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DIE KAUFMÄNNISCHE SCHULE - vLw NRW eV

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LeitartikeL1LEITARTIKELNeuausrichtung der Qualitätsanalyseeine erste, vorsichtige BewertungVorab: Wer unsere kaufmännische Schule gelesen oder unsereDelegiertentage besucht hat, der weiß, dass der <strong>vLw</strong> sich stetsdafür eingesetzt hat, dass die Qualitätsanalyse in ihrer derzeitigenForm und ausrichtung nicht weitergeführt wird. Wirhaben in den vergangenen Jahren u. a. immer wieder auf dieinstrumente der Selbstevaluation hingewiesen, denen alsSteuerungs- und kontrollinstrumente Priorität eingeräumtwerden sollte und auf den nicht vertretbaren hohen Vor- undaufbereitungsaufwand, der dem bisherigen Verfahren immanentwar und dringend abgeschafft werden müsste.am 16. Juli 2013 wurde die Veränderung der Qualitätsanalyseder Öffentlichkeit vorgestellt. Die bisherigen Verlautbarungenund erläuterungen gegenüber den Verbänden lassen deutlicherkennen, dass die oben genannten kritikpunkte aufgenommenworden sind und eingang in die Veränderungen gefundenhaben. Diese absicht an sich ist anerkennenswert undwird vom <strong>vLw</strong> auch ausdrücklich begrüßt. allerdings kanneine abschließende Bewertung natürlich erst dann von unsvorgenommen werden, wenn alle Unterlagen auf dem tischliegen, denn wie so oft liegt der teufel im Detail.es wird einen Veränderungsprozess geben, der über zwei Jahrein vier Phasen den Übergang einläuten wird. erst 2015 soll dieneue Form und ausrichtung der Qualitätsanalyse voll greifen.Was soll sich ändern?· Das Qualitätstableau wird entschlackt, statt 153 kriteriensoll es nur noch 50 kriterien geben, die obligatorischerBestandteil der analyse sein werden. Neu hinzukommenkriterien, die von den Schulen fakultativ ausgewähltwerden können, so können z. B. selbst gewählte arbeitsschwerpunkteoder Profile analysiert werden. Der grundsätzlicheGedanke, obligatorische und fakultative Bereicheeinzuführen, wird vom <strong>vLw</strong> positiv gesehen. es sollte dannallerdings entscheidung des eigenverantwortlichen Berufskollegssein, welche und wie viele fakultative Bereiche eineranalyse unterzogen werden sollen.in allen Gesprächen wurde immer wieder seitens des Ministeriumszugesichert, dass mit dem Material gearbeitet wird, dasin den Schulen vorliegt; heißt, dass es nicht darum geht,gelebte konzepte zu verschriftlichen da, wo keine Verschriftlichungin Form einer konzeptdokumentation vorliegt (vgl.unten: reduzierung des Dokumentationsaufwands).Noch nicht abschließend eingeschätzt werden kann der Zeitaufwand,der für die online-Datenerfassung mit tUQaN(technische Unterstützungder Qa NrW) durch dieSchulleitungen bzw. vonihnen beauftragten kolleginnenund kollegen benötigtwird.· abanfang 2014 sollen dieSchulen mitentscheidenkönnen, wann sie sicheinem Qualitätsanalyseverfahrenstellen wollen.klar ist, der Qualitätsanalysewird sich keine Schuleentziehen können, aberElke Vormfennedie Schulen können selbst – in absprache mit den Qualitätsprüfern– den Zeitpunkt in einem vertretbaren rahmenbestimmen.Mit diesem Punkt eng verbunden ist die einführung einervorlaufenden abstimmungsphase, einer begleitetenVorphase. Mit Hilfe eines niederschwelligen reflexionsbogenssoll eine vorläufige einschätzung der eigenen Situationerfolgen, die mit den Qualitätsprüferinnen und -prüfern beratenwerden soll, um einen geeigneten termin (innerhalb vonzwei Jahren) für die Qualitätsanalyse gemeinsam festzulegen.Das Heft des Handelns in die Hände der eigenverantwortlichenSchulen zu geben, ist konsequent. Der aufwand rundum den reflexionsbogen mitsamt allen einhergehendenGesprächs- und Handlungsbedarfen kann derzeit nicht abgeschätztwerden. Stellt sich zudem die Frage, ob, sofern Fortbildungsbedarferkannt wird, eine entsprechende Fortbildungauch zeitnah angeboten wird?· Der Dokumentationsaufwand soll verringert werden. Stattder bisher 21 Dokumente sind vier Dokumente vorzulegen:Schulprogramm, didaktische Jahresplanungen,Grundsätze der Leistungsbewertung und das Fortbildungskonzept.Sofern es in der realität bei diesen vorzulegenden Unterlagenbleibt, ist dem nichts entgegenzusetzen, zumal vereinzeltvorgekommenen ausreißern damit endgültig die Basisentzogen wird, wie z. B. Forderungen, Unterlagen optischansprechend zu gestalten.· Der Unterrichtsbeobachtungsbogen ist verändert worden.es findet keine Bewertung wie bisher statt, sondern es wird<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 06/13


6aktUeLLeSproduziert werden, entfaltet dies selbstverständlich Wirkung. esgeht einfach darum, ein möglichst unbelastetes arbeits- oderLebensumfeld zu schaffen.Sensibilität gegenüber der eigenen Gesundheit ist der Garant fürdauerhafte Leistungsfähigkeit. Gesundheit fällt einem nicht vomHimmel, sondern will auch errungen werden. Dieser Verantwortunggegenüber sich selber muss man sich stellen. Dazu darf manHilfe von sachverständiger Seite annehmen. einfach nur malanfangen!Im Nachgang: Herr Günter, es tut mir sehr leid, dass Sie nun nocheinmal den frisch verlegten Boden im Büro ihrer Gattin nachunserem Besuch aufnehmen mussten, wegen der Matte und so …Die Mitglieder des <strong>vLw</strong>-arbeitskreises arbeits- und Gesundheitsschutzhaben Gesundheitsschutz im wahrsten Sinne erfahrenkönnen. anregungen zum thema werden vom arbeitskreisgerne aufgenommen und in den Fokus genommen.Walter VerbüchelnVorsitzender des ArbeitskreisesArbeitssicherheit und GesundheitsschutzPRAXISTRANSFER BANKEN: 15. FACHTAGUNG ZUM THEMA CoNTRoLLING„Lernstoff muss Sinn machen und dieser Sinn muss sich demSchüler erschließen“Das thema „Controlling“stand im Mittelpunktder 5. Fachtagungder ProjektgruppePraxistransferBanken, die am 19. Juni2013 im Louis-Baare-Berufskolleg in Wattenscheidstattfand. DieMaterie wurde inVerbindung gebrachtmit der Frage der individuellenFörderung inheterogenen Lerngruppen– ein sicherlichnicht alltäglicherBezug von Fachdidaktikund pädagogischer thematik, insbesondere in der ausbildungjunger Bankkaufleute. Dennoch konnten die rund 100Gäste nach dreieinhalb Stunden viele aufschlussreiche informationenmit nach Hause nehmen.Referenten der 15. Fachtagung (v. l. n. r.): Jochen Bödeker, Bernd Ettmann,Horst te Wilde, Yvonne Karl, Wolfgang Lennartz und Norbert FedelerZunächst referierten drei Fachberater der Berufskollegs Münsterzu der o. g. Frage der individuellen Förderung. Yvonne karl,Horst te Wilde, Wolfgang Lennartz legten die rechtlichenVorgaben dar (vgl. auch www.standarsicherungschulministerium.nrw.de),erläuterten die pädagogische Notwendigkeit derindividuellen Förderung an Beispielen wissenschaftlichererkenntnisse (u. a. die neurobiologischen erkenntnisse vonFrederic Vester). So wurde das auditorium auf interessante artund Weise auf die Frage „Wie muss erfolgreiches Lernen gestaltetsein?“ aufmerksam. Die referenten hoben dabei besondersdie konzepte von John Hattie hervor, der mit seinen Unterrichtsforschungendie these vertritt, dass Lernen „sichtbargemacht werden muss“ (sog. „visible learning“). in ihremVortrag konnten die Fachberater auch eine Verbindung zurVorgehensweise undBewertung bei derQualitätsanalyse inNrW herstellen.Lernsituation ControllingBernd ettmann vomalfred-Müller-armack-Berufskolleg köln undNorbert Fedeler vomrudolf-rempel-Berufskollegin Bielefeld stelltennun eine Lernsituationmit dem thema„Die Zimmerei Carstenkröger beantragteinen investitionskredit (Produkt- und kundenkalkulation)“ vor.„Lernstoff muss Sinn machen und dieser Sinn muss sich demSchüler erschließen“, zitierte Bernd ettmann noch einmal dieaussage von Wolfgang Lennartz. im Fach rechnungswesen/Controlling wird dieser Sinn aber für viele Schüler nicht immerdeutlich, da sie in ihrer betrieblichen ausbildung nur wenig mitdiesem Bereich zu tun haben. es macht ja alles der Computer.Zudem erschweren die hohe komplexität der Materie sowie diestrenge Fachsystematik eine offene Unterrichtsgestaltung inForm von Lernsituationen, sodass der reWe-Unterricht in derSchulpraxis häufiger noch nach dem Schema „Vormachen –Nachmachen“ verläuft.Vor dem Hintergrund der Finanzkrise und neuer anforderungenan das risikomanagement von kreditinstituten haben sichdie Controllinginstrumente in den vergangenen Jahren erheblichverändert und mancher kollege stellt sich die Frage, ob das,was er unterrichtet, überhaupt noch auf der Höhe der Zeit ist.<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 06/13


