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Das Mainzer Domkapitel im späten Mittelalter : (1306 - 1476)

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sau denke, und forderte sie für diesen Fall zur Hilfeleistung für Adolf auf"1. Am 7. Aug.1461 st<strong>im</strong>mte er dem Wechsel auf dem <strong>Mainzer</strong> Erzstuhl förmlich zu"' und forderte am folpndenTagseinen Schwager, Markgraf Kar1 von Baden, auf, Adolf vonNassau bei der Vertreibungdes Isenburgers behilflich zu sein113. An den kriegerischen Auseinandersetzungender Jahre 1461-1463 hatte er jedoch keinen feststellbaren Anteil. Auch nach der katastrophalenNiederlage der nassauischen Parteigänger am 30. Juni 1462 bei Seckenhe<strong>im</strong>, überließer den Papstprovisen Adolf ganz sich selbst. Erst nach Beendigung der Stiftsfehde am 5.Okt. 1463 <strong>im</strong> Zeilshe<strong>im</strong>er VertragH4 trat der Kaiser wieder in Erscheinung Am 4. Nov.1463 versprach er Erzbischof Adolf 11. Rat, Hilfe und Förderung gegen alle Feinde"', nachdemdieser am 31. Okt. 1463 dem Kaiser sein zukünftiges Wohlverhalten garantierthatte''6.erst am 27. Okt. 1464 hat Friedrich 111. den Zeilsheirner Vertrag offiziell bestätigt1".Erzbischof Adolf 11. starb am 6. Sept. 1475. Sogleich erschien ein Gesandter Kaiser Friedrichs111. und untersagte dem Kapitel die Wahl eines Erzbischofs ohne Einwilligung desKaisers. Angeblich hatte dieser denPapst gebeten, jeder anderen Wahl des <strong>Domkapitel</strong>s dieBestätigung zu versagen. Gleichzeitig forderte Friedrich 111. die Übergabe der Stadt Mainzan Kaiser und Reich, da er sonst keiner Wahl zust<strong>im</strong>men ~ollte"~. <strong>Das</strong> <strong>Mainzer</strong> <strong>Domkapitel</strong>wählte jedoch nach zwe<strong>im</strong>onatiger Vakanz, sicher für viele unerwartet und überraschend,aus territorialpolitischen Gründen aber durchaus vernünftig, am 9. Nov. 1475 den1463 unterlegenen Diether von Isenburg erneut zum <strong>Mainzer</strong> ~rzbischof"~. Der Plan,Diether zum Erzbischof zu wählen, was angeblich auchvom sterbenden Erzbischof Adolf11. empfohlen worden sein soll, muß recht bald bekannt gewordensein. Bereits am23. Sept.1475 verbot Papst Sixtus IV. bei Androhung der Exkommunikation, Diether zu wählen120.Dieses auf Bitten des Kaisers ergangene Breve traf jedoch erst nach der Wahl in Mainz ein.Aber auf diese Weise konnte Friedrich 111. die Erhebung Diethers von Isenburg nicht verhindern,da der Papst sich durch das <strong>Domkapitel</strong> davon hatte überzeugen lassen, daß dieseWahl zum Besten des Erzstifts sei. Ohne daß er die Inbesitznahme des Erzstifts durch ErzbischofDiether verhindern konnte, gab er seinemMii3fallenuber die Wahl seines alten Gegnersdoch Ausdruck. Noch 1479 beklagte er sich darüber, daß der Papst seine Interesseninder <strong>Mainzer</strong> Sache mißachtet hätte'". seinen Ärger bekam auch das <strong>Domkapitel</strong> zu spüren.Im Sommer 1477 verlangte er vom <strong>Mainzer</strong> <strong>Domkapitel</strong> Schadensersatz für ein 1475 zumNeußer Krieg angefordertes, vom Kapitel jedoch zurückgehaltenes Floß bei Androhungdes Verlusts aller Reichslehen undDaß er in dieser Angelegenheit nichts'I' Janssen, Reichskorrespondenz 11, Nr. 264."' SA Wü MUGS 2411.RMB IV, Nr. 8657. Zur ~ altun~ des ~ark~rafen siehe unten Kapitel E. 11.1.SA Wü MUGS 2416 = Menzel, Verträge, S. 14-21.'I5 Chmel, Friedrich III., Nr. 4031. Dieses Versprechen wird kaum mehr realen Gehalt gehabt habenals die bisherige Parteinahme Friedrichs 111. für den Nassauer.Chmel, Friedrich III., Nr. 4030. Adolf 11. versprach, sichall der Dinge zuenthalten, die denKaisergegen den Isenburger aufgebracht hatten.'I7 SA WÜ MUGS 24/19 I. Am 13. Febr. 1465 hat er die Bestä~gun~nochmals erneuert. SAWü gleicheSignatur.Vgl. Ziehen, Mittelrhein, S. 198.'I7 Vgl. Ziehen, Mittelrhein, S. 198-200.''O SA Wü MIB 38, fol. 156v. Zur Haltung des Papstes siehe unten Kapitel E. 111.1.'I Vgl. hierzu Ziehen, Mittelrhein, S. 200.SAFrankfurt RS I. Akten, Nr. 5930.

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