Oker beiVienenburg. Im letztgenannten Gebiet wurde aucham 15. 09. die Höchstzahl von 12 Ex. notiert (Müller).Über Goldregenpfeifer (Piuvialis apricaria) liegennur 2 Meldungen vor. Bemerkenswerterweise wurdennur Einzelvögel beobachtet: am 28.02. imSchöppenstedter WVR (Sprötge) und am 10.07. inder BS Okeraue (Brombach). Über Kiebitzregenpfeifer(Piuvialis squatarola) liegen keine Meldungenvor.Kiebitze (Vanellus vanellus) wurden ganzjährig 280-mal mit durchschnittlich knapp 70 Vögeln gemeldet.Maximal waren es am 31 .08. ca. 750 Ex. im llkerBruch (Thamm). Neben zahlreichen Gebieten mitBrutpaaren und Brutverdacht gab es erfreulicherweisein mindestens 7 Gebieten nachgewieseneBruterfolge: in der BS Okeraue, in den BarnstorferWiesen, bei Bechtsbüttel und Lamme, im SchöppenstedterWVR, bei den Schladener Klärteichenund in der Wabeniederung.2 Knutts (Ca/idris canutus) rasteten am 08.09. beiden Klärteichen in Schiaden (Heuer).Für das Beobachtungsgebiet rekordverdächtige 17Sanderlinge ( Calidris alba) rasteten am 05.05. inden Rieselfeldern (zahlreiche Beobachter). Am08.05. konnte dort noch 1 Ex. notiert werden (Brombachund Schmidt). 2 weitere Ex. beobachtete M.Müller am 15.09. an der Oker bei Vienenburg.Vom Zwergstrandläufer (Calidris minuta) liegenaus 4 Gebieten (Rieselfelder, BS Okeraue, SchöppenstedterWVR und Schladener Klärteiche) vom29.0<strong>4.</strong> (1 Ex. BS Okeraue und Rieselfelder, Schmidtu. a.) bis zum 16.09. (2 bis 4 Ex. SchöppenstedterWVR; Bobzin bzw. Jürgens) 26 Beobachtungenüber durchschnittlich 1,6 Ex. vor. Jahreshöchstzahlwaren die 4 erwähnten Ex. im SchöppenstedterWVR sowie weitere 4 Ex. am 08.05. ebenda (Sprötge).Temminckstrandläufer (Calidris temmincki1)wurden vom 03.05. (1 Ex. Rieselfelder, Hermenausowie 5 bis 7 Ex. in der BS Okeraue, zahlreicheBeobachter) bis zum 27.08. (1 Ex. Klärteiche Schiaden,Heuer und Müller) insgesamt 39-mal gemeldet.Mit Ausnahme des Vogels vom 27.08. wurden alleVögel im Mai notiert. Im Durchschnitt waren es 4,4Vögel pro Meldung und maximal 11 Ex. am 12.05. inden Rieselfeldern (Oidekop). 35 Meldungen stammenaus der BS Okeraue und den Rieselfeldern,dazu 3 Meldungen von den Schladener Klärteichenund eine Meldung vom Schöppenstedter WVR.Über Sichelstrandläufer ( Calidris ferruginea) liegen22 Meldungen über wohl 8 Einzelvögel vom 07.05.( Klärteiche Schladen, Heuer) bis zum 1 0.09. (Rieselfelder,Petersen) aus 5 Gebieten vor (neben denerwähnten Gebieten auch Beobachtungen im llkerBruch, der BS Okeraue und dem SchöppenstedterWVR). Alpenstrandläufer (Calidris alpina) wurdenzwischen dem 01 .03. (1 Ex. BS Okeraue, Jortzick)und 31 .10. (2 Ex. llker Bruch, Velten) 81-mal mitdurchschnittlich 2,3 Ex. in 6 Feuchtgebieten beobachtet.Die Höchstzahl von 15 Ex. notierte W. Fiebigam 13.09. im Schöppenstedter WVR.Kampfläufer (Philomachus pugnax) wurden vom02.03. (1 Ex. Rieselfelder, Jortzick, Brombach, Petersen)bis zum 09.10. (1 Ex. SchöppenstedterWVR, Sprötge) 223-mal mit durchschnittlich 6,3Vögeln in 7 Gebieten gemeldet. Rund 80 % der Beobachtungenentfielen auf die Rieselfelder und dieBS Okeraue. Die Höchstzahl von 36 Ex. rastete am10.07. in der BS Okeraue (Brombach).Zwergschnepfen (Lymnocryptes minimus) wurden57 -mal mit durchschnittlich 1 ,6 Ex. pro Meldung in 8Gebieten bis zum 01 .05. (1 Ex. BS Okeraue, Hermenau)und dann wieder ab dem 19.09. (ebenfallsBS Okeraue, Hermenau). Die Höchstzahl von 5 Ex.notierte 2-mal B. Hermenau in den Rieselfeldern.Von der Bekassine (Gallinago gallinago) gab esüber das ganze Jahr verteilt 314 Meldungen mitdurchschnittlich 7,7 Vögeln aus vielen Feuchtgebie-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)9ten. Die Höchstzahl von 45 Ex. zählte P. Velten am01.09. in den Rieselfeldern. BV bestand im GroßenMoor (Hermenau). Waldschnepfen (Scolopax rusticola}wurden 1 0-mal aus 8 Gebieten gemeldet. NebenEinzelvögeln wurden nur einmal 2 Ex. bei Stederdorfnotiert (Otte). BV bestand im Großen Moor.Über Uferschnepfen (Limosa limosa) liegen 5 Meldungenüber 2 Vögel vor: 1 Ex. vom 22. - 25.0<strong>4.</strong> beiden Meiner Teichen (Paszkowski u. a.) und 1 Ex.am 19.07. im Schöppenstedter WVR (Sprötge). BeiPfuhlschnepfen (Limosa lapponica) konnten 2 Vögel(26 Meldungen jeweils aus den Rieselfeldernund der BS Okeraue) beobachtet werden: 1 Ex. vom17 .03. (Oidekop, Preusse und Räder) bis 21.03.(Jortzick und Brombach) und 1 diesjähriges Ex. vom08.09. (Schmidt und Taylor) bis 28.09. (Schmidt).Abb. 12: Zwergschnepfe in den Rieselfeldern.Foto: D. Taylor im Januar 20122 einzelne Regenbrachvögel (Numenius phaeopus)wurden in der BS Okeraue beobachtet: am 11.0<strong>4.</strong>(Petersen) und am 06.07. (Jortzick, Brombach,Schmidt und Taylor). Vom Großen Brachvogel(Numenius arquata) gab es zwischen dem 25.02.(1 Ex. im Großen Bruch bei Mattierzoll , lsensee) und12.12. (1 Ex. Rieselfelder, Jortzick und Hermenau)insgesamt 39 Meldungen über durchschnittlich 1 ,8Vögel). Höchstzahl waren 6 Ex. am 23.03. in derIsaniederung (Thamm).Dunkle Wasserläufer (Tringa erythropus) wurdenzwischen dem 22.03. (1 Ex. Schapenbruchteich,Bobzin) und 20.09. (1 Ex. BS Okeraue, Oldekop) 77-mal in 8 Gebieten mit durchschnittlich 2,3 Ex. notiert.Jahreshöchstzahl waren 10 Ex. am 03.05. in denRieselfeldern (Oidekop). Meldungen über Rotschenkel(Tringa totanus) gibt es zwischen dem2<strong>4.</strong>03. (1 Ex. in den Rieselfeldern, Jortzick, Brombach,Petersen) und 13.09.(2 Ex. Fuhsewiesen beiKlein llsede, Garve). Es liegen 47 Meldungen aus 8verschiedenen Gebieten vor; maximal waren es 4Ex. am 31.05. in den Rieselfeldern (Jortzick). DerDurchschnittswert lag bei 1,2 Vögeln. Beim Grünschenkel(Tringa nebularia) liegen zwischen dem03.0<strong>4.</strong> (1 Ex. Rieselfelder, Jortzick, Oldekop, Spröt-ge) und 27.09. (1 Ex. Meiner Teiche, Paszkowski)232 Beobachtungen aus 1 0 Gebieten mit durchschnittlich2,9 Vögeln pro Meldung vor. Maximalrasteten am 08.05. 23 Ex. in den Rieselfeldern(Schmidt).Waldwasserläufer (Tringa ochropus) wurden ganzjährig348-mal mit durchschnittlich 4,4 Ex. aus über20 Gebieten gemeldet. 70 % der Beobachtungenentfielen auf die Rieselfelder und die BS Okeraue.Maximal waren es am 03.0<strong>4.</strong> mind. 30 Ex. in denRieselfeldern (Jortzick). Im Großen Moor bestandBV (Hermenau). Bruchwasserläufer (Tringa glareola)wurden zwischen dem 03.0<strong>4.</strong> (1 Ex. Rieselfelder,Sprötge) und 28.09. (1 Ex. llker Bruch, Thamm) 235-mal in 11 Gebieten mit durchschnittlich 8,7 Vögelnpro Meldung beobachtet. Es entfielen fast 80 % allerMeldungen auf die Rieselfelder und BS Okeraue.Am 0<strong>4.</strong>05. rasteten in den Rieselfeldern 60 Ex.(Hermenau).Beim Flussuferläufer (Actitis hypo/eucos) wurdenBeobachtungen vom 2<strong>4.</strong>0<strong>4.</strong> (1 Ex. Rieselfelder,Jortzick) bis 01.1 0. (2 Ex. Kreuzteich im RiddagshäuserTeichgebiet, Bobzin) notiert. Es liegen 145Beobachtungen aus 13 Gebieten über durchschnittlich2,4 Vögel vor. Maximal wurden am 17.07. in derBS Okeraue 14 Ex. gezählt (Velten). Über Steinwälzer(Arenaria interpres) liegen 20 Beobachtungenüber zwei Vögel vor: 1 Ex. vom 19.05. (entdecktvon H. Spitzner) bis 30.05. (Heuer) an den SchiadenarKlärteichen und 1 Ex. vom 16.08. (Jortzick undPetersen) bis 27.08. (Jortzick und Brombach} in denRieselfeldern.2.7 Watvögel II: Raubmöwen bis AlkenSchwarzkopfmöwen (Larus melanocephalus) wurden8-mal zwischen dem 12.03. (1 Ex. Rieselfelder,Jortzick) und 01 .08. (1 Ex. BS Okeraue, Petersen)beobachtet. Mit einer Ausnahme (2 Ex. am 01 .0<strong>4.</strong>am Waller See, Petersen) stammen alle Beobachtungenaus der BS Okeraue und den Rieselfeldern.Maximal wurden 3 Ex. am 31 .03. in den Rieselfeldernnotiert (Jortzick).Von der Zwergmöwe (Larus minutus) gab es nur 3Meldungen: 1 bzw. 3 Ex. am 06.01. und 17.03. inden Rieselfeldern (Jortzick bzw. Preusse) und 1 Ex.am 07.06. an den Meiner Teichen (Paszkowski).Bei der Lachmöwe (Larus ridibundus) sind größereBrutkolonien im Wendesser Moor und in Klein llsedezu erwähnen. Einige wenige Paare brüteten auch anden Meiner und Schladener Klärteichen, im SchöppenstedterWVR und im Großen Moor (Hermenau).Als Höchstzahl wurden rund 300 Vögel von R. Gerkenam 1<strong>4.</strong>0<strong>4.</strong> in Klein llsede notiert. Ein teilleuzistischerVogel hielt sich am 27.02. in den Rieselfeldernauf (Jortzick). Bei Sturmmöwen (Larus canus) wurdenals Höchstzahl mehrfach rund 40 Ex. im Hafenhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>10AVES Braunschweiq 4 (<strong>2013</strong>)in BS und am Kiesteich lsingerode gezählt (Petersenund Heuer).Im Winter und Frühjahr 2012 wurden aufgrundeinesstarken Einflugs nach Deutschland auch im Beobachtungsgebietseltene Möwen wie Polar-, Eis- undTundramöwe beobachtet. Ein ausführlicher Artikelüber diese seltenen bis sehr seltenen Möwenartenund -unterarten) wurde von G. Braemer in AVES 3veröffentlicht (BRAEMER 2012). Daher werden imJahresbericht diese Beobachtungen nicht noch einmalausführlich erläutert.Abb. 13: Leuzistische Silbermöwe in den Rieselfeldern.Foto: G. Brombach im Januar 2012Über Heringsmöwen (Larus fuscus) liegen 25 Meldungenmit durchschnittlich 1,9 Vögeln vor. Max.wurden je 6 Ex. am 18.1 0. und 09.11. vom HeerterSee gemeldet Ueweils Schmidt). Es konnte nebender Unterart L. f. grae/lsii auch die Unterart L. f. intermedius(Brombach und Petersen) beobachtetwerden. Dazu liegen 8 Meldungen der Unterart L. f.fuscus ("Baltische" Heringsmöwe) über wohl 2 Vögelvor: 1 adultes Ex. am Kiesteich lsingerode (17.01.Brombach) sowie ein Vogel im 2. Kalenderjahr, dervom 21 .03. bis 08.05. mehrfach in den Rieselfeldernund der BS Okeraue beobachtet werden konnte(diverse Beobachter). Eine am 15.03. bei der MülldeponieDiebesstieg bei Salzgitter Heerte zunächstals Heringsmöwe der Unterart L. f. grae/lsii bestimmteMöwe wurde vom Möwenexperten M. Gottschlinganhand vorliegender Fotos als Tundramöwe (L. f.heug/im) bestimmt. Der Vogel konnte noch mindestensbis zum 17.03. (Räder) beobachtet werden. DieMittelmeermöwe (Larus michahellis) wurde 29-malmit durchschnittlich 2,3 Ex. gemeldet. Maximal warenes 7 Vögel am 17.01. am Kiesteich lsingerode(Brombach). Bei der Silbermöwe (Larus argentatus)sei ein komplett leuzistischer Vogel (29.01. Rieselfelderund Mülldeponie ALBA, Petersen) erwähnt.Die Höchstzahl betrug ca. 2.000 Vögel am 1<strong>4.</strong>01 .bei der Mülldeponie ALBA in <strong>Braunschweig</strong> (Räder).Über die Steppenmöwe (Larus cachinnans) liegen78 Meldungen (durchschnittlich 3,3 Vögel) vor. AlsHöchstzahl hielten sich 12 Vögel am 15.01. auf demKiesteich lsingerode auf (Heuer).Polarmöwen (Larus glaucoides) wurden vom 06.01.bis 05.0<strong>4.</strong> Ue 1 Ex. Mülldeponie Salzgitter Diebesstieg,jeweils Thamm) 10-mal neben Einzelvögelnmit max. 2 Ex. (13.03. Rieselfelder, Jortzick) auf derMülldeponie in Salzgitter und in den Rieselfeldernnotiert. Zudem konnten vom 17.03. (Jortzick undRäder) bis 07.0<strong>4.</strong> (Otte) auf der Mülldeponie Salzgitterund Umgebung (Heerter See) 1 Ex. der UnterartL. g. kumlieni (Kumlienmöwe) 7-mal beobachtetwerden (diverse Beobachter). Anhand einer nachträglichenFotoauswertung durch Möwenexpertenwurde festgestellt, dass die Möwe bereits am SteinhuderMeer und bei Minden beobachtet wurde. Auchbei der von V. Jortzick in den Rieselfeldern beobachtetenK3-Polarmöwe handelte es sich um dieKumlienmöwe. Es war die erste in Deutschlandnachgewiesene Kumlienmöwe. Eine leuzistischeEismöwe (Larus hyperboreus) rastete am 17.03. inden Rieselfeldern (u. a. Jortzick, Räder, Taylor). Beidem Vogel hat es sich eventuell auch um einen Hybridaus Silber- und Eismöwe gehandelt (Quelle:http://nwo-avi.com/blog/?page_id=3232). Mantelmöwen(Larus marinus) wurden 15-mal mit 1 bismax. 2 Ex. in 6 Gebieten beobachtet. Am 06.01.gelang V. Jortzick die Beobachtung einer Dreizehenmöwe(Rissa tridactyla) in den Rieselfeldern.Von Raubseeschwalben (Sterna caspia) liegen 6Beobachtungen über 3 Vögel vor: am 1<strong>4.</strong>0<strong>4.</strong> in denRieselfeldern 2 Ex. (Brombach, div. Mitbeobachter)und 1 Ex. am 25.0<strong>4.</strong> in der BS Okeraue (diverseBeobachter).2 Brandseeschwalben (Sterna sandvicensis) entdeckteH. Teichmann am 09.06. in den Rieselfeldern.Abb. 14: Raubseeschwalben in den Rieselfeldern.Foto: G. Brombach im April2012Über Flussseeschwalben (Sterna hirundo) liegenvom 02.06. (1 Ex. llker Bruch, Thamm) bis zum21 .08. (1 Ex. llker Bruch, Oldekop) 33 Meldungenaus der BS Okeraue, den Meiner Teichen, demSchöppenstedter WVR und dem llker Bruch überdurchschnittlich 2,3 Vögel vor. 29 Meldungen stammenaus dem llker Bruch. Dies ist damit begründet,dass hier die erste erfolgreiche Brut im Beobach-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)11tungsgebiet seit Menschengedenken erfolgte. Dabeiwurde ein Jungvogel flügge. Die Höchstzahl von 4Ex. notierte H. Sprötge am 08.06. im SchöppenstedterWVR.Eine Küstenseeschwalbe (Sterna paradisaea)konnte R. Thamm am 16.06. am Tankumsee beobachten.Über Weißbart-Seeschwalben (Chlidonias hybridus)liegen 3 Meldungen vor: 1 Ex. am 0<strong>4.</strong>05. amSchapenbruchteich in Riddagshausen (Brombach),1 Ex. am 20.05. im NSG Oker Steinfeld bei Vienenburg(Heuer) und 2 Ex. am 06.06. im llker Bruch(Sprötge). Trauerseeschwalben ( Chlidonias niger)wurden zwischen dem 26.0<strong>4.</strong> (1 Ex. Rieselfelder,Jortzick bzw. 2 Ex. im Schöppenstedter WVR, Velten)und 28.06. (2 Ex. llker Bruch, Velten) 18-mal mitdurchschnittlich 1,7 Vögeln pro Meldung notiert.Maximal waren es 4 Ex. am 0<strong>4.</strong>05. bei Wendeburg(Räder). 11 Meldungen stammen aus der BS Okeraueund den Rieselfeldern; weitere Meldungenkommen vom llker Bruch, dem Großen Moor (Hermenau),vom Kiesteich lsingerode und dem SchöppenstedterWVR. Eine juvenile Weißflügel­Seeschwalbe (Ch/idonias /eucopterus) jagte am0<strong>4.</strong>08. in der BS Okeraue (entdeckt von D. Taylor,zahlreiche Mitbeobachter).(Sprötge). Ein Schwarm von mind. 1.000 Ringeltauben( Co/umba palumbus) zog am 16.12. bei denÜfinger Klärteichen nach Südwesten (Schmidt}.Türkentauben (Streptopelia decaocto) wurden 33-mal durchschnittlich mit 2,0 Vögeln gemeldet.Höchstzahl waren 7 Ex. am 15.12. bei Meinersen(Preusse). Von Turteltauben (Streptopelia turtur)liegen zwischen dem 01.05. (1 rufendes Ex. im NSGOker Steinfeld, Arnoldt} und dem 02.08. (1 Ex.Schöppenstedter WVR; Sprötge) 10 Meldungenüber 13 Vögel vor. Maximal wurden bei Hornburg imGroßen Bruch am 10.06. 3 Ex. notiert (Müller).Der erste rufende Kuckuck (Cuculus canorus) wurdejeweils am 23.0<strong>4.</strong> in den Rieselfeldern (Jortzick),in der Dibbesdorfer Straße in <strong>Braunschweig</strong> (Barteis)und an den Meiner Teichen (Paszkowski) notiert.H. Sprötge konnte am 09.08. im SchöppenstedterWVR einen von Teichrohrsängern gefüttertenJungvogel beobachten. Die letzte Beobachtung gelangN. Räder noch am 30.09. in den Rieselfeldern.Bei der Schleiereule (Tyto a/ba) wurden von R.lsensee 2 erfolgreiche Bruten in einem Nistkastenan seinem Wohnhaus bei Hedeper gemeldet. Dabeiwurden 5 bzw. in der Zweitbrut 4 Jungvögel flügge.Weiterhin gab es noch 11 Meldungen über 8 Vögel(neben Einzelvögeln nur einmal 2 Ex. bei BS Bevenrode,Brombach}. Dabei waren leider auch zweiTotfunde: 1 Ex. an der Autobahnauffahrt BS Ost(Lehmhus) und 1 Ex. in der BS Okeraue (Brombachund Petersen). Der Vogel hatte sich mit dem Flügelin einem Stacheldrahtzaun verheddert.Fast schon eine Sensation war die Meldung vongleich 2 Zwergohreulen (Otus scops): Ein Vogelkonnte vom 10.05. (Heuer, Erstbeobachtung T.Chrost) bis zum 18.06. bei Schiaden beobachtet/verhörtwerden; das zweite Exemplar am 23.05.bei Heiligendorf im Kreis Wolfsburg (Paszkowski;Erstbeobachtung durch K. H. Dorge).Vom Uhu (Bubo bubo} liegen 5 Meldungen aus dreiGebieten vor: vom vTI-Gelände in BS (zweimal1 Ex., 2 wohl erfolglose Bodenbruten, Räder),1 Brutpaar bei Harlingerode (2 Jungvögel, Müller)und 1 BP an der Oker bei Vienenburg (1 Jungvogel,Sprötge und Müller). Waldkäuze (Strix aluco) wurden37 -mal aus zahlreichen Gebieten gemeldet.Erfolgreiche Bruten wurden in 6 Gebieten notiert.Insgesamt wurden mind. 15 Jungvögel erbrütet.Abb. 15: Weißflügel-Seeschwalbe in der BS Okeraue.Foto: H. Teichmann im August 20122.8 Tauben bis Spechtvögel (incl. Eulen)Über Hohltauben (Columba oenas) gab es 61 Meldungenaus zahlreichen Gebieten mit durchschnittlich4,0 Vögeln pro Meldung. Maximal wurden ca ... soEx. am 07.01. auf einem Feld bei Hornburg gezahltÜber Waldohreulen (Asio otus) gibt es 57 Meldungenüber 32 Vögel aus 13 Gebieten. Knapp zweiDrittel der Meldungen entfielen auf die Rieselfelder.Hier erbrüteten 2 BP wohl 6 JungvögeL Weitereerfolgreiche Bruten mit zusammen mind. 15 JV wurdenbei BS Nord (Richter), BS GrasselfWalle(Schlosser und Polle), bei Hornburg (Heuer) und beiWeddel (Feldmark + Ort, Hommes) nachgewiesen.Sumpfohreulen (Asio f/ammeus) wurden 8-mal in 8verschiedenen Gebieten mit insgesamt 17 Vögelnhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>12AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)notiert. Höchstzahl waren insgesamt 9 Ex. am1<strong>4.</strong>02. bei Hornburg (Heuer und Müller).Zwei Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus) beobachteteG. Brombach am 23.07. bei Meinersen.Brutverdacht bestand im Großen Moor (Hermenau).Die ersten Mauersegler (Apus apus) des Jahresnotierte V. Jortzick am 1<strong>4.</strong>0<strong>4.</strong> in den Rieselfeldern (3Ex.). Letztmalig wurde ein Vogel am 02.09. bei Veltenhofbeobachtet (Petersen). Maximal wurdenmehrfach ca. 100 Ex. notiert.Beim Eisvogel (Aicedo atthis) gab es 119 Meldungenüber 129 Vögel. Bruten wurden nicht gemeldet.20 Buntspechte (Dendrocopos major) zählte H.Schmidt am 02.03. in der Buchhorst bei Riddagshausen.Über Mittelspechte (Dendrocopos medius)liegen 54 Beobachtungen von insgesamt 71 Vögelnaus 16 Gebieten vor. Am 17.03. ermittelteM. Steinmannbei einer Kartierung 4 BP im Rautheimer Holz.Am 18.05. konnte E. Garve im Drömling bei Kaiserwinkelein Männchen beobachten, das einenBaummarder erfolgreich von der Bruthöhle vertreibt.Der Kleinspecht (Dendrocopos minor) war 19-malin 13 Gebieten vertreten. Neben Einzelvögeln konntennur einmal 2 Ex. notiert werden (H. Schmidt am02.03. im Riddagshäuser Teichgebiet).2.9 Sperlingsvögel!: Lerchen bis BraunellenVon der Heidelerche (Lullula arborea) gibt es 44Meldungen über insgesamt 57 Vögel (überwiegendaus der Umgebung Gifhorns). Bei der Feldlerche(Aiauda arvensis) gab es keine Auffälligkeiten.Abb. 16: Eisvogel in den Rieselfeldern.Foto: V. Jortzick im September 201217 Bienenfresser (Merops apiaster) rasteten am12.05. auf dem Schandelaher Wohld (nach Meldungvon Dr. D. Zacharias).Ein Wiedehopf ( Upupa epops) konnte am 01 .05.auf dem Sportplatz in Harlingerode beobachtet werden(Heuer, lt. B. Reinecke).Der Wendehals (Jynx torquilla) wurde zwischendem 13.0<strong>4.</strong> (1 Ex. Rieselfelder, Jortzick) und dem12.08. (2 Ex. Feldmark Weddel, Hommes) 32-malgemeldet. Erfolgreiche Bruten gab es am KleinenFallstein bei Hornburg (4 JV, Heuer), in den Herzogsbergenbei Cremlingen (Zahl der JV nicht bekannt,Steinmann) und in der Feldmark bei Weddel(wohl 2 JV, Hommes). BV bestand im Großen Moor(Hermenau). Vom Grauspecht (Picus canus) gabes 7 Beobachtungen über je ein Ex. aus den Rieselfeldern(5 Beobachtungen), dem Teichgebiet Riddagshausen(Sprötge) und dem Heerter See (Brombach).Grünspechte (Picus viridis) wurden 152-mal(174 Vögel) gemeldet. Der Schwarzspecht (Dryocopusmartius) wurde 96-mal mit insgesamt 113Vögeln in zahlreichen Gebieten notiert. MindestensErstbeobachtungen des Jahres: Uferschwalbe (Ripariariparia) 1 0.0<strong>4.</strong> (mind. 2 Ex. BS Okeraue,Schmidt), Rauchschwalbe (Hirundo rustica) 28.03.(1 Ex. Rieselfelder, Jortzick), Mehlschwalbe (Delichanurbicum) 05.0<strong>4.</strong> (1 Ex. Rieselfelder, Jortzick).Letzte Beobachtungen: Uferschwalbe 1<strong>4.</strong>08. (3 Meldungenaus den Rieselfeldern, der BS Okeraue unddem Teichgut Ösingen), Rauchschwalbe 16.11. (1Ex. Rieselfelder, Jortzick) und Mehlschwalbe 23.09.(ca. 5 Ex. bei Klein llsede, Gerken). Uferschwalbenbrüteten in Brutkolonien in der Sandgrube in denRieselfeldern (30 bis 50 BP, Oldekop), der Kiesgrubebei Weddel (ca. 100 Brutröhren, Hommes), in 2Kiesgruben bei Abbesbüttel (zusammen knapp 15BP, Paszkowski) und in einer kleiner Brutkolonie amWaller See (Oidekop). Höchstzahlen: am 03.06. imllker Bruch Uferschwalbe mind. 200 Ex. und Rauchschwalbemind. 400 Ex. Ueweils Brombach); Mehlschwalbeca . 100 Ex. in <strong>Braunschweig</strong> am JKI­Gelände (Hommes).Die Erstbeobachtung eines Baumpiepers (Anthustrivialis) erfolgte jeweils am 1 0.0<strong>4.</strong> durch V. Jortzickin den Rieselfeldern (1 Ex.) und durch H. Sprötge imSchöppenstedter WVR (3 Ex.). 11 Ex. notierte G.Brombach am 23.0<strong>4.</strong> in den Rieselfeldern. Dort beobachteteH. Schmidt auch am 23.09. den letztenVogel des Jahres. Wiesenpieper (Anthus pratensis)wurden ganzjährig 62-mal gemeldet. Maximal wurdenmehrfach 20 Vögel gezählt. Einen adulten Rotkehlpieper(Anthus cervinus) notierte G. Wende am05.09. bei den Schladener Klärteichen. Bergpieper(Anthus spinoletta) wurden als Wintergäste bis zum12.0<strong>4.</strong> (2 Ex. BS Okeraue, Petersen) und dann wiederab dem 07.10. (2 Ex. Rieselfelder, Taylor undSchmidt) hauptsächlich in den Rieselfeldern und derBS Okeraue beobachtet. Es gab 54 Meldungen(durchschnittlich 7,7 Ex.). Als Höchstzahl wurdenmind. 40 Ex. am 11.12. in den Rieselfeldern gezählt(Brombach).http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)13Die Erstbeobachtung einer Wiesenschafstelze(Motacilla flava) erfolgte am 06.0<strong>4.</strong> in der lseniederung(Thamm). Es gab 37 Meldungen über durchschnittlich10,6 Vögel. Als Höchstzahl wurden mehrfachmindestens 50 Ex. notiert. Thunbergschafstelzen(M. fl. thunbergt) wurden vom 27.0<strong>4.</strong> bis01.05. 7-mal mit insgesamt wohl 6 verschiedenenVögeln nur in der BS Okeraue und den Rieselfeldernbeobachtet (diverse Beobachter).Ein Höhepunkt des Jahres 2012 war am 27.0<strong>4.</strong> dieEntdeckung einer männlichen Zitronenstelze (Motacillacitreola) durch D. Taylor in der BS Okeraue.Der zweijährige Vogel der Unterart "Citreola" erfreutenoch zahlreiche Mitbeobachter.Abb. 17: Zitronenstelze in der BS Okeraue.Foto: 0. Taylor im Apri12012Von der Gebirgsstelze (Motacilla cinerea) liegen 61Meldungen über durchschnittlich 1,6 Vögel vor. Maximalzählte E. Garve am 06.01. 