aktUeLLeS7Um eine realitätsnahe und praxisgerechte ausgestaltung derLernsituation zu erreichen, holten sich die autoren bei derControllingabteilung der Sparkasse kölnBonn rat ein. Berndettmann dankte in diesem Zusammenhang der Sparkasse köln-Bonn für ihre Unterstützung und wies darauf hin, dass einsolcher austausch zwischen Schule und Bankpraxis ein kernelementdes Projektes Berufskolleg-Praxistransfer darstellt.ausgangspunkt der Lernsituation ist der Darlehensantrag einesselbstständigen Zimmerermeisters, der einen investitionskreditüber 60.000,00 eUr benötigt. Nach Prüfung der kreditwürdigkeitbietet die Bank dem kunden das gewünschte Darlehen zueinem Zinssatz von 5,5 % an. Der kunde lehnt dieses angebotaber unter Hinweis auf den seiner Meinung nach zu hohenZinssatz ab. Nach seiner internetrecherche dürfe der Zinssatzbei höchstens 4 % liegen. aus dieser in der Bankpraxis durchaustypischen Situation heraus können die Schüler zwei grundlegendeFragestellungen ableiten:• Kann die Bank mit den Internetkonditionen zumindest annäherndmithalten? Dazu müssen die Schüler klären, wie dieBank einen Zinssatz kalkuliert und wie hoch die kurz- undmittelfristigen Preisuntergrenzen sind.• Macht es Sinn, bei diesem Geschäft sogar einen Verlust hinzunehmen,um die abwanderung eines „guten“ kunden zuverhindern? auskunft über die gesamte Geschäftsverbindunggibt eine kundenkalkulation, in der die Deckungsbeiträge ausallen kundengeschäften berücksichtigt werden.Zur Bearbeitung des Falles erhalten die Schüler informationenüber allgemeine kundendaten (persönliche kundendaten,kontostände, konditionen etc.) und über Daten des beantragteninvestitionskredites (ratingklasse des kunden, Betriebskosten,konditionen am Geld- und kapitalmarkt, notwendigeseigenkapital, angestrebte eigenkapitalverzinsung etc.). Dasinfoblatt enthält zudem die „Bausteine einer Darlehenskondition“.Für die Produkt- und kundenkalkulation nutzen die Schülerdie in der iHk-abschlussprüfung zum einsatz kommendeFormelsammlung.Mit diesem Schema erhalten die Schüler eine erste Orientierung,die ihnen eine zielgerichtete arbeit ermöglicht. Zunächstsollen sie die Hintergründe zu den einzelnen Bausteinenrecherchieren und die hieraus gewonnenen ergebnisse präsentieren.Bei der erarbeitung der einzelnen Bausteine bietet sichein Gruppenpuzzle an. Die „Stammgruppen“ lösen sich vorübergehendauf, um „expertengruppen“ zu bilden, die sichintensiv mit einem Baustein beschäftigen. Die dafür notwendigeninformationen können sich die Schüler/-innen im internetund im Lehrbuch beschaffen. Mit ihrem „expertenwissen“ informierensie dann die Mitglieder ihrer „Stammgruppe“. aufgrundder komplexität der Materie sollte der Lehrer sicherstellen, dassalle Schüler auch tatsächlich alle „Bausteine“ verstanden haben.es bietet sich an dieser Stelle an, durch Übungsaufgaben –eventuell als Hausaufgabe – das Gelernte zu festigen.Danach ermitteln die Schüler auf der Grundlage der kundendatenfolgende Werte:• Deckungsbeiträge I, II und II für den Investitionskredit beieinem Zinssatz von 5,50 %• kurz- und mittelfristige Preisuntergrenzen für den Investitionskredit• Deckungsbeiträge des Kunden für den laufenden Monatohne Berücksichtigung des neuen DarlehensDazu sind umfängliche rechnungen notwendig, die nachMöglichkeit mit dem tabellenkalkulationsprogramm exceldurchgeführt werden sollen. Norbert Fedeler erläuterte dieseBerechnungen und wies darauf hin, dass es möglich ist, denSchülern vor der Bearbeitung die nicht ausgefüllten „rohtabellen“als Strukturhilfe zur Verfügung zu stellen. Die „Musterexcel-Lösung“erlaubt dem Problemlöser/Nutzer auch, mitkunden- und Marktdaten zu „spielen“. So kann er zum Beispiel„Bausteine“ einer DarlehenskonditionDie Kosten sindvon der Bonitätdes KreditnehmersabhängigOverheadkosten{EigenkapitalkostenRisikokostendirekt zurechenbareBetriebskosten(Standardeinzelkosten)ZinskostenDeckung der GemeinkostenRenditeanspruch des EigenkapitalsRisikoprämie zur Deckung der erwartetenVerluste bei ForderungsausfällenKosten des technischorganisatorischenBereichesAlternativzinssatz für eine fristengleicheGeldanlage am Kapitalmarkt<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 06/13


8aktUeLLeSden Zinssatz für den beantragten investitionskredit ändern,um zu sehen, wie sich der gesamte Deckungsbeitrag deskunden entwickelt. auch die auswirkungen einer Veränderungder ratingklasse oder der Marktzinsen auf das kundenergebniszeigt das Programm sofort an.auf der Grundlage ihrerBerechnungen beurteilendie Schüler abschließend,zu welchen konditionensie das Darlehen demkunden anbieten würden.eine eindeutige Lösung isthier nicht möglich, da alleDaten nur die ergebnissedes laufenden Monatsdarstellen, nicht aber daszukünftige ertragspotenzialder kundenverbindungerhellen. Damitrückt der betriebswirtschaftlicheHintergrundwieder in den Vordergrund.Die auszubildendenerkennen, dass hinterall den Zahlen eine auf Dauer angelegte kundenverbindungsteht, deren langfristige Deckungsbeiträge sich nur im Nachhineinermitteln lassen.Susanne Zankl (Arbeitsgruppe Praxistransfer Banken) danktDr. Bernd Rolfes für seinen Vortrag.„Controlling in Banken“Zum abschluss der Veranstaltung ging es dann noch einmalin die wissenschaftliche Materie. Professor Dr. Bernd rolfes,inhaber des Lehrstuhls für Banken und betriebliche Finanzwirtschaftan der Universität Duisburg-essen, stellte aktuelleentwicklungen desControllings in einemfachkundigen und kurzweiligenVortrag vor.Besonders die Bankenkrise2008 und das erliegendes interbankenhandelshaben zu einemUmdenken in der kalkulationvon risiko geführt.Früher wurden die risikokostenüber die durchschnittlichenausfälleermittelt, heute geheman von den Bonitätsrisikenwährend der Laufzeiteines kredits aus.Zusammenfassendstellte Dr. rolfes klar, „Wirsind nicht mehr in derWelt der risiken, sondern der Ungewissheit!“ eine lebhafteDiskussion mit vielen Fragen aus dem Publikum rundete di<strong>eV</strong>eranstaltung ab.Die Lernsituation ist im internet unter folgender adresseabrufbar:http://www.berufsbildung.nrw.de/cms/unterrichtshilfen-zueinzelnen-berufen/gesamtuebersicht/wirtschaft-undverwaltung/banken/lernfelder/lernfeld-8/lernfeld-8.html#umaterialienLösungshinweise erhalten Lehrer auf anfrage.Die nächste Fachtagung findet im November 2013 statt. Dasgenaue Datum wird auf der internetseite bekannt gegeben.Text: Bernd Ettmann, Klaus GötteFotos: Klaus Götte, OV BrilonDPA-NEWSWissenschafts- und Bildungspolitik in Bund und LändernQuelle: dpa-Dienst für kulturpolitikOhne Warteschleife von der Schule in den BerufDie nordrhein-westfälische Landesregierung hat sich ein neuesZiel gesetzt. künftig soll es für Schüler in NrW selbstverständlichsein, ab der achten klasse sofort im anschluss in ein Berufsausbildungsverhältnisüberzugehen. Die bislang präferierten sogenanntenBerufsvorbereitungsklassen scheinen nicht geeignet,Schüler, die noch keine ausbildungsreife besitzen, in die arbeitsweltzu bringen. Zukünftig soll die Zeit der Berufsvorbereitungwenigstens für den erwerb anrechenbarer Bausteine nutzbarsein. NrW-arbeitsminister Schneider mahnte allerdings auch an,die jungen Menschen seien angehalten, auch dahin zu gehen,wo ausbildungsplätze angeboten werden.Weiterhin kampf um umzusetzende inklusionDie Finanzierung des ambitionierten Projektes der inklusion gehtin eine weitere runde. Die Städte und Gemeinden in NrW drohenmit klagen, da die entstehenden kosten für den gemeinsamenUnterricht behinderter und nicht behinderter kinder viel zuhoch für sie seien. Dies wies Ministerin Löhrmann zurück.Zudem wirft die Opposition der regierung einen dekretischenUmgang mit dem thema vor, wobei Lehrern eine offene kritiknicht gestattet sei; die nordrhein-westfälische FDP spricht garvon einem Maulkorb für Lehrer.<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 06/13


aktUeLLeS9einzelhändler wieder häufigster Lehrberufin diesem Jahr sind die Berufsbilder kaufmann/kauffrau im einzelhandelrespektive Verkäufer/Verkäuferin wieder die beliebtestenausbildungsberufe im Dualen System. knapp 32.000 jungeMenschen (also rund 5,8 %) haben sich im vergangenen Jahr inDeutschland für eine ausbildung im einzelhandel entschieden.Darauf folgen kfz-Mechatroniker, Büro- und industriekaufleute.Mangel an Lehrern für islamischen religionsunterrichtin NiedersachsenZu Beginn des neuen Schuljahres mit dem neuen Fach „islamischerreligionsunterricht“ mangelt es an geeigneten Lehrern.Vladi, Geschäftsführer des Beirates für islamischen religionsunterricht,sieht den Hauptgrund in dem kopftuchverbot für Lehrerinnenan deutschen Schulen. Der Streit der Vergangenheit, obdeutsche Beamte während ihrer Dienstausübung ein politischesSymbol wie das kopftuch tragen dürfen, war zu Ungunsten desislamischen kopftuches ausgegangen. Nun wird die Debatteerneut aufgerollt. es bleibt abzuwarten, ob dies die entscheidungder Vergangenheit ins Wanken bringt.LINK DES MoNATSwww.deinguterruf.dereputation-Management im internetSie leiden unter Cyber-Mobbing?Sie ärgern sich über diffamierendeÄußerungen in internetforen? Siemöchten alte Daten oder unliebsamekommentare entfernen? Fürsolche Fälle verspricht das Onlinereputation-Managementwww.deinguterruf.de abhilfe.Um Daten zu löschen, kooperiertdas Portal weltweit mit Webseitenbetreibern,setzt auf kooperationanstatt auf rechtsmittel undverspricht eine erfolgsquote von80 Prozent. ist es bei Privatpersonenim kampf gegen unerwünschteinformationen häufigmit der Beseitigung missliebigerDaten getan, betreibt das Portalauch aktives reputation-Managementfür Unternehmen. Dabeierwirkt es nicht nur eine Löschungunerwünschter Daten, sondernsetzt auch positive Nachrichtenund Meldungen in das Netz. Durchsie werden negative informationensukzessive von der Spitze der trefferlisteverdrängt.Das Portal, das Blogs betreut undseine kunden in der weltweitenGemeinschaft positioniert, wurdeu. a. gegründet, um eltern und kinder vor gefährlichen undsorglos ins Netz gestellten einträgen zu schützen. Mittlerweileist der tätigkeitsbereich erheblich erweitert worden,was sich wohl auch – angesichts der rasanten entwicklungdes internets – in absehbarer Zukunft nicht wesentlichändern dürfte.Daniel Müller<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 06/13


