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Ausgabe 05/2013 - Wirtschaftsjournal

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Das mitteldeutsche Wirtschaftsmagazinwww.wirtschaftsjournal.de Nr. <strong>05</strong>/<strong>2013</strong> | 23. Jahrgang | Preis: 4,50 € | ISSN: 1617-6669LOGISTIK-SPECIALUnternehmer willkommenSeiten 21-50LESEECKEEnde einer IllusionSeite 69VORDENKER MITTELDEUTSCHLANDSDie innovativen StrategenSeiten 14-17Titel: Unternehmensnachfolge – Lebenswerke sichern | Seiten 5-8Vorbildlicher GenerationswechselFrank Walther übergibt Geschäftsführung von USK an Holger Kühne


»gedacht. gemacht.MIT UNS GEHENSIE DURCHS FEUER.UND KOMMENSICHER ZURÜCK.«André LangGeschäftsführer Norafin Industries (Germany) GmbHMildenauNorafin ist Feuer und Flamme für Schutzbekleidung. Mit innovativenflammfesten Materialien sorgen sie dafür, dass andere bei der Arbeit einenkühlen Kopf bewahren. Und haben damit die meisten amerikanischenFeuerwehren überzeugt. In über 60 spezialisierten Unternehmen der Textilindustrieim Erzgebirge heißt es jeden Tag: Anpacken statt abwarten.Eben »Gedacht. Gemacht.«Das Projekt wird mit Fördermitteln der Gemeinschaftsaufgabe »Verbesserungder regionalen Wirtschaftsstruktur« durch den Freistaat Sachsen unterstützt.www.wirtschaft-im-erzgebirge.de


EditorialAuf ihn mit GebrüllFußballdeutschland weint! Ihre Führungs-Ikone UlliHoeneß steht am Pranger – vorerst. Während BundespräsidentGauck Steuerhinterzieher pauschal für „asozial“hält, ist das Volk tief gespalten. Während die einen ihn alsBeweis sehen, dass alle Bonzen lügen und betrügen, ist erfür die anderen der engagierte Kümmerer und Gutmensch.Uli Hoeneß hat in seinem Leben mehr als 50 Millionen EuroEinkommensteuer in Deutschland gezahlt. Und er hat Steuernunterschlagen. Aber warum? Man könnte fast glaubendie Steuerdiskussion mitten im Wahlkampf und die Diskussionder 27 Regierungschefs auf dem seit langem vorbereitetenEU-Gipfel folgen einem genauen Drehbuch. UndUlli Hoeneß war die erste Folge der neuen Staffel. Hokuspokus – und man läutet ganz nebenbei das Ende des Bankgeheimnissesein. Ich muss nicht lange nachdenken, wasmir mehr Angst macht: Der Einzelfall Hoeneß oder das fürStaat und Europäische Union nun jedes Unternehmen undjeder Bürger voll transparent ist und mit einem Grundsatzgebrochen wird, der seit tausenden Jahren seine wohlüberlegteBerechtigung hat.Wenn der deutsche Staat wirklich etwas gegen die kriminellenSteuertricks tun will, muss er mit der eigenen Gesetzgebungund Praxis beginnen. Es ist nicht verwunderlich,wenn Einzelne aber auch Konzerne Energie darauf verwenden,von dem verdienten Geld mehr für sich zu behalten.Zum einen ist die Höhe der Belastungen unsäglichhoch geworden. Wenn die Mehrheit der von mittelständischenUnternehmen wie auch Selbstständigen erbrachtenLeistungen an Staat und Verwaltungen geht, die mit diesemGeld auch noch nicht einmal haushalten können, fühlendie Unternehmer das schlicht als ungerecht.Und auch das Steuersystem selbst lässt eine Kultur desMisstrauens und der Ablehnung entstehen. Nur ein paarBeispiele dazu: Effizient kann ein dienstlich genutztes KFZeigentlich nur mit der „Ein-Prozent-Regel“ versteuert werden.Doch diese ist unglaublich unrealistisch, vor allemdeshalb, weil sie den Listenpreis ansetzt. Doch die Scherezwischen Verkaufspreis und Listenpreis klafft immer mehrauseinander. Unternehmen zahlen Künstlersozialkasse fürFreischaffende, auch wenn diese keine Leistungen davonerhalten. Auch bei der Besteuerung von Geschenken setztensich die Erbsenzähler durch: Jede kleine Aufmerksamkeitan Kunden wird bereits ab 10 Euro besteuert. Was fürein Missverhältnis von Aufwand und Nutzen. Und um diejenigennoch einmal mehr zu quälen, die Werte in unseremLand erwirtschaften, werden inzwischen Fahrtenbücherzurückgewiesen, weil sie nicht die genaue Adressemit Hausnummer oder die gefahrene Route enthalten…Das durch die vorherrschende Steuergesetzgebung hervorgerufeneUngerechtigkeitsempfinden schafft einenNährboden für Versuche, auch selbst etwas Geld zu„sparen“. Kriminelle Energie muss da noch nicht einmalvorhanden sein.Die Steuerhinterzieher tun einfach nur das, was ihnen derStaat vorlebt. Wenn ein Land 50 Jahre lang einen Überschussnach dem anderen erwirtschaftet – wie kann esdann eine Staatsschuld von 2 Billionen aufbauen? Die möglicheAntwort lautet: Der Staat hat seine <strong>Ausgabe</strong>n nichtden Einnahmen angepasst, und das zur dauerhaften Praxisgemacht. Die Verwaltung hat sich längst verselbstständigt,priorisiert seine Aufgaben nicht nach den finanziellenRahmenbedingungen. Man redet zwischenzeitlichöfter darüber, aber am System hat sich nichts geändert.Und es ist nicht gelungen, eine leistungsorientierte Verwaltungaufzubauen – viel zu viele atmende Pullover verhindernstatt zu organisieren. Von den gigantischen Abgabenbleibt immer weniger für die wichtigen staatlichenAufgaben wie Infrastruktur, Bildung und Kultur. Und immerwieder bleibt es bei dem starren Blick auf klaffende Haushaltlöcher.Visionen für eine Gestaltung der Gesellschaftaber auch die Kraft von Steuerentlastungen bleiben aufder Strecke.Ihr Jörg Sattler<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>3


InhaltAus dem InhaltStandpunkteEditorial 3TitelBeispielgebende Übernahmen 5Auf dem Königsweg 6-7Logistik gilt als das Schmiermittel der Industrie. Auch wenn diese Funktion mittlerweileIT-basiert ausgefüllt wird, sind es immer noch vor allem Menschen, die unterschiedlichsteGüter im Takt der Fertigung beschaffen, bewegen und lagern. Fakt ist,die Logistikregion Mitteldeutschland ist europäische Spitzenklasse und befindet sichauf der Überholspur. Foto: Wolfgang Schmidt Logistik-Special | Seiten 21-50Technische Textilien/KunststoffAusgebucht 9Trendsetter bei Tech-Tex 10-11Mitteldeutscher Kunststofftag 13Vordenker MitteldeutschlandsGründungen für mehr Innovation 14Kommunikation und Vernetzung 16EnergieSächsische Rohstoffkompetenz 19Die sächsische Textilbranche verfügtüber gute Voraussetzungen, um ihreüberdurchschnittlich starke Position imweltweiten Wachstumsmarkt der TechnischenTextilien zu halten und auszubauen.Davon kann man sich auf derInternationalen Fachmesse für TechnischeTextilien und Vliesstoffe vom 11.bis 13. Juni in Frankfurt/Main überzeugen.Im Bild: Sandra Faust von Vowalonin Treuen. Foto: Wolfgang SchmidtTechnische Textilien/Kunststoff |Seiten 9-13InfrastrukturDie Nord-Süd-Initiative 20Logistik-Special 21-50GesundheitswirtschaftFit im Büro 53FachkräfteLukratives Studienangebot 56-57TreffpunktBlütenträume - Lebensräume 63LeseeckeEnde einer Illusion 69Impressum 70Leistungsfähige und top ausgebildete Fachkräfte, wie hier Jessica Gerhardt bei ParkerHannifin in Chemnitz, sind für eine starke Wirtschaftsregion Mitteldeutschlandunverzichtbar. Ihr Wissen und ihre Kompetenzen gehören zu unseren wichtigstenRessourcen. Foto: Wolfgang Schmidt Fachkräfte | Seiten 55-614 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


TitelBeispielgebende ÜbernahmenPreis für erfolgreiche Unternehmensnachfolge erneut ausgeschriebenDer „Sächsische Meilenstein“ ist in die nächsteRunde gegangen. In diesem Jahr loben die BürgschaftsbankSachsen GmbH (BBS) und die MittelständischeBeteiligungsgesellschaft Sachsen mbH(MBG) unter der Schirmherrschaft des SächsischenStaatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr(SMWA) den Preis für erfolgreiche Unternehmensnachfolgebereits zum dritten Mal aus.Das Interesse der sächsischen Wirtschaft daran, zeigen dieBewerberzahlen der vergangenen beiden Wettbewerbe:Insgesamt 150 Unternehmen aus den verschiedenstenBranchen und Regionen des Freistaates bewarben sich2011 und 2012 mit ihren erfolgreich umgesetzten Übernahmekonzepten.„Die konstant hohe Bewerberzahl in denvergangenen zwei Jahren zeigt, dass sich der ‚SächsischeMeilenstein‘ zunehmend als feste Größe etabliert. In diesemJahr wollen wir an den bisherigen Erfolg anknüpfenund das Thema Unternehmensnachfolge perspektivischweiterentwickeln“, erklärt Markus H. Michalow, Geschäftsführervon BBS und MBG. Vor diesem Hintergrund wird derWettbewerb zum ersten Mal von der Hochschule für Wirtschaftund Technik Dresden wissenschaftlich begleitet.Wie bereits im letzten Jahr, wird auch der diesjährige„Sächsische Meilenstein“ in mehreren Kategorien vergeben.Ausgezeichnet werden die jeweils beste familieninterne,unternehmensinterne und unternehmensexterneNachfolge. „Die Einführung der drei Preiskategorien imletzten Jahr war ein Gewinn für den Wettbewerb. Wir habendamit zum einen mehrere erfolgreiche Übernahmekonzepteausgezeichnet und gleichzeitig auch verschiedeneNachfolgemodelle vorgestellt und thematisiert“, resümiertMarkus H. Michalow. Zusätzlich zu den drei Preiskate -gorien wird auch in diesem Jahr wieder ein Sonderpreisder Jury unter den Bewerbern vergeben, der mit 1.000Euro dotiert ist. Teilnehmen können in diesem Jahr kleineund mittlere Unternehmen aus Sachsen, die zwischen 2008und 2012 eine Nachfolgeregelung erfolgreich umgesetzthaben. Einsendeschluss ist der 1. September <strong>2013</strong>. Danachermittelt eine unabhängige Jury aus Vertretern von Politik,der Kammern sowie der Hausbanken die Preisträgerdes Wettbewerbs.Jury-Vorsitzender wird in diesem Jahr erneut HeinerHellfritzsch, ehemaliger geschäftsführender Gesellschafterder Florena Cosmetic GmbH, sein. „Die Gewinner des„Sächsischen Meilensteins“ dienen als Vorbilder für andereÜbergeber und Übernehmer und bereichern das ThemaUnternehmensnachfolge mit ihren Erfahrungen“, erklärtHeiner Hellfritzsch. Bekanntgegeben werden die Siegerdes „Sächsischen Meilensteins <strong>2013</strong>“ im Rahmen einerfeierlichen Preisverleihung, die im November <strong>2013</strong> stattfindenwird.PM/CHErneuerung der Wirtschaft gefährdetDemografische Entwicklung dämpft GründungsdynamikRalf Scheler, Präsident der Handwerkskammerzu Leipzig, steht derzeit demSächsischen ExistenzgründerNetzwerk(SEN) vor.Foto: Handwerkskammer zu LeipzigDie Zahl der Existenzgründungen im Freistaat Sachen istweiter rückläufig. Dabei stieg der Anteil der Unternehmensnachfolgenleicht an. Die Reform des Gründungszuschusseshat das Gründergeschehen kaum beeinflusst. Mehrals drei Viertel der Gründer nutzen die Beratungsangeboteder Kammern. Zu diesen Ergebnissen kommt der „SächsischeGründerreport <strong>2013</strong>“, den das Sächsische ExistenzgründerNetzwerk(SEN) veröffentlichte. Im zurückliegendenJahr verzeichneten die sächsischen Gewerbeämter 2546weniger Gewerbeanmeldungen als -abmeldungen. Imgewerblichen Bereich (ohne Freiberufler und Landwirtschaft)sank die Zahl der „echten“ Existenzgründungen in Sachsenim Jahr 2012 auf 12.832. Das ist allein gegenüber demVorjahr ein Rückgang um 17 Prozent (2546) und somit dasVerhältnis von Neugründung und ausscheidenden Unternehmennegativ. Der Abwärtstrend ist bereits seit 2007 zubeobachten. Der Anteil der Unternehmensnachfolgen amsächsischen Gründungsgeschehen beträgt elf Prozent undliegt damit leicht über dem Vorjahreswert. „Die demografischeEntwicklung dämpft die Gründungsintensität stärkerals die Nachfrage. Hält der Trend weiter an, ist für den FreistaatSachsen eine Unternehmenslücke zu befürchten. Aberwir brauchen qualifizierte und nachhaltige Gründungen fürdie permanente Erneuerung der Wirtschaft. Die Gründerkulturzu stärken, ist daher Ausdruck gesellschaftlicherVerantwortung“. Ralf Scheler, Präsident der Handwerkskammerzu Leipzig, die aktuell den Ratsvorsitz im SEN in -nehat.PM/CH<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>5


TitelAuf dem KönigswegGenerationswechsel bei USK: Holger Kühne ist neuer Geschäftsführer – Frank Walther führte Unternehmen22 Jahre erfolgreichStand 22 Jahre an der Spitze von USK und prägte maßgeblich das Unternehmen:Frank Walther.Fotos: Wolfgang SchmidtHat allen Grund optimistisch in die Zukunft zu blicken – Holger Kühne, der neueGeschäftsführer von USK.In vielen mittelständischen Unternehmen steht einGenerationswechsel bevor. Oftmals wird das Thema„Nachfolge“ aber zu spät angepackt oder die Problematikder Nachfolgersuche unterschätzt. Andersbei der USK Karl Utz Sondermaschinen GmbH in Limbach-Oberfrohna.Dort vollzog sich zu Beginn desJahres der Generationswechsel planmäßig und völligunkompliziert. Frank Walther übergab nach 22Jahren erfolgreicher Tätigkeit die Geschäftsführungan seinen Nachfolger Holger Kühne. Zur feierlichenVerabschiedung von Frank Walther hatten sich zahlreicheGäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur eingefundenund zollten somit seinen Leistungen undErfolgen ihren Respekt und Anerkennung. Insbesonderelangjährige Kunden, Lieferanten und Wegbegleiternutzten die Gelegenheit, sich persönlichbei Frank Walther zu verabschieden und ihm fürseine Tätigkeit zu danken.Der Führungswechsel bei USK kam nicht überraschend undwar mehr als eine Schlüsselübergabe. „Ich hatte ein Altererreicht, wo man etwas kürzer treten möchte“, so FrankWalther gegenüber dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong>. „Nachdem ichin den vergangenen Jahren zwei schwere gesundheitlicheSchläge hinnehmen musste, war mir klar, eine Übergabeder Geschäftsführung in naher Zukunft ins Auge zu fassen.Diesen Prozess haben wir langjährig vorbereitet.“ Ein Grund,weshalb die Überleitung der Unternehmensführung bei USKproblemlos verlief. Dabei hatte es eine Reihe von Bewerberngegeben, nicht nur innerhalb des Unternehmens, sondernsogar aus dem Ausland.Die Königslösung für USK bestand jedoch darin, für denGenerationswechsel jemanden aus dem eigenen Haus zunehmen. Die Wahl fiel auf Holger Kühne, der bereits seit1992 in verschiedenen Positionen im Unternehmen tätigist, zuletzt als Leiter der Angebotsabteilung. „Wir hieltenHolger Kühne für fähig, die Nachfolge zu meistern“, soFrank Walther. „Er besitzt die nötigen Erfahrungen, genießtbei unseren Kunden einen sehr guten Ruf und ist in derMannschaft mit seinen Fähigkeiten und Kompetenzen hochakzeptiert und gut angesehen.“Frank Walther prägte die Geschicke desUnternehmensUnter Führung von Frank Walther erlebte USK eine überauserfolgreiche Entwicklung. Als der baden-württembergischeUnternehmer Karl Utz 1990 die Firma USK Karl UtzSondermaschinen gründete, fand er in Frank Walther einenengagierten und motivierten Partner. Dieser übernahm am1. Januar 1991 die Geschäftsführung der USK, ein Jahr späterwar er Mitgesellschafter.„Frank Walther prägte die Geschicke des Unternehmenssehr entscheidend“, lobt sein Nachfolger. „Ihm ist es imWesentlichen zu verdanken, dass USK heute eine ausgezeichneteMarktposition erreicht hat, weltweit einen gutenNamen besitzt und bei Kunden und Geschäftspartnern alszuverlässiger und leistungsstarker Lieferant von Anlagender Montage-, Handhabungs- und Prüftechnik anerkanntÜber USKDas Firmenprofil umfasst dieProjektierung, Konstruktion undFertigung von Sondermaschinenund Industrieanlagen der Montage-,Handhabungs- und Prüftechnik.Dabei ist USK Komplettanbieter,d.h. die Leistungenerstrecken sich von der mechanischenKonstruktion, der elektrischenKonstruktion, der Programmerstellungüber diemechanische und elektrischeMontage/Installation bis zurInbetriebnahme. Die Leistungspaletteder Maschinen und Einrichtungenreicht von einfachenMontagevorrichtungen, Montagehandarbeitsplätzenbis zuvollautomatischen rechnergesteuertenMontagesystemen.Zum marktgerechten Angebotsspektrumgehören neben Neuanlagenauch Anlagenumbauten,-überholungen und -erweiterungensowie Verlagerungen/Umsetzungen von Montagemaschinenund -anlagen.6 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


TitelDie USK Karl Utz Sondermaschinen GmbH genießt weltweites Ansehen und istein leistungsstarker Lieferant von Anlagen der Montage-, Handhabungs- undPrüf technik.Felix Franke bei der Arbeit an einer Montagezelle für einen namhaften Auftraggebervon USK.USK – Karl UtzSondermaschinen GmbHAn der Hopfendarre 1109212 Limbach-OberfrohnaTelefon: 03722 6082-0Telefax: 03722 6082-82info@usk-utz.dewww.usk-utz.deist.“ Als verlängerte Werkbank der baden-württembergischenSchwesterfirma FIX Maschinenbau in den 1990-erJahren mit 55 Mitarbeitern gestartet, beschäftigt USK amStandort Limbach-Oberfrohna mittlerweile über 300 Mitarbeiterund erzielte in den vergangenen beiden Jahreneinen Umsatz von etwa 80 Millionen Euro. Ende 2012 wurdedas in Korb bei Stuttgart ansässige SchwesterunternehmenFIX Maschinenbau GmbH auf USK verschmolzen. USKbeschäftigt nun am Standort Korb weitere 50 Mitarbeiter.Unternehmen auch für die Zukunft sehr gutaufgestellt„Wir sind in der komfortablen Lage, nach dem schwerenKrisenjahr 2009, sehr erfolgreiche Jahre gehabt zu haben“,sagt Holger Kühne. „Unser Unternehmen ist gut aufgestelltund hat für dieses Jahr und zum Teil auch schon fürs nächs -te Jahr volle Auftragsbücher.“„Der Erfolg ist uns nicht in den Schoß gefallen“, betontFrank Walther. „In der Gründerzeit hatten wir Riesenprobleme,Banken zu finden, die Maschinenbau in Ostdeutschlandfinanzierten. Das hielt man damals für ein Risiko und Abenteuer.Wir starteten schließlich mit westlichem Kapital. Inzwischenhat sich die Welt gedreht. Jetzt stehen deutsche Großbanken,die uns finanzieren möchten, Schlange. Das machtuns schon Stolz auf die erfolgreiche Entwicklung unseresUnternehmens. Unsere Gewinne haben wir viele Jahre thesauriertund die Eigenkapitalquote des Unternehmens entwickelt.In den vergangenen Jahren lag der Anteil immerüber 30 Prozent. Im Maschinenbau ist das nicht mal imWesten üblich.“Das schlägt sich auch im Rating renommierter Agenturennieder. Demnach gehört USK zu den 100 deutschenUnternehmen, die nicht ausfallgefährdet sind. Schließlichbeobachten die Kunden genau, wie die Firma in SachenBonität aufgestellt ist.In den vergangenen Jahren gute FührungsmannschaftaufgestelltUm USK in der Maschinenbaubranche an der Spitze zu halten,musste Frank Walther einen hohen persönlichen Tributzollen. Ein 12 bis 14-Stunden Arbeitstag gehörte zur Normalität.Hinzu kamen viele Geschäftsreisen im In- und Ausland.1998 bekam Frank Walther die Quittung für sein unermüdlichesEngagement: Herzinfarkt.Im Unternehmen ist man sich heute einig: Wäre der Firmenchefnicht wieder gesund geworden, wüsste man nicht,ob es USK noch geben würde. Das Alarmsignal des Körpersführte bei Walther zum Umdenken. Er nahm sich vor, nichtmehr alles allein zu machen, sondern mehr Aufgaben zudelegieren und kompetente Mitstreiter an die Unternehmensleitungheranzuführen.„Wir haben eine gute Führungsmannschaft aufgebautund darauf orientiert, dass aus deren Reihen der Nachfolgerkommt“, betont Frank Walther. Mit der Familie Utz, denHauptgesellschaftern, wurde die Unternehmensübergabefür Ende <strong>2013</strong> vereinbart. Als im vergangenen Jahr FrankWalther erneut schwer erkrankte, entschloss er sich in Absprachemit den Hauptgesellschaftern, den Übergabeschritt einJahr vorzuziehen.Holger Kühne steht für weiteren Erfolg undKontinuität bei USKGanz ans Aufhören denkt Frank Walther allerdings nicht.„Ich bin noch nicht reif für die Hängematte“, sagt er schmunzelnd.„Ich freue mich“, so der neue Firmenchef Holger Kühne,„dass Frank Walther zukünftig das Unternehmen und dieFirmengruppe Utz als Berater mit seinen Erfahrungen unterstützenund das Schwesterunternehmen FMT Flexible MontagetechnikGmbH in Limbach-Oberfrohna weiterhin alsGeschäftsführer leiten wird.“ Das 1993 gegründete Unternehmenergänzt als größter ostdeutscher Vertriebspartnerder Bosch Rexroth AG das Liefer- und Leistungsprogrammder Utz-Gruppe um Komponenten und Applikationen derMontagetechnik.Bei USK wurde die Unternehmensnachfolge optimalgeregelt. Mit Holger Kühne als neuem Geschäftsführer istdie Kontinuität des Limbach-Oberfrohnaer Unternehmensals erfolgreicher Player in der Maschinenbaubranche,dessen Exportquote bei 40 Prozent liegt, auch künftiggesichert.Wolfgang Baltzer<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>7


TitelNachfolger gesucht!Sachsens Unternehmen brauchen Nachfolger. Doch manche Firma beginnt mit der Suche zu spätIn Sachsen suchen nach Angaben des sächsischenWirtschaftsministeriums 15.000 mittelständischeFirmen bis 2020 einen Nachfolger. Davon betroffensind auch etwa 200.000 Beschäftigte. Steuerberaterspielen bei der Nachfolge eine Schlüsselrolle.Im Interview erklärt die Präsidentin der Steuer -beraterkammer des Freistaates Sachsen, SteffiMüller, warum.Foto: PR Piloten<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: 15.000 Unternehmen in Sachsenbrauchen bald einen neuen Inhaber. Was machtdie Suche so schwierig?Steffi Müller: Dafür gibt es mehrere Gründe. Die meistenMittelständler beschäftigen sich zu spät mit der Frage derUnternehmensnachfolge. Sie schieben das Thema vor sichher. Hinzu kommt, dass es seine Zeit dauert, einen geeignetenNachfolger zu finden und einzuarbeiten. Bei Externengehen die Vorstellungen, beispielsweise über den Preis,naturgemäß oft auseinander. Dieses Problem hat man beiunentgeltlicher Übertragung im Kreise der Familie nicht.Dafür treten andere Probleme auf, wie z. B. unterschiedlicheVorstellungen über die Weiterentwicklung des Unternehmens.WJ: Worauf muss man als Unternehmer achten?Müller: Der Inhaber sollte genau wissen, was er will, umalle wesentlichen steuerlichen und rechtlichen wie auchvertraglichen Dinge klären zu können. Deshalb ist einZusammenspiel mit dem Steuerberater und Rechtsanwaltsehr wichtig. Alle Unterlagen müssen so vorbereitet werden,dass Unternehmenswert und Perspektive klar sind. Dasmacht es dem „Neuen" leichter, sich ein Bild von der Situationzu verschaffen. Wesentlich ist auch, das Führungsteamfrühzeitig zu informieren und mit einzubeziehen.WJ: Warum ist hier der Steuerberater so wichtig?Müller: Oft sind es langjährige Mandanten, die wir betreuen.Daher kennt man die Firma sehr gut und weiß, woraufes in diesem speziellen Fall ankommt. Wir entwickeln gemeinsammit dem Inhaber das passende Modell für die Unternehmensnachfolge.Auch kümmern wir uns zum Beispielum die professionelle Aufbereitung von Unterlagen und dieErmittlung des Unternehmenswertes. Nicht zuletzt ermittelnwir die steuerlichen Auswirkungen.WJ: Haben Sachsens Unternehmer das Thema Nachfolgeim Blick?Müller: Sagen wir es mal so: Nicht alle (lacht). Unser Eindruckist, dass viele zu spät beginnen. Manchmal passiertes, dass eine Krankheit oder ein anderer Zwischenfall dasThema zwangsweise beschleunigen - was nicht immer gutsein muss. Gerade die Gründergeneration der 90iger Jahresollte zeitnah über die eigene Firmennachfolge nachdenkenund mit der Planung beginnen.WJ: Wie lange dauert ein Übergang?Müller: Das lässt sich schwer sagen. Im Normalfall sollteman mit etwa zwei Jahren rechnen, manchmal geht es auchschneller und die Übergabe ist in sechs Monaten abgeschlossen.WJ: Wo finden Firmen oder Interessenten Hilfe undUnterstützung?Müller: Besonders die Industrie- und Handelskammern dienenals Anlaufpunkt und Kontaktvermittler. Auch Unternehmerstammtischespielen eine wichtige Rolle, denn hierist man unter sich und kann sein Anliegen äußern. Außerdemgibt es beim Steuerberaterverband eine Übersicht vonBerufskollegen, die sich zum Fachberater für Unternehmensnachfolgequalifiziert haben. Das sind aus meiner Sichtdie richtigen Ansprechpartner.WJ: Gibt es auch Unterstützung für den Nachfolger?Müller: Eine Hilfe für den Nachfolger stellen die Förderprogrammevon Land und Bund dar. Das verschafft nachdem Kauf der Firma Liquidität und sollte deshalb unbedingtgenutzt werden. Bei der Beantragung sind meine Berufskollegenselbstverständlich behilflich. Überhaupt ist einegute steuerliche und betriebswirtschaftliche Beratung vonBeginn an unverzichtbar.Gespräch: PR Piloten/SP8 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


Technische Textilien/KunststoffAusgebuchtÜber 1250 Aussteller auf der Techtextil, der internationalen Leitmessefür technische Textilien und Vliesstoffe... Etabliert. Besser. Weiter.Open-IT Summit, Messe Berlin22.-23. Mai <strong>2013</strong>Foto links: Viele nanotechnologiebasierteEndeverbraucherproduktehaben bereits den Markt erobert, darunterauch diverse Anwendungen imTextilbereich. Vor diesem Hintergrundwurden die „Funktionalen Bekleidungstextilien“als neuer Ausstellungsbereichauf der Techtextil aufgenommen.Foto: Deutsches Museum/Messe FrankfurtFoto rechts: In Dresden entwickelterDemonstrator des Leichtbauclusters:serienfähiges Bauteil in Hybridbauweisemit hochsteifer Topologiestruktur.Foto: Messe Frankfurt/S.Rund ein Monat vor Beginn der Techtextil stehtfest: Die internationale Leitmesse für technischeTex ti lien und Vliesstoffe ist ausgebucht. Vom 11.bis 13. Juni <strong>2013</strong> präsentieren sich auf dem Messegeländein Frankfurt am Main deutlich über 1.250Aussteller, darunter alle international führendenBranchenvertreter. Aus Mitteldeutschland – Sachsen,Sachsen-Anhalt, Thüringen und dem südlichenBrandenburg haben sich bisher 55 Unternehmenund Forschungseinrichtungen angemeldet. „Zumersten Mal haben wir eine restlos ausverkaufteTechtextil. Das Ausstellerwachstum, der Anteil derNeuaussteller und Wiederkehrer sowie die erneutgestiegene Internationalität verdeutlichen: DieTechtextil ist die weltweit führende Plattform derBranche,“ sagte Olaf Schmidt, Vice President Textiles& Textile Technologies, am 8. Mai.Dabei verzeichnet die Techtextil aktuell ein Wachstum überalle Länder und Regionen hinweg. Beispielsweise ist dieAnzahl der Aussteller aus Deutschland, Italien, Indien undder Türkei gegenüber 2011 gewachsen. Auch die Zahl derGemeinschaftsstände ist um zwei Ausstellerländer gegenüber2011 auf insgesamt 13 Nationen gestiegen. NebenBelgien, China, Frankreich, Italien, Kanada, Portugal, Spanien,Taiwan, der Tschechischen Republik und den USA sindin diesem Jahr auch Großbritannien, Indien und Kroatienvertreten.Zur Techtextil haben sich erneut alle Branchengrößenangemeldet. Zu den Ausstellern mit den größten Standflächengehören: James Dewhurst, Elmatex, Gerber Technologies,Groz-Beckert, Heathcoat Fabrics, Hyosung, IBENA,Johns Manville, Kordsa Global, Lenzing, Mehler Texnologies,Oerlikon Textile, PHP Fibers, Georg Sahm, Salteks, Sandler,Sattler, Sioen, S.M.R.E., Teijin Aramid, Thrace Plastics,Toray International Europe, Trützschler Nonwovens, TWEVliesstoffwerke Emsdetten und Wirth Fulda.Bei den Anmeldungen nach Produktgruppen führen„Gewebe, Gelege, Geflechte, Gewirke,“ und „Technologie,Verfahren, Zubehör,“ gefolgt von „Beschichtete Textilien“sowie „Fasern und Garne“. Ein großes Ausstellerinteresseverzeichnete die neue Produktgruppe „Funktionale Bekleidungstextilien“.Die fünf größten Anwendungsbereiche, diedas Produktangebot der Techtextil bedienen, sind Indutech,Mobiltech, Buildtech, Hometech und Protech.Die Fachbesucher erwartet damit ein hervorragendes,breit gefächertes und internationales Angebot an den verschiedenentextilen Materialien, darunter Fasern und Garne,beschichtete Textilien sowie Textiltechnologien für die verschiedenstentechnischen Anwendungen. Ergänzt wird dasInformationsangebot der Techtextil durch das TechtextilundAvantex-Symposium.Parallel zur Techtextil findet in diesem Jahr zum zweitenMal die Texprocess statt. Die Texprocess ist die internationaleLeitmesse für die Verarbeitung von textilen undflexiblen Materialien. Sie beginnt bereits am 10. Juni, beideMessen enden gemeinsam am 13. Juni. „Die zahlreichenSynergien, die sich aus dem Messedoppel ergeben, sprechenBesucher und Aussteller gleichermaßen an,“ sagt OlafSchmidt. „Besucher der Techtextil beispielsweise aus derBekleidungsindustrie profitieren vom erweiterten Angebotder Texprocess.“PM/CH<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>9


