Trendthema: Backwaren - CHEFS CULINAR
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BENCHMARKWo Würzburg am schönsten istWalter Herberth ist Oberpflegamtsdirektor. Der sympathische 54-Jährige, Vater drei erwachsener Kinder, ist Leiterder Stiftung Juliusspital Würzburg, eines sehenswerten und in der operativen Konstellation in Deutschland wohleinmaligen Ensembles aus Care-Einrichtungen (Krankenhaus, Seniorenstift, Berufsfachschule für Alten- undKrankenpflege, Palliativakademie, Hospiz, Epilepsieberatung), Land- und Fortwirtschaft und einem Weingut derSonderklasse. Der Volljurist mit zwei Staatsexamen ist seit inzwischen vier Jahren Chef der Stiftung und somitVorgesetzter der insgesamt 1293 Mitarbeiter.Vorher leitet Herberth als Verwaltungsdirektorzehn Jahre lang dasKrankenhaus Juliusspital mit seinen365 Planbetten, 12 000 stationärenund 20 000 ambulanten jährlichenPatienten, gleichzeitig akademischesLehrkrankenhaus der UniversitätWürzburg. Die Stiftung Juliusspitalist eine Stiftung des öffentlichen Rechtsund steht unter staatlicher Stiftungsaufsicht.Vom bayerischen Innenministerwird ein Oberpflegamtsdirektorberufen, dessen Aufgabe es vorrangigist, die seit 437 Jahren bestehendeStiftung sicher und gemäß der Satzungfortzuführen, aber auch wirtschaftlicheChancen wahrzunehmenund Entwicklungen anzustoßen.437 Jahre? Wann war das denn?Mitten in der Stadtund doch eigenständigOberpflegamtsdirektor Walter Herberth führt die Stiftung Juliusspital mit ihren wohleinmalig diversifizierten Geschäftsbereichen Krankenhaus, Seniorenheim, Weingut,Land- und Forstwirtschaft.Wir sprechen vom Jahr 1576, von einemunruhigen Jahr: König Heinrich III.stellt sich an die Spitze der französischenkatholischen Liga und löstdamit den sechsten Hugenottenkriegaus. Rudolf II. wird Kaiser des HeiligenRömischen Reichs. Längere Zeitnicht entlohnte Söldner in Dienstendes spanischen Königs Philipp II.erpressen in Antwerpen mit GewaltGeld von der Bevölkerung. In Venedigwütet die Pest, der Maler Tizian istihr wohl bekanntestes Opfer. Doches gibt auch Positives: FürstbischofJulius Echter von Mespelbrunn errichtetam 12. März 1576 eine Stiftung,das Juliusspital in Würzburg,für, wie er schreibt: „ein Spital fürallerhandt Sortten, Krancke, unvermugliche,auch schadhaffte Leuth, diewundt und anderer Artzney nottürfftigsein ...“14 Das Magazin 4/2013Heute, 437 Jahre später, kann die StiftungJuliusspital Würzburg mit Stolzauf eine über die Jahrhunderte währendeErfolgsgeschichte verweisen,geprägt vom ständigen Wandel undsteten Anpassungen an den Lauf der
Zeit. Die Stiftung präsentiert sichdem Besucher aktuell als hochmodernerKrankenhausbetrieb mit angeschlossenemSenioren- und Pflegestiftauf großzügigem und prächtig angelegtemGelände. Dank einer dauerhaftenVermögensausstattung mitlandwirtschaftlichen Gütern, Wäldernund einem renommierten Weingut arbeitetdie Stiftung auf sicherem undstabilem Fundament. Das mitten inWürzburg gelegene Grundstück misst50 000 Quadratmeter, zum Besitzzählen 1050 Hektar landwirtschaftschaftlicheFläche inklusive drei Gutshöfe,3300 Hektar Wald und das mit177 Hektar zweitgrößte WeingutDeutschlands. Das alles wirtschaftlicherfolgreich zusammenzuhalten, ist fürHerberth und seine Mitarbeiter keineleichte Aufgabe, zumal das Krankenhausauf humanitärer Basis und nichtmit Gewinnerzielungsabsicht betriebenwird. Denn die Grundidee desStifters, Alten,Pflegebedürftigenund Kranken auschristlicher Nächstenliebezu helfen,besteht heute noch,wenn auch die ökonomischen