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Das Mainzer Domkapitel im späten Mittelalter : (1306 - 1476)

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zuteil werden380. Andreas von Brauneck, der 1354 zusammen mit Ulrich von Hanau KarlIV. 8000 Pfund Heller geliehen und dafür einen Zollturnosen in Lahnstein auf T~tsatzun~erhalten hatte3", wurde am 5. April 1369 als Kaplan des Kaisers bezeichnet, der dem <strong>Domkapitel</strong>auf Andreas' Bitte hin einen 2 1/2 Turnosen-Zoll bei Nieder-He<strong>im</strong>bach oder Trechtinphausenbewilligt hat3". 1355 reiste der Dompropst Wilhelm Pinchon nach Avignon,um <strong>im</strong> Namen Karls IV. die päpstliche Zust<strong>im</strong>mung für die Friedensverträge zwischen ErzbischofGerlach und Kuno von Falkenstein zu erbitteP3. Der Domdekan Otto von Wettin,Amtsnachfolger des 1364 verstorbenen Rudolf Losse, erhielt am 6. März 1365 eineProvisionauf die Trierer Dompfründe Rudolfs. Erbeten hatte diese Provision Karl IV., als dessenKaplan und Sekretär Otto bezeichnet wurde384. Kaiser Karl IV. verschrieb ihm am 11.Sept. 1366 für seine geleisteten Dienste 12 Heller von jedem in Oppenhe<strong>im</strong> erhobenen Zollfuder,bis er auf diese Weise 1000 fl erhalten habeIg5. Dai3 die Familie Beyer von Boppard inbesonderer Weise ,zu den Günstlingen des Luxemburger Hauses gehörte"386, hat bereitsSauerland festgestellt. Dies gilt auch bezüglich der dieser Familie entstammenden <strong>Mainzer</strong>Domherren und ihrer Beziehungen zu Karl IV. Es waren dies Dietrich Beyer von Boppard,sein Bruder Reinbold und beider Neffe Heinrich II., der spätere Domdekan, die alle dreischon vor ihrer Aufnahme in das <strong>Domkapitel</strong> in den Genua kaiserlicher Protektion gekommenwaren. Der Domkantor Dietrich Beyer ist in den Jahren 1357-1359 als Gesandter desKaisers in Avignon nachgewiesen387. Er muß sich als kaiserlicher Nuntius gut bewährthaben, denn 1359 verhalf Karl IV. ihm zum Stuhl des WormserDietrichs Neffe Heinrich 11. Beyer erhielt am 12. Sept. 1358 auf Bitten der Kaiserin Anna,Karls IV. zweiter Frau, eine Expektanz für das <strong>Mainzer</strong> D~rnkapitel~~~. Der Kaiser selbstbat am 30. Juli 1365 den Papst, seinem Kaplan und Sekretär Heinrich eine Dignität des Trierer<strong>Domkapitel</strong>s zu reservieren3''. 1368 begleitete Heinrich seinen Gönner auf dessen Zugnach ~talien~~'. Für seine Dienste verschrieb dieser ihm dann am 14. Sept. 1371 einen Zollturnosenzu Selz bis zur Einlösung von 2000 f1392 und am 8. Juni 1372 einen ebensolchen zuGernshe<strong>im</strong> für die gleiche ~urnrne~~'. Im Streit Karls IV. und seines <strong>Mainzer</strong> KandidatenLudwigvon Meißen mit dem Kapitelskandidaten Adolf I. vonNassau stand Heinrich, nunmehrDomdekan, als einer von dessen aktivsten Parteigängern auf seiten des Nassauers.Zwar lassen sich für den Onkel Heinrichs und Bruder Dietrichs, Reinbold Beyer, währendseiner Mitgliedschaft irn <strong>Mainzer</strong> <strong>Domkapitel</strong> keine Kontakte zum Kaiser nachweisen, dieVgl. ~olbach, Stiftsgeistlichkeit, S. 34; Langer, Urkundensprache, S. 352-354; Schäfer, Dank.ja' Re<strong>im</strong>er, Hanau 111, Nr. 94 =REM 11, Nr. 60.HSA Mü MU 4385 = SA Wü MBvI 19, fol. 85r-V= RI VIII, Nr. 4734.'" R. e. 1. Innocent VI., 1. s., Nr. 1594 =REM 11, Nr. 335.R. e. 1. Urbain V., 1. C., Nr. 13353 = VRV, Nr. 360; REM 11, Nr. 1921.HSAMüMU4367=RIVIII, Nr. 4357=ScribaIII, Nr. 3183.386 Sauerland, VR IV, S. XXII-XXV.ja7 VRIV, Nr. 424f., 429,450.388 Vgl. Losher, Königtum, S. 139f. Auch die 1365 erfolgte Translation auf das Bistum Metz gingsicher auf eineInitiative Karls IV. zurück. Vgl. Sauerland, VRIV, S. XXIVf.VRIV, Nr. 526. Wann er eine Dompfründe erhielt, ist nicht genau zu sagen.I9O VRV, Nr. 426.39' R. e. I. UrbainV., I. C., Nr. 21587 =VRV, Nr, 615.'" HSA Mü MU4394 = RI VIII, Nr. 4984.19' HSAMüMU4396a=REMII, Nr. 2928.

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