Technische Textilien/KunststoffTrendsetter bei Tech-TexBertram Höfer, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V.Die sächsische Textilbranche verfügt über gute Voraussetzungen, um ihre überdurchschnittlich starkePosition im weltweiten Wachstumsmarkt der Technischen Textilien zu halten und auszubauen. Davonwerden die Sachsen zur Internationalen Fachmesse für Technische Textilien und Vliesstoffe, die vom11. bis 13. Juni <strong>2013</strong> in Frankfurt/Main stattfindet, überzeugen. Darüber und über die generelle Situationder Branche sprach <strong>Wirtschaftsjournal</strong> mit Bertram Höfer, Hauptgeschäftsführer des Verbandes derNord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V. (vti)<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Herr Höfer, die Textil-Branchehat im Osten nach der Wende erhebliche Rückschlägehinnehmen müssen. Manche haben ihr das Totenglöckchengeläutet. Wie ist die ostdeutsche TextilundBekleidungsindustrie momentan aufgestellt?Bertram Höfer: Die Textil- und Bekleidungsindustrie imOsten Deutschlands ist längst wieder da, wenn auch nichtin den Dimensionen von früher. Die Branche erzielt beachtlicheZuwachsraten im Umsatz, vor allem aber im Export.Der hat richtig angezogen. 2011 war dabei ein ganz besondersgutes Jahr. Im vergangenen Jahr hat sich das wieder aufein normales Level eingepegelt. Der Export war nicht mehrganz so stark wie in den Jahren zuvor und der Binnenmarkthat auch etwas geschwächelt.WJ: Woran lag das?Bertram Höfer: Eine der Ursachen liegt in der Eurokrisebegründet. Das schlägt sich in unserer Branche besondersdeutlich nieder, zum Beispiel bei der Materialbeschaffung,bei den Preisen der Wolle, Baumwolle und Chemiefasern.WJ: Wo steht die ostdeutsche Branche im bundesdeutschenVergleich?Bertram Höfer: Wenn ich von den fünf ostdeutschenBundesländern spreche, für die unser Verband zuständigist, muss ich gestehen, dass sich unsere Branche im letztenJahr nicht ganz so gut entwickelt hat, wie das deutschlandweitder Fall ist. Dort gibt es bessere Kennziffern,besonders im Bekleidungssektor. Trotzdem ist die Brancheauch im Osten stabil und die konjunkturelle Entwicklungokay. Auch wenn die Branche im ersten Quartal dieses Jahresetwas schwächelte, kommen wir bis zum Jahresendewieder auf Wachstum. Wir haben auch die Beschäftigtenzahlgehalten. Von den gegenwärtig 16.000 Beschäftigtenin der ostdeutschen Textil- und Modebranche arbeiten 12.000in Sachsen. Unsere Region gehört nach wie vor zu den wichtigstendeutschen und europäischen Textilregionen. Kürzlichkonnten wir einen Tarifvertrag abschließen, der der wirtschaftlichenSituation angemessen ist.WJ: Welche Rolle spielen in der ostdeutschen Branchedie Technischen Textilien?Bertram Höfer: Während bei uns früher die Herstellungvon Heim- und Haustextilien sowie von Mode- und Bekleidungserzeugnissendominierte, ist heute die Produktion vonTechnischen Textilien für vielfältige Anwendungen ein wesentlichesStandbein geworden. Die sächsischen Anbieter bestimmeninzwischen weltweit den Trend bei der Entwicklungtextiler High-Tech-Produkte für den Fahrzeugbau, das Bauwesen,die Medizin, die Landwirtschaft und andere Einsatzgebiete.Insgesamt erwirtschaftete die Branche in allenBereichen 1,8 Milliarden Euro. Im Vergleich mit den westdeutschenBundesländern sind wir in den drei Säulen Bekleidung,Heim- und Haustextilien und Technische Textilien diejenigenmit dem höchsten Anteil an Technischen Textilien.Dort liegen wir zurzeit bei 45 Prozent. Textilien für Modemachen im Osten 25 Prozent, Heim- und Haushalttextilien30 Prozent aus.WJ: Technische Textilien im Automobil- und Flugzeugbausind klar. Sie kommen beispielsweise inden Sitzen vor. Wo kommen Technische Textiliennoch zum Einsatz?Bertram Höfer: Eigentlich in allen Bereichen. Straßenbauund Bau generell habe ich bereits erwähnt. Ich denke dabeispielsweise an die textilbewehrte Brücke oder den Unterbauvon Straßen, die mit textilen Materialien bewehrt sind.Sticktechnologien verbessern im Baubereich die Eigenschaftenvon Rohren und erhöhen die elektrische Leitfähigkeitvon Bauelementen. Aber auch Schutzbekleidung,Sportbekleidung oder Lifestyle sind ohne Technische Tex -tilien heute nicht mehr zu denken. Künstliche Bahnen fürden Wintersport werden aus Textilien hergestellt. Im neuenAirbus A 380 besteht die gesamte Innenauskleidung austextilen Materialien, um den Flieger leichter zu machen.Diese Materialien werden bei uns in der Oberlausitz hergestellt.In Hohenstein-Ernstthal produziert die StrumpfwerkLindner GmbH für den Gesundheitsbereich Socken,die Schweißgeruch verhindern. Andere wiederum stellen10 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


Technische Textilien/KunststoffÜber den vtiDer vti wirkt als Interessen -vertreter der Textil- undBekleidungsbranche gegenüberPolitik, Behörden, Kammern,Verbänden, Gewerkschaften undBanken in den ostdeutschenBundesländern. Sitz des vti istChemnitz.Als Mitglied des Gesamtverbandestextil+mode, Berlin, nimmtder vti Einfluss auf Entscheidungenim nationalen, europäischenund globalen Umfeld.Der vti ist Tarif- und Sozialpartner.Er führt auf Arbeitgeber -seite die Tarifgespräche mit derIG Metall und schließt die entsprechendenVerträge für dieTextilindustrie ab.Stützstrümpfe her, um Thrombosen vorzubeugen. Haldender Wismut werden mit Vliesen stabilisiert. Das sind allesProdukte, wo die Sachsen den Ton angeben.WJ: Dahinter verbirgt sich viel Innovationskraft undes ist sicher ein hoher Anteil an Forschungs- undEntwicklungsleistungen notwendig. Wer sind dabeidie Partner?Bertram Höfer: Wir haben den Forschungsverband Nord-Ost zusammengeschmiedet. Unternehmen, die für eigeneForschung und Entwicklung keine oder nur geringe Kapazitätenhaben, nutzen dabei die Dienstleistungen, die dieserVerband bietet. Unsere überwiegend mittelständischgeprägten Firmen arbeiten sehr eng mit renommierten einheimischenPartnern in Wissenschaft und Forschung zusammen.Institute und Unternehmen sind die ideenlieferndenKöpfe eines regionalen Clusters, das nahezu alle Produktionsstufenund -bereiche der Textilherstellung erfasst. Dazugehören beispielsweise das Sächsische Textilforschungs -institut e. V., das Institut für Textilmaschinen und TextileHochleistungswerkstofftechnik der TU Dresden und der TUChemnitz, das Institut für Textil- und Ledertechnik derWestsächsischen Hochschule Zwickau, die Cetex Institutfür Textil- und Verarbeitungsmaschinen GmbH und dasForschungsinstitut für Leder und Kunststoffbahnen. Sehrinnovativ sind auch die Vliesstoffproduzenten für die Textilindustrie,die aus der Mauersberger Technologie hervorgegangensind.WJ: Textil hat also Zukunft, auch im Osten Deutschlands,besonders in Sachsen und vor allem mitTechnischen Textilien. Wie nutzen Sie Messen alsGradmesser für die internationale Wettbewerbsfähigkeit?Bertram Höfer: Für uns sind vor allem zwei Messenbesonders relevant, wo wir unbedingt Präsenz zeigen wollen.Das sind die Heimtextil, die jedes Jahr in Frankfurt/Mainstattfindet, und die Techtex, die internationale Fachmessefür Technische Textilien und Vliesstoffe. Die geht alle zweiJahre in Frankfurt/Main über die Bühne und findet in diesemJahr vom 11. bis 13. Juni statt. Bei der Techtex beteiligenwir uns als Verband mit einem Gemeinschaftsstand,an dem 20 Unternehmen beteiligt sind. Unser Stand ist inHalle 3.1 im Zentrum der Techtex zu finden. Ein wichtigerTeil der Techtex sind mobile Textilien für alle Fahrzeuge aufder Straße, auf der Schiene, in der Luft und auf dem Wasser.Ganz wichtig aber ist für uns auch die mtex, die allezwei Jahre in Chemnitz stattfindet und einen guten Rufgenießt. Die 5. mtex ist vom 14. bis 16. Mai 2014 in derMesse Chemnitz geplant. Im Mittelpunkt stehen Anwendungenvon Textilien und Verbundstoffen für den Fahrzeugbaualler Sparten.WJ: Alle Branchen beklagen die Fachkräftesituation.Das ist bei Ihnen sicher nicht anders?Bertram Höfer: Ein Riesenthema auch für uns. Fachkräfteund Berufsnachwuchs sind für uns ein großes Problem.Jährlich fehlen zwischen 60 und 70 Lehrlinge, um den Bedarfunserer Unternehmen zu decken. Deshalb haben wir im vorhinangesprochenen Tarifvertrag die Entlohnung der Auszubildendenüber den Durchschnitt angehoben und uns verpflichtet,die Lehrlinge nach ihrer Ausbildung unbefristet inein Ausbildungsverhältnis zu übernehmen. Wir wollen damitdas Signal setzen, dass sie gebraucht werden und sie eineZukunftsbranche vor sich haben.WJ: Wie sehen Sie die Zukunft der Branche?Bertram Höfer: Für die Zukunft bin ich äußerst optimis -tisch. Sie hatten eingangs gesagt, die Branche sei schonoft totgesagt worden. Das hat sich als falsch erwiesen. InWirklichkeit handelt es sich um eine High-Tech-Branche,die modern aufgestellt und zukunftsfähig ist. Ich bin überzeugt,dass der Anteil der Technischen Textilien weiterwachsen wird. Überall dort, wo wir ein bisher nicht textilesElement oder einen Stoff durch Textil ersetzen, habenwir Riesenchancen, weil Textilien eben Eigenschaften besitzen,die andere Stoffe nicht haben. Nehmen wir die Haltbarkeit,die Dehnbarkeit, Leichtigkeit oder Flexibilität, Textilist hier einfach nicht zu toppen. So werden wir in andereIndustriebereiche immer stärker hineindrängen. DerLeichtbau ist hier ein typisches Beispiel. Was hier Prof.Kroll von der Technischen Universität Chemnitz auf diesemGebiet entwickelt, ist einfach toll. Wir freuen uns,dass an der TU Chemnitz künftig wieder Studenten zuTextilfachleuten ausgebildet werden.Gespräch: Wolfgang Baltzer<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>11


Technische Textilien/KunststoffGeballte KompetenzDas ifw – Institut für Weiterbildung der Hochschule Hof bietet Seminar „Textile Grundlagen“Aus allen Zweigen der Textilindustrie kommen Teilnehmerzum Textilseminar nach Münchberg angereist.Hier vermitteln Profis aus Wissenschaft undPraxis an drei Tagen im November <strong>2013</strong> einen umfassendenÜberblick über die textile Kette. Die Weiterbildungist sowohl für hochspezialisierte Profis interessantals auch für Branchenneulinge.Das ifw – Institut für Weiterbildung der Hochschule Hof bietetim Seminar „Textile Grundlagen“ geballte Kompetenz.Die drei Tage werden gemeinsam von vier Spezialisten verschiedenerFachrichtungen gestaltet. Die Teilnehmer lernenden gesamten Prozess kennen: von der Rohstoffgewinnung,über die Garnerzeugung und –verarbeitung bis hin zur Textilveredelung.Textilien stehen schon lange nicht mehr nurfür Bekleidung, sondern auch für technische Textilien undderen Verbundwerkstoffe.Prof. Dr. Frank Ficker, einer der vier Spezialisten, die ihrWissen an die Teilnehmer weitergeben, leitet das Forschungsinstitutfür Materialwissenschaften der HochschuleHof. „Viele unserer Seminarteilnehmer arbeiten in Firmen,die sich sehr erfolgreich mit technischen Textilienbeschäftigen.“ Prof. Dr. Ficker führt am ersten Tag in dieWelt der Faserstoffe ein: er spricht über Natur- und Chemiefasern,industriell hergestellte Faserstoffe, technischeFasern und Hochleistungsfasern. Nach den Theoriekapitelnzu Spinnerei und Weberei gehen die Teilnehmer in die hochschuleigenenMaschinenhallen.Auch die von Prof. Lottes vermittelte Maschentechnologiewird an Textilmaschinen demonstriert. Videoanimationenund Materialbeispiele zum Anfassen runden den Unterrichtab. Maschenstoffe findet man genauso im Badeanzug wieim Rotorblatt in Windkrafträdern oder als Druckkalotte imAirbus. Prof. Lottes stellt auch die komplexe Fertigungstechnikder Vliesstofftechnologie verständlich und anschaulichvor.Prof. Dr. Schrott spricht am zweiten Tag über Vorbehandlung,Färberei und Druckerei. Am dritten Tag behandeltProf. Dr. Wend die Fachgebiete Appretur und Beschichtung.Um die Prozesse der Textilveredelung zu verstehen,gehen die Teilnehmer ins Labor und können das geradeGelernte an kleinen Aufgaben anwenden. „So bleiben dieInhalte am besten in Erinnerung“ meint Nicole Hüttner, Leiterindes Instituts für Weiterbildung, „wer das Grundprinzipverstanden hat, begreift auch die komplexen technologischenWeiterentwicklungen leichter.“Die Gruppe setzt sich aus unterschiedlichsten Berufsgruppenzusammen: Chemiker, Vertriebler und Textil -maschinenspezialisten blicken aus ihren verschiedenenPerspektiven auf den Lehrstoff. Die Dozenten stehen den TeilnehmernRede und Antwort. Wertvoll ist auch der fachlicheAustausch untereinander. Gemeinsam diskutieren Dozentenund Teilnehmer über aktuelle Branchenentwick lungen. VieleTeilnehmer bleiben nach dem Seminar in Kontakt und pflegenihr professionelles Netzwerk. Auf Anregung der Teil -nehmer plant das ifw nun ein Vertiefungsseminar.Teilnehmer einesbereits stattgefundenenSeminarsbeim Laborbesuch.Prof. Dr. Frank Ficker, einer der vier Spezialisten,die ihr Wissen an die Teilnehmerweitergeben, leitet das Forschungsinstitutfür Materialwissenschaften derHochschule Hof.Veranstalter: ifw – Institut fürWeiterbildung der HochschuleHofOrt: MünchbergDauer: 3 TagePreis: 680 Euro inkl. Pausenverpflegungund UnterlagenNächster Termin: November<strong>2013</strong>Kontakt: ifw@hof-university.deAnmeldung unter www.hofuniversity.de/weiterbildungSeminarinhalte: Basiseinstieg: Die textileKette Garnerzeugung: Garnherstellungsverfahrenund ihreProdukte Webereitechnik: Webtechnologien. Bindungsarten und spezielleWebtechniken Maschentechnik: Grundbegriffeund Hauptverfahrender Maschentechnik, Bindungselemente,Bindungsgruppenund Erzeugnisbeispielevon Maschenstoffen Vliesstoffe: Überblick überHerstellung, Arten und Verwendungvon Vliesstoffen Textilveredlung: Überblicküber Vorbehandlung, Färberei,Druckerei von Textilien unterBerücksichtigung von ökologischenGesichtspunkten Ausrüstung: Überblick übermechanische und chemischeAppreturen, ausgewähltePrüfverfahren12 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


Technische Textilien/KunststoffMitteldeutscher KunststofftagTechnische Neuheiten und die Verbindung zur Mittelstandsmesse bestimmen den MKT <strong>2013</strong> in ErfurtWeitere Informationen unter:www.polymermat.de/mkt<strong>2013</strong>.Energieeffizienz und Qualitätssicherung stehen indiesem Jahr im Mittelpunkt des MitteldeutschenKunststofftages (MKT) am 26. & 27. Juni <strong>2013</strong> imMesse Congress Center in Erfurt.Der Mitteldeutsche Kunststofftag richtet sich vor allem anKunststoffverarbeiter und –hersteller, Techniklieferanten,Dienstleister und Forschungseinrichtungen rund um dasThema Kunststoffe. Die Tagung versteht sich als Informations-und Kommunikationsplattform für die Kunststoffbranchein Mitteldeutschland.In diesem Jahr bestimmen folgende Themenschwerpunktedie fünf Vortragssessions: Kunststoffinitiative Thüringen Qualitätssicherung in der Kunststoffverarbeitung Energieeffizienz in der Kunststoffverarbeitung Kunststoffperspektive Materialinnovation/Medizintechnik Von der Simulation zum fertigen Produkt: Perspektivenfür den Werkzeugbau.Das Kunststoffcluster Thüringen, der PolymerMat e.V., führtdie Veranstaltung gemeinsam mit allen Initiativen der Kunststoffindustriein Thüringen durch, d.h. mit den Ostthüringer,Nordthüringer und Südthüringer Regionalaktivitäten.Freundliche Unterstützung erhalten er zusätzlich vom ThüringerClusterManagement (ThCM) sowie vom Vorjahresveranstalter,dem KuZ Leipzig.Zum Rahmenprogramm des MKT <strong>2013</strong> gehört nebeneiner interessanten Fachausstellung auch die Abendveranstaltungam 26. Juni im Kaisersaal Erfurt. Einen zusätzlichenAnreiz bietet die WiN-Mittelstandsmesse Thüringen,die am 25. und 26. Juni an gleicher Stelle stattfindet.PM/CHAnzeigePraktiker in Führungsposition bringenModerne und praxisorientierte Qualifizierung von Fachkräften für den MittelstandDer Leiter des StudienzentrumsZwickau, Professor Dr. Hartwig Tillmann,steht interessierten Fachkräften undUnternehmen für weitere und detaillierteInformationen gern zur Verfügung.Hochschule Freseniusgemeinnützige GmbHStudienzentrum ZwickauLothar-Streit-Straße 1008<strong>05</strong>6 ZwickauTelefon: 0375 27119884Telefax: 0375 296065zwickau@hs-fresenius.deDer in Deutschland fast einmalige berufsbegleitende Studiengang„Bachelor Industriechemie (B.Sc.)" wird im StudienzentrumZwickau der Hochschule Fresenius seit Herbstsemester2011 angeboten. Sowohl für junge Fachkräfte,die ihre ersten beruflichen Erfahrungen in einem chemiespezifischenBeruf erworben haben, wie auch für die Unternehmenliegen die Vorteile dieser Form der Qualifizierungauf der Hand: Die Mitarbeiter erhalten die Möglichkeit, ihrenBeruf zu akademisieren, ohne ihre praktische Tätigkeit zuunterbrechen. Die Unternehmer können auf diese WeiseLeitungs- und Führungspositionen aus den Reihen ihrereigenen Fachkräfte besetzen und sie mit organisatorischerund finanzieller Unterstützung des Studienganges an ihrUnternehmen binden.Voraussetzungen für das Studium sind das Abitur bzw.die Fachhochschulreife und der Abschluss einer chemiespezifischenBerufsausbildung als Chemisch-TechnischerAssistent, Chemielaborant, Chemikant oder Chemietechnikerund mindestens zwei Jahre fachspezifische Berufserfahrung.Der Studiengang kommt darüber hinaus für alleFachkräfte in Frage, bei deren Ausbildung bzw. in derenberuflichen Prozessen Chemie beinhaltet ist. Damit ist dasAngebot zum Beispiel auch für Galvaniseure, Fachkräfte derPharmaindustrie und verschiedener Bereiche der Forschungund Entwicklung attraktiv. Unter bestimmten beruflichenVoraussetzungen und nachzuweisenden Vorleistungen istdie Aufnahme des Studiums auch ohne Abitur bzw. Fachhochschulreifemöglich.Die reguläre Studienzeit umfasst drei Jahre, fünf Präsenz -semester und ein Abschluss-Semester mit der Bachelor-Arbeit im Betrieb. Das Lehrangebot beinhaltet 15 Veranstaltungsblöckeje Semester, die in Form von Vorlesungen,Übungen, Projektarbeit und Konsultationen im StudienzentrumZwickau jeweils freitags und samstags stattfinden.Da keine Anwesenheitspflicht besteht, die Studenten eineE-Learning-Plattform und alle modernen Mittel der Kommunikationmit den Dozenten und dem Leiter des Studienzentrumsnutzen können, ist die Präsenz jedoch nicht immererforderlich. Damit eignet sich der Studiengang auch fürFachkräfte, die in einer größeren Entfernung von Zwickauwohnen bzw. arbeiten.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>13


Vordenker MitteldeutschlandsGründungen für mehr InnovationADT-Frühjahrstagung: Technologiezentren sind wichtige Säule der WirtschaftsförderungAnregungen zur Verknüpfung von Wissenstransferund Gründerförderungen bekamen die rund 100Vertreter deutscher Innovations-, Technologie- undGründerzentren bei der Frühjahrstagung ihres BundesverbandesADT e. V. in Chemnitz. Auf der Tagung imApril ging es vor allem um die Nähe der Zentren amForschungsprozess künftiger Innovationen und wiesich das Potenzial der Gründerzentren besser fürdie Gründer von morgen erschließen lässt.Die rund 350 Innovations-, Technologie- und Gründerzentrenbetreuten deutschlandweit im vergangenen Jahr etwa1350 Neugründungen. Bis heute wurde so zur Schaffungrund einer viertel Million Arbeitsplätze beigetragen. LautBertram Dressel, Präsident des Bundesverbandes der Gründerzentren,seien die Neugründungen des Jahres 2012 einekonstante Zahl, die auch in den vergangenen Jahren in dieserGrößenordnung erreicht wurde. Jetzt suchen die Zentrennach neuen Wegen, um mehr Schwung in die technologieorientiertenUnternehmensgründungen zu bringen. Sosollen mehr junge Absolventen für das Unternehmertumbegeistert werden.30.000 Unternehmen in den RegionenangesiedeltZum gegenwärtigen Zeitpunkt sind rund 11.400 Unternehmenmit 84.000 Mitarbeitern deutschlandweit in Technologiezentrenintegriert. Nach einer Gründungsphase vondurchschnittlich acht Jahren haben fast 30.000 Unternehmendie Zentren wieder verlassen und in den Regionenangesiedelt. Gut die Hälfte aller Zentren in Deutschlandsind im ADT-Bundesverband e.V. organisiert und nehmenregelmäßig an Tagungen oder Weiterbildungsveranstaltungendes Verbandes teil.Wie mit mehr Gründungen mehr Innovation erreicht werden kann, darum ging es bei der Frühjahrstagungdes Bundesverbandes ADT in Chemnitz.„Start up“-Gründerzentrum perfekte Basis fürKooperationGastgeber der Tagung war das TCC – TechnologieCentrumChemnitz, wichtiges Bindeglied in der Chemnitzer Hochschul-und Forschungslandschaft für den Transfer in Unternehmenund Produkte. Das TCC bietet an drei Standortenhochmoderne Büro- und Hallenflächen im Neubau beziehungsweiseindividuell zugeschnittenen Büros im saniertenAltbau für technologieorientierte Gründer und junge Unternehmen– insgesamt 12.500 Quadratmeter Gewerbefläche,begleitet durch ein umfangreiches Angebot von Betreuungs-und Unterstützungsleistungen. Insbesondere das„Start up“-Gründerzentrum für junge Unternehmen derMikro- und Nanotechnologie auf dem „Smart Systems Campus“bildet seit seiner Eröffnung im Jahr 2009 durch dieräumliche Nähe zur TU Chemnitz, zu zwei Fraunhofer-Institutensowie zu etablierten Unternehmen der Branche dieperfekte Basis für Kooperationen und Cluster-Bildung. Chemnitzhält mit einer starken, mittelständisch geprägten Indus -trie im Maschinen- und Fahrzeugbau, der Textilindustrie undder IT-Branche, der TU Chemnitz sowie über 50 industrienahenForschungseinrichtungen ein hochdynamisches Umfelddafür bereit.Konzepte für die Kreativwirtschaft gesucht„Wir sind auf der Suche nach einem Konzept, um derKreativwirtschaft entsprechende Räume zu schaffen“,versicherte die Chemnitzer Oberbürgermeisterin BarbaraLudwig. „Es geht jetzt darum, ein Netzwerk von kreativenUnternehmen zu schaffen, um damit auch eine entsprechendeAußenwirkung zu erzielen.“ Dabei stehe man, sodie Oberbürgermeisterin, am Anfang der Überlegungen.Unter Kreativwirtschaft wird die Verbindung von Softwareentwicklern,Architekten, Ingenieuren, Designern undKünstlern verstanden. Ähnliche Konzepte will die ArbeitsgemeinschaftKreativwirtschaft entwickeln, die im Verbandder Gründerzentren gebildet wurde.Wolfgang Baltzer/PMHintergrund:Im ADT – Bundesverband DeutscherInnovations-, TechnologieundGründerzentren e. V. – sind153 Innovationszentren undzahlreiche andere Mitgliedervereint, die es sich zur Aufgabegemacht haben, Existenzgründungenzu fördern und neue,innovative Technologiefirmen zuunterstützen. Die Mitgliedszentrendes ADT nehmen gründungswilligeUnternehmer gernauf, beraten sie qualifiziert inallen die Unternehmensgründungbetreffenden Fragen,betreuen sie bei den erstenSchritten und bieten ihnen einehervorragende Infrastruktur –von modernsten Kommunikationsmöglichkeitenbis hin zukomplexen Laborlösungen. DerADT-Bundesverband vertritt inerster Linie die Interessen derMitglieder gegenüber Öffentlichkeit,Politik und Wirtschaft.Darüber hinaus bietet er denMitgliedern neben Erfahrungsaustausch,Know-How-Vermittlungsowie nationale und InternationaleNetzwerke weitereVorteile und Unterstützung.14 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


Vordenker MitteldeutschlandsWie produzieren wir morgen?Teilnehmer der Zukunftskonferenz Maschinenbau diskutierten HandlungsempfehlungenWährend der Podiumsdiskussion wurdenaus Sicht von Politik, Wissenschaftund Wirtschaft Trends im ostdeutschenMaschinenbau erörtert.Foto: VDMA Ost„Wie werden wir morgen produzieren? Zentrale Trends undAntworten für den ostdeutschen Maschinenbau". Dies istder Titel einer Studie, die am 24. April in Leipzig im Rahmender Zukunftskonferenz Maschinenbau vorgestellt wurde.Mehr als 100 Teilnehmer informierten sich über Entwick -lungstrends der kommenden 10 bis 15 Jahre und diskutiertenHandlungsempfehlungen.Der Studie zufolge gehören zu den relevanten Trendsunter anderem die zunehmende Internationalisierung, diedigitale Vernetzung, ein Wandel der Kundenanforderungenhin zu nutzenorientierten, kundenindividuellen Produkten,der Einsatz neuer Technologien und Materialien sowie spezielleregionale Entwicklungen. „Der ostdeutsche Maschinen-und Anlagenbau hat sich zu einer tragenden Säule derostdeutschen Industrie entwickelt. Doch die Branche stehterneut vor enormen Herausforderungen, diesmal vor allemdurch neue technologische Umbrüche und ein knapper werdendesFachkräfteangebot", so Dr. Christoph Bergner, ParlamentarischerStaatssekretär im Bundesinnenministeriumund Ostbeauftragter der Bundesregierung.In dem Zusammenhang sprachen sich alle Beteiligtenfür Kooperationen aus. „Wertschöpfungsketten machennicht an Grenzen halt. Daher werden künftig vermehrtKooperationen zwischen Forschung und Wirtschaft, aberauch von Unternehmen untereinander überregional undsogar international erforderlich sein", unterstrich ReinhardPätz, Geschäftsführer des VDMA Ost. PM/CHMehr fahren – weniger stehenICM entwickelte durch Netzwerke Bedienstandsmodul für GüterzügeAnzeigeMockup auf der InnoTrans 2012ICM – Institut ChemnitzerMaschinen- und Anlagenbau e. V.Otto-Schmerbach-Straße 19D-09117 ChemnitzTelefon: 0371 27836-101Telefax: 0371 27836-104info@icm-chemnitz.dewww.icm-chemnitz.deDer Schienenverkehr ist weltweit im Aufbruch. Europäischeund internationale Partner verzeichnen steigende Anteilebei der Güterbeförderung durch die Eisenbahn und for cierenden Trend der Globalisierung mit einer stärkeren Indivi -dualisierung von Produkten und Wertsteigerung von Sachgüterndurch eine Erhöhung der Transportqualität.Deutschland hinkt in diesen Statistiken hinterher. Vorallem bei Kurzstrecken verliert die Schiene an Attraktivitätgegenüber der Strasse durch ihre Umständlichkeit und dendamit verbundenen Zeit- und Kosteninvestitionen. Dengroßen Vorteilen der geringeren CO ² -Emission und reduziertenUmweltbelastung sowie der erhöhten Sicherheit imStraßenverkehr wird somit nicht Rechnung getragen.Diese gestiegenen Ansprüche begründen innovativeMaßnahmen, die das Wachstum dieser Branche nicht weiteran der Bahn vorbei leiten. Im Vergleich verschiedenerTransportmittel liegt der Schienengüterverkehr arg imRückstand und operiert immer noch mit Konzepten des19. Jahrhunderts.Das ICM – Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbaue. V. stellt sich diesen Herausforderungen und vereintemit den NEMO-Netzwerken Railtecnet und Easyloaddie entsprechende Fachkompetenz. Zum diesjährigen 20.Jubiläum des Innovationstages der AiF GmbH wurden dieErgebnisse eines aus der Netzwerktätigkeit resultierendengeförderten FuE-Kooperationsprojektes dem interessiertenPublikum vorgestellt.Es wurde ein Führerstandsmodul entwickelt, das dieVoraussetzungen für Streckenfahrten im Wendebetrieb beiGüterzügen schafft – der ASK cargojet. Das aufsteckbarkonstruierte Kabinenmodul wird anstelle eines 20‘-Containersauf die Zapfen eines Tragwagens gesetzt. Die Lokomotiveam anderen Ende des Zuges ist über Funk vom ASKcargojet komplett bedienbar. Unter Einhaltung aller Sicherheitsvorschriftenist somit die maximale Fahrgeschwindigkeitohne Mehrkosten einer zweiten Lokomotive realisierbar.Damit wird ein Anreiz für die Industrie geschaffen,mehr Transportgüter von der Straße auf die Schiene zu verlagern,und somit wettbewerbsfähig gegenüber dem Straßengüterverkehrzu bleiben bzw. im Nahgüterverkehr eineumweltfreundliche Alternative darzustellen.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>15


Vordenker MitteldeutschlandsKommunikation und VernetzungWissenschaftsforum Chemnitz: Attraktivität der Wissenschaftsstandorte Sachsens weiter steigern„Wissenschaftsforen sind Orte des Dialogs zu Zukunftsfragen, Orteder Einbindung von vielfältigen Akteuren in regionale Planungs- undGestaltungsprozesse, Orte des Informations- und Erfahrungsaustausches.“Das betonte Sachsens Wissenschaftsministerin Sabine vonSchorlemer zur Eröffnung des ersten Wissenschaftsforums, das kürzlichin Chemnitz stattfand. „Gemeinsam mit diesen Akteuren möchtedas sächsische Wissenschaftsministerium Strategien, Maßnahmenund Konzepte entwickeln, um den vor uns befindlichen Herausforderungenzu begegnen.“Sabine von Schorlemer, SächsischeStaatsministerin für Wissenschaft undKunst, will mit Strategien, Maßnahmenund Konzepten aktuellen Herausforderungenbegegnen. Foto: SMWKEin solcher wichtiger Kommunikations- und Austauschprozess zwischen denregionalen Akteuren der Wissensgesellschaft wurde mit dem ersten WissenschaftsforumChemnitz im Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen undUmformtechnik IWU angestoßen. Das Forum war der Auftakt zu weiteren Kommunikations-und Vernetzungstreffen, die noch in diesem Jahr in Dresden undLeipzig stattfinden werden.Das Wissenschaftsforum ist eine Kommunikationsplattform für Hochschulen,Wirtschaft, Kultur, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Studienakademien,Landeseinrichtungen, Kommunen, Verbände und Kammern sowie Studierendenvertretereiner Wissenschaftsregion. Ziel ist es, die Attraktivität derWissenschaftsstandorte in Sachsen zu steigern und wissenschaftsstützendeStrukturen weiter zu optimieren. Zur Koordination der Arbeit in den Arbeitskreisenund der Wissenschaftsregion finanziert das Sächsische Staatsministeriumfür Wissenschaft und Kunst jeweils die Stelle des Projektmanagers.„Das Fraunhofer IWU hat sich mit einem klaren Fokus auf anwenderorientierteForschung und Entwicklung für eine energie- und ressourceneffiziente Produktionzu einem wichtigen Pfeiler innerhalb der deutschen sowie insbesonderesächsischen Wissenschaftsregion entwickelt“, erklärte Welf-Guntram Drossel,Leiter des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU,für die außeruniversitären Forschungseinrichtungen der Region. „Wir wissendaher um die Bedeutung von Synergieeffekten im Zusammenwirken zwischenForschung, Lehre und Anwendung. Umso mehr freut es uns, das Wissenschaftsforumzu unterstützen, das hierbei als Plattform für den Wissens- und Erfahrungsaustauscheine wichtige Rolle einnimmt.“Wolfgang Baltzer/PM„Wissenschaft und Forschung gedeihen nur im Wettbewerb. Die Suche nach denbesten Methoden, leitenden Erkenntnissen und stimmigen Lösungen gelingt ambesten in der Auseinandersetzung mit anderen Ideen“, sagte Prof. Matthias Kleiner,Leiter des Instituts für Umformtechnik und Leichtbau der TU Dortmund undehemaliger Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, während desChemnitzer Wirtschaftsforums. „Wenn dazu Köpfe und Kapazitäten zusammenkommen,stärkt dies die beteiligten Akteure im internationalen Austausch undfördert, dass ihre Wirkungsstätten weithin leuchten, Wege weisen und weitereKooperationspartner zur Teilnahme einladen - im Sinne einer stets voranschreitendenWissenschaft.“Prof. Arnold van Zyl, Rektor der Hochschule Chemnitz sagte: „Neben dem strategischenAusbau bestehender Partnerschaften zwischen der TU Chemnitz, denbenachbarten Hochschulen und Berufsakademien sowie außeruniversitären Forschungseinrichtungensind in unserer Wissenschaftsregion gemeinsam mit derStadt Chemnitz und dem Freistaat Sachsen neue Netzwerke in Forschung undLehre zu bilden. Diese sollen die Wettbewerbsfähigkeit aller Akteure erhöhenund zu deren stärkeren internationalen Sichtbarkeit beitragen.“INDUSTRIE-VERPACKUNGENEmpfindlichessicherverpackenwww.isl-serba.deTelefon: 03 66 91/ 465-016 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


