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Das Mainzer Domkapitel im späten Mittelalter : (1306 - 1476)

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des Grafen von Evreux, das Kanonikat, in dessen Besitz er allerdings bis dato noch nichtgelangt war, gegen die freiwerdende Domscholasterie einzutauschen4". Otto von Ziegenhainerhielt am 30. Mai 1353 einen durch den französischen König Johann 11. den Gutenerbetenen Inkompatibilitäts- und Weihedispens von der Irregularität des gleichzeitigenBesitzes der Fritzlarer Propstei und der Pfarrei Treysa und der fehlenden Prie~terweihe~~~.Der gleiche König erwirkte am 23. Febr. 1353 für Kuno von Falkenstein einen Dispens überverschiedene, nicht genau bezeichnete ~rre~ularitäten~~' und die Erlaubnis, sich sukzessivezum Diakon und zum Priester weihen zu lassen44'.In Kontakt zum englischen Königshaus treffen wir nur Heinrich von Sponhe<strong>im</strong>. Am 16.Juni 1335 versprach König Edward 111. ihm, wobei er ihn als seinen Kleriker betitelte,dafür, d d er ihm bereits längere Zeit diene, ohne zu einer Ehrenstelle gelangt zu sein, dasnächste freiwerdende und von Edward zu vergebende Benefizium, das Heinrich zusage442.C. 11.2.4. Beziehungen zur KurieWenn es nun <strong>im</strong> folgenden um die Domherren gehen soll, die persönliche Kontakte zurKurie, insbesondere zum Papst unterhielten, wird man zuerst an diejenigen denken, dieihre Mitgliedschaft <strong>im</strong> <strong>Mainzer</strong> <strong>Domkapitel</strong> allein einer päpstlichen Provision verdankten.Wie bereits weiter oben443 dargelegt, handelt es sich dabei jedoch um eine recht kleineGruppe, aus der besonders die kurialen Dompröpste hervorgehoben werden müssen. Insgesamtbelief sich die Zahl der ,,echtenn Papstprovisen, bei denen wir von einer persönlichenBeziehung zum Papst oder zumindest zu maßgeblichen kurialen Kreisen ausgehenkönnen, derzeit auf 14 Personen für den uns hier interessierenden Zeitraum444.Daneben lassen sich für die Inhaber kurialer Würden, Ämter und Chargen persönlicheKontakte zu den Päpsten vermuten. Da die Kardinäle direkt vom Papst in ihre Würde erhobemwurden, kann bei ihnen kein Zweifel an einer persönlichen Beziehung zum Papstbestehen. Während des 14. und 15. Jahrhunderts gehortenmit Philipp d'Alencon, Ra<strong>im</strong>undde Canilhac, Johann Colonna, Dietrich von Monferrato, Pileus von Prata, sowie demeigentlich nicht mehr in unseren zeitlichen Zusammenhang gehörenden Jakob Sclafenatiauch sechs Kardinäle dem <strong>Mainzer</strong> <strong>Domkapitel</strong> an.Zwei <strong>Mainzer</strong> Domherren, Volprecht von Ders und Johann Flach von Schwarzenberg,"' ~rotefend/Rosenfeld, Nr. 485, 498a. Zur Verwandtschaft der Landgrafen von Hessen mit denKapetingern über die Herzöge von Brabant siehe oben Kapitel B. 11.2.439 VR IV, Nr. 41. Otto erhielt diesen Dispens U. a. auch, weil er <strong>im</strong> Gehorsam zur Kurie als ParteigängerGerlachs von Nassau viel habe erleiden müssen.440 Auch hier ging es wahrscheinlich um den Besitz inkompatibler Pfründen.441 VR IV, Nr. 215-218. Der Vollständigkeit halber sei hier noch die erfolglose Provision S<strong>im</strong>ons vonBlankenhe<strong>im</strong> auf eine <strong>Mainzer</strong> Dompfründe vom 27. Jan. 1371 erwähnt, die von König Kar1 V.dem Weisen unterstützt wurde, VRV, Nr. 707.4'2 Mummenhoff 11, Nr. 569.443 Siehe oben KapitelB. 11.2.444 Es waren dies Philipp d'Alencon, Peter von Garlenx, Johann von Göttingen, Bertholin de Canali,Ra<strong>im</strong>und de Canilhac, Nikolaus Capocci, Johann de Castelleto, Johann Colonna, Dietrich vonMonferrato, Hugo Morcelli, Jakob de Normannis, Wilhelm Pinchon, Pileus von Prata und Franzde Sinibaldis. Vgl. die entsprechendenBiogramme.

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