13.07.2015 Aufrufe

Das Mainzer Domkapitel im späten Mittelalter : (1306 - 1476)

Das Mainzer Domkapitel im späten Mittelalter : (1306 - 1476)

Das Mainzer Domkapitel im späten Mittelalter : (1306 - 1476)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

kanz15'. Dem entsprechen auch die Eide der Amtleute und Zollschreiber, die einen fastidentischen Wortlaut aufweisen'56, Die Wahlka~itulation von 1434 und die während desHuldigungsumritts Erzbischof Dietrichs geleisteten Eide zeigen keine Veränderung1".Seine letzte Erweiterung während unseres Untersuchungszeitraums erfuhr der Huldigungseidnach der Wahl Diethers von Isenburg 1459. Der in die Verbürgungsklausel derWahlkapitulation eingebaute Artikel, daß alle Beamten und Untertanen ihrer Eide gegenüberdem Erzbischof ledig und nur noch dem <strong>Domkapitel</strong> verpflichtet sein sollten, sobalddas Kapitel ihnen einen Bruch der Wahlkapitulation anzeigen würde, fand Einlaß in dasFormular des ~uldi~un~seides'~~.Ende des 15. Jahrhunderts hatte sich die Position des <strong>Domkapitel</strong>s <strong>im</strong> Erzstift <strong>im</strong> Vergleichzum Beginn des 14. Jahrhunderts beträchtlich gewandelt. Die anfangs nur zu Konsens undVakan~verwaltun~ berechtigte Korporationwarnun der Erbherr des Erzstifts, dem die einzelnenGlieder des Stifts die Erbhuldigungzu leisten hatten159. Erzbischof Adolf 11. brachtedies deutlich zum Ausdruck, als er das <strong>Domkapitel</strong> am 13. Febr. 1469 in finanziell äußerstbedrängter Situation um Rat und Hilfe bat. Dabei spielte er auf eine diesbezügliche Verpflichtungder Domherren an, die ja schließlich ,,sint domini haereditarii et habeant ut capitulumdominium haereditarium rerum ecclesiae, ipse autem sit dominus et episcopus ecclesiaesolum ad vitam ~uam"'~~. Ebenso nannten vier Frauensteiner Bauern die Domherren,als sie das <strong>Domkapitel</strong> am 30. Sept. 1474 um Rechtsschutz gegen Übergriffe des Grafen'55 SA WÜ MIB 16, fol. 23v. Der Text des Formulars lautet: „Ich globenvnd sweren uch myme gnedigenherren hem Conrad erwelter ertzbischof zu mentze getruwe holt gehorsam vnd gewartendesin in allen sachen als eyn iglicher sinem rechten herren schuldig und plichtig ist zu sin uwer lebetageuß doch also were ez daz uwer gnade gefangen wurde da got vor sii so sal ich eynem dechandvnd capittel zu mentze gewarten alls lange biß daz uwer gnade widder vmb ledig vnd lois wirdet sosal ich als dann uwern gnaden widder gewarten als vor weres auch daz ir myn gnediger herreymandt anders wer.der were des stiffts sloße lande vnd lute an wilien wißen vnd verhengniße derersamen vorgenant dechand vnd ca~ittel ingeben vnd insetzen wolte des nit sin sal so sal ich denytzundt genant dechant vnd capittel aber gewartenvnd gehorsam sin als vor als lange biß daz solicherinfail abgetragen wirt wan iß auch dar zu kompt daz ir myn gnediger herre von dodes wegenabgangen siit daz got lange verbiede so sal ich aber den vorgenant herren dechand vnd capittelgewarten vnd gehorsam sin als lange bii3 daz sie eynen andem ertzbischof gekiesen vnd den mitirem uffen brieue versiegelt mit irem goßen anhangend ingesiegel vnd etlichen nemelichen viereniren mit dumherren nur vor eynen herren antwurten dem ich dann aber gewartenvnd gehorsam sinsal als uch myme gnedigen herrenn. Diesem Wortlaut folgen die Huldigungen der Städte Aschaffenburg,Buchen, Amöneburg, Neustadt und Fritzlar aus den Jahren 1419 und 1420. SA WüMUDK 16/11,17/41a, 17/B 54b, 20/F22,22b/N51,1; HSAMü MU4595.lS6 Z. B. Amtmannseide: SA Wü MIB 16, fol. 22v-24r; MIB 18, fol. 46r-V, 178r-V; MIB 20, fol. 54v-55v; Zollschreibereide: SA Wü MIB 17, fol. 157r-V; MIB 20, fol. 35r-v, 183v-184r.15' SA Wü MUDK Libelli 1. Einige Beispiele SA Wü MIB 22, fol. 7v-8r; 24, fol. 10lr-V (Formulare);MUDK 12/115,16/22,19/D 7,20/F34,22a/L 72.15' SA WÜMUDK LibeU 2, S. 13f. Einige Beispiele: SA WÜMUDK 121122b, 12/128,12/130 = MIB30, fol. 70v-71r; HSAMÜMU 4609 = SA WÜMIB 30, fol. 85v-86v; SA Wü MUDK 16/22,20/23,22b/N3oJZ2b/N51,4; MIB 20, fol. 59r-~(Formular).Die Erbhuldigung wird z. B. erwähnt in den Huldigungen der Städte Obernburg und Amorbachvom 30. Nov. bzw. 6. Dez. 1465 (SA Wü MUWS 80110) und Tauberbischofshe<strong>im</strong> vom 30. Okt.1467 (SA Wü MUDK 17141a) für den Koadjutor Heinrich von Württemberg und in den Huldig~n~saufforderungeninfolge der Erzbischofswahl von 1475 (SA Wü MIB 37, fol. 13v, 248~-249r).Dabei wird jeweils die Unbeschadetheit der Erbhuldigung hervorgehoben.DProt, Nr. 555.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!