7 Ex. in den Rieselfeldern.Mindestens 80 Bachstelzen (Motacilla alba)rasteten am 02.10. in den Rieselfeldern (Jortzick).Eine männliche Trauerbachstelze (M. a. yarrellit)wurde wiederholt an der Mülldeponie Salzgitter Diebesstiegbei Salzgitter Heerte beobachtet. Der Vogelhat zusammen mit einer Bachstelze in einer seltenzu beobachtenden Mischbrut erfolgreich Junge aufgezogen.Vom Seidenschwanz (Bombycil/a garrulus) gab es15 Meldungen über durchschnittlich 9,4 Vögel ~us 7Gebieten. Höchstzahl waren 20 Ex. am 21.02. m BSKanzlerfeld (Röder). Wasseramseln (Cinclus cinclus)wurden 10-mal mit zusammen 15 Ex. gemeldet.Alle Beobachtungen stammen von der Oker beiVienenburg.Erstgesänge: Heckenbraunelle (Prunella modularis)16.02. (2 Vögel in BS, Jortzick). Nachtigall (Lusciniamegarhynchos) 1<strong>4.</strong>0<strong>4.</strong> Adenbüttel (Paszkow-ski). Von der Nachtigall liegen 71 Meldungen überdurchschnittlich 2,1 Ex. vor. Höchstzahl waren 16Vögel (8 BP) am 12.05. am Kiesteich lsingerode(Heuer).Vom Blaukehlchen (Luscinia svecica) gab es zwischendem 02.0<strong>4.</strong> (1 Ex. Rieselfelder, Jortzick,Brombach, Petersen) und 01 .09. (1 Ex. Rieselfelder,Taylor und Schmidt) nur 13 Meldungen über 18 Vögel(dabei auch Mehrfachnennungen). 9 Meldungenkamen aus den Rieselfeldern; weitere Beobachtungengelangen nur in Klein llsede (dort auch am1<strong>4.</strong>0<strong>4.</strong> die Höchstzahl von 3 Ex., Gerken) und denSchladener Klärteichen. Erfolgreiche Bruten konntennicht nachgewiesen werden ; einen erfolglosen Brutversuchgab es an den Schladener Klärteichen(Heuer). Nachdem die Art von 2009 bis 2011 erfolgreichin der BS Okeraue gebrütet hatte, kam es dortwohl aufgrund veränderter Biotopverhältnisse (zurBrutzeit sehr hoher Wasserstand) 2012 zu keinerBrutansiedlung.Über Hausrotschwänze (Phoenicurus ochrurus)liegen zwischen dem 0<strong>4.</strong>03. (1 Ex. bei Hedeper,lsensee) bis zum 19.1 0. (1 Ex. Rieselfelder, Jortzick)43 Meldungen über 104 Vögel vor. Mind. 15 Ex.wurden am 02.1 0. durch R. Thamm in der lseniederungbeobachtet. Gartenrotschwänze (Phoenicurusphoenicurus) wurden zwischen dem 19.03. (1Männchen in Sonnenberg, Fiebig) und 12.1 0. (1 Ex.bei Weddel , Lehmhus) 42-mal mit durchschnittlich1,5 Ex. notiert. Die Höchstzahl von 6 Ex. zählte G.Brombach am 28.05. in BS Veltenhof.Vom Braunkehlchen (Saxico/a rubetra) gab eszwischen dem 12.0<strong>4.</strong> (1 Männchen BS Okeraue,Brombach) und dem 13.10. (1 Ex. NSG Viehmoorbei Leiferde, Preusse) 62 Beobachtungen vondurchschnittlich 2,3 Vögeln. Maximal wurden jeweilsam 15.05. im Drömling bei Kaiserwinkel (Brombach)und am 22.06. im lsetal (Thamm) 7 Ex. beobachtet.2 futtertragende Brutpaare notierte R. Jürgens am18.06. in den Barnstorfer Wiesen; BV bestand imGroßen Moor (Hermenau).Abb. 18: Schwarzkehlchen in den Rieselfeldern.Foto: D. Taylor im Dezember 2012http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>14AVES Braunschweiq 4 (<strong>2013</strong>)Die ersten Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola)wurden am 05.03. in den Rieselfeldern (Brombach)und im NSG Viehmoor bei Leiferde (Preusse, jeweils1 Ex.) beobachtet. Es liegen 206 Beobachtungenvon durchschnittlich 2,3 Vögeln vor. 2 Ex. (1 Männchenund 1 weibchenfarbiger Vogel) versuchteneinen Überwinterungsversuch in den Rieselfeldern.Dieser endete erst beim Einsetzen von strengemFrost. Seide Vögel konnten letztmalig am12.01 .<strong>2013</strong> (Schmidt) und ein Vogel noch bis zum18.01.<strong>2013</strong> (u. a. Jortzick) beobachtet werden. Maximalwurden 17 Ex. notiert (05.06. lseniederung,Thamm). Erfolgreiche Bruten gab es in mindestens8 Gebieten.Über Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe) liegenfür die Zeit vom 06.0<strong>4.</strong> (1 Ex. lsetal, Thamm) biszum 01.09. (1 Ex. Feldflur Bansleben, Schmidt) 23Meldungen über durchschnittlich 2,7 Vögel pro Meldungvor. Maximal waren es 13 Ex. am 15.05. imDrömling bei Kaiserwinkei/Jahrstedt (Brombach).2.10 Sperlingsvögel II: Drosseln bis FliegenschnäpperDurchziehende Ringdrosseln (Turdus torquatus)wurden 6-mal mit insgesamt 7 Ex. notiert: ein Weibchenschon am 27.01. in der lseniederung (Thamm),2 Ex. am 03.0<strong>4.</strong> bei Lamme (Jortzick), 1 Ex. am07.0<strong>4.</strong> in Harlingerode (Heuer lt. M. Reinecke) und 2bzw. 1 Ex. am 18. und 28.0<strong>4.</strong> in den Rieselfeldern(Brombach und jeweils Jortzick). Bei Wacholderdrosseln(Turdus pilaris ) hielten sich mind. 750 Ex.am 25.02. in der lseniederung auf (Thamm). Dortbeobachtete R. Thamm am 22.02. auch ein teilleuzistischesEx. mit weißen Kopfseiten . Bruten wurdenaus dem Stadtgebiet <strong>Braunschweig</strong> und vom GifhornerSchloss gemeldet. Singdrosseln (Turdusphilomelus) wurden fast ganzjährig vom 15.01. (1Ex. Rieselfelder, Gerken) bis zum 12.12. (3 Ex. Rieselfelder,Jortzick) gemeldet. Den Erstgesang härteM. Steinmann am 08.03. im Mascheroder Holz. 18Ex. zählte G. Brombach am 05.03. in den Rieselfeldern. Von der Rotdrossel (Turdus iliacus ) gab esbis zum 13.0<strong>4.</strong> (15 Ex. in der lseniederung, Thamm)und ab dem 11 .10. (10 Ex. bei Neubokel, Thamm)44 Meldungen über durchschnittlich 9,4 Vögel(Höchstzahl ca . 50 Ex. am 06.0<strong>4.</strong> im lsetal bzw. am09.11 . bei Neubokel, jeweils Thamm). Misteldrosseln(Turdus viscivorus) wurden ganzjährig 61-malmit max. 13 Ex. (20.03. Oker bei Heiningen, Heuer)gemeldet. Den ersten singenden Vogel notierte E.Garve am 25.01 . im Riddagshäuser TeichgebietFeldschwirle (Locustella naevia) wurden zwischendem 13.0<strong>4.</strong> (1 Ex. in der BS Okeraue, Petersen,Jortzick und Taylor) und 05.08. (1 Ex. Rieselfelder,Petersen) insgesamt 83-mal mit durchschnittlich 2,4Vögeln beobachtet bzw. gehört. Maximal wurden 11Ex. am 22.05. im lsetal notiert (Thamm). VomSchlagschwirl (Locustella fluviatilis) gab es vom19.05. (Barnbruch, Thamm) bis zum 27.06. (NSGBS Okeraue Wallerweg, dort auch SV, Brombach) 8Einzelmeldungen: Neben den erwähnten Beobachtungsortengab es auch 4 Meldungen aus den Rieselfeldern(Jortzick und Petersen) und ei~e Meldungaus der Feldflur Weddel (Hommes). Uber Rohrschwirle(Locustella luscinioides) liegen vom 29.0<strong>4.</strong>(1 Ex. Meiner Teiche, Paszkowski) bis zum 07.07. (1Ex. Weddeler Teich, Hommes) nur 14 Nachweiseüber 17 Vögel aus 5 Gebieten vor. 9 Meldungenstammen vom Weddeler Teich; weitere Meldungenkommen aus Klein llsede, der BS Okeraue und derDibbesdorfer Straße in BS. Auffällig im Vergleich zuden Vorjahren war das völlige Fehlen der Art 2012 inden Rieselfeldern und nur eine Meldung aus der BSOkeraue. Maximal sangen 3 Ex. am 06.07. in denFuhsewiesen bei Klein llsede (Garve).Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus)wurden zwischen dem 11 .0<strong>4.</strong> (1 Ex. BS Okeraue,Jortzick und Petersen) bis zum 01 .09. Ue 1 Ex. inden Rieselfeldern, Jortzick bzw. in der BS Okeraue,Velten) 50-mal notiert. 47 Meldungen kamen ausden Rieselfeldern und der BS Okeraue; die anderenMeldungen stammen vom Schöppenstedter WVR,dem Teichgut Oesingen und dem Drömling bei KaiserwinkeLSumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris)wurden erstmals am 02.05. Ue 1 Ex. in den Rieselfeldernund der BS Okeraue, Brombach) festgestellt.Es gab 24 Meldungen über durchschnittlich2,4 Ex. Höchstzahl waren 8 Vögel am 21 .05. in denRieselfeldern (Petersen). Vom Teichrohrsänger(Acrocephalus scirpaceus) gab es zwischen dem19.0<strong>4.</strong> (1 Ex. Meiner Teiche, Paszkowski) und11 .1 0. ( 1 Ex. Rieselfelder, Jortzick) 57 gemeldeteBeobachtungen über bis zu mindestens 20 Ex.(16.08. Rieselfelder, Petersen). Drosselrohrsänger(Acrocephalus arundinaceus) wurden zwischen dem27.0<strong>4.</strong> (1 Ex. Büchenteich, Oldekop und Schulze)und 17.08. (1 Ex. Schöppenstedter WVR, Sprötge)41 -mal in 9 Gebieten nachgewiesen. Rund die Hälfteder Meldungen entfiel auf die Rieselfelder.Über Gelbspötter (Hippolais icterina) liegen vom30.0<strong>4.</strong> (1 Ex. bei Neubokel, Thamm) bis 15.07. (3Ex. <strong>Braunschweig</strong>er Hauptfriedhof, Bobzin) 35 Meldungenüber bis zu mindestens 10 Vögel (15.05.Drömling bei Kaiserwinkei/Jahrstedt, Brombach) vor.Ferner liegen 3 Meldungen über Sperbergrasmücken(Sylvia nisoria) aus dem Drömling vor: am13.05. 3 bis 5 Ex. ln den nördlichen Kiefholzwiesen(Bobzin), am 15.05. 4 Ex. (mind. 2 BP) bei Kaiserwinkei/Jahrstedt(Brombach) und am 28.05. 1 Ex.bei Steimke, Räder).Folgende Erstbeobachtungen bzw. Erstgesängewurden notiert: Klappergrasmücke (Zaungrasmücke,Sylvia curruca) 15.0<strong>4.</strong> BS Querum (Bartels).Dorngrasmücke (Sylvia communis) 20.0<strong>4.</strong> Rieselfelder(Jortzick). Gartengrasmücke (Sy/via borin)29.0<strong>4.</strong> Feldflur Weddel (Hommes). Mönchsgrasmücke(Sylvia atricapilla) 2<strong>4.</strong>03. BS Querum (Bartels).Dazu ein überwinterndes Weibchen, das P.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)15Velten vom 29.02. bis ca. 09.03. regelmäßig amFutterhäuschen in Hemkenrode beobachten konnte.Waldlaubsänger (Phyl/oscopus sibilatrix) 21.0<strong>4.</strong>Lammer Holz (Röder) bzw. im Clausmoor bei Gifhorn(Thamm). Zilpzalp (Phyl/oscopus col/ybita)15.03. Rieselfelder (Jortzick). Dazu eine Winterbeobachtungeines Vogelsam 31.12. in den Rieselfeldern(Brombach). Fitis (Phyl/oscopus trochilus)03.0<strong>4.</strong> BS Westpark (Schmidt) bzw. Meiner Teiche(Paszkowski). Sommergoldhähnchen (Regulusignicapilla) 16.03. vTI-Gelände in BS (Röder).Grauschnäpper (Muscicapa striata ) wurden vom01.05. (1 Ex. bei Neubrück, Röder) bis zum 01 .09.(1 Ex. Schöppenstedter WVR, Sprötge) 18-mal mitdurchschnittlich 2,1 Ex. gemeldet. Über Trauerschnäpper(Ficedula hypo/euca) gab es vom 07.0<strong>4.</strong>(1 Ex. in der Gerstäckerstraße in BS, Arnoldt) biszum 02.06. (2 Ex. bei Müden, Petersen) 32 Meldungenüber bis zu 4 Vögel (27.0<strong>4.</strong> vTI-Gelände, Röder).2.11 Sperlingsvögel 111: Bartmeisen bis Ammern(incl. Rabenvögel)Über Bartmeisen (Panurus biarmicus) gab es nur 8Meldungen über einen Einzelvogel vom 05. - 15.03.am Rückhaltebecken BS Lamme (alle Jortzick).Schwanzmeisen (Aegitha/os caudatus) wurden 65-mal mit durchschnittlich 5,2 Vögeln gemeldet; maximalwaren es je 17 Ex. am 29.06. bei Börßum (Müller)bzw. am 12.11. bei Neubokel (Thamm). Es gabauch 2 Beobachtungen von weißköpfigenSchwanzmeisen der Unterart "caudatus": jeweils 1Ex. am 0<strong>4.</strong>02. im NSG BS Okeraue Waller Weg(Petersen) und am 22.03. am Weddeler Teich (Bobzin).Sumpfmeisen (Parus palustris) wurden 32-mal, Weidenmeisen (Parus montanus) 23-mal notiert.Über Haubenmeisen (Parus cristatus) undTannenmeisen (Parus ater) liegen 14 bzw. 12 Meldungenvor. Blaumeisen (Parus caeruleus) wurdenmehrfach mit 30 Ex. gezählt. Am 25.02. notierte N.Röder im Lammer Holz rund 150 Kohlmeisen (Parusmajor). Im Herbst gab es in ganz DeutschlandNachweise von ziehenden Kohlmeisentrupps, diesich durch einen auffälligen Kontaktruf auszeichneten.Es wurde vermutet, dass es sich hierbei umVögel handelt, die üblicherweise nicht in Mitteleurapaüberwintern (Quelle u. a. Ornitho.de). Auch inunserer Region gab es 4 Meldungen über Vögel mit"lnvasionsruf". Über Waldbaumläufer (Certhia familiaris)und Gartenbaumläufer (Certhia brachydacty­/a) liegen 11 bzw. 47 Meldungen vor. Beutelmeisen(Remiz pendulinus) wurden zwischen dem 02.0<strong>4.</strong> (2Ex. BS Okeraue, Brombach) und 12.10. (1 Ex.Schöppenstedter WVR, Sprötge) insgesamt 42-malmit durchschnittlich 1,4 Vögeln in 10 Gebieten festgestellt.Die Hälfte der Beobachtungen stammenaus den Rieselfeldern und der BS Okeraue; zahlreicheBeobachtungen gab es auch von den MeinerTeichen. Diesem Gebiet entstammt auch dieHöchstzahl von 6 Vögeln am 13.06. (Paszkowski).Brutnachweise gab es neben den Meiner Teichenauch noch in der Okeraue bei Schladen.Vom Pirol (Orio/us oriolus) gab es zwischen dem29.0<strong>4.</strong> (1 Ex. am Gieseberg bei BS Hondelage,Bartels) und dem 10.08. (1 Männchen Rieselfelder,Jortzick) 71 Meldungen über insgesamt 102 Vögel.Neuntöter (Lanius collurio) wurden zwischen dem05.05. (1 Ex. bei Sassenburg, Röder) und 12.09. (2Ex. im lsetal, Thamm) 129-mal mit durchschnittlich2,8 Ex. gemeldet. Maximal waren es mindestens 24Ex. am 15.08. im lsetal (Thamm). ln zahlreichenGebieten gab es Bruten. Über Raubwürger (Laniusexcubitor) liegen fast ganzjährig (in den Sommermonatennur aus der lseniederung und den Gebietennördlich von Gifhorn) 73 Meldungen über 83Vögel vor. BV bestand im Großen Moor (Hermenau)und evtl. auch bei Wesendorf. Dort konnte R. Gerkenam 10.07. zwei Altvögel zusammen mit einemJungvogel beobachten.19 Elstern (Pica pica) notierte F. Preusse jeweilsam 06. und 08.01 . im NSG Viehmoor bei Leiferde.Über Tannenhäher (Nucifraga caryocatactes) gabes 6 Meldungen über 18 Vögel. Alle Meldungenstammen aus Großraum Goslar/Bad Harzburg. BeiDohlen (Corvus monedula) konnten Bruten in 13Gebieten festgestellt werden (insgesamt mind. 90Brutpaare). Jahreshöchstzahl waren mind. 300 Ex.am 20.12. über der <strong>Braunschweig</strong>er Innenstadt (Rinas).Bei der Saatkrähe (Corvus frugi/egus) wurdenBrutkolonien wie folgt notiert: in Welfenbüttel 424BP, an der Mülldeponie Salzgitter Diebesstieg 20BP, bei Salzgitter Üfingen 34 BP und mehrere Brutkolonienin <strong>Braunschweig</strong> (rund 50 BP). Die Meldungenstammen von H.-M. Arnoldt, J. Heuer, G.Brombach und H. Petersen. Ca. 500 Vögel wurdenmehrfach in den Rieselfeldern notiert. R. Thammkonnte am 06.03. im lsetal einen Teilalbino beobachten.Über Nebelkrähen (Corvus corone cornix)liegen 9 Meldungen vor; dazu mehrere Nebei­/Rabenkrähenhybriden. Kolkraben (Corvus corax)wurden 159-mal (Durchschnitt 3,3 Ex.) notiert. EinenTrupp von 28 Ex. zählte R. Thamm am 16.11 . beiNeubokel.Bei Staren (Sturnus vu/garis) rasteten am 01.03.und 11 .03. ca. 3.000 Ex. in den Rieselfeldern(Brombach) bzw. am Schlafplatz in der BS Okeraue(Petersen). Bereits am 07.01. sang ein Vogel in derlseniederung (Thamm). Geschätzte 300 Feldsperlinge(Passer montanus) zählte G. Brombach am1 0.01 . im Drömling bei Breiten rode. Trupps vonBuchfinken (Fringil/a coelebs) mit mindestens 200Ex. notierte mehrfach R. Thamm. Bergfinken (Fringil/amontifringil/a) wurden bis zum 18.03. (1 Ex. beiBS, Röder) und dann wieder ab dem 07.1 0. (1 Ex.bei Neubokel, Thamm) 33-mal mit durchschnittlich18,1 Vögeln gemeldet. Höchstzahl waren mindestens150 Ex. am 22.1 0. bei Groß Schwülper in derOkerniederung (Thamm). Der Girlitz (Serinus serinus)wurde zwischen dem 0<strong>4.</strong>03. (1 Ex. bei BS Völ-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>16AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)kenrode, Räder) und dem 1 0.11 . (1 Ex. in Veltenhof,Petersen) 26-mal mit insgesamt 38 Ex. notiert. 250Grünfinken (Cardue/is ch/oris) wurden am 15.01 . imlsetal gezählt (Thamm). Die Höchstzahl gemeldeterStieglitze (Cardue/is carduelis) betrug 200 Ex. am1 0.11. im Drömling bei Breitenrode und am 11.12. inden Rieselfeldern Oeweils Brombach). Rund 500Erlenzeisige (Carduelis spinus) zählten N. Räderam 0<strong>4.</strong>03. auf dem vTI-Gelände in BS und R.Thamm am 05.12. im lsetal. Vom Bluthänfling(Carduelis cannabina) liegen 33 Meldungen überdurchschnittlich 9,0 Ex. vor. Jahreshöchstzahl warenje 50 Ex. am 01 .0<strong>4.</strong> im NSG Oker Steinfeld (Arnoldt)bzw. am 06.0<strong>4.</strong> in BS Volkmarode (Bartels). 8Berghänflinge (Cardue/is flavirostris) notierte R.Thamm am 28.11 . bei Neubokel. Beim Birkenzeisig(Cardue/is flammea) gab es ganzjährig 21 Meldungenüber durchschnittlich 5,5 Vögel. Höchstzahlwaren 30 Ex. am 01.12. in Goslar (Petersen). ÜberFichtenkreuzschnäbel (Loxia curvirostra) liegen 5Meldungen vor (maximal 8 Ex. am 22.10. am beiNeubokel, Thamm). Neben einer Meldung aus Goslarstammen alle weiteren aus dem Raum Gifhorn.Beim Gimpel (Pyrrhula pyrrhu/a) gab es bei 52 Meldungenüber durchschnittlich 3,9 Vögel maximal 15Ex. am 31 .01 . im NSG Viehmoor bei Leiferde(Preusse). Es liegen noch zusätzlich bis zum 30.01.(2 Ex. <strong>Braunschweig</strong>er Hauptfriedhof, Brombach)und dann wieder ab dem 28.1 0. (1 Weibchen in derFeldflur bei Salzgitter Üfingen, Schmidt) 10 Meldungenüber Trompetergimpel (P. p. pyrrhula) vor. VonKernbeißern (Coccothraustes coccothraustes) gabes 49 Meldungen über durchschnittlich 2,3 Ex. Maximalwurden 14 Vögel am 12.02. am Hauptfriedhofin <strong>Braunschweig</strong> notiert (Brombach).Ca. 300 Goldammern (Emberiza citrinella) hieltensich am 02.02. im NSG Lammer Holz auf (Räder).Vom Ortolan (Emberiza hortulana) liegt nur eineMeldung vom 15.05. über 2 Ex. aus dem Drömlingbei Kaiserwinkei/Jahrstedt vor (Brombach). 20 rastendeRohrammern (Emberiza schoenic/us) wurdenmehrfach gezählt. Am 27.05. notierte C. Bobzin anden östlichen Wiesen am llker Bruch eine singendeGrauammer (Miliaria calandra).3. SchlussbemerkungAuch 2012 wurden viele Seltenheiten im Beobachtungsgebietnachgewiesen. Es seien nur die Sichlerin den Rieselfeldern, die Zwerggänse im Drömling,der Rotfußfalke, die Steppenweihe und die Zitronenstelzein der BS Okeraue, der Steinadler im GroßenMoor, die beiden Zwergohreulen und nicht zuletztdie seltenen Möwen erwähnt.Hinsichtlich aller beobachteten Seltenheiten empfehlenwir den Beobachtern eine Meldung bei der DeutschenAvifaunistischen Kommission (DAK) bzw. derAvifaunistischen Kommission Niedersachsen undBremen (AKNB). Wegen der langen Bearbeitungszeitensolcher Meldungen wollten wir aber den Beobachterndie Möglichkeit einer frühzeitigen Veröffentlichungbieten, auch wenn die eine oder andereBeobachtung später vielleicht nicht bestätigt werdensollte.Adresse der DAK:Deutsche Avifaunistische Kommissionc/o Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) e.V.An den Speichern 648157 MünsterE-Mail: dak@dda-web.deInternet: http://www.dda-web.deAdresse der AKNB:AKNBc/o Henning KunzeOAG I BUND BremenAm Dobben 4428203 BremenE-Mail: team@aknb-web.de(E-Mail für Beobachtungen: meldung@aknb-web.de)Internet: www.aknb-web.de<strong>4.</strong> LiteraturOLDEKOP, W. (2006, 2007, 2008, 2009): Avifaunistischer Jahresrückblick für die Umgebung <strong>Braunschweig</strong>s.MILVUS 24- 27.SCHMIDT, H. (201 0, 2011 , 2012): Avifaunistischer Jahresrückblick für die Umgebung <strong>Braunschweig</strong>s.AVES 1 - 3.VELTEN, P. (2011 ): Die Grenzen des Beobachtungsgebietes. AVES 2: 19-20.BAUER, .H.-G ., ~ · BEZZEL & W. FIEDLER (2005): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas. AULA Verlag,W1ebeshe1m .TAYLOR, D. (2012): Junge Sichler auf Europatournee. AVES 3: 46.BRAEMER, G. (2012): Außergewöhnliche Beobachtungen von Eis-, Polar- und Tundramöwen inSüdostniedersachsen. AVES 3: 47-50.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)17Anschriften der Beobachterinnen und Beobachter:H.-M. Arnoldt, Garstäckerstraße 8, 38102 <strong>Braunschweig</strong>, HM.Arnoldt@t-online.deH. Bartels, Wuppertaler Straße 21, 38108 <strong>Braunschweig</strong>, BartelsHuH@web.deG. Bentlage, Maschweg 11, 38110 <strong>Braunschweig</strong>, G.Bentlage@t-online.deC. Bobzin, Wilhelm-Bode-Straße 46, 38106 <strong>Braunschweig</strong>, ich@christofbobzin.deG. Brombach, Heidelbergstraße 51, 38112 <strong>Braunschweig</strong>, guenter.brombach@t-online.deW. Fiebig, Deisterstraße 30, 38122 <strong>Braunschweig</strong>, fiebigphoto@arcor.deDr. E. Garve, NLWKN, Rudolf-Steiner-Straße 5, 38120 <strong>Braunschweig</strong>,eckhard.garve@nlwknbs.niedersachsen.deDr. R. Gerken, Otto-Palm-Straße 4, 29223 Gelle, reinhard.gerken@gmx.deB. Hermenau, Am Schwarzen Berge 57, 38112 BS, Bernd.Hermenau@t-online.deJ. Heuer, Am Güdecken 33, 38667 Bad Harzburg, juergen-heuer.bh@t-online.deDr. M. Hommes, Neue Straße 14, 38162 Cremlingen, Martin.Hommes@t-online.deProf. Dr. lng. D. Hummel, Trinchenberg 4, 38162 Cremlingen, dietrich.hummel@t-online.deR. lsensee, Zum Fischteich 2a, 38322 Hedeper, ralffioisensee@t-online.deV. Jortzick, Ohmstraße 25, 38116 <strong>Braunschweig</strong>, vera.jortzick@gmx.deC. u. R. Jürgens, Am Krähenfelde 7, 38170 Schöppenstedt, cr.juergens@t-online.deH. Kunze, henning.kunze.ol@freenet.de; BremenH. Lampe, Rosenstraße 25, 38102 <strong>Braunschweig</strong>J. Lautenbach, Ahornweg 14, 38173 Sickte, juergen.lautenbach@freenet.deDr. J. Lehmhus, Vossweg 2, 38104 <strong>Braunschweig</strong>, lehmhus@yahoo.deM. Müller, Rosentorstraße 14, 38640 Goslar, michmue@online.deProf. Dr. W. Oldekop, Bergiusstr. 2, 38116 <strong>Braunschweig</strong>, werner-oldekop@t-online.deJ. Otte, Rennebergsäcker 9, 38176 Wendeburg-Bortfeld, johannesotte97@gmail.comW . Paszkowski , Okerstraße 14, 35827 Meine, paschalom@gmx.netDr. H. Petersen, Waller Weg 8 b, 38112 <strong>Braunschweig</strong>, henningpetersen@gmx.deDipi.-Biol. F. Preusse, Rokamp 18, 38542 Leiferde, florianpreusse@gmx.deProf. Dr. lng. U. Reimers, Kaliwitzstraße 28, 38159 Vechelde, ulrich.reimers@t-online.deU. Rinas, Königsstieg 17, 38118 <strong>Braunschweig</strong>, ursula.rinas@googlemail.comDr. N. Röder, Am Horstbleek 36, 38116 <strong>Braunschweig</strong>, norbert.roeder5@freenet.deH. Schmidt, Marenholtzstraße 15, 38118 <strong>Braunschweig</strong>, helge.schmidt1@yahoo.deH. Sprötge, An der Roten Schanze 18, 38302 WaltenbüttelM. Steinmann, Am Spieltore 24, 38126 <strong>Braunschweig</strong>, Stembs@aol.comR. Thamm, Alter Kirchweg 22, 38518 Gifhorn, mail@thamm-online.deP. Velten, Im Mohngarten 10, 38162 Cremlingen, Re.Pe.Velten@t-online.deAnschrift des Verfassers:Helge Schmidt, Marenholtzstraße 15, 38118 <strong>Braunschweig</strong>, helge.schmidt1 @yahoo.dehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>18 AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)Die Beringung der Zwergschnepfe (Lymnocryptes mini!"'us) in Südostni~dersachsen,der Ostuckermark und im Berliner Raum, Te111- erste ErgebmsseBernd Hermenau und Stefan Lüdtke1. EinleitungSeit der ersten Begegnung mit dieser besonders inihrer Lebensweise geheimnisvollen Art hat unserInteresse an ihr nicht nachgelassen. Viele der gewonnenenErkenntnisse bei der Beobachtung derZwergschnepfe konnten nun durch die Beringungerweitert werden. Im Berliner Raum (B) begann dieBeringung 1990, wurde 1993 in Südostniedersachsen(SO-N) weitergeführt und erfolgt seit 5 Jahrenauch in der Ostuckermark (0-UM). Anlässlich derbeiden Jubiläen möchten wir den Rahmen der ZeitschriftAVES nutzen, um die Ergebnisse unsererlangjährigen Arbeit zu präsentieren. Die Wahl derZwergschnepfe als Titelbild für diese Ausgabe vonAVES gab den Anstoß, mit der Vorstellung von Ergebnissender Beringung zu beginnen.Dies soll lediglich ein erster Einblick in die Auswertungenunserer Arbeit werden, dem sich eine ausführlicherePublikation im nächsten Jahr anschließensoll. ln diesem Teil gehen wir vor allem auf diestatistische Auswertung der Masse der in den genanntenRastgebieten beringten Zwergschnepfen ein.Abb. 1: Zwergschnepfe (Lymnocryptes minimus) nach der Beringung. Foto: B. Hermenau am 29.03.20112. MethodeDie Fangmethode (bei Dunkelheit mit Kescher, vereinzeltmit Schleppnetz und Stellnetz) wurde bereitsin den folgenden Publikationen vorgestellt:HERMENAU (1990), Hermenau & PANNACH (1993),HERMENAU & 0EHMIGEN (1995) und HERMENAU(1996). Im Laufe der letzten Jahre konnte die Fangtechnikverbessert und modernisiert werden. Eswurden im Rahmen des Beringungsprojektes Ringeder Vogelwarten Helgoland, Hiddensee und Radolfzellverwendet. Die Erfassung der Masse erfolgtemit einer Federwaage mit der Genauigkeit von 1 gund zum Teil mit einer Digitalwaage der Genauigkeitvon 0,1 g. Die Maße von Flügel und Schnabel mittelsMessschieber und Lineal konnten mit einer Genauigkeitvon +/- 0,5 mm ermittelt werden.Im Folgenden werden die Rastgebiete 0-UM und Baufgrund des räumlichen Zusammenhanges und zurErhöhung des Stichprobenumfangs zusammen betrachtet.Dies ist jedoch nur eine theoretische Annahme.Für die Statistik wurden, bezogen auf denParameter Masse, auch Kontrollfänge nach mehr als4 Tagen mit einbezogen, da spätestens ab diesemZeitpunkt kein Einfluss der Beringung auf den Fänglingfeststellbar war. Das ergibt für SO-N einenStichprobenumfang von n = 414 und in B/0-UM vonn = 76. Für die Feststellung signifikanter Unterschiededer Masse in der Rastperiode am Beispiel SO-Nwurden die statistischen Tests "Kruskai-Walli-H­Test" und im Anschluss der Test von "Castellan &Siegel" (CASTELLAN & SiEGEL 1988) angewendet, dahttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)19die Stichprobenzahlen in den Monaten sehr unterschiedlichsind. Bei der statistischen Auswertung derbiometrischen Maße Flügel und Schnabel sindebenfalls die Kontrollfänge mit einbezogen. Für dieAnalyse signifikanter Unterschiede zwischen denbiometrischen Maßen und der Masse wurde eineeinfache lineare Regression angewendet. Alle statistischenTests wurden mit Microsoft Excel und demStatistikprogramm R 2.15.1 (R Development CoreTeam 2012) durchgeführt. Dabei wurde p


