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Das Mainzer Domkapitel im späten Mittelalter : (1306 - 1476)

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Jofrid von ~einingen~'~ und Johann von Schönburg zu König Ruprecht sich eher auf denPfalzgrafen als auf den König bezogen, wurde bereits hingewiesen430. Auch die Doppelbindungendes Johann Nix von Hoheneck als Rat Pfalzgraf Friedrichs und Markgraf Jakobsvon Baden und Hertnids vom Stein als Botschafter desselben Pfalzgrafen und des MarkgrafenAlbrecht Achilles wurden oben schon erwähnt. Schließlich sei noch Johann MönchvonRosenberg genannt, den Pfalzgraf Philipp am 21. April 1483 in seinen Schutz nahm431.Am 24. April 1332 wurde Heinrich von Sponhe<strong>im</strong> als Mitglied der Gesandtschaft genannt,die für den Kölner Erzbischof Walram von Jülich das Pallium aus Avignon holte432. RudolfLosse, oben bereits als Vertrauter des Hauses Luxemburg ausgewiesen, erhielt am 30. Mai1350 auf Bitten des Kölner Elekten Wilhelm von Gennep eine Neuprovision für eine DominCambrai, um die Rudolf mit Florentius de Intfaes stritt433. Jofrid von Leiningenhielt sich nach seinem gescheiterten Anlauf auf den <strong>Mainzer</strong> Erzstuhl und auch nach seinerErhebung zum <strong>Mainzer</strong> Dompropst vorwiegend in Köln in der Umgebung des mit ihm verwandtenErzbischof Friedrichs 111. von Saarwerden auf, als dessen Vertreter er auch 1409zum Konzilvon Pavia reiste434. Zu den engstenvertrauten des Kölner Erzbischofs Dietrichvon Mörs gehörte der <strong>Mainzer</strong> Dompropst Heinrich von Nassau. Er war dessen Rat,Pfandamtmann von Altenwied, Lechenich und Linz und nahm aktiv an der Soester FehdeDie engen persönlichen Beziehungen Johanns von Virneburg zum Kölner Erzbischofendeten mit dem Tod Erzbischof Heinrichs 11. von Virneburg 1332; zu dieser Zeitwar Johann allerdings noch nicht Mitglied des <strong>Mainzer</strong> D~mkapitels~'~. Nur Domizellarwar Konrad Schenk von Erbach, als er arn 16. Juli 1474 be<strong>im</strong> <strong>Domkapitel</strong> um ein JahrUrlaub bat, um <strong>im</strong> Auftrag Herzog Karls vonBurgund und Erzbischof Ruprechts von Kölnnach Rom zu reisen437. Dieser Kontakt muß aber wohl eher unter die Beziehungen einzelnerDomherren zu den Pfalzgrafen gerechnet werden, da Erzbischof Ruprecht ein BruderPfalzgraf Friedrichs des Siegreichen war.Ludwig von Hessen, Otto von Ziegenhain und Kuno von Falkenstein besai3en Beziehungenzu den Königen von Frankreich. Auf Fürsprache Philipps IV. des Schönen und seinesBruders Ludwig von Evreux erhielt Ludwig von Hessen am 1. Juni 1307 eine Provision aufeine <strong>Mainzer</strong> Dompfründe, und am 31. Okt. 1308 gestattete der Papst Ludwig auf Bitten429 Der pfälzisch-leiningische Gegensatz von 1396/97 war 1398 bereits beigelegt. Bis 1403/04 standendie Leininger Grafen in engem Kontakt zu Ruprecht. Graf Emich VI. war sogar der erste Hofmeisterdes 1400 zum (Gegen-)König erhobenen Pfalzgrafen. Vgl. Brück, Jofrid, S. 46f.; Sander,Adel, S. 112-114.430 Siehe oben Kapitel C. 11.2.2.431 GLA Karlsruhe 67/816, fol. 190r-V. Als Gegenleistung für Schutz und Schirmrnußte Johann jährlicheine Scheibe Salz an den Heidelberger Hof liefern.432 AVB 111, Nr. 3211. Heinrich war über seine Mutter, die Gräfin Blancheflorvon Jülich, mit demKölner Elekten verwandt.433 AVB I, Nr. 1984 =VRIII, Nr. 848.434 Vgl. Brück, Jofrid.435 Siehe das Biogramm Heinrichs.436 R. e. 1. JeanXXII., Nr. 29999 =VRII, Nr. 1303.437 DProt, Nr. 1098. Vordergründig bewilligte das <strong>Domkapitel</strong> diese Reise. In Wirklichkeit boykottiertees Konrads Mission aber, indem es ihm statt des erbetenen Jahrs nur die für eine Romreiseviel zu kurze Zeitspanne von drei Monaten bewilligte. Daher lehnte dieser den Urlaub aus verständlichenGründen dann auch ab.

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