13.07.2015 Aufrufe

Das Mainzer Domkapitel im späten Mittelalter : (1306 - 1476)

Das Mainzer Domkapitel im späten Mittelalter : (1306 - 1476)

Das Mainzer Domkapitel im späten Mittelalter : (1306 - 1476)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

auftauchte, der Kaiser wolle mit Erlaubnis Papst Sixtus IV. auch in den menses ordinariommpreces oder nominationes <strong>im</strong>periales aussprechen, formierte sich das <strong>Domkapitel</strong>zusammen mit dem übrigen Diözesanklerus und der Geistlichkeit der Nachbardiözesensogleich zum Widerstand, ohne daß Friedrich 111. für Mainz eine solche Nomination ausgesprochenhätte1".Gunstbeweise der römischen Kaiser und Könige für das <strong>Mainzer</strong> <strong>Domkapitel</strong> sind <strong>im</strong> 14.und 15. Jahrhundert äußerst selten. Die Schenkung der Pfarrkirche in Oberehenhe<strong>im</strong>(heute ObernaiJElsaß) durch König Wilhelrn aus dem Jahr 1255'~~ wurde 1292,1293,1310,1333 und 1344 durch Adolf vonNassau, Heinrich von Luxemburg und Ludwig den BayernbestätigP9. Karl IV. bestätigte dem <strong>Domkapitel</strong> am 30. März 1366 das von früheren Kaisernund Königen verliehene Recht auf Zollfreiheit der Domgeistlichkeie an allen Reichs-Zöllen für ihren Wein, ihre Früchte und alle anderen Güter des täglichen BedarfsI4O. Es warauch Karl IV., der dem Kapitel arn 5. April 1369 auf Bitten seines Kaplans, des DomherrnAndreas von Brauneck, erlaubte, beiNiederhe<strong>im</strong>bach oder Trechtingshausen einen Rheinzollvon 2 112 Turnosen von jedem Fuder Wein oder sonstiger Kaufmannsware zu erhebenX4'.Dieser später nach Lahnstein verlegte Zoll scheint jedoch das einzige Reichslehendes <strong>Mainzer</strong> <strong>Domkapitel</strong>s gewesen zu sein.Im Rahmen des von Karl IV. vermittelten Ausgleichs zwischen Erzbischof Gerlach undKuno von Falkenstein zur endgültigen Beilegung des <strong>Mainzer</strong> Schismas in den ersten Januartagendes Jahres 1354 verlieh der König dem <strong>Domkapitel</strong> und der übrigen Diözesangeistlichkeitam 10. Jan. 1354 das Privileg, für dieVerpflichtungen und wegen der Kriege undZwistigkeiten der Erzbischöfe in keiner Weise belangt werden zu könnenX4'. KönigRuprecht hat die sogenannte Karolina am 16. Dez. 1400 ~id<strong>im</strong>iert'~~. Auf dieses Privileg'j7 LHAKo lC, Nr. 16205, fol. 103r-V; 16292, fol. 53r-54v, 56r-60v; DProt, Nr. 1047, 1055,1060,1070.Gudenus, CD 11, Nr. 84. Vgl. Liebeherr, Besitz, S. 195f., dieirrtümlich KönigAdolf als Urheberdieser Schenkung angibt.SA WüMBvI 17, fol. 214r-V = RI 11, Nr. ll0f.; Würdtwein, Dipl. Mag. I, Nr. 16 (1292 Okt. 26);HSA Mü MU 3490 = SA Wü MBv I 17, fol. 213v- 214r (1293 Okt. 26); HSA Mü MU 3606 =Würdtwein, Dipl. Mag. I, Nr. 19 (1310Sept. 5); HSAMÜMU 3767 (1333 Juli I), 3979 (1344 Okt.13). 1415 muhe das <strong>Domkapitel</strong> jedoch auf die Pfarrkirche verzichten, da die Kloster Ober- undNiederhohenburg, mit denen es vor dem kaiserlichen Hofgericht stritt, die älteren kaiserlichenSchenkungsurkundenvorlegen konnten. HSAMÜ MU 4594. Vgl. Liebeherr, Besitz, S. 196.140 SA Wü MBvI 19, fol. 84v-85r=RIVIII, Nr. 4293 = REMII, Nr. 2082. Wann dieses Privileg zuerstverliehen wurde, ist nicht bekannt.14' HSA Mü MU 4385 E SA Wü MB" 1 19, fol. 85r-V = RIVIII, Nr. 4734. Vgl. Liebeherr, Besitz, S.220. Später wurde dieser Zoll nach Lahnsteinverlegt. Am 7. Nov. 1397 befahl Erzbischof Johann11. dem Lahnsteiner Zöllner, dem Kapitel für dessen Zollturnosen zu dienen. HSA Mü MU 4572.1469 und 1472 ist von drei Zollturnosen dieRede, die das <strong>Domkapitel</strong> in Lahnstein als Reichslehenbesitze und dieursprünglich inTrechtingshausen erhobenworden waren. DProt, Nr. 578,848.142MGH CC XI, Nr. 106 REM 11, Nr. 46. Zu Karls IV. Kirchenschutzpolitik und den Karolinenvgl. Holscher, Kirchenschutz; Johanek, Karolina. Zur <strong>Mainzer</strong> Urkunde vom 10. Jan. 1354 vgl.Hölscher, S. 131. Am folgenden Tag stellte Karl IV. dieses Privileg ein zweites Mal aus. REM 11,Nr. 47.14' HSA Mü MU 4589. Von den Königen Wenzel (14. März 1383; RTA ä. R. I, S. 387 Anm. I), Sigmund(14. Dez. 1414; RIXI, Nr. 1364) undFriedrich (SA Mainz 1442 Aug. 9) sind nur allgemeinePrivilegienbestätigungen überliefert.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!