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>20AVES Braunschweiq 4 (<strong>2013</strong>)Frühjahr nur relativ kurz und verweilen wahrscheinlichzur Nahrungsaufnahme in weiteren Rastgebieten,bis das Brutgebiet erreicht ist (der Zugverlaufder Art auf der Internetseite von "ornitho.de" undähnlichen Seiten in Skandinavien unterstützen dieseAnnahme). Der beginnende Frühjahrszug der Art istsehr wetterabhängig und daher jedes Jahr unterschiedlich.Eine genaue Abgrenzung zwischen denin den SO-N überwinterten Zwergschnepfen undden Neuankömmlingen lässt sich nur individuelldurch Kontrollfänge belegen.Abschließend möchten wir kurz auf die Beziehungder biometrischen Maße und der Masse eingehen.Die Flügellängen sind bezogen auf beide Untersuchungsgebietenormalverteilt - in B/0-UM liegt eineleichte Tendenz zu längeren Flügeln vor. DieSchnabellängen sind dagegen nicht normalverteiltln SO-N deutet ein p-Wert von < 0,0001 auf einensignifikanten Zusammenhang zwischen Masse undFlügel hin. Das bedeutet, dass je schwerer dieZwergschnepfe umso länger ist auch ihr Flügel.Aufgrund der starken Streuung, wodurch auch dasgeringe R 2 von 0,14 bedingt ist, ist dieser aber zuhinterfragen (Abb. 3). ln B/0-UM kann kein Indiz füreinen signifikanten Zusammenhang festgestellt werden.Ein signifikanter Zusammenhang zwischenMasse und Schnabellänge lässt sich anhand beiderRastgebiete nicht feststellen. An dieser Stelle möchtenwir auch auf Karl Greve verweisen, der bereitsvon 1961 bis 1978 in den <strong>Braunschweig</strong>er Rieselfeldernzahlreiche Zwergschnepfen beringte. Die Nutzungdieser Daten ist in Teil 2 der Arbeit geplant(GREVE 1993). Weitere allgemeine lnfonnationenzum Beringungsprojekt sind im MILVUS 27. Jg. Zufinden (vergl. HERMENAU 2009).<strong>4.</strong>DanksagungWir blicken zurück auf viele gemeinsame Abenteuerund Erlebnisse in und mit der Natur, die unvergesslichbleiben und eine Kostbarkeit für jeden von unsdarstellen. Ohne Unterstützung lässt sich ein solcheslangjähriges Projekt nicht verwirklichen. Deshalbund anlässlich des Jubiläums 20 Jahre Zwergschnepfenberingungin <strong>Braunschweig</strong> möchten wiruns hiermit bei Iris Beckers, Peter Velten und ThorstenRahn für ihr Engagement herzlich bedanken.Dank auch an Günter Pannach für die umfassendeUnterstützung des Beringungsprojektes (vergl.HERMENAU & PANNACH 1993). Bedanken möchtenwir uns ebenfalls bei Michael Schmidt und DieterWerner für die fünfjährige Unterstützung der Zwergschnepfenberingungin der Uckermark. Ein großerDank gilt auch Jürgen Oehmingen für die langjährigeZusammenarbeit und bei der Beringung der Zwergschnepfein Berlin. Für die Unterstützung bei derstatistischen Aufbereitung der Daten möchten wiruns bei Prof. Dr. Werner Oldekop und Dr. NadineEickenscheidt herzlich bedanken.5. LiteraturverzeichnisBAIRLEIN , F. (1996): Ökologie der Vögel, Gustav Fischer Verlag, 4-8.CASTELLAN , N., & SIEGEL, S. (1988): Non parametric statistics for the behavioural sciences. New York,MacGraw Hili lnt.GREVE, K. (1993): Ergebnisse aus der Bekassinen- und Zwergschnepfen-Beringung in den <strong>Braunschweig</strong>erRieselfeldern. Beitr. z. Naturk. Niedersachsens Jg. 46: 93-98.HERMENAU, B. (1990): Zum Zugverhalten der Zwergschnepfe (Lymnocryptes minimus) im Berliner Raum.PICA 17: 157-163.HERMENAU, B. & G. PANNACH (1993): Zug und Winteraufenthalt der Zwergschnepfe Lymnocryptes minimusim Vergleich zur Bekassine Gal/inago gallinago in den <strong>Braunschweig</strong>er Rieselfeldern. - Braunschw.naturkdl. Sehr. 4 Heft 2: 217-228.HERMENAU, B. &. J. OEHMIGEN (1995): Zug und Winteraufenthalt der Zwergschnepfe Lymnocryptes minimusim Berliner Raum und im <strong>Braunschweig</strong>er Hügelland in den Jahren 1991 bis 199<strong>4.</strong> Berl. ornithol. Ber. 5:15-22.HERMENAU, B. (1996): Die Zwergschnepfe Lymnocryptes minimus während der Zugzeit 1995/96 in den<strong>Braunschweig</strong>er Rieselfeldern. Milvus <strong>Braunschweig</strong>, 15. <strong>Jahrgang</strong>: 13-19.HERMENAU, B. (2009): Beringungen von Zwergschnepfen Lymnocryptes minimus und Bekassinen Gallinagogallinago im <strong>Braunschweig</strong>er Hügelland und im Raum Wolfsburg. Milvus 27: 45-52.KLIEBE, .K: (1971 ): M~ß.e und Gewichte von im Amöneburger Becken beringten Zwergschnepfen (Lymnocryptesmm1mus) und em1ge Bemerkungen zum Fang. Vogelring 33: 63-67.Anschriften der Verfasser:Bernd Hermenau, Am Schwarzen Berge 57, 38112 <strong>Braunschweig</strong>Stefan Lüdtke, Stadtpark 3, 16303 SchwadUOderhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>) 21Beitrag zur Identifikation von KolbenentenhybridenJörn Lehmhus1. EinleitungHybriden zwischen verschiedenen Arten der Entenvögel(Anatidae) treten vergleichsweise häufig aufund können zu Problemen bei der Bestimmung führen.ln AVES <strong>Braunschweig</strong> 1-3 wurden bereits einigeGänsehybriden, Hybriden der Stockente mit anderenAnas-Arten und Aythya-Hybriden beschrieben.Die Kolbenente (Netta rufina) ist ja eigentlicheine sehr charakteristische Art, die sich von anderenEnten Eurasiens deutlich unterscheidet. Sie ist auchbei Weitem nicht überall häufig. Dennoch treten immerwieder Hybriden dieser Art mit anderen Artenauf. Nach DIETZEN & SCHMIDT (2003) wurden inRheinland-Pfalz 1989-2003 insgesamt 23 Aythya­Hybriden beobachtet, von denen immerhin ein Tierein Hybrid Moorentex Kolbenente war. Hybriden derKolbenente werden auch von anderen Autoren erwähnt(z. B. RANDLER 2003, SIGG 2004). Bei Haltungin Gefangenschaft ist nach KOLBE (1999) die Bastardisierungsneigungder Kolbenente hoch. DemAutor sind von zugesandten Fotos und eigenen BeobachtungenKolbenentenhybriden bekannt mit derStockente, der Spießente, der Moorente, der Tafelente,der Reiherente, den nordamerikanischen ArtenRotkopfente (Aythya americana) und Brautente (Aixsponsa), sowie der südamerikanischen PeposakaoderRosenschnabelente (Netta peposaca), die wiedie Kolbenente gern gehalten wird und die mit ihrder Gattung Netta angehört. Dazu kommen einwahrscheinlicher Hybrid Kolbenente x Chilepfeifente(Anas sibilatrix) und ein wahrscheinlicher HybridKolbenente x Bahamaente (Anas bahamensis).GILLHAM & GJLLHAM (1996, 2002) führen noch weitereHybriden der Kolbenente mit Ringschnabelente(Aythya collaris) oder der Rotaugenente (Netta erythrophta/ma)auf. Alle Kolbenenten-Hybriden könnenhier aus Platzgründen nicht behandelt werden.Im Folgenden werden daher die Hybriden mit derStockente, der Moorente, der Tafelente, der Reiherenteund der Peposakaente näher beschrieben. Dabeiwird wie in vorigen Artikeln zu Entenhybriden nurauf die auffälligeren und einfacher bestimmbarenMännchen eingegangen.2.1 Kolbenente x Stockente (Netta rufina x Anasplatyrhynchus)2. Die verschiedenen KolbenentenhybridenDies ist wohl die verbreitetste Hybridkombination mitKolbenentenbeteiligung. ln Deutschland tritt dieserHybrid am Bodensee beispielsweise regelmäßig auf.Auch bei GILLHAM & GILLHAM ist dies mit 20 Nachweisen,größtenteils von Wildvögeln, ein eher häufigerHybrid. Die Tiere sind etwa stockentengroß oder etwaskleiner und haben ein sehr variables Aussehen.Eine höhere Variabilität als bei den Elternarten ist jagenerell bei Hybriden keine Überraschung und zeigtsich auch bei Schwimmenten-Hybriden (LEHMHUS2011 ). Hier ist diese Erscheinung aber zusätzlichnoch dadurch verstärkt, dass es in dieser Hybridkombinationviele Tiere mit äußerlich intermediären Geschlechtsmerkmalengibt. Solche Intersexe erscheinennach Erfahrung des Autors in anderen Hybridkombinationenwesentlich seltener. Ein weiteres Problemsind gelegentlich auftretende Kreuzungen mitHausenten oder fehlfarbenen Stockenten (Abb. 7).Phänotypisch klare Männchen mit vollem_ Prachtkleid(Abb. 1-3) haben oft einen schm~tzig rote~,manchmal auch rötlich orangenen oder emen gelblichenSchnabel, der dann meist einen leichten rotorangefarbenenAnflug zur Spitze a~fweist. F~stimmer ist der Nagel schwarz, aber es gibt auch_ Tieremit hellem Nagel. Neben der oben be~chne~enenSchnabelzeichnung gibt es aber auch T1ere m1tAbb. 1: Stockente x Kolbenente, Zürichsee, Zürich,Schweiz, 13.01.2008. Foto: Fritz SiggAbb. 2: Stockente x Kolbenente, derselbe Vogel wieauf Abb. 1, aber hier sind Spiegel und Beinfarbe erkennbar.Foto: Fritz Sigghttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>22AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)einem schwärzlichen Schnabel mit rötlich orangebisfleischfarbenen Bereich an der Schnabelspitze(Abb. 4). Andere Tiere haben einen spießerpelähnlichenschwarzen Streifen auf dem Schnabelrücken(Abb. 6). Bei diesen Varianten ist der Nagel wohlimmer schwarz. Die Beinfarbe variiert stark vonleuchtend orangerot (Abb. 2) über orange (Abb. 4)bis hell gelbbraun. Oft, aber nicht immer, sind dieSchwimmhäute dunkel.den sein (Abb. 3, 4 ), und zusätzlich tritt noch seltenerein dünner weißer Streifen an den Halsseitenauf (Abb. 3). Der weiße Schusterfleck der Kolbenenteist nicht deutlich erkennbar und mit der feinenschwarzweißen, grau wirkenden Marmorierung derStockente verändert. Die Beinfarbe ist blassschmutzig orange bis kräftig rötlich orange. DieOberschwanzdecken sind schwarz, die Steuerfedernweißlich bis hellgrau. ln der Schwanzmitte findensich einige schwärzliche Federn (verlängerte Oberschwanzdecken),aber niemals sind die Erpellockender Stockente vorhanden. Unterschwanzdeckensind meist schwarz, können aber auch teilweiseweiß sein. Schwarze Ober- und Unterschwanzdeckenkönnen violett irisieren. Der Flügelspiegel istmittelgrau, vorn und hinten weißlich bis hellgrau umrahmt(Abb. 2). Vor allem die inneren Armschwingenkönnen dabei auch leicht grünlich bis bläulich violettschimmern.Abb. 3: Stockente x Kolbenente, Veghei-De Leest,Niederlande 25.2.2009. Foto: Carel v. d. SandenAbb. 5: Stockentex Kolbenente, Bushy Park, HamptonWiek, London, Großbritannien, 8.3.2008. Foto: EllaCookeAbb. 4: Stockente x Kolbenente, Rapperswil, Schweiz23.5.2010. Foto: Fritz SiggDer bei Vögeln im vollen männlichen Prachtkleideinfarbig dunkle Kopf schimmert deutlich violett wasein gutes Erkennungsmerkmal gegenüber anderenEntenhybriden ist. Nur in einem dem Autor bekanntenFall aus der Schweiz war der Kopf durchgehendgrün irisierend. Jener Vogel wurde mehrfach unterwechselnden Lichtverhältnissen fotografiert und dieFarbe blieb immer grün. Ausnahmen sind also möglich,wie so häufig bei Hybriden. Die Augenfarbe istmeist dunkelbraun, kann aber ins rötlich Braunespielen. Die Hybriden haben eine rotbraune Brusthellgraue, fast weiße Flanken und einen bräunliche~bis grauen Rücken, der zumindest etwas dunkler alsdie Flanken ist. Bei einigen kann die Brust auch mittigoder seitlich schwarz gefärbt sein oder sogarvollständig schwarz sein. Der weiße Halsring derStockente ist fast nie vorhanden. Er kann jedochselten als weißer Fleck über der Mittelbrust vorhan-Abb. 6: möglicher Hybrid Stockente x Kolbenente,aber sehr ungewöhnlich ist das Fehlen rötlicher Tönein der Schnabelfärbung zusammen mit dem Vorhandenseinrotbrauner Töne an den Unterschwanzdecken.Ein Hybrid der Stockente z. B. mit einer Aythya­Art kann daher hier nicht ausgeschlossen werden. DieSchnabelzeichnung mit dem dunklen Längsstreifenauf dem Schnabelrücken gibt es auch bei typischenHybriden Stock- x Kolbenente. Holzminden, Niedersachsen,Deutschland 29.1.2011. Foto: Volker Konradhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)23gelmäßig verteilte weiße Flecken aufweisen odereine dunkel rotbraune Grundfärbung zeigen.Abb. 7: Stockente x Kolbenente, die beteiligte Stockentewahrscheinlich fehlfarben oder eine Hausente(kein violetter Glanz am Kopf, eigenartig graublaueTönung von Schulter-und Schirmfedern, graue OberundUnterschwanzdecken, helle Brust. Cleethorpes,Großbritannien, 7.<strong>4.</strong>2012. Foto: Dave AppletonAbb. 8: Stockente x Kolbenente Intersex, der Vogelähnelt stärker einem weiblichen Hybriden, aber diedunklen Oberschwanzdecken, die Schwanzzeichnungund die leicht violett irisierenden dunklen Kopfbereichezeigen einen Intersex an. Bodensee, Friedrichshafen,Deutschland. Foto: Sonja Schmitz.Bei diesen Hybriden gibt es Tiere, die weißliche bishellbeige Wangenflecken in verschieden starkerAusprägung zeigen. ln sehr schwacher Ausprägungsieht man dies auf Abb. 5: Bei starker Ausprägungder Wangenflecken haben die Tiere häufig nicht dasvolle männliche Prachtkleid, sondern auch einigeweitere Merkmale intermediär ausgeprägt (Intersex).Im andern Extremfall sind die Tiere sehr weibchenartig,weisen aber auch einige Merkmale desmännlichen Prachtkleides auf (Abb. 8). Es ist jedochnicht möglich, die ganze Variabilität dieses Hybridenhier in Bildern darzustellen. Nach Erfahrung des Autorssind zwischen allen diesen Bildern auch Zwischenformenvorhanden. Zusätzlich gibt es Tiere,die aus Kreuzungen mit fehlfarbenen Stockentenoder mit Hausenten hervorgegangen sind und beidenen beispielsweise schwarze Bereiche, wieSchwanzdecken, grau gefärbt sind (Abb. 7): denender violette Glanz am Kopf fehlt (Abb. 7), d1e unre-2.2 Kolbenente x Moorente (Netta rufina x Aythyanyroca)Überraschenderweise scheint dieser Hybrid nicht soselten, wie man bei der relativen Seltenheit der Elternartenin Deutschland erwarten sollte. Dem Autorsind von dieser Kombination in Deutschland undangrenzenden Nachbarländern deutlich mehr Fällebekannt geworden als von den Hybriden mit der Tafelenteoder der Reiherente, grob abgeschätzt etwa20. Diese Schätzung deutet darauf hin, dass derHybrid häufiger geworden ist als früher. Sie magallerdings mit Fehlern behaftet sein, wie im Abschnittüber Hybriden mit der Tafelente dargestellt. Demgegenübergeben GILLHAM & GILLHAM (2002) nur 3 Fällean, davon einen als WildvogeL SIGG (2004) undRANDLER (2001 , 2003) dokumentieren einzelne Vögeldieser Hybridkombination mit detaillierter Beschreibungbzw. Fotos. Die Vögel sind etwas kleinerals Kolbenenten. Der Schnabel ist häufig graublauund dann zur Spitze hin zumindest seitlich oft auchrötlich getönt. Es gibt Tiere, bei denen die rötlicheTönung über den ganzen Schnabel sichtbar ist, sowieTiere, bei denen der ganze Schnabel blaugrauerscheint. Dabei kann der Schnabel vor der Spitzeaufgehellt sein. Unabhängig davon kann ein rötlichorangener Bereich vor der Spitze an den Schnabelkantenauftreten oder fehlen. Der Nagel ist schwarz.Die Iris von Kolbenenten x Moorenten-Hybriden istvariabel gefärbt. Sowohl eine rötlich weiße, eineweißliche als auch eine gelbliche Iris (Abb. 10, 11)können auftreten, wobei die Letztere wohl am häufigstenauftritt. Auch eine zweifarbige, außen rötlicheund innen gelbliche Iris ist möglich (Abb. 9).Abb. 9: Kolbenente x Moorente, Küssnacht KantonSchwyz, Schweiz, 01.02.2011. Foto: Beat WalserKopf und Brust können beide rotbraun wie bei derMoorente sein. Der Kopf wirkt zum Scheitel hin oftgering aufgehellt. Die Brust ist oft dunkler als derKopf (Abb. 9, 11 ), bis hin zu einer vollständig schwarzenBrust. Außerdem treten Tiere auf, bei denen dieBrust zweifarbig ist, also entweder in der Mitte oderan den Seiten rotbraun ist, im jeweils anderen Bereichdann aber schwarz (Abb. 10). Der Rücken istbraun, im Allgemeinen dunkler als bei der Kolbenentehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>24AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)(Abb. 9-11 ). Der Schulterfleck, der bei der Kolbenenteweiß ist, ist bei den Hybriden höchstens manchmaletwas heller als der Rücken und weist dann wiedie Flanken eine feine Marmorierung auf. Er ist abermeist praktisch nicht erkennbar (Abb. 9-11 ).Abb. 10: Kolbenente x Moorente mit Kolbenente, inWaghäusel konnte der Autor bis zu 3 männliche Hybridengemeinsam beobachten. 1.<strong>4.</strong>2007. Waghäusel,Deutschland. Foto: Holger Bargeneher seltener Hybrid mit vielleicht 1 0 dem Autor bekanntgewordenen dokumentierten Tieren inDeutschland und angrenzenden Nachbarländern inden letzten Jahren. Dies ist jedoch nur eine grobeSchätzung. Mehrfachdokumentationen sind dabeiebenso nicht ausgeschlossen wie, dass Vögel übersehenwurden oder nicht erkannt wurden. GILLHAM &GILLHAM (2002) erwähnen mit 11 solcher Hybrideneine ähnliche Anzahl. Diese Hybriden weisen einemeist unregelmäßige schwarze Schnabelfleckungauf graublauem oder graurötlichem Untergrund auf.Sowohl die Spitze als auch die Basis oder seitlicheBereiche können dabei schwarz sein. Auch die Ausdehnungder schwarzen Schnabelzeichnung variiertstark, sodass der Schnabel in Extremfällen hauptsächlichschwarz oder hauptsächlich hell sein kann .Bei RANDLER (2001) findet sich ein Vogel, dessenSchnabelzeichnung stärker an die Tafelente erinnert.Unabhängig davon kann wie bei den Hybridender Kolbenente mit Moor-und Reiherente ein rötlichorangeBereich vor der Spitze an den Schnabelkantenauftreten (Abb. 13) oder fehlen (Abb. 12).Abb. 12: Tafelente x Kolbenente, Horgen, Kanton Zürich,1.2.2009. Foto: Beat WalserAbb. 11: Kolbenente x Moorente Zürichsee, Zürich,Schweiz, März 2003. Foto: Fritz SiggDie Flanken sind weißlich bis beige mit feiner graubräunlicherMarmorierung, die deutlich sichtbar ist,ein Merkmal, das z. B. auch SIGG (2004) erwähnt.Diese charakteristische Flankenzeichnung des Hybridenist bei keiner der Elternarten zu erkennen.Die Unterschwanzdecken waren mit einer Ausnahmebei allen Tieren schwarz. Bei dem Ausnahmefallwaren einige weiße Bereiche in den Unterschwanzdeckenvorhanden. Der Flügelstreif erwies sich bei 3Hybriden, wo er gesehen wurde (z. B. bei dem Vogelaus Abb. 10), als weiß, wie bei den Elternarten.Die Beine dieser Hybriden waren dunkelgrau.2.3 Kolbenente x Tafelente (Netta rufina x Aythyaferina)Dies ist trotz der Verbreitung der Tafelente zumindestin Deutschland nach Erfahrung des Autors einAbb. 13: Tafelente x Kolbenente, Luzern, Schweiz,11.<strong>4.</strong>201 0. Foto: John JacksonDer Kopf ist rotbraun, etwa von der Färbung der Tafelente(Abb. 12), kann aber bei manchen Tierenauch zum Scheitel ganz leicht aufgehellt erscheinen(Abb. 13). Die Augen haben eine rote Iris, analog zuhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES Braunschweiq 4 (<strong>2013</strong>)25den Elternarten (Abb. 12, 13). Die Brust sowieUnter- und Oberschwanzdecken sind immerschwarz, wie bei beiden Elternarten. Die Flankensind einfarbig, aber heller grau als bei der Tafelente,sodass sich ein Kontrast zum Rücken ergibt(Abb. 12, 13). Nur in einem Fall aus Dänemark warenim oberen Flankenbereich wie bei der Kolbenentebräunliche Federn vorhanden. Die vorderenSchulterfedern sind am hellsten und grau marmoriert,nach hinten wird der Rücken dunkler undbräunlicher. Aussehen des Flügelstreifs bei diesenHybriden ist dem Autor unbekannt. Die Beinfarbe istbei 4 Hybriden ein schwer beschreibbares hellesgelblich braun mit dunklen Schwimmhäuten (Abb. 13;aber auch RANDLER 2001 ), bei anderen unbekannt.2.4 Kolbenente x Reiherente (Netta rufina x Aythyafu/igu/a)schwarz. Die Augen können hell gelborange überorange bis hellrot erscheinen. Bei dem LondonerHybriden wirken sie bei bedecktem Wetter rot (Abb.14), in der Sonne rotorange bis orange (Abb. 15).Brust, Ober- und Unterschwanzdecken sind immerschwarz, die Flanken weiß. Nur in einem Fall ausGroßbritannien saßen im oberen Flankenbereicheinzelne bräunliche Federn, aber nicht so durchgehendwie bei der Kolbenente. Die vorderen Schulterfedernsind fein marmoriert und am hellsten grau,nach hinten wird die Färbung graduell dunkler bisfast schwarz. Die Hybriden sind kleiner als Kolbenenten.Der Flügelstreif des Vogels aus Bushy Park,London (Abb. 14, 15) ist nach Beobachtungen weißwie beiden Elternarten. Die Beinfarbe ist nicht genaubekannt, wahrscheinlich dunkel.Abb. 14: Reiherente x Kolbenente, Bushy Park, London,Großbritannien, 9.1.201 0. Foto: Bill DykesÄhnlich wie die Kreuzung mit der Tafelente ist diesein seltener Hybrid, wovon dem Autor geschätzt 5-6Fälle in Deutschland und Nachbarländern in denletzten Jahren bekannt wurden. Diese Hybridkombinationträgt bei dunklem Kopf einen kurzen rostfarbenenSchopf bzw. Scheitel (Abb. 14, 15), ähnlichvielen Hybriden Reiherente x Moorente (LEHMHUS2012), aber das Rostrot ist leuchtender als bei jenen.Dies zeigen auch die Fotos zweier Hybridendieser Kombination aus Deutschland und derSchweiz bei RANDLER (2001). Auffällig ist auch, dassder Kopf an den Seiten stark grün irisiert (Abb. 15),obwohl die Männchen der Reiherente meist violettenGlanz am Kopf zeigen. Eine ähnliche Kopffärbung,aber natürlich ohne Schopfbildung kann bei Hybridenvon Kolben- und Peposakaenten auftreten.Bei diesen Hybriden mit der Reiherente ist der Schnabelin einer Mischung aus blaugrauen und rötlichenTönen sehr eigenartig gefärbt (Abb. 14, 15). Unabhängigdavon kann wie bei den Hybriden der Kolbenentemit Moor- und Tafelente ein stärker rötlichorangenerBereich vor der Spitze an den Schnabelkantenauftreten (Abb. 15). Der Nagel ist immerAbb. 15: Reiherente x Kolbenente, Bushy Park, wahrscheinlichderselbe Vogel wie im vorigen Foto. London,Großbritannien, 1.1.<strong>2013</strong>. Foto: Frank Rudolph2.5 Kolbenente x Peposakaente (Netta rufina xNetta peposaca)Dies ist ein relativ verbreiteter Hybrid, obwohl diePeposakaente eigentlich eine Südamerikanische Artist. Sie wird aber wie die verwandte Kolbenente gernin Gefangenschaft gehalten, teils auch gemeinsammit dieser, wobei es zu Kreuzungen kommen kann.ln GILLHAM & GILLHAM (1996, 2002) wird beispielsweiseeine Anzahl von 9 Hybriden wahrscheinlichdieser Elternkombination genannt, darunter 5 Männchen.Eine Schätzung, wie oft der Hybrid im Freilanddurch Kreuzung entflogener Peposakaenten mitKolbenenten auftritt, ist dem Autor nicht möglich, dahier sicher auch aus Haltungen stammende Hybridenfrei herumfliegen. Wird dieser Hybrid allerdings imFreiland beobachtet, wird er oft als Kreuzung zwischenReiherente und Kolbenente fehlbestimmtLetztere hat jedoch nie einen so roten Schnabel undüberdies mindestens die Andeutung eines Schopfes.Mit den Hybriden aus Reiher- und Kolbenente hatdieser Hybrid aber den grünen Glanz des Kopfgefiedersgemeinsam (Abb. 17), was überraschend ist,da sowohl Reiherente als auch Peposakaente imhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>26AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)Allgemeinen meist violett irisierende Köpfe zeige~.Auch eine schwache Aufhellung zu rotbraunen Tonenin Richtung des Scheitels (Abb. 17) tritt auf,lässt sich im Freiland jedoch nicht immer erkennen(Abb. 16). Die Kopfform der Hybriden wirkt m~~chmaleigenartig quadratisch (Abb. 19). Das auffalllgsteMerkmal der Peposakaente, die stark angeschwollenerote Schnabelbasis zeigt sich bei denHybriden meist nur schwach (Abb. 18, 19) oder f~stgar nicht erkennbar (Abb. 16, 17). Der Schnabel 1stmeist rötlich gefärbt, wird aber zur Spitze hin heller.(Abb. 16, 18-20). Die übrigen Schulterfedern beziehungsweiseder Rücken sind bräunlichschwarz bisdunkel bräunlich grau getönt, aber weniger braun alsbei der Kolbenente (Abb. 16-19). Die Flanken sindauf weißer bis hellgrauer Grundfarbe fein grauschwarzgemasert (Abb. 16-20), wobei die Marmorierungzum Bauch hin kräftiger und die Grundfarbedunkler wird (Abb. 17). Im oberen Flankenbereichkönnen bei einzelnen Vögeln Federn mit beigebraunerGrundfarbe vorhanden sein (Abb. 18), was andie Kolbenente erinnert. Die Beine und Zehen sindorange, aber meist nicht besonders kräftig gefärbt,mit dunklen Schwimmhäuten (Abb. 16-18). Der Flügelstreifist weiß wie bei beiden Elternarten. DieGröße entspricht den Elternarten.Abb. 16: Peposakaente x Kolbenente, Genfer See, Vevey,Kanton Vaud, Schweiz, 18.2.2011. Foto: Fritz SiggAbb. 18: Peposakaente x Kolbenente, Parai Daiza,Brugelette, Belgien, Herbst 2010. Foto: lan GeregAbb. 19: Peposakaente x Kolbenente, Poldersteiger,Vorboezem, Wieringen, 27.3.2008. Foto: Fred VisscherAbb. 17: Peposakaente x Kolbenente, Regents Park,London, GB, 13.03.2011. Foto: Aaron WoodsDie Schnabelspitze kann vor allem im Bereich desNagels und etwas weiter schwarz (Abb. 19, aberauch GILLHAM & GILLHAM 1996) oder nur streifig angedunkelt(Abb. 17, 20) sein, in seltenen Fällen aberauch einfarbig rötlich oder rosa (Abb. 18). Die Iris istrot wie bei beiden Elternarten (Abb. 16-19). Sie kannaber bei Tieren in Gefangenschaft ins Orangenespielen, und auch der Schnabel kann bei diesenschwächer gefärbt sein (Abb. 20). Der weiße Schulterfleckder Kolbenente ist bei den Hybriden in abgeschwächter,verwaschener Form vorhanden undmit einer schwarzen Marmorierung versehenDa die beiden Elternarten in dieselbe Gattung Nettagehören, stellt sich die Frage, ob dieser Kolbenentenhybridim Gegensatz zu anderen, wie Stockentex Kolbenente, fruchtbar sein könnte. Dies musswahrscheinlich leider bejaht werden. lan Gereg fotografiertein Litchfield Park sowohl einen Hybriden(Abb. 20) als auch eine wahrscheinliche Rückkreuzungeines Hybriden mit der Kolbenente (Abb. 21 ).Dieser Vogel ähnelt auf den ersten Blick einer Kolbenente,die Schulterflecken sind jedoch unschärferbegrenzt und runder als bei dieser und fein schwarzgemasert. Auch die Flanken weisen eine feine Maserungin Grau auf hell weißgrauem Grund auf, nachoben hin deutlicher werdend, während sie bei derKolbenente im Freiland nicht erkennbar ist. Die beider Kolbenente im Allgemeinen durchgehende Reihehellbrauner Federn am oberen und hinterenhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)27Flankenrand wird bei diesem Vogel durch solchemarmorierten Federn durchbrachen. Der Schnabel~at auf dem Nagel zwei dünne dunkle Längsstreifen,1st aber an der Basis nicht angeschwollen. Die Kopffärbungund Rückenfärbung sind ähnlich der Kolbenente(auf dem Foto ist der Vogel teilweise imSchatten), erstere vielleicht geringfügig dunkler. Esüberwiegen hier also Kolbenenten-Merkmale, aberdie Schulterflecken, Nagel- und Flankenzeichnungdeuten auch auf die Peposakaente, weshalb derAutor von einer Rückkreuzung ausgeht.Weitere hier nicht erwähnte Hybridkombinationensind wohl ebenfalls möglich. Neben der hohen Variabilitäteiniger Hybriden (z. B. Kolbenente x Stockente),sollte auch an weitere Kombinationen gedachtwerden, wenn ein Hybrid mit Kolbenentenanteil sichnicht weiter bestimmen lässt. Eine weitere Kreuzung,die auch in Wasservogelhaltungen auftritt undvon der dem Autor aus dem Web Fotos von mindestens4 verschiedenen Exemplare bekannt sind, istdie Kreuzung der Kolbenente mit der Spießente. Alle4 Tiere hatten eine spießentenartige Schnabelzeichnungauf blaugrauer Grundfarbe, die höchstensan der Spitze rötlich orange wurde, sowie einennicht irisierenden braunen Kopf, der bei 2 Exemplarenzum Scheitel hin heller rotbraun wurde. Ansonstendeutete sich in einigen Merkmalen eine hoheVariabilität an, vergleichbar mit den Hybriden derKolbenente mit der Stockente. Auch bei weiterenKolbenentenhybriden sollte demnach mit der Möglichkeithoher Variabilität gerechnet werden.Abb. 20: Peposakaente x Kolbenente, Wildlife WorldZoo, Litchfield Park, Arizona, USA, Herbst 2011 . Foto:lan GeregAbb. 21: Wahrscheinliche Rückkreuzung eines HybridenPeposakaente x Kolbenente mit der Kolbenente.Wildlife World Zoo, Litchfield Park, Arizona, USA,Herbst 2011. Foto: lan Gereg3.DanksagungIch danke Aaron Woods, Beat Walser, Bill Dykes, Garel v. d. Sanden, Dave Appleton, Ella Gooke, Frank Rudolph,Fred Visscher, Fritz Sigg, Holger Bargen, lan Gereg, John Jackson, Sonja Schmitz und Volker Konradfür die Erlaubnis zur Verwendung ihrer Fotos sowie I an Gereg, Garl Gunnar Gustavsson, Lars Michael Nielsen,Dave Appleton, Fritz Sigg und Henry Lehto für hilfreiche Diskussionen im Vorfeld.<strong>4.</strong> LiteraturverzeichnisDIETZEN, G. & V. SCHMIDT (2003): Zum Auftreten der "seltenen" Tauchenten in Rheinland-Pfalz 1989/90 -2002/03 und die Bedeutung rheinnaher Gewässer als Rastplatz. Fauna Flora Rheinland-Pfalz, Beiheft30: 229-25<strong>4.</strong> •GILLHAM, B. L. & E. GiLLHAM (1996): Hybrid Ducks: A Gontribution towards an lnventory. B. L. Gillham,Wallington, England.GiLLHAM, B. L. & E. GILLHAM (2002): Hybrid Ducks: The 5th Gontribution towards an lnventory. B. L. Gillham,Wallington, England.KOLBE, H. (1999): Die Entenvögel der Welt. 5. , neubearbeitete Auflage. Ulmer-Verlag, Stuttgart-Hohenheim.LEHMHUS, J. (2011 ): Beitrag zur Identifikation von Stockentenhybriden. AVES <strong>Braunschweig</strong> 2: 21-28.RANDLER, G. (2001): Field identification of hybrid wildfowi-Aythya. Alula 7: 148-156.RANDLER, G. (2003): Verhalten eines Hybriden zwischen Kolbenente Netta rufina und Moorente Aythyanyroca. Der Ornithologische Beobachter 100: 59-66.SiGG, F. (2004): Hybride zwischen Kolbenente Netta rufina und Moorente Aythya nyroca auf dem Zürichsee.Der Ornithologische Beobachter 101 : 25-27.Anschrift des Verfassers:Jörn Lehmhus, Kattenbalken 3, 38162 Gremlingen-Weddel, lehmhus@yahoo.dehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>28 AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)Rallen und Ringelnattern im Raume Schiaden im Sommer 2011Jürgen Heuer1. EinleitungÜber die Vogelweit der Klärteiche der ZuckerfabrikSchiaden im Landkreis Welfenbüttel wurde schonmehrfach berichtet (z. B. HEUER 2011 ). Die Absatzbeckenliegen im Okertal nördlich der OrtschaftSchladen. ln den letzten Jahren haben sich großeVerlandungsflächen gebildet, da immer mehr derfast rechteckigen Teiche aus der Nutzung genommenwurden. An einigen Teichen sind die Ränderteilweise mit einem 2-3 m breiten Schilfgürtel bewachsen.Andere Teiche wiederum sind bereits mitRohrkolben und Schilf (Typha angustifolia, Phragmitesaustralis) völlig zugewachsen. Durch häufigeNiederschläge und Grundwasser waren diese Parzellenim Jahre 2011 bis in den Monat Septemberseicht mit Wasser gefüllt. Es entstanden somit freieWasserflächen und einige nur wenige Zentimeterüberstaute Schilf- und Rohrkolbenfelder. Im Herbstwaren viele dieser Bereiche dann trocken gefallen.Abb. 1: Tüpfelsumpfhuhn, Klärteiche Zuckerfabrik Schiaden 11.08.2011. Foto: 0. Taylor2. BeobachtungenSeit vielen Jahren wird das Gebiet von Ornithologenaufgesucht, insbesondere während der Zugzeitender Limikolen, die hier in vielen Arten anzutreffensind bzw. waren. Da heutzutage keine größerenSchlammflächen mehr vorhanden sind, haben dieTeiche aktuell für diese Vogelarten nicht mehr diesenStellenwert. Dennoch lohnt es sich, hier alsVogelbeobachter weiter tätig zu sein . Durch die verändertenHabitatstrukturen haben sich auch erwartungsgemäßandere Arten hier eingestellt. Das Jahr2011 entpuppte sich aus ornithologischer Sicht alsRallenjahr. Neben dem Blässhuhn (Fu/ica atra), dashier regelmäßiger Brutvogel ist (2-3 BP) und demTeichhuhn (Gal/inu/a chloropus), welches unregelmäßighier brütet (2011: 1 BP), wurden auch Vertreterder kleineren Rallen festgestellt.Die intensive Beobachtung der versteckt lebendenRallen begann allerdings erst am 01.08.2011 als N.Krott (Hildesheim) an einem der Teiche plötzlich einhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)29Weibchen des Kleinen Sumpfhuhnes (Porzana parva)sah, das aber schon nach kurzer Zeit laut warnendin der Schilfzone verschwand. Die Warnrufeumschrieb Krott mit einem kurzen, spitzen "tscheckoder tschick'', welches mehrfach hintereinander gebrachtwurde. Auch D. Taylor (<strong>Braunschweig</strong>) konntediese Rufe am gleichen Tag hören. Da die Feststellungennoch innerhalb der Brutperiode lagen(GLUTZ V. BLOTZHEIM et. al. 1973) bestand Brutverdacht,der sich allerdings nicht bestätigte. Obwohlam folgenden Tag P. Becker, N. Krott (beide Hildesheim)und der Verfasser mehrere Stunden intensivnachsuchten, konnte das Kleine Sumpfhuhn nichtmehr festgestellt werden. Für den Landkreis Wolfenbütteldürfte dieser Nachweis der erste seit überhundert Jahren sein. Der letzte (Brut-) Nachweisjedenfalls stammt aus dem 19. Jahrhundert. R. BLA­SIUS (1896) schreibt: "Ein Exemplar wurde bei Wolfenbüttelgeschossen und ein dort gefundenes Eivon einem Bauernjungen uns gebracht. "Taylor am 10.08.2011 ein juv. Ex. dieser harmlosenSchlange entdecken, welches tot auf einem Dammlag. Am 15.08.2011 konnten die genannten Herrenund der Verfasser 2 adulte Ringelnattern sichten.M. Müller (Goslar) sah am 03.09.2011 noch eineRingelnatter in Beuchte (Samtgemeinde Schladen),etwa 3 km südlich der Klärteiche der ZuckerfabrikSchiaden gelegen. Sie befand sich auf dem Fußwegan der Hauptstraße und sah sich einer verdutztenHauskatze gegenüber.Da in den letzten Jahren die Art vermehrt im nördlichenHarzvorland festgestellt wurde und D. Taylor(mündl.} im Jahre 2006 sogar einen Brutnachweisam Heerter Klärteich (Stadt Salzgitter) erbringenkonnte, erscheint ein Brüten auch an den Zuckerfabriksklärteichennicht ganz ausgeschlossen.ln dieser Zeit konnten außerdem auch noch Tüpfelsumpfhühner(Porzana porzana) festgestellt werden.Am 13.08.2011 waren es 2 Ex., die am Rande einesSchilffeldes recht offen der Nahrungssuche nachgingen.Die charakteristischen Balzrufe dieser kleinenRalle konnten in den vergangenen Jahren allerdingsschon einige Male im Mai und Juni im Gebietvernommen werden, sodass auch für diese Art eingelegentliches Brüten angenommen werden kann.Ein regelmäßiger Brutvogel an den Klärteichen derZuckerfabrik Schiaden dagegen ist die Wasserralle(Rallus aquaticus), die in diesem Jahre quasi anallen mit Schilf bestandenen Klärbecken festgestelltwurde. Es wurden sowohl Alt- als auch Jungvögel inallen Altersstadien beobachtet. Der Brutbestand derWasserralle wird in diesem Jahre auf 3-4 Brutpaaregeschätzt. Der Verfasser sah am 02.08.2011 einBrutpaar und ein ca. 20 Tage altes Küken in demtypischen schwarzen Dunenkleid. Die Höchstzahlvon 15 Wasserrallen konnten G. Braemer und D.Taylor am 15.08.2012 ermitteln.Eine weitere sensationelle Beobachtung gelang M.Mund (Schladen) im Sommer dieses Jahres an denSchladener Klärteichen. Er fotografierte eineSchlange, die er als "Höllennatter" bezeichnet~.Anhand eines Fotos konnte Verfasser das Reptiljedoch als Ringelnatter (Natrix natrix) bestimmen.Bei ihren vogelkundlieh ausgerichteten Beobachtungsgängenkonnten G. Braemer, M. Müller und D.Abb. 2: Ringelnatter, Beuchte (Gemeinde Schladen)03.09.2011. Foto: M. MüllerAus dem Raume Schiaden existierten bisher meinesWissens keine Nachweise der Ringelnatter. Auchkonnte der Verfasser in all den Jahren seiner Beobachtertätigkeitan den Klär- und Kiesteichen sowieanderen geeigneten Stellen niemals eine Ringelnatterfeststellen. Zur Verbreitung dieser Schlangenartin Niedersachsen an dieser Stelle nur der Hinweis,dass sie im Tiefland weit verbreitet ist, aber auch imWestharz vorkommt. ln der Börde ist sie dagegeneine extreme Seltenheit (PODLOUCKY 2008). Dienächsten Fundorte liegen bei SZ-Ringelheim undSZ-Bad, und zwar aus den Jahren 1893 bzw. 1996(Podloucky schriftl.).Eine Begründung für das rezente Vorkommen derRingelnatter im Raume Schiaden zu finden, ist nichtganz einfach. Einerseits können einige Tiere vonMenschenhand ausgesetzt worden sein, andererseitsist aber ein Einwandern der Art über die FlüsseOker und llse durchaus möglich.Vielleicht werden die nächsten Jahre darüber Auskunftgeben, insbesondere dann, wenn weitere Fundeim nördlichen Harzvorland gelingen und die Artsich hier etablieren sollte.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>30 AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)3. ZusammenfassungIm Sommer 2011 wurden an den Klärteichen derZuckerfabrik Schiaden (Landkreis Wolfenbüttel)neben Bläss- und Teichhuhn auch Wasserralle,Tüpfelsumpfhuhn und Kleines Sumpfhuhn festgestellt.Die erstgenannten Arten sind mehr oder wenigerregelmäßige BrutvögeL Brutnachweise des Tüpfelsumpfhuhnesund des Kleinen Sumpfhuhnes erscheinendurchaus möglich. Weitere intensivereBeobachtungen in den folgenden Jahren - immergünstige Wasserstände vorausgesetzt - könntenKlarheit über den Status dieser beiden seltenenRallenarten bringen.ln diesem Jahre konnte hier auch ein neues Vorkommender Ringelnatter festgestellt werden . Hierund im Ortsteil Beuchte wurden einige adulte undjuvenile Exemplare beobachtet. Über die Herkunftdieser harmlosen Schlangenart wird kurz diskutiert.Es ist zu vermuten, dass sie über die Flüsse Okerund/oder llse eingewandert ist.Abb. 3: Ringelnatter, Klärteiche Zuckerfabrik Schiaden 15.08.2011. Foto: G. Braemer<strong>4.</strong>DanksagungFür die Überlassung von Beobachtungsdaten und Fotos möchte ich mich bei den Herren G. Braemer, D.Taylor (beide <strong>Braunschweig</strong>) und M. Müller (Goslar) ganz herzlich bedanken. Herzlichen Dank auch an dieHerren N. Krott (Hildesheim) und M. Mund (Schladen) für ihr Datenmaterial.5. LiteraturBLASIUS, R. (1896): Die Vögel des Herzogthums <strong>Braunschweig</strong> und der angrenzenden Gebiete. Verlag J. H.Meyer. <strong>Braunschweig</strong>.GLUTZ VON BLOTZHEIM, U.N. et. al. (1973): Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Band 5. AkademischeVerlagsgesellschaft. Frankfurt am Main.HEUER, J. (2011 ): Das Blaukehlchen (Luscinia svecica cyanecula) als Brutvogel an den Klärteichen derZuckerfabrik Schiaden (Landkreis Wolfenbüttel). AVES 2: 29-31.PODLOUCKY, R. (2008): Verbreitung, Bestandssituation und Schutz der Ringelnatter (Natrix n. natrix) inNiedersachsen. Mertensiella 17: 68-83.Anschrift des Verfassers:Jürgen Heuer, Am Güdecken 33, 38667 Bad Harzburghttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>) 31Das Naturschutzgebiet Viehmoor, Teil 1 - Entwicklung und GefährdungsursachenFlorian Preusse1. EinleitungDas Naturschutzgebiet Viehmoor bei Leiferde istvielen Beobachtern weit über die Grenzen desLandkreises Gifhorn bekannt. Grund hierfür ist dieTatsache, dass gemäß einer Kartierunq aus demJahre 1978 das Viehmoor mit 114 nachgewiesenenBrutvogelarten [1], nach dem Dümmer bei Osnabrück,das zweitartenreichste Brutvogelgebiet Niedersachsensdarstellte. Die Reise nach Leiferde warfrüher nahezu ein Garant für Arten wie Rohrdommel,Rothalstaucher (Abb. 1) oder den Großen Brachvogel.Wie aber ist es ca. 35 Jahre nach der Unter-Schutzstellung um das Gebiet bestellt? Was hat sichverändert und wie hat sich die Avifauna im Laufe derJahre entwickelt? ln diesem ersten Artikel soll versuchtwerden, vor allem der ersten Fragestellung aufden Grund zu gehen und die prägenden Entwicklungsschrittedieses eigentlich noch sehr jungen undkünstlich geschaffenen Lebensraumes zu skizzieren.Im Rahmen eines fortführenden Artikels inAVES 2014 wird es dann einen Überblick über dieEntwicklung der Avifauna des Gebietes geben.Abb. 1: Rothalstaucher. Foto: Thomas Hardt2. GebietsgeschichteDas Naturschutzgebiet Viehmoor ist ein ca. 2,4 kmlanges und 1 ,2 km breites Niederungsgebiet zwischenden Ortschaften Leiferde und Vollbüttel imLandkreis Gifhorn. Dem Aller-Urstromtal zugehörig,geht die Entstehung bereits auf die vorletzte E!sze!t(Saale-Kaltzeit) zurück. Während der letzten E1sze1t(Weichsel-Eiszeit) wurde dann feines Bodenmaterialaus einem flachen Becken ausgeblasen und an denRändern als Dünen abgelagert. ln dieser Ausblasungswanneder grundwassernahen Geest bildetesich anschließend ein Niedermoor. Nach Nordenund Osten ist das Gebiet durch einen bis zu dreiMeter hohen Dünenzug begrenzt. ln dem mosaikartigenNebeneinander verschiedener Kleinstlebensräume,von nährstoffreichen Stillgewässern mit Röhrichtzonenund Schnabelseggenriedern, Besenheidenmit einzelnen Kiefern auf welligen Dünen, Torfmoosschwingrasenund -verlandungszonen, großflächigenGrünlandbereichen sowie Erlenbruch- undMischwaldgesellschaften zeigt sich die besondereEigenart und Vielfalt dieses Gebietes [2] .http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>32AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)Abb. 2: Gedenkstein an der Zufahrtsstraße im westlichen Bereich der Teiche. Foto: Thomas HardtFällt der Begriff Viehmoor, so denken die meistenzunächst nur an die Leiterder Teiche, welche miteiner Fläche von etwa 37 ha jedoch nur einen kleinenTeil des ca. 320 ha großen Naturschutzgebietesausmachen. Das Viehmoor, so wie es heute bekanntist, geht auf eine erste Kultivierung im Rahmeneiner Arbeitsbeschaffungsmaßnahme in derWeimarer Republik 1928 zurück. Die Teichanlageentstand erst in den 1930er Jahren im Rahmeneiner Arbeitsbeschaffungsmaßnahme durch denReichsarbeitsdienst Abt. 5/185 (Abb. 2).Seither wurde in den sommerwarmen, eutrophenTeichen von der ortsansässigen Familie Ebert inmehreren Generationen eine mehr oder wenigerextensive Fischzucht betrieben. Flächeneigentümerdes Gebietes ist der Realverband Leiferde, ein Zusammenschlussim Wesentlichen bestehend ausLandwirten der Region. Zuständig ist der LandkreisGifhorn als untere Naturschutzbehörde. Einen gravierendenEinschnitt für die Entwicklung des Gebietesstellte der Tod des Fischwirtes im Jahr 2000 dar.Zwar ist das Teichgebiet seit einigen Jahren wiederan einen Fischwirt verpachtet, eine entsprechendeNutzung findet jedoch seitdem nur unregelmäßigund in geringem Maße statt. Die im Vergleich geringeFläche der Teiche lässt die Nutzung heutzutageunter wirtschaftlichen Gesichtspunkten schwierigerscheinen. Folglich ist seither ein zunehmenderVerfall der fischereiwirtschaftlichen Infrastruktur zubeobachten. Regelmäßige Pflegemaßnahmen findennicht mehr, oder nur in geringem Umfang statt,was auch im Hinblick auf das Wassermanagementrelevant ist.Im Laufe der Jahre hatte sich durch die aufgrundvon Eutrophierung ausgelöste, regelmäßig auftretendeAlgenblüte so viel Faulschlamm angesammelt,dass die Wassertiefen zum Teil bei Trockenheitnur noch 30 cm betrugen. ln den Jahren 2000-2003 fand schließlich eine umfangreiche Entschlammunqder Teiche statt, wobei ca. 19000 m 3Faulschlamm entnommen wurden [3]. Die Kostendieser Sanierung von ca. 410.000 € konnten maßgeblichdurch eine Ausgleichsmaßnahme der Bahnfür den Bau der ICE-Trasse Hannover-Berlin aufgebrachtwerden. Ziel dieser Maßnahme war die Wiederherstellungeines hochwertigen Zustandes für dieAvifauna, welche durch die lang anhaltende Sedimentationbeeinträchtigt schien.Seit dieser Maßnahme ist jedoch ganz im Gegenteilein kontinuierlicher Rückgang, insbesondere derWasservögel zu beobachten. So ist das einst ausbis zu sieben Brutpaaren (Beobachtung W. Oldekop,1999 schriftl.) bestehende Brutvorkommen des Rothalstauchersmittlerweile erloschen. Ähnliches trifftauf Hauben- und Zwergtaucher zu. Auch die Zahl anBlässhühnern und Enten ist im Vergleich zu früherenAufzeichnungen sowohl während der Brutperiodehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)33als auch in der Zugzeit gesunken. Über die Ursachenkann an dieser Stelle nur spekuliert werden. Esist wahrscheinlich eine Kombination mehrerer Faktoren,die diesen Rückgang bedingen. Neben der reinenEntschlammungsmaßnahme dürfte auch einlängeres Trockenfallen der Teiche im Jahr 2003einen starken Einfluss auf viele Makroinvertebratengehabt haben, sodass diese für viele Wasservögelwichtige Nahrungsgrundlage nachhaltig gestört wurde.ln Kombination mit einer nahezu fehlendenFischwirtschaft und einer sehr üppigen, das Teichgebietgänzlich umgebenden Gehölzkulisse, könntendiese Tatsachen mögliche Erklärungsansätzedarstellen. Ob und inwiefern sich diese Situationmittel- oder langfristig ändert, bleibt abzuwarten3. WassermanagementDas Wassermanagement im Bereich des NSGViehmoor hat mehrere Aufgaben zu erfüllen:1. Entwässerung der Grünlandflächen zur Gewährleistungder landwirtschaftlichen Nutzung,2. Abführung vorgeklärter Abwässer,3. Be- und Entwässerung der Fischteiche.Im Rahmen der Urbarmachung wurde das Viehmoormit mehreren Vorflutern durchzogen, deren Abflussfür eine zügige Entwässerung sorgt. Der östlicheTeil des Naturschutzgebietes, mit zahlreichen Grünlandflächen,wird maßgeblich durch den Viehmoorgraben(auch Heidgraben), welcher zwischen Ribbesbüttelund Brenneckenbrück in den Allerkanalmündet, entwässert. Dabei werden zusätzlich die ineinem Abwasserteich geklärten Abwässer von Vollbütteleingeleitet. Eine Regulierung der Wasserständefindet hier nicht statt, sodass die Wiesen im Frühjahrund nach starken Regenfällen wieder zeitigtrocken fallen.Die Teiche werden ausschließlich durch Niederschlagswasserin den Winter- und Frühjahrsmonatengespeist, welches aus südlicher Richtung übereinen Zulaufgraben aus dem Schweineholz zufließt.Aufgrund eines mittlerweile fehlenden Stromanschlusseswäre ein Zupumpen von Wasser in denSommermonaten bestenfalls noch mithilfe einesDieselaggregates möglich, was jedoch mit erheblichenBetriebskosten verbunden wäre. Zudem wärenhierzu auch wasserrechtliche Fragen zu klären. Ausgenannten Gründen erfolgt daher kein Zupumpenvon Wasser mehr, weshalb im Frühjahr versuchtwerden sollte, möglichst viel Wasser einzustauen,um ein unkontrolliertes Austrocknen in den Sommermonatenzu verhindern. Voraussetzung für diesenEinstau ist eine intakte Infrastruktur bestehendaus regulierbaren Mönchen und dichten Dämmen.Beides ermöglicht zudem eine unabhängige Regulationder Wasserstände in den jeweiligen Teichen.Aufgrund des in weiten Teilen maroden baulichenZustandes der Mönche und von Undichtigkeiten inden Dämmen ist ein Wassermanagement der Teichejedoch nicht mehr gewährleistet. Dies betrifftauch die Hälterteiche im östlichen Bereich. EineInstandsetzung der entsprechenden Infrastrukturdürfte mit nicht unerheblichen Investitionskostenverbunden sein, was eine fischereiwirtschaftlicheNutzung zusätzlich erschwert. Aktuell wird mithilfemehr oder weniger notdürftiger Reparaturarbeitenversucht, den Wasserverlust des Teichgebietesmöglichst gering zu halten. Ein adäquates Wassermanagementist derzeit jedoch nicht möglich. Dieganze Situation wird zudem durch die Tatsacheerschwert, dass es bisher keine verbindlichen Absprachenim Hinblick auf das Wassermanagementim Gebiet gibt.<strong>4.</strong> Schutzstatus und GefährdungsursachenIm Jahr 1979 wurde das Gebiet auf einer Fläche von320 Hektar zum Naturschutzgebiet (NSG) erklärt.Gemäß der Schutzgebietsverordnung wurde unteranderem die Erhaltung des Grünlandes festgeschrieben,was eine zwingende Voraussetzung fürdas Überleben gefährdeter Wiesenvögel darstellt.Gemäß dem Wortlaut der Schutzgebietsverordnungist allerdings auch eine "ordnungsgemäße Ausübungder Landwirtschaft" zulässig [4]. Eine Handhabegibt es somit nur bei kurzfristigen Veränderungenwie z. B. der Umwandlung von Grün- in Ackerland.Schleichenden Veränderungen gegenüber, wiesie bei der Intensivierung der landwirtschaftlichenNutzung in den vergangenen Jahrzehnten zu beobachtenwaren, gibt es somit kaum eine Handhabe.Im NSG Viehmoor hat momentan die landwirtschaftlicheNutzung deutlichen Vorrang gegenüber ~.e~Naturschutz. Maßnahmen für eine umweltvertraghehelandwirtschaftliche Nutzung, wie sie bereits imPflege- und Entwicklungsplan von E. Klatt 1985dargelegt wurden, griffen bisher nicht [5]. Die Nutzungder Grünlandflächen beruht auf der Absenkungdes ursprünglichen Moorwasserstandes. Die kurzenArbeitsabfolgen aus Walzen, Gülledüngung, mehrfacherMahd (bis zu 4x im Jahr) und Beweidunglassen Wiesenbrütern keine Überlebenschance.Folglich verwundert es nicht, dass Arten wie Kiebitz,Großer Brachvogel oder Uferschnepfe hier nichtmehr (als Brutvogel) anzutreffen sind. Das NSGViehmoor ist daher nur eines von vielen Beispielen,die belegen, dass der Status als Naturschutzgebietnicht automatisch sicherstellt, dass die Schutzzieleim Gebiet auch erreicht werden .Die hohe avifaunistische Bedeutung des Viehmooreswurde erstmals 1978 von E. Klatt belegt [1]. Beihttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>34AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)dieser Kartierung wurden 114 Brutvogelarten nachgewiesen,welche das Viehmoor nach dem DümmerSee, als das wohl artenreichste Gebiet Niedersachsensauswiesen. Wohl auch aufgrund dieses Ergebnisseswurde das Viehmoor 1983 durch die Richtlinie79/409/EWG über die Erhaltung wildlebenderVogelarten als EU-Vogelschutzgebiet ausgewiesen.Bereits im Bericht zur Bestandsaufnahme 1978 wurdeauf einige Nutzungskonflikte hingewiesen, dieden hohen ökologischen Wert des Viehmoores ausnaturschutzfachlicher Sicht gefährdeten. Hierzuzählte vor allem die landwirtschaftliche Nutzung desGrünlandes zur Gewinnung von Silage und alsViehweide. Weiterhin wurden Forstwirtschaft, Jagd,Fischerei und Naherholungsverkehr angesprochen.Dabei ist anzumerken, dass diese Gefährdungsursachenauch heute größtenteils noch bestehenund zumindest teilweise wohl auch der Grund dafürsind, dass bei einer weiteren Bestandsaufnahme imJahr 1994 nur noch 82 Brutvogelarten nachgewiesenwerden konnten [6] . Dieser Trend setzte sichleider fort, sodass bei einer Kartierung im Jahr 2001nur noch 64 Brutvogelarten anzutreffen waren [7].Diese Entwicklung ist jedoch nicht nur im NSGViehmoor zu beobachten, sondern steht im Einklangmit der insgesamt negativen Entwicklung vielerBrutvogelarten in Deutschland mit Ausnahme einigerFlagschiffarten wie z. B. Kranich oder Seeadler [8].Die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Klima-,Energie- und Agrarpolitik lassen eine mittelfristigeFortentwicklung dieses Negativtrends befürchten.Der Status als EU-Vogelschutzgebiet wurde demNSG Viehmoor im Jahr 2001 aberkannt. Dies erfolgteim Rahmen der Einbindung der Schutzgebiete indas europäische Naturschutznetz Natura 2000.Mit dieser Streichung gestand das Land Niedersachsenallerdings ein, die Verschlechterung desGebietes aus ornithologischer Sicht nicht verhindertzu haben - was nach der EU-Vogelschutzrichtlinie("Verschlechterungsverbot") eigentlich nicht passierendarf. Aus diesem Grund versuchte der NABUKreisverband Gifhorn während der Anhörung überdie Ausweisung der EU-Vogelschutzgebiete im Regierungsbezirk<strong>Braunschweig</strong> Mitte 2000 bei derBezirksregierung <strong>Braunschweig</strong>, den Fortbestanddes EU-Vogelschutzgebietes Viehmoor mit aktuellenDaten, die größtenteils von 0. Lessow ehrenamtlicherhoben wurden , zu sichern. Diese Bemühungenwaren jedoch erfolglos. Die Herausnahme desViehmoores aus der Vogelschutzrichtlinie stellteeinen weiteren Schritt in die falsche Richtung dar.So hätten vielmehr Maßnahmen ergriffen werdenmüssen, das mehrfach dargelegte hohe Entwicklungspotenzialzu nutzen, und somit wieder einehöhere Artenvielfalt zu ermöglichen.Auch die ordnungsgemäße Ausübung der Jagd istdurch den Status als Naturschutzgebiet unberührt.Aufgrund der geringen Zahlen an Wasserfederwildspielt diese Jagd aktuell eine untergeordnete Rolle.Im Rahmen von Drückjagden auf Niederwild und beiEinzelansitzen werden hauptsächlich Arten wieStockente, Graugans und Höckerschwan geschossen.Dies tritt vor allem in den Herbst- und Frühjahrsmonatenauf. Ob und inwiefern dies einenScheucheffekt, wie im Pflegeplan von E. Klatt dargestellt[5], bewirkt, kann hier nicht abschließendbeurteilt werden .5. Aktuelle EntwicklungenAnhand der vorangegangenen Ausführungen wirddeutlich, dass eine Vielzahl von Nutzungskonfliktenim Bereich des NSG Viehmoor besteht. Dabei musszwischen dem Teichgebiet und den östlich gelegenenGrünlandflächen differenziert werden . Aufgrundder skizzierten Entwicklungen ist ein Handeln vorallem im Bereich der Teiche erforderlich und mittelfristigam erfolgversprechendsten. Die geringe Flächeder Teiche sowie die marode Infrastruktur lasseneine fischereiwirtschaftliche Nutzung künftigunrealistisch erscheinen. Es würde hoher Investitionskostenbedürfen, die dafür notwendige Infrastrukturwieder herzustellen. Folglich unterbleibenzurzeit auch Pflegemaßnahmen weitestgehend.Gerade in diesem Bereich sollte jedoch zukünftigversucht werden, Abhilfe zu schaffen. Dabei sindfolgende Zielsetzungen von Bedeutung:1. Erhalt der Infrastruktur,2. Erhalt als Naherholungsgebiet,3. Erhalt der Schilf- und Röhrichtzonen und damiteinhergehend,<strong>4.</strong> ein Zurückdrängen der Gehölzkulisse,5. Wassermanagement,6. Öffentlichkeitsarbeit/Umweltbildung.Seit dem Jahr 2011 ist es gelungen, einen kleinenArbeitskreis bestehend aus Vertretern der unterenNaturschutzbehörde Gifhorn, dem RealverbandLeiferde, dem Hegering Hillerse und des Naturschutzes(KONU, NABU-Kreisverband Gifhorn undNABU-Artenschutzzentrum Leiferde) ins Leben zurufen . Es zeichnen sich hier bereits erste Erfolge vorallem im Hinblick auf die Zielsetzungen 2 und 3 ab.Die insgesamt konstruktive Zusammenarbeit beschränktsich dabei allerdings zunächst auf Minimalziele.Da die Grünlandflächen im östlichen Bereich desNaturschutzgebietes einer weitestgehend intensivenlandwirtschaftlichen Nutzung unterliegen, stellt sichder Sachverhalt hier deutlich komplizierter dar. Ohneweitere Akteure sind Maßnahmen in diesem Bereichmittelfristig nicht absehbar.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>) 35Abb. 3: Übersichtskarte des NSG Viehmoor. Quelle: NLWKN6. Literatur[1] KLATT, E. (1978): Gutachten über die Bedeutung des Viehmoors bei Leiferde für den Vogelschutz./[Vervielf. maschr. Ms.], 24 S., Anl., Ornitholog. AG Südheide e. V., Leiferde.[2] http://www.nlwkn.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=8062&article_id=43039&_psmand=26(zuletzt abgerufen am 28.06.<strong>2013</strong>).[3] http://www.birkhoff-partner.de/teichentschlammung_viehmoor.php; (zuletzt abgerufen am 28.06.<strong>2013</strong>).[4] BEZIRKSREGIERUNG BRAUNSCHWEIG (1979): Verordnung über das Naturschutzgebiet "Viehmoor" beiLeiferde in den Gemarkungen Leiferde und Vollbüttel, Landkreis Gifhorn vom 13.07.79./ Amtsbl. RB<strong>Braunschweig</strong>, Nr. 15: 226-228.[5] KLATT, E. (Bearb.) (1985): Pflege- und Entwicklungsplan für das NSG "Viehmoor" bei Leiferde./ [Vervielf.maschr. Ms.], 103 S., im Auftr. d. BR <strong>Braunschweig</strong>, Leiferde.[6] LEssow, 0. (1994): Originallag bei Redaktionsschluss noch nicht vor.[7] NEUMANN, J. (2001): Avifaunistische Kartierung des NSG Viehmoor im Rahmen eines Praxissemestersim Studiengang Landschaftsarchitektur und Umweltplanung, Leiferde.[8] FLADE, M. 2012: From 'Renewable Energies' to the biodiversity disaster- comments on the currentsituation of bird conservation in Germany. Vogelweit 133: 149-158.Danksagungen anT. Hardt für die Fotos (www.grauer-kranich.de)J. Neumann von NABU-Artenschutzzentrum für den regelmäßigen InformationsaustauschAnschrift des Verfassers:Dipl. Biologe Florian Preusse, Rokamp 18, 38542 Leiferde, florianpreusse@gmx.dehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>36 AVES Braunschweiq 4 (<strong>2013</strong>)Bestandserfassung des Mittelspechts (Dendrocopos medius) im Bereichdes <strong>Braunschweig</strong>er PrinzenparksTobias Münchenberg, Christof Bobzin und Andrzej Rybczynski1. EinleitungDer Mittelspecht (Dendrocopos medius) ist in seinerVerbreitung auf die Laubwälder der Westpaläarktisbeschränkt (GLUTZ VON BLOTZHEIM & BAUER 1994).Der Erhalt dieser Art hat für den Naturschutz inDeutschland und Niedersachsen eine besondershohe Bedeutung, da Deutschland etwa 20 % desWeltbestands der Art beherbergt (FLADE 1998) unddavon wiederum über 10% in Niedersachsen vorkommen(BOHLEN & BURDORF 2005). ln der Region<strong>Braunschweig</strong> liegt eines der Hauptverbreitungsgebietedes Mittelspechts in Niedersachsen (FISCHERet al. 2009). Die Vorkommen in den Wäldern derStadtgebiete von <strong>Braunschweig</strong> und Wolfsburg sowieder umgebenden Landkreise Gifhorn, Waltenbüttelund Helmstadt machen zusammen über einDrittel des niedersächsischen Bestandes und ca.4 % der nationalen Vorkommen der Art aus undstellen eine der bedeutendsten Konzentration desMittelspechts in Deutschland dar. Die Art gilt als diebeste Indikatorart für den Erhaltungszustand mitteleuropäischerWälder (SüDBECK & FLADE 2004) undfür die enthaltene biologische Vielfalt. Aufgrund seinerspeziellen Nahrungsökologie als "Stocherspecht"besiedelt der Mittelspecht in Deutschlandgrößtenteils von älteren Eichen (ab 80 Jahren) dominierteGehölzbestände.Abb. 1: Mittelspecht im Untersuchungsgebiet Foto: A. RybczynskiAuch die gut untersuchten Vorkommen des Mittelspechtsim Stadtgebiet von <strong>Braunschweig</strong> weiseneine enge Bindung an Eichen auf (FISCHER et al.2009). Die bekannten Vorkommen beschränken sichjedoch auf den städtischen Außenbereich. Da auchdie innerstädtischen Parkanlagen <strong>Braunschweig</strong>seinen hohen Alteichenbestand aufweisen, könnenauch sie potenziell von der Art genutzt werden. Umden Bestand im Bereich des Prinzenparks zu erfassen,wurde im Frühjahr 2012 eine flächendeckendeBestandserfassung durchgeführt.Das Untersuchungsgebiet befindet sich zwischenden Ortsteilen Östliches Ringgebiet und Riddagshausenim östlichen Teil <strong>Braunschweig</strong>s, ca. 1 kmvom Stadtzentrum entfernt. Der ca. 92 ha große,innerörtliche Parkkomplex aus Prinz-Aibrecht-Park,Nussberg, Stadtpark und Franzschem Feld wird seithttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)37der Errichtung um das Jahr 1900 von den Bewohnerndes östlichen Ringgebietes und der anderenumliegenden Wohnquartiere intensiv genutzt undstellt für sie das "Feierabend- und Wochenenderholungsgebiet"dar. Neben größeren Gebäuden undSportplätzen im Bereich Franzsches Feld prägt vorallem der alte Baumbestand mit eingestreuten inselartigenGrünflächen das Gebiet. Die von Gehölzenbestandenen Bereiche werden in der ersten Baumschichtvon ca. 1 00-jährigen Eichen (überwiegendRot- und Stieleiche), Robinien und diversen Kiefernartendominiert, unter denen sich eine zweite Baum-schicht, vornehmlich aus Berg- und Spitzahornen,ausgebildet hat. Zwischen den einzelnen Gehölzbereichenliegen inselartig größere intensiv gepflegteGrünflächen, die insgesamt ca. 13 ha des Gesamtarealsausmachen. Ein Netz aus Fußwegen durchziehtdas gesamte Gebiet, die Herzogin-Eiisabeth­Straße, die Grünewaldstraße und die Georg­Westermann-AIIee begrenzen den Parkkomplex imNorden, Westen und Süden, die Bahnlinie <strong>Braunschweig</strong>-Gifhornbildet die Ostgrenze. Die stark befahreneEbertallee quert den Prinz-Aibrecht-Parkmittig.Abb 2. v rt 'I d B t orkommen des Mittelspechts im Untersuchungsgebiet (Grün: Brutzeitfeststellung2012, Ora~g:• ~~~ve~~a:~ ~012, Rot: Brutnachweis <strong>2013</strong>. Luftbild: ©NLWKN <strong>2013</strong>)http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>38 AVES Braunschweiq 4 (<strong>2013</strong>)2. MethodikDie Untersuchung 2012 erfolgte im Rahmen einerflächendeckenden Revierkartierung nach den Vorgabenvon SüDSECK et al. (2005). Die Erfassungsterminewaren am 11.03., 19.03., 2<strong>4.</strong>03., 1<strong>4.</strong>0<strong>4.</strong> und20.05. Im Februar wurde das Gebiet ca. einmal wöchentlichin Teilen begangen, um den Beginn derBalzaktivitäten zu bestimmen. Ab dem 19.03.<strong>2013</strong>wurde eine Klangattrappe eingesetzt und alle 200 mbis 300 m abgespielt. Die einzelnen Durchgängefanden bei sonnigem , windarmen Wetter in den frühenVormittagsstunden statt, dabei wurde dasUntersuchungsgebiet auf den öffentlichen Wegenmit dem Fahrrad abgefahren. Beim Einsatz derKlangattrappe wurde darauf geachtet, dass sich kein,.Nachzieh"-Effekt einstellte. Für die Auswertung derDaten wurde zwischen Brutzeitfeststellung, Brutverdacht(zwei- bzw. dreimalige Feststellung im Kontrollzeitraum)sowie Brutnachweis (Fund von besetzterBruthöhle) unterschieden, als Brutvögel werdendiejenigen bezeichnet, bei denen mindestens einBrutverdacht vorlag.3. Ergebnisse3.1 Revierkartierung 2012 (T. Münchenberg)Die Art war über den gesamten Erfassungszeitraumim Jahr 2012 im Untersuchungsgebiet anwesendund trat in drei Brutpaaren (dreimalig Brutverdacht)und zwei Brutzeitfeststellungen auf (siehe Abb. 2).Alle drei Brutpaare wurden im südlichen bis südwestlichenTeil des Prinz-Aibrecht-Parks festgestellt,die Brutdichte entspricht dabei insgesamt 0,32 Brutpaarenpro 10 ha. Die Entfernungen der Mittelpunkteder einzelnen Papierreviere betragen untereinanderca. 290m, 330m und 450 m. Die ersten spontanenRuf-Aktivitäten von Mittelspechten im Untersuchungsjahrwurden am 20.02. registriert. Bei allendrei der späteren Brutpaare traten seit dem Durchgangam 19.03. verpaarte Tiere auf. "Revierkämpfe"wurden am 2<strong>4.</strong>03. zwischen den Paaren 1 und 2beobachtet. Die Vorkommen liegen in ca . 1,5 kmEntfernung zu den nächstgelegenen bekanntenMittelspechtvorkommen im NSG Riddagshausen.Während der Erfassung erfolgten Zufallsbeobachtungenvon nahrungssuchenden Mittelspechten jedreimal an Robinie (Robinia pseudoacacia) , zweimalan Stiel- (Quercus robur) und Roteiche (Q. rubra)und einmal an Hängebirke (Betu/a pendu/a) undKiefern (Pinus spec.).etwa fünf Meter Höhe. Der Stammumfang in Brusthöhebeträgt 116 cm (== ca. 37 cm 0). Der Baumwurde vor längerer Zeit ca. einen Meter über derBruthöhle gekappt - vermutlich, da die Krone zuweit über den direkt angrenzenden Bürgersteig unddie dort parkenden Autos ragte (Abb. 3).3.2 Höhlenfunde <strong>2013</strong> (C. Bobzin, A. Rybczynski)Im Juni <strong>2013</strong> konnten im untersuchten Gebiet aufgrundvon Zufallsbeobachtungen zwei Brutnachweisedes Mittelspechts erbracht werden. Es wurdenjeweils fütternde Altvögel an Bruthöhlen mit nahezuflüggen Jungvögeln beobachtet. Beide fanden sicham Rand der Parkanlagen - die erste direkt an einerbelebten Straße im Östlichen Ringgebiet, die zweiteam Weg entlang der Bahnstrecke am Nussberg(siehe Abb. 2, Punkte 4 und 5).Die erste Höhle (Abb. 4) fiel am 6. Juni <strong>2013</strong> durchlautstarkes Rufen der nahezu flüggen Nestlinge auf.Einer der Jungvögel, deren genaue Anzahl nichtermittelt werden konnte, war permanent am Eingangder Höhle zu sehen. Diese befindet sich in einemBergahorn (Acer pseudoplatanus) mittleren Alters inAbb. 3: Lage der Bruthöhle 4 direkt an einer alltagsrecht belebten Straße. Foto: A. RybczynskiDie Höhle wird zwar durch einige Zweige etwasverdeckt, liegt aber insgesamt recht exponiert derStraße zugewandt (Richtung Südwesten) am Ansatzeines abgesägten Astes. Der Baum steht am Randdes Stadtparks in einem Altbestand aus Stieleichen.Der Unterwuchs aus Sträuchern und jungen Bäumenwird zur Straße hin als Abschirmung stehenhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


AVES Braunschweiq 4 (<strong>2013</strong>)<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>39gelassen, im Park jedoch offenbar regelmäßig entfernt,um die schütteren Rasenflächen zu erhalten.Abb. 4: Fütternder Mittelspecht im Untersuchungsgebietan der Bruthöhle <strong>4.</strong> Foto: A. RybczynskiAufmerksamkeit der Altvögel, schien aber keinegrößere Beeinträchtigung darzustellen. Am spätenNachmittag des 7. Juni konnten noch Belegfotosgemacht werden, am Vormittag des folgenden Tageswar die Bruthöhle verlassen, die Jungen offenbarausgeflogen.Die zweite Bruthöhle (Abb. 5) wurde am 9. Juni<strong>2013</strong> entdeckt. Sie befindet sich am nordöstlichenTeil des Nussbergs an einer Bahnstrecke am Randeines umfangreichen, von Robinien durchsetztenAlteichenbestandes. Der Höhlenbaum ist eine Stieleiche,die sehr exponiert und etwa 1 ,5 m hoch amHang an einem wenig aber immerhin regelmäßigvon Spaziergängern frequentierten Weg steht. Dersehr kräftige Stamm verzweigt sich nach etwa 2,5 min vier Nebenstämme mit etwa 40-50 cm Durchmesser,von denen der vordere etwa 1,5 m über derVerzweigung gekappt wurde - vermutlich, da er zuweit über den Weg ragte. Die Bruthöhle findet sichdirekt unter der Schnittstelle - durch den Standortam Hang etwa 6 m über dem Weg. Der Höhleneingangist nach Nordwesten ausgerichtet und scheintrelativ tief in den Stamm zu führen, da der fütterndeAltvogel hineinkriechen musste. Auch hier konntedie Anzahl der Jungen nicht ermittelt werden. Beieiner Kontrolle an einem der folgenden Tage ließsich hier keine Aktivität mehr feststellen.3.3 Weitere Brutvogelarten im UntersuchungsgebietAbb. 5: Fütternder Mittelspecht im Untersuchungsgebietan der Bruthöhle 5. Foto: A. RybczynskiDie Eitern flogen in Abständen von wenigen Minut~naus dem Inneren des Parks zum Füttern an . DteAnwesenheit von Passanten und einparkendenAutofahrern bewirkte zwar teilweise eine erhöhteIm Jahr 2010 waren im Juni und Juli Rufe einesWachtel-Männehans (Coturnix coturnix) im BereichNussberg/Franzsches Feld zu hören, die z. T. auchim Flug z. B. über der Schamhorststraße geäußertwurden. Im Bereich des Polizeistadions und im Bereichdes Franzschen Feldes wurde je ein Brutrevierdes Grünspechts (Picus viridis) festgestellt. Dierecht hohe Dichte von Buntspecht-Revieren ( ca. 15BP) im Gebiet hat zur Folge, dass sich im Gebiet eingroßes Höhlenangebot findet. Als Nachnutzer findensich neben einer Vielzahl von Meisen und Kleibern(Sitta europaea) auch einige Paare des Trauerschnäppers(Ficedu/a hypo/euca), aber auch Fledermäusewie Großer Abendsegler (Nyctalus noctu­/a, Balzquartier) und Kleinabendsegler (Nycta/usleisleri, 2010 Verdacht auf Wochenstube beim Polizeistadion).Auch andere Arten Waldvogelarten wie Hohltaube(Co/umbia oenas) und Waldkauz (Strix a/uco) tretenmit mindestens einem Brutpaar auf, ebenso Greifvögelwie Sperber (Accipiter nisus) und Mäusebussard(Buteo buteo).<strong>4.</strong> DiskussionBei der räumlichen Verteilung der Brutpaare fallenzum einen die sehr ungleichmäßige Nutzung desUntersuchungsgebiets durch den Mittelspecht, zumanderen die Lage der entdeckten Bruthöhlen imhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