10it-NeWSIT-NewsHarDWare VerkaUFeNViele Netbooks, noch vor wenigen Jahren die renner imComputermarkt, dienen heute nur noch als Briefbeschwerer.auch PCs, Notebooks und Handys landen oft im keller,wenn das neue Gerät gekauft ist. Dabei könnten sie häufignoch genutzt werden. Ältere rechner reichen z. B. locker alsreine internetzugriffsrechner, wenn nur recherchiert oderMails bearbeitet werden sollen. auch Lernprogramme fürkinder oder Office überfordern solche rechner in der regelnicht, auch wenn man sich manchmal etwas in Geduld übenmuss. ein ca. 8 Jahre alter Pentium-4-PC mit tastatur und17“-Display bringt bei ebay meist noch über 100 €. ein asusNetbook der ersten Generation sollte noch ca. 80 € bringen.Das einstellen und Verkaufen über ebay funktioniert einfachund schnell. alternativ können die Geräte auch verschenktwerden: in der Verwandtschaft, im Freundeskreis oder in derSchule!Vor dem Verkauf oder der Weitergabe ist es wichtig, dieFestplatte mit einem Programm wie „Secure eraser“komplett zu löschen.SONDeraNGeBOteSuper-Notebook für nur 399 €! Marken-Desktop-PC nur499 €! Solche und ähnliche angebote finden sich beiSaturn, Media-Markt und den anderen anbietern. Oft sindes speziell für den anbieter zusammengestellte rechner;ein Vergleich des Preises ist also schwierig. Problemlosvergleichbar sind z. B. USB-Sticks, Festplatten oder kameras.Bei Smartphones muss darauf geachtet werden, ob esein „Branding“ gibt, d. h. ob Software eines Mobilfunkanbietersauf dem Gerät vorhanden ist. Solche „Brandings“lassen sich meist nicht entfernenFLatrateSFlatrates sind beliebt. Stundenlange telefongesprächeohne extrakosten – vor wenigen Jahren noch undenkbar!Die telefonflat gibt es erst seit 2004; damals bot arcor alserster anbieter eine solche Flat von Festnetz zu Festnetz für20 € an. alle anderen anbieter zogen bald nach. Bei Mobiltelefonenist eine telefonflat in alle Netze inzwischen bezahlbargeworden. So findet man bei e-Plus, bei O2 und imD-Netz angebote für unter 20 €/Monat. achten sollte manauf die kosten nach der 24-monatigen Laufzeit. einigeanbieter erhöhen im 3. Jahr die Monatskosten auf 25 bzw.30 euro. im mobilen Datenbereich ist eine „Flatrate“ häufignicht echt. Wird z. B. in einem Datentarif nach 200 MB dieGeschwindigkeit auf unzumutbare 64 kbit/s gedrosselt, istes keine echte Flatrate. Hier sollte man auf mindestens 500MB Volumen achten. eine volle Datenflat gibt es im mobilenBereich noch nicht.reCHNer-GeSCHWiNDiGkeittablets, Notebooks und PCs werden immer schneller. Soerscheint in der neuen intel-Prozessorreihe „Haswell“ z. B.anfang 2014 eine 14-kerne-Variante. allerdings wird es diesenextremprozessor nur für PCs geben. Dort spielt der Stromverbraucheine untergeordnete rolle. in Notebooks oder tabletswerden nur stromsparende Prozessoren eingebaut, die keineHöchstleistung bringen. Wer also Wert auf eine hohe arbeitsgeschwindigkeitlegt, kommt nicht am PC vorbei.GOOGLe-taXiGoogle hat sich mit 250 Mio. Dollar beim US-taxidienst Ubereingekauft. angeblich im Zusammenhang mit dem fahrerlosenauto, das Google seit 2012 auf öffentlichen Straßentestet. Bisher wurde die Google-technik in den Prius vontoyota eingebaut. Nun stehen die Chancen nicht schlecht,dass Google ein eigenes selbstfahrendes auto entwickelnlässt. Die taxe soll selbstständig Gäste abholen und zum Zielbringen, ohne Fahrer auf Dauer auch erheblich günstiger.Google soll bereits mit auftragsfertigern sprechen, u. a. auchmit dem deutschen Zulieferer Continental.www.zeit.deWaSSerSCHaDeNDas tablet wird auf dem Gartentisch vergessen, es fängt an zuregnen. Das Smartphone fällt versehentlich ins Waschbecken.Normalerweise droht ein totalschaden, außer, das Gerät wurdevon „Liquipel“ behandelt. Die Firma legt das Smartphone odertablet in eine Vakuumkammer, in die dann Nanopartikel eingeblasenwerden. So verteilen sich die Partikel auf dem und imGerät und machen es wasserdicht. angeblich wird SchutzklasseiPX7 erreicht, d. h. das Gerät überlebt, wenn es bis zu 30 Minutenin einer Wassertiefe von einem Meter liegt. Bisher arbeitet Liquipelnur in den USa, die Behandlung kostet zwischen 59 und 119Dollar. Gegenüber einer Schutzhülle hat die Beschichtung denVorteil, dass das Design des Geräts sichtbar bleibt.www.liquipel.comLiCHtFeLDkaMeraSeit Mitte Juli kann man die Lichtfeldkamera „Lytro“ auch inDeutschland kaufen. Dank einzigartiger aufnahmetechnik lassensich Bilder nach der aufnahme scharfstellen. Ob sich die technikin den nächsten Jahren durchsetzt, wird sich zeigen. exklusivwird die kamera bei ringfoto vertrieben. Bei knapp 50 Händlernkann die kamera direkt gekauft werden. Die 8-GB-Version kostet479 €, für 16 GB müssen 579 € bezahlt werden.www.ringfoto.de<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 06/13


it-NeWS11iNterNetSie wissen vor der Urlaubsreise nicht, wohin mit dem Hund?Die tierpension ist zu unpersönlich, die Nachbarn haben einekatze. Hier könnte „Schnuff und Co.“ helfen. Die neue Websitewill „tiersitter“ und Urlauber zusammenbringen. So sollen z. B.auch tierbesitzer Plätze auf Gegenseitigkeit anbieten können.www.schnuff-und-co.deSie suchen ein ungewöhnliches Bild? DNa-Print erzeugt ausihrem genetischen Fingerabdruck einen hochwertigen kunstdruck.Dazu senden Sie einen DNa-abstrich (Mundschleimhaut)an ein deutsches Labor. DNa-Print erstellt nach analyseden kunstdruck und liefert gegen Mehrpreis die DNa-analyseauf USB-Stick mit. Die kleinste Größe des kunstdrucks (60 cm x40 cm) kostet 299 €.www.dna-print.deein schönes Geschenk für Bierfreunde finden Sie im Bier-Online-Shop. Dort sind deutsche und internationale edel-Biersortenim angebot, die sonst im Handel kaum zu finden sind.Die angebotenen Biere zeichnen sich durch Holzfasslagerung,hochwertigen Hopfen oder durch spezielle Brauverfahren aus.www.bier-deluxe.deLegakids richtet sich an kinder mit Lese- und rechtschreibschwäche.Das vom Bundesfamilienministerium geförderteangebot enthält u. a. animationsfilme, die den Zugang zurSchriftsprache fördern sollen.www.legakids.deauch die afrika-Seite für kinder wird vom Bund gefördert. Hiererhalten kinder u. a. interessante informationen zu denLändern, der Musik oder der Geschichte afrikas. Für die Grundschuleeine sehr gute Bereicherung des Unterrichts!tiPPS UND triCkSSpeicherfresserist ihre Festplatte fast voll? Mit „Mein Platz“ finden Sie schnelldie Dateien und Ordner, die den meisten Platz verbrauchen.Bei der installation kann „portable“ ausgewählt werden, dasProgramm läuft dann z. B. auf jedem rechner vom USB-Stick.Download z. B. unter:www.chip.deSmartphone ladenUnterwegs ist der akku des Smartphones leer? Vielleicht bietetder nette Sitznachbar im Zug sein Notebook als Ladestation an.Oder der USB-anschluss im fremden auto dient als anschluss.in beiden Fällen kann es passieren, dass neben der aufladungauch eine Datenabzapfung erfolgt. Deshalb sollte vor demLaden an einem fremden USB-anschluss das Gerät abgeschaltetwerden.tastatur reinigenWie oft reinigen Sie ihre tastatur? einmal im Monat sollte esschon sein! So sollten Sie reinigen:– rechner ausschalten,– tastatur umdrehen und schütteln,– mit dem Staubpinsel oder der Polsterdüse die tastaturabsaugen,– mit einem Feuchtreinigungstuch die tastatur gründlichabwischen.Nur so vermeiden Sie kontaktprobleme und sorgen für hygienischesarbeiten.rechner aufräumenNach Deinstallationen, Spielen oder internetausflügen verbleibenhäufig unnötige Programmreste auf dem rechner. ZurBeseitigung dieser reste bietet sich z. B. „ashampoo WinOptimizer“an. Die aktuelle Version 10 kostet 19,99 €, eine leichtabgespeckte Version ist kostenlos. in der regel reicht diekostenlose Version aus. Die aktuelle Version läuft auch unterWindows 8. Wer noch nicht Windows 8 nutzt, kann jetzt unterwww.chip.de die Vollversion des Optimizers 9 kostenlos herunterladen!www.chip.dewww.afrika-junior.deBiOS-Meldungenerscheinen beim Start des rechners BiOS-Fehlermeldungen?Läuft das System trotzdem stabil? Dann ist vielleicht die Batterieauf dem Mainboard leer. Früher konnte dies immer an derfalschen Systemzeit festgestellt werden. Heute wird die Zeitüber das internet eingestellt, sie eignet sich nicht mehr zurBatteriekontrolle!<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 06/13