Vordenker MitteldeutschlandsAuf der Schiene geht’s schnellerBessere Mobilität durch Verbindung zweier bisher getrennter EisenbahnverbindungenCottbus durch einen Tunnel insbesondere für ältere undmobilitätseingeschränkte Fahrgäste beschwerlich. Teilweisereichte die Umsteige- und Orientierungszeit nicht aus, sodass Anschlüsse nicht erreicht wurden. Das bedeutete, eineStunde auf den nächstfolgenden Zug zu warten.Die bereits bisher auf der Linie OE65 eingesetzten Triebfahrzeugedes Typ Desiro werden nun auf der gesamtenStrecke von Zittau bis Forst fahren. Die von Siemens TransportationSystems gebauten Desiros haben 124 Sitzplätzeund 90 Stehplätze, womit auch dem erhöhten Fahrgastaufkommenauf der Linie RB46 Rechnung getragen wird.Die bereits bisher auf der Linie OE65 eingesetzten Triebfahrzeuge des Typ Desiro werden nun auf dergesamten Strecke von Zittau bis Forst fahren.Zur ODEGDie 2002 gegründete ODEG –Ostdeutsche Eisenbahn GmbHist Tochterunternehmen derBeNEX GmbH (Hamburger HochbahnAG und INPP Public InfrastructureGermany GmbH & Co.KG) und der Prignitzer EisenbahnGmbH (NETINERA DeutschlandGmbH). Sie betreibt mitüber 450 Mitarbeitern und 64Triebwagen 15 Linien, davonzwei Regionalexpresslinien(RE2/RE4), im Auftrag derBundesländer Berlin, Brandenburg,Mecklenburg-Vorpommernund des Zweckverbandes VerkehrsverbundOberlausitz-Niederschlesien. Das bedeutet,die Aufgabenträger bestellenden entsprechenden Fahrplan zuden vorgegebenen Linienführungen- gemäß diesen Anforderungenrealisiert die ODEG denZugverkehr. Dabei nutzt dieODEG gegen Entgelt die Infrastrukturdes DB AG-Konzerns.Die DB Station & Service AGbetreibt die Bahnhöfe und Bahnsteigeund die DB Netz AG dieGleise.Marode Brücken, desolate Straßen, langsame Stellenim Schienennetz werden immer mehr zum Engpassfür Mobilität. Die Vordenker Mitteldeutschlandssetzen sich deshalb immer mehr für den Ausbauder Infrastruktur ein, denn diese sorgt nichtnur für Mobilität und Erreichbarkeit, sie beeinflusstunsere Wettbewerbsfähigkeit und unsereWachstumschancen. Was wir brauchen, ist eine verlässlicheInfrastruktur, die modernen Ansprüchengerecht wird.Die ODEG – Ostdeutsche Eisenbahn GmbH – ist dabei aufgutem Wege, indem sie dazu beiträgt, die Mobilität auf derSchiene zu verbessern. So wurden seit dem 1. Mai <strong>2013</strong>die bisher getrennten Linien RB46 (Forst – Cottbus) undOE65 (Cottbus – Zittau) verbunden. Somit müssen die Reisendenzwischen Forst und Zittau nicht mehr in Cottbusumsteigen. Darüber hinaus können sich die Fahrgäste überein größeres Sitzplatzangebot freuen.Fahrgastbedürfnisse berücksichtigtDie Wiederaufnahme der Durchbindung der Strecke OE65zur RB46 wurde vom Verkehrsverbund Berlin Brandenburg(VBB) und dem zuständigen Ministerium für Infrastrukturund Landwirtschaft des Landes Brandenburg (MIL) nacheiner Erhebung der Fahrgastbedürfnisse und intensiverBetriebsplanung beschlossen. Bisher war das Umsteigen inSpektakuläre RosenträumeEin weiterer Grund für die Durchbindung der beiden Streckenist ein besonderes Ereignis. <strong>2013</strong> feiert der OstdeutscheRosengarten in Forst anlässlich seines 100-jährigen Jubiläumsdie „Deutsche Rosenschau <strong>2013</strong>“. Das gärtnerischeGroßereignis wird die Zahl der Touristen in der Region indiesem Sommer vervielfachen.„Die spektakulären Rosenträume an der Neiße werdenviele Menschen nach Forst locken. Diese sollen auf ihremWeg den ODEG-Komfort genießen. Auch für unsere Stammfahrgäste,die Pendler/-innen von und nach Forst, wird esleichter, wenn wir die Strecke endlich wieder durchbinden“so Arnulf Schuchmann, Vorsitzender und Sprecher der ODEG-Geschäftsführung.Gute Verbindungen wichtigInfrastrukturminister Jörg Vogelsänger: „Wir finanzieren diezusätzlichen Kosten, weil uns gute Verbindungen gerade inder Fläche des Landes wichtig sind. Besonders die besserenAnschlüsse sind gut für die Fahrgäste. Auch die ForsterRosenschau wird von dem besseren Angebot profitieren.“Auch für die Reisenden der Linie RE2 bringt die neueRegelung Vorteile. In Cottbus brauchen die Fahrgäste desRE2, bei Ankunft aus Berlin oder zurück nach Berlin, nurauf die gegenüberliegende Bahnsteigseite zu wechseln.Ganz einfach geht es jetzt mit der ODEG weiter in die schöneLausitz oder in die große Hauptstadt.Hans-Werner Franz, VBB-Geschäftsführer: „Der Umstiegin Cottbus für Reisende aus Berlin Richtung Spremberg,Görlitz und Zittau ist nun deutlich bequemer auf demselbenBahnsteig. Kurz gesagt: Die Rennerei hat endlich einEnde.“WB/PM<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>17


EnergieWohin führt die Energiewende?enviaM-Gruppe sieht sich als Gestalter der Energiezukunft in Ostdeutschland„Es ist viel in Bewegung. Wir bewegen uns mit“,sagte enviaM-Vorstandsvorsitzender Carl-ErnstGiesting auf der Jahrespressekonferenz am 22.April in Chemnitz. Während er für die Umsetzungder Energiewende den Mangel an einem schlüssigenGesamtkonzept beklagt, sieht er sein eigenesUnternehmen gut aufgestellt.enviaM-VorstandsvorsitzenderCarl-Ernst Giesting: „Die zentrale Frage,wohin führt die Energiewende, ist nochtnicht beantwortet.“ Foto: enviaMDie Umsatzerlöse der enviaM-Gruppe beliefen sich 2012auf rund 4,6 Milliarden Euro (2011: rund 4,3 MilliardenEuro). Der Zuwachs ist unter anderem auf höhere Umsatz -erlöse im Stromvertrieb, den weiteren Anstieg der Vergütungszahlungenfür erneuerbare Energien und höhere Netznutzungserlösezurückzuführen.Die Stromabgabe der enviaM-Gruppe sank um 4,7 Prozentauf 21.920 Gigawattstunden (2011: 23.007 Gigawattstunden).Ursache hierfür war der Rückgang der Stromabgabebeim enviaM-Netzbetreiber MITNETZ STROM inFolge der erstmaligen Direktvermarktung des Stroms auserneuerbaren Energien durch die Anlagenbetreiber. Gegenläufigwirkten steigende vertriebliche Absätze.Die Gasabgabe der enviaM-Gruppe verringerte sich um11,0 Prozent auf 10.898 Gigawattstunden (2011: 12.246Gigawattstunden). Ausschlaggebend dafür waren Absatzrückgängebei Geschäftskunden und Weiterverteilern.Gegenläufig wirkte sich der Anstieg der handelsnahenGeschäfte aus.Die enviaM-Gruppe beschäftigte zum 31. Dezember2012 4.147 Mitarbeiter (2011: 4.240 Mitarbeiter). Die Ausbildungsquotebewegte sich mit 9,7 Prozent erneut überdem Branchendurchschnitt. Die Zahl der Auszubildendenlag mit 443 geringfügig unter dem Vorjahr (2011: 461 Auszubildende).„Für <strong>2013</strong> erwarten wir ähnliche Ergebnisse“, ist sichGiesting sicher. Einen Schwerpunkt bildet dieses Jahr derAus- und Umbau der Netze. Der enviaM-NetzbetreiberMITNETZ STROM wird 277 Millionen Euro dafür bereitstellen.Erneuert werden 138 Kilometer Hochspannungsnetze,1.750 Kilometer Mittel- und Niederspannungsnetzesowie 11 Umspannwerke.„Spannender wird das Jahr 2014, wenn die nächsteRegulierungsperiode auf der Stromseite beginnt“, soGiesting. Um schon jetzt auf den wachsenden Bedarf nachInformation und Aufklärung zum Umbau der Energieversorgungreagieren zu können, hat die enviaM-Gruppe dasneue Internetportal www.energiezukunft-ostdeutschland.degestartet. Hier finden Interessenten Standpunkte, Pro -jektbeispiele sowie Fakten zur Energiewende in Ostdeutschland.PM/CH2. Ostdeutsches Energieforum:„Es liegt noch viel Arbeit vor uns allen“Über 400 Fach- und Führungskräfte kamen am 29. und 30.April in das Congress Center Leipzig (CCL), um gemeinsammit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltungdie Auswirkungen der Energiewende in Deutschlandzu diskutieren und nach Lösungswegen zu suchen.Darunter waren auch Vizekanzler und WirtschaftsministerDr. Philipp Rösler sowie Bundesumweltminister Peter Altmaier.Dazu Hartmut Bunsen, Sprecher der Interessengemeinschaftder Unternehmerverbände Ostdeutschlands undBerlin: „Die Beiträge der Referenten des OstdeutschenEnergieforums zeigen, dass für eine erfolgreiche Umsetzungder Energiewende noch viel Arbeit vor uns allen liegt.Um Strom aus regenerativen Energien flächendeckend undwirtschaftlich tragfähig in ganz Deutschland zu nutzen,muss der Netzausbau sowie die Entwicklung leistungsfähigerSpeichertechnologien mit aller Kraft vorangetriebenwerden. Für Investitionsentscheidungen im gesamten Energiebereichgilt nach wie vor die Forderung an die Politik,für Planbarkeit und Verlässlichkeit zu sorgen.“PM/CHForderungen an diePolitik: Die Energiewendebundesweit koordinieren! Senkung der Stromsteuer zurEntlastung der Verbraucher! Marktgerechte Preise für alleEnergieerzeugungsformenanstreben! Netznutzungsentgeltedeutschlandweitvereinheitlichen! Förderung auf Energie -forschung konzentrieren!18 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


EnergieSächsische RohstoffkompetenzSächsischer Rohstofftag am 29. Mai zum neunten Mal in Freiberg„Internationale Märkte – Sächsische Rohstoffkompetenz und Potenzial“,unter diesem Motto findet am 29. Mai der 9. Sächsische Rohstofftagim Tagungszentrum Alte Mensa in Freiberg statt. Im Mittelpunktder Veranstaltung stehen die Vorstellung und Umsetzung nichtnur der Sächsischen Rohstoffstrategie, sondern auch die Chancen undPotenzial bedeutender europäischer Rohstoffwirtschaften wie Mazedonienund Tschechien. Der Blick reicht dieses Mal weit nach Osten,wo Russlands Ausbau und Modernisierung der Rohstoffwirtschafterhebliche Potenziale eröffnen, aber auch ganz nach Süden zum neuenRohstoffriesen Mozambique. Experten von Bundesbehörden und derWirtschaft berichten über das Explorationsförderprogramm des Bundesund die Herausforderungen der internationalen Rohstoffwirtschaftin der deutschen Entwicklungshilfe sowie Erfahrungen ausinternationalen Consultingprojekten. Indium-Lagerstätten im Erzgebirge rücken immer stärkerin den FokusWenn es um die Erkundung und den Abbau begehrter Metalle geht, spielt dasErzgebirge eine immer wichtigere Rolle. So rückt die Region als Indium-Lagerstätteund potenzielles Abbaugebiet wieder verstärkt ins Bild. Indium ist nebenLithium, Gallium, Tellur, Selen, Scandium und dem an der Bergakademie Freibergentdeckten Germanium eines der wichtigsten High-Tech-Metalle. Dasbegehrte und teure Metall Indium findet sich in Touchpads, Dünnschicht-Solarzellen,Flachbildschirmen und Leuchtdioden. Preise für das edle Metall in den vergangenen Jahren rasantgestiegenLaut Technische Universität Bergakademie Freiberg sind Hauptlagerstättenund derzeitige Produzenten von Indium China (ca. 340 t pro Jahr), Südkorea(100 t, Kanada (64 t) und Japan (70 t). Die Preise für das Metall sind in denletzten Jahren stark gestiegen – von 60 US-Dollar pro Kilogramm im Jahr 2002auf zeitweite über 800 (20<strong>05</strong>) und heute um die 500 Dollar.Recycling gewinnt an Bedeutung„Das Recycling von Indium aus Elektronik-Schrott wird neben dem Abbau vonindiumhaltigen Sulfiderzen eine Schlüsselstellung bei der weltweiten Versorgungmit diesem Metall einnehmen“, kommentierte Prof. Dr. Thomas Seifertvon der TU Bergakademie.Biohydrometallurgisches Zentrum an der TU Bergakademie FreibergDie TU Bergakademie Freiberg eröffnet daher im Mai ein BiohydrometallurgischesZentrum für strategische Metalle, an dem entlang der gesamten Wertschöpfungsketteunter anderem die Gewinnung von Indium erforscht werdensoll.Wolfgang BaltzerZum Hintergrund:An der TU Bergakademie Freiberg, der deutschen Ressourcenuniversität,wird in den vier Themengebieten Geo, Material, Energieund Umwelt für eine nachhaltige und effiziente Stoff- und Energiewirtschaftgelehrt und geforscht. Die Forschungsaktivitätenund internationalen Forschungskooperationen stehen dabei stetsunter der Maxime der Nachhaltigkeit, jenem Prinzip, das 1713vom damaligen sächsischen Oberberghauptmann Hans Carl vonCarlowitz in Freiberg begründet wurde. Gemeinsam mit deninternational führenden Ressourcenuniversitäten hat die TUBergakademie Freiberg im Juni 2012 das World Forum gegründet.Die hier vereinten Universitäten legen die wissenschaftlichenGrundlagen für das Gelingen der Rohstoffwende und bildendie nötigen Fachkräfte aus. Die TU Bergakademie Freiberghat aktuell knapp 90 Professoren. Knapp 6000 Studenten sindeingeschrieben, davon sind 10 Prozent aus dem Ausland. DieListe der häufigsten Herkunftsländer wird von China, Vietnamund den GUS-Staaten angeführt.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>19


InfrastrukturAnzeigeDie Nord-Süd-Initiative – Entwicklung einesneuen Wirtschaftsraumes in EuropaIHK Chemnitz macht sich stark für Anbindung Südwestsachsens an die europäischen Verkehrsströme durchdurchgängige ElektrifizierungDie Erweiterung der EU und die Durchlässigkeit derGrenzen haben in den vergangenen Jahren die eingefahrenenHauptrouten der europäischen Verkehrsbeziehungengesprengt. Mit den TranseuropäischenNetzen (TEN) leistet die EU einen wichtigenBeitrag, indem sie die Leitlinien, Prioritäten derNetze bestimmt und grenzüberschreitende Relationendefiniert. Dahinter stehen allerdings keineeuropäischen Bau- und Finanzierungsprogramme,sondern die Mittel sind in der Hauptsache in dennationalen Haushalten aufzubringen.Bereits 2007 fanden sich Akteure der Raumplanung, insbesondereder ostdeutschen Bundesländer, zusammen, umInitiativen in einem Entwicklungskorridor zu aktivieren, derSkandinavien auf dem Festland mit der Adria verbindet undden Namen Ostsee-Adria-Entwicklungskorridor erhielt. Vonder Wirtschaft wurden die Bemühungen aufgegriffen undmündeten in die Nord-Süd-Initiative, die von Unternehmen,den IHKs, Gewerkschaften und Verbänden entlang des Korridorsgetragen wird. Der Korridor als kürzeste direkte Verbindungvon Skandinavien über die ost- und süddeutschenBundesländer bzw. Tschechien und Österreich hat es in sich.Er verbindet 11 Nationen, 7 Hauptstädte, 115 MillionenEinwohner (das sind 25 % der Gesamtbevölkerung der EU)und 15 Häfen und ist ein Raum, in dem sich historisch undin Zukunft ein Hauptteil des wirtschaftlichen Lebens in undfür Europa abspielt.Ein großer Teil der notwendigen Infrastrukturvorhabenim Korridor ist bereits in den nationalen Entwicklungs-undVerkehrsplänen eingeordnet. Um andere Vorhaben wiederummuss gerungen werden. Zu den bereits als vorrangigBehandelten gehören die Eisenbahnachsen Berlin-Palermomit dem Brennerbasistunnel und Athen-Sofia-Budapest-Wien-Prag-Nürnberg/Dresden. Diese Vorhaben müssen dringenddurch weitere Projekte ergänzt werden. Somit stehenauf der Forderungsliste der Nord-Süd-Initiative: die Verknüpfung der Vorhaben Eisenbahnachse Berlin-Palermo (TEN Nr. 1) mit der Eisenbahn- und Straßenachse„Nordisches Dreieck“ (TEN Nr.12) die Verknüpfung der Eisenbahnachse Athen-Sofia-Budapest-Wien-Prag-Nürnberg/Dresden(TEN Nr. 22) und Berlin-Palermo(TEN Nr.1) in Berlin eine enge Abstimmung zwischen der EisenbahnachseLyon-Triest-Divaca/Koper-Divaca-Ljubljana-Budapest-Ukraine (TEN Nr.6) und Berlin-Palermo (TEN-Nr.1), umdie adriatischen Häfen Ravenna, Venedig und Triest mitSkandinavien über die Alpen hinweg zu verbinden.Nord-Süd und die Region SüdwestsachsenDerzeit wird der Bundesverkehrswegeplan erarbeitet. BisMärz <strong>2013</strong> konnten Institutionen und Bürger Vorschlägezu Schienenprojekten für die neue Planperiode beim Bundesverkehrsministeriumeinreichen. Um die Region Südwestsachsenin den Nord-Süd-Korridor einzubinden, bedarf eseiner Reihe vorrangiger Schienenprojekte. Dazu gehörennach Ansicht der IHK Chemnitz u. a.: die Verknüpfung von TEN 22 mit TEN 1 in Marktredwitzin der Oberfranken durch die durchgängige Elektrifizierungzwischen Marktredwitz und der tschechischen Grenzesowie der Lückenschluss in der Elektrifizierung zwischenNürnberg und Marktredwitz, die Weiterführung der Elektrifizierung von Hof nachRegensburg im TEN 1 KorridorBeide Projekte sind von großer Bedeutung für Südwestsachsen,da deren Anbindung an die europäischen Verkehrsströmenur durch die durchgängige Elektrifizierung bisin die Knoten möglich wird. Bereits im Dezember 2012 hattendie IHK Bayreuth und Chemnitz ein gemeinsames Forderungspapiererarbeitet, um die Prioritäten für die Bundesverkehrsplanungaus Sicht Südwestsachsens und Oberfrankensherauszustellen. Es sei ein Anachronismus, so derPräsident der IHK Chemnitz Franz Voigt, wenn sich Bayernund Sachsen in einem Forschungsprojekt mit dem Namen„Elektromobilität verbindet“ stark machen, während Bahnreisendevon Nürnberg nach Dresden auf lange Sicht in Hofumsteigen müssen, weil kein Fahrdraht existiert.Die genannten Elektrifizierungsvorhaben waren auchGegenstand des Eisenbahnsymposiums der Stadt Bayreutham 10. Mai, das durch die IHK Chemnitz unterstützt wurde.Die ca. 150 Teilnehmer des Symposiums forderten: die Vorplanungen auf den Abschnitt Marktredwitz-Nürnbergnoch in <strong>2013</strong> auszuweiten, das Ausbauprojekt im vordringlichen Bedarf der Bundesverkehrswegeplanungauch im nächsten BVWP 2015/16beizubehalten, die Baumaßnahmen im nächsten Investitionsrahmenplan2016 bis 2020 zu verankern, den Ast Marktredwitz-Eger-Pilsen wieder in das Kernnetzder EU aufzunehmen, die Planungen und den Bau mit Mitteln der ConnectingEurope Facility zu fördern.Die Realisierung von Schienenprojektenspielt im Bundesverkehrswegeplan einewichtige Rolle. Nach Ansicht der IHKChemnitz gehört dazu auch die weitereElektrifizierung von Eisenbahnstrecken.Foto: Wolfgang SchmidtHintergrundDie Sachsen-Franken-Magistraleist sowohl für den Personen- alsauch für den Güterverkehr vonerheblicher Bedeutung. Sie istim betrachtetenAbschnitt unverzichtbarerTeil des geplantenOstkorridors Magdeburg-Leipzig-Hof-Regensburgsowie derzentralen europäischen Ost-West-Achse Frankfurt-Nürnberg-Prag-Lemberg.Kontakt für weitereInformationen:IHK ChemnitzDietmar RichterTelefon: 0371 6900-1220richter@chemnitz.ihk.dewww.chemnitz.ihk24.dewww.north-south-initiative.eu20 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


Verlagssonderpublikationw w w . w i r t s c h a f t s j o u r n a l . d eUnternehmer willkommenLogistikregion Mitteldeutschland gehört zur europäischen Spitzenklasse


Logistik-SpecialLeipzig-Halle„Innovatives Netzwerk <strong>2013</strong>“Logistik-Netzwerk ist für sein Engagement im Bereich Fachkräftesicherung ausgezeichnet wordenAus dem InhaltWürdigung durch Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen persönlich: Bettina Kudla, CDU, Leipzig I, Dieter Stier, CDU, Burgendland– Saalekreis, Cornelia Schlonzak, Arbeitsgruppenleiterin Personal, Netzwerk Logistik Leipzig-Halle, Dr. Ursula von derLeyen, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Constanze Weiß, Geschäftsstelle Netzwerk Logistik Leipzig-Halle, Dr. ThomasFeist, CDU, Leipzig III; Dr. Achim Dercks, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer DIHK. Foto: Netzwerk Logistik Leipzig-Halle e. V.Das Netzwerk Logistik Leipzig-Halle e. V. ist am8. April dieses Jahres für vorbildliches Engagementim Bereich Fachkräftesicherung und Nachwuchsförderunggewürdigt worden. Im Rahmen des2. Innovationstags „Fachkräfte für die Region“erhielt der Kooperationsverband in Berlin die Auszeichnung„Innovatives Netzwerk <strong>2013</strong>“.Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium Gerd Hoofebekräftigte: „Für viele Unternehmen wird die Frage, wiesie die Fachkräfte finden können, die sie brauchen, zu einerSchlüsselfrage der Zukunft. Engpässe gibt es nicht mehrnur an der Spitze des Arbeitsmarkts bei den Akademikern,sondern auch im nichtakademischen Bereich, im Mittelbau.Bei der Fachkräftesicherung bleibt für alle Beteiligtennoch viel zu tun, das ist eine Daueraufgabe. Aber wir sindschon viel weiter als noch vor ein paar Jahren. Diese Erfolgeverdanken wir maßgeblich auch der engagierten Arbeitder 850 Netzwerke, die als Treiber und Motoren in denRegionen wirken. Ihre Arbeit verdient alle Anerkennungund ist ausdrücklich zur Nachahmung empfohlen.“„Als Kooperationsnetzwerk setzen wir uns aktiv für einelangfristige Beschäftigungssicherung am Standort ein. Wirmöchten verhindern, dass die dynamische Entwicklung derRegion durch einen Mangel an Fachkräften ausgebremstwird. Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung der Netzwerkarbeitund werden die Logistikregion Leipzig-Halleauch künftig mit unvermindertem Engagement unterstützen“,so Toralf Weiße, Vorstandsvorsitzender NetzwerkLogistik Leipzig-Halle.Die Logistikbranche in der Region Leipzig-Halle wächstkontinuierlich – und damit auch der Bedarf an Fachkräftenund Auszubildenden. Das Netzwerk Logistik Leipzig-Halle unterstützt Logistikunternehmen mit zahlreichenProjekten und Veranstaltungen aktiv bei der Gewinnungvon Fach- und Nachwuchskräften. So hat das Netzwerkbeispielsweise die branchenspezifische Karriereplattform„Logistikbörse“ erfolgreich etabliert. Hier präsentierensich Mitgliedsunternehmen der Logistikbranche mit eigenenInfoständen und werben um neue Fachkräfte. Nichtanwesende Mitglieder vertritt das Netzwerk selbst, nimmtBewerbungen entgegen und leitet diese an geeigneteUnternehmen weiter. Des Weiteren kooperiert das Netzwerkmit den Karrierecentern und den Berufsförderungsdienstender Bundeswehr an den Standorten Leipzig undHalle. So werden direkte Kontakte zwischen Logistikunternehmernund Absolventen verschiedener Bundeswehrlaufbahnenermöglicht.Innovatives Netzwerk <strong>2013</strong> 22Netzwerken lohnt sich 23Danke für das Vertrauen! 23Europäische Spitzenklasse 24Traditionsreiches Luftdrehkreuz 25Nationale und internationalePositionierung 27Branche mit vielen Gesichtern 28Ausgezeichnet für seineInnovationen 30-31Logistik-Modelllösung 32Erfahrungsaustausch in China 34Wartungszentrum der Antonow 36Umfassende Logistikforschung 38Einmaliger Branchentreff 39Holzlogistik 40Große Wachstumspotenziale 42Vollwertiges Angebot 43LangstreckE gestartet 45Nachwuchs für dieLogistikregion 46Zuverlässiger Zugangzum Meer 47Gemeinsam erfolgreicher 49Die Zukunft im Blick 50ImpressumHerausgeberVWJ Verlag <strong>Wirtschaftsjournal</strong>GmbHwww.wirtschaftsjournal.deRedaktionClaudia Hillmann (verantwortlich)mit Unterstützung des NetzwerkesLogistik Leipzig-Halle e. V.AutorenClaudia HillmannSimone PflugStefan Hensel, Sandra Hamann(Medienbüro am Reichstag GmbH)TitelbildWolfgang SchmidtSächsische Binnenhäfen OberelbeGmbHLeipzig Tourismus und MarketingGmbHFlughafen Leipzig/Halle GmbH22 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


Logistik-SpecialMitgliederumfrage bestätigt:Netzwerken lohnt sichGespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden Toralf Weiße:Danke für das Vertrauen!Leipzig-HalleDas Netzwerk Logistik Leipzig-Halle wurde 2008 von Logistikern für Logistikerins Leben gerufen. Die 20 Gründungsmitglieder waren von Beginn an aktiv inden Gestaltungsprozess eingebunden (Bottom-up-Ansatz). Im Zuge der Expansionauf aktuell mehr als 120 Mitglieder besteht eine Herausforderung darin,die netzwerkinterne Dynamik und Nähe bei fortlaufendem Wachstum zu wahren.Um dies zu gewährleisten, wird jährlich eine Zufriedenheitsbefragung durchgeführtund ausgewertet.Die aktuellen Ergebnisse belegen, dass das Netzwerk und seine Aktivitätenvon der überwiegenden Zahl der Mitglieder als positiv und gewinnbringendwahrgenommen werden. Entsprechend würden fast 90 Prozent eine Mitgliedschaftim Netzwerk weiterempfehlen. Die generelle Zufriedenheit mit der bisherigenVereinsarbeit ist ebenfalls stark ausgeprägt. 89 Prozent der Befragtenbescheinigen dem Netzwerk, dass es gute Arbeit für die Mitglieder leistet. Bemerkenswertist auch, dass 75 Prozent angeben, durch das Netzwerk interessanteKontakte geschlossen zu haben. Damit wird deutlich, dass das Netzwerk seineKernaufgaben erfüllt, indem es für seine Mitglieder eine geschäftsförderndePlattform darstellt.Auch hinsichtlich der Einschätzung der verschiedenen Arbeitsgruppen ist dervorherrschende Tenor positiv. Bei der Beurteilung von Einzelaspekten wurdendie „Interne Kontaktpflege durch Netzwerk-Abende" mit 88 Prozent (Nennungen„sehr gut" und „gut"), die „Arbeit der Geschäftsstelle" (87 Prozent) sowiedie „Medienarbeit" mit 82 Prozent am besten bewertet. In Anbetracht derzukünftigen Herausforderungen für die Branche wünschen sich die Mitgliederaber auch weitere Verbesserungen. Am häufigsten wurden hierbei die „InterneKontaktpflege durch Arbeitsgruppensitzungen und Netzwerkabende", die„Medienarbeit" sowie „Interessenvertretung gegenüber der Politik und Verbänden"genannt.Entscheidend für die mittelfristige Bewertung der Netzwerkmitgliedschaftist allerdings die Beantwortung der Frage: Generiert das Netzwerk für seine Mitgliedereinen messbaren Mehrwert, der den Mitgliedsaufwand – in Form vonVereinsbeiträgen und Zeit – deutlich übersteigt? Bei konkreten Auftragsvermittlungen,gesparten Marketingaufwendungen, Rekrutierung von Personal,Beschaffung von technischen Ausrüstungen (z.B. IT) kann der Mehrwert derNetzwerkmitgliedschaft in konkreten Zahlen abgeschätzt werden. Beim Zugangzu Geschäftskontakten, Know-how und der Vertretung von Brancheninteressenist dies schwieriger. Nach dem netzwerkeigenem Monitoringsystem haben bereitsjetzt deutlich mehr als die Hälfte der Mitglieder geldwerte Vorteile aus der Netzwerkmitgliedschafterhalten, die im Minimum das Doppelte des investierten Aufwandesausmachen. Etwa ein Viertel der Mitglieder hat sogar ca. das Zehnfache(in Einzelfällen auch mehr) des Eigenaufwandes als Gesamt-Nutzen derNetzwerk-Mitgliedschaft generiert. Mitmachen lohnt sich also mittelfristig. Entscheidendfür eine positive Bilanz ist allerdings die aktive Teilnahme an Netzwerkprojektenund -veranstaltungen. Das Netzwerk nutzt vor allem denen, diedas Netzwerk aktiv in die eigene Geschäftsentwicklung einbinden und die Netzwerkdienstleistungenzielgerichtet in Anspruch nehmen.<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Seit fünf Jahrenengagieren Sie sich im Vorstanddes Netzwerkes. Was veranlasstSie, sich dieser Aufgabeimmer wieder mit ganzer Kraft zuwidmen?Toralf Weiße: Bevor ich darauf konkretantworte, möchte ich mich zunächstbei allen Mitgliedern ganz herzlich fürdas Vertrauen, das sie mir und demgesamten Vorstand, der Geschäftsstelle und dem Netzwerkmanager seit fünfJahren schenken, bedanken. Deren vielfältige Zusammensetzung ist es schließlich,die den Reiz des Netzwerkes ausmacht. Es sind nicht nur die Spediteurevertreten, sondern auch Städte, Kammern, Universitäten usw. Diese Kräfte galtes wirksam zu bündeln. Wir wollten uns nicht nur am Stammtisch austauschen,sondern für die Region wirklich etwas bewegen. Und das ist ungemein spannend.Schließlich bin ich auch einer, der immer etwas mehr machen will.WJ: Worauf sind Sie besonders stolz?Weiße: Wir haben viel geschafft. Das Netzwerk erzielt mittlerweile eine enormeAußen- und Sogwirkung. Es vermittelt das Gefühl – hier muss man dabeisein. Mit unserem Auftreten und den zahlreichen Marketingaktivitäten habenwir die Logistikkompetenzen mit der Attraktivität des Standortes Leipzig-Halleverknüpft. Wir verstehen uns somit ebenfalls als Brückenschlag zwischen Sachsenund Sachsen-Anhalt. Die nationalen und internationalen Marketingmaßnahmensind wichtig, da wir Logistiker die Industrie als unseren hauptsächlichenKunden brauchen.WJ: Wie konnte das Netzwerk so eine starke Wirkung erzielen?Weiße: Es war zunächst nicht abzusehen, dass wir so schnell wachsen. Dasswir dann so einen großen Zuspruch erfahren haben, ist vor allem den Menschenzu verdanken, die vorweg gehen. Die Pflege der persönlichen Beziehungenist ein weiterer entscheidender Erfolgsfaktor. Mit unseren über 160Veranstaltungen im Jahr schaffen wir den kleinen und mittleren Unternehmenvielfältige Möglichkeiten, sich zu präsentieren und einzubringen. Zudem habenwir das Netzwerk als Unternehmen aufgebaut. Mitgliedschaft heißt daher beiuns, man muss aktiv sein. Jedes unserer Mitglieder ist in einer der vier Arbeitsgruppeneingebunden. Das erhöht auch die Effizienz des eigenen Networkingsfür die einzelnen Unternehmen. Und das wichtigste: Jedes unserer Mitgliedervertrauen sich gegenseitig. Als Grundlage dafür haben wir einen Ehrenkodexerarbeitet, an den sich alle halten.WJ: Wie geht es nun nach dem Auslaufen der Förderperiode weiter?Weiße: Wir als Vorstand arbeiten schon jetzt daran, gezielt Drittmittel und Fördermittelüber Projekte zu generieren. Den Fortbestand des Netzwerkes wollenund werden wir sicherstellen.Gespräch: Claudia Hillmann<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>23


