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Das Mainzer Domkapitel im späten Mittelalter : (1306 - 1476)

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Repertorium Germanic~m'~ erschlossen. Eine Lücke ergab sich allein für die Jahre 1464-<strong>1476</strong>. Eine erschöpfende Durchsicht des <strong>im</strong> Vatikanischen Archivlagernden Materials warallerdings aus ökonomischen Gründen nicht möglich. Vielmehr mußten wir uns mit derAuswertung der leicht überschaubaren Annatenregister begnügen in der Hoffnung, zumindesteinen großen Teil der päpstlichen Provisionen für <strong>Mainzer</strong> Domherren auf diese Weiseerfassen zu können79.Adelsarchive wurden dagegen nicht aufgesucht. Obwohl hier sicherlich für den Einzelfallinteressante Funde zu machen wären, hätten die Ergebnisse insgesamt den mit dem Versuch,dieses Material zu erschließen, verbundenen Aufwandin keiner Weise gerechtfertigt.A. 11. ThemensteliungPeter Moraw hat <strong>im</strong> Rahmen seiner methodischen Überlegungen zur Stiftskirchenforschungeinem positionsanalytischen Ansatz, der sich mit dem Stift als Stätte der "BegegnungvonKirche und Welt" auseinandersetzt und die Einbettung des Kollegiatstifts in seineUmwelt untersucht, entschieden den Vorzug gegeben vor einem kirchenrechtlichen oderkirchengeschichtlichen Zugriffs0. Er sieht in den Stiftskirchen zu Recht ,in ihrem EinzugsbereichTräger sozialen, wirtschaftlichen und politischen EinflussesJ' und hebt drei entsprechendeHauptfragekreise hervor. Die Feststellungen Moraws gelten in vielleicht noch starkeremMaße auch für die <strong>Domkapitel</strong>, die ,,nächstenVerwandtenn der Kollegiatkapitel, diesich von letzteren vor allem durch ihre ungleich größere weltliche Macht unterscheiden. Indiesem Sinne ist es auch das Ziel der vorliegenden Arbeit, die Position der geistlichen Kor-~oration <strong>Mainzer</strong> <strong>Domkapitel</strong> in seinem sozialen und politischen Umfeld zu best<strong>im</strong>men,wobei wir allerdings den wirtschaftlichen Aspekt höchstens am Rande streifen, wenn dieBeziehungen des Kapitels zur Stadt Mainz zur Sprache kommen. Mit der Hervorliebungdes Begriffs der Korporation versuchen wir dabei, dem äußeren Erscheinungsbild des<strong>Domkapitel</strong>s Rechnung zu tragen, das, wie vor allem die <strong>Domkapitel</strong>sprotokolle zeigen,unter normalen Umständen bei aller inneren Differenziertheit nach außen hin <strong>im</strong>mergeschlossen auftratS1.Infolge dieser Themenstellung zerfällt der darstellende Teil unserer Untersuchung deutlichVeröffentlicht sind von diesem Werk bislang die Bände 1-4 und 6. Die Bände 7 und 8 konnten <strong>im</strong>Manuskript <strong>im</strong> MPI für Geschichte in Gottingen, die Materialsammlung zu Band 5 <strong>im</strong> DHI in Romausgewertet werden. Frau Dr. Crusius, Gottingen, und Herrn Dr. Diener, Rom, sei an dieserstellefür ihre Hilfsbereitschaft herzlich gedankt. Zum Repertorium Germanicum vgl. Deeters, Repertorium.'' Zumvatikanischen Archivvgl. Boyle, Survey; Diener, Registerserien.Moraw, Stiftskirchen, S. 427-429. Vgl. auchMoraw, Typologie, S. 11-13.Dem entspricht es.auch, wenn wir <strong>im</strong> Gegensatz zu Holbach, Stiftsgeistlichkeit, die persönlichenBeziehungen einzelner Domherren deutlich von denen des Gesamtkapitels absetzen. Diese Trennungrechtfertigt sich auch durch den Tatbestand, daß das Kapitel diese, des eigentlich erstaunlichgeringen Umfangs solcher Beziehungen wegen ohnehin nicht allzu ausgedehnte, aber potentielleEbene zur Kontaktaufnahme nach auflen, wenn überhaupt, dann in einem für uns aus den Quellennicht erkennbaren Maße genutzt hat.

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