12BeriCHteWILLY-BRANDT-BERUFSKoLLEG IN DUISBURGPraxis-Workshop am Innenhafenam Mittwoch, den 17.07.2013 hat die Unterstufe der tourismuskaufleutedes Willy-Brandt-Berufskollegs in Duisburgrheinhauseneinen reiseveranstalter-Workshop des UnternehmensSchauinsland-reisen am innenhafen in Duisburgbesucht. Wie entsteht ein neues Produkt? Welche Bedeutunghat der reiseleiter vor Ort für das Qualitätsmanagement? Wiegeht ein Veranstalter konkret mit dem thema Nachhaltigkeitum? Die auszubildenden konnten mit dieser exkursion imrahmen des Berufsschulunterrichtes ihre praktischen erfahrungenim Bereich tourismus in vielen themenbereichenerweitern.Der nach dem bekannten Berg im Schwarzwald benanntetraditions-reiseveranstalter Schauinsland wird in diesem Jahr95 Jahre alt. Gerald kassner, Geschäftsführer und alleinigerinhaber von Schauinsland-reisen, ist mit der entwicklungseines Unternehmens sehr zufrieden und berichtete imrahmen des Workshops den angehenden tourismuskaufleutenvon den aktuellen entwicklungen des Unternehmens: „Wirwerden erstmals bei den Gästezahlen die magische Millionengrenzeüberschreiten. aktuell liegen wir bei fast allen Zielgebietensowohl beim Umsatz als auch bei den teilnehmern klarüber dem Vorjahr und verzeichnen aktuell prozentualeZuwächse im niedrigen zweistelligen Bereich.“Zum thema Nachhaltigkeit hat das Unternehmen auf der diesjährigenJahrestagung des Deutschen reiseverbandes (DrV) inMontenegro den „Globalen ethikkodex für den tourismus derUNWtO“ unterzeichnet. Damit verschreibt sich Schauinslandreisenden zehn ethischen Grundsätzen für die Privatwirtschaft,die unter anderem eine nachhaltige entwicklung in dentourismusregionen und die rechte der Beschäftigten in Gastgeberländernfördern.Die langjährige Zusammenarbeit mit dem Willy-Brandt-Berufskollegin Duisburg-rheinhausen wird durch diese Lernortkooperationin Form eines azubi-Workshops positiv ergänzt.Markus Hockmann,Jörg Niewalda, OV Duisburg-RheinhausenBERUFSKoLLEG DES RHEIN-SIEG-KREISES IN SIEGBURGFachliche Förderung am Berufskolleg Siegburgam Berufskolleg Siegburg finden seit über zehn Jahrenfachliche koordinierungstreffen mit den abgebenden Schulendes rhein-Sieg-kreises statt. Die Schülerinnen 1 undSchüler werden beim Übergang auf die Schule durchverschiedene Projekte und aktivitäten unterstützt undgefördert. ein zusätzlicher Weg der fachlichen Förderungwird seit mehr als fünf Jahren durch das schulweite angebotdes tutorensystems „Schüler helfen Schülern“ (ShS)eingeschlagen.1) Wenn im folgenden Text von Kollegen, Schülern und Tutoren gesprochenwird, ist immer auch die weibliche Form angesprochen.<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 06/13


BeriCHte131. Fachliche Koordinierungstreffen als eine Säule derfachlichen Förderung unserer Schüler1.1 entwicklung und Ziele der fachlichen koordinierungstreffenDie fachlichen koordinierungstreffen zwischen den kollegender realschulen, Hauptschulen und Gesamtschulen desrhein-Sieg-kreises und den kollegen des BerufskollegsSiegburg finden auf initiative unserer Schule seit dem Jahr2002 in der regel einmal jährlich statt. Ziel dieses informationsaustauschesist es, die kommunikation und kooperationzwischen abgebenden Schulen und der aufnehmendenberuflichen Schule im gemeinsamen interesse an unserenSchülern zu intensivieren, um ihnen den Übergang von denverschiedenen Schulformen der Sekundarstufe i in dieweiterführende Schule zu erleichtern. ein Notenvergleichzwischen den abschlusszeugnissen der Sekundarstufe i undden ersten Halbjahreszeugnissen unserer vollzeitschulischenBildungsgänge in den kernfächern Deutsch, englischund Mathematik hatte bei einer reihe von Schülern ein<strong>eV</strong>erschlechterung der Noten ergeben.in den ersten treffen ging es von daher erst einmal darum,sich gegenseitig ein Bild von dem jeweiligen anforderungsprofilder unterschiedlichen Schulformen zu machen, nachUrsachen für die Schwierigkeiten einiger Schüler beimSchulübergang zu suchen und Möglichkeiten zu erarbeiten,gemeinsam Wege zur Überwindung der konstatiertenProbleme einiger Schüler in den kernfächern zu finden. indiesem Zusammenhang wurden die didaktischen Jahresplanungenund Stoffverteilungspläne der klassen 9 und 10der einzelnen Schulformen im Sek.-i-Bereich mit denen derVollzeitbildungsgänge des Berufskollegs Siegburg verglichen,um eine engere Verzahnung von Unterrichtsinhaltenund Unterrichtsmethoden in den gemeinsamen kernfächernDeutsch, englisch, Mathematik und Französisch anzustrebenund die zur erreichung weiterer Qualifikationennotwendigen Basiskompetenzen gezielter zu fördern.1.2 inhaltliche Schwerpunkte der koordinierungstreffenSchwerpunkt der letzten treffen war der austausch vonklausuren, Parallelarbeiten und Prüfungsarbeiten etc. indiesem Zusammenhang stellten die teilnehmer des treffensfest, dass systemimmanente Probleme im Hinblick aufnicht kompatible inhalte, Methoden und Bewertungsmaßstäbeden Übergang der Schüler in weiterführende Schulformendes Berufskollegs erschweren, wie z. B. eine unterschiedlicheGewichtung der Sprachrichtigkeit und derDarstellungsleistung in den Prüfungsanforderungen imSek-i- und Sek-ii-Bereich.1.3 konkrete Hilfen bei der Überwindung der ÜbergangsschwierigkeitenUm den Schülern konkrete Hilfestellung bei der Überwindungihrer Übergangsschwierigkeiten zu leisten, bieteninzwischen einige realschulen in klasse 10 angleichungskursean, die auf die weiterführenden Schulen und derenanforderungen gezielt vorbereiten. in unserem Berufskolleghaben wir in den kernfächern die Stundenzahl um eineStunde erhöht, in der verstärkt vorhandene Defizite abgebautund die für den schulischen und beruflichen erfolgnotwendigen Basiskompetenzen vermittelt werden sollen.Zusätzlich bieten wir Stütz- und Förderkurse an.Bei den jährlichen koordinierungstreffen wird auch dastutorensystem „Schüler helfen Schülern“ (ShS) vorgestellt.Da die für die Fächer Deutsch, englisch und Mathematikzuständigen kollegen der ShS-arbeitsgruppe auch in denentsprechenden arbeitskreisen der koordinierungstreffenmitarbeiten, können informationen über die Fördermöglichkeitender Schüler gut ausgetauscht werden.2. Das Tutorensystem „Schüler helfen Schülern“ (ShS)als zusätzlicher Weg der fachlichen Förderung2.1 entwicklung und Ziele von ShSDas tutorensystem ShS soll individuelle Förderung anbietenfür Schüler, die ihre kompetenzen in kleinen, selbstorganisierten Lerngruppen aktiv und selbstständig verbessernwollen. Dabei ist es wichtig, dass die Nachhilfeteamsentsprechend dem jeweiligen fachlichen Bedarf flexibelgebildet werden können. Der Übergang der leistungsschwächerenSchüler auf unser Berufskolleg soll durchtutoren begleitet werden. Ziel ist dabei die Bildung vonSchülerteams, die kontinuierlich zusammenarbeiten. Für dieleistungsstärkeren Schüler steht die Chance im Vordergrund,sich als tutor zusätzlich zu engagieren, anderen zuhelfen und fachlich gefordert zu werden.2.2 Bedarfsgerechte und flexible Organisation der FörderungDas tutorensystem ShS ist ein für Schüler aller Bildungsgängeund Jahrgangstufen offenes System, das hinsichtlichder teilnehmer, des ausgewählten Faches, der teambildungund der zeitlichen Organisation vielfältige entscheidungsmöglichkeitenbietet.Je Schulhalbjahr findet ein Förderblock von zehn Wochenstatt. insbesondere vor dem ersten Förderblock und auchwährend des gesamten Schuljahres stehen vielfältige informationsmöglichkeiten,Beratung und tutorenschulungenzur Verfügung.Durch Lernverträge und die Dokumentation in Lerntagebüchernhaben die Beteiligten einen guten Überblick über ihreLernaktivitäten. informationen können unter www.berufskollegsiegburg.de/Foerderangeboteheruntergeladenwerden.als Hilfestellung für die verantwortungsvolle aufgabe dertutoren finden regelmäßig verbindliche tutorenschulungen<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 06/13


14BeriCHteTutoren und die Kollegen der ShS-Arbeitsgruppe mit der Projektleiterin Cosima Becker nach der Vergabe der Tutorenzertifikatestatt, in denen die teilnehmer nützliche tipps und Hinweisefür ein erfolgreiches und harmonisches Lehr-Lern-klimabekommen. So erfahren sie zum einen, dass ShS mehr seinkann und soll als reine Nachhilfe und sie einen großen Beitragdazu leisten können, dass sich ihr „Schützling“ selbstbewusstdem Problemfach stellen kann. Ferner besteht eine ständigetutorenbetreuung durch fachliche ansprechpartner.2.3 erfahrungsberichte zum tutorensystem ShSinzwischen ist ShS an unserer Schule ein bekanntes Förderangebot,das zu 95 % von unseren Vollzeitschülern genutztwird, mit jährlich über dreißig Nachhilfeteams.eine Schwierigkeit besteht in der Unterstützung der Schülerbei der Bildung passender Nachhilfegruppen und derDiagnose der Defizite. Wenn sich die Schüler nicht kennen,besteht oft erst einmal eine gewisse Scheu und Unsicherheit.ist die erste große Hürde des kennenlernens genommen,passt es vom Fachlichen her und stimmt auch dieChemie zwischen den Schülern, arbeiten viele Schüler sehrselbstständig und teilweise über mehrere Schuljahre zusammen.Befragungen haben ergeben, dass der Nachhilfeerfolgin Form besserer schulischer Leistungen insbesondere danneintritt, wenn die tutorenunterstützung über mindestensacht Wochen erfolgt.Die größte Schwierigkeit beispielsweise im Fach Deutsch istdie Benennung des Defizits. Die Schüler merken oft, spätestensdurch rückmeldungen in den Fachklausuren, dass sieSchwächen in dem Fach haben, aber z. B. sind „Grammatik“sowie „rechtschreibung“ oder „analyse“ jeweils ein weitesFeld. Die bisherige arbeit im Fach Deutsch bezieht sichmeistens auf die erlangung von kenntnissen des Handwerkszeugs,wie z. B. „inhaltsangaben schreiben“,„ausdrucksübungen“ und „rechtschreibung“. erwähnenswertist, dass besonders das im Unterricht so oft leidige undabgelehnte thema „rechtschreibung“ hier von den Nachhilfeschülernexplizit eingefordert und nach Schwerpunktthemendifferenziert behandelt wird.insgesamt hat sich gezeigt, dass sich Stärken und Schwächenvon tutoren und Nachhilfeschülern sehr gut ergänzenkönnen, Hemmschwellen werden abgebaut, Synergieeffektewerden frei und „Nachhilfe“ kann für beide Seiten sehrnützlich sein. auch unsere tutoren profitieren sehr vonunserem Förderkonzept. Sie können ihr Wissen weitergebenund ihre guten Sozialkompetenzen noch weiter stärken,indem sie anderen Mitschülern helfen. eine echte Win-Win-Situation, denn nur wenn man jemandem etwas erklärenkann, hat man es auch überhaupt selbst wirklichverstanden.3. AusblickDurch die fachlichen koordinierungstreffen und das tutorensystemShS ist eine gute Grundlage für individuelle undflexible Förderung gegeben. Die vielen positiven rückmeldungensowohl von unseren Schülern als auch von unserenkollegen, den eltern und kollegen anderer Schulen motivierenuns, diese Förderaktivitäten am Berufskolleg Siegburgweiter zu entwickeln und die teilnahmemöglichkeitenweiter zu verbessern.Verfasser: Angelika Krombach, Cosima Becker,Alexandra Rohde, Laura von ZalewskiOrtsverband Siegburg<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 06/13