Anforderungenin den Care-Einrichtungengewachsen sind. Erfreulicherweise gelingtes dort, den Spagat zwischenWein-VertriebschefinKordula Geierverkauft jährlich1,3 Millionen Flaschen.Sie gewährtden Blick in denriesigen Weinkellerund zeigt die beiCHEFS CULINARgelisteten SortenWürzburger Steinund Scheurebe vomWeingut Juliusspital.Aus christlichen Wurzelngewachsene, humaneGastfreundschaft.Menschlichkeit und Wirtschaftlichkeitzu schaffen. „Krankenhaus undSeniorenstift des Juliusspitals sindwirtschaftlich gesunde Betriebe. Unddie für die zusätzlichenAufgaben erforderlichenMittel– insgesamt setztdie Stiftung imJahr rund 100 MillionenEuro um – müssen in denanderen, als Profit-Center geführtenGeschäftsbereichen generiert werden“,sagt Herberth.Neben der Forstwirtschaft ist daswohl besonders interessante Beispieldas Weingut des Juliusspitals, dennhier lässt sich Geschichte atmen,Tradition verfolgen und der Umschwungin die Moderne nachvollziehen.Vertriebschefin Kordula Geiererweist sich im Gespräch schnell alsprofunde Expertin. Die gelernte Önologinist mit ihrem Team für einenwichtigen Erlösteil der Stiftung verantwortlichund setzt dabei bedingungslosauf Qualität. „Mit hohemAufwand und überwiegend aus Steil-Das Magazin 4/201315
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Zeit. Die Stiftung präsentiert sichdem Besucher aktuell als hochmodernerKrankenhausbetrieb mit angeschlossenemSenioren- und Pflegestiftauf großzügigem und prächtig angelegtemGelände. Dank einer dauerhaftenVermögensausstattung mitlandwirtschaftlichen Gütern, Wäldernund einem renommierten Weingut arbeitetdie Stiftung auf sicherem undstabilem Fundament. Das mitten inWürzburg gelegene Grundstück misst50 000 Quadratmeter, zum Besitzzählen 1050 Hektar landwirtschaftschaftlicheFläche inklusive drei Gutshöfe,3300 Hektar Wald und das mit177 Hektar zweitgrößte WeingutDeutschlands. Das alles wirtschaftlicherfolgreich zusammenzuhalten, ist fürHerberth und seine Mitarbeiter keineleichte Aufgabe, zumal das Krankenhausauf humanitärer Basis und nichtmit Gewinnerzielungsabsicht betriebenwird. Denn die Grundidee desStifters, Alten,Pflegebedürftigenund Kranken auschristlicher Nächstenliebezu helfen,besteht heute noch,wenn auch die ökonomischen Anforderungenin den Care-Einrichtungengewachsen sind. Erfreulicherweise gelingtes dort, den Spagat zwischenWein-VertriebschefinKordula Geierverkauft jährlich1,3 Millionen Flaschen.Sie gewährtden Blick in denriesigen Weinkellerund zeigt die bei<strong>CHEFS</strong> <strong>CULINAR</strong>gelisteten SortenWürzburger Steinund Scheurebe vomWeingut Juliusspital.Aus christlichen Wurzelngewachsene, humaneGastfreundschaft.Menschlichkeit und Wirtschaftlichkeitzu schaffen. „Krankenhaus undSeniorenstift des Juliusspitals sindwirtschaftlich gesunde Betriebe. Unddie für die zusätzlichenAufgaben erforderlichenMittel– insgesamt setztdie Stiftung imJahr rund 100 MillionenEuro um – müssen in denanderen, als Profit-Center geführtenGeschäftsbereichen generiert werden“,sagt Herberth.Neben der Forstwirtschaft ist daswohl besonders interessante Beispieldas Weingut des Juliusspitals, dennhier lässt sich Geschichte atmen,Tradition verfolgen und der Umschwungin die Moderne nachvollziehen.Vertriebschefin Kordula Geiererweist sich im Gespräch schnell alsprofunde Expertin. Die gelernte Önologinist mit ihrem Team für einenwichtigen Erlösteil der Stiftung verantwortlichund setzt dabei bedingungslosauf Qualität. „Mit hohemAufwand und überwiegend aus Steil-Das Magazin 4/201315