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Das Mainzer Domkapitel im späten Mittelalter : (1306 - 1476)

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gemeinde <strong>im</strong> Mainz des 11. bis 15. Jahrhunderts dar7'. Leider reduziert er die Geschichtedieses Verhältnisses, in dem das <strong>Domkapitel</strong> als Vormacht des Klerus' besondere Beachtungfindet, auf eine reine Konfliktgeschichte. Wirtschafts- und sozialgeschichtlicheAspekte kommen nur <strong>im</strong> Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen um die geistlichenStandesprivilegien zur Sprache".Selbstverständlich stellen alle Untersuchungen zur Geschichte der Erzbischöfe und desErzstifts Mainz fast zwangsläufig <strong>im</strong>mer auch einen Beitrag zu der des <strong>Domkapitel</strong>s dar.Stellvertretend seien hier nur die zahlreichen und kleineren Studien von Brück,Gerlichund Schrohe genannt73. Diese Forschungen zur <strong>Mainzer</strong> Stiftsgeschichte des 13. bis15. Jahrhunderts, unter denen die Bistumsbesetzungen einen besonderen thematischenSchwerpunkt ausmachen, bilden mit ihrer reichen Fülle an Detail-Informationen auch überdas <strong>Domkapitel</strong> eine wesentliche Basis der vorliegenden Arbeit.Trotz zahlreicher Verluste, die das Kurmainzer Archiv infolge der Auflösung des Erzstiftsund durch den Zweiten Weltkrieg erlitt74, muß die Quellenlage für das <strong>Domkapitel</strong> noch alsgut angesehen werden; die in Wurzburg liegenden <strong>Mainzer</strong> Ingrossaturbücher75 füllen diegrößten Lücken in der erzbischöflichen Urkundenüberlieferung aus. Sie bildeten daher dieHauptquelle der vorliegenden Arbeit. Aber auch die noch vorhandenen Urkunden des<strong>Domkapitel</strong>s, sowie des geistlichen und des weltlichen Schranks des erzbischöflichenArchivs boten reichliches Material. Allerdings mußten die Urkunden aus der Zeit vor 1400in München durchgesehen werden.Der Zersplitterung des früheren <strong>Mainzer</strong> Territoriums entspricht die der <strong>Mainzer</strong> Archivalien.In Darmstadt, Koblenz, Mainz und Wiesbaden befinden sich insbesondere Urkundenaus dem alten Archiv der Erzbischöfe. Eine Reihe interessanter Stücke konnte darüberhinausin Amorbach, Büdingen, Frankfurt und Karlsruhe ausfindig gemacht werden.Von großer Bedeutunginsbesondere für die Kenntnis des Pfründerwerbs und bezüglich derauswärtigen Pfründen der <strong>Mainzer</strong> Domherren sind die päpstlichen Quellen. Diese sindweitgehend durch die Regestenwerke von Sa~erland~~, Kehr und Schmidt7', sowie das71 Vgl. Demandt, Stadtherrschaft." So wichtige Fragen wie die nach der Bedeutung des Klerus' als Konsumenten für die Stadtwirtschaftoder nach geschäftiichen Beziehungen zwischen <strong>Domkapitel</strong> und Bürgern etwa <strong>im</strong> Bereich derDienstleistungen stellt Demandt nicht. Vgl. hierzu z. B. Gechter, Kirche. Aus nicht ganz überzeugendenGründen lehnt er einen kaleidoskopartigen Ansatz, der alle Berührungspunkte von Kircheund Stadt aufzuarbeiten versucht, und wie ihn etwa Kießling, Gesellschaft, für Augsburg anwendet,ab.73 Siehe hierzu die Nachweise irn Literaturverzeichnis.74 Vgl. zur Geschichte des Kurmainzer Archivs Wann, Archive. Einen ausführlichen Überblick zurQuellenlage bezüglich des <strong>Mainzer</strong> <strong>Domkapitel</strong>s gibt Liebeherr, Besitz, S. 5-8.75 Vgl. ZU den <strong>Mainzer</strong> Registern K<strong>im</strong>, Urkundenwesen, S. 336-347. Neben den Ingrossaturbüchernmüssen auch die <strong>Mainzer</strong> Lehnsbucher und die Bücher verschiedenen Inhaits genannt werden.Unter letzteren finden sich neben den Kopiaren des Präsenzamtes (MBv 129-44) auch die beidenAnniversarien (MBv I 47f. ), das Eidbuch (MBv 193) und das Statutenbuch (MBv I 94) des <strong>Domkapitel</strong>s.'' Vgl. Sauerland, Vatikanische Regesten.77 Vgl. Schmidt, Urkunden; Kehr/Schmidt, Urkunden.

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