BeriCHte15FRIEDRICH-LIST BERUFSKoLLEG IN BoNNLecker Kochen mit „Wegwerf-Lebensmitteln“ein Projekt des Friedrich-List Berufskollegs mit dem Steigenberger Grandhotel PetersbergWir leben in einer konsum-,Überfluss- und Wegwerfgesellschaft.dem küchenchef Herrn Ben Fadhla mit typischen „Wegwerflebensmitteln“ein tolles Menü zu zaubern.Lebensmittelsind für uns immer undStilecht wurden die Schülerinnen und Schüler morgens vomüberall verfügbar undLimousinenservice Camino am Friedrich-List Berufskolleg ingünstig einzukaufen – undBonn abgeholt und auf den Petersberg gebracht.leider werden sie von unsgenauso schnell wiederNach einer kurzen Begrüßung durch den Personalleiter Herrnentsorgt, wenn ein Lebensmittelunansehnlich wurdeoder gar verdorben ist, weilwir es zu lange oder falschDirk kagel und die Personalassistentin Frau Christine reichwurde die weitere Organisation von zwei auszubildenden übernommenund unsere Schülerinnen und Schüler wurden zueinem, natürlich alkoholfreien, Begrüßungsgetränk im großengelagert haben. aber woherkaminzimmer des Petersbergs eingeladen.Foto: Tim Reckmann/pixelio.destammen die Lebensmittel,die in unseren kühlschränkenlagern? Welchen Weg hat die tomate bis in unseren kühlschrankhinter sich gebracht und wie viel arbeit und auch Geldstecken in erzeugung und transport des Lebensmittels?„Zu gut für die tonne“ – heißt eine initiative des Bundesministeriumsfür ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz,welche auf diesen Missstand aufmerksam machen soll. Die initiativebeschäftigt sich mithilfe von gut aufbereiteten Materialiennicht nur mit der Frage, warum wir so viele Lebensmittelwegwerfen, sondern gibt ratschläge und Hilfestellungen, wiewir schonender mit der ressource Lebensmittel umgehen sollen.Diese Ziele haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des SteigenbergerGrandhotels am Petersberg gemeinsam mit Schülerinnenund Schülern der abschlussklasse Ha112 der Handelsschule amFriedlich-List Berufskolleg in Bad Godesberg praktisch umgesetzt.Zunächst haben die Schülerinnen und Schüler zur thematischenerschließung aktuelle Medienberichte von Greenpeace,der Zeit, der arD zum thema Lebensmittelverschwendungebenso wie die infobroschüre des Bundesministeriums fürernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz bearbeitetund gemeinsam ausgewertet. Gleichzeitig wurden die heimischenkühlschränke inspiziert und Listen von Lebensmitteln erstellt, diedirekt aus dem kühlschrank in den Hausmüll wanderten.„Schlimm, was wir jeden tag so wegschmeißen“ oder „… wasman sparen könnte, wenn man Lebensmittel nicht entsorgt,sondern rechtzeitig verbrauchen würde“ waren gängige aussagender Schülerinnen und Schüler im Verlauf des Projekts.am 28.05.2013 folgten die Schülerinnen und Schüler dieserabschlussklasse dann gemeinsam mit ihrem klassenlehrerMarkus kippenberg und den Bildungsgangleitern einzelhandelClaudia Lang und thomas Wyrwoll einer einladung des SteigenbergerGrandhotels auf den Petersberg, um hier gemeinsam mitNach dem empfangsgespräch führten die Organisatoren dieteilnehmer dann in die Bankettküche und stellten die klasse„ihrem“ küchenchef, Herr Ben Fadhla, vor. Nach einem kurzenrundgang durch die verschiedenen küchen und Bankettsäleging es ans eingemachte – es wurde gekocht.Unterstützt durch den küchenchef und einen auszubildendenkochten die Schülerinnen und Schüler sieben „deutsche tapas“:Neben einer kalten Gurkensuppe, Lachstartar auf toast undHackfleischbällchen mit Feta gab es gefüllte eier, einenerdbeershake und als Highlight geschmolzene toblerone imred-Bull-Mantel mit selbstgemachtem eis. in lockerer atmosphärearbeiteten die teilnehmer dank der guten anleitung mitviel Freude und, wie sich später beim gemeinsamen essenherausstellte, äußerst erfolgreich.im anschluss an das gemeinsame essen erhielten die teilnehmernoch einen einblick in die Gästezimmer des Hotels. Die imposantenräumlichkeiten, in denen schon Staatsgäste wie BorisJelzin, königin elisabeth von england oder Bill Clinton nächtigten,waren nicht nur für die Schülerinnen und Schüler sehrbeeindruckend.Dass sich am ende des tages sogar das ein oder andere Bewerbungsgesprächfür einen ausbildungsplatz im SteigenbergerGrandhotel Petersberg ergeben hat, ist nicht das einzige Signalfür den erfolg des tages. eine überaus positive resonanz derSchülerinnen und Schüler, aber auch der Verantwortlichen vomSteigenberger Hotel und der beteiligten Lehrerinnen und Lehrervom FLB, und der Wunsch, das Projekt zu wiederholen, sprechenebenfalls für sich – und das gut gefüllte kochbuch der teilnehmerwird sicherlich noch das ein oder andere Mal gezückt, umFreunden und Verwandten vorzuführen, was an diesem tagerlernt wurde.Thomas Wyrwoll, OV Bad Godesberg<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 06/13


16BeriCHteWalter-Eucken-Berufskolleg Düsseldorf – preisverdächtigSchulleiterin Heike Joerß zeigt die Urkunde zum 2. Platz beim Düsseldorfer Schulpreis, daneben Lehrerin Elisabeth Lefur mitden Teilnehmern des Französisch-WettbewerbsDas kaufmännische Walter-eucken-Berufskolleg in Düsseldorf-Bilkblickt auf eine gute Bilanz des Schuljahres 2012/13zurück: Gleich zweimal konnte das Wirtschaftsgymnasiumin Wettbewerben den 2. Platz erreichen.Die Schüler des Wirtschaftsgymnasiums GY10a wurdenbeim 10. internet-teamwettbewerb Französisch in einemFeld von insgesamt 434 teilnehmern aller Schulformen mitdem 2. Platz auf der Niveaustufe 3 ausgezeichnet. Diesererfolg dokumentiert den erfolgreichen Fremdsprachenunterrichtam WeBk.im Wettbewerb um den „Schulpreis Düsseldorf“ der WestdeutschenZeitung, Düsseldorf konnte das WeBk auch seinebesondere Qualität beweisen: Die Schule wurde für ihrkonzept zu besserem Selbstmanagement im Wirtschaftsgymnasiumausgezeichnet.in dem prämierten Projekt geht es um einen mehrtägigenWorkshop, der teils in der Schule, teils in einer Jugendherbergestattfindet, der Strategien des Selbstmanagementstrainiert und mit einem ganzjährigen Beratungsprogrammund einem tutoren-System kombiniert ist.Der Join-up-Workshop findet zu Beginn der Jahrgangsstufe11 statt: Die Schüler der neu gebildeten klassen lernen, sichZiele zu setzen und diese zu verfolgen. außerdem wirdihnen geholfen, als Gemeinschaft zusammenzufinden. imWorkshop formulieren die Schüler ein Problem (typisch sindzu wenig Schlaf, ablenkung vom Lernen, familiäre konflikte...) und lernen techniken kennen, ihre Ziele zu verinnerlichen,etwa über assoziationen, Bilder etc.auch die Lehrer berichten von ihren Zielen und Problemenund stärken somit die atmosphäre gegenseitigen Vertrauens.rollenspiele, persönliches Logbuch, Partnerübungenetc. stehen in dieser Zeit auf dem Programm, auch einShowabend, an dem die Schüler Szenen aus Fernsehsendungenaufführen und dabei gefilmt werden.Die Nachbereitung findet im gesamten Schuljahr überweitere Projekttage und in Gesprächen mit selbstgewähltentutoren statt.Rita KleinhansUrsula Berlin-Hörle, OV Düsseldorf III<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 06/13


BeriCHte17Berufskolleg Höxter veranstaltet Europatage„ein stiller Bürger ist kein guter Bürger.“ Das ist die Botschaft,die von den europatagen am Berufskolleg Höxterausgehen soll. Zudem haben die Schüler mit dem Zitat vonPerikles und einer daraus resultierenden rede einen Bundespreisbeim europäischen Wettbewerb gewonnen.Mit einer aussage aus der prämierten ansprache „europa?– Gefällt mir!“ aus den Mündern der Preisträgerinnen VanesaGehle und Melanie kopp starten die europatage im Berufskollegfür Wirtschaft und Verwaltung des kreises Höxter.Gastredner Christophe Darley von der europa-Unionstimmte den Schülerinnen mit den Worten: „Nicht immer istSchweigen Gold. reden Sie beim thema europa mit undlassen Sie sich nicht von dem Negativ-Gerede beirren“, zu.gemeinsam Zeit, lernten Projektarbeit und kochten zusammen.thematische Schwerpunkte dabei waren europäischeGeschichten aus Höxter, internationale Begegnungen mitden Partnerschulen in Dänemark, Polen und Ungarn, kulturelleUnterschiede und klischees in europa sowie ein kulinarischerund andere Streifzüge durch das königreich Großbritannien.Die Projektarbeit an den europatagen setzte auf Selbstständigkeitder Schüler und förderte deren fachliche und sozialekompetenz. Die Schüler investierten während der Veranstaltungstageauch eine Menge Zeit außerhalb der Unterrichtsstunden.So wurde in der heimischen küche gebacken,in den Filmstudios zu Hause bauten sie ihre Medienkompetenzweiter aus, indem sie regie für Präsentationenführten und mit passender Musik unterlegten.am dritten Projekttag wurde für so viel Fleiß der Lohngeerntet. Die Schüler stellten ihre Projekte in der aula undim Foyer des Berufskollegs vor und erhielten dafür viel Lobvon den Lehrern.Von Montag bis Mittwoch verbrachten Schüler aus den dreiVollzeit-Bildungsgängen des Berufskollegs (Berufsfachschule,Höhere Berufsfachschule und Berufliches Gymnasium)ein weiteres besonderes Highlight an diesem tag war diePodiumsdiskussion mit regionalen Politikern zum thema„Welche auswirkungen kann die Bundestagswahl aufeuropa haben?“. Mit dem erfolgreichen abschluss der europatagehat das Berufskolleg Fahrt für das in der nächstenZeit anstehende re-Zertifizierungsverfahren „europaschulein NrW aufgenommen.Sabine BartelAndreas Krog, OV-Vorsitzender Höxter<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 06/13