Logistik-SpecialLeipzig-HalleEuropäische SpitzenklasseStandortgutachten: Leipzig-Halle gehört zu den Top-Logistikregionen EuropasEin Standortgutachten des Fraunhofer Instituts SCS zumJahresbeginn 2012 bestätigt, dass Leipzig-Halle zu den Top-Logistikregionen Europas gehört: Sowohl die hier vorhandeneKombination von logistikrelevanten Standortfaktorenals auch die bereits vor Ort existierenden Logistikansiedlungenerfahren eine überdurchschnittliche Bewertung –schließlich haben sich aufgrund der exzellenten Bedingungenbereits zahlreiche Global Player am LogistikstandortLeipzig-Halle angesiedelt, darunter BMW, DHL, Schenker,Future Electronics, Bayer, Amazon und Porsche.Die flexible und leistungsfähige Verkehrsinfrastrukturam Standort spricht für sich: So stellt der Leipzig/Halle Airportbereits jetzt Deutschlands zweitgrößtes Luftfrachtdrehkreuzdar. Er verfügt über eine 24-Stunden-Betriebserlaubnisfür Frachtflüge. Aktuell werden im Frachtverkehrvom Leipzig/Halle Airport aus rund 60 Ziele auf vier Kontinentenangeflogen.Zudem zeichnen ein dichtes Fernstraßennetz und Anschlüssean die wichtigen Autobahnen A9, A14 sowie die A38 dieRegion aus. So ist in einer Fahrerschicht von maximal 10Fahrstunden ein Großteil der wichtigen europäischen Wirtschaftsräumeper LKW erreichbar.Neben einem umfangreichen Gleisnetz mit zahlreichenLadestellen gelten die Städte Leipzig und Halle für Eisenbahnverkehreals wichtige Knotenpunkte im überregionalenSchienennetz.Zur Abwicklung kombinierter Verkehre stehen mit denTerminals in Leipzig-Wahren, Halle und Schkopau leis -tungsfähige Schnittstellen bereit. Intermodale Container -terminals, etwa in Halle, runden das logistische Angebotder Region ab.Ebenso lässt sich aus dem Standortgutachten eine exzellenteBeschäftigungsdynamik ableiten. „Entgegen dem Bundestrendverzeichnen wir in der Region Leipzig-Halle einenstarken Zuwachs an Beschäftigungsangeboten. Vor diesemHintergrund engagieren wir uns aktiv im Bereich der Arbeitsplatzvermittlungund Fachkräfteentwicklung, um so denlangfristigen Erfolg der Region sicherstellen zu können“,so Toralf Weiße, Vorstandsvorsitzender Netzwerk LogistikLeipzig-Halle.PM/CHDie Studie wurde im Januar 2012fertiggestellt und ist beim NetzwerkLogistik Leipzig-Halle aufAnfrage verfügbar.TrimodalLeipzig punktet bei InvestorenAnzeigeLeipzig von oben: Blick zu Neuem Rathaus,Thomaskirche und Zentralstadion.Foto: LTM GmbHDas Netzwerk Logistik Leipzig-Halle ist nicht zuletzt deswegenso erfolgreich, weil sich die Wirtschaftsfördereinrichtungender Region aktiv einbringen. Eine treibende Kraftist dabei die Stadt Leipzig. Sie zeichnet sich durch ein trimodalesLogistikdrehkreuz für internationale Unternehmenwie DHL, AeroLogic, Lufthansa Cargo oder FUTURE Electronicsaus. Insbesondere der 24/7-Service des Frachtflughafens Leipzig/Halle, die qualifizierten und motivierten Arbeitskräfte, die verfügbaren Flächen für Logistikansiedlungen, die aktive Zusammenarbeit von Forschung undWirtschaft und die leistungsfähige Forschungsinfrastrukturinsgesamtließen ein erstklassigen Logistik- und Mehrwertservice fürdie Automobil-, Maschinenbau-, Mikroelektronik- und Solarindustrieentstehen. Zahlreiche Verlader, Kontraktlogistiker,Expresslogistiker, internationale Spediteure sowie Akteuredes Internethandels haben sich hier bereits angesiedelt undschätzen diese hervorragenden Standortbedingungen.Mit dieser erfolgreichen Ansiedlungspolitik hat die Messemetropole2012 erneut im Financial-Times-Group-RankingSpitzenpositionen erreicht. Das bei der Financial Times Groupin London erscheinende Foreign-Direct-Investment-Magazinwählte Leipzig innerhalb der Studie „European Cities &Regions of the Future 2012/<strong>2013</strong>" in drei Kategorien unterdie Top-Ten-Städte Europas.„Diese Auszeichnungen zum dritten Mal in Folge sindeine Bestätigung meiner Wirtschaftsförderungsstrategie",freute sich Wirtschaftsbürgermeister Uwe Albrecht. „Inden letzten fünf Jahren haben wir erfolgreich im hartenWettbewerb mit anderen Standorten in allen Clustern be -deutsame Ansiedlungserfolge erzielt." Dazu gehören zumBeispiel DB Schenker, Kühne+Nagel sowie der mit dem„E-Commerce Meilenstein <strong>2013</strong>" ausgezeichnete Internethändlermomox.Weitere Informationen unter:www.leipzig.de/logistik24 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


Logistik-SpecialLeipzig-HalleTraditionsreiches LuftdrehkreuzFlughafen Leipzig/Halle: Beispielhafte Verknüpfung der Verkehrsträger Schiene, Straße, LuftErste Landung einer Boeing 777-F vonAeroLogic am Flughafen Leipzig/Halle.Foto: Uwe SchoßigWeitere Informationen unter:www.leipzig-halle-airport.deDer Flughafen Leipzig/Halle beging 2012 sein 85-jährigesJubiläum und zählt damit zu den traditionsreichsten Luftdrehkreuzenin Deutschland. Nach einer dynamischen Entwicklungin den zwanziger und dreißiger Jahren des vergangenenJahrhunderts, die den Flughafen bald zu einemder verkehrsreichsten in Deutschland werden ließ, führteder Airport von 1945 bis 1990 ein eher provinzielles Dasein.Nur anlässlich der in Leipzig stattfindenden Frühjahrs- undHerbstmessen gewann der Flughafen an internationalerBedeutung und konnte unter anderem elfmal den Besucheiner Concorde verzeichnen.Seit 1990 wurde der Airport schrittweise zu einem dermodernsten Flughäfen Europas ausgebaut, der sich durcheine leistungsfähige Infrastruktur und eine beispielhafteVerknüpfung der Verkehrsträger Schiene, Straße, Luft auszeichnet.Der weitsichtige Ausbau sowie die Kapazitätsreservender errichteten Anlagen garantieren allen Nutzernsowie potentiellen Kunden langfristige Planungs- und Inves -titionssicherheit.In Kombination mit den Standortvorteilen des Flughafens,wie seine ideale verkehrsgeographische Lage im ZentrumEuropas, die direkte Anbindung des Passagier- undFrachtbereiches an das transeuropäische Autobahn- undSchienennetz sowie die Möglichkeit des 24-Stunden-Betriebesfür Luftfrachtverkehre, bietet der Airport ideale Rahmenbedingungenfür Unternehmen der Luftverkehrs- undLogistikbranche. Der Leipzig/Halle Airport verfügt zudemüber einen Luftfrachtumschlagbahnhof. Dank dieser zukunftsorientierten,modernen Infrastrukturanlage ist der Airportfür eine optimale Vernetzung der Verkehrsträger gerüstetund bietet ideale Voraussetzungen für einen intermodalenWarenverkehr.AnzeigeHier können Sie etwas bewegen!Delitzsch ist offen für Unternehmer und ihre Familien„Wir sind eine dynamische und liebenswerteStadt", bringt es die Leiterin desReferats für Wirtschaft und Tourismus,Ricarda Steinbach, abschließend aufden Punkt.Foto: Maik Börner/Stadt DelitzschWeitere Informationen unter:www.delitzsch.deDie Stadt Delitzsch wirbt mit dem Slogan „rundumaufgeschlossen". Das gilt zunächst für ihre zentraleLage nördlich von Leipzig.So ist die Große Kreisstadt nur 15 Kilometer vom FlughafenLeipzig-Halle und den Autobahnen 9 und 14 entfernt.Zudem ist die Infrastruktur vor Ort durch kurze Wege gekennzeichnet.Sämtliche Gewerbegebiete befinden sich in einemUmkreis von zwei bis drei Kilometern. Rund 2000 Firmenunterschiedlichster Branchen agieren hier erfolgreich.Auch persönlich ist die Stadt gegenüber ihren Unternehmenaufgeschlossen. „Man kann hier miteinander redenund wirklich etwas bewegen" schwärmt die Referatsleiterinder Wirtschaftsförderung, Ricarda Steinbach. Regelmäßigspricht sie mit den Akteuren der Wirtschaft oder trifftsich mit ihnen am Unternehmerstammtisch. Mit ihren Kontaktenim Netzwerk Logistik Leipzig-Halle im Austausch mitanderen kommunalen Wirtschaftsfördereinrichtungen konntesie schon so manche pragmatische Lösung herbeiführen.Jüngst vermittelte sie den Kontakt eines Existenzgründersmit einem Unternehmer, der einen Nachfolger sucht.Generell brennt die Fachkräfteproblematik auch vielenhiesigen Unternehmern unter den Nägeln. Dabei kannDelitzsch ebenfalls mit ihrer Aufgeschlossenheit Abhilfeschaffen. Als Garnisonsstadt der Kursächsischen Armeepflegt sie bis heute die Partnerschaft mit der Bundeswehrund ist ein Standort der Unteroffizierschule des Heeres.Damit hält sie der regionalen Wirtschaft ein attraktivesArbeitskräftepotenzial vor. Umgekehrt setzt Delitzsch denjungen Männern und Frauen sowie ihren Familien zahlreicheAnreize zu bleiben. Sie können hier verschiedene Qualifizierungs-und Karrierewege einschlagen, ihren Kindernstehen alle Schulformen offen und das Freizeitangebot istsehr abwechslungsreich. Für die Stadt spricht zudem, dasssie als erste Kommune in Sachsen mit dem European EnergyAward in Gold ausgezeichnet worden ist und unter anderemdurch die umfassende Nutzung von erneuerbaren Energienden Titel „Energieeffiziente Stadt" führen darf. CH<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>25


Logistik-SpecialAnzeigeLeipzig-HalleLebendiger AustauschNordsachsen zeichnet sich durch Branchenvielfalt und Erfahrung mit grenzüberschreitenden Kooperationen ausIn unserer extrem arbeitsteiligen Wirtschaftswelt nimmt Logistik mittlerweile DIE Schlüsselfunktionein. Damit sie diese wirklich ausfüllen kann, ist sie auf einen lebendigen Austauschinnerhalb der Wirtschaft wie auch mit politischen Entscheidungsträgern angewiesen.Wie dies im Landkreis Nordsachsen gelebt wird, schildert Landrat Michael Czupalla im Gesprächmit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong>.<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Herr Czupalla, was hat Siebewogen, mit Ihrem Landkreis dem NetzwerkLogistik Leipzig-Halle beizutreten?Michael Czupalla: Mit dem Ausbau des FlughafensLeipzig/Halle und der Ansiedlung von DHL hierin der Region bekommen wir mehr Anfragen vonUnternehmen bezüglich Ansiedlungsmöglichkeiten.Vor diesem Hintergrund möchte der Landkreis zurEntwicklung der Logistikbranche und LogistikregionLeipzig beitragen.WJ: Mit welchen Aktivitäten bringen Sie sichkonkret in das Netzwerk ein?Czupalla: Wir sind in den einzelnen Arbeitsgruppenaktiv und nehmen an zahlreichen Unternehmerstammtischensowie Gesprächsrunden teil. Zudemstatten wir Arbeitsbesuche vor allem auch bei kleinerenUnternehmen ab, um diese für das NetzwerkLogistik zu gewinnen.WJ: Wie arbeiten Sie dabei mit anderen Wirtschaftsfördereinrichtungen,die ebenfalls Mitgliedim Netzwerk sind, zusammen?Czupalla: Es gibt eine starke Vernetzung von StadtLeipzig, Landkreis Leipzig und Landkreis Nordsachsenwie auch mit den Kammern sowie weiteren Partnernder Wirtschaft. Darüber hinaus pflegen wir einekreisübergreifende Zusammenarbeit mit den KreisenAnhalt-Bitterfeld, Wittenberg, Elbe-Elster sowie projektbezogenauch mit anderen Landkreisen. DieseKooperationen haben bei uns einen sehr hohen Stellenwert,um Potentiale zu nutzen, Synergien zu schaffenund Informationen auszutauschen.WJ: Welche wirtschaftliche Bedeutung hat derLogistiksektor in Nordsachsen?Czupalla: Mit dem frühzeitigen Bau des GüterverkehrszentrumsLeipzig im Jahr 1992 und dem Ausbaudes Flughafens Leipzig-Halle wurde der Grundsteinfür die Logistikbranche gelegt. Daraufhin nahmsie eine extrem dynamische Entwicklung. WeitereMeilensteine bildeten die Ansiedlungen von Porsche,BMW und DHL. Zahlreiche Unternehmen der Autozulieferindustrieund der Logistikbranche haben sichdadurch im Umfeld niedergelassen. Die Logistikbrancheist in jedem Fall als Wachstumsbranche undals Wirtschaftsmotor zu betrachten.WJ: Der Landkreis Nordsachsen in seiner heutigenGestalt wird dieses Jahr ebenfalls 5 Jahrealt. Welches Selbstverständnis hat sich mittlerweileherausgebildet?Czupalla: Nach fünf gemeinsamen Jahren der beidenAltkreise Delitzsch und Torgau-Oschatz im„neuen" Landkreis Nordsachsen hat man sich kennengelernt und der Zusammenschluss ist in denKöpfen nunmehr gegenwärtig. Wichtig ist es jedoch,dass sich die Menschen auch weiterhin mit ihrenRegionen und Heimatorten identifizieren, denn nurdarüber kann ein Gesamtverständnis erreicht werden.Es war richtig, dass man nicht versuchte, beispielsweiseden Vereinen und Verbänden die politischenStrukturen zu „verordnen" und auf Zusammenschlüssezu pochen. Dieses Verständnis und derWille dazu mussten und müssen von der Basis herwachsen. Ein lebendiges Miteinander gibt es unteranderem bereits im Sport, aber auch im Bereich derFeuerwehrverbände. Eine Region identifiziert sichnicht ausschließlich über politische Strukturen. EinSelbstverständnis in der nordsächsischen Regionund die Identifikation sind als langer Prozess zuverstehen.WJ: Wo sehen Sie zukünftig das wirtschaftlichePotenzial des Landkreises?Czupalla: Der Landkreis Nordsachsen verfügt bereitsüber ein breites Branchenspektrum. Dazu gehörenLogistik, Maschinen- und Anlagenbau, Baugewerbe,Ernährungswirtschaft, Glasindustrie, und Metallurgie.Auch Handwerk, Landwirtschaft und Dienstleistungsgewerbesind stark vertreten. Auf Grunddieser breiten Spanne waren viele Unternehmeninteressiert, den Logistiksektor zu entwickeln. Allerdingsist die Unternehmensdichte im Landkreis nochrelativ gering. Es sind ebenso weiterhin Anstrengungenzu unternehmen, innovative Firmen im BereichForschung und Entwicklung mit der Wissenschaftzusammen zu bringen. Die enge Verzahnung derWirtschaft mit der Wissenschaft – zum Beispiel mitden Hochschulen in Leipzig – bildet künftig einenentscheidenden Aspekt für die Wettbewerbsfähigkeitder Region. Gleichzeitig muss das Arbeitskräftepotenzialgesichert werden, denn Prognosen zufolgekann schon ab 2015 die Lücke der ausscheidendenArbeitnehmer nicht mit Berufseinsteigern geschlossenwerden. So gewinnt die Netzwerkarbeit zunehmendan Bedeutung, um das wirtschaftliche Potenzialder Region weiter zu intensivieren. Dies erfolgtbeispielsweise durch die Organisation von branchenbezogenenUnternehmerstammtischen, um Synergienzu erzeugen.Gespräch: Claudia HillmannWeitere Informationen unter:www.landkreis-nordsachsen.de26 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


Logistik-SpecialArbeitsgruppe Netzwerk- und Standortmarketing:Leipzig-HalleNationale und internationalePositionierungWeitere Informationen unter:www.logistik-leipzig-halle.netDie Region Leipzig-Halle hat sich in den vergangenen Jahrenzu einem der wichtigsten und modernsten Logistik -standorte in ganz Deutschland entwickelt. Logistikunternehmenaller Größenordnungen und Spezialisierungen sindhier vertreten und gewährleisten schnelle und effizienteLösungen für Warenströme aller Art. Eine der zentralenAufgaben des Netzwerks Logistik Leipzig-Halle ist es, dieLeistungsfähigkeit der Region sowohl national als auchinternational noch bekannter zu machen, um damit dieAnsiedlung neuer Investoren zu fördern.Die Aktivitäten im Bereich Marketing und Public Relationskonzentrieren sich dabei zum einem auf die Bewerbungder Standortvorteile der mitteldeutschen Logistikregion.Zum anderen zielen sie auf die Vermarktung desNetzwerkes und der Logistikkompetenz seiner Mitgliederab. Über Beteiligungen an den wichtigsten Branchenveranstaltungenim In- und Ausland sowie die regelmäßigeAusrichtung eigener Events werden die relevanten Zielgruppendirekt angesprochen und informiert.Neben der nationalen Positionierung stehen zunehmenddie Potentialmärkte Russland und China im Fokus. So präsentiertedas Netzwerk in diesem Jahr bereits zumvierten Mal in Folge mit einem Gemeinschaftsstand dieLogistikregion auf Russlands größter Transport- und Logis -tikmesse TransRussia in Moskau. Auch auf der weltweitführenden Branchenveranstaltung, der transport logisticin München, ist das Netzwerk gemeinsam mit 23 Mitgliedernerneut vertreten.Flankiert durch kontinuierliche Pressearbeit werden allewichtigen Themen und Innovationen sowohl in den Fachalsauch in den Publikumsmedien einer breiten Öffentlichkeitvorgestellt. Damit trägt das Netzwerk auch zur Imageverbesserungder Logistikbranche insgesamt bei, die sichin der Region zu einem hochtechnisierten und dynamischenWirtschaftszweig entwickelt hat.Stefan Hensel/Sandra HamannAnzeigeUnbürokratische UnterstützungLogistik genießt im Landkreis Anhalt-Bitterfeld als Schwerpunktbranchebesondere AufmerksamkeitArmin Schenk und sein engagiertesTeam. Foto: Doreen Ritzau/EWGEntwicklungs- und Wirtschafts -förderungsgesellschaft Anhalt-Bitterfeld mbHOT WolfenAndresenstraße 1 a06766 Bitterfeld-WolfenTelefon: +49 3494 638366Telefax: +49 3494 638358info@ewg-anhalt-bitterfeld.dewww.ewg-anhalt-bitterfeld.de„Für die Logistik sehen wir hier besonders großeEntwicklungschancen und gute Bedingungen“, betontder Geschäftsführer der Entwicklungs- und WirtschaftsförderungsgesellschaftAnhalt-Bitterfeld mbH(EWG), Armin Schenk. Er verweist dabei vor allemauf eine leistungsfähige Infrastruktur und günstigeGrundstücksangebote. „Außerdem ist der LandkreisAnhalt-Bitterfeld ein hervorragender BildungsundHochschulstandort“, so Schenk.Insbesondere die Hochschule Anhalt hat auf die Logistikausgerichtete Fachbereiche. Dem entsprechend finden hieransässige Unternehmen die auf ihre Anforderungen vorbereitetenMitarbeiter. Das schätzen bereits zahlreiche Akteuredes Logistiksektors. Dazu gehören unter anderem: Deichmann SE Distributionszentrum, Bitterfeld-Wolfen DHL Solutions Großgut GmbH, Zörbig Rosner Logistik GmbH, Zörbig Regiobahn Bitterfeld Berlin GmbH, Bitterfeld-Wolfen TMG Spedition GmbH, Bitterfeld-Wolfen Hafen Aken GmbH, Aken (Elbe)Für deren Belange hat die EWG stets ein offenes Ohr undengagiert sich daher im Netzwerk Logistik Leipzig-Halle.Darüber hinaus lädt sie gemeinsam mit der HochschuleAnhalt, der Bundesvereinigung Logistik und weiteren Partnernalle zwei Jahre zum Logistikforum Anhalt-Bitterfeldein. Im vergangenen Jahr stand dabei die Lebensmittellogistikim Mittelpunkt.„Zudem unterstützen wir alle Unternehmen unbürokratischbei all ihren Ansiedlungs- und Investitionsvorhaben“, versichertder erfahrene Wirtschaftsförderer.Claudia Hillmann<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>27


Logistik-SpecialLeipzig-HalleBranche mit vielen GesichternNetzwerk Logistik Leipzig-Halle und Leipzig/Halle Airport veranstalteten Logistik-JobbörseDie Logistik-Jobbörse am 18. April im FlughafenLeipzig-Halle fand reges Interesse. Etwa 800 Besucherkamen zu dieser Veranstaltung, die vom NetzwerkLogistik Leipzig-Halle gemeinsam mit demLeipzig/Halle Airport erstmalig organisiert wordenist. Viele Arbeitssuchende sowie ganze Schulklassennahmen das Angebot an, sich über die Berufsmöglichkeitenin der regionalen Logistikbranche zuerkundigen.Insgesamt 29 Unternehmen präsentierten den Besucherndie facettenreiche Branche. Berufsbilder in der Luftfahrtbranchewurden ebenso vorgestellt wie Jobmöglichkeitenin der Automobilproduktion, in Logistikzentren oder imKurier-, Express- und Paketdienst. Eigens für Schüler wurdeeine Berufsorientierung angeboten, die die Vielfalt logistischerTätigkeiten darstellt. Des Weiteren war es möglich,an einer Flughafenführung teilzunehmen und Fahrzeugesowie Ausrüstungsgegenstände zu besichtigen und selbstauszuprobieren.„Die Nachwuchsgewinnung ist für die Logistik eine ernstzunehmendeHerausforderung. Mit den Veranstaltungenam Tag der Logistik bieten wir Unternehmen und interessiertenMenschen eine gemeinsame Plattform, damit derFachkräftemangel den Wachstumsmotor Logistik auch auflange Sicht nicht zum Stottern bringt", erklärte Toralf Weiße,Vorstandsvorsitzender des Netzwerk Logistik Leipzig-Hallee. V., im Vorfeld der Jobbörse. PM/CHFit für den KraftverkehrDie SVG Straßenverkehrs-Genossenschaft Sachsen und Thüringen eGmit erweitertem LeistungsangebotAnzeigeDas neue Regionalzentrum der SVG Sachsen und ThüringeneG in Erfurt ist fertiggestellt. Noch im April begann derUmzug, im Juni wird Einweihung gefeiert. Auf dem Geländeentstanden neben dem neuen Schulungszentrum einVerkehrsübungsplatz und ein großzügiger Handelsbereich.„Hier sind die Erfahrungen aus unserem Regionalzentrumin Leipzig eingeflossen", erklärt Tim Zumpe, GeschäftsführenderVorstand der SVG. Die SVG Straßenverkehrs-GenossenschaftSachsen und Thüringen eG ist ein umfassenderDienstleister für das Straßenverkehrsgewerbe. Die Genossenschafthat ihren Hauptsitz in Dresden und betreibt nebenErfurt eine weitere Geschäftsstelle in Stollberg-Niederdorfund eine in Leipzig.Das Regionalzentrum in Leipzig zeichnet sich durch einumfassendes Angebot an Dienstleitungen aus. Dazu gehörtschwerpunktmäßig der Technische Handel: Hier erhaltenTransportunternehmen alles rund um das Nutzfahrzeug,angefangen von Elementen zur Ladungssicherung überGefahrgutausrüstungen, Fahrzeugelektrik, Reinigungs- undPflegemittel bis hin zu spezieller Fachliteratur. Um ihre Mitgliederfür das tägliche Geschäftsleben und den stärker werdendenWettbewerb fit zu machen, nimmt die Weiterbildungzum Beispiel für Berufskraftfahrer, Kranführer oderGabelstaplerfahrer bei der SVG einen großen Raum ein.Arbeitssicherheitsbetreuung, Fahrschule und Versicherungsvermittlungfür die KRAVAG/RuV-Versicherung rundendas Angebot ab. Darüber hinaus existiert am StandortLeipzig auch ein Verkehrsübungsplatz. Er umfasst eine Flächevon rund 7.200 Quadratmetern mit bewässerbarer Gleitfläche.Auf unterschiedlichen Fahrbahnbelägen mit dazugehörigemEquipment können individuelle Fahrübungenmit PKW oder LKW durchgeführt werden. Ein Training kannim Rahmen der Berufskraftfahrer-Weiterbildung absolviertwerden. Viele Berufsgenossenschaften gewähren ihren Mitgliederndabei Zuschüsse zum Fahrsicherheitstraining.Simone PflugVerkehrsübungsplatz in Leipzig: Aufunterschiedlichen Fahrbahnbelägen mitdazugehörigem Equipment können individuelleFahrübungen mit PKW oderLKW durchgeführt werden. Foto: SVGTag der Ladungssicherungam 15. Juni von 10 bis 15 Uhrin Dresden, Shell Autohof,Washingtonstraße 4010:30 bis 11:30 UhrFachvortrag zur LadungssicherungSVG Regionalzentrum LeipzigSöllichauer Straße 304356 LeipzigTelefon: 0341 20094700info@svg-dresden.dewww.svg-dresden.de28 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


Logistik-Special„Wir beleben die jahrhundertalte Tradition der Handelsmetropolen Leipzig und Halle –seit dem Mittelalter kreuzen sich hier die internationalen Warenströme.Mit der hier geschaffenen Infrastruktur sind wir global wettbewerbsfähigund sehen uns erst am Anfang einer der künftig wichtigstenHandels- und Umschlagsstandorte in Europa“Toralf Weiße, Vorstandsvorsitzender des Netzwerk Logistik Leipzig-HalleLeipzig-HalleNetzwerk LogistikLeipzig-Halle:Mitglieder: 124Beschäftigte: rund 19.000Jährlicher Umsatz:1,5 Milliarden EuroAkteure: Logistikdienstleister Personaldienstleister Immobilienentwickler Verbände Kammern Forschungs- undBildungseinrichtungen Wirtschaftsförder -einrichtungenim April <strong>2013</strong> im Rahmen des 2. Innovationstages „Fachkräftefür die Region" des Bundesarbeitsministeriums dieAuszeichnung „Innovatives Netzwerk <strong>2013</strong>".Doch nicht nur deutschlandweit, auch internationalmachte das Netzwerk von sich reden: Im Herbst 2012 eröffnetedas Netzwerk in Zusammenarbeit mit Kühne + NagelRussland eine Repräsentanz in Moskau. Zu ihren Aufgabengehört es, das Netzwerk im dortigen Markt zu vertreten.Die Repräsentanz wird gezielte Vertriebsaktivitäten für dieRegion initiieren sowie Kontakte zu Unternehmen der verladendenWirtschaft knüpfen und vertiefen. Neben Russlandsteht China als zweites Zentrum der internationalenVernetzung besonders im Fokus. Auch hier strebt das Netzwerknoch in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit einemPartner aus der Wirtschaft den Aufbau einer eigenen Auslandsrepräsentanzan.Wie sehr sich das Netzwerk Logistik Leipzig-Halle internationalengagiert, davon zeugen auch seine zahlreichenMesseauftritte. Seit 2010 ist der Kooperationsverbund regelmäßigauf allen wichtigen Logistikmessen zwischen Asienund Europa vertreten. Auf der TransRussia etwa, der führendenLogistikmesse des russischsprachigen Raumes,präsentiert das Netzwerk den Standort Leipzig-Halle alsinternationale Drehscheibe für den Warenverkehr zwischenOst- und Westeuropa. Auch auf der weltweit größten Logis -tikmesse, der transport logistic in München und Shanghai,bewirbt das Netzwerk regelmäßig die Logistikregion Sachsen/Sachsen-Anhaltals „Gateway to Europe".Ein Beleg für die erfolgreiche branchenübergreifendeArbeit des Netzwerks Logistik Leipzig-Halle ist die im Jahr2011 geschlossene Kooperation mit dem Netzwerk „InsightE-Commerce": Diese Vereinigung benötigte ein Partnernetzwerkin den Bereichen Logistik und Fulfillment. Mit demNetzwerk Logistik Leipzig-Halle wurde ein Kooperationspartnergefunden, um gemeinsam die gesamte Wertschöpfungskettedes modernen, international aufgestelltenOnlinehandels noch effizienter widerspiegeln zu können.Stefan Hensel/Sandra HamannAnzeigeIHK zu LeipzigPartner für Verkehr und LogistikWeitere Informationen unter:www.leipzig.ihk.deTransport- und Logistikunternehmen sind die Verbindungsgliederder Wirtschaft. In den Zuständigkeitsbereich derIndustrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig, der sichüber die Stadt Leipzig, den Landkreis Nordsachsen und denLandkreis Leipzig erstreckt, fallen im Bereich Verkehr undLagerei mehr als 2 400 Unternehmen mit über 25 000 Mitarbeitern.Für ihr Know-how, ihre Entscheidungskompetenzsowie optimale wirtschaftliche Rahmenbedingungen engagiertsich die IHK zu Leipzig auch als Partner des NetzwerksLogistik Leipzig-Halle. Sie ist an der Diskussion zu Gesetzesänderungenbeteiligt und setzt sich für praxisnahe Lösungenein. Sie berät zu gewerblichen Voraussetzungen, dieTransportunternehmen erfüllen müssen, bietet umfangreicheVeranstaltungen an und engagiert sich, wenn Unternehmensich den Herausforderungen Mobilität und Expansionstellen. Die IHK steht im Dialog mit allen Beteiligtenfür den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, setzt sich ein fürdas Funktionieren des Wirtschaftsverkehrs und die Stärkungdes Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV).Die IHK zu Leipzig und das Netzwerk Logistik Leipzig-Hallebeteiligten sich am diesjährigen bundesweiten Tag der Logis -tik mit einer gemeinsamen Veranstaltung, die innovativeSoftwarelösungen aus dem Logistikbereich sowie den gezieltenEinsatz von Fahrzeugtelematik beleuchtete. Vom 4. bis7. Juni <strong>2013</strong> präsentiert sich die IHK zu Leipzig als Stand-Partner des Netzwerkes Logistik Leipzig-Halle auf der weltweitanerkannten Logistik-Leitmesse transport logistic inMünchen, wo die Standortvermarktung der LogistikregionLeipzig-Halle gegenüber Investoren im Vordergrund steht.Im September <strong>2013</strong> werden das Netzwerk Logistik und dieIHK zu Leipzig gemeinsam mit weiteren Partnern aktuelleVerkehrs- und Logistikthemen im Rahmen eines Forums ander Universität Leipzig diskutieren, z. B. die bevorstehendeInbetriebnahme des Mitteldeutschen S-Bahnnetz, die Bundesverkehrswegeplanung,Vernetzungsmöglichkeiten aus derIT-Wirtschaft und Railport-Systeme.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>31


Logistik-SpecialLeipzig-HalleLogistik-ModelllösungOstdeutsche Automobilzulieferer arbeiten an Konzept für Transport und Lagerung beschädigter Lithium-ZellenUm die vorhandenen Innovationspotenziale in denRegionen Ostdeutschlands durch den Aufbau unddie Stärkung von marktorientierten Bündnissen zufördern, hat das Bundesministerium für Bildung undForschung (BMBF) das Programm „Innovations foren“initiiert. In dem aktuell vom Automotive ClusterOstdeutschland (ACOD) geplanten Innovationsforum„Modelllösung Logistik für Elektrofahrzeuge –LOeMO“, liegt der Fokus auf dem Thema Gefahrguttransport.Eine besondere Herausforderung stellen dabei der Transportund die Lagerung von beschädigten Lithium-Zellen undBatteriemodulen dar, da zwischen Beschädigung und Entzündungder Batterien ein erheblicher zeitlicher Versatz auftretenkann. Für ganzheitliche Logistikkonzepte sind somitdas schädigungsfreie Handling, die Schädigungsprüfungund die gefahrenfreie Rückführung und Verwertung bestimmendeFaktoren.Im Rahmen des Innovationsforums soll deshalb ein Innovationsnetzwerkformiert werden, dass sich dem Aufbaueiner kosteneffizienten, serientauglichen Logistik-Modelllösungfür die Behandlung von Elektrofahrzeugen unterbesonderer Berücksichtigung des Logistikgutes „Lithium-Ionen-Batterie“ – LOeMO widmet.Die offizielle Kick-Off Veranstaltung fand am 3. Juni<strong>2013</strong> bei der Schnellecke Logistics Sachsen GmbH in Glauchaustatt.PM/CHDer Automotive Cluster Ostdeutschland(ACOD) ist die länderübergreifendeInitiative zur nachhaltigen Entwicklungder Automobilindustrie in Ostdeutschlandund umfasst die in den fünf neuenBundesländern aktiven Automobilhersteller,Zulieferer und Dienstleistersowie Forschungsinstitute und Verbände.Rund 130 Teilnehmer informiertensich über die automobile Zukunft undnutzten den ACOD-Kongress EndeFebruar dieses Jahres in Leipzig zumNetzwerken und Kontakte knüpfen.Foto: Rainer JustenWeitere Informationen unter:www.acod.deBFW Leipzig – im Netzwerk fest verknotetAnzeigeSeit mehr als 20 Jahren ist das Berufsförderungswerk Leipzig(BFW Leipzig) als Spezialist auf dem Gebiet der beruflichenRehabilitation tätig. Hier werden Menschen ausgebildetund bedarfsorientiert unterstützt, die durch Krankheit oderUnfall aus dem gewohnten Arbeitsleben scheiden mussten.Mit individuellen Qualifizierungs- und Integrationsmaßnahmenwerden neue Möglichkeiten für den Weg zurückin ein erfülltes Arbeitsleben angeboten.Zu den beruflichen Qualifizierungen gehören unter anderemdie Fachkraft für Lagerlogistik, der Fachlagerist, derKaufmann für Spedition und Logistikdienstleistungen sowieder Kaufmann im Groß- und Außenhandel, FachrichtungGroßhandel. Diese Berufe wurden gezielt aufgenommen,um auf den wachsenden Fachkräftebedarf in der sich umLeipzig ansiedelnden Logistikbranche zu reagieren.Aus diesem Angebot entwickelte sich schnell ein Interessevon Logistik-Unternehmen an dem Know How der Bildungseinrichtungin der spezialisierten Ausbildung von Fachpersonal.Dadurch, dass alle Teilnehmer, die eine beruflicheRehabilitation durchlaufen, vorab auf ihre berufliche Eignunggetestet werden, können sich die Unternehmen daraufverlassen, nicht nur neue Mitarbeiter mit Berufserfahrungeinzustellen, sondern auch Menschen, die motiviertihre zweite Chance auf dem Weg in Arbeit wahrnehmen.Diese Kompetenz bringt das BFW Leipzig seit fast fünf Jahrenals Mitglied im Netzwerk Logistik Leipzig/Halle e. V. ein.Corinna Schulze aus dem Bereich Marketing/Öffentlichkeitsarbeitwirkt aktiv im Arbeitskreis Personal mit. Hiernutzt sie nicht nur das Netzwerk zur Vermittlung der Absolventendes BFW Leipzig, sondern ist auch Ansprechpartnerinin Fragen der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften.Zudem vermittelt sie gleichzeitig Ansprechpartner ausder Bildungseinrichtung, die Unternehmen beispielsweisein Fragen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements beraten.Somit erweist sich Verknüpfung des BFW Leipzig mitden im Netzwerk vereinten Unternehmen und Institutionenals fruchtbringend für alle Beteiligten und macht letztlichauch den Erfolg des Netzwerkes Logistik aus.Berufsförderungswerk Leipziggemeinnützige GmbHCorinna SchulzeMarketing/ÖffentlichkeitsarbeitGeorg-Schumann-Straße 14804159 LeipzigTelefon: 0341 9175-306corinna.schulze@bfw-leipzig.dewww.bfw-leipzig.de32 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


