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Das Mainzer Domkapitel im späten Mittelalter : (1306 - 1476)

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16. Jahrhunderts haben dann auch wirklich mit Jakob von Liebenstein (1504-1508) undUriel von Gemmingen (1508-1514) gleich zwei Vertreter dieser Adelsgruppe den Erzstuhlsogar in unmittelbarer Folge besetzen könnenJ0.Weitere, wenn auch weniger intensive Konzentrationen von Domherrenfamilien lassensich <strong>im</strong> Odenwald, <strong>im</strong> Main-Spessart-Bereich, <strong>im</strong> Saargebiet, <strong>im</strong> Trier-Luxemburger-Raum und in der östlichen Eifel feststellen. Vor allem <strong>im</strong> 0denwald3' und am ~ ain~~warenes nur einige wenige Familien, die jedoch insgesamt eine beachtliche Zahl von Domherrenstellten. Der Odenwald wurde hauptsächlich durch die Herren von Bickenbach und dieSchenken von Erbach repr5sentie1-t~~. Unterfranken war <strong>im</strong> 14. Jahrhundert zuerst nurdurch zwei Grumbacher <strong>im</strong> <strong>Mainzer</strong> <strong>Domkapitel</strong> vertreten, sein Anteil nahm aber seit den1370er Jahren zu. Getragen wurde dieser Aufschwung aber allein durch die Grafen vonRieneck und Werthe<strong>im</strong> und die Echter von Mespelbrunn. Wie für die Erbacher mögen fürdie beiden Grafenfamilien vor allem territorialpolitische Aspekte für die Annäherung an das<strong>Domkapitel</strong> eine Rolle gespielt haben. Die Echter gehörten erst seit Beginn des 15. Jahrhundertzu den Spitzenfarnilien des Erzstifts; ihr Auftreten <strong>im</strong> <strong>Domkapitel</strong> mit zwei starkenPersönlichkeiten spiegelt deutlich den neuen Rang der Familie wider.Der Adel des Saar-Westrich-RaumesJ4 war durch seine starke Orientierung an Lothringenund Luxemburg, später auch an Burgund, in seiner Blickrichtung nach Süden und Westenabgelenkt. Seine geistlichen Söhne suchten eher in den Domstiften Trier, Metz, Toul undVerdun einunterkommen als in Mainz. Auf welchem Weg die Herren von Hagen um 1290/1300 ins <strong>Mainzer</strong> <strong>Domkapitel</strong> gelangt waren, ist unbekannt, für Eberhard von Eppelbornund die drei Flach von Schwarzenberg waren wohl verwandtschaftliche Kontakte ausschlaggebend.Eberhards Mutter war Adelheid Beyer von Boppard, eine nahe Verwandtedes Domdekans Heinrich Beyer von ~ op~ard~~. Die Flach von Schwarzenbeq standen inengen Beziehungen zum Nahegauer und zum rheinhessischen Adel, so daß auch derZugang zum <strong>Domkapitel</strong> wahrscheinlich über die Verwandtschaft eröffnet wurdeJ6.Die Präsenz der Trierer Familien und des luxemburgischen Geschlechts von Aspelt3' mußauf den Pontifikat Erzbischof Peters von Aspelt und auf die Protektion durch diesenzurückgeführt werden. Nach seinem Tod ist kein Domherr aus dieser Region mehr hinzugekommen.Gleiches gilt für die ebenso peripher <strong>im</strong> <strong>Mainzer</strong> <strong>Domkapitel</strong> auftretenden Familien aus'O Manmuß sich jedoch davor hüten, diese Entwicklung allzusehr vom Ergebnis her zu beurteilen.Vgl. Kleberger, Territorialgeschichte; Schaab, Bergstrde.Zum Main-Spessart-Raum vgl. Christ, Aschaffenburg; Störmer, Grundherrschaften; ders.,Marktheidenfeld; ders., Miltenberg; ders., Stützpunktbildung; ders., Stützpunktpolitik.l3 Diese beiden waren derart eng mit dem Adel der oben ausgewiesenen Hauptrekrutierungszone verflochten,daß sie in der Folge <strong>im</strong>mer stillschweigend zum dort behe<strong>im</strong>ateten Adel hinzugerechnetwerden. Gleiches gilt für dieFamilie von Rodenstein.'" Vgl. Holbach, Stiftsgeistlichkeit, S. 640-643, mit zahlreichen weiterfühenden Literaturangaben.Domdekan Heinrich gehörte unter Erzbischof Adolf I. zu den best<strong>im</strong>menden Persönlichkeiten <strong>im</strong>Ertstift. Wenn er auch kurz vor Eberhards erster Erwähnung als Domherr starb, kann er dessenAufnahme aber noch sehr wohl in die Wege geleitet haben.Die Flach von Schwarzenberg waren U. a. Gemeiner der Burg Steinkallenfels. REM I, Nr. 3443.37 Vgl. Resch, Edelfreie; Schulz, Ministerialitat.

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