18BeriCHteWILLY-BRANDT-BERUFSKoLLEG IN DUISBURGTourismuskaufleute besuchen den Frankfurter Flughafengenauso zum Programm der tour wie der einblick in dasperfekt geplante Logistiksystem. Sie erhielten informationenzum Flughafenbetreiber Fraport aG sowie zurGeschichte, der aktuellen Situation und der Zukunft desFlughafens.Die Fraport aG gehört international zu den führendenUnternehmen im airport-Business und betreibt mit demFlughafen Frankfurt eines der bedeutendsten Luftverkehrsdrehkreuzeder Welt. Die Geschichte des Unternehmensbegann am 8. Juli 1936, als nach achtzehnmonatigenerschließungs- und Bauarbeiten mit der Landung der Ju 52der Deutschen Lufthansa der Flugverkehr auf dem „FlugundLuftschiffhafen rhein-Main“ eröffnet werden konnte.Schon im ersten Jahr verzeichnete der Flughafen 58.000Fluggäste. Heute gleicht er einer pulsierenden Metropolemit internationalem Publikum und airlines aus aller Welt,die inzwischen rund 57 Millionen Passagiere jährlich in über100 Länder fliegen. tag und Nacht sorgen rund 80.000Beschäftigte an der größten arbeitsstätte Deutschlands füreinen reibungslosen Betriebsablauf – eine logistischeMeisterleistung, die sich hinter den kulissen abspielt. alserfahrener airport-Manager entwickelt Fraport zurzeit denFlughafen Frankfurt gemeinsam mit Partnern zur „Frankfurtairport City“ – geplant als herausragender Mobilitäts-, erlebnis-und immobilienstandort – weiter.Die tourismuskaufleute des Willy-Brandt-Berufskollegswurden am Donnerstag, den 11.07.2013, zu einer iCe-Produktkundenfahrt nach Frankfurt (Flughafen) eingeladen.Ziel war es, „live“ das Produkt iCe und alles Wissenswerterund um den größten Flughafen europas kennenzulernen.Die kombination von Bahn und Flug hat in Frankfurt einebesondere strategische Bedeutung. 150.000 Passagierefrequentieren den Frankfurter Flughafen täglich. Fast 30 %der Passagiere nutzen den Schienenverkehr als anreisemittel,viele steigen am Flughafenbahnhof in einen der 390Züge, die das Zentrum innerhalb kürzester Zeit mit derregion und mit europa verbinden. Mehr als 160 iCe-Zügetäglich gewährleisten dabei einen direkten anschluss.Durch die Unterstützung der Deutschen Bahn und derFraport aG war der tag für die angehenden tourismuskaufleutedes Willy-Brandt-Berufskollegs kostenlos. Die exkursionerwies sich als wertvoller Baustein ihrer ausbildung imrahmen der Lernortkooperation des Willy-Brandt-Berufskollegsim neuen Berufsbild tourismuskaufmann für PrivatundGeschäftsreisen.Markus Hockmann,Jörg Niewalda, OV Duisburg-RheinhausenMit dem qualifizierten team vom Besucherservice derFraport aG waren die Schüler mittendrin, zwischen internationalerFracht und den airlines, aber vor allem direkt amStart- und Landebahnsystem. Sie konnten die Starts undLandungen des „Jumbo-Jets“ Boeing 747 und des airbusa380, dem größten Passagierflugzeug der Welt, aus nächsterNähe beobachten. Die Flugzeugabfertigung gehörte<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 06/13


BeriCHte19KLAUS-STEILMANN-BERUFSKoLLEG IN BoCHUM„Europäische Bürgerdialoge“ am Klaus-Steilmann-Berufskolleg:Nur gemeinsam sind wir starkeuropa lebendig werden zu lassen – das ist ein Ziel des Projekts„Meine Geschichte für europa – europäische Bürgerdialogegestalten“, zu dem das institut für Deutschlandforschung derruhr-Universität Bochum viele Schulen in Bochum und Umgebungeingeladen hatte. Das klaus-Steilmann-Berufskolleg nahmam Dienstag, 9. Juli 2013, als einzige berufliche Schule daran teil.kein theoretischer Vortrag sollte es werden, sagte SchulleiterinMaria anna reen in ihrer Begrüßungsrede, sondern vielmehr einaktiver austausch.So freuten sich zwei klassen Sozialversicherungs- und Verwaltungsfachangestellteüber die Gelegenheit, mit den drei jungenhochqualifizierten Gästen Joana Sofia Da Cunha (zukünftigeÜbersetzerin aus Portugal), Laura Stabili (Studentin der anthropologieaus italien) und Dr. Piotr Przybyla (Historiker und Germanistaus Polen) in den Dialog treten zu können. im rahmen derneunzigminütigen Veranstaltung wurde kontrovers diskutiertüber themen, die jungen Leuten unter den Nägeln brennen,wie etwa Bildung und Bildungspolitik, ausbildung und Studium,Jugendarbeitslosigkeit und nicht zuletzt Details zu weiterensozialen Lebensumständen in den verschiedenen Ländern.„Meist bekommen wir unsere informationen nur aus dem Fernsehenund oft wird dabei ein verzerrtes Bild vermittelt“, erklärteProjektleiter und Moderator Dr. Frank Hoffmann. Daher sei eswichtig, authentische informationen über die Lebenswirklichkeitin europa zu erhalten. aber auch die jungen Gäste konntenetwas lernen. „in Deutschland ist es nicht viel anders“, bemerkteein Schüler, als Laura Stabili erläuterte, dass in italien die Mittelschichtverschwände. „auch hier gibt es eine Schere zwischenarm und reich, die sich immer weiter öffnet.“ Das duale System,so erfuhren die interessierten Schüler, gebe es in dieser Formweder in Polen, in italien noch in Portugal. „Viele machen einen,zwei oder sogar drei Masterabschlüsse, einfach um nicht auf derStraße zu stehen“, berichtete Piotr Przybyla von der Situation inPolen, während Laura und Joana Sofia Da Cunha erzählten, dasses sehr schwierig sei, sich in italien und Portugal das Studium zufinanzieren. „Ohne finanzielle Unterstützung der eltern undNebenjobs wäre das nicht möglich“, betonte Laura, und Joanafügte hinzu, dass es trotz eines guten abschlusses hinterher eineHerausforderung sei, einen Job zu finden. Perspektivlosigkeit, sodie drei Gäste, sei in ihren Ländern das größte Problem, weshalbviele Jugendliche hofften, ihr Glück unter anderem in Deutschlandzu finden. Ohne Sprachkenntnisse und Bildung sei diesjedoch kaum möglich, und selbst unter den besten Voraussetzungenscheitere so mancher, wie Piotr anmerkte: „Viele akademikergehen nach London und arbeiten dort schließlich alskellner oder verrichten Hilfsarbeiten.“auch die eU-krise fand ihren Platz in der lebhaft geführtenDiskussion: „Deutschland hilft Ländern, denen es nicht so gutgeht ... aber was kriegen wir dafür zurück?“, fragte eine Schülerinkritisch. „Wie kann es in der eU aufwärts gehen, wenn auchLänder Mitglied sind, die große innere Probleme zu bewältigenhaben?“ „Nur gemeinsam sind wir stark“, antwortete Lauraüberzeugt. Denn irgendwann könnten Länder, denen Hilfe zuteilwurde, auch wieder etwas zurückgeben und so die Gemeinschaftstärken. ein gutes Beispiel dafür sei Polen, kommentierteDr. Frank Hoffmann. Langsam aber sicher gehe es dort bergauf.Fachlehrer Volker Müller mahnte abschließend, daran zudenken, dass wir seit langen Jahren Frieden in der eU haben.„Wir sprechen über unsere Probleme und bekriegen uns nichtmehr“, führte er aus. Darüber und dass man zusammenhaltenmüsse, um als Gemeinschaft zu agieren, damit der europäischeGedanke weiter wachse, herrschte schließlich einigkeit. Dennnur dann, so das Fazit aller Beteiligten, könnten wir die kriseüberstehen.Silke MilpauerThorsten Seifert, OV Wattenscheid<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 06/13


20reGiONaLeSBEZIRK MüNSTERDelegiertentag mit hitzigen Diskussionen bei tropischenTemperaturenSind weiterhin gesprächsbereit: Ulrich Manfraß, Hilmar von Zedlitz, Monika Appler, Carsten Taudt und Jürgen Rabenow (v. l.).Fristgerecht hatte der Vorsitzende des Bezirksverbandes Jürgenrabenow zur turnusgemäßen Mitgliederversammlungmit anschließender Podiumsdiskussion in die aula desHansa-Berufskollegs in Münster eingeladen.Was sich zunächst nach einer reinen routineveranstaltunganhörte, entwickelte sich jedoch für die zahlreich erschienenenMitglieder am bis dahin heißesten tag des Jahres zueiner außergewöhnlich interessanten Versammlung.Doch der reihe nach: Der wieder einmal äußerst engagierteJürgen rabenow führte zunächst einmal durch den verbandsinternenteil des Nachmittags. Dieser beschäftigte sichanfangs mit einer umfangreichen Berichterstattung undendete schließlich mit einer scharfen kritik an der unzureichendenUmsetzung des tarifergebnisses durch die nordrhein-westfälischeLandesregierung.im Laufe seiner ausführungen berichtete Jürgen rabenowu. a. über die vielfältigen aktivitäten des Bezirksvorstandes,die große Bedeutung der beiden Bezirksgruppen, die inweiten teilen an den Berufskollegs bereits stattfindendeinklusion sowie die vorbildliche Pensionärsbetreuung imBezirk.im Hinblick auf zukünftige entwicklungen betonte derBezirksvorsitzende noch einmal, dass ihm insbesondere dieeinbindung jüngerer kolleginnen und kollegen in dieverschiedenen <strong>vLw</strong>-Gremien sowie in den Personalrat sehram Herzen liege. Darüber hinaus erfreue es ihn sehr, dassder <strong>vLw</strong> nun wieder verstärkt aufgrund seiner gewerkschaftlichentätigkeiten und nicht mehr nur als reiner Fachverbandwahrgenommen werde. Die vielfältigen Stellungnahmenim Hinblick auf die Besoldungsrunde 2013 und diezahlreichen teilnahmen an den vom dbb initiiertenDemonstrationen haben auch dem <strong>vLw</strong> in den zurückliegendenMonaten eine hohe anerkennung zuteilwerdenlassen.Nicht nur aufgrund der tropischen temperaturen kam es imrahmen der sich daran anschließenden Studientagung zumthema „Forderungen der iHk NrW an moderne und leistungsstarkeBerufskollegs“ zu einer durchaus hitzigen Diskussion.teilnehmer der Diskussionsrunde waren der stell-<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 06/13


eGiONaLeS21vertretende <strong>vLw</strong>-Landesvorsitzende Hilmar von Zedlitz,Jürgen rabenow, Monika appler (Bezirksregierung Münster),Carsten taudt (iHk Nord Westfalen) und Ulrich Manfraß(Leiter der kaufmännischen Schulen tecklenburger Landdes kreises Steinfurt).anlass der Diskussionsrunde war ein Schreiben der iHkNrW, welches bereits im Vorfeld die Gemüter der Lehrerinnenund Lehrer an den Berufskollegs heftig erregte undauch an diesem Nachmittag anlass für kontroverse Diskussionenbot. Der kernpunkt des Schriftstücks war im Vorhineinso interpretiert worden, dass sich die Berufskollegskünftig vor allem auf ihren Part im rahmen des DualenSystems konzentrieren sollten.Nach einer erläuterung des inhaltes sowie des Zustandekommensdes Schreibens durch Carsten taudt ergriffzunächst Monika appler das Wort. Sie stellte heraus, dassdie heutigen Berufskollegs weitaus mehr zu bieten habenals die rein berufliche Qualifizierung junger Menschen. Dementgegnete der iHk-Vertreter, dass es nicht im Sinne derWirtschaft sein könne, dass beispielsweise 80 Prozent allerSchüler an den realschulen inzwischen einen Hochschulabschlussan einer weiterführenden Schule anstreben würden.Ziel müsse es seiner Meinung nach vielmehr sein, dass diesejungen Leute direkt für einen ausbildungsplatz zur Verfügungstehen.Ulrich Manfraß bezog daraufhin Stellung für die Berufskollegs,indem er herausstellte, dass viele der potenziellenauszubildenden erst durch eine fundierte Vorbereitungan einem Berufskolleg ausbildungsfähig werdenwürden. Hilmar von Zedlitz stimmte dem zu und forderteCarsten taudt auf, vor Herausgabe eines derartigenSchriftstücks durch die iHk zukünftig erst den Dialog mitdem <strong>vLw</strong> zu suchen. Dadurch könnten dann auch evtl.aufkommende Missverständnisse unmittelbar ausgeräumtwerden.Dem konnte auch Carsten taudt zustimmen. er betontejedoch noch einmal, dass die Diskussionen über die aufgabender Berufskollegs schon seit vielen Jahren existierten.Darüber hinaus vertrat er im Gegensatz zu den anderen teilnehmernder Diskussionsrunde die Meinung, dass Weiterbildung,z. B. im rahmen einer Fachschule, nicht kostenlossein solle.Die sich daran wiederum anschließende Diskussionsrundeführte abermals zu einem intensiven Gedankenaustausch,ohne allerdings einen gemeinsamen Nenner zu finden. Zieldieser Veranstaltung war es jedoch auch nicht, an diesemNachmittag zu einem konsens zu gelangen. Das gemeinsam<strong>eV</strong>ersprechen von Hilmar von Zedlitz und Carstentaudt, zukünftig einen engeren Dialog zwischen <strong>vLw</strong> undiHk zu führen, konnte sicherlich als solches schon als vielversprechendererfolg gewertet werden.Darüber hinaus konnten durch diese Veranstaltung dasthema an sich und die Meinung des <strong>vLw</strong> dazu in den Focusder Öffentlichkeit gerückt werden. Die Westfälischen Nachrichtenals führende ortsansässige tageszeitung würdigtendie Veranstaltung bereits am nächsten tag mit einemausführlichen Bericht.Matthias Kamps, OV DattelnAUS DER BZG RHEIN-RUHR KURZ GEMELDET:„Versorgung“ – Ein heißes Thema …… und das war wörtlich zu verstehen, denn am 19.06.2013 gabder Sommer ein Zwischenspiel bei der Veranstaltung zuFragen des Versorgungsrechts bei der Bezirksgruppe rheinruhr.Bei 32 Grad referierte roland Wießmann die schwierige thematikin gekonnt cooler Manier, sodass nicht nur lebensälterekolleginnen und kollegen auf ihre Fragen fundierte antwortenbekamen, sondern auch jüngeren kollegen das Verständnisund der einstieg in die Materie ermöglicht wurde.ermöglicht wurde dies einerseits durch eine thematischeSchwerpunktsetzung im Vorfeld, andererseits aber auch durchdie große Flexibilität des referenten, der auf jede Frage, jedegeäußerte Problemstellungindividuell einging. Dies istsicherlich nur dann möglich,wenn man auf einem Feldfachlich zu Hause ist.roland, wir danken dir für dieebenso informative wieunterhaltsame Veranstaltung.Dr. Astrid Faustmann,Vorsitzende BezirksgruppeRhein/RuhrRoland Wießmann<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 06/13


22PeNSiONÄrePENSIoNÄRE, BV DETMoLDPreSSeMitteiLUNGBesuch der v. Bodelschwinghschen Stiftung Bethelam 13. Juni 2013 trafen sich die Pensionäre des regierungsbezirksDetmold im Haus „Dankort“ der v. Bodelschinghschenanstalten.Der ÖffentlichkeitsreferentDiakon Helmut Bauer stellteden teilnehmern zunächst insehr unterhaltsamer art undWeise „Bethel“ vor.Die v. Bodelschwinghschen StiftungenBethel gehen auf einHeim für epilepsiekrankeMenschen zurück, das 1867 vonder inneren Mission in Bielefeldgegründet wurde. Man wollteden „anfallskranken“ in einerZeit, in der leistungsschwächereMenschen zunehmend an denrand der Gesellschaft gedrückt wurden, eine neue Heimatgeben. ab 1872 übernahm Friedrich von Bodelschwingh dieLeitung und prägte die entwicklung entscheidend. Unterseiner Leitung – und der seiner Nachfolger – entwickelte sichBethel zum größten diakonischen Unternehmen in europa.Mit ihren 3,5 qkm macht die Ortschaft Bethel den Großteildes Bielefelder Stadtbezirks Gadderbaum aus. Mit den StiftungenSarepta und Nazareth bildet die anstalt Bethel daskernstück der v. Bodelschwinghschen anstalten Bethel.Spanien · ItalienStudien-/Klassenfahrtenmit Bus oder FlugzeugNähe Barcelona – direkt am MeerNähe von Venedig – direkt am Meer5 bis 8 Tage ab 270,– € pro Personmit Halbpension im2- oder 3-Sterne-Hotel,Transfer, Bus vor Ort,individuell gestaltete Programme,Ausflüge/Besichtigungen mit Führung,Bootsfahrt.Ansprechpartnerin:Dipl.-Hdl. Annegret Jung-LommerzheimTel. 02 21/94 35-411, Fax 02 21/94 35-414E-Mail: lommerzheim@netcologne.deStudienreisen fürSchüler und Studenten P. JungBrühler Str. 325, 50968 Kölnwww.studienreisen-jung.deDazu gehören außerdem das in der Senne gelegeneeckardtsheim, die Diakonie Freistatt in der Nähe von Diepholz,Homborn bei Hagen sowie seit 1990 auch wieder dieHoffnungstaler anstaltenLobetal, nordöstlich von Berlin.Heute leben in der OrtschaftBethel in Bielefeld ca. 6.000Personen, davon 2.500Menschen mit epilepsie, geistigenBehinderungen, psychischenerkrankungen sowieMenschen in besonderen sozialenSchwierigkeiten. Dazukommt ein teil der Mitarbeiterschaftmit ihren Familien.in eckardtsheim, der zweitenteilanstalt auf BielefelderGebiet, leben ca. 1.000 psychisch kranke, anfallskranke,mehrfachbehinderte, gefährdete und milieugeschädigteMenschen. auch hier wohnt ein großer teil der Mitarbeiterschaftvor Ort.Herr Bauer ging auch auf die Leitgedanken ihrer arbeit ein.ein solcher Grundsatz lautet: „Jeder wird gebraucht, keinerist ohne Gaben; einer ergänzt den anderen.“anschließend konnten wir einen kleinen teil Bethels durcheinen rundgang erkunden. Unter anderem besichtigten wirdie Zionskirche, in der auch die Synoden der ev. Landeskirchevon Westfalen stattfinden. am 16. Juli 1883 legte kronprinzFriedrich von Preußen, ein Spielgefährte von Herrnvon Bodelschwingh, den Grundstein. Nach nur sechzehnmonatigerBauzeit konnte Prinz albrecht von Preußen am28. November 1884 die einweihung der kirche vornehmen.Die historische Sammlung zeigt unter anderem die entwicklungin der Pflege.Für viele von uns war neu, dass lange Zeitnicht Stroh oder wie heute eine Matratze als Unterlagediente, sondern torf.Übrigens kann man noch heute Unterbetten aus torfkaufen. Den abschluss bildete ein gemeinsames kaffeetrinkenin der „Neuen Scheune“.Wolfgang Schwentker,Pensionärsbeauftragter für den Bezirk Detmold<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 06/13


LeSerBrieF23Panorama – Lehrer am Limit(ausgestrahlt am 22.08.2013)anja reschke war neugierig und ist noch einmal in die Schulegegangen.Sie wollte herausfinden, ob es stimmt, was Lehrer sagen:„dass man an Grenzen stoße“, „dass Unterricht oft für die katzsei“, „dass man sich sorge um eine verlorene Schülergeneration“.Nach eigener aussage hat sie als „Co-Lehrerin“ in den FächernDeutsch, Mathe und englisch vier Wochen lang erfahren, wiemachtlos man sich als Lehrerin fühlt, wenn Schüler nicht das tun,was man von ihnen erwartet.Gedreht wurde im Frühjahr 2013 in einer 6. klasse in HamburgWilhelmsburg. Die klasse hatte 22 Schülerinnen und Schüler.Für die Sendung Panorama hat sie eine 30-minütige reportagebezüglich ihrer erlebnisse zusammengestellt. anschließendwurde in der Sendung „Beckmann“ raum für Diskussion gegeben.Während ihrer ersten Stunde als Co-Lehrerin stieß sie auf dasProblemfeld Leistungsheterogenität. eine Unterrichtssequenz,für die 5 Minuten angesetzt waren, dauerte 20 Minuten. einGroßteil der klasse fing an, sich zu langweilen. Unruhe kam auf.6 der 22 Schülerinnen und Schüler sind inklusionsschüler.Bei dem anschließend ausgeteilten arbeitsblatt passierte überalldort nichts, wo gerade keine Lehrerin war. Die Lehrerinnen konntenaber immer nur einem kind individuell Fragen beantwortenund helfen. Und sie waren ja schon zu zweit in der klasse. Zwarhelfen Leistungsstarke den Leistungsschwachen, aber leider gabes in der klasse zu wenig Leistungsstarke.Fazit: Frau reschke zeigte sich erstaunt, wie wenig geschafftwird. Manche Schülerinnen und Schüler hinken dem Lernstoffbis zu 2 Jahren hinterher.im Gespräch mit dem Schulleiter wurde auf Basis einer offiziellenLeistungsstatistik das Problem angesprochen, dass schon vieleSchülerinnen und Schüler von der Grundschule auf eine weiterführendeSchule wechseln, die den Mindeststandard für die 5.klasse nicht erfüllen. im konkreten Fall lag nur ein kind von 23über den Mindestanforderungen. Hinter dieser Leistungsstatistikstecken soziale und emotionale Probleme, die in den fortführendenklassen aufgefangen werden sollen. Leider zieht sich dasdann wie ein roter Faden durch die Schuljahre, sodass die Schülerinnenund Schüler, die einen abschluss bekommen, trotzdemnicht auf dem arbeitsmarkt bestehen können.Nach der Pause kamen 5 Schülerinnen und Schüler z. t. bis zu 15Minuten verspätet wieder in den Unterricht. Damit tat sich dasnächste Problemfeld für Frau reschke auf. Durch die tröpfchenweiseeintrudelnden Schülerinnen und Schüler verringerte sichdie Unterrichtsstunde von 45 Minuten auf 30 Minuten. Wiederkonnte nicht der Stoff geschafft werden, den sich die Lehrerinnenvorgenommen hatten.Ob eine Unterrichtsstunde erfolgreich ist, hängt von vielenFaktoren ab: ist die klasse schon lange zusammen, ist Montagoder Freitag, ist es die erste oder die letzte Stunde und vor allemvon der Lehrerpersönlichkeit. aber auch die Lehrerpersönlichkeitmuss flexibel sein, denn alle Lerngruppen, auch parallele Lerngruppen,sind aus anderen Persönlichkeiten zusammengesetzt.ein weiteres Problemfeld ergab sich im Bereich „erziehung“ bzw.„Disziplinierung“. im konkreten Fall wurde ein Schüler des Unterrichtsverwiesen, weil er trotz mehrmaliger aufforderung weitermit seinem Handy spielte und Unruhe in die klasse brachte.Durch den Verweis verpasste er aber wieder Unterricht. DieLehrerin, die den Verweis ausgesprochen hatte, erklärte dasSpannungsfeld zwischen Verantwortung für auffällige Schülerund Verantwortung für den rest der klasse, der ungestört lernenmöchte. in der gezeigten Schule werden die aus dem Unterrichtverwiesenen Schülerinnen und Schüler von Sozialarbeiternbetreut. im konkreten Beispiel blieb jedoch die Frage, was manmit Schülerinnen und Schülern macht, die trotz zahlreicherGespräche überhaupt nichts annehmen wollen, offen.Dieses Problem wird zusätzlich dadurch verschärft, dass man beiproblembehafteten Schülerinnen und Schülern auch häufigkeinen kontakt zu den eltern herstellen kann. Vorherrschend istwohl in diesen Fällen leider die Meinung, erziehung wäreaufgabe der Schule.in einer weiteren klasse lag die Problematik nicht an einem Schüler,sondern an der lautstarken Mehrheit einer Lerngruppe, dieeinen Minimaltest nicht schreiben wollte. es sollten 6 englisch<strong>eV</strong>okabeln abgefragt werden. Die reporterin gab zu, erstmalsrichtig genervt zu sein. Sie fühlte sich der Gruppe gegenübermachtlos. es gipfelte darin, dass eine Schülerin eine andereMitschülerin vor das Schienbein trat. es war offensichtlich, dassdie stillen, schüchternen Schülerinnen und Schüler, die vielleichtmitarbeiten wollten, keine Chance hatten. Die Bewältigung desProblems dauerte 40 Minuten.Fazit: Das Lehrpersonal wird immer mehr zu Sozialpädagogen,Sonderpädagogen, Heilpädagogen, Verwaltungsassistenten etc.Die Gesellschaft erwartet von Schule immer mehr. Schule wirdzur rundumversorgung. Lehrerinnen und Lehrer sollen Defiziteauffangen. Lebensberatung, Wissensvermittlung, erziehung,Leistungsmotivation bis hin zu den natürlich erwarteten gutenabschlüssen werden erwartet. 33 % der Lehrerinnen und Lehrer<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 06/13


24aBSCHieDleiden einer Studie zufolge mittlerweile unter Schlafstörungen,80 % empfinden einen enormen Leistungsdruck. es gibt Versagensängste.Wenn man eine solche anspruchsvolle aufgabe – Heterogenitätder klassen, inklusionsschülerinnen und -schüler, Schülerinnenund Schüler mit Migrationshintergrund – bewältigen möchte,dann benötigt man auch die entsprechenden ressourcen. Unddie sind nicht da. anderenfalls kann Schule bei allem engagementnicht allen Schülerinnen und Schülern gerecht werden. Sodass Schlusswort des Schulleiters.anja reschke sagte dem Hamburger abendblatt nach ihrerrecherche:„ich glaube, der Lehrerberuf ist einer der herausforderndstenund anstrengendsten Berufe, den ich mir vorstellen kann.“Danke, Frau reschke!aus der anschließenden Diskussion bei „Beckmann“ möchte ichnur wenige aussagen wiedergeben, aus denen sich jeweilsDiskussionsteile ergaben:Zum thema Disziplin sagte Dr. Günther Hoegg (Lehrer undJurist):„kinder wissen, was sie wollen, aber nicht, was sie brauchen:mehr Disziplin.“„Häufiges Fehlen ein und desselben Schülers ist lt. Gerichtsurteilein Zeichen von Verwahrlosung.“Zum thema inklusion sagte Betül Durmaz (Lehrerin an einerFörderschule):„Mit einem Beinbruch gehen Sie auch nicht zum Gynäkologen.“Zum thema erziehung sagte sie:„Wir müssen all das nachholen, was im elternhaus versäumtwurde.“Zum thema schwierige Schülerinnen und Schüler sagte Prof.Andreas Schleicher (Bildungsexperte der OeCD und PiSa-koordinator):„Die besten Lehrer müssen in die schwierigen klassen.“Zum thema erziehung waren sich die teilnehmer einig:„Ohne eltern gibt es keine funktionierende Schule“ und„Die Wege zwischen den Behörden (Schule – Jugendamt –Schulamt etc.) sind zu lang.“aber schauen Sie selbst. Beide Beiträge gibt es im internet involler Länge zu sehen.Quelle zu nachsehen:http://www.ardmediathek.de/das-erste/panorama/lehrer-amlimit?documentid=16720462http://www.daserste.de/unterhaltung/talk/beckmann/sendung/beckmann-22082013-lehrer-am-limit100.htmlZudem gibt es noch spannenden Zuschaueraussagen unter:http://unterlehrern.ndr.soviet.tv/Dagmar Ammann,Vorsitzende der Bezirksgruppe AachenZur Erinnerung an Klaus Anschau* 7. Sept. 1949 + 15.5.2013Obwohl ihn sein Lebensweg nach erfolgreicher tätigkeit alsLandesreferendarsprecher beruflich nach rheinland-Pfalz führte,blieb er dem <strong>vLw</strong> doch weiterhin treu verbunden.Foto: by-sassi/pixelio.deauch wir vom <strong>vLw</strong> NW und der BZG rr erinnern uns lebhaft anunseren klaus und sind schockiert über seinen plötzlichen tod.Wir erinnern uns an ihn als loyalen, engagierten und zugleichwarmherzigen Menschen. Unvergessen bleiben sein Humor,aber auch seine ecken und kanten, wenn es darum ging, sich fürdie Belange der kollegen einzusetzen. immer ein aufrechterStreiter für die gemeinsame Sache, für den Verband, dem er sichso sehr verbunden fühlte!Vollkommen überraschend traf uns die Nachricht vom todunseres langjährigen aktiven Mitglieds in der Bezirksgrupperhein-ruhr und verdienten Funktionsträgers klaus anschau.in Memoriam für die BZG rrDr. Astrid Faustmann<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 06/13


VeraBSCHieDUNGeNZUM GUteN SCHLUSSUND eHrUNGeN25NEUES AUS DEM BERUFSKoLLEG HöSEL:Konrad Bräsig und ...FRAGEN, HINWEISE UND ANREGUNGEN:Dienstleistungstelefon des <strong>vLw</strong>0211 4910208oder 4910209jeweils montags und donnerstags16:00 bis 19:00 Uhr(nicht während der Schulferien)Wir traUerN UM UNSer<strong>eV</strong>erStOrBeNeN MitGLieDer:theo Meintrup OV-Münster iFranz Gustav Schmidt OV Münster iilse UngerOV BochumGertrud Vierschilling OV remscheidWerner WeissOV DuisburgWerner Wieneke OV DülmenFragen? rufen Sie uns an!• Sie haben Fragen zu Ordnungsmaßnahmen, erzieherischen Maßnahmen, alkohol auf klassenfahrten,zur Leistungsbewertung?Sie sind sich unsicher, ob aktuelle Änderungen der aPO-Bk schon gelten?Sie wünschen sich Beratung zur Beantragung von elternzeit?•Die altersteilzeit scheint für Sie ein Buch mit sieben Siegeln?Sie benötigen Unterstützung bei der entscheidung für oder gegen eine vorzeitige Beantragung derZurruhesetzung?Sie sehnen sich nach einer Versetzung und wissen nicht, wie Sie am besten vorgehen sollten?Sie wüssten gerne Näheres über die Probezeit und die dienstlichen Beurteilungen?Sie sind tarifbeschäftigte/-r und fragen sich, ob ihre beruflichen Vorerfahrungen für ihr Gehalt bedeutsam sind?Sie möchten prüfen lassen, ob ihre Mehrarbeit bezahlt werden müsste?•Sie benötigen Unterstützung in Zusammenhang mit einem drohenden Disziplinarverfahren?Oder haben Sie eine ganz andere Frage?Bei allen Fragen und Unsicherheiten hat sich das persönliche Gespräch stets als beste Problemlösungsstrategie erwiesen. aus diesemGrunde haben wir unsere Sprechzeiten erweitert.rufen Sie uns an: Jeweils montags und donnerstags außerhalb der Ferien stehen ihnen Mitglieder des Beratungsteams des <strong>vLw</strong> amDienstleistungstelefon zur Verfügung. Zwischen 16:00 und 19:00 Uhr sind wir nur für Sie da.Geschäftsstelle des <strong>vLw</strong> in DüsseldorfChristiane Monika Werner RolandLechtermann Marx Wenzel Wießmann<strong>DIE</strong> Die kaUFMÄNNiSCHe <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> SCHULe 06/13


Gebrüder Wilke · Druckerei und Verlag · Postfach 2767 · 59017 HammDeutsche Post aG · entgelt bezahlt · G 1771<strong>vLw</strong>-LandesverbandNordrhein-WestfalenGeschäftsstelle:Völklinger Straße 940219 DüsseldorfTelefon (02 11) 4 91 02 08/9Telefax (02 11) 4 98 34 18

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