40<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)äußersten Randbereich der Parkanlagen bzw. vongrößeren Baumbeständen auf. Die von Nadelbäumendominierten Bereiche im östlichen Teil desPrinz-Aibrecht-Parks wurden offenbar gemieden(Meidung von Nadelwaldbeständen siehe z. B.WICHMANN & FRANK 2003). Im Inneren der von altenRobinien und Stieleichen geprägten Bestände imBereich des Nussbergs ließ sich die Art nur vereinzeltbeobachten, obwohl der Bereich von der Habitatausstattungfür Mittelspechte durchaus geeignetwäre. Hier wiesen jedoch die potenziellen HöhlenkonkurrentenStar (Sturnus vulgaris) und Buntspecht(Dendrocopus major) subjektiv die höchsten Dichtenim Untersuchungsgebiet auf (zur interspezifischenKonkurrenz siehe MATTES & GATTER 2011, PASINELLI2007 und GORMAN 2004). Möglicherweise kann derMittelspecht nur die suboptimalen Randlagen besetzen.Stark befahrenen Straßen (wie z. B. Herzogin­Eiisabeth-Straße oder der Georg-Westermann­AIIee) oder von intensiv durch Menschen (meist mitHunden) genutzte Bereiche werden aber offenbarkeineswegs gemieden. Über einen möglicherweiseeingeschränkten Bruterfolg in diesen Bereichenkann aufgrund der wenigen Beobachtungen jedochkeine Aussage getroffen werden.Für die Brutnachweise <strong>2013</strong> lässt sich unter derAnnahme einer mittleren Brut- und Aufzuchtsdauervon insgesamt 34 Tagen (SüDBECK et al. 2005) derBrutbeginn auf die erste Mai-Dekade zurückdatieren.Trotz des außergewöhnlich langen Winters2012/13 mit Schnee bis in den April und einem ehernasskalten Mai liegen diese Daten im normalen bisfrühen Bereich der Art (SüDBECK et al. 2005). Hierkommen dem Mittelspecht vermutlich seine spezielleNahrungsökologie und auch die klimatisch günstigeStadtlage zugute. Trotzdem ist die Brutdichte 2012von 0,32 BP/1 0 ha im Untersuchungsgebiet im Vergleichmit der von FISCHER et al. (2009) in den Wäldernum die Stadt <strong>Braunschweig</strong> ermittelten durchschnittlichenBrutdichte von 0,6 BP I 10 ha eher alsgering zu bezeichnen. Jedoch stellt es das bishereinzige bekannte Brutvorkommen des Mittelspechtsin einem städtischen Park in <strong>Braunschweig</strong> dar undunterstreicht zusammen mit den anderen festgestelltenBrutvogelarten der älteren Wälder (s.o.) denhohen ökologischen Wert dieser alten, innerstädtischenParkanlagen und deren Schutzwürdigkeit -insbesondere den Erhalt des alten Baumbestands.5. QuellenverzeichnisBOHLEN , M. & K. BURDORF (2005): Bewertung des Erhaltungszustandes von Vogelarten der Vogelschutzrichtlinie.-Unveröffentl. Manuskript der Staatl. Vogelschutzwarte, Hannover.FISCHER, M., M. GASSE, A. KLEIN & M. STEINMANN (2009): Mittelspechte in <strong>Braunschweig</strong>er Wäldern nacheinem Gutachten der BIODATA GbR 2006.- Milvus <strong>Braunschweig</strong> 27.FLADE M. (1998): Neue Prioritäten im Vogelschutz: Kleiber oder Wiedehopf?- Falke 45: 349-355.GLUTZ VON BLOTZHEIM, U. N. & K. M. BAUER (1994): Handbuch der Vögel Mitteleuropas.- 2. Auflage, Band 9,Aula-Verlag, Wiesbaden: 917-1101.GoRMAN , G. (2004): Woodpeckers of Europe- A Study of the European Picidae.- Bruce Coleman Books.MATTES, H. & W . GATTER (2011 ): Beeinflusst der Star Sturnus vulgaris über Höhlenkonkurrenz die Häufigkeitvon Spechten Dendrocopos sp.?- Der Ornithologische Beobachter, Band 18, Heft 3 September 2011 .PASINELLI , ~· (2.007~ : N.est site selection in middle and great spotted woodpeckers Dendrocopos medius &D. ma}or. 1mphcabons for forest management and conservation. - Biodiversity and Conservation 16:1283-1298.SüDBECK, P., H. ANDRETZKE, S. FISCHER, K. GEDEON, T. SCHIKORE, K. SeHRÖDER & C. SUDFELD (2005): Methodenstandardszur Erfassung der Brutvögel Deutschlands. Radolfzell.SüDBECK, P. & M. FLADE. (2004): Bestand und Bestandsentwicklung des Mittelspechts Picoides medius inDeutschland und semeBedeutungfür den Waldnaturschutz.- Vogelweit 125: 319-326.WICHMAN.N, G. & G. :,RANK (20~3): Bestandserhebung der Wiener BrutvögeL Ergebnisse der SpezialkartlerungWaldvogel. -Studie 1m Auftrag der Magistratsabteilung 22, Wien.DanksagungFür ?ie Durchsicht des Textes und hilfreiche Anmerkungen möchten wir Mathias Fischer d R · h d Huwesow1e dem AVES-Team danken. un em arAnschriften der Verfasser:Tobias Münchenberg, Feldbergstraße 6, 38162 Abbenrode, t.muenchenberg@ dChristof Bobzin, Wilhelm-Bode-Straße 46, 38106 <strong>Braunschweig</strong>, ich@christofb;:~· de. k' K I ß Zln · eAndrzeJ Rybczyns 1, ar stra e 21, 38106 <strong>Braunschweig</strong>, andrzej.rybczynski@gmx.dehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>) 41Ein Rückblick auf die Wasservogelzählungen der letzten 25 Jahre in den<strong>Braunschweig</strong>er Rieselfeldern und dem Riddagshäuser TeichgebietWerner Oldekop, Kristin Schulze und Peter Velten1. EinleitungWenige Jahre nach Kriegsende im Jahre 1953 wurdein der <strong>Braunschweig</strong>er Region mit systematischenWasservogelzählungen begonnen. Die Leitungder Zählungen lag bei der Deutschen Sektionder Internationalen Entenvogel-Forschung mit Geschäftsstellebei der Vogelwarte Helgoland. Durchgeführtwurden periodische Zählungen von Entenvögeln.Dazu gehörten Enten, Gänse und Schwäne.ln <strong>Braunschweig</strong> waren die Zählgebiete auf dasStadtgebiet begrenzt. Die Hauptzählgebiete warenaußer den Rieselfeldern und den RiddagshäuserTeichen, die Oker, der Dowesee, der Bürgerparksowie Tongruben im Stadtgebiet. Unregelmäßigwurde am Waller See, am Heerter See und in derSchunteraue gezählt. Gezählt wurde von Januar bisApril und von Juli bis Dezember.Im Vergleich zu heutigen Wasservogelzählungenfallen einige Besonderheiten auf. So gab es in denfünfziger und sechziger Jahren hier keine Graugänse.ln den Rieselfeldern gab es damals wenigergroße, offene Wasserflächen, sodass das Biotopeine andere Vogelweit beherbergte. So wurde oftmalsbei Zählungen Fehlanzeige gemeldet. Derurkundliche Nachweis dieser Erfassungen endet196<strong>4.</strong> Da viele Zähler aus der damaligen Zeit verstorbensind und sich Überlebende oft nicht erinnern,bleibt diese Lücke bestehen.Im Jahr 1980 wurden die systematischen Zählungenwieder aufgenommen. ln einem geänderten Zählbogenwerden nunmehr die Vogelarten erfasst, derenVorkommen in Deutschland an Küsten, Gewässerund Feuchtgebiete gebunden ist.Dazu gehören:Taucher, Kormorane, Reiher, Schwäne, Gänse,Enten, Säger, Rallen, Limikolen, Möwen, Seeschwalben;zusätzlich werden erfasst: Seeadler,Kornweihe, Raufußbussard, Fischadler, Merlin,Wanderfalke, Sumpfohreule, Ohrenlerche, Berghänfling,Schneeammer.ln <strong>Braunschweig</strong> sind 4 Zählstrecken festgelegt undnachstehend genannten Zählern übertragen:I. Dowesee, Oker, Stadtgewässer, TK 3729.1Teilgebiet 1: Dowesee, Zähler: B. Hermenau,Teilgebiet 2: Oker im Stadtbereich, Bürgerpark,Zähler: B. Hermenau, R. Jackmann, G. Pannach,Teilgebiet 3: Ölper See, Zähler: B. Hermenau.11. <strong>Braunschweig</strong>er Rieselfelder, TK 3628.4Teilgebiet 1: <strong>Braunschweig</strong>er Rieselfelder, Zähler:P. Velten ,Teilgebiet 2: <strong>Braunschweig</strong>er Okeraue, Steinhof,Zähler: W. Fiebig.II I. Teiche Wasserwerk, Südsee, südliche Oker,TK 3729.3, Zähler: G. PannachTeilgebiet 1: Teiche Wasserwerk,Teilgebiet 2: Südsee,Teilgebiet 3: Oker von Leiferde bis Eisenbahnbrücke.IV. Riddagshäuser Teiche, Weddeler Teich,TK3729.2, Zähler: T. Münchenberg,Teilgebiet 1: Riddagshäuser Teiche,Teilgebiet 2: Weddeler Teich.Gebietskarten findet man bei PANNACH (2003), WAL­THER (2003) und BROMBACH (2012).Die Zählzeiten und Zähltage werden vom NiedersächsischenLandesbetrieb für WasserwirtschaftKüsten- und Naturschutz (NLWKN) jährlich festge~legt. Im Binnenland wird von September bis Dezemberund von Januar bis April jeweils einmal an Monatsmittegezählt. Die Lage der Zähltermine hat zurFolge, dass nicht nur Rastvögel, sondern auch einTeil der Brutvögel erfasst werden . Eine Zählsaisonendet jeweils im April. Die ausgefüllten Zählbögenwerden kopiert und der Staatlichen Vogelschutzwartebeim NLWKN zugesandt.Die im <strong>Braunschweig</strong>er Raum durchgeführten Wasservogelzählungenwurden bereits von 2003 bis2007 von Günter Pannach in 4 Teilveröffentlichungender "Vogelkundlichen Berichte zwischen Küsteund Binnenland" eingehend beschrieben (s. PAN­NACH 2003-2009). ln diesen Publikationen werdenauch alle bis 2007 tätig gewesenen Wasservogelzählergenannt. Wir verweisen auf diese umfassendenBerichte. Seitdem sind jedoch 5 Jahre mit weiterenDaten und noch deutlicheren Entwicklungendazugekommen, sodass eine Weiterführung dergenannten Publikationen geboten schien.Aus Platzgründen beschränken wir uns in der vorliegendenArbeit auf die beiden besonders wichtigenZählstrecken II und IV, also die <strong>Braunschweig</strong>erRieselfelder mit der benachbarten Okeraue und dieRiddagshäuser Teiche mit dem nahen WeddelerTeich sowie ausgewählte Vogelarten, für die über100 Beobachtungsmeldungen vorliegen. ln dennachfolgenden Diagrammen werden diese beidenGebiete abgekürzt mit RiesOk bzw. RidWed be-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


42<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)zeichnet. Sie unterscheiden sich am deutlichstendurch das Biotop, liegen am weitesten auseinanderund sind somit besonders geeignet, gemeinsameoder unterschiedliche Entwicklungstendenzen aufzuzeigen.Außerdem beschränken wir uns auf dieAuswertung der letzten 25 Jahre von 1988 bis 2012,weil vor allem aus diesem Zeitraum nahezu lückenloseZählergebnisse vorliegen.Nachfolgend genannte Damen und Herren haben imBerichtszeitraum in den Zählgebieten II und IV dieErfassungen durchgeführt:Ute Rahne, Jörg Hummel, Natascha Gaedecke,Thorsten Rahn, Wilfried Fiebig, Tobias Münchenbergund Peter Velten. Zeitweise oder in Vertretunghaben auch folgende Damen und Herren die Zählungenin o. g. Gebieten unterstützt: Themas Kiel,lngo Stein, Andrzej Rybzcynski, Friedmund Melchert,Werner Oldekop, Vera Jortzick und BerndHermenau.Besonderer Dank gilt Herrn Günter Pannach, der dieWasservogelzählungen in <strong>Braunschweig</strong> bereits vonMitte der siebziger Jahre bis 2010 koordiniert unddie Verbindungen zum Niedersächsischen Landesverwaltungsamtbzw. zur Staatlichen VogelschutzwarteNiedersachsen gehalten hat. Seit 2010 hatPeter Velten diese Aufgabe übernommen.Die in den Zählbögen für die Teilstrecken II und IVab 1980 enthaltenen Daten wurden von KristinSchulze in eine digitale Excei-Datei eingetragen, dieallen Interessenten zur Verfügung steht. Die nachfolgendenAuswertungen wurden von Werner Oldekopund Kristin Schulze durchgeführt.2. Das DatenmaterialIm Zeitraum von 1988 bis 2012 konnten von deno. g. Zählern in den beiden Zählgebieten 71 Vogelartenin insgesamt 4833 einzelnen Vogelmeldungenverzeichnet werden.Im Idealfall wurde von Januar bis April und von Septemberbis Dezember jeweils einmal im Monat inbeiden Gebieten gezählt. Die Zählungen erfolgtenmeistens an Wochenenden zur Monatsmitte. AlsSollwert erhält man für 25 Jahre, 8 Monate pro Jahrund 2 Gebiete insgesamt 400 Zählungen. Weil mancheZählungen ausgefallen sind, war die tatsächlicheZahl jedoch etwas geringer.Unter den 71 festgestellten Vogelarten befandensich viele seltenere Arten, die hier jedoch nicht imVordergrund stehen. Unser Interesse galt viel mehrden häufigen Arten, bei denen man mit statistischenMethoden zeitliche Entwicklungstrends aufzeigenkann. ln der folgenden Tabelle sind alle 17 Wasservogelartenaufgeführt, von denen jeweils mehr als100 Beobachtungsmeldungen vorliegen. Aus Platzgründenbeschränken wir uns bei den grafischenDarstellungen auf die zehn rot markierten Vogelarten,die uns besonders typisch oder interessant erschienen.Die übrigen 7 Arten werden nur in derzusammenfassenden Tabelle Abb. 14 behandelt.Art EURingNr. Zählun- Summe Meldun- Vögel Vögel Meldungengen Vögel gen pro Mel- pro Zäh- produng lung ZählungZwergtaucher 00070 375 956 190 5,0 2,5 0,51Haubentaucher 00090 375 915 127 7,2 2,4 0,34Kormoran 00720 375 844 129 6,5 2,3 0,34Graureiher 01220 375 2021 264 7,7 5,4 0,70Höckerschwan 01520 375 7817 353 22,1 20,8 0,94Graugans 01610 375 60895 342 178,1 162,4 0,91Brandgans 01730 375 2736 120 22,8 7,3 0,32Pfeifente 01790 375 1019 113 9,0 2,7 0,30Schnatterente 01820 375 2826 183 15,4 7,5 0,49Krickente 01840 375 12518 273 45,9 33,4 0,73Stockente 01860 375 131504 359 366,3 350,7 0,96Löffelente 01940 375 2950 179 16,5 7,9 0,48Tafelente 01980 375 7000 258 27,1 18,7 0,69Reiherente 02030 375 9188 286 32,1 24,5 0,76Blässhuhn 04290 375 51492 326 158,0 137,3 0,87Waldwasserläufer 05530 375 494 138 3,6 1,3 0,37Lachmöwe 05820 375 26255 207 126,8 70,0 0,55..Abb. 1: Ubersicht der Wasservögel, von denen im Rahmen der Wasservogelzählungen · hd 12in den Rieselfeldern und dem Riddagshäuser Teichgebiet mehr als 100 Beobachtun zwldlsc en 1988 . ~n 20gsme ungen emgmgen.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>) 43Da die Anzahl der monatlichen Exkursionen geschwankt hat, werden nachfolgend nur relative Größen verwendet.Als Kenngrößen wurden folgende Quotienten gewählt:Summe der Vögel/Summe der Zählungen = ,,Vögel pro Zählung" = Mittelwert M,Summe der Beobachtungsmeldungen/Summe der Exkursionen = "Meldungen pro Exkursion" = AntreffwahrscheinlichkeitW.Diese Quotienten wurden sowohl für Monate alsauch Jahre und sowohl für beide Gebiete getrenntals auch für beide Gebiete gemeinsam gebildet. lnden nachfolgenden Diagrammen sind für die 10ausgewählten Arten jeweils dargestellt:(a) die Jahresmittelwerte für beide Gebiete gemeinsam,(b) die entsprechenden Monatsmittelwerte,(c) die Jahresmittelwerte für beide Gebiete einzeln,(d) die Antreffwahrscheinlichkeiten für beide Gebieteeinzeln.Die für alle Jahresmittelwerte und Antreffwahrscheinlichkeiteneingezeichneten Trendlinien gebendie Bestandsentwicklung der Vogelart an.Das dabei mit R 2 bezeichnete Bestimmtheitsmaß istdas Quadrat des Korrelationskoeffizienten r (nachPearson) und gibt damit den Zusammenhang derzwei Zahlenreihen der Jahre und der Bestandszahlender Vögel an. R 2 liegt stets zwischen 0 (keinZusammenhang) und 1 (strenger Zusammenhang).Für Werte über dem Grenzwert R 2 =0, 157 (bei 25Zahlenpaaren) beträgt die Irrtumswahrscheinlichkeit(die Wahrscheinlichkeit, dass es zwei nicht zusammenhängendeZahlenreihen sind) weniger als 5 %.Eine solche Korrelation bzw. Trendline gilt als signifikant.Für alle unter 0,157 liegenden Bestimmtheitsmaßeist der Trend nicht signifikant. Ab einemWert von R 2 =0,382 wird er aufgrund einer Irrtumswahrscheinlichkeit!5 0,1 % als hoch signifikant eingestuft.Abb. 2: Rieselfelder. Luftbild: Abwasserverband BSAbb. 3: Riddagshausen. Foto: P. Velten3. ErgebnisseIm Folgenden werden die 10 ausgewählten Arten in der ~yst~m~tischen R~i~enfolge ?er EURingnummernvorgestellt. Das Blässhuhn wird jedoch vorgezogen, we1l be1 d1eser Art em1ge Entwicklungen besondersdeutlich hervortreten.3.1 Blässhuhn (Fulica atra)Die für beide Gebiete zusammen berechneten Jahresmittelwerte(Abb. 4a) zeigen ebenso ~ie ~ie Jahresmittelwertefür Riddagshausen und d1e Rieselfeldereinzeln (Abb. 4c) einen Negativtrend des ~e~stands. Für beide Gebiete zusammen (Abb. 4a, R -0,58) und für Riddagshausen (Abb. 4c, R 2 = 0,5673)sind es hoch signifikante Negativprognosen. ln denRieselfeldern ist die Trendlinie aufgrund der hohenBestandsschwankungen insgesamt unsicher, weistaber seit 1995 ebenfalls nach unten. Seit es 1996 inRiddagshausen und den Rieselfeldern starke Bestandseinbrüchegegeben hat, hat sich die Papula-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


44<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)tion bis 2012 im Vergleich zu den Jahren 1988 bis1995 durchschnittlich um die Hälfte bzw. in den letztenJahren 2011 und 2012 um drei Viertel auf wenigerals 50 Exemplare pro Biotop verringert undnimmt weiter ab. Auch auf die Monatsmittelwerte(Abb. 4b) und die noch hohe Antreffwahrscheinlichkeitbesonders in Riddagshausen (Abb.4d) hat dies zunehmend negative Auswirkungen.Blässhuhn: Jahresmittelwerte R'= 0,58Blässhuhn: Monatsmittelwerte400350300250200150100500r-- II r- -r.• II II. III II rtrt 1"::- --1 1 III III !I • II II II II I 111110008006004002000Abb. 4aAbb. 4b6005004003002001000Blässhuhn: Jahresmittelwerte RidWed+RiesOk- RidWed - RiesOk - Linear (RidWed) - Linear (RiesOk)r-::II I IIII~1 ~ 1 1 I I I. 111 111 I ~ J~~IR = 0, 6 3R= 0, 7111111. l.l.J ILBlässhuhn: Antreffwahrscheinlichkeit RidWed+RiesOk- RidWed - RiesOk - Linear (RidWed) -Linear (RiesOk)R' =0,1054 R'=0,0162o.8 fifflllti~il RWßlm~0,60,40,2 ~fiM!fi~0 -+-1...-RJA.-!J~Abb. 4cAbb. 4dAbb. 4a bis d: Blässhuhn; a: Jahresmittelwerte für beide Gebiete zusammen; b: Monatsmittelwerte für beideGebiete zusammen; c: Jahresmittelwerte für beide Gebiete getrennt; d: Jahres-Antreffwahrscheinlichkeiten fürbeide Gebiete getrennt.3.2 Graureiher (Ardea cinerea)Der leichte Positivtrend des Graureihers (Abb. 5a)ist aufgrund der Bestandsschwankungen nicht signifikant.Dies kann auf natürliche Schwankungen,bedingt durch die vergleichsweise geringe Anzahl anReihern, zurückzuführen sein. Beachtenswert ist,dass der hier nicht brütende Graureiher in den nahrungsmäßiggünstigen Herbstmonaten von Septemberbis November viel häufiger auftritt als in denFrühjahrsmonaten (Abb. 5b). Bemerkenswert istaußerdem das Aufkommen des Graureihers in denRieselfeldern seit 1990, das zwar geringer als inRiddagshausen, jedoch seit 2001 und 2002 auf einestabile Population zugenommen hat und statistischgesichert ist (Abb. 5c). Wahrscheinlich hat sich dasBiotop in den Rieselfeldern in günstiger Weise verändert,sodass es zu einer Abwanderung der Rastbeständevon Riddagshausen/Weddel nach denRieselfeldern gekommen ist.12Graureiher: Jahresmittelwerte R'= 0,0513Graureiher: Monatsmittelwerte108406420I '• II'•II IIII II I II II3020100Abb. 5aAbb. Sbhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)452520151050Graureiher: Jahresmittelwerte RidWed+RiesOk- RidWed - RiesOk - Linear(RidWed) - Linear(RiesOk)R= 0 5R = ,5 8II II II I lht l1 II1• 11 II II II IIII 11 II II II II I.~~ ~~Graureiher: Antreffwahrscheinlichkeit RidWed+RiesOk- RidWed - RiesOk - Linear (RidWed) - Linear (RiesOk)R' =0,1187o.8 t±ß~~~-HHH~~If0,6 +-1-+l-tlf+l-...... ~~-11-l+-llbll-~0,40,20R'=0,725Abb. ScAbb. SdAbb. Sa bis d: Graureiher; a: Jahresmittelwerte für beide Gebiete zusammen; b: Monatsmittelwerte für beideGebiete zusammen; c: Jahresmittelwerte für beide Gebiete getrennt; d: Jahres-Antreffwahrscheinlichkeiten fürbeide Gebiete getrennt.3.3 Höckerschwan (Cygnus o/or)Der Negativtrend des Höckerschwans ist insgesamthoch signifikant mit weniger als einem zehntel ProzentIrrtumswahrscheinlichkeit Ab 1996 ist jedocheine Stabilisierung auf niedrigerem Niveau zu beobachten,die bis 2012 anhält (Abb. 6a). Sie gilt fürbeide Gebiete; in Riddagshausen/Weddel kommtder Höckerschwan aber nur noch in vergleichsweisegeringer Zahl vor (Abb. 6c); eine Abwanderung zuden Rieselfeldern erscheint möglich. Abb. 6b zeigt,dass in den einzelnen Monaten von September bisApril keine großen Schwankungen der Bestandszahlenauftreten. Die Antreffwahrscheinlichkeit ist immerhoch, beträgt aber in Riddagshausen nicht mehralljährlich 100 %.454035302520151050-Höckerschwan: Jahresmittelwerte R' = 0,5119r---- r-f-I r-+1II I• III 111 II II I I II II II 111 II II I I II II I806040200Höckerschwan: MonatsmittelwerteAbb. 6aAbb. 6b100806040200Höckerschwan: Jahresmittelwerte RidWed+RiesOk- RidWed - RiesOk - Linear (RidWed) - Li near (RiesOk)IR• 1.423R = 0 8lt+l- ILIJllII II II II Jl ~ I ~ I ~ JJ JJJlll JI J [joomo~NM~~~~wmo~NM~~~~wmo~~woommmmmmmmmmogggggggggQoo~~~~~~~~~~~~~NNNNNNNNNNNNAbb. 6c0,80,60,4Höckerschwan: Antreffwahrschelnl. RidWed+RiesOk- RidWed -RiesOk - Linear (RidWed) -Linear (RiesOk)0,2 3~~1+11~0 .JAIA.j.li+Ij.-+J-+R'= 0,0462Abb. 6dAbb. 6a bis d: Höckerschwan; a: Jahresmittelwerte für ~ide Gebiete zusammen; b: Monatsmittel:ov~rte f~r bei~eGebiete zusammen; c: Jahresmittelwerte für beide Geb1ete getrennt; d: Jahres-Antreffwahrschemhchkelten fürbeide Gebiete getrennt.3.4 Graugans (Anser anser)Der Positivtrend der Graugans ist in~g~sam~ sehrsignifikant mit einer lrrtumswahrschemllchkelt vonweniger als einem Prozent (Abb. ?a). Die Graugansist bei uns ein häufiger Brutvogel; deshalb fallen dieMonatsmittelwerte im Frühjahr niedriger aus als inden Herbstmonaten, in denen auch viele Jungvögelhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


46<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES Braunschweiq 4 (<strong>2013</strong>)gezählt wurden (Abb. 7b). Auffällig sind die gegensätzlichenTrends der Jahresmittelwerte für beideEinzelgebiete; beide sind signifikant (Abb. Sc). Währenddie Graugänse in Riddagshausen nach einerraschen Zunahme in den Jahren 1988 bis 1993 seit1994 weniger beobachtet wurden, wurden sie ausden Rieselfeldern mit Ausnahme kleinererSchwankungen in immer größeren Zahlen gemeldet.Spätestens seit 2005 haben sich deshalb die Verhältnissevertauscht und es werden seitdem mehrGraugänse in den Rieselfeldern und der Okera~eals in Riddagshausen/Weddel beobachtet. Auch h1erliegt es nahe, eine Abwanderung in die Rieselfelder/Okerauezu vermuten. Kleine Schwankungenaufgrund von Zählerwechseln können für Riddagshausen/Weddelnicht ausgeschlossen werden.300Graugans: Jahresmittelwerte R 2 = 0,3892Graugans: Monatsmittelwerte250200150100500I•II1---':,....~-f-f-8006004002000Abb. 7aAbb. 7bGraugans: Jahresmittelwerte RidWed+RiesOk- RidWed -RiesOk - Linear(RidWed) -Linear (RiesOk)500 ~-..-.. "~-..-..""-,.,",-.,-,"400 ~~~~~~-+~~~~~~~1-~-H~300 ~-+4-~~~-+4-r+~~-r+-r+~~~~2DD t11tntrlt~~=t±±~r.t~-H~IH~fl1100 +.-ll-tl-11--l-I-II~~I"FFtf-Hitt0~~~~~~~~~Graugans: Antreffwahrscheinlichkeit RidWed+RiesOk- RidWed - RiesOk - Linear (RidWed) -Linear (RiesOk)R• = 0,3646a.8 WWillliilllßBWIIDii0,6 ~H--!Hllt0,40,20Abb. 7cAbb. 7dAbb. 7a bis d: Graugans; a: Jahresmittelwerte für beide Gebiete zusammen; b: Monatsmittelwerte für beide Ge·biete zusammen; c: Jahresmittelwerte für beide Gebiete getrennt; d: Jahres-Antreffwahrscheinlichkeiten fürbeide Gebiete getrennt.3.5 Brandgans (Tadorna tadorna)ln den Rieselfeldern nehmen die Bestände derBrandgans seit 2007 signifikant zu (Abb. 8a undAbb. 8c). Dieses Gebiet hat sich inzwischen zueinem wichtigen binnenländischen Brutplatz der Artentwickelt. Wahrscheinlich entspricht es am ehestenihrem Ursprungsbiotop an der Küste mit großenoffenen Wasserflächen, Grünland, guten Brutmöglichkeiten,geringer Prädation usw. ln Riddagshausen/Weddelwurde die Brandgans hingegen kaumbeobachtet. ln den Frühjahrsmonaten Februar bisApril kommt sie in ihrem Brutgebiet viel häufiger vorals in den Herbst- und Wintermonaten, wie an denMonatsmittelwerten deutlich wird (Abb. 8b). Ihredurchschnittliche Antreffwahrscheinlichkeit (Abb. 8d)beträgt deshalb in den Rieselfeldern nur ca . 60 %,obwohl man sie in den Frühjahrsmonaten dort mitnahezu 1 00 %-iger Sicherheit in zweistelliger Zahlantrifft.3.6 Schnatterente (Anas strepera)Der Positivtrend der Schnatterente ist insgesamtsignifikant, die zwischenzeitigen Bestandseinbußenvon 1996 bis etwa 2004 sind jedoch auffällig (Abb.9a). Diese sind zeitgleich in beiden Gebieten vonunterschiedlichen Beobachtern festgestellt wordenund auch in den Monatsmittelwerten erkennbar(Abb. 9b). Die Ursache ist offenbar artenspezifisch.ln den Rieselfeldern und der Okeraue taucht die Artab 2002 wieder auf und wird seit 2005 häufiger. lnRiddagshausen/Weddel gab es nach einer Wiederbesiedelung2006 mit schneller Zunahme der Beständebis 2008 wieder einen Einbruch der Populationin den Jahren 2011 und 2012 (Abb. 9c). Dementsprechendschwankt die Antreffwahrscheinlichkeitder Schnatterente. ln den Jahren 2000 und2001 bei 0 % und danach starken Schwankungenunterlegen, weist sie seit 2009 hohe Werte um die80% auf.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


AVES Braunschweiq 4 (<strong>2013</strong>)<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>4725Brandgans: Jahresmittelwerte R 2 = 0,5338Brandgans: Monatsmittelwerte20151050II I• -~--~[;I- -1- I II IIt~ fit IJ 1-1 II II 111 I II II I II I I IIoomo~NMV~m~oomo~N~v~m~oomo~Noorommmmmmmmmmoooooooooo~~~mmmmmmmmmmmmooooooooooooo~~~~~~~~~~~~NNNN N NNNNNNNN1-806040200Abb. 8aAbb. 8b403530252015105Brandgans: Jahresmittelwerte RidWed+RiesOk- RidWed - RiesOk - Linear (RiesOk)IR= l.4r11- 1-I ~~--- I II I J ... r-t I I I I I I I I I0 I I I I I I I I I I III I I I I I I Ioomo~NM~~m~oomo~NMV~m~romo~Nrorommmmmmmmmmoooooooooa~~~mmmmmmmmmmmmooooooooooooo~~~~~~~~~~~~NNNNNN N NNNNNNAbb. Sc1-0,80,60,40,20Brandgans: Antreffwahrscheinllchkeit RldWed+RiesOk- RidWed - RiesOk - Linear (RidWed) -Linear (RiesOk)R'=0,0658I I I I I II I I. I I IAbb. 8dAbb. 8a bis d: Brandgans; a: Jahresmittelwerte für beide Gebiete zusammen; b: Monatsmittelwerte für beideGebiete zusammen; c: Jahresmittelwerte für beide Gebiete getrennt; d: Jahres-Antreffwahrscheinlichkeiten fürbeide Gebiete getrennt.30252015Schnatterente: Jahresmittelwerte R 2 = 0,269310II II II II f-l- ~~--f-l- I I5tl ~ tl ftti t1 rll.II II0 II I.oomo~NMV~m~oomo~NMV~m~oo m o~ N~~~~~~~~~~~~ggggggggggo~ o~~~~~~~~~~~~N N NNN NN NNN N NAbb. 9a6050403020100Schnatterente: MonatsmittelwerteAbb. 9b302520151050Schnatterente: Jahresmittelwerte RidWed+RiesOk- RidWed - RiesOk - Linear (RidWed) - Linear (RiesOk)JRI= p,( 17II•IRI= p,!70~ ~~ Ill ll II lL ilk-FoomorNMV~m~oomorNMV~m~oomo~oooommmmmmmmmmooogggggggoo ;;NSchnatterente: Antreffwahrsch. RidWed+RiesOk- RidWed - RiesOk - Linear (RidWed) -Linear (RiesOk)R' = 0,0082 R' = 0,47070,8 +--1'-::-+IH--+1-4-++--H--+--+-H--+--+-H-l-IU...l-ll-0,6 +-~1-!.-11-l--1-0,4 .1-3-J-11-+111&-3-l0,2 4-1&1~-.I0 -IJ[:iAJAj.l~~~~~~~~~~~~~~~~NNNNNNNNN NAbb. 9dAbb. 9cAbb. 9a bis d: Schnatterente· a: Jahresmittelwerte für beide Gebiete zusammen; b: Monatsmittelwerte für beideGebiete zusammen; c: Jahr~smittelwerte für beide Gebiete getrennt; d: Jahres-Antreffwahrscheinlichkeiten fürbeide Gebiete getrennt.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>48AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)3. 7 Krickente (Anas crecca)Der Zunahmetrend der Krickente ist insgesamt hochsignifikant mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit vonmax. 0,1 Prozent (Abb. 1 Oa). Für das Gebiet umRiddagshausen gilt das ebenso, auch wenn dieRastbestände dort deutlich niedriger sind als in denRieselfeldern. Auch in Letzteren ist ein signifikanterPositivtrend feststellbar (Abb. 1 Oe). Auffällig sind diedurchgängig niedrigen Monatsmittelwerte der Krickentein den Monaten Januar und Februar in denJahren 1988 bis 1996 (Abb. 10b), die wahrscheinlichwitterungsbedingt waren. Die Antreffwahrscheinlichkeitder Krickente liegt seit 1997 in den Rieselfeldernfast durchgängig bei 100 %. Auch in Riddagshausen/Weddeldürfte sie bald alljährlich zu beobachtensein. Die Herbstbestände sind etwas größer als dieFrühjahrsbestände. ln beiden Fällen handelt es sichganz überwiegend um Durchzügler, da Bruten inunserer Region selten sind. Die etwas höherenHerbstbestände sind wahrscheinlich durch die dazugekommenenJungvögel bedingt.9080706050403020100Krickente: Jahresmittelwerte R' = 0,453J. l i l a 1-f- l 1. I• IIII il fl ll II II II II II IIll llll llll !I I• II I II II II IIl-.....200150100500Krickente: MonatsmittelwerteAbb. 10aAbb. 10b140120100806040200Krickente: Jahresmittelwerte RidWed+RiesOk- RidWed - RiesOk - Linear (RidWed) - Linear (RiesOk)R =0, 856R =0, 749_I I I I I I I I IJ JJ I I. I. 1.1~mo~N M V~m~~mo~NMV~m~oomo~N~~~~~~~~~~~~ggggggggggooo~~~~ ~~~ ~~~~~NNNNNNNNNNNNNAbb.10cKrickente: Antreffwahrsch. RidWed+RiesOk- RidWed - RiesOk - Linear (RidWed) - Linear (RiesOk)R' = 0,2719 R' = 0,31940.8 m=m~wmamem~lri!J~0,6 ttlt--IHitlft--HH-Ii*tHirtltlt-tlti:HHt-tf'l'fllto,4 +IIIIWW!.WJijj::f!IWillliUill~~0,20Abb.10dAbb. 10a bis d: Krickente; a: Jahresmittelwerte für beide Gebiete zusammen; b: Monatsmittelwerte für beideGebiete zusammen; c: Jahresmittelwerte für beide Gebiete getrennt; d: Jahres-Antreffwahrscheinlichkeiten fürbeide Gebiete getrennt.3.8 Stockente (Anas platyrhynchos)Bei hohem Gesamtbestand ist der leichte Abnahmetrendder Stockente insgesamt nicht signifikant (Abb.11a). Aufgrund der hohen Populationszahlen wirktsich dies für die Antreffwahrscheinlichkeit, vor allemin den Rieselfeldern, nicht aus. Dort liegt die Quotefast durchgängig bei 100% (Abb. 11d). ln Riddagshausen/Weddeltritt der Abnahmetrend trotz erheblicherSchwankungen dagegen stärker auf und istdort mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit


AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>497006005004003002001000Stockente: Jahresmittelwerte R' = 0,0871IIIIIoomo~NM~~~~oomo~NM~~m~wmo~Noooommmmmmmmmmooooooooaa~~~mmmmmmmmmmmmooooooooooooo~~~~~~~~~~~~NNNNNNNNNNNNNAbb. 11a120010008006004002000Stockente: MonatsmittelwerteAbb. 11bStockente: Jahresmittelwerte RidWed+RiesOk- RidWed - RiesOk - Linear (RidWed) - Linear (RiesOk)Stockente: Antreffwahrscheinlichkeit RidWed+RiesOk- RidWed - RiesOk - Linear (RidWed) -Linear (RiesOk)800 "-,.-.. -..-.. -..-.. -r.-~o-~-r.-~~700 +-hrr~+-~-+~~~~+-~~+-~~~~~600 ~~~~-+~~~4-~~+-~~~~~~~50040030020010000,80,60,40,20Abb. 11cAbb. 11dAbb. 11 a bis d: Stockente; a: Jahresmittelwerte für beide Gebiete zusammen; b: Monatsmittelwerte für beideGebiete zusammen; c: Jahresmittelwerte für beide Gebiete getrennt; d: Jahres-Antreffwahrscheinlichkeiten fürbeide Gebiete getrennt.Tafelente: Jahresmittelwerte R' = 0,30384035302520 -t-t-t-1510 II r::-1..5 II II II 1. 11 II II IIII II II llfl II II II0~~gm~~~~~~~~go~8~~~b~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Abb. 12a120100806040200Tafelente: MonatsmittelwerteAbb. 12bTafelente: Jahresmittelwerte RidWed+RiesOk- RidWed - RiesOk - Linear (RidWed) - Linear (RiesOk)60R = ,2 550R = ,0 34030 lt20 II IIII I .10III• II IL I10 11 1 II II I• I II II IIIL II IJ I.111~~gm~~~~~~~~go~8~~~b~~~;~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~N~Abb. 12c10,80,60,40,20Tafelente:Antreffwahrscheinlichkeit RidWed+RiesOk- RidWed - RiesOk - Linear (RidWed) - Linear (RiesOk)R' =0,0428 R' =0,0062--:r~ILIIj II II 111~ ~~m~~ ~ ~~ ~~~ g o ~8~~~b~~~~~m mmmm m mmmm m mooooooooooooo~rr~ ~ r~~ rr r rNNN NNNNN N NNNNAbb.12dAbb. 12a bis d· Tafelente· a: Jahresmittelwerte für beide Gebiete zusammen; b: Monatsmittelwerte für beideGebiete zusam.;,en; c: Jahresmittelwerte für beide Gebiete getrennt; d: Jahres-Antreffwahrscheinlichkeiten fürbeide Gebiete getrennt.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


50<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES Braunschweiq 4 (<strong>2013</strong>)3.10 Waldwasserläufer (Tringa ochropus)Die Jahresmittelwerte des Waldwasserläufers zeigeninsgesamt einen signifikanten Positivtrend (Abb.13a). Die Monatsmittelwerte unterliegenSchwankungen, die durch die vergleichsweise geringeAnzahl an Individuen bedingt sein dürften,doch werden die größten Bestände meistens imApril erreicht (Abb. 13b ). Der Positivtrend ist für Riddagshausensignifikant, für die Rieselfelderaufgrundstarker Schwankungen hingegen nicht (Abb. 13c). lnhohem Maße steigt die Antreffwahrscheinlichkeitdes Waldwasserläufers in den Rieselfeldern undliegt seit 2002 durchgängig bei über 70 %, oft beiüber 80 %, während sie in Riddagshausen kleiner istund langsamer zunimmt (Abb. 13d).32,521,50,50Waldwasserläufer: Jahresmittelwerte R' = 0,43711-1-1-1-tt II IIII ,.II I• 1!1 II1-~-"151050Waldwasserläufer: MonatsmittelwerteAbb. 13aAbb.13bWaldwasserläufer: Jahresmittelwerte RidWed+RiesOkWaldwasserläufer: Antreffwahrsch. RidWed+RiesOk54320- RidWed - RiesOk - Linear (RidWed) - Linear (RiesOk)IIIR = p,, ~5R = p,1 ~3f-_I-.It10,80,60,40,20- RidWed - RiesOk - Linear (RidWed) - Linear (RiesOk)R' = 0,3455 R' = 0,47931--1-::hr-1-I I I I Ii-1-ILII,.111 111 11Abb.13cAbb.13dAbb. 13a bis d: Waldwasserläufer; a: Jahresmittelwerte für beide Gebiete zusammen; b: Monatsmittelwerte fürbeide Gebiete zusammen; c: Jahresmittelwerte für beide Gebiete getrennt; d: Jahres-Antreffwahrscheinlichkeitenfür beide Gebiete getrennt.<strong>4.</strong> DiskussionDie hier betrachteten Vogelarten haben sich sehrunterschiedlich entwickelt. Die folgende Tabelle(Abbildung 14) zeigt den Trend:Von den 17 Wasservogelarten, die in den Rieselfeldern/Okeraueund in Riddagshausen/Weddel mehrals 1 00 Mal beobachtet wurden, nahmen von 1988bis 2012 sechs Arten signifikant zu : Kormoran,Graugans, Brandgans, Schnatterente, Krickente undWaldwasserläufer. Folgende 3 Arten sind hingegenebenso signifikant rückläufig: Höckerschwan, Tafelenteund Blässhuhn. Keine statistisch signifikantenZu- oder Abnahmen sind für Zwergtaucher, Haubentaucher,Graureiher, Pfeifente, Stockente, Löffelente,Reiherente und Lachmöwe nachweisbar. Einerkennbarer Trend ist aber auch bei diesen Arten inKlammern angegeben. ln der letzten Spalte steht(bei Signifikanz) die ungefähre lineare Zu- oder Abnahmedes jeweiligen Gesamtbestandes in % proJahr. Der Kormoran mit 13 % p. a. hat hier erst imletzten Jahrzehnt stark zugenommen.Bemerkenswert erscheinen einige Parallelen in denBestandsverläufen verschiedener Wasservogelarten.So haben sich die Bestände von Blässhuhn undZwergtaucher (hier nicht dargestellt) in den Rieselfeldernsehr ähnlich entwickelt. Auf eine starke Zunahmevon 1988 bis 1995 folgen bei beiden Artenbis 2012 Abnahmen. Außerdem fällt das Aufkommendes Kormorans und des Haubentauchers inden Rieselfeldern etwa seit 2001 und 2002 (hiernicht dargestellt) mit einer deutlichen Zunahme desGraureihers ebendort zusammen. Dieser hatte dieRieselfelder in zuvor nur geringer Zahl bevölkert undnahm zu jener Zeit um etwa das Vierfache zu (s.Abb. Sc). Ursächlich ist wahrscheinlich eine Verbes-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)51serung der Wasserqualität Seit dem Ausbau desKlärwerks werden die vergrößerten Rieselfelder alsNachreinigung und Speicher für das im Klärwerkvollbiologisch gereinigte Abwasser genutzt, währenddort vorher nur eine mechanische Klärung stattfand(s. WALTHER 2003).Art. EURingNr. Summe Trend ge- Trend Trend Rie- Bestands-Vögel samt RidWed sOk änderungZwergtaucher 00070 956 (-) (-) (-)Haubentaucher 00090 915(-)Löffelente 01940 2950 (-) (-) (-)Tafelente 01980 7000 (-) minus 3 % p.a.Reiherente 02030 9188 (-) (+) (-)Blässhuhn 04290 51492Abb. 14: Entwicklungstrends bei 17 häufigeren Vogelarten; grün: signifikante Zunahme, gelb: sign. Abnahme;signifikant: +oder- ; hoch signifikant: ++oder-- ; nicht signifikant: (+) oder(-).Bestandsänderung = Steigung einer linearen Trendlinie des Gesamtbestands in % pro Jahr.Die starke Abnahme des Blässhuhns in den Rieselfeldernund Riddagshausen seit 1996 wird von WAHLet al, (2011) teilweise bestätigt: "Vom bundesweiten[Zunahme]Trend weicht die Entwicklung im Nordostendeutlich ab. Dort ging der Rastbestand seit Anfangder 1990er Jahre deutlich zurück". Die Ursacheist derzeit unklar. ln unserem Bereich könnte dieZunahme einiger Greifvogelarten und anderer Prädatoren(Marder, Waschbären?) eine Rolle spielen.Die Abnahme der Tafelente entspricht dem Deutschlandtrend(WAHL et al.). Die auffällige Zunahme derSchnatterente vermelden WAHL et al. (2011) ebenfalls.Doch die in den Rieselfeldern und Riddagshausenbeobachteten starken Bestandseinbrüchevon 1996 bis 2004 sind bisher unerklärt und beruhensicher nicht auf fehlerhaften Zählungen. Auch dievon WAHL et al. (2011) für Deutschland festgestellteZunahme des Höckerschwans stimmt nicht mit denhiesigen Beobachtungen überein. Hier haben sichdie Bestände des Höckerschwans nach Einbrüchenin beiden Gebieten ab 1996 nur wieder auf niedrigeremNiveau stabilisiert.5. Zusammenfassungln diesem Aufsatz werden die Ergebnisse der systematischen Wasservogelzählungen seit 1988 in zweiwichtigen <strong>Braunschweig</strong>er Zählgebieten, den Riddagshäuser Teichen mit dem Weddeler Teich (abgekürztRidWed) und den <strong>Braunschweig</strong>er Rieselfeldern mit der benachbarten Okeraue (abgek. RiesOk) vorgestelltund diskutiert. Von insgesamt 71 festgestellten Arten wurden 17 Arten, für die jeweils über 100 Beobachtungsmeldungenvorlagen, statistisch bewertet. Für .die wichtig~ten 10 Art~n w~rden jeweils die Jahres- undMonatsmittelwerte für beide Gebiete zusammen, d1e Jahresmittelwerte fur be1de Gebiete getrennt und dieJahres-Antreffwahrscheinlichkeiten für beide Gebiete grafisch dargestellt und deren Entwicklungstrendshttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>52 AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)aufgezeigt. Die einzelnen Arten haben sich in den vergangenen 25 Jahren sehr unterschiedlich entwickelt.Von den näher betrachteten 17 Arten haben 6 Arten, nämlich Kormoran , Graugans, Brandgans, Schnatterente,Krickente und Waldwasserläufer teilweise stark zugenommen. Folgende 3 Arten sind hingegen rückläufig:Höckerschwan, Tafelente und Blässhuhn; bei letzterem beträgt die Abnahme sogar rund 80% aufjetzt nur noch 20 % des ursprünglichen Bestandes. Bei den restlichen 8 Arten ist keine statistisch signifikanteBestandsänderung nachweisbar, obwohl sich auch hier unterschiedliche Entwicklungen andeuten. ln einigenFällen werden Unterschiede zwischen den beiden Beobachtungsgebieten sichtbar, die auf Biotopveränderungenberuhen dürften. Zu den in beiden Gebieten gemeinsam feststellbaren, also arttypischen Bestandsänderungengibt es nur Vermutungen und Vergleiche mit anderen Quellen; einige Auffälligkeiten bleibendabei ungeklärt. Insgesamt hat sich gezeigt, dass es auch bei häufigen (oft als langweilig geltenden)Arten interessante Probleme gibt, sodass die systematischen Wasservogelzählungen fortgesetzt und möglichstsogar auf weitere Gebiete ausgedehnt werden sollten.6.DanksagungUnsere Ausführungen beruhen auf der jahre- und jahrzehntelangen Arbeit vieler Beobachter/innen, derenNamen bereits in der Einleitung genannt wurden; wir wollen sie hier nicht erneut aufzählen. Es ist uns aberein Bedürfnis, allen diesen Damen und Herren - zugleich im Namen der Avifaunistischen ArbeitsgemeinschaftNiedersachsen - sehr herzlich zu danken. Die langfristige regelmäßige Zählung aller Wasservögel ineinem bestimmten Gebiet ist eine mühevolle und unspektakuläre Fleißaufgabe, die viel Einsatzbereitschaftund Pflichtgefühl erfordert und als ehrenamtliche Nebentätigkeit unsere besondere Anerkennung verdient.7. LiteraturBROMBACH, G. (2012): Naturschutzgebiete in <strong>Braunschweig</strong>. AVES 3: 17-20.PANNACH, G. (2003-2009): Ergebnisse 50-jähriger Wasser- und Watvogelzählungen in der Stadt <strong>Braunschweig</strong>.Vogelkundliehe Berichte zwischen Küste und Binnenland unter Berücksichtigung des ArtenschutzesBand 2, Heft 2, Oktober 2003, Teil 1Band 5, Heft 2, September 2006, Teil 2Band 6, Heft 2, September 2007, Teil 3Band 8, Heft 2, September 2009, Teil <strong>4.</strong>WAHL, J., R. DRöSCHMEISTER, T. LANGGEMACH & C. SUDFELDT (2011): Vögel in Deutschland- 2011. DDA,BfN, LAG VSW, Münster.WALTHER, J. (2003): Rieseibetrieb Steinhof-Abwasserbehandlung und Naturschutz. MILVUS 22: 49-52.Anschriften der Verfasser:Prof. Dr. Werner Oldekop, Bergiusstr. 2, 38116 <strong>Braunschweig</strong>, werner-oldekop@t-online.deKristin Schulze, Im Kamp 2, 50859 KölnPeter Velten, Im Mohngarten 10, 38162, Cremlingen, re.pe.velten@t-online.dehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>) 53"Funny Duck" - Wanderwege einer ungewöhnlichen HybridenteJörn LehmhusAm 21.2.2011 wurde von Vera Jortzick eine seltsameEnte in den <strong>Braunschweig</strong>er Rieselfeldern gefunden,und später von Gerhard Braemer und DavidTaylor ebenfalls beobachtet. Anhand der Merkmaledes Vogels war klar, dass es sich um einen ungewöhnlichenHybriden handeln musste und der Name"Funny Duck" war schnell geprägt. Kurz zuvor, am15.2.2011 wurde auf der Listerialsperre im KreisOlpe im Sauerland eine hybride Ente mit demselbenErscheinungsbild beobachtet und fotografiert. DerBeobachter M. Klein bat im Birdnet-Forum um Hilfebei der Bestimmung 1 .Eine weitere Überraschung kam durch einen Briefvon Herrn Wilhelm von Dewitz aus Brühl (Nordrhein­Westfalen) mit der Bitte um Hilfe bei der Bestimmungeiner unbekannten Ente. Diese hatte sich übereinen längeren Zeitraum in Brühl aufgehalten, waraber Anfang 2011 dort letztmalig beobachtet worden.Die beiliegenden Fotos zeigten wiederum einehybride Ente desselben Typs. Sollte es sich in allendrei Fällen um dieselbe Ente handeln?Die <strong>Braunschweig</strong>er und Brühler Fotos zeigen eineGemeinsamkeit. ln beiden Fällen ist ein schmalerschwarzer Streifen auf dem Schnabelfirst, nicht mittig,sondern vor und oberhalb des linken Nasenlochszu erkennen. Dieses Merkmal deutet darauf hin,dass es sich zumindest in Brühl und <strong>Braunschweig</strong>um denselben Vogel handelte. Die Bilder von derListerialsperre ließen nicht genügend Details erkennen,aber da es sich bei diesem Vogel um eine seltene,ungewöhnliche Hybrid-Kombination handelt, istauch dies möglicherweise derselbe Vogel gewesen.Auch der Zeitpunkt der Beobachtung auf der Listertalsperrepasst dazu. Die Beobachtungen erfolgtenzeitlich nacheinander in der Reihenfolge Brühi­Listertalsperre-<strong>Braunschweig</strong>. Betrachtet man dieBeobachtungsorte auf einer Karte, so fällt außerdemauf, dass Brühl, die Listerialsperre und die <strong>Braunschweig</strong>erRieselfelder ungefähr auf einer Linie liegen.ln Luftlinie beträgt die Entfernung von Brühlüber die Listerialsperre nach <strong>Braunschweig</strong> ungefähr340 km.Nach den von Herrn von Dewitz übermittelten Beobachtungsdatentauchte die Ente am 17.11.2009 imSchlosspark von Brühl, einem großen Landschaft~parkmit Wasserflächen Wald- und Wiesenbereichenauf. Dort wurde sie' bis Ende 2010 immer wiederbeobachtet. Es gibt in dieser Zeit allerdings auchBeobachtungslücken, von denen die mit Abstandhttp://f3. webmart. de/f.cfm?id= 1231426&r=threadview&t=3817 455&m=16244633#16244633längste zwischen dem 21.<strong>4.</strong>2010 und dem 8.9.2010lag. Die letzte schriftlich dokumentierte Beobachtungin 2010 erfolgte am 23.12.2010. Laut Herrn von Oewitzwar die Ente auch Anfang 2011 noch dort, eingenaues Datum wurde jedoch nicht mehr notiert. Am15.2.2011 erfolgte die Beobachtung auf der Listertalsperre.Ab dem 21 .2.2011 trat die Ente für einigeTage in den <strong>Braunschweig</strong>er Rieselfeldern auf, verschwandaber bald wieder und blieb vorerst verschollen.Am 31.8.2011 war der Vogel wieder in Brühlund trug das Schlichtkleid (Abb. 5). Am 3.9.2011und 8.9.2011 war er ebenfalls im Schlichtkleid vorOrt. Ab 22.9.2011 wurde die Ente dort bereits wiederins Prachtkleid umgemausert gesehen und blieb bis25.12.2011. Vom 20.1. bis 18.2.2012 war sie wiederin Brühl, verschwand dann und erschien wieder am07.08.2012 mindestens bis in den Dezember. ZwischenzeitlicheAufenthaltsorte konnten mit Ausnahmeder Stippvisite nach <strong>Braunschweig</strong> bisher leidernicht ausgemacht werden. Der Vogel scheint aberein geregeltes Wanderverhalten entwickelt zu haben,vielleicht auch weiterhin in unsere Region?Anhand der vorliegenden Bilder kann ein Hybridzwischen zwei Tauchentenarten der Gattung Aythyaebenso ausgeschlossen werden wie ein Hybrid zwischenzwei Schwimmenten der Gattung Anas. Aberein intergenerischer Hybrid zwischen einer Tauchenteder Gattung Aythya und einer der 3 Pfeifentenkönnte die vorhandene Merkmalskombination erklären. Auf eine Aythya-Art deutet die an Moorente undTafelente erinnernde Kopfform hin, ebenso wie derbei manchen Aythya einfarbig dunkle Rücken. Füreine Pfeifentenart sprechen der größtenteils einfarbigblaugraue Schnabel sowie das weiße Armdeckenfeldund der schwarze, zur Federbasis grünirisierende Spiegel. Auch eine den Spiegel nach innenbegrenzende weiße Feder ist typisch für die 3Pfeifenten, und die Hybridente hat hier eine weißgraueFeder. Aber welche Tauchente und welchePfeifente waren hier beteiligt? Das ist ohne Vergleichsexemplaremit bekannten Eitern nicht gesichertzu belegen. Es kann jedoch eine Vermutungausgesprochen werden, wenn man weitere Merkmaleder Ente betrachtet.Rotbraune Brusttönung, größtenteils dunkle Färbungder Oberseite, helle Färbung der Unterschwanzdeckenund die Kopfform sprechen für eine möglicheBeteiligung der Moorente. Die verwaschen hell gerandetenSchulterfedern sowie die hellen und teilsrotbraunen Unterschwanzdecken und der dunkleKopf deuten auf eine Beteiligung der Chilepfeifentehin, die ja hell gerandete Schulterfedern, helleUnterschwanzdecken und einen teilweise schwarzenKopf hat. Bei Aythya-Arten gibt es keine solchenhell gerandeten Schulterfedern und die beiden ande-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


54<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)ren Pfeifentenarten zeigen dieses Merkmal ebenfallsnicht. Die Kopfzeichnung des Vogels im Pracht- undSchlichtkleid ähnelt der eines Hybriden ChilepfeifenteX Kastanienente aus GILLHAM & GILLHAM (2002).Auch dort ist der Kopf im Prachtkleid dunkel mit etwasaufgehellter Stirn und im Schlichtkleid ist dieFarbverteilung ähnlich wie bei der Brühler Ente.Auch bei Hybriden Sichelente x Chilepfeifente kommenähnliche Kopfzeichungen mit schwarzer Grundfärbungund aufgehellter Stirn, aber auch mit aufgehelltenWangen vor (GILLHAM & GILLHAM 2002 undwww.oagkreisunna.de/2011/02/27/11892).Ein Merkmal, das keine der beiden möglichen ElternartenMoorente und Chilepfeifente zeigt, ist diefeine dunkle Marmorierung oder Maserung der Flan-ken und der aufgehellten Ränder der Schulterfedern.Bei Hybriden der Moorente mit der Kolbenente, diedieses Zeichnungselement ebenfalls nicht zeigen,tritt es jedoch auch an den Flanken auf (beispielsweiseSIGG 2004 ).Die Identifikation als Moorente x Chilepfeifente istdamit nicht gesichert, aber erscheint nach derzeitigemKenntnisstand am wahrscheinlichsten. Diesevermutliche Elternkombination macht eine Herkunftaus einer Wasservogelhaltung sehr wahrscheinlich,auch wenn der Vogel unberingt war. Die beobachtetenWanderbewegungen machen deutlich, dassauch solche Hybriden bei Entenvögeln sehr beweglichsein können und eigentlich überall in Europaauftreten könnten.Abb. 1: Individuelles Merkmal: schmaler schwarzerStreifen etwas linksseitig des Schnabelfirstes, vordem linken Nasenloch. Links <strong>Braunschweig</strong>, Foto:Gerhard Braemer. Rechts Brühl, Foto: Udo HürtenAbb. 3: Blaugrauer Schnabel mit schwarzem Nagelund etwas Schwarz seitlich des Nagels, ein Stück ander Schnabelkante entlanggezogen, Kopfform an dieMoorente erinnernd. Links Rieselfelder <strong>Braunschweig</strong>,Foto: Gerhard Braemer. Rechts Schlosspark Brühl,Foto: Udo HürtenAbb. 4: Leicht aufgehellte Stirn, ansonsten ist derKopf im Prachtkleid einheitlich dunkel. Starke Vermikulierungder Flanken (Detail: kleiner Ausschnitt) undder hellen Ränder der Schulterfedern, obwohl dies beibeiden potenziellen Elternarten nicht auftritt.Brühl, Foto: Udo HürtenAbb. 2: Weißes Flü~elfeld wie bei der Pfeifentengruppe, Spiegel schwarz, mit dunkelgrün irisierendem Bereich.Starke rotbraune Farbung auf den Unterschwanzdecken, weißer Bauch wie bei den Arten der Pfeifentengruppeund der Moorente. <strong>Braunschweig</strong>er Rieselfelder, Foto: Gerhard Braemerhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)55Abb. 5: Die Ente im Schlichtkleid im Spätsomm~r/Herbst.~n der Hell-Dunkel-Verteilung der Kopfzeichnungennnert die Ente an die Chilepfeifente. DieFärbungen von Rücken, Brust, Flanken und Unterschwanzdeckenerinnern an die Moorente.Brühl2011, Foto: Wilhelm von DewitzAbb. 6: Chilepfeifente Erpel, Blakeney Collection, UK,28. Februar 2009. Foto: Dave AppletonAbb. 7: Moorente, Barton Broad, UK, 26. Dezember2009. Foto: Dave AppletonDanksagungIch danke Wilhelm von Dewitz und Vera Jortzick für Informationen über das Auftreten und Verhalten des Vogelsin Brühl und <strong>Braunschweig</strong> sowie Gerhard Braemer, Udo Hürten, Wilhelm von Dewitz und Dave Appletonfür die Erlaubnis zur Verwendung ihrer Fotos.LiteraturGiLLHAM, B. L. & E. GILLHAM (1996): Hybrid Ducks: A Gontribution towards an lnventory. B. L. Gillham,Wallington, England.GILLHAM, B. L. & E. GILLHAM (2002): Hybrid Ducks: The 5th Gontribution towards an lnventory. B. L. Gillham,Wallington, England.SiGG, F. (2004): Hybride zwischen Kolbenente und Moorente auf dem Zürichsee. Der OrnithologischeBeobachter 1 01 : 25-27.Anschrift des Verfassers:Jörn Lehmhus, Kattenbalken 3, 38162 Gremlingen-Weddel, lehmhus@yahoo.dehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>56 AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)RezensionenHans-Martin ArnoldtApus, Beiträge zur Avifauna Sachsen-Anhalts, hrsg. vom Ornithologenverband Sachsen-Anhalt,Band 16 Sonderheft 2011; Band 17/2012; Band 17 Sonderheft 1/2012; Band 17 Sonderheft 2/2012. Hallean der Saale; Preis: € 9,00 bis € 15,00; Bezug und Versand: lngolf Todte, Erwitter Straße 2, D-06385Aken/Eibe, Tel./Fax: 034909/85934, Mail: Todte@osa-internet.deDie o. g. Hefte der Zeitschrift Apus bieten einen gutenEinblick in das ornithologische Geschehen östlichder ehemaligen Landesgrenze. Band 16 Sonderheft2011 ist den Ornithologen in Halle an derSaale gewidmet. Es enthält die Beiträge "20 JahreOrnithologischer Verein Halle", "Vogelberingung inHalle" und "Ornithologen am Zoologischen Institutder Martin-Luther-Universität Halle". Hier begegnetuns auch der als Präparator und Tierfilmer tätigeKarl Uhlenhaut, der bereits bei AviSON mit einemFilmvortrag über Bienenfresser begeistern konnte.Band 17/2012 enthält u. a. Beiträge über die Ergebnisseder Schwanenerfassung 2010, über den Brutbestandvon Rohr- und Zwergdommal 2010 inSachsen-Anhalt sowie über Silberreiher in der zentralenMittelelbe-Region. Im Band 17 Sonderheft1/2012 dokumentiert Max Dornbusch die Kartierungender Brutvögel im Norden Sachsen-Anhalts aufTK25-Quadranten von 1998 bis 2008 und bietet somiteine gute Ergänzung zu dem bereits 1997 erschienenenAtlas der Brutvögel Sachsen-Anhalts -Kartierung des Südteils von 1990 bis 1995 sowie zudem als Band 15 Sonderheft 2010 dieser Zeitschrifterschienenen Brutvogelatlas des Altkreises Haldensiebenvon Reinhard Gnielka. Band 17 Sonderheft2/2012 enthält schließlich eine Artenliste derVögel im Land Sachsen-Anhalt ebenfalls von MaxDornbusch mit Statusangaben nach dem Stand vom31 .12.2010 sowie mit einer kommentierten Liste derAusnahmeerscheinungen.Haldensleber Vogelkunde-lnformationen 30 (2012) [Redaktionsschluss 20.11.2012], Haldensieben2012, 103 Seiten, Bezug gegen Unkostenbeitrag über: Reinhold Brennecke, Waldring 4, 39340 Haldensleben.Der Band enthält auf 103, mit zahlreichen, teils farbigenFotos und Abbildungen versehenen Seitenu. a. einen avifaunistischen Jahresbericht 2011 fürden Altkreis Haldensieben (R. Brennecke), einenBericht über den Weißstorch-Brutbestand 2011 imLandkreis Börde und Drömling (H .-G . Benecke),einen Brachvogelbericht 2011 für den NaturparkDrömling (U .-G. Damm), einen Aufsatz über preußiseheForstbeamte aus der Familie von Meyerinckmit ornithologischen Kenntnissen (R. Brennecke),einen Situationsbericht zur Vogelweit des Seeischen-Bruchsim Jahr 2011 (H. G. Benecke, R. Hortund R. Würl) und einen Beitrag über die Besiedlungder Colbitz-Letzlinger Heide durch das Schwarzkehlchen(F. Brackhahn).HW-Info 1/2012 und 2/2012, [Mitgliedermagazin] herausgegeben vom Hannoverschen Vogelschutzvereinvon 1881 e. V. (Bezugsadresse: NABU Hannover, Lüchower Straße 38, 30625 Hannover;Download unter: http://www.nabu-hannover.de/pdfdat/HWinfo20121.pdf) bzw. http://www.nabuhannover.de/pdfdat/HWinfo20122.pdf).Ausgabe 1/2012 des Mitgliedermagazins des westlichbenachbarten Hannoverschen Vogelschutzvereinsenthält u. a. einen durch zahlreicheFarbfotos illustrierten avifaunistischen Sammalbericht- Heimzug und Brutzeit 2011. Darin sind alsSelten- und Besonderheiten neben der erneutenBrut eines Zwergdommelpaares unter anderem eineSteppenweihe, ein Adlerbussard, eine Zwergseeschwalbe,eine Weißbartseeschwalbe, ein Bienenfresser,ein Mariskenrohrsänger, bis zu 5 Karmingimpelsowie 2 Spornammern aufgeführt. Erwähnenswertist auch ein Bericht über die Waldschnepfeals heimlicher Durchzügler in Hannovers Innenstadt- Beschreibung von Scheibenanflug mit Versorgungdurch die Tierärztliche Hochschule.Ausgabe 2/2012 beinhaltet u. a. einen Beitrag vonColin Pielsticker über das Vorkommen der Dohle inHannover unter dem Titel "Die Pastorentaube - Einehemaliger Steppenvogel in Hannover", der mit insgesamtca. 80 nachgewiesenen Brutpaaren eine imVergleich zu <strong>Braunschweig</strong> deutlich bessere Situationdieser Art belegt. Kolonien bzw. nennenswerteVorkommen befinden sich auf dem Messegelände -35 Brutpaare! - sowie u. a. in den Stadtteilen Leinhausen,Langenhagen, List und Stöcken. Von Interesseim Hinblick auf die hiesige Situation ist sicherauch der wieder durch zahlreiche Farbfotos illustrierteavifaunistische Sammalbericht - Wegzug undWinter 2011/2012. Darin sind als Selten- und Besonderheitenunter anderem ein Nachtreiher imhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>57NSG ,.Alte Leine", ein Mornellregenpfeifer, eineSchmarotzerraubmöwe, ein Seggenrohrsänger, einBuschspötter sowie ein Spornpieper aufgeführt. Er-wähnenswert ist ferner ein Bericht von Dieter Wendtüber das Erlöschen des Vorkommens der Haubenlerchein Hannover.Ornith~logische Jahresberichte des Museum Heineanum 30, Museum Heineanum, Halberstadt 2012,134 Se1ten, ISSN 0947-1065, € 9,50 +Versand.Im neuen Band der Zeitschrift des Museums ausHalberstadt sind zwei Aufsätze besonders heNorzuheben:,.Einfluss des Waschbären auf Siedlungsdichteund Bruterfolg von Vogelarten - Fallbeispieleaus dem Harz und seinem nördlichen Vorland" vonTolkmitt, Becker, Hellmann, Günther, Weihe, Zangund Nicolai sowie ,.Bestandsentwicklung der Ringdrosselauf dem Brocken im Harz von 1993 bis2012" von Hellmann.J~achim Seitz: Beiträge zur Geschichte der Ornithologie in Niedersachsen und Bremen. Die VögelNiedersachsens und des Landes Bremen. Naturschutz und Landschaftspflege in NiedersachsenSonderreihe B Heft 1.1 (2012), 452 S. +CD-ROM, € 29,00.Rechtzeitig zum 40jährigen Jubiläum der NiedersächsischenOrnithologischen Vereinigung (NOV)erschien gewissermaßen als Abschlussband der von1978 bis 2009 in 11 Lieferungen in der Reihe ,.DieVögel Niedersachsens und des Landes Bremen" herausgegebenenAvifauna eine umfassende Geschichteder Ornithologie in Niedersachsen undBremen. Sie wurde verfasst von dem bereits 1992mit einer Avifauna für das Land Bremen heNorgetretenenAutor Joachim Seitz. Der Band enthält 452Seiten und ist mit beinahe 500, teils mehrfarbigenAbbildungen heNorragend illustriert, nicht zuletztdank der Verwendung der nach Fotos sehr anschaulichgemalten Bilder des vornehmlich in Bremen undseinem Umland tätigen Jägers und Malers RichardNagel (1857-1941). Ziel des Bandes ist es vor allem,an die Leistungen früherer hierzulande tätiger Ornithologenzu erinnern, die die Fundamente des Wissensüber die Vögel in unserem Raum geschaffenhaben. Weiterhin ist es Ziel, solche Fakten zusammenzustellenund soweit wie möglich zu analysieren,die das Verhältnis des Menschen zu den Vögelnim Werdegang der vergangenen 400 Jahre beleuchten,insbesondere hinsichtlich erfolgter Eingriffein die Populationen wild lebender Vögel. Die wichtigstenfür den vorliegenden Band herangezogenenQuellen sind einmal die gesamte auf das Land Niedersachseneinschließlich Bremen bezogene ornithologischeLiteratur, eine größere Zahl landeskundlieherSchriften sowie lnternetquellen. Außerdemwurde in größerem Umfang unikales Quellenmaterialvor allem aus dem Niedersächsischen Landesarchiv,d. h. aus den Staatsarchiven der ehemalsselbstständigen Länder Hannover, <strong>Braunschweig</strong>,Oldenburg, aus dem Staatsarchiv Bremen, aus deneinschlägigen Naturkundemuseen sowie den Archivender Niedersächsischen Ornithologischen Vereinigung(NOV), der Deutschen Ornithologen­Gesellschaft (DO-G) und aus dem Archiv d~s Verfassersgenutzt. Mit dieser Herangehenswe1se hatSeitz den von Friedel Knolle, Hans Kummerlöwe,Herwig Zang und anderen bereits in Einzeldarstel-Iungen aufgezeigten Weg der Nutzung öffentlicherArchive für historische Fragestellungen zur niedersächsischenOrnithologie geradezu perfektioniertund eine unglaublich faktenreiche Darstellung vorgelegt.Die Arbeit gliedert sich in zwei große Abschnitte,wovon der erste unter dem Thema ,.Zur Wertschätzungvon Vögeln in Niedersachsen und Bremen"steht. Im Unterabschnitt ,.Vögel als Objekte menschlicherNutzung" sind den verschiedenen Methodender Vogeljagd jeweils eigene Kapitel gewidmet, darunteru. a. der WasseNogeljagd in Entenkojen, demFalkenfang zur Reiherbeize in herrschaftlichem Auftrageund der Fallanstellerei auf Singvögel. Dasehemalige Fürstentum <strong>Braunschweig</strong>-Wolfenbütteltritt hierbei besonders heNor mit dem bereits 1580von Herzog Julius beim Schloss in Hedwigsburgsüdlich von Welfenbüttel eingerichteten Entenfang,dann Mitte des 18. Jahrhunderts nach der Übersiedlungder Residenz von Welfenbüttel nach <strong>Braunschweig</strong>mit der Inbetriebnahme eines Entenfangs inden Riddagshäuser Teichen. Für den Harz ist dieJagd auf HühneNögel in herrschaftlichem Auftragefür das 16. und 17. Jahrhundert belegt, insbesondereauf Auerhühner. Auf den Harz wird natürlich auchim Zusammenhang mit der Fallanstellerei auf Singvögeleingegangen. Das Kapitel über die Bekämpfung"schädlicher" Vögel beschreibt die bereits in derzweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts einsetzendenund bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg andauerndenbehördlichen Maßnahmen zur Bekämpfungrespektive Vernichtung von Greifvögeln, Eulenund Rabenvögeln, von Sperlingen sowie von fischfressendenVögeln.Der zweite, größere Abschnitt des Buches schildertden Werdegang der Ornithologie in Niedersachsenund Bremen von den frühesten Zeiten bis zum Endedes 20. Jahrhunderts in chronologischer Abfolge.Darin enthalten sind zahlreiche Bezüge zum Land<strong>Braunschweig</strong> und den hier tätig gewesenen Orni-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


58<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES Braunschweiq 4 (<strong>2013</strong>)thologen. Genannt werden muss an chronologischerster Stelle der bei Helmstadt geborene und an derdortigen Universität promovierte Arzt Franz ErnstBrückmann (1697-1753), der von seinen Wohnorten<strong>Braunschweig</strong> und später Wolfenbüttel aus eine regePublikationstätigkeit in gedruckten Sendbriefen inlateinischer Sprache ("Epistula itineraria") entfaltete.Darin behandelte er naturwissenschaftliche Themen,u. a. mit Nachrichten über die Vögel des Harzes, mitimmerhin 70 beschrieben Arten bereits ein früherVorläufer einer Spezialavifauna.Eine ausführliche Würdigung findet auch das unterHerzog Carll. (1713-1780) in <strong>Braunschweig</strong>1753/1754 etwa zeitgleich mit dem British Museumin London als wohl ältestes öffentlich zugänglichesMuseum gegründete Herzogliche Naturalienkabinett,dem Vorläufer des heutigen Naturhistorischen Museums<strong>Braunschweig</strong>.Ebenfalls ausführlich dokumentiert wird die <strong>Braunschweig</strong>erOrnithologenfamilie Blasius, beginnendmit Johann Heinrich Blasius (1809-1870), der 1836als Professor an das <strong>Braunschweig</strong>er Collegium Carolinum,dem Vorläufer der heutigen TechnischenUniversität, berufen wurde, und seinen beiden SöhnenRudolf Blasius (1842-1907) und Wilhelm Blasius(1845-1912). Durch das Wirken dieser drei Gelehrtenavancierte <strong>Braunschweig</strong> zeitweise zu einem derMittelpunkte der ornithologischen Forschung inDeutschland. ln Verbindung mit den Brüdern Rudolfund Wilhelm Blasius wird auch der als Pächter derDomäne Riddagshausen tätige Amtsrat AdolphNehrkorn (1841-1916) beschrieben, dessen erhalteneSammlungen von Vogelbälgen und Eiern heutedas Naturhistorische Museum bereichern. Nicht unerwähntbleibt auch der international bedeutendeOrnithologe und Forschungsreisende Otto Finsch( 1839-1917), der nach wissenschaftlichen T ätigkei-ten an den Museen in Leiden (Niederlande) undBremen sowie vielen Jahren überseeischer Exkursionstätigkeitvon 1904 bis zu seinem Tode die Leitungder völkerkundlichen Abteilung des StädtischenMuseums in <strong>Braunschweig</strong> innehatte.Als bedeutendster Faunist im <strong>Braunschweig</strong>er Raumzum Ende des 19. und zum Beginn des 20. Jahrhundertswird der <strong>Braunschweig</strong>er Forstmeister FritzMenzel (1867-1935) skizziert, der sich u. a. durchdie Veröffentlichung von bemerkenswerten Lokalavifaunen- z. B. von Bad Harzburg, von Helmstadtund vom Hils-Gebiet - ausgezeichnet hat. (FürMenzel hat sich auf Seite 167 als Abbildung 171 allerdingsirrtümlich ein Foto seines ForstkollegenErich Leusmann eingeschlichen). Der <strong>Braunschweig</strong>erBeobachtergruppe um Kurt Bäsecke ( 1888-1957) ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Schließlichbehandelt der Autor im Abschnitt "Der Zeitraum vomEnde des Zweiten Weltkrieges bis in die 1970er Jahre"die ornithologische Arbeit in den einzelnen Regionendes Landes. Im Kapitel "Raum <strong>Braunschweig</strong>-Wolfsburg"wird ausführlich die Person vonRudolf Berndt (1910-1987) gewürdigt, der für Jahrzehnteals Führungspersönlichkeit für die diesbezüglicheArbeit in dieser Region gelten muss. Erwähnungfindet auch der langjährige Leiter des NaturhistorischenMuseums Prof. Otto von Frisch(1929-2008).Der Anhang des Buches enthält eine Zeittafel, Quellennachweiseund Anmerkungen, ein Verzeichnisder behandelten Ornithologen sowie ein Literaturverzeichnisim Umfang von beinahe vierzig zweispaltigenSeiten. Die beiliegende CD-ROM enthältdas komplette Werk als PDF-Datei und kann anstellevon Indizes bequem per Volltextsuche durchsuchtwerden.Vogelkundliehe Berichte aus Niedersachsen. Band 43 Heft 1 August 2012, 140 Seiten, NiedersächsischeOrnithologische Vereinigung, Goslar 2012.Der aktuelle Band der Zeitschrift der NiedersächsischenOrnithologischen Vereinigung enthält u. a.einen Aufsatz zur Situation des Steinkauzes in Niedersachsen- Ergebnisse einer landesweiten Erfassungin den Jahren 2008 und 2009; einen Beitrag zuVerbreitung, Brutbestand und Habitatwahl des Wendehalsesin Niedersachsen und Bremen; die Ergebnisseder landesweiten Erfassung 2010 des Raubwürgersin Niedersachsen und Bremen sowie den <strong>4.</strong>~ericht der Avifaunistischen Kommission (AKNB)uber seltene Vogelarten in Niedersachsen und Bremenmit Erwähnung einer Lachseeschwalbe auf denRiesel_feldern (19.05:2010: David Taylor, KlausPordz1k) und von zwe1 Brandseeschwalben ebenfallsauf den Rieselfeldern (19.05.2010: David Taylor, VeraJortzick, Gerhard Braemer). Enthalten ist auchwieder eine umfangreiche Schriftenschau von PeterSüdbeck.Anschrift des Verfassers:H-M. Arnoldt, Garstäckerstraße 8, 38102 <strong>Braunschweig</strong>, HM.Arnoldt@t-online.dehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)59Jahrestagung 2014 der Niedersächsischen Ornithologischen Vereinigung (NOV)2014 in <strong>Braunschweig</strong>Ulrich ReimersDie Niedersächsische Ornithologische Vereinigung (NOV) verfolgt das Ziel, die faunistische und wissenschaftlicheArbeit im Bereich der Vogelkunde für den Natur- und Artenschutz durch die Sammlung wissenschaftlicherDaten, Veröffentlichungen, die Herausgabe einer Fachzeitschrift und durch Fachveranstaltungenzu fördern.Diese sehr anspruchsvoll klingende Aufgabenbeschreibung wirkt auf Freizeit-Ornithologen vielleicht ein wenigabschreckend. Wer die NOV erlebt, stellt aber fest, dass die etwa 800 Mitglieder der Organisation nichtim Elfenbeinturm sitzen, sondern beobachten und zählen - manche forschen und publizieren auch. Wer anOrnithologie Interesse hat, ist willkommen. Die NOV organisiert unter anderem die jährlichen Bestandserfassungenvon Brutvogelarten (2014 wird der Haubentaucher im Mittelpunkt stehen). Schon allein ihre Publikationenmachen wohl allen an der Vogelkunde Interessierten Freude. Da ist zum Beispiel das bisher 14-bändige Werk .. Die Vögel Niedersachsens", in dem jede je in Niedersachsen erfasste Vogelart dokumentiertist- bei Brutvogelarten sind die Verbreitungsarten besonders spannend.Für einen Jahresbeitrag von nur 30,- Euro erhalten die Mitglieder unter anderem die ,.Vogelkundlichen Berichteaus Niedersachsen" - eine Fundgrube spannender Beiträge aus der Vogelweit von Niedersachsen(und Bremen). Die NOV betreut auch die .. Seltenheitskommission".Im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung im August <strong>2013</strong> nahm die Mitgliederversammlung der NOV einstimmigdie Einladung von AviSON (Avifauna SüdOstNiedersachsen) an, die Jahrestagung 2014 in <strong>Braunschweig</strong>zu veranstalten. Am 27. September 2014 wird es ein interessantes Vortragsprogramm geben, zudem nicht nur die Mitglieder der NOV, sondern auch alle an der Vogelweit interessierten Gäste eingeladensind. Am 28. September folgt dann eine gemeinsame Exkursion.Sollten Sie an der Tagung interessiert sein und nicht ohnehin bereits bei AviSON mitwirken, so wenden Siesich gerne an den Autor.Anschrift des Verfassers:Prof. Dr.-lng. Ulrich Reimers, Keilwitzstraße 28, 38159 Vechelde, ulrich.reimers@t-online.dehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>60 AVES <strong>Braunschweig</strong> 4 (<strong>2013</strong>)• Seminare• Veranstaltungen• FreizeitangeboteNABU GUT SUNDER 2014UMWELTBILDUNGS- & NATURERLEBENISZENTRUMhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>Hinweise für AutorenManuskripte werden als unformatierte WORD-Dateien erbeten, Grafiken und Fotos zusätzlichim jpg-Format. Tabellen bitte immer mit Tabulatoren - nicht mit Leerzeichen -eingeben. Hinsichtlich Aufbau der Arbeit und Zitierweise kann das jeweils neueste Heft alsMuster herangezogen werden. Der Schriftleiter berät die Autoren gern bei der Erstellungihrer Manuskripte und bittet in Zweifelsfällen um frühzeitige Rücksprache.Redaktionsschluss für das nächste Heft ist der 30.06.201<strong>4.</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219


<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>InhaltSCHMIDT, H .:HERMENAU, 8 .,LüDTKE, s.:LEHMHUS, J.:Avifaunistischer Jahresrückblick auf 2012 für dieUmgebung <strong>Braunschweig</strong>sDie Beringung der Zwergschnepfe (Lymnocryptesminimus) in Südostniedersachsen, der Ostuckermarkund im Berliner Raum, Teil1 -erste ErgebnisseBeitrag zur Identifikation von Kolbenentenhybriden1-1718-2021-27HEUER, J. :Rallen und Ringelnattern imSommer 2011Raume Schiaden im28-30PREUSSE, F.:Das Naturschutzgebiet Viehmoor, Teil 1 -und GefährdungsursachenEntwicklung31-35MüNCHENBERG, T.,BOBZIN, C.,RYBCZYNSKI , A.:ÜLDEKOP, W. ,SCHULZE, K.,VELTEN, P.:Bestandserfassung des Mittelspechts (Dendrocoposmedius) im Bereich des <strong>Braunschweig</strong>er PrinzenparksEin Rückblick auf die Wasservogelzählungen der letzten25 Jahre in den <strong>Braunschweig</strong>er Rieselfeldern und demRiddagshäuser Teichgebiet36-4041-52LEHMHUS, J. :"Funny Duck" -HybridenteWanderwege einer ungewöhnlichen53-55ARNOLDT, H.-M.:Rezensionen56-58REIMERS, U.:NABUNIEDERSACHSEN:Jahrestagung 2014 der Niedersächsischen OrnithologischenVereinigung (NOV) 2014 in <strong>Braunschweig</strong>Anzeige5960http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00054219

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