Logistik-SpecialAnzeigeLeipzig-HalleKompetenzzentrum LogistikBildungsakademie Leuna und Interessengemeinschaft Bildung Leuna-Merseburg bieten individuell abgestimmteQualifizierungen vom Fachlageristen bis zum Logistikmeister anLogistik gilt als das Schmiermittel der Industrie. Auch wenn diese Funktion mittlerweile ITbasiertausgefüllt wird, sind es immer noch vor allem Menschen, die unterschiedlichste Güterim Takt der Fertigung beschaffen, bewegen und lagern. Die dafür notwendigen Kenntnisseund praktischen Fertigkeiten vermitteln die Bildungsakademie Leuna (BAL) und die InteressengemeinschaftBildung Leuna-Merseburg (IBLM). Aufbauend auf den langjährigen Erfahrungenin der Berufsaus- und weiterbildung als Prüfungsstandort der IHK Halle-Dessau undin Abstimmung mit den Partnern aus der Wirtschaft entsteht derzeit ein KompetenzzentrumLogistik. „Wir als bodenständiges Unternehmen setzen auf diese Entwicklung", betonte derGeschäftsführer der BAL/IBLM, Steffen Staake, im Gespräch mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong>. Welchekonkreten Angebote und Leistungen dahinter stehen, erklärt er im folgenden Interview.<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Im März startete erneutdie Umschulung zum „Fachlageristen". Wiemuss man sich dieses Berufsbild praktisch vorstellen?Steffen Staake: Die fachpraktische Ausbildung konzentriertsich auf die Fachgebiete Güter annehmen und kontrollieren Güter lagern Güter bearbeiten Güter im Betrieb transportieren Güter kommissionieren Güter verpacken Güter verladen Güter versenden.Außerdem erwerben die Teilnehmer den Gabelstaplerführerschein.Unsere Umschulung führt innerhalb von 16 Monatenmit der Prüfung vor der IHK zum Berufsabschluss.Auch eine betriebliche Erstausbildung zum „Fachlageristen"bei einem Partnerunternehmen der BAL/IBLMist möglich. Diese dauert zwei Jahre und bildet dieVorstufe für die dreijährige Ausbildung zur FachkraftLagerlogistik. Der Ausbildungsberuf „Fachlagerist"bietet aufgrund der vereinfachten Inhalte auch leis -tungsschwächeren Schülern die Möglichkeit, einenvollwertigen Berufsabschluss zu erlangen. So bekommendie Unternehmen die Chance, ein bisher kaumgenutztes Fachkräftepotenzial zu erschließen.WJ: Die Umschulung zum Fachlageristen bietenSie seit 2007 an. Sie wird sicherlich einBestandteil des gerade entstehenden KompetenzzentrumsLogistik sein. Was wird nochdazu gehören?Staake: Ja, die Umschulung „Fachlagerist" ist nurein Bestandteil des Kompetenzzentrums. Wir bietenzudem mit der dualen Ausbildung und der berufsbegleitendenFortbildung zum „Geprüften Logistikmeister"die gesamte Qualifizierungspalette an. Längerfristigwollen wir uns auch diesbezüglich stärkerin der Berufsorientierung engagieren. Die Ausbildungsgängeselbst gestalten wir komplex oder modular.Damit reagieren wir auf die Gegebenheiten vielerUnternehmen, dass sie ihre Lehrlinge nicht in alleBereiche der Logistik einführen können und Teile derpraktischen Ausbildung uns anvertrauen möchten.WJ: Woher beziehen Sie die dafür notwendigenKompetenzen?Staake: Mit unserer über 20-jährigen Erfahrung,der Anerkennung als IHK-Prüfungsstandort sowiedurch die Zusammenarbeit mit den Unternehmen alsauch der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter und denjeweiligen Berufsschulen haben wir viel Know-howim eigenen Hause aufgebaut. Zudem können wir vonunserem Wissen aus den Bereichen Chemie, Metallund Elektrotechnik profitieren. Hier bieten wir bereitsdas komplette Spektrum, angefangen von der Berufsorientierungfür Schüler der 7.-9. Klassen über dieErstausbildung und Aufstiegsqualifizierung von Facharbeiternbis hin zur Umschulung von Langzeitarbeitslosenund Anpassungsqualifizierungen vongestandenen älteren Mitarbeitern, an. Außerdem istuns das Feld Logistik aus den Qualifizierungen inden kaufmännischen Berufen nicht ganz fremd.Schließlich bauen wir gerade ein Gebäude um,in dem realitätsnah logistische Prozesse gestaltetwerden können. Dort werden wir eine Verpackungs -strecke sowie eine Trainingsstrecke für Gabelstaplereinrichten.WJ: Was spricht außerdem für die BildungsakademieLeuna/Interessengemeinschaft BildungLeuna-Merseburg?Staake: Unter anderem unsere Vermittlungsquote:Bisher haben wir es geschafft die Teilnehmer unsererAusbildungsgänge und Schulungen mit einerErfolgsquote von 75 bis 100 Prozent in den Arbeitsmarktzu vermitteln.Gespräch: Claudia HillmannWeitere Informationen unter:www.bal.de<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>33


Logistik-SpecialAnzeigeLeipzig-HallePartner für KontinuitätErfolgreiche Unternehmer brauchen qualifizierte, strategische und nachhaltige PersonalarbeitGute und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterstellen den wichtigsten Erfolgsfaktor fürUnternehmen dar. Doch oft sind Unternehmer mitdem Tagesgeschäft so in Anspruch genommen, dassdie kontinuierliche Personalarbeit auf der Streckebleibt. Hier ist Unterstützung von außen gefragt.Helmut Froböse, seit mehr als 30 Jahren Personalleitermit Leidenschaft, kann auf einen reichen Erfahrungsschatzim Personalmanagement zugreifen. Vorallem kleine und mittlere Unternehmen könnendavon profitieren.Wie sieht gute und effektive Personalarbeit aus?Personalarbeit heißt nicht nur: Bewerber suchen und einstellen.Die kontinuierliche Betreuung der Belegschaft, dieErarbeitung von Weiterbildungsstrategien, Qualitätssicherung,Personalbindungsmaßnahmen aber auch, wenn notwendig,die Personalfreisetzung gehören dazu. Personalarbeitmuss transparent sein und die Mitarbeiterinnen undMitarbeiter mitnehmen – sie sollten stolz auf ihr Unternehmensein, schließlich sind sie der wichtigste Wirtschaftsfaktor.Wie können Sie Unternehmen dabei unterstützen?Da Personalmanagement nachhaltig sein muss, gehen wirvor Ort in die Unternehmen und erarbeiten nach Gesprächenmit der Geschäftsführung maßgeschneiderte Lösungsvorschlägeund begleiten die Umsetzung. Wir entwickelnbetriebsspezifische Konzepte, die langfristig qualifiziertes,motiviertes und engagiertes Personal sichern. Denn nur wergutes Personal an Bord hat, das sich mit dem Unternehmenidentifiziert, wird seine Existenz aufrecht erhalten können.Welche Empfehlungen haben Sie für die Logistikbranche?Für mich ist die Logistikbranche eine Branche der Zukunft.Aus meiner langjährigen Erfahrung als Personalleiter derSchnellecke Group weiß ich, wie schnell und flexibel hierzeitlich und personell reagiert werden muss. Für diese Einsatzbereitschaftmüssen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterauch entsprechend entlohnt werden. Das Entgelt ist sicherlichkein langfristiger Motivator, es muss aber so bemessensein, dass der Unterhalt ohne zusätzliche Aufstockungsleistungengesichert ist.Das Gespräch führte Simone PflugHelmut F.R. Froböse Personalbetriebswirt, Personalleiter in Zulieferunternehmender deutschenund europäischen Fahrzeugindustrie, Zentralbereichsleiter Personalin der Sparte Produktion,Zulieferunternehmen Automobilindustrie,zusätzlichProjekte Logistik/Spedition, Geschäftsführender Gesellschaftereines Personaldienstleistungsunternehmens, Externes PersonalmanagementHelmut F.R. FroböseKarl-Kröner-Straße 601445 RadebeulTelefon: 0351 8301795Mobil: 0171 4892419expers.froboese@t-online.deErfahrungsaustausch in ChinaSachsen-Anhalts Minister für Landesentwicklungund Verkehr, Thomas Webel, fuhr Mitte Mai <strong>2013</strong>gemeinsam mit einer Delegation der IHK Magdeburgzu einem Arbeitsbesuch nach China.Dabei fanden Gespräche mit Vertretern des Rates für Infrastrukturender Provinz Fujian zu den Themen Stadtentwicklungund Logistik statt. Während eines Besuchs desFujian Mawei Hafens tauschte sich die Umschlags- undHandelsgesellschaft Haldensleben mbH mit dem Fujian-Hafenmanagement aus. Die ersten Kontakte dafür wurdenauf der 5. Internationalen Fachmesse für Logistik, Telematikund Transport Anfang Juni 2012 in Shanghai geknüpft,wo Sachsen-Anhalt zusammen mit dem Hafen Hamburgund dem Netzwerk Logistik Leipzig-Halle vertreten war.Thomas Webel, Sachsen-Anhalts Minis -ter für Landesentwicklung und Verkehr,erfüllt die Anfang Juni 2012 in Shanghaiunterzeichnete Kooperationsvereinbarungmit der Provinz Fujian weiter mitLeben.Foto: Bilddatenbank Sachsen-Anhalt/Ministerium für Landesentwicklungund Verkehr34 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


Logistik-SpecialAnzeigeLeipzig-HalleSie haben die Lehrstellen undJobs, wir die Bewerber!Der gemeinsame Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeitund des Jobcenter Leipzig bietet ein umfassendes Dienstleistungsangebotan, das speziell auf die Bedürfnisse vonUnternehmen ausgerichtet ist – schnell, kompetent undzuverlässig. Er vermittelt passende Fachkräfte, gibt finanzielleUnterstützung und berät zu allen Fragen rund umQualifizierung von Beschäftigten. Und das völlig kostenfrei.Alle Vorteile auf einen Blick…Ihre persönliche Ansprechpartnerin bzw.Ihr persönlicher AnsprechpartnerProfessionelle Beratung und Unterstützung für alle Personaldienstleistungenaus einer Hand – schon ab dem erstenKontakt.Unmittelbare ErreichbarkeitSie erreichen den Arbeitgeber-Service persönlich in derArbeitsagentur bzw. im Jobcenter Leipzig oder telefonischunter der Servicerufnummer für Arbeitgeber:01801 664466(Festnetzpreis 3,9 ct/min; Mobilfunkpreise höchstens 42 ct/min)Schneller, kompetenter und zuverlässiger ServiceDer schnellste Weg zum geeigneten Azubi oder Mitarbeiter– mit einer auf Ihre Anforderungen und Wünsche abgestimmtenArbeits- und Ausbildungsstellenvermittlung. NutzenSie auch unsere JOBBÖRSE und greifen Sie auf denbundesweiten Bewerberpool zu.BranchenkompetenzWir beobachten und analysieren für Sie Marktveränderungenauf dem nationalen und regionalen Arbeitsmarkt undinformieren Sie über aktuelle Trends, Entwicklungen undüber Neuerungen.Umfassende BeratungGemeinsam mit Ihnen entwickeln wir auf Ihre Bedürfnisseabgestimmte Dienstleistungsangebote und beraten Sie zuArbeitsmarkt-/Ausbildungs- oder Personalthemen.Zusätzliche Informationen direkt an IhrenSchreibtischAbonnieren Sie unseren Arbeitgeber-Newsletter – so bekommenSie die wichtigsten Informationen zum Arbeits- undAusbildungsmarkt direkt an Ihren Arbeitsplatz.www.arbeitsagentur.dewww.leipzig.de/jobcenterMehrWert 50plus –Vorsprung durch ErfahrungIm Jahr 20<strong>05</strong> wurde das Bundesprogramm „Perspektive 50plus“ ins Leben gerufen. Es fördert regionaleProjekte zur Integration älterer Arbeitnehmer ins Berufsleben.Die drei Jobcenter Leipzig, Nordsachsen und das Kommunale Jobcenter Landkreis Leipzig haben sichunter der Bezeichnung „Mehrwert 50plus – Vorsprung durch Erfahrung“ zu einem gemeinsamenFörderpakt zusammengeschlossen. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Mehr als 1.200 lebensältereMenschen konnten im vergangenen Jahr wieder im Arbeitsleben integriert werden.Das Besondere an diesem Förderprogramm ist der doppelte Ansatz. Zum einen arbeiten spezialisierteVermittlungsfachkräfte intensiv mit den älteren Arbeitsuchenden zusammen, um diese zu qualifizierenund fit für den Arbeitsmarkt zu machen. Zum anderen werden Unternehmen von den Arbeitgeberberaterndes Projekts direkt angesprochen, um die Dienstleistungen rund um die Vermittlunglebensälterer Bewerber vorzustellen.Über den Internetauftritt des Projekts unter www.mehrwert50plus.de haben Arbeitgeber auch dieMöglichkeit, sich selbst vorab einen Eindruck von potenziellen Mitarbeitern zu machen. Unter derRubrik Bewerberpool sind dort Bewerberprofile und – seit neuestem – Bewerber videos eingestellt.Weitere Informationen: www.mehrwert50plus.deUnterstützt und gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und SozialesSie suchenMitarbeitermit Erfahrung?Stimmt der Mix aus Jung & Alt?Wir bieten für Ihr Unternehmen:bedarfsgerechte Vermittlung vonlebenserfahrenen Arbeitskräftenbedarfsorientierte Qualifizierungfür den konkreten ArbeitsplatzInformationen und Hilfe beimBeantragen von FördermittelnSo erreichen Sie Ihr Jobcenter:Leipzig: Tel. 0341 462 44 234Landkreis Leipzig: Tel. 03437 984-2970Nordsachen (Delitzsch-Eilenburg): Tel. 034202 33-218Nordsachsen (Oschatz-Torgau): Tel. 03421 77 52 54BewerberVideosmehrwert50plus.de<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>35


Logistik-SpecialLeipzig-HalleWartungszentrum der AntonowIn Leipzig wird das einzige europäische Wartungszentrum für Maschinen des Typs Antonow 124 betriebenIm Beisein des Ministerpräsidenten des FreistaatesSachsen, Stanislaw Tillich, und des Ministerprä -sidenten des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. ReinerHaseloff, übergaben am 16. Januar dieses JahresMarkus Kopp, Vorstand der Mitteldeutschen AirportHolding, und Dierk Näther, Geschäftsführerdes Leipzig/Halle Airports, offiziell den innerhalbeines Jahres errichteten Wartungshangar an dieVolga-Dnepr Technics GmbH.Der Hangar dient der Volga-Dnepr Technics GmbH, einemam Flughafen ansässigen Tochterunternehmen der Volga-Dnepr-Gruppe, als Wartungsbasis. Bereits seit 2007 wirdam Leipzig/Halle Airport das einzige europäische Wartungszentrumfür Maschinen des Typs Antonow 124 betrieben,das größte in Serie gebaute Frachtflugzeug der Welt.Mit der Inbetriebnahme steht Volga-Dnepr Technics jetztam Leipzig/Halle Airport ein Hangar zur Verfügung, derFlugzeuge bis zur Größe einer Antonow 124 oder AirbusA 380 aufnehmen kann. An das Gebäude angeschlossenist ein Vorfeld mit direkter Anbindung an das Start- undLandebahnsystem. Bis zu fünf Maschinen des Typs Antonow124 beziehungsweise Boeing 747 finden auf demVorfeld Platz.„Der Hangar bietet unserem Partner Volga-Dnepr Technicsdie Möglichkeit, in modernen Räumlichkeiten wetter -unabhängig Wartungsarbeiten an Flugzeugen sowohl russischerals auch westlicher Bauart durchzuführen. Mit derÜbernahme der neuen Wartungsbasis beginnt ein weiteresKapitel unserer sehr guten und freundschaftlichenZusammenarbeit.“, so Dierk Näther, Geschäftsführer desLeipzig/Halle Airports.PM/CHEine Antonow 124 parkt vor demWartungshangar.Foto: Leipzig/Halle AirportImmer auf richtiger FrequenzIntuitiver Fremdsprachenerwerb mit inlingua: Verstehen und verstanden werdenAnzeigeDie Geschäftstätigkeit der mitteldeutschen Unternehmenwird immer internationaler. Sie erschließen sich zunehmendneue Märkte außerhalb Deutschlands, beziehenZulieferleistungen aus dem Ausland, folgen ihren Kundenin andere Länder oder beschäftigen ausländische Mitarbeiter.Hinzu kommt, dass eine funktionierende persönlicheKommunikation mehr denn je über den Erfolg vonGeschäftsabschlüssen oder der Zusammenarbeit im Teamentscheidet. Verstehen und verstanden werden nicht nurin der eigenen Muttersprache ist also heute für viele Berufstätigeein Muss. Doch wie erlangen auch Nicht-Fremdsprachenexpertenanwendungsbereite Hör- und Sprechfähigkeiten?Dieser Herausforderung stellen sich seit über20 Jahren die inlingua-Sprachschulen Leipzig, Halle undDessau.„Wir holen die Lernenden dort ab, wo sie mit ihrem Kenntnisstandtatsächlich sind“, erläutert Elisabeth Böhmert,stellvertretende Schulleiterin der inlingua SprachschuleLeipzig GmbH den ersten Schritt zum Erfolg. Parallel dazubespricht sie mit dem Kunden dessen Anforderungen, Zieleund zeitliche Möglichkeiten. Daraufhin abgestimmt erstelltinlingua ein individuelles Angebot. So kann der Unterrichteinzeln oder in einer kleinen Gruppe,als offener Kurs oder mit einem spezifischenBranchenbezug versehen, in denRäumen von inlingua oder in der eigenenFirma stattfinden. Ganz neu ist dasProgramm Speed Lingua, das zunächstdas Gehör des Lernenden für die Frequenzder gewünschten Zielspracheschärft. Das patentierte Verfahren verbessertüber das Hörverstehen die Ausspracheund die Sprechfähigkeit.Allen Kursen ist gleich, dass sie von Muttersprachlern ge -führt werden und dabei ausschließlich in der Zielsprachekommuniziert wird. „Gelernt wird durch Sprechen“, beschreibtBöhmert das zentrale Prinzip bei inlingua. Die Lehrmate -rialien sind für die Lehrer zusätzlich über iPad verfügbar.Ebenso können die Kursteilnehmer über eine personalisierteOnline-Lernplattform an jedem Ort der Welt Aufgaben lösenund sich mit ihrem Lehrer austauschen. Darüber hinaus hatdie pädagogische Leitung stets ein offenes Ohr für ihre Kundenund bringt dadurch ebenfalls deren Lernfortschritt voran.CHinlingua SprachschuleLeipzig GmbHPrager Straße 3604317 LeipzigTelefon: +49 341 2171475Telefax: +49 341 2171476info@inlingua-leipzig.comwww.inlingua-leipzig.com36 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


Im Expresstempo bedient DHL den Weltmarkt – seit 2008 auchvon Leipzig/Halle aus. Wir setzen dabei auf die Stärken der Region,mit der wir auch in Zukunft gemeinsam wachsen wollen.


Logistik-SpecialLeipzig-HalleUmfassende LogistikforschungKompetenzzentrum der Logistik an der Technischen Universität Dresden bündelt alle relevanten ArbeitsgebieteFünf Professuren aus vier Fakultäten der TU Dresden mitdem Arbeitsschwerpunkt Logistik bilden derzeit die Basisdes gemeinsamen Kompetenzzentrums „Dresdner Logistik-Innovationsverbund" (DLIV) der Technischen UniversitätDresden.Dazu gehört die Professur für Industrielles Management,für Bahnverkehr, öffentlichen Stadt- und Regionalverkehr,für Betriebswirtschaftslehre, für Technische Logistik sowiefür Modellierung und Simulation. Der DLIV soll die interdisziplinäreForschung und Entwicklung auf dem Gebiet derLogistik an der TU Dresden fördern, die angemessene Vertretungder Logistik in der Lehre an der TU Dresden entwickelnsowie durch kompetente Beratung zur praxiswirksamenUmsetzung der Ergebnisse wissenschaftlicher Arbeitbeitragen. Seine Arbeit zielt auf eine Intensivierung des wissenschaftlichenLebens im Fachgebiet. Durch die Zusammenarbeitwird eine gegenseitige Ergänzung der langfristigenForschung und der strategischen Konzeptionen der Mitgliederdes Verbunds unterstützt.Neben dem wissenschaftlichen Aspekt soll auch der Wissenstransferzur Industrie und Wirtschaft durch den Verbundnachhaltig gebessert und eine intensive projektbezogeneZusammenarbeit angestrebt werden. Durch die Kompetenzender einzelnen Professuren haben die Unternehmenaus der Wirtschaft und Industrie die Gelegenheit, Problemstellungeninterdisziplinär zu lösen und somit auf sieabgestimmte Lösungsvorschläge im Bereich der Logistik zuerhalten.Die einzelnen Arbeitsgebiete beschäftigen sich mit Industriellem Management, Produktionswirtschaft,Logistik Eisenbahn, Werkseisenbahnen und ÖPNV Quantitativen und qualitativen Verfahren im BereichOR, Management-Methoden Innerbetrieblichen Transportsystemen Rechnerunterstützter Planung, kontinuierlicherEntwicklung und aufgabenspezifischer Steuerungvon Produktions- und LogistikprozessenWeitere Informationen unter:http://tu-dresden.de/forschung/forschungskompetenz/kompetenzzentren/dlivWachstumshilfeLogistikPlan projektiert Szenarien für wachstumsstarke UnternehmenAnzeige„Im Moment unterstützen wir viele Unternehmen aufWachstumskurs: Hält eine gute Auftragslage über längereZeit an, gelangen Unternehmen – oft sogar überraschendschnell – an ihre Flächen- und Kapazitätsgrenzen. Anstellestrategischer Konzepte sind dann pragmatische Lösungengefragt, die sich kurzfristig umsetzen lassen", umreißtStefan Gärtner, Geschäftsführer der LogistikPlan GmbH, denHintergrund des neuen Beratungsprogrammes mit dem Titel„Meine Fabrik der Zukunft". Es basiert auf einer gemeinsamenEntwicklung von LogistikPlan mit der TU Dresdenund dem RKW Sachsen.Mit einfachen Prognose- und Szenariotechniken, mo -dularen Planungsbausteinen und einem monetären Bewertungsmodellunterstützt der Spezialist für Logistik- undFabrikplanung die vorausschauende Wachstumsplanungvon Unternehmen. Die Methodik liefert klare Aussagen zumstrategischen Nutzwert, zur Machbarkeit und Wirtschaftlichkeitvon möglichen Standort-Szenarien. Auf dieser Grundlagekönnen produzierende Unternehmen dann flexibelgestaltete Ausbaustufen für Gebäude, Maschinen und Personalfestlegen, aber auch mögliche Zukauf-, InsourcingoderOutsourcing-Entscheidungen treffen.Wie dies funktioniert, zeigt das Referenzbeispiel StaatsweingutSchloss Wackerbarth. Ausgangspunkt war die positiveAbsatzentwicklung, die das Unternehmen an die Kapazitätsgrenzenim Verarbeitungs- und Lagerkomplex brachte.Kurzfristig schufen die Dresdner Experten Maßnahmen zurOptimierung der Flächennutzung. Aus der prognostiziertenErtrags- und Marktentwicklung und den Ernteergebnissender Vergangenheit entwickelten sie anschließend drei Zukunftsszenarien,leiteten daraus Investitions- und Outsourcing-Anforderungen für Wackerbarth ab und bewerteten derenKosten.Für die vorausschauende Standortentwicklungvon Produktionsunternehmensetzt LogistikPlan spezielle Szenariotechnikenein.Grafik: Archlab/LogistikPlanI m p u l s e . K o n z e p t e . L ö s u n g e n .LogistikPlan GmbHHübnerstraße 8D-01069 DresdenTelefon: +49 351 87742-30Telefax: +49 351 87742-33info@logistikplan.dewww.logistikplan.de38 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


Logistik-SpecialLeipzig-HalleEinmaliger BranchentreffExperten der Krankenhauslogistik tauschen sich in Leipzig ausBlick auf die Fachausstellung dermed.Logistica.Foto: Leipziger Messe GmbH/Martin KlindtworthRund 600 Besucher kamen am 15. und 16. Mai <strong>2013</strong>zur med.Logistica, dem einzigen Branchentreffpunktfür Krankenhauslogistik in Deutschland. Sienutzten das qualitativ hochwertige Kongressprogrammzur Weiterbildung und informierten sich inder Fachausstellung über Innovationen. BesonderesHighlight war in diesem Jahr der erste Logistiker-Stammtisch.Der größte Teil der Besucher (61 Prozent) ist in Krankenhäuserntätig, vor allem in Kliniken mit über 500 Betten.Rund 60 Prozent sind (Top)-Entscheider. Auf besonderesInteresse stießen im Kongress die Krankenhauslogistik imBauplanungsprozess, die Patienten- und Entsorgungslogistik,OP-Logistik, Sterilgutlogistik und die Einkaufsorganisation.Am Vorabend markierte der erste Logistiker-Stammtischden Auftakt der med.Logistica. Rund 40 Fachleute aus allenTeilen der Bundesrepublik und aus Österreich nutzten ihn,um sich mit ihren Kollegen bereits im Vorfeld über aktuelleThemen auszutauschen. Höhepunkt des Abends war dieBesichtigung des Leipziger DHL Hub. Der Einblick in Europasmodernsten Umschlagplatz für Luftfracht und die intensivenGespräche untereinander kamen bei den Krankenhauslogistikernsehr gut an. Dies unterstreicht Stefan Woche,Geschäftsführer der HELIOS Facility-Management Mitte:"Es gab einen intensiven Austausch zwischen den Kollegenbeim Stammtisch. Das war ein echter Gewinn für mein Netzwerk.Auch die Exkursion hat mir sehr gut gefallen. Das DHLHub hat einen tollen Blick über den Tellerrand geboten, daswar schon etwas ganz anderes als unser tägliches Geschäft!"PM/CHAnzeigeWeiterbildung in Leipzig führt zu garantierter FestanstellungTÜV Rheinland sucht angehende Logistik-ProfisIn Leipzig ab Herbst besonders begehrt:Logistik-Profis mit Gabelstapler-Führerschein.(Quelle: TÜV Rheinland Akademie)TÜV Rheinland AkademieIhr regionaler Ansprechpartner:Mathias RaaschTelefon: 0341 594025111mathias.raasch@de.tuv.comwww.tuv.comPersonalmangel in der lokalen Logistikbranche /Leipziger TÜV Rheinland Akademie schult Arbeitssuchendezusammen mit der Firma Avance ab Junizu Logistik-Profis / Arbeitsvertrag nach Lehrgangs -ende garantiertLeipzig. In der Logistikbranche ist fehlendes Personal einbesonderes Problem: Jedes zweite Unternehmen schätztden Fachkräftemangel als bedrohlich für die eigene Entwicklungein, so eine aktuelle Umfrage des Bundesverbandesfür Materialwirtschaft, Einkauf und Logis tik (BME).Auch in Leipzig werden ab Herbst speziell ausgebildeteMitarbeiter für die Arbeit in Lagern der Automobilzulieferindustriebenötigt. Die TÜV Rheinland Akademie in der Hans-Weigel-Straße 2a sorgt jetzt zusammen mit der FirmaAvance dafür, dass dann auch Arbeitssuchende ohne entsprechendeVorkenntnisse einen festen Arbeitsplatz antretenkönnen. Ab Juni können sie in einem 6-monatigen Kurssämtliche Arbeitsschritte in einem entsprechenden Wa -renlager kennenlernen. Sie erfahren, welche besonderenAufgaben der Güterkreislauf im Automotive-Bereich mitsich bringt und absolvieren eine Gabelstapler-Ausbildung.Alle Teilnehmer erhalten am Ende des Lehrgangs ein Arbeitsplatzangebot.Weitere Informationen und Anmeldung:Tel. 0341-594 025 111Nach erfolgreichem Abschluss des Lehrgangs dürfen diefrisch gebackenen Logistik-Profis prompt ihren ersten Arbeitsvertragim neuen Berufsfeld unterzeichnen. Ab Septemberkönnen sie eine Stelle in neu errichteten Warenlagern imLeipziger Norden antreten. Hier wickeln sie diverse Logis -tikprozesse ab, führen einfache Vormontagen durch undgewährleisten, dass benötige Teile bei Kunden genau danneintreffen, wenn sie benötigt werden. Die Teilnahme an derQualifizierung mit Einstellungszusage kann in Absprachemit der Bundesagentur für Arbeit und dem zuständigen Jobcentergefördert werden.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>39


Logistik-SpecialLeipzig-HalleHolzlogistikInnovation: Abkehr von der Nachhaltigkeit in der Holzwirtschaft oder deren Zukunft?Die Bedeutung des neuen alten Wertstoffs Holz istin den vergangenen Jahren permanent gewachsen.Passen da Innovation und Nachhaltigkeit in der Holzwirtschaftnoch zusammen oder stehen sie gar imWiderspruch zueinander? Die Tagung „Holzlogistik“widmete sich am 23. April <strong>2013</strong> im Schloss Hundisburgdieser Frage.Innovation und Nachhaltigkeit sind zwei Begriffe, mit denensich die Veranstalter der diesjährigen Tagung Holzlogistik,das Fraunhofer IFF und die AGDW – Die Waldeigentümer,problemlos identifizieren können. Doch wie lässt sich inZeiten hocheffizienter Erntemethoden, wachsenden Hungersnach dem Wertstoff Holz und zwingender Profitabilitätbeides miteinander in Einklang bringen? Wie passenin der Holzproduktion Beschleunigung auf der einen Seiteund Nachhaltigkeit auf der anderen noch zusammen?Dr. Ina Ehrhardt vom Fraunhofer IFF sieht hier einendeutlichen Ansatzpunkt für Diskussionen. „Wir sehen, dasssich der Zwang zu Innovation und nachhaltigem Arbeitenin der Holz- und Forstwirtschaft keineswegs ausschließen.Ganz im Gegenteil bietet gerade das Zusammenspiel beiderFaktoren Chancen für Wachstum und steigende Wettbewerbsfähigkeitfür alle beteiligten Unternehmen. EineFrage ist jedoch, welche Innovationen beispielsweise diegrößten positiven Effekte für eine gemeinsame Zukunftaller Akteure haben. Hierfür muss die Branche noch Antwortenfinden.“Weitere Informationen unter:www.iff.fraunhofer.deHier stimmt die Chemie – umfassende Logistiklösungenvon L. Wackler Wwe. Nachf. GmbHTerminal in Wilsdruff expandiert mit hochmoderner Lager- und LogistikhalleAnzeigeIm Gewerbegebiet Wilsdruff bei Dresden, mit unmittelbarerAnbindung an die Bundesautobahn 4, sitzt diesächsische Niederlassung der L. Wackler Wwe. Nachf.GmbH.Mit der Inbetriebnahme einer neu erbauten Logistikhalleim Januar <strong>2013</strong> konnten die Lager- und Logistikkapazitätender erst 2008 errichteten Speditionsanlage um 13.600Quadratmeter erweitert werden. Neben einer weiteren Hallefür Lebenmittel mit 10.000 Paletten-Stellplätzen bietet dieneue Logistikhalle in 3 Brandabschnitten Platz für 15.000Europaletten und ein 3.000 Quadratmeter großes Blocklager.Eine Kommissionierbühne mit einer Fläche von 1.600Quadratmetern sowie ein moderner Büro- und Sozialkomplexrunden das räumliche Portfolio ab. Der Neubau verfügtüber Technik und IT- Equipment auf höchstem Niveauund wird auch anspruchsvollsten industriellen Kunden inHinsicht auf Staubentwicklung, maximale Sicherheit undLagermöglichkeit für Stoffe der Wassergefährdungsklassen(WGK) I, II und III gerecht. Beim vorbeugenden Brandschutzwurde auf 6.000 Quadratmetern Fläche ein Konzept realisiert,welches die Lagerung von Produkten aus 100% Kunststofferlaubt. Das in Bereichen Ex-geschützte Gebäude erfülltalle Voraussetzungen für die Lagerung von entzündlichenFlüssigkeiten der Kategorien R 6 bis R 12, das entsprechendeZulassungsverfahren läuft derzeit.Logistik ohne Grenzen – das breite Dienstleistungsspektrumreicht von der reinen Lagerhaltung über umfassendeLogistikberatung, Full-Service- und Inhouse-Logistik,Value-Added-Services bis hin zu Kontraktlogistik. Durchdie Anbindung an das leistungsstarke europäische Cargo-Line-Netzwerk werden die Beschaffungslogistik sowie Dis -tribution zum Endkunden in zuverlässiger, zertifizierterQualität sichergestellt und in einem perfekten Zusammenspielvon Logistik und Spedition individuelle Logistiklösungenverwirklicht. Die Fachleute von Wackler beraten Siegern, wie Sie das umfangreiche Angebot optimal für sichnutzen können.KontaktBeratung & Verkauf LogistikGerd SchurathTelefon: 035204 285211gerd.schurath@wackler.deL. Wackler Wwe. Nachf. GmbHHühndorfer Höhe 201723 Wilsdruffwww.wackler.cargoline-gruppe.de40 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


Logistik-SpecialAnzeigePeter Brumlich im Gespräch mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong>:Leipzig-HalleRund um die Uhr im Einsatz„Unsere Zuverlässigkeit muss nicht nur existent sein. Sie muss auch vom Kunden wahrgenommen werden.“<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Auf Ihrer Homepage steht,dass die Spedition Peter Brumlich ein Unternehmenmit Tradition ist. Worin besteht diese?Peter Brumlich: Bereits im Gründungsjahr 1992bedienten wir mit einem kleinen Fahrzeug Unternehmen,die bis heute zum Kundenstamm gehören.Zudem ist die Spedition von Anfang an fest in denHänden einer ganzen Familie.WJ: Was ist Ihre Hauptkompetenz?Brumlich: Diese liegt im flexiblen Lieferverkehr. Dafür uns kein Sonntagsfahrverbot gilt, können wir 365Tage im Jahr unsere Kunden bedienen.WJ: Wie wirken Sie im Logistik-Netzwerk mit?Brumlich: Wir nehmen regelmäßig an allen Sitzungenund Befragungen teil, damit die Belange undInteressen auch aus Sicht der kleinen Speditionenvertreten werden und um aktiv an Veränderungenmitwirken zu können.WJ: Worin sehen Sie derzeit die größten Herausforderungenfür Ihr Unternehmen?Brumlich: Diese besteht meines Erachtens einfachdarin, die Familientradition und über 20-jährige Firmentätigkeitunter den neuen wirtschaftlichen Rahmenbedingungenfortzuführen, sowie neue und bestehendeKunden gleichsam zufriedenzustellen. Dazugehört auch die Sicherung des Fachkräftenachwuchsessowie der Unternehmensnachfolge.WJ: Wie stellen Sie sich darauf ein?Brumlich: Indem wir schon heute Jahre vorausdenkenund uns nicht auf dem Erreichten ausruhen.Ebenso werden wir weiterhin aktiv im Netzwerk mitwirken,um solche Herausforderungen und Themengemeinsam mit Partnern angehen zu können.Gespräch: Claudia HillmannWeitere Informationen unter:www.SpeditionPeterBrumlich.deAnzeigeImmer was auf LagerciT Leipzig baut Qualifizierungen im Bereich Spedition/Logistik weiter ausHier sollte nichts ins Rutschen kommen!Doreen Oehmichen leitet das fachgerechteVerpacken einer Palette an.Projekt- undWeiterbildungsanfragen:GeschäftsführerinFrau Antje HauptciT Leipzig GmbHLutherstraße 1004315 LeipzigTelefon: 0341 68707-0ahaupt@cit-leipzig.dewww.cit-leipzig.deBei der ciT Leipzig GmbH erlernen derzeit 71 von über 500Erwachsenen eine Tätigkeit in der Speditionsdienstleistung,in der Logistik und im Kurier-, Express- und Postdienstleis -terbereich im Rahmen einer Umschulung oder in einer kürzerenWeiterbildung.„Der Anteil der Leipziger, die sich bei uns qualifizierenund in dieser Branche eine Arbeit aufnehmen, ist in letzterZeit stetig gewachsen“ freut sich Doreen Oehmichen, FachbereichsleiterinLager/Logistik bei ciT. „In Leipzig und Umlandsind wir vor allem für unser Bildungsengagement in IT-Berufenund in kaufmännischen Weiterbildungen bekannt – darüberhinaus haben wir in letzter Zeit folgerichtig investiertund können besonders hinsichtlich der angepassten modularenQualifizierung in den Bereichen Spedition, Lager undLogistik nun auch eine größere Anzahl von Teilnehmernbedarfsgerecht und effizient ausbilden. Kleingruppenarbeitund Klausursystem sind bei ciT Leipzig IT-gestützt und imUnternehmen über Jahre kontinuierlich weiterentwickeltworden. Dies sichert uns ein schnelles Agieren am Weiterbildungsmarktbei Umschulungen, bei Kurzmaßnahmen, inder Verbundausbildung und auch bei betrieblichen Qualifizierungenvon Mitarbeitern aus anderen Firmen – bei gleichbleibenderQualität.“Die 35-jährige Fachbereichsleiterin und ihre vier Fachdozentenbelassen es aber nicht dabei: sie wissen, dass sichJobs im Logistikbereich nicht nur am Bildschirm abspielen.Ein betriebsinternes Lager wurde Anfang dieses Jahres weiterausgebaut, mit Erfassungs- und Bestellsystem bestücktund arbeitet nun auch als Dienstleister für die Verwaltungsmitarbeitervon ciT Leipzig, mithin ein ideales Er -probungsfeld für die hier lernenden Fachlageristen undKEP-Mitarbeiter: „Unternehmen, die bei uns für dieses Lagerinteressantes Know-how überlassen oder ein System tes -ten wollen, sind bei uns gern gesehene Partner“, so DoreenOehmichen.Die ciT Leipzig GmbH ist seit dem Jahr 1999 in der LeipzigerRegion in der Ausbildung, Weiterbildung sowie UmschulungErwachsener tätig und seit 2012 Mitglied im NetzwerkLogistik Leipzig-Halle. Jährlich verlassen ca. 250 Qualifiziertedie ciT Leipzig, um in den Tätigkeitsfeldern IT,Medien, in der kaufmännischen Sachbearbeitung, im BereichLager/Logistik, in der Industrie, im Groß- und Einzelhandel,im Immobilienbereich und im Gesundheitswesen eineneue Arbeit aufzunehmen. Zusätzlich zur regulären Weiterbildungbeherbergt ciT Leipzig berufliche OrientierungsundVermittlungsvorhaben sowie das StudienorientierungsprojektMINT-Individual, das in Zusammenarbeit mitLeipziger Gymnasien die angehenden Abiturienten auf einStudium in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaftund Technik orientiert und vorbereitet.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>41


Logistik-SpecialLeipzig-HalleGroße WachstumspotenzialeStudie: E-Commerce entwickelt sich zu einer strukturbestimmenden Querschnittsbranche für die gesamte RegionE-Commerce entwickelt sich immer mehr vom klassischenDistanzhandel zu einer Querschnittsbranche mit erheblichenWachstums- und Beschäftigungspotenzialen für den StandortMitteldeutschland. Die aktuellen „Hotspots“ der Brancheliegen dabei in Leipzig, Halle/Saale und Jena. Das sindzwei der Ergebnisse einer ersten Potenzialstudie zur E-Commerce-Branchein Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen,welche die Leipziger E-Commerce Genossenschaft (ECG)und die Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland MitteNovember vergangenen Jahres gemeinsam in Leipzig vorstellten.So schätzen 56 Prozent der befragten Unternehmen dieE-Commerce-Branche bereits heute als „relevanten Wirtschaftszweigin Mitteldeutschland“ ein. Knapp die Hälfteder Teilnehmer geht davon aus, dass die Zahl der mitteldeutschenE-Commerce-Unternehmen weiter zunehmenwird. Zukünftig wollen über 40 Prozent der Unternehmenverstärkt die gesamte Wertschöpfungskette des E-Commerceabbilden. Für die kommenden zwei Jahre rechnet gutein Drittel mit einem zusätzlichen Bedarf an Mitarbeitern.Deren überwiegender Teil stammt aus der Region, in derdas jeweilige Unternehmen ansässig ist oder aus Mitteldeutschland.Besonders gefragt sind dabei Mitarbeiter miteiner kaufmännischen Ausbildung (24 Prozent), gefolgt vonHochschulabsolventen aus den Bereichen Betriebswirtschaft(20 Prozent), Wirtschaftsinformatik (17 Prozent) und Informatik(16 Prozent).„Mit der Studie wollen wir einen ersten Impuls für diestärkere wirtschaftspolitische und mediale Wahrnehmungder E-Commerce-Branche in Mitteldeutschland geben“,erklärt Kerstin Schilling, Vorstand der E-Commerce GenossenschaftLeipzig. Die Untersuchung habe aber auch dienoch vorhandenen Defizite aufgezeigt. So sei eine verlässlicheQuantifizierung wirtschaftlicher Kennziffern aufgrundfehlender statistischer Daten derzeit noch nicht möglich.„Um dies zu ändern und die Erfolgsgeschichte der mitteldeutschenE-Commerce-Branche weiter zu schreiben, istjetzt ein abgestimmtes Handeln zwischen Unternehmen,Wirtschaftsverbänden, Kommunen und Ländern notwendig“,so die Empfehlung von Kerstin Schilling. PM/CHEine Zusammenfassung der Studiefinden Sie unter:www.mitteldeutschland.comwww.e-commerce-genossenschaft.de/potenzialstudie/Weltmarktführer als Partner der KleinenTouren und komplette Betriebsabläufe kosteneffizient und bedarfsgerecht steuernAnzeige„Wir sind weltweit nahezu die einzigen, die intermodaleVerkehre optimieren können", versichertGeorg Seitz, Inhaber und Geschäftsführer der CSDTransport Software GmbH.Was bringt das dem Kunden?„Wir bilden die Prozesse nicht nur ab, sondern zeigen demKunden auf, wie er diese kosteneffizienter gestalten kann",so die überzeugende Antwort des agilen Firmenchefs.Was befähigt CSD dazu?Seit 1995 ist der Spezialist für Softwareentwicklung, Projektplanungund Consulting am Markt und hat sich zunächstals Partner großer Logistikunternehmen etabliert. So ist erin der Lage, komplette Warenströme zu steuern oder denTransportfluss über mehrere Standorte zu überwachen.Mit Hauptsitz in Bad Düben, nahe Leipzig, und Standortenin den Regionen München und Basel betreut die CSD mittlerweiledie verschiedensten Kunden aus dem Transport-,Logistik- sowie Industriebereich.Was haben die kleinen Firmen davon?„Seit etwa zwei Jahren bieten wir unsere Leistungen verstärktden kleinen Logistikunternehmen hier in der Regionan", so Seitz. „Das ist auch ein Grund, weshalb wir uns imNetzwerk Logistik Leipzig-Halle engagieren." Auf der Grundlageder modulartig aufgebauten Software TransWare0ne ®entwickelt CSD für jeden Kunden eine an seinen jeweiligenBedarf angepasste Lösung. „Der Kunde bekommt von unsdas, was er wirklich braucht und muss auch nur dafür bezahlen",verspricht der IT-Experte.Was kann TransWare0ne ® noch?Des Weiteren ist es mit TransWare0ne ® unter anderem möglichein optimales Kundenkontaktmanagement zu betreiben,den Vertrieb zu steuern, Ausrüstung zu verwalten,Sicherheits- oder Gefahrguttransporte zu überwachen sowieErträge und Kosten taggenau zu kontrollieren. CHGeschäftsführer Georg Seitz ist mitseiner Firma seit knapp 20 Jahren imLogistiksektor aktiv.Foto: Wolfgang SchmidtCSD Transport Software GmbHPaul-Kaiser-Straße 2D-04849 Bad DübenTelefon: +49 34243 2857-0Telefax: +49 34243 2857-122info@csd-transport.dewww.csd-transport.de42 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


Logistik-SpecialLeipzig-HalleVollwertiges AlternativangebotFrankfurter Spediteure sind am Logistikstandort Leipzig-Halle willkommenSieben Maschinen von Typ AntonovAN-124 auf dem Vorfeld des FrachtbereichsSüd des Flughafens Leipzig/Halle.Foto: Uwe SchoßigDen Spediteuren am Flughafen Frankfurt drohenMehrbelastungen in Höhe von über fünf MillionenEuro jährlich. Hintergrund ist die geplante Kostenanhebungdes Flughafenbetreibers Fraport für dieNutzung der Infrastruktur. Die betroffenen Unternehmenreagieren mit Unmut auf die Forderung.Das Netzwerk Logistik Leipzig-Halle weist global agierendeSpeditionsunternehmen aus Frankfurt darauf hin, dassLeipzig-Halle als vollwertiger Alternativstandort zur Verfügungsteht. „Wir sind einer der dynamischsten Logistik -standorte Europas. In der Logistikregion Leipzig-Halle istjeder willkommen und findet hier kompetente und verlässlichePartner“, sagt Toralf Weiße, Vorstandsvorsitzender desNetzwerks. Er erinnert daran, dass der Flughafen Leipzig/Halleim Luftfrachtverkehr mit fast 864.000 Tonnen imJahr 2012 die Nummer zwei in Deutschland ist und sich seitJahren zweistellig entwickelt.Der Logistikstandort Leipzig-Halle ist ein hochmoderneseuropäisches Güter-Drehkreuz. Bei der schnellen undeffizienten Abwicklung internationaler Verkehre gehörtLeipzig-Halle bereits heute zu den wichtigsten Standortenin Europa. Im direkten Umfeld der Luftfrachtdrehscheibestehen für das weitere Wirtschaftswachstum noch ausreichendentwickelte Flächen für Logistik-Ansiedlungen zurVerfügung.AnzeigeTraditionsunternehmen in 4. GenerationLogistikkompetenz aus LeipzigFühren das Unternehmen in vierterGeneration: Nico Sperlich und SusannQuast.Krause-Transporte KGPodelwitzer Str. 7304356 LeipzigTelefon: 034294 821-0Telefax: 034294 821-22info@krause-transporte.dewww.krause-transporte.dewww.facebook.com/krausetransporteLogistik ist vor allem eine Sache des Vertrauens. Dies beher -zigt seit über 90 Jahren das Unternehmen Krause-Transporte.1921 gegründet, befindet sich der Logistikdienstleis -ter seit einem Jahr nunmehr in vierter Generation. SusannQuast und Nico Sperlich haben gemeinsam den Staffelstabvon Heinz Quast übernommen. Mit dieser Doppelspitze hatjetzt das Unternehmen die Kraft, nicht nur die Tradition fortzuführen,sondern mit neuen Ideen und Dienstleistungendie Anforderungen der Kunden schneller und besser alsandere zu decken. Dabei können sie auf über 100 Mitarbeiterzählen.Gemeinsam haben sie die Logistik des Kunden fest imBlick. Und das im wahrsten Sinne des Wortes: Seit Januardieses Jahres kann die Krause-Transporte KG Sendungen inEchtzeit verfolgen. Dazu wurden die Fahrzeuge sowohl fürden Nah- wie Fernverkehr mit Scannern und Galaxy Tabsausgestattet.Generell zeichnet sich das Angebotsprofil des Logistikunternehmensdurch individuell abgestimmte Leistungensowie ganzheitliche Lösungen in den Bereichen Sammelgut,LKW-Ladungsverkehr, Baustellenlogistik, Kurier-, ExpressundPaketdienst und Lagerlogistik aus.Die Sammelgüter können durch Systemlogistik bundesweitam nächsten Tag zugestellt werden. Der LKW-Ladungsverkehrsowie die Baustellenlogistik sind dank eines umfang -reichen eigenen Fuhrparks höchst flexibel. Den Kurier-,Express- und Paketdienst bietet die Krause-Transporte KGbundes- und europaweit an. Schließlich ermöglicht sie demKunden kurz-, mittel- sowie langfristige Lagerprojekte.Für die Qualität aller Leistungen garantiert die Zertifizierungnach DIN EN ISO 9001 & 14001 und nicht zuletztdie Kundenzufriedenheit.CH<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>43


Logistik-SpecialAnzeigeAuf dem Weg zum branchenübergreifendenLogistikdienstleisterLeipzig-HalleSeit einigen Jahren verfolgt die Sievert Handel Transporte ein zentrales Ziel – die Positionierungals branchenübergreifender Logistikdienstleister. Zeit für ein Zwischenfazit mit RuiMacedo, Geschäftsführer der Sievert Handel Transporte GmbH.WJ: Herr Macedo, wie stellen Sie die stetigeWeiterentwicklung hin zum branchenübergreifendenLogistikdienstleister sicher?Rui Macedo: Die sht hat sich in den vergangenenJahren am Markt gut positioniert und ist dem Zielein großes Stück näher gekommen. Unser KundenundProduktportfolio haben wir deutlich erweitert.In diesem Jahr investieren wir weiter in die Flexibilisierungunseres Equipments. Diverse Spezialauf -lieger, Umschlagssilos, Silierungsanlagen und zu -sätzliche Saugwagen wurden gekauft, um die individuellenKundenwünsche noch besser bedienenzu können.WJ: Wie hat sich die sht auf die branchenspezifischenAnforderungen der neuen Kundeneingestellt?Rui Macedo: Wir stehen mit unseren Kunden ineinem ständigen Dialog. Individuelle logistischeLö sungen zu entwickeln, von der Planung bis zurUmsetzung, gehört zu unseren Stärken. Wir strebenlangfristige und nachhaltige Geschäftsbeziehungenan. Dieses realisiert man nur mit qualitativ hochwertigenDienstleistungen und der Bereitschaft, sichauf die Bedürfnisse des Marktes und der einzelnenKunden einzustellen.WJ: Welche Entwicklung gab es beim Tochterunternehmeni4 Transportation im Bereichder Intermodalverkehre?Rui Macedo: Neben den Projektaktivitäten konzentrierenwir uns zurzeit auf die Zusammenarbeitmit anderen Marktteilnehmern. Seit Anfang Märzbefördern wir zum Beispiel zusammen mit den dänischenLogistikdienstleister Frode Laursen wöchentlichSilo-Container mit Zement von Padborg nachSüd-Deutschland und nehmen aus der SchweizWaschpulver als Rückladung nach Dänemark mit.Mit dieser ersten transnationalen Kooperation habenwir einen wichtigen Schritt vollzogen.WJ: Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeitim Netzwerk Logistik Leipzig-Halle e. V.?Rui Macedo: Leipzig hat sich zu einem europäischenTop-Logistikstandort entwickelt. Neben einerguten Lage und einer hervorragenden Infrastrukturist auch die lokale Zusammenarbeit von Logistikunternehmenund Verladern ein Erfolgsmodell. Wirwollen deshalb unsere Zusammenarbeit mit denmehr als 120 Mitgliedern im Netzwerk weiter intensivieren.Über unsDie Sievert Handel Transporte GmbH (sht)ist ein branchenübergreifender TransportundLogistikdienstleister mit dem SchwerpunktBaustoffindustrie. Kernkompetenz desUnternehmens mit Sitz im westfälischenLengerich ist die Konzeption von individuellenLogistiklösungen sowie die Organisationvon kompletten Logistikketten für die verladendeIndustrie. Neben Lagerwirtschaft,Silotransporten und Transporten per Planen-Lkw bietet die sht als einer der führendenBaustofflogistiker in Deutschland auchintermodale Lösungen per Eisenbahn undSchiff an. Zu den häufigsten Transport- undLagergütern zählen lose sowie gepackteBaustoffe, Baumarktartikel, Energiestoffe,Reststoffe, staubige und rieselfähige Gütersowie palettierte Güter für unterschiedlicheBranchen. Mit eigenen Niederlassungen istdas Unternehmen an 17 Standorten inDeutschland, einem Standort in Polen undzwei Standorten in den Niederlanden vertreten.Mit insgesamt rd. 370 Mitarbeiternhat die sht im Jahr 2012 einen Umsatz von94 Millionen Euro erzielt. Zu den Tochterunternehmengehören die Sievert LogistikGmbH, ein Transportdienstleister mit Sitz imrheinland-pfälzischen Kruft, die SBT SievertBenthack Transporte GmbH & Co. KG, einTransportdienstleister mit Sitz in Hamburg-Kaltenkirchen, sowie die i4 TransportationGmbH & Co. KG, ein auf intermodale Transportespezialisierter Logistikdienstleistermit Sitz in Mannheim, und die NTM B.V. mitSitz in Neu-Amsterdam (NL). Die sht selbstgehört ihrerseits zur Sievert AG (Osnabrück),welche mit einem Umsatz von rd. 282 MillionenEuro und rd. 1.300 Mitarbeitern anweltweit rund 50 Standorten zu den führendenUnternehmen der deutschen Bauwirtschaftgehört.Sievert Handel Transporte GmbHLohesch 3049525 LengerichTelefon: <strong>05</strong>481 9361-0Telefax: <strong>05</strong>481 9361-31info@sievert-transporte.dewww.sievert-transporte.de44 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


Logistik-SpecialLeipzig-Halle„LangstreckE“ gestartetSachsen und Bayern untersuchen Rahmenbedingungen für den täglichen Weg zur Arbeit mit dem ElektroautoStart in Leipzig: Im Projekt LangstreckEwurden Anfang Mai im BMW Werk inLeipzig 15 BMW ActiveE an Privatnutzerübergeben. Foto: BMW GroupGemeinsam mit der TU Chemnitz und den Stadtwerken Leipzighat die BMW Group am 8. Mai das bayerisch-sächsischeSchaufensterprojekt „LangstreckE“ gestartet. Ziel istes, die Rahmenbedingungen für den täglichen Weg zurArbeit mit dem Elektroauto zu definieren – auch für Pendlerauf längeren Strecken. Das Projekt wird vom Bundesumweltministeriumgefördert.Reichweite ist kein limitierender Faktor in der Elektromobilität:Dass sich reine Elektrofahrzeuge durchaus auchfür den überregionalen Verkehr eignen, hat sich bereits infrüheren Feldversuchen verdeutlicht. Welche Parameter nochoptimiert werden können, soll nun ein gefördertes Forschungsprojektder BMW Group, der Technischen UniversitätChemnitz und der Stadtwerke Leipzig zeigen, das am8. Mai im BMW Werk in Leipzig im Beisein von HartmutFiedler, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministeriumfür Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, gestartet wurde. In jeweilsfünf dreimonatigen Phasen bekommen je 15 Privatnutzereinen rein elektrisch betriebenen BMW ActiveE überlassen,mit dem sie ihren täglichen Arbeitsweg zurücklegen. Voraussetzungfür die Auswahl dieser Personen ist, dass sierund 40 bis max. 100 Kilometer einfachen Arbeitsweg zurück -legen oder anderweitig mindestens 90 Kilometer pro Tagfahren.Im Fokus stehen sowohl das Nutzerverhalten als auchtechnische Aspekte: Wie kommen Privatnutzer eines Elektrofahrzeugsdamit zurecht, wenn sie täglich auf dem Arbeitswegin den Grenzbereich der Batteriereichweite kommenund deswegen zwischenladen müssen. Wie muss die Rekuperationansprechen, um einen möglichst großen Nutzenfür Effizienz und Komfort zu haben?AnzeigeRund um die Uhr für den Kunden daExperte für zeitsensible Transporte und sichere Lieferketten in der LuftfrachtKlaus-Dieter Bugiel testet seit 2011 einFahrzeug mit Elektroantrieb für den Einsatzin innerstädtischen Umweltzonenund im Umland.Foto: Netz Logistik Leipzig-HalleWeitere Informationen unter:www.fox-courier.deVor allem wenn wirklich nichts schief gehen darf,setzen viele Kunden auf fox-COURIER. Der Kurierdienstleisterhat sich auf zeitsensible Transportespezialisiert. „Und das 24 Stunden am Tag, 7 Tagedie Woche", betont Geschäftsführer Klaus-DieterBugiel.80 Prozent der Aufträge sind Direktfahrten für Kunden ausden Bereichen Automobilzulieferindustrie, Pharmawesen,Maschinenbau, Raumfahrt sowie Forschung und Entwicklung.Schließlich verfügt das Unternehmen auch überdie notwendigen Zertifizierungen und Genehmigungen fürLaborfahrten und Gefahrguttransporte bis zu einem Umfangvon einer Tonne. Daneben gehören Overnightservice, OnBoard Courier-Dienstleistungen sowie ein Flugzeugcharter -service und Kleintiertransporte zum Angebot. Mit der Zulassungzum Reglementierten Beauftragten des Luftfahrt-Bundesamtes gewährleistet das Unternehmen zudem si -chere Lieferketten in der Anlieferung von Luftfracht. „Dashat noch nicht jeder", ist der Firmenchef überzeugt. Übereuropaweite Partnerstrukturen kann das Unternehmen je -derzeit auf etwa 2.500 Fahrzeuge zugreifen. „Die Fahrerwerden aber von uns überprüft bzw. auch geschult",versichert Bugiel, der sogar einen Qualitätsmanager inseinem Un ternehmen hat.Damit nicht genug. Er möchte künftig genau wissen,wo sich jede einzelne Sendung befindet. So beteiligt sichfox-COURIER als Mitglied des Netzwerkes Logistik Leipzig-Hallean der Erforschung und Entwicklung modernerIT-Systeme für die Sendungsverfolgung sowie für die Verbesserungder Steuerung und Überwachung komplexerLogistiksysteme im Projekt LogiLeit.Mit dieser konsequenten Ausrichtung an den Anforderungender Kunden kann der Kurierdienstleister mittlerweileauf eine 20-jährige Firmengeschichte zurückblicken.Angefangen als Ein-Mann-Unternehmen steuern heutezehn kaufmännische Mitarbeiter die nationalen und internationalenAktivitäten.CH<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>45


Logistik-SpecialArbeitsgruppe Personal / Karriere:Leipzig-HalleNachwuchs für die LogistikregionFür die zahlreichen Logistikunternehmen der Region Leipzig-Hallewird es immer schwerer geeigneten Nachwuchszu finden. Mit dem Boom der Logistik in Mitteldeutschlandist der Bedarf an Fachkräften und Auszubildendenstark angestiegen. Hilfe gibt es vom Netzwerk LogistikLeipzig-Halle. Mit der eigens hierfür eingerichteten ArbeitsgruppePersonal/Karriere unterstützt das Netzwerk seineMitglieder in allen Bereichen der Beschäftigungsentwicklung,und das mit großem Erfolg. Das Bundesarbeits -ministerium würdigte im April dieses Jahres das vorbildlicheEngagement des Netzwerks im Bereich Fachkräftesicherungund Nachwuchsförderung mit der Auszeichnung„Innovatives Netzwerk <strong>2013</strong>“.Wer junge Menschen für einen Beruf in der Logistikbegeistern will, muss ihnen zunächst einmal die Chancenund attraktive Berufsperspektiven in der Branche aufzeigen.Denn oftmals ist das Wissen um die Logistik und ihrevielfältigen Möglichkeiten nur gering ausgeprägt. Hiersetzt das Netzwerk an. Job- und Karrieremessen stellenein wichtiges Mittel dar, um die zahlreichen Angeboteder Logistikwirtschaft sowohl für Fachkräfte als auch fürBe rufseinsteiger zu präsentieren. Zudem wird die Auf -merksamkeit, die die Branche am bundesweiten „Tag derLogistik“ genießt, regelmäßig genutzt. In diesem Jahrlockte eine Logistik-Jobbörse am Leipzig/Halle Airport fast1.000 Besucher an.Sämtliche Angebote an Ausbildungsplätzen, Aus- undWeiterbildungen sowie eine Mitglieder-Stellenbörse fürLogistikberufe werden durch die Arbeitsgruppe zentralgepflegt und allen Interessierten verfügbar gemacht. Überdie Homepage des Netzwerks können die Gesuche mitwenigen Klicks eingesehen werden. Auch Initiativbewerbungennimmt das Netzwerk entgegen und stellt sie aufWunsch allen Mitgliedern zur Verfügung. Zudem kooperiertdas Netzwerk mit den Karrierecentern und den Berufsförderungsdienstender Bundeswehr an den StandortenLeipzig und Halle. So werden direkte Kontakte zwischenLogistikunternehmern und Absolventen verschiedenerBundeswehrlaufbahnen ermöglicht.Weitere Informationen unter:www.logistik-leipzig-halle.netExperte für sensible GüterQualität im Sinne des Kunden und Wohlbefinden der Mitarbeiterhaben oberste PrioritätAnzeige„Wir sind vor allem in der Baustellenlogistik eingefragter Partner“, vermittelt überzeugend SvenWust, der die Niederlassung der TLP Transport &Logistik Peiffer GmbH in Leipzig/Brandis leitet. „Dorthin,wo der Kunde es braucht, bringen wir unverpackte,sensible Güter wie Glas, Türen, Fenster undhochempfindliche Baustoffe.“ Dafür steht eineumfangreiche Flotte von Mitnahmestaplern, die eineunabhängige Be- und Entladung gewährleisten, zurVerfügung.Daneben bietet die TLP GmbH die gesamte Palette derBeschaffungs-, Versand- und Lagerlogistik an. Sie betreutunter anderem mit einem eigenen modernen sowie anpassungsfähigenFuhrpark kleine und mittelständische Unternehmenim Bereich Teil- und Komplettladung.„An erster Stelle steht bei uns die Qualität“, versichertder Niederlassungsleiter. Er kann dabei auf ein sehr gutgeschultes Personal zählen. Ein Großteil der Mitarbeiter istschon sehr lange bei TLP tätig. „Sie wissen, worum es geht“,so Wust. Damit dies auch künftig so bleibt, bildet sein Unternehmenseit Jahren Berufskraftfahrer und Speditionskaufleuteaus. Bisher hat er immer geeignete Bewerber für dieLehrstellen bekommen. „Wir sind ein familienfreundlichesUnternehmen. Als solches legen wir großen Wert darauf,dass sich die Mitarbeiter bei uns wohlfühlen“, beschreibtWust einen entscheidenden Grund für die Attraktivität derTLP GmbH als Arbeitgeber. Diese Erfahrungen bringt Wustauch in die Arbeitsgruppe Personal des Netzwerkes Logis -tik Leipzig-Halle ein, für das er sich bereits seit dessen Gründungengagiert.Claudia HillmannTransport & Logistik Peiffer GmbHGewerbeallee 1604821 BrandisTelefon: +49 34292 707-0Telefax: +49 34292 707-66mail@tlp-spedition.de46 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


Logistik-SpecialLeipzig-HalleZuverlässiger Zugang zum MeerSchwergewichte kommen über die Elbe von Tschechien nach HamburgSchwergewichte im Hafen Lovosice.Foto: SBOWeitere Informationen unter:www.binnenhafen-sachsen.deDer tschechische Binnenhafen Lovosice ist bekannt für denUmschlag von schwergewichtigen Anlagen und Projektladungenwie Generatoren, Turbinen und Maschinenteilen.Am 18. April wurden gleich 3 Schwergewichte über die Kaikantedes Hafens gehoben. Im Auftrag der Spedition APBaus Pilsen erfolgte der Umschlag von 3 Mühlensegmentenmit einem Durchmesser von je 8,80 Metern, einer Höhe vonje 3,50 Metern und einem Stückgewicht von je 144 Tonnen.Die Mühlensegmente wurden Anfang April per LKWzum Hafen Lovosice gebracht. Mit dem Hafenkran erfolgteder Umschlag der Mühlensegmente am 18. April auf denPonton „BARIS1“ der Imperial BARIS GmbH. Der beladenePonton (ohne Antrieb) wurde mit dem Schubschiff „TR31“der tschechischen Reederei Eurex s.r.o. auf der Elbe vonLovosice nach Hamburg transportiert.„Diese Verladung zeigt einmal mehr die gute Zusammenarbeitzwischen den deutschen und tschechischen Reedernund macht deutlich, wie wichtig die Binnenschifffahrt fürdie Tschechische Republik ist“, sagt Veronika Šamajová,Direktorin der zwei tschechischen Häfen in Decín ˇˇ und Lovosice.„Als exportorientiertes Land benötigt die tschechischeWirtschaft einen zuverlässigen Zugang zu den nordeuropäischenSeehäfen. Deshalb ist es unerlässlich, die Elbe alsTransportweg zu erhalten und weiter zu ertüchtigen.“Der Hafen Lovosice gehört zur Unternehmensgruppe derSächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH. Im Jahr 2002wurde die 100%ige Tochtergesellschaft Cesko-saské ˇ prís ˇ -tavy s.r.o. (CSP) ˇ gegründet, die die Häfen in Decín ˇˇ und Lovosicebetreibt.PM/CHAnzeigeSassnitz-Mukran: Ein wichtiges Gateway für die Region Leipzig-HallePort Sassnitz-Mukran e.V.Im Fährhafen 2018546 Sassnitz / Neu MukranTelefon: 038392 55-0business-network@sassnitz-mukran.dewww.sassnitz-mukran.deDas maritime Netzwerk „Port Sassnitz-Mukran e. V.“ –gegründet im Oktober 2010 – ist ein Verein zur Kooperationder am Standort Sassnitz-Mukran agierenden Akteureaus Wirtschaft und Politik. Er fungiert als Interessenvertreterund Ansprechpartner für Geschäftskontakte. Zudemversteht sich der Verein als Informationskooperative undDiskussionsplattform für alle Themen zum Großstandort„Industriegebiet Sassnitz-Mukran-Lietzow“.Oberstes Ziel ist es, die Wirtschaftskraft und Wettbewerbsfähigkeitdes Standorts und auch darüber hinaus zufördern und zu stärken. Zudem wird durch den Zusammenschlussdas Standortmarketing vorangetrieben und der Informations-und Wissensaustausch aller Beteiligten unterstütztund koordiniert. Der Verein pflegt ebenfalls gute Kontaktezu anderen Netzwerken und Organisationen – regional wieüberregional. Jüngst wurde eine Kooperation mit dem NetzwerkLeipzig-Halle e. V. geschlossen.Die vielfältige Mitgliederstruktur des Vereins umfasst regionaleund überregionale sowie internationale Unternehmen.Zwischen diesen dient der Verein als Impulsgeber für neueunternehmensübergreifende Projekte und Unterstützer beideren Umsetzung. Die Mitglieder, die rund um den StandortSassnitz-Mukran tätig sind, decken sämtliche Branchen imBereich business-2-business (B2B) ab. Dazu zählen: Transport & Logistik Engineering & Technische Dienstleistungen Offshore Personaldienstleistungen Industrienahe & Maritime Dienstleistungen Immobilien- & Liegenschaftsmanagement Rechtsberatung & FinanzdienstleistungenDer Großstandort Sassnitz-Mukran-Lietzow ist einer derbedeutendsten Wirtschaftsstandorte Mecklenburg-Vorpommerns.Er vereint die Logistikvorteile eines Bahnverkehrknotenssowie eines internationalen Seehafens, wodurchnachhaltige Transport- und Logistikketten für Kunden ausden verschiedensten Industriebranchen entstehen. Die optimaleninfra- und suprastrukturellen Voraussetzungen sowiedie leistungsfähige Hafenwirtschaft mit einer breiten Paletteunterschiedlichster Seehafendienstleistungen „rund umdie Uhr“ machen den Industriestandort Sassnitz-Mukranzum idealen Umschlagplatz.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>47


Logistik-SpecialAnzeigeLeipzig-HalleLogistikmarkt Leipzig:Flächenumsatz im 1. Quartal <strong>2013</strong> leicht angestiegenIm ersten Quartal <strong>2013</strong> lag der Flächenumsatz aufdem Leipziger Lager- und Logistikflächenmarkt bei67.000 Quadratmetern. Im Vergleich zum bereitssehr guten Ergebnis vom ersten Quartal 2012 hatsich der Umsatz noch einmal um gut 4 Prozent gesteigert.Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas RealEstate (BNPPRE).Damit legt Leipzig einen beeindruckenden Jahresstart hinund belegt im bundesweiten Vergleich den zweiten Platzhinter Frankfurt am Main und noch vor Hamburg, Berlinund München. Nach Größenklassen lagen die abgeschlossenenDeals vor allem im mittleren Bereich, so dass derbeachtliche Flächenumsatz trotz einer geringen Anzahl anDeals erzielt werden konnte. Im großflächigen Marktsegmentüber 20.000 Quadratmeter wurde dagegen nur einAbschluss registriert (ein Neubau im Güterverkehrszentrum(GVZ) Leipzig von Goodman für die DSV Road GmbH).Auch 2012 verzeichnete der Leipziger Logistik- undLagerflächenmarkt mit einem Flächenumsatz von 219.000Quadratmetern ein sehr gutes Ergebnis. Erst zum zweitenMal konnte die 200.000-Quadratmeter-Schwelle übersprungenwerden. Das außergewöhnliche Rekordergebnisdes Vorjahres (320.000 Quadratmeter) wurde erwartungsgemäßnicht wieder erreicht. Mit einem Rückgang des Umsatzesvon knapp 32 Prozent bewegt sich der Leipziger Marktaber in vergleichbaren Größenordnungen anderer großerStandorte. Wie gut der Flächenumsatz im langjährigen Vergleichtrotzdem ausfiel, zeigt sich daran, dass der Durchschnittder letzten sieben Jahre um stolze 47 Prozent übertroffenwurde.Mit 4,25 Euro/Quadratmeter liegt die Spitzenmiete für Logis -tikflächen in Leipzig weiterhin unter dem Niveau der anderenbedeutenden Logistikmärkte in Deutschland. VergleichbareMieten sind lediglich im Ruhrgebiet zu verzeichnen. Bereitsseit dem vierten Quartal 2010 liegt die Spitzenmiete konstantbei diesem Wert. Für den Standort Leipzig stellt diesin gewissem Maße auch einen Wettbewerbsvorteil für zukünftigeAnsiedlungen dar. Realisiert wird die Spitzenmiete inLagen mit guter Anbindung zu den Bundesautobahnen 9und 14 sowie innerhalb der GVZs.Aussichten für den JahresverlaufNach dem guten Jahresauftakt deutet alles darauf hin, dassauch im Gesamtjahr wieder von einem guten Ergebnis desLeipziger Logistikmarkts auszugehen ist. Es bleibt allerdingsin m²350.000300.000250.000200.000150.000100.00<strong>05</strong>0.00002006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Q1abzuwarten, ob die Nachfrage durch das kaum vorhandeneAngebot von modern ausgestatteten Flächen etwas ausgebremstwird. Größere Flächengesuche können vielfachnur noch über Projektentwicklungen bedient werden, dieallerdings nicht immer kurzfristig realisierbar sind. Vor demHintergrund der momentan eher moderaten Konjunkturentwicklungdeutet auch nichts darauf hin, dass sich an dieserSituation kurzfristig etwas ändern wird.Mietobjekte nach Maß - von der bedarfsorientiertenPlanung bis zu schlüsselfertigen ÜbergabeDas gute Ergebnis von 2012 und des 1. Quartals <strong>2013</strong>wurde auch mit Hilfe des Teams Industrial DevelopmentSolutions (IDS) von BNP Paribas Real Estate erzielt. IDS istauf Projektentwicklungsmaßnahmen von Logistik- und Fertigungsimmobilienspezialisiert und bietet Dienstleistungenfür die maßgeschneiderte Prozesssteuerung an. Das Teamübernimmt jegliche Aufgaben von der Grundstücksanalyseund dem Erwerb des Grundstücks, über das Auswahlverfahreneines Developers bis hin zum Mietvertragsabschluss.Ziel dieses strukturierten Verfahrens ist es, im Rahmen einesWettbewerbs dem Mieter zu bestmöglichen Konditionenein auf ihn zugeschnittenes Objekt errichten zu lassen, ohnedass dieser ein Projektentwicklungs- und Baurisiko trägt.Insbesondere Großunternehmen und größere Mittelstandsunternehmenaus Handel, Industrie und Logistik nehmendiese Dienstleistung in Anspruch. Dabei arbeitet dasIDS-Team sehr eng mit den Industrial-Services-Bereichender einzelnen Niederlassungen zusammen und schafftSynergien.Flächenumsatz Lager- und Logistik -flächen in Leipzig in m².Quelle: BNP Paribas Real Estate GmbH,31. März <strong>2013</strong>BNP Paribas Real Estate(BNPPRE) ist ein führenderinternationaler Immobiliendienstleister,der seinen Kundenin mehr als 180 Büros umfassendeLeistungen in allen Phasendes Immobilienzyklus bietet.BNP Paribas Real EstateDeutschland beschäftigt rund470 Mitarbeiter und ist in denGeschäftsbereichen Transaction,Consulting, Valuation und PropertyManagement aktiv. Internationalwird das Leistungsspektrumdurch Property Developmentund InvestmentManagement ergänzt.Mehr unter:www.realestate.bnpparibas.de48 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


Logistik-SpecialLeipzig-HalleGemeinsam erfolgreicherArbeitsgruppe Logistik-KooperationWeitere Informationen unter:www.logistik-leipzig-halle.netDie Förderung unternehmensübergreifender Zusammenarbeitgehört zu den Kernkompetenzen des NetzwerksLogis tik Leipzig-Halle. Mit aktuell 123 Mitgliedern ergebensich vielfältige Möglichkeiten für die Geschäftsentwicklungin Zuge von Kooperationen. Die ArbeitsgruppeLogistik-Kooperation fungiert hierbei als zentrale Koordinierungsstelle.Dafür fließen die Mitgliederdaten zu Transport-,Umschlags- und Lagerkapazitäten sowie das jeweiligeDienstleistungsangebot zentral in ein Partnerhandbuchein. Damit wird es möglich, die Stärken der einzelnen Unternehmenzu bündeln und eine Verbesserung der Kapazitätsauslastungsowie Umsatzsteigerungen zu erzielen.Speziell an Disponenten und Fuhrparkleiter richten sichzudem gesonderte Abendveranstaltungen, die den Austauschzwischen den Logistikunternehmen auf der operativenEbene gezielt unterstützen.Neben den konzeptionellen Aufgaben widmet sich dieArbeitsgruppe stets auch aktuellen Themen. Im Austauschbeispielsweise über die Neuregelung des zu benennenden„Verkehrsleiters“ oder die erweiterten Luftfrachtbestimmungund die Zulassung zum „Bekannter Versender“ werdenKenntnisse und Erfahrungen untereinander geteilt. InForm von Präsentationen, teilweise mit Unterstützung externerFachreferenten, erhalten die Mitglieder hier verbindlicheAntworten auf drängende Branchenfragen.Da der Wille zur Kooperation Vertrauen voraussetzt, hatdas Netzwerk einen Ehrenkodex für die Zusammenarbeitentwickelt. Mit der Unterzeichnung verpflichten sich dieUnternehmen zu kaufmännischer Loyalität und wechselseitigerFairness. Dem Netzwerkgedanken folgend bestimmtdie Maxime - Kooperation statt Konkurrenz – das Handelnaller Beteiligten.Kein Job wie jeder andere:Azubi (w/m) bei DB Services.Die DB Services GmbH sorgt für einen reibungslosen Betrieb von Anlagender Deutschen Bahn, unterstützt die Verfügbarkeit von Gebäuden undrealisiert die Bereitstellung der Verkehrsmittel.Zum 1. September 2014 suchen wir an den Standorten Dessau, Erfurt,Magdeburg, Leipzig und Dresden Auszubildende in den folgenden Berufen:WegbereiterGuter GeistTüftlerGebäudereiniger/in (2091<strong>05</strong>, 209111, 209112)Elektroniker/in für Betriebstechnik (209113, 209119, 209120)Mechatroniker/in (209121, 209127, 209128)Drei von 50 verschiedenen Ausbildungsberufen bei der Deutschen Bahn.Wir suchen jedes Jahr mehr als 3.000 Auszubildende (w/m) für unseregewerblich-technischen, kaufmännisch-serviceorientierten, IT- undVerkehrsberufe. Jetzt bewerben mit Angabe einer der Ausschreibungsnummernunter: deutschebahn.com/karriereWeitere Informationen: Jana Baar, Tel.: 0341 2001-369DB. Zukunft bewegen.facebook.com/dbkarriere twitter.com/dbkarriere youtube.com/dbkarriere<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>49


Logistik-SpecialLeipzig-HalleDie Zukunft im BlickArbeitsgruppe Information, Innovation & ITEin Grund für die erfolgreiche Entwicklung der LogistikregionLeipzig-Halle ist die ausdrückliche Bereitschaft zuInnovationen. Im Netzwerk Logistik Leipzig-Halle findenLogistikunternehmen und Forschungseinrichtungen gleicher -maßen eine Plattform. So haben sich acht Hochschulen demNetzwerk angeschlossen und bilden innerhalb des Verbundesein Wissenschaftscluster, das im steten Kontakt mit denMitgliedern der Logistikwirtschaft anwendungsorientiereForschung betreibt.Die Arbeitsgruppe Information, Innovation & IT ist Impulsgeberund Schnittstelle für die Förderung des Wissenstransfers.Besonders die kleineren Netzwerkmitglieder profitierenhiervon, um mit der immer rasanteren technischenEntwicklung, vor allem im IT-bereich, Schritt halten zu können.Auf sich allein gestellt, hätte kaum ein Unternehmendie Möglichkeit, derart intensiv an neuen Entwicklungenbeteiligt zu werden, wie das Beispiel Logistik-Cloud deutlichmacht.Projekt LOGICAL –Cloud Computing für die LogistikBereits seit 2011 setzt sich das Netzwerk dafür ein, die Vorteiledes Cloud Computings für die Logistik nutzbar zumachen. Dafür wird eine internetbasierte IT-Plattform (LOGI-CAL Cloud) entwickelt und speziell auf die Bedürfnisse vonLogistikunternehmen zugeschnitten. Die einheitlichen Standardsder gemeinschaftlich nutzbaren Strukturen erleichterndie Zusammenarbeit von Unternehmen erheblich. DieLogistik-Cloud bietet in Form eines virtuellen Marktplatzeseine jederzeit und überall erreichbare Plattform, für die Entwicklungnachhaltiger Kooperationen. Die Interoperabilitätlogistischer Geschäftsabläufe, also die Fähigkeit zu nahtloserZusammenarbeit, ist eine Schlüsselbedingung für dieWettbewerbsfähigkeit von Logistikregionen und wird inZukunft verstärkt an Bedeutung gewinnen. Genau hier setztdas EU-Projekt LOGICAL an, indem es die Möglichkeitendes Cloud Computings nutzt, um Transaktionskosten zu senkenund Kooperationen auch zwischen verschiedenen Verkehrsträgernzu fördern.Das Netzwerk Logistik Leipzig-Halle beteiligt sich an derDurchführung des Projekts, an dem 14 Partner aus Deutschland,Polen, Ungarn, Italien, der Tschechischen Republikund Slowenien beteiligt sind. Das Vorhaben wird aus Mittelndes EFRE-Strukturfonds im EU-Programm Central Europegefördert.Weitere Informationen unter:www.logistik-leipzig-halle.net50 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


Aktuelles aus den FirmenKurz berichtetAutomobile ZukunftGeneral Manager MEIMeerane Hendrik Rothe,President MEI EuropaAlbert Lidauer und VizePresident Emerging MarketsMEI Europa PavelNeuman.Foto: Magna/Ralph KoehlerMeerane. Magna International Inc. expandiert mit seiner Geschäftseinheit MagnaExteriors & Interiors (MEI) in Europa und eröffnete am 24. April offiziell einen neuenProduktionsstandort im sächsischen Meerane. MEI siedelt sich mit dem neuen Werknahe der Heimat von Volkswagen Sachsen in Mosel an und beliefert den Automobilherstellerbedarfssynchron mit Kunststoffelementen für die Außenverkleidung desneuen Golf VII.„Volkswagen Sachsen und das neue Werk von Magna in Meerane produzierenin enger Partnerschaft“, so Dirk Coers, Geschäftsführer Personal und Organisation,Volkswagen Sachsen. „Sachsen ist Autoland mit Tradition – mit Magna und unserenweiteren Partnern werden wir gemeinsam dafür sorgen, dass es auch eine großartigeautomobile Zukunft erhält.“MEI Meerane erstreckt sich über eine Produktionsfläche von 15.000 Quadratmeternund beschäftigt aktuell 140 Mitarbeiter. Der erste Produktionsauftrag umfasstdie Front- und Heckstoßfänger des neuen Golf VII.Großauftrag gewonnenChemnitz. Die Chemieanlagenbau Chemnitz (CAC) GmbH hat den Zuschlag zurUmrüstung einer Chlor-Alkali-Elektrolyse bei Potasse et Produits Chimiques (PPC)im elsässischen Thann erhalten. Außerdem wird CAC die Modernisierung und Erweiterungder Brom-Rückgewinnungsanlage übernehmen.Der Vertrag mit einem Wertumfang von ca. 30 Millionen Euro umfasst das DetailEngineering, Beschaffung und Lieferung aller Ausrüstungen und Materialien, dieBau- und Montageausführung sowie die Inbetriebnahme. Grundlage für diese Arbeitenbildet ein Basic Engineering, welches im Vorfeld durch CAC erarbeitet wurde.Die Inbetriebnahme ist für 2015 geplant.„Wir sind stolz darauf, dass wir für dieses strategische Projekt von PPC ausgewähltwurden, weil es einen weiteren Auftrag im Zusammenhang mit einer Reihevon erfolgreich realisierten Anlagen in der Chlor-Alkali-Industrie darstellt“, sagtJörg Engelmann, Geschäftsführer der CAC.52 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


GesundheitswirtschaftFit im BüroGesundheitsbewusst am Schreibtisch arbeitenE X P E R T E NTIPPAutor undAnsprechpartner:Matthias Jakob,Referent fürGesundheitswesen/Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitDer schnellste Weg zurTK in Sachsen:www.tk.de/lv-sachsenIhr TK-ServiceTeam:Telefon: 0800 2858585(24 Stunden täglich an365 Tagen im Jahr –bundesweit gebührenfrei).Es gibt nichts Gutes, außer man tut es, sagte einst ErichKästner. So ist es auch mit der Bewegung. Wer nur dreimalpro Stunde vom Sitzen zum Stehen wechselt, regt den Kreislaufan, entlastet Muskelgruppen und beugt Verspannungenvor. Aus arbeitsmedizinischer Sicht sollten Arbeitszeitenso gestaltet sein: ein Viertel in Bewegung, ein weiteresViertel im Stehen arbeiten und nur die restliche Zeit sitzendverbringen. Auch mit einfachen Änderungen im Arbeitsalltagkann die Gesundheit im Betrieb gefördert werden. Stellen Sie zum Beispiel Drucker und Kopierer in einemanderen Raum auf. So verschaffen Sie sich zusätzlichBewegung. Benutzen Sie die oberen Schränke im Büro. Damit machenSie gleich eine Streck- und Dehnübung, wenn Sie etwasherausholen oder hineinstellen. Statt dem Kollegen im anderen Büro eine E-Mail zuschicken oder ihn anzurufen, besuchen Sie ihn einfach. Erledigen Sie Telefonate im Stehen. Und nutzen Sie Stehtischefür Besprechungen. Lassen Sie den Aufzug links liegen und nehmen Sie dieTreppe. Damit können Sie auch noch etwas für Ihreschlanke Linie tun. Denn mit Treppensteigen verbrauchenSie genauso viele Kalorien wie beim Schwimmenoder Radfahren. Fahren Sie, wenn möglich, mit dem Rad zur Arbeit. Undwenn Sie auf das Auto angewiesen sind, parken Sieetwas weiter weg von Ihrem Arbeitsplatz. Sie kommenmit dem Bus zur Arbeit? Steigen Sie eine Station früheraus und gehen Sie das letzte Stück zu Fuß.Nach Auswertung ihres Gesundheitsreports schätzt die TechnikerKrankenkasse (TK), dass im Jahr deutschlandweit mehrals 30 Millionen Fehltage aufgrund von Krankheiten derWirbelsäule und des Rückens anfallen – darunter alleinmehr als 15 Millionen Fehltage wegen Rückenschmerzen.Unter den Erwerbspersonen, die bei der TK versichert sind,geht fast jeder zehnte Fehltag auf das Konto der Rückenbeschwerden.Wichtig ist vor allem, die Wirbelsäule nichtdauerhaft einseitig zu belasten. Am Schreibtisch sollte mandeshalb „dynamisch“ sitzen: Einfach häufiger die Sitzpositionwechseln, indem man sich abwechselnd weiter vorneund weiter hinten auf die Sitzfläche setzt.Arbeitsmedizinische Untersuchungen zeigen: Bis zu17.000 Mal am Tag müssen sich die Augen sich auf denWechsel zwischen hell und dunkel einstellen. Das passiertzum Beispiel, bei einem gleichzeitigen Blick ins Helle, zumBeispiel auf die Fensterfront, und auf den dunkleren Bildschirm.Denn das Außenlicht ist schon unter normalen Wetterverhältnissenbis zu dreizehnmal stärker als das Licht desMonitors. Wer geblendet wird, der versucht bewusst oderunbewusst dem Licht auszuweichen. Oft entstehen dadurchZwangshaltungen, die zu Schmerzen und Verspannungenführen können. Die richtige Nutzung des Lichts hilft alsonicht nur den Augen, sondern auch dem Rücken. Daher istes am besten den Monitor so aufzustellen, dass die Blickrichtungauf den Bildschirm parallel zum Fenster verläuft und nichtzum Fenster hin. Deshalb sollte der Bildschirm auch nichtdirekt am Fenster stehen – zumindest nicht ohne Blendschutz.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>53


GesundheitswirtschaftGesundheitswirtschaft vernetztUnter dem Namen „HEALTHY SAXONY“ ist jetzt ein Projekt gestartet, das Sachsens Wirtschaft stärken wird„HEALTHY SAXONY“ ist das neue Gesicht der Gesundheitswirtschaftin Sachsen. Unter diesem Namenentstand eine Internetplattform, die Dreh- und Angelpunktder auf Initiative des Sächsischen Sozialministeriumsneu eingerichteten „KoordinierungsstelleGesundheitswirtschaft“ ist.Sie soll als Kommunikationsplattform den Informationsaustausch,Wissenstransfer und die Zusammenarbeit derauf dem Gesundheitssektor tätigen Unternehmen befördern.Im Rahmen einer Ausschreibung wurden die CarusConsilium Sachsen GmbH (CCS) und die Dresden InternationalUniversity (DIU) als Trägerinstitutionen ausgewählt.Gefördert wird das Projekt vorrangig über den EuropäischenSozialfond ESF.Den zumeist kleinen Unternehmen der sächsischenGesundheitswirtschaft fehle es leider vielfach an „kritischerMasse“, um die nötige Schubkraft für internationaleEntwicklungen zu erreichen, sagte Prof. Dr. MichaelAlbrecht, Medizinischer Vorstand des UniversitätsklinikumsCarl Gustav Carus und Sprecher der CCS. Nur durchVernetzung könnten die Kräfte gebündelt und die nötigeSchubkraft erreicht werden. Die extrem flexible und innovativesächsische Unternehmenslandschaft biete hervorragendeGrundlagen dafür.„Die Gesundheitswirtschaft ist von erheblicher Be -deutung für das Wirtschaftswachstum des Freistaates insgesamtund einer der wichtigsten Arbeitgeber. Mit derGründung dieser Koordinierungsstelle wollen wir einenwichtigen Anstoß zur Stärkung der sächsischen Gesundheitswirtschaftgeben“, betonte GesundheitsministerinChristine Clauß. Genau diese Vielfalt abzubilden und einePlattform zu schaffen, die unterschiedliche Institutionenwie Krankenhäuser, Medizintechnik- und Pharmafirmen,Physiotherapien und Pflegedienste – und viele weitere –repräsentiert, kann mit „HEALTHY SAXONY“ gelingen.Nun sind die Akteure selbst gefragt. In die Internetplattformwurde eine interessante Datenbank integriert. Firmenkönnen ihr Profil hinterlegen und ihre Produkte,Dienstleistungen und Spezialgebiete benennen, nach denensie von potenziellen Geschäftspartnern gefunden werdensollen. Und die Arbeit der Koordinierungsstelle umfasstnoch viel mehr. So sollen weitere Projekte und Strategienentwickelt werden, die Sachsens Gesundheitswirtschaftstärken. <strong>Wirtschaftsjournal</strong> sprach dazu mit Sabine Rößing,Geschäftsführerin der Carus Consilium Sachsen GmbH:WJ: Welche Ziele sollen mit der KoordinierungsstelleGesundheitswirtschaft erreicht werden?Sabine Rößing: Mit der Koordinierungsstelle wollen wirder sächsischen Gesundheitswirtschaft eine Plattform bieten,um ihre Leistungsfähigkeit und Innovationskraft zu präsentieren.Wir wollen zur Zusammenarbeit anregen und dieVernetzung fördern. Den vielfach klein- und mittelständischenUnternehmen wollen wir zudem vor allem über dieWebsite www.healthy-saxony.com konkrete Unterstützungsangeboteunterbreiten.WJ: Weshalb wird der englische Begriff „HEALTHYSAXONY“ verwendet?Sabine Rößing: Da die Internetplattform ohnehin mehrsprachigentstehen sollte, haben wir uns für diesen Begriffentschieden, der sicher nicht erst übersetzt werden muss.So möchten wir Investoren auf die sächsische Gesundheitswirtschaftaufmerksam machen, gern auch aus demAusland. Weiterhin ist eine Fachkräftebörse für die Gesundheitswirtschaftgeplant.WJ: Wie viel Zeit bleibt für die Etablierung der Koordinierungsstelle?Sabine Rößing: Der Förderzeitraum dauert noch bis April2014, dann muss sich die Koordinierungsstelle selbst tragen.Ein interdisziplinäres Kuratorium, dem 14 namhaftePersönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaftangehören, soll die Arbeit der Koordinierungsstelle unterstützenund langfristige Strategien entwickeln, um einendauerhaften Nutzen für die Branche hervorzubringen.Gespräch: Simone PflugLandespressekonferenz anlässlich derGründung des Netzwerkes zur Gesundheitswirtschaft„HEALTHY SAXONY“.V.l.n.r.: Dr. Kornelia Möser, Leiterin desKompetenzzentrums für Gesundheitswissenschaftenund Medizin der DIU;Prof. Dr. Michael D. Albrecht, Med.Vorstand des UniversitätsklinikumsDresden; GesundheitsministerinChristine Clauß und Sabine Rößing,Geschäftsführerin der Carus ConsiliumSachsen GmbH.Foto: Stefan HohmeisterCCS-Geschäftsführerin Sabine Rößing(links) und Projektkoordinatorin KerstinRoch präsentieren das neue Logo von„HEALTHY SAXONY“.Foto: Wolfgang Schmidt54 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


FachkräfteRüstzeug für die Karrierebsw bildet bedarfsorientiert Techniker ausPeter Braumandl, RegionalleiterWestsachsen.Foto: bswDas Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft (bsw)ist ein langjährig anerkannter und zertifizierterBildungsdienstleister. Es ist sachsenweit präsentund kennt dadurch genau die Bedarfe der hieransässigen Unternehmen. An der Fachschule fürTechnik des bsw in Plauen bieten wir bereits seit20<strong>05</strong> die Aufstiegsfortbildung zur Staatlich geprüftenTechnikerin, zum Staatlich geprüften Technikerin den Fachrichtungen Maschinentechnik undElektrotechnik an.Sie kann sowohl in Vollzeit als auch berufsbegleitend, inTeilzeit, absolviert werden. Die inhaltliche Grundlage fürden Aufbau der Fachschule bildete eine Analyse der Personalsituationund der zukünftigen Bedarfe in den Unternehmender Metall- und Elektroindustrie Westsachsens, dievon Studentinnen der Westsächsischen Hochschule Zwickauim Auftrag des bsw erarbeitet wurde.Die umfangreiche und anspruchsvolle Ausbildung zumElektrotechniker mit Schwerpunkt Energie- und Automatisierungstechnikmacht den Absolventen zum gefragten Mitarbeiter,der in allen Branchen der sächsischen Wirtschafteinsetzbar ist. Die Ausbildung erfolgt auf der Basis staatlicherLehrpläne. Es wurden umfangreiche Investitionengetätigt, um einen modernen Unterricht an Laborausrüs -tungen, in Computerkabinetten und mit neuester Softwaredurchführen zu können. Dabei achten wir ständig darauf,dass die Inhalte mit den Bedürfnissen der Wirtschaft in Übereinstimmunggebracht werden. Die Ausbildung zum Maschinentechnikermit dem Schwerpunkt Fertigung befähigt denAbsolventen zum Einsatz u. a. in der Metall- und Elektroindustrieund ist speziell auf diese Belange ausgerichtet.Die Entwicklung des eigenen Fachkräftenachwuchses,besonders für die Führungsaufgaben, wird für die Unternehmenzukünftig eine besondere Bedeutung einnehmen.Die Unternehmen haben dieses erkannt und entsendenzunehmend Mitarbeiter zur Technikerfortbildung und unterstützenihn dabei oft finanziell und/oder organisatorisch.Dabei erhält er das Rüstzeug, um eine zentrale und entscheidendePosition innerhalb eines Unternehmens ausfüllenzu können. Nach Abschluss stehen den Unternehmenmotivierte und gut ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung.Außerdem öffnet sich den Absolventen der gesamte Marktin Deutschland und in den europäischen Ländern.Typische Einsatzfelder sind: Lösen von technisch-naturwissenschaftlichen undbetriebswirtschaftlichen Aufgaben Erprobung, Inbetriebnahme, Instandhaltung,Montage und Fertigung Entwicklung, Aufbau, Wartung und Service vonkomplexen technischen Systemen.Im August <strong>2013</strong> wird nunmehr der 9. Fachschüler-Jahrgangdie Ausbildung beginnen. Insgesamt besuchen dann über80 Fachschülerinnen und -schüler die Fachschule in einerder beiden Fachrichtungen.DER ERFOLGREICHSTE WEG, DIE ZUKUNFT ZU GESTALTEN!19.11.<strong>2013</strong>Auf der einzigen Karriere- und Rekrutierungsplattform in und für Mitteldeutschlandtreffen Sie Ihre Mitarbeiter von morgen:Präsenz als attraktiver Arbeitgeber der RegionDirekter und persönlicher Kontakt zu Studenten, Absolventenund ausgebildeten FachkräftenEffiziente Personalsuche für offene Stellen, Praktikums-, TraineeoderWerkstudentenplätze usw.Kontakt: Tel.: 0341 678-8<strong>05</strong>1 | E-Mail: info@absolventenmesse-mitteldeutschland.defacebook.com/erfolgswegewww.absolventenmesse-mitteldeutschland.deIdeeller Träger:<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>55


FachkräfteAnzeigeLukratives StudienangebotKooperative Studiengänge der Bildungs-Werkstatt Chemnitz und der Hochschule Mittweida helfenFachkräftebedarf zu deckenThomas Beyer, Geschäftsführer der Bildungs-WerkstattChemnitz, Prof.Dr.-Ing.Uwe Mahn, Dekan der Fakultät Maschinenbauder Hochschule Mittweida, undFrank Stephan, Geschäftführer derAccomplast GmbH, (von links) sind gutePartner, wenn es um hochqualifiziertenFachkräftenachwuchs geht. Die Accomplaststellt der Bildungs-Werkstatt zurErweiterung des AusbildungszentrumsKunststofftechnik eine SpritzgießmaschineARBURG 150 zur Verfügung.Fotos: Wolfgang SchmidtKooperatives Studium bieten seit vier Jahren die Bildungs-Werkstatt Chemnitz und die Hochschule Mittweidaan. Ein Nutznießer dieser neuen Studienform ist die Accomplast GmbH in Limbach-Oberfrohna.Darüber unterhielt sich das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> mit Thomas Beyer, Geschäftsführer der Bildungs-WerkstattChemnitz gGmbH, Prof. Dr.-Ing. Uwe Mahn, Dekan der Fakultät Maschinenbau der Hochschule Mittweida,und Frank Stephan, Geschäftsführer der Accomplast GmbH.<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Was verbirgt sich hinter kooperativenStudiengängen?Thomas Beyer: Die kooperativen Studiengänge sind auseiner Initiative des sächsischen Wirtschaftsministeriums entstanden.Eine Ausschreibung im Jahre 2008 forderte Bildungsdienstleisterin Sachsen auf, ihren Hut in den Ring zuwerfen und Vorstellungen zu entwickeln. Die Bildungs-WerkstattChemnitz war erfolgreich dabei und startete 2009 mitder ersten Matrikel, an der acht Studierende teilnahmen.Jetzt haben wir vier Matrikel mit 31 Studierenden, die imkooperativen Studiengang Mechatronik ihre Ausbildungund ihr Studium absolvieren. Das Kooperative Studium vermitteltberufliche Fertigkeiten und akademische Qualifikation.Durch Integration einer beruflichen Ausbildung in einHochschulstudium können zwei Abschlüsse, der Hochschulabschlussals Bachelor of Engineering und der Facharbeiterabschlussnach IHK-Prüfung in nur viereinhalb Jahrenerworben werden. Das kooperative Studium umfasstein Bachelorstudium an der Hochschule Mittweida, dieberufliche Ausbildung in einem Unternehmen und in derBildungs-Werkstatt Chemnitz sowie einen Auslandsaufenthaltin der beruflichen Phase.WJ: Wofür steht das Attribut kooperativ?Thomas Beyer: Damit wird das Zusammenwirken vonHochschule, Unternehmen und beruflichem Ausbildungszentrumzum Ausdruck gebracht.WJ: Wie wirken die Ausbildungspartner zusammen?Thomas Beyer: Die Bildungs-Werkstatt Chemnitz koordiniertdas Zusammenwirken der Ausbildungspartner undsteuert das Auswahlverfahren, durch welches Bewerber undUnternehmen zusammengeführt werden. Die Unternehmenunterstützen ihre Studenten während der gesamten Studiendauerauf der Grundlage eines Ausbildungs- und einesStudienfördervertrages.56 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


FachkräfteHat gute Perspektiven bei Accomplast:Praktikant Kevin Reinhold wird bald imUnternehmen eingestellt (links).Maschinenbediener Tony Ellermann(rechts) gehört zu den Fachkräften, diezum Erfolg des innovativen UnternehmensAccomplast beitragen.www.bildungs-werkstatt.dewww.hs-mittweida.dewww.accomplast.deWJ: Ein Kooperatives Studium steht also für eineenge Kopplung von Theorie und Praxis?Thomas Beyer: In der Tat. Studenten erhalten währenddes Studiums Einblick in die betriebliche Praxis und werdenschrittweise im fördernden Unternehmen eingear beitet.Ziel des Studiums ist ein vielseitig ausgebildeter Praxis-Ingenieur mit regionaler Verwurzlung und internationalerHandlungsfähigkeit. Attraktiv ist insbesondere die finanzielleFörderung durch ein Unternehmen und die konkreteberufliche Perspektive nach Studienabschluss.WJ: Bisher waren die Partner mit dem StudiengangMechatronik erfolgreich. Sind weitere Studiengängegeplant?Uwe Mahn: In unserer Region dominieren Unternehmendes Maschinenbaus, der Automobilindustrie, der Automobilzuliefererund der Sondermaschinenbauer. Wir tragenderen Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften Rechnungund beginnen jetzt im Herbst mit dem kooperativen StudiengangMaschinenbau. Dabei nutzen wir die Kontakteder Bildungs-Werkstatt Chemnitz im bestehenden Netzwerkmit etwa 300 Firmen rund um den bewährten StudiengangMechatronik, um die mittelständischen Unternehmenüber den neuen Studiengang zu informieren. ImMoment gibt es 15 Bewerber und zehn Plätze von Unternehmen.Parallel startet im Herbst auch eine neue Gruppeim Studiengang Mechatronik.WJ: Was sind die Ziele des Studiengangs Maschinenbau?Uwe Mahn: Ziel des Modells ist es, dass Auszubildendeund Studierende innerhalb von vier Jahren parallel denAbschluss als Industriemechaniker beziehungsweise Zerspanungsmechanikerim Rahmen einer Ausbildung bei derBildungs-Werkstatt Chemnitz und den akademischen Grad„Bachelor of Engineering“ im Studiengang Maschinenbauan der Hochschule Mittweida erwerben können.WJ: Wie profitieren die Unternehmen vom KooperativenStudium?Frank Stephan: Unser Unternehmen zum Beispiel, dieAccomplast GmbH mit 450 Beschäftigten und einem Jahresumsatzvon 28 Millionen Euro in der Unternehmensgruppe,ist ein erfolgreicher Kunststoffverarbeiter. UnserBedarf an qualifizierten Fachkräften ist sehr hoch. Seit 12Jahren bilden wir im Unternehmen jährlich um die neunLehrlinge aus. Aber es ist heute sehr schwer geworden,geeignete Auszubildende zu finden. Das ist ein grundsätzlichesProblem. Wenn ältere Fachkräfte in einigen Jahren inden Ruhestand treten, wird dieses Problem noch akuter.Wir müssen deshalb rechtzeitig gegensteuern. Wenn manerfolgreich am Markt bleiben will, ist man auf ein Facharbeiterpotenzial,auf ingenieurtechnische Mitarbeiter angewiesen.Das Kooperative Studium sehe ich als ein geeignetesMittel, das mithelfen kann, unseren Fachkräftebedarfzu decken. Accomplast ist deshalb im vergangenen Jahrbeim Kooperativen Studium mit eingestiegen. Zwei jungeLeute von uns absolvieren seitdem den Studiengang Mechatronik.Wir als Kunststoffverarbeiter profitieren dabei davon,dass den Studierenden auch Basiswissen über Kunststoffverarbeitungvermittelt wird. Es ist auch ein großer Vorteil,dass in den kooperativen Studiengängen großer Wert aufdie Fremdsprachenausbildung gelegt wird, die bei den integriertenAuslandsaufenthalten vertieft werden. Ohne Fremdsprachen,in erster Linie Englisch, kommt man in Unternehmenwie dem unsrigen überhaupt nicht mehr aus. Obals Einkäufer oder wenn es um Dokumentationen geht,ohne Englisch läuft nichts mehr und man ist weg vom Fenster.Schon deshalb ist das Kooperative Studium ein großerVorteil für uns. Wir sind gern bereit, weiteren Bewerberneine Chance zu geben. Wenn jemand vielleicht nach einemJahr feststellt, er habe die falsche Wahl getroffen und möchtesich lieber umorientieren, so ist das für uns kein Problem.Wir können jederzeit darüber reden und nach anderenLösungen suchen.WJ: Welche Chance haben denn Bewerber, noch anden kooperativen Studiengängen im Herbst teilzunehmen?Thomas Beyer: Die reguläre Bewerbung bei der Bildungs-Werkstatt Chemnitz oder parallel bei einem Unternehmenfür das im Herbst beginnende Wintersemester ist bis zum31. Mai möglich. Aber auch einem späteren Einstieg stehtnichts im Wege.Uwe Mahn: Für die Hochschule Mittweida ist am 15. JuliBewerbungsschluss. Da haben Bewerber noch etwas Luft.Der Studienbeginn erfolgt im September.Gespräch: Wolfgang Baltzer<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>57


FachkräfteKeine EinbahnstraßeHochschule Fresenius bietet zeitgemäße Perspektiven für die Gewinnung und Entwicklung von FachkräftenZu Recht ist der Mangel an Fachkräften zur Zeit dasbeherrschende Thema des Mittelstandes. Dabeibedenken viele Unternehmen und Bildungseinrichtungeneines immer noch zu wenig: Menschen, dieüber gute fachliche und persönliche Voraussetzungenverfügen, sich beruflich zu verwirklichen undKarriere zu machen, schauen heute sehr genau undsehr kritisch hin, wer ihnen diese Perspektive bietenkann. Für sie hat sich der Arbeitsmarkt gedreht:Nicht sie bewerben sich bei den Unternehmen, dieUnternehmen bewerben sich bei ihnen. Deshalbkommt es heute in erster Linie darauf an, für dieAuszubildenden und für die Fachkräfte attraktiverzu sein als der Wettbewerb.Die Hochschule Fresenius gehört zu den Bildungseinrichtungen,die dafür bestens aufgestellt sind. Gegründet 1848von Carl Remigius Fresenius, blickt das Unternehmen heuteauf über 160 Jahre Bildungstradition in privater Trägerschaftin Deutschland zurück. Die Hochschule ist damit die ältes -te Bildungsinstitution dieser Art im Bereich Chemie. Im Sinneihres Gründers verbindet sie heute Lehre, Forschung undPraxis neben den traditionellen Fachbereichen Chemie &Biologie seit 1997/98 auch in den Bereichen Gesundheit &Soziales und Wirtschaft & Medien. Die Hochschule verstehtes, im Dialog mit Unternehmen, Absolventen, Studentenund Verbänden ihr Leistungsangebot kontinuierlich weiterzuentwickelnund den Anforderungen der Wirtschaft anzupassen.Zahlreiche Absolventen der Hochschule arbeitenheute erfolgreich in Deutschland und im Ausland in leitendenPositionen. Den Fachbereich Chemie & Biologie gibt esim Stammhaus Idstein und im Studienzentrum Zwickau.Zum Erfolgsrezept gehört ohne Zweifel ein enges und persönlichesVerhältnis zwischen Studenten und Dozenten,denen der aktuelle Leistungsstand stets bekannt ist. SämtlicheDozenten im Studienzentrum Zwickau sind in Unternehmender Branche tätig und verfügen über aktuellespraktisches Wissen. Auf der Grundlage eines zertifiziertenManagementsystems findet zum Beispiel auch eine Evaluierungder Dozenten durch die Studierenden statt, womitdie Qualität der Lehre in moderner Form gesichert wird.Die Praxisorientierung der Hochschule zeigt sich auchin einer flexiblen Herangehensweise an die Zulassungsbedingungenund die Finanzierung des Studiums. Sindbestimmte Qualifikationen bereits vorhanden, könnenQuereinsteiger die Studienzeit problemlos verkürzen. EinzelneModule der Studiengänge werden für Fachkräfteauch als Weiterbildung angeboten.Mit dieser vorbildlichen Verbindung von Forschung undLehre mit dem Dienstleistungsgedanken empfiehlt sich dieHochschule Fresenius nicht nur den Fachkräften, sondernauch den Unternehmen.Weitere Informationen unter:www.hs-fresenius.deFachschule für Technik Plauen – Staatlich anerkannte ErsatzschuleAm 26. August <strong>2013</strong> beginnt in Plauen die Ausbildung zum Staatlich geprüften Techniker (m/w) inden Fachrichtungen Elektrotechnik (Schwerpunkt Energie- und Automatisierungstechnik) sowie Maschinentechnik(Schwerpunkt Fertigung). Nutzen Sie diese Aufstiegsfortbildung für Ihren beruflichenErfolg. Anmeldeschluss für das neue Schuljahr ist der 31. Mai <strong>2013</strong>.Information und Anmeldung: 03741 5715-0 – www.fachschule-technik-plauen.deIhre Ansprechpartner: Peter Braumandl (Schulleiter) und Sigrid Bauer (Sachbearbeiterin)58 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


FachkräfteSchlüsselkompetenz InnovationMit dem Auslauf der Fördermittel stellt sich das AMZ neu auf – mit alten Tugenden und neuen IdeenGute Bilanz seit dem Startim Oktober 1999 bis zum31. Dezember 2012:291 Projekte, darunter 158Kooperationsprojekte und 40Entwick lungsprojekte, wurdeninitiiert und begleitet. Daranwaren 1.239 Unternehmenbeteiligt. 315 Zielkundenpräsentationenbei OEMs und 1st-tier-Lieferanten wurden durchgeführt.693 Lieferanten wurden in70 Lieferantenauswahlprojektenvon AMZ vorgeschlagen.Die Grundfinanzierung durch das Sächsische Wirtschaftsministeriumendete fristgemäß zum 31. Dezember 2012.Mit dem 1. Januar <strong>2013</strong> hat die RKW Sachsen GmbH dieTrägerschaft für das Netzwerk Automobilzulieferer SachsenAMZ übernommen. Zur Umstellung der Mitgliedschaft wurdendie Mitglieder bereits angeschrieben. Aktuell laufenpersönliche Besuche mit dem Ziel, die aktuellen Bedarfeund Wünsche an das Netzwerk aufzunehmen.Das AMZ-Büro wurde in die Räumlichkeiten des TrägersRKW Sachsen GmbH nach Dresden verlegt. RegionaleAnsprechpartner befinden sich darüber hinaus in Chemnitz,Leipzig und Westsachsen. Auf diese Weise ist persönlicheund individuelle Mitgliederbetreuung weiterhin garantiert.„Die Verlegung des Sitzes nach Dresden schafft Synergienin der Verwaltung und bringt interessante neue Anknüpfungspunktein die IKT und die Mikroelektronik", sagt DirkVogel, AMZ-Projektmanager und Prokurist beim ProjektträgerRKW Sachsen, und erwartet neue Impulse für dasNetzwerk.Das Netzwerk wird jetzt finanziell auf eigenen Beinenstehen. Die Mitgliedschaft im AMZ ist vom Verein abgekoppeltund in die RKW GmbH integriert worden. Das AMZbildet mit den Netzwerken in Thüringen, Sachsen-Anhalt,Berlin/Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowieeinigen ausgewählten OEM und FirstTiers die VereinigungACOD - das „Automotive Cluster Ostdeutschland". Durchdie Mitgliedschaft im AMZ erhalten die Mitglieder damitZugang zu den Veranstaltungen des ACODs. Ein Teil derBeiträge wird zur Finanzierung an den ACOD direkt ab -geführt. Die notwendigen finanziellen Mittel für die Netzwerkarbeitin Sachsen werden über die Mitgliederbeiträge,Veranstaltungen sowie durch die Projektarbeit erwirtschaftet.„Die neue Struktur ist noch im Aufbau, die Reaktionender Mitglieder sind bisher sehr positiv", bestätigtDirk Vogel. Mit der neuen Veranstaltung „AMZ Technologietag"werden anwendungsbereite neue Technologienvorgestellt. Ziel der Veranstaltung ist, den sächsischen Zuliefererndie Möglichkeit zu geben, diese Technologien eherals andere in ihre Produktion zu überführen. Gleichzeitigwird die sächsische Kooperation zwischen dem leistungsstarkenMaschinenbau und der Fertigungsindustrie intensiviert.Im Aufbau befindlich ist die „AMZ Akademie" mitersten Angeboten, zum Beispiel für Projektleiter mit denSchulungsinhalten „Produktentstehungsprozess" und„OEM-Begrifflichkeit". Schwerpunkte der Netzwerkarbeitsind weiterhin Technologieprojekte, Innovations- und Kooperationsprojekte,einschließlich möglicher Fördermittelberatung.Dabei sollen Unternehmen weiterhin professionellbei ihren Bemühungen um Kostenoptimierung, Technologietransferoder Expansion unterstützt werden. Die gemeinsameVision der Automobilzulieferer, der Forschungs- undEntwicklungslandschaft rund um das Automobil und dieMobilität ist, Sachsen bis 2020 zum innovativsten Automobilstandortzu entwickeln, gemessen an der Zahl der indie Produktion überführten Innovationen und Patenten.Die Mission für das Netzwerk AMZ ist es, „Hilfsmittel, Informationenund Unterstützung bereitzustellen, damit diesächsischen Automobilzulieferer, -entwickler und -dienstleisterzu den Erfolgreichsten im globalen Wettbewerb werden",betont der Projektmanager. Auf diesem Weg willAMZ die Unternehmen begleiten. Ziel für das AMZ ist es,zentraler Ansprechpartner für die automobile Welt in Sachsenzu werden, die sächsische Forschungskraft in Sachsenzu vernetzen, seine Kompetenzfelder wie Innovationsförderung,Nachhaltigkeitsstrategien, Internationalisierungund Fachkräftegewinnung auszubauen.„Die Schlüsselkompetenz der sächsischen Zulieferindustrieund damit der zentrale Ausgangspunkt der AMZ-Arbeit ist und bleibt auch in der Arbeit ab <strong>2013</strong> die Innovation.",betont Dirk Vogel. Damit soll die Wettbewerbsfähigkeitder sächsischen Automobilzulieferindustrie gestärktund die Unternehmen auf dem Weg zu anerkannten, globalagierenden und neutralen Lösungspartnern der Automobilindustriebegleitet werden.SP<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>59


FachkräfteThe RunnerThe Emerald Isle, environmentalism, and jade and wasabi running shirts by thoni mara – the green journey ofSprachcampus ThumIn 1911 Oswald Hofmann started to produce stockings inhis knitting factory in Jahnsbach. 87 years later it changedhands and was renamed Nautilus Skin Touch.Christian Schwab, who is a designer, marathon runnerand the company’s CEO, had an innovative idea for sportswear.Since running is his passion he found a niche and turnedhis favorite sport and hobby into a profession. He usedthat unique perspective to expand the company. Now hecan include his creative talents and his knowledge as a textiledesigner into the family business. He created a competitivesports gear label named thoni mara, which is a neologismof the German name for a marathon runner Marathoni.The home brand makes already up a quarter of thecompany’s whole production and is in the process of penetratingmore European markets.Everything from the design, cloth making, knitting, sewingto marketing is produced in the same factory located in theErzgebirge. It is their trademark that all the clothes are madein Germany and hand-made.Thoni mara is the best example how innovation leadsto high quality made in Saxony. The material has specialfeatures e.g. it is breathable, seamless, non-scrubbing, waterrepellentand odour-regulating. But that is not the only goodthing. Thoni mara-clothes are produced in fresh colours likeThoni mara – der Renneramarena, wasabi-green and jade. Very innovative are thegreen fee-T-shirts. They are made from recycling yarn andthey have all advantages of the other T-shirts. This yarn saves60% energy, water and precious resources. With this productionline “green fee” the company won the Trail awardin this year, which makes them even more competitive. Runningclothes are a booming market and the brand is alreadywell-established and able to compete, because thereyou have to be unique, functional, but also fashionable likethoni mara.Die grüne Reise des Sprachcampus-Projektes begann aufder grünen Insel Irland und endete bei Thoni Mara, dieersten, die im Februar dieses Jahres den Trail Award für ihre„green fee“ Kollektion erhielten.Die Firma Nautilus skin touch entstand vor 87 Jahrenaus der ursprünglich 1911 von Oswald Hoffmann in Jahnsbachgegründeten Strickerei. Der heutige Chef ChristianSchwab, Designer und selbst ambitionierter Marathonläufer,konnte mit seiner Firma eine innovative Idee umsetzenund Beruf und Hobby vereinen. Er gründete die Marke fürLaufkleidung thoni mara, eine Wortneuschöpfung aus demBegriff Marathoni, der Bezeichnung für einen Marathonläufer.Die herausstechenden Merkmale der Marke, die bereitsein Viertel der gesamten Kollektion der nautilus gmbh ausmacht,sind die Schlagworte made in Germany und handmade.Thoni mara ist ein perfektes Beispiel dafür, wie aus einereinfachen Idee eine etablierte, erfolgreiche und vor allemqualitativ hochwertige Sportmarke entstehen kann. Thonimara Stoffe werden in frischen Farben produziert, wobeidie Grüntöne Wasabi und Jade nur zwei der farblichen Highlightssind. Besonders innovativ ist die green fee Kollektion,die neben allen anderen Vorteilen der gesamten thoni maraProdukte zusätzlich aus Recycling Garn hergestellt wird,welches 60% Energie, Wasser und Rohstoffe einspart. DieseKollektion, die dem Team von thoni mara den Trail Awardeinbrachte, macht die Marke noch einzigartiger und zeigt,dass sie im boomenden Markt der Sportkleidung ihren Konkurrentenin nichts nachstehen.Sprachcampus on Tour – Firmenbesuche in Chemnitz und Umgebung60 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


FachkräfteGive your brand a helping handAn insight in how products get advertised and become known all over the worldmcs promotion is a global advertisingmaterial supplier. As a full service provider,they advise companies on which arethe best ideas or products to representtheir brand. They create individual marketingconcepts for them, including thetarget group, the price, the quality andspecial features. For exclusive partnersthey provide the whole range of branding.They have a large network of internationalsuppliers.mcs promotion was founded in 1974 and has spread allover Europe with offices in Italy, France, Belgium and Germany.Additionally there is an office in China, which is thelobbying office for our purchasing department. mcs promotionis specialized in selling merchandising items with22 full-service customers, such as Siemens, and more than700 active customers all over the world. About 50 employeeswork in accordance with the company's principle ofproviding the clients with the right article at the best priceat the perfect moment. In 2012 the company made a turnoverof about 14 million Euro.The most important things in a promotion agency are thepromotional items. Every item sourced by mcs promotionis customized. Some typical items are rubber balls, magnets,balloons, cups, pens and lanyards. The latest trendsand innovations are showcased at trade fairs. The companyis always looking for cutting-edge, brand-new and uniquepromotional items of high quality. Mr. Schelter showedus the trendiest and innovative items they offer, for example,an umbrella with an off-centered shaft, which givesyou plenty of space to enjoy the rain without getting wet -for right- and even left-handers.The second part of our company visit was a practicaltask. We had to be creative and chose a promotional giftaccompanying a mobile phone contract for people aged 14to 18. The maximum value was 5 Euros. We had many creativeideas but all of them were smart phone accessories.Most of us thought that headphones would be a good idea.With this practical task mcs got a good view what studentsand teenagers would like to have for their smart phones.All in all, we can say that the theoretical and practical experiencewas very interesting for us and for mcs promotionas wellPromotion auf hohem NiveauVon der Idee bis zur Umsetzung – ein Einblick in die Arbeit von mcs promotionDie mcs promotion GmbH ist eine Agentur, die sich auf diebestmögliche Vermarktung von Werbeartikeln spezialisierthat. Für jede Firma wird ein individuelles Marketing Konzepterstellt. Gegründet wurde die mcs promotion GmbH1974, mittlerweile besitzt sie in ganz Europa, unter anderemin Italien, Frankreich, Belgien und Deutschland, ihreBüros. Einen weiteren Standort gibt es in China, welcherals Kontaktbüro für den Einkauf dient. Weltweit hat dieAgentur über 700 Kunden, darunter auch Siemens.Die insgesamt 50 qualifizierten Mitarbeiter suchen ständigneue, innovative Konzepte und Ideen für die Umsetzungender einzelnen Wünsche. Derzeit sind besonders Magnete,Tassen, Stifte und Schlüsselbänder beliebte Werbeartikel.Selbstverständlich haben alle Angebote eine hoheQualität und ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. UnserGastgeber Herr Schelter zeigte uns auch einige Neuerscheinungen,zum Beispiel einen Regenschirm, dessen Halterungnicht in der Mitte, sondern an der Seite befestigt ist.So hat man viel mehr Platz unter dem Schirm und wird wenigernass - eine Idee, die uns alle begeistert hat.In der zweiten Hälfte unseres Firmenbesuches war unsereKreativität gefragt. Dazu mussten wir ein Werbegeschenkfür einen Handyvertrag entwerfen und vorstellen. Die Zielgruppewaren 14- bis 18-jährige. Uns stand ein Budget vonmaximal 5 Euro zur Verfügung. Wir hatten eine Menge Ideen,die sich alle um das Thema Handyzubehör drehten. Es wareine sehr interessante Aufgabe, wir hatten viel Spaß undHerr Schelter konnte auf diese Weise auch ein wenig Marktforschungbetreiben.Sprachcampus on Tour – Firmenbesuche in Chemnitz und Umgebung<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>61


InternationalisierungSachsens SchaufensterStaatssekretär Hartmut Fiedler wirbt in Prag für Wirtschaftsstandort SachsenStaatssekretär Hartmut Fiedler war am 14. Mai imVerbindungsbüro des Freistaats in Prag zu Gast. Beiseinem Besuch präsentierte er im Rahmen eines Pressegesprächsmit tschechischen Medienvertretern diePotenziale des Wirtschaftsstandorts Sachsen.Dabei wurde er vom Geschäftsführer der WirtschaftsförderungSachsen GmbH (WFS), Peter Nothnagel, begleitet. „DieTschechische Republik ist nicht nur unser direkter Nachbar,sondern auch als Wirtschaftspartner von großer Bedeutungfür den Freistaat“, so Staatssekretär Fiedler. „Tschechienist heute nach China der zweitwichtigste Handelspartnerfür sächsische Unternehmen. Umso wichtiger ist es, die großenPotenziale einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit überdie tschechischen Medien in der Öffentlichkeit bekannt zumachen – auch um das Interesse von möglichen Investorennoch stärker auf den Freistaat zu lenken.“ Tschechienist ein hochindustrialisiertes Land mit einer ebenso langenTradition wie Sachsen und seit 2004 Mitglied der EuropäischenUnion. Mit zunehmender Wirtschaftskraft sollen auchtschechische Unternehmer den Freistaat als Ziel für Inves -titionen entdecken. Als Katalysator wirkt dabei das Ver -bindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag. Dr. DavidMichel und Stefanie Rehm haben hier schon oft Treffen vontschechischen und sächsischen Unternehmern organisiert.„Wir sehen uns dabei als Schaufenster des Freistaates“, soMichel. In seiner Attraktivität für Ansiedlungen steht Sachsennicht hinter anderen tschechischen Nachbarregionenwie Bayern und Österreich zurück. So punktet der Freistaatbeispielsweise mit hervorragend ausgebildeten Fachkräftenund zahlreichen Forschungseinrichtungen und innovativenBranchennetzwerken wie Silicon Saxony. Dieses Zielhatte auch das Sächsisch-Böhmische Wirtschaftstreffenam Abend in Bad Schandau, an dem neben StaatssekretärFiedler Vertreter von tschechischen und sächsischen Unternehmenteilnahmen.PM/CHDr. David Michel und Stefanie Rehmsind die Repräsentanten im Prager Verbindungsbüro:„Wir bekommen sowohldie politischen Diskussionen als auchdie Gespräche der Unternehmer mit.“Foto: Stefan HohmeisterAusbildungsberufe tschechischen Nachbarn vorgestelltInformationsveranstaltungsreihe „Initiative zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit“ fortgesetztAm 16. Mai fand eine weitere gemeinsame Informationsveranstaltungzwischen IHK Chemnitz, RegionalkammerZwickau und dem Verein BIC-Forum Wirtschaftsförderungzur Verbreitung des Europagedankens am BIC-StandortStenn statt. Im Mittelpunkt standen die Berufe Koch/Köchinund Zimmerer/Tischler. Dabei bekamen die knapp 50 Teilnehmer,die vor allem Schüler aus der der IntegriertenGesamtschule (ISS) in Cheb und Azubis des Berufsschulzentrumin Schneeberg waren, aktuelle Informationen zumArbeitsmarkt in der Region Zwickau und zum Bedarf desArbeitsmarktes im Bezirk Karlovy Vary. Herr Neef, Bereichsleiterin der Agentur für Arbeit in Zwickau, informierte dietschechischen Gäste über Aktivitäten wie „Tag der offenenTür“, „Woche der offenen Unternehmen“, wo Schüler undEltern die Möglichkeit haben, eine breite Palette von Berufenin den Unternehmen anzuschauen und Fragen zu stellenoder im „Sommercamp“, wo sich die Schüler praktischausprobieren können. In dem Vortrag von Herrn Pašava,Direktor der Regionalen Wirtschaftskammer Egerland, wurdedie Arbeitskräftesituation u. a. im Baugewerbe und in derLandwirtschaft im Bezirk Karlvy Vary dargestellt. Hier bestehtakuter Fachkräftemangel.Frau Hronešová, stellvertretende Schuldirektorin der ISS inCheb, die mit ca. 2.000 Schülern die größte Mittelschuleim Bezirk Karlovy Vary ist, informierte über das Profil derSchule und stellte die Ausbildungen Koch und Tischler vor.Nach den Vorträgen besuchten die Teilnehmer die Lich -tentanner Zimmerei und Trockenbau GmbH, das ZwickauerBrauhaus und die Alte Münze. Für viele der tschechischenJungendlichen war es der erste Besuch in Zwickau. Und füreinige wäre es vorstellbar, sich auch in Zwickau als Kochauszuprobieren.Die im vorigen Jahr begonnene Veranstaltungsreihe sollauch nächstes Jahr mit neuen Ideen fortgesetzt werden.Sächsische und tschechische Teilnehmerder Veranstaltung. Quelle: BIC-FWF e. V.Kontakt:BIC-Forum Wirtschaftsförderung(BIC-FWF) e. V.Lessingstraße 4D-08<strong>05</strong>8 ZwickauTelefon: +49 375 541-0fwf@bic-zwickau.dewww.bic-zwickau.de62 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


TreffpunktBlütenträume – Lebensräume7. Landesgartenschau findet in zwei Jahren auf dem „Balkon Sachsens“ stattMit dem symbolischen ersten Spatenstichgab Sachsens MinisterpräsidentStanislaw Tillich das Startsignal für dieBauarbeiten zur 7. Landesgartenschauim Jahre 2015. Fotos: Wolfgang SchmidtHintergrund:Mit der Entscheidung des sächsischenKabinetts zur Ausrichtungder 7. Sächsischen Landesgartenschauim Jahr 2015 inOelsnitz/Erzgebirge wird erstmalsein herausragendes Gartenfestivalim Erzgebirgskreisveranstaltet. Unter dem Motto„Blütenträume – Lebensräume“wird sich Oelsnitz/Erzgeb. vonApril bis Oktober 2015 mit einerBlütenfülle in der ganzen Stadtund insbesondere auf dem Ausstellungsgeländepräsentieren.Auf dem Areal des ehemaligenGüterbahnhofs wird es im Sommerhalbjahr2015 das besondereGartenfest für Jung und Alt,für Fachbesucher und Hobbygärtner,für Natur- und Kulturbegeisterteund ganz speziell auchfür Eisenbahnromantiker geben.Mit einem symbolischen Spatenstich gab MinisterpräsidentStanislaw Tillich das Startsignal für dieBauarbeiten zur 7. Landesgartenschau in Oelsnitz imErzgebirge. Eröffnet werden soll sie in zwei Jahren.„Für mich ist das Erzgebirge der Balkon Sachsens. Mit derLandesgartenschau bekommt dieser Balkon 2015 eine neueAttraktion“, so der Ministerpräsident. Der Sommer 2015wird in Oelsnitz ein Erlebnis. Dafür sorgt die Landesgarten -schau. Oelsnitz bekommt damit neben dem Glückaufturmund dem Bergbaumuseum eine weitere Großattraktion.Der Freistaat Sachsen unterstützt das Vorhaben, für dasdas Motto „Blütenträume – Lebensräume“ gewählt wurde,mit rund 3,9 Millionen Euro. „Wir tun das aus voller Überzeugung“,sagte Tillich, „denn die Landesgartenschau hatsich schon sechs Mal bewährt und war bislang immer sehrerfolgreich als Instrument der Stadt- und Regionalentwicklungsowie als Veranstaltungskonzept.“ Tillich erinnertedaran, dass zuletzt die Stadt Löbau mit der Landesgartenschaufast eine halbe Million Besucher angelockt hat.In Oelsnitz soll der ehemalige Kohleverladebahnhof desLugau-Oelsnitzer Steinkohlereviers in den nächsten beidenJahren zu einem Erholungspark umgestaltet werden. In demRevier endete 1971 die Kohleförderung. Dies war auch dasAus für den Güterumschlagplatz. Oelsnitz hatte Anfang2011 den Zuschlag für die Landesgartenschau 2015 erhalten.Landesgartenschauen gibt es in Sachsen bereits seit1996. Wolfgang Baltzer/PM<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>63


TreffpunktMarktplatz für KMUErste Thüringer Mittelstandsmesse hat Industrie im FokusDie WiN findet Ende Juni erstmalig in Thüringen statt. Das Konzept hat sich bereits in einigenwestdeutschen Regionen bewährt. Was die Besucher nun in Erfurt erwartet, erklärt der OrganisatorMichael Hoppe von Trade Fair Partners im Gespräch mit dem <strong>Wirtschaftsjournal</strong>.<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Die WiN findet erstmaligin Thüringen statt. Wie kam es dazu?Michael Hoppe: Wir haben bereits sehr gute Er -fahrungen mit unseren MIttelstandsmessen unteranderem in Wuppertal und im Rheinland gemacht.Thüringen war bisher ein weißer Fleck. Meine Mitarbeiterin,die aus Schmalkalden stammt, hat dannaber den Anstoß gegeben. Und so haben wir dieGespräche mit der Wirtschaftsförderung in Erfurtund dem BVMW aufgenommen.WJ: Sie haben bereits Mittelstandsmessenorganisiert. In Sachsen gibt es drei. Wird dieWiN in Erfurt anders werden?Hoppe: Das Grundkonzept ist ähnlich. Allerdingsist in Thüringen stärker die Industrie im Fokus, währendbei den anderen Veranstaltungen vor allem derDienstleistungssektor breit vertreten ist. Auf der WiNin Erfurt bilden wir nun die landestypischen Indus -triecluster wie Bautechnik, Energie/Solar, FertigungsundKunststofftechnik, Mikro-/Nanotechnologie undLogistik ab. Hinzu kommt, dass parallel der MitteldeutscheKunststofftag stattfindet sowie die Mikro-/Nanotechnologie-Konferenz in die WiN integriert ist.Ein besonderer Höhepunkt wird am Abend des 25.Juni das Wirtschafts-Sommerfest sein. Dabei wirdder Familienunternehmer des Jahres 2012, MatthiasKrieger, einen Vortrag mit dem Titel „Mitarbeiter finden,entwickeln und binden" halten.WJ: Mit wie vielen Ausstellern und Besuchernrechnen Sie?Hoppe: Wir haben bereits 113 Anmeldungen. Davonkommen 30 bis 40 Prozent aus der Industrie. Zudemerwarten wir rund 1500 Besucher.Gespräch: Claudia HillmannAm 25 . und 26. Juni in derErfurter Messehalle 2:Die Mittelstandsmesse für Thüringen mitspannendem Rahmenprogramm.www.win-thueringen.de64 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


TreffpunktEffizient, mobil und integriertSocial Collaboration <strong>2013</strong>: Fachtagung zu Strategien, Technologien und PraxiserfahrungenZeitgemäß und erfolgreich zusammenarbeiten, so beschreibtDNUG – The Enterprise Collaboration Professionals dasAngebot der nächsten Konferenz. Sie findet unter dem Titel„Social Collaboration <strong>2013</strong>“ am 6. und 7. Juni <strong>2013</strong> imSeminaris CampusHotel Berlin statt. Social Business, Talentmanagement,sicheres Arbeiten mit mobilen Geräten, IT-Integrationsszenarien, moderne Anwendungen und das richtigeManagement der erforderlichen Infrastrukturen werdendie Themen der beiden Konferenztage bestimmen. DasKonferenzprogramm mit Vorträgen, Podiumsdiskussionenund Barcamp wird in Kooperation mit IBM CollaborationSolutions einschließlich IBM KeneXa gestaltet. ZusätzlicheGelegenheit für den fachlichen Austausch bieten die Ständeund Lounges in der Ausstellung.Teilnehmer werden beispielgebende Anwendungsfällekennen lernen und innovative Lösungen, die sich durcheinen hohen Integrationsgrad auszeichnen. Die Konferenzbietet Gelegenheit zum Austausch über die Schlüsselthemenunserer Zeit mit anderen Führungsverantwortlichen,erfahrenen Anwendern und versierten Experten.Social Business Plattformen werden heute bereits inzahlreichen Unternehmen genutzt oder sind Bestandteilaktueller Projekte, um Zusammenarbeit und das Teilen vonUnternehmenswissen neu zu organisieren. Im Social BusinessDay, einem Sonderprogramm am ersten Konferenztag,berichten Anwender über ihre Erfahrungen auf diesem Weg.Referenten aus dem Hochschulbereich stellen Untersuchungsergebnisseunterschiedlichster Einsatzfälle vor undsetzen sich u. a. damit auseinander, wie Mehrwerte derneuen Arbeitsmedien quantifiziert werden können. Stellvertretenddafür sei hier die Keynote mit dem Titel „SocialBusiness Software Leben einhauchen: Wer macht’s undwarum?“ von Frau Prof. Dr. Andrea Back, Universität St.Gallen, genannt.Prof. Dr. Lothar Kroll ist Koordinator desBundesexzellenzclusters „MERGE –Technologiefusion für multifunktionaleLeichtbaustrukturen“. Ziel des Clustersist es, derzeit noch getrennte Fertigungsprozessebei der Verarbeitungunterschiedlicher Werkstoffgruppen,wie Metalle und Kunststoffe sowietechnische Textilien, zusammenzuführen.Foto: TU Chemnitz/Kristin SchmidtWertschöpfung durchVernetzungEinen spannenden Blick in die Forschungslandschaft desStrukturleichtbaus an der TU Chemnitz bieten die LandesfachkommissionInnovationsförderung und Technologietransferund die Sektion Chemnitz des Wirtschaftsrates. Am4. Juni, 16 Uhr, werden in der TU Chemnitz die zum sächsischenWirtschaftstag angestoßenen Gespräche über Chancenfür neue Wertschöpfungsketten durch starke Netzwerkeaus Forschung und Industrie fortgesetzt. Gastgeber Prof.Dr. Lothar Kroll, Leiter der Professur Strukturleichtbau undKunststofftechnik und Direktor des Instituts für Strukturleichtbauan der TU Chemnitz, hat mit seinem Exzellenzcluster„Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen“(MERGE) 38,5 Millionen Euro Fördermittel eingeworben.Hinter Kroll steht ein Netzwerk von rund 100mittelständischen und großen Unternehmen und mehr als30 Wissenschaftler aus verschiedenen Fakultäