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„Für Frieden, Freiheit und Fortschritt“ - IG Metall

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Rote Burgdungsstätte. Zur Durchführung der Seminarewurden auch Vorstandsangestellte <strong>und</strong> Gewerkschaftssekretäreaus anderen Organisationsgliederungender <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> als Gastreferenteneingesetzt. Auch Wissenschaftler warenin den Seminaren tätig, so war beispielsweiseWolfgang Abendroth als Referent im erstenJugendseminar dabei.Der damalige Vorsitzende der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> HansBrümmer hat bei der Eröffnung der BildungsstätteLohr den Auftrag der Bildungsarbeit skizziert:„...immer wieder die Gegebenheitender Zeit neu studieren <strong>und</strong> wir wollen, dassunsere Funktionäre nicht nur theoretischesWissen von der Schule mit nach Hause bringen.Unser Ziel ist es Funktionäre heranzubilden,die neben dem Wissen auch Verantwortungsbewusstsein<strong>und</strong> Entschlusskraft besitzen,um allen an sie herantretenden Anforderungengewachsen zu sein“.Die Lehrgänge der ersten Jahre dienten derpolitischen Bildung der gewerkschaftlichenFunktionäre. Gewerkschaftliche Erfahrungenwaren nach dem Faschismus kaum vorhanden.Daher musste ein hoher Nachholbedarfan gewerkschaftlicher Wissensvermittlung bewältigtwerden. Die Referenten eines Lehrgangsversuchten demokratisches Handeln,Interessenvertretung <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen desWirtschaftslebens zu vermitteln. Unterrichtetwurde meist im Vortragsstil vor ca. 50 Personen.Eine wichtige Aufgabe der Seminare warauch die Auswahl von zukünftigen Funktionärender <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong>.In den 60er-Jahren musste die <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> in einerabklingenden Konjunkturphase heftigeVerteidigungskämpfe führen. Das beeinflussteauch die Bildungsarbeit. Die Wachstumsideologieder sogenannten Wirtschaftsw<strong>und</strong>erzeitwurde zunehmend in Frage gestellt, die Wirtschaftskrisein der zweiten Jahrzehnthälfte<strong>und</strong> auch die Theoriediskussion der Studentenbewegungließ Systemkritik in den Lehrgängenspürbarer werden. Diese Veränderungenführten auch zu einem Methodenwechselin den Seminaren.Der Vorstand der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> beschloss die Ausweitungder Bildungsarbeit. Die Kapazität derBildungsstätte wurde Anfang der 60er-Jahredurch den Anbau von 2 Seminarräumen erweitert.In den 70er-Jahren veränderte sich der Seminaralltagnachhaltig. Referentenvorträge <strong>und</strong>Frontalunterricht entsprachen nicht mehr denAnforderungen der Bildungsarbeit. SelbstständigesBearbeiten von Themen in Kleingruppendurch die TeilnehmerInnen entsprach denneuen pädagogischen Entwicklungen. DieReformierung der Betriebsverfassung <strong>und</strong> dasMitbestimmungsgesetz wirkten sich auf diegewerkschaftliche Bildungsarbeit aus. NeueAufgaben in der Ausbildung der Betriebsräteführten dazu, dass die Teilnehmerzahlen weiteranstiegen. Das Seminarangebot entwickeltesich entsprechend den neuen Aufgaben immerstärker ausdifferenziert <strong>und</strong> zusätzlicheneue Seminartypen hielten Einzug. Es wurdeverstärkt Fachwissen für Betriebsräte vermittelt<strong>und</strong> die Seminare zur gesellschafts- <strong>und</strong>gewerkschaftspolitischen Bildung wurden intensiviert.Für Angestellte, Frauen <strong>und</strong> ausländischeKolleginnen <strong>und</strong> Kollegen wurden eigeneSeminare durchgeführt. Es hielten weitereneue Themen Einzug, wie die Geschichteder Arbeiterbewegung <strong>und</strong> ökologische Fragen.Die Lehrgangskapazität an der BildungsstätteLohr war schon in den 70er-Jahren ausgeschöpft.Im Zeitraum 1984 bis 1986 wurdedie Bildungsstätte erheblich erneuert <strong>und</strong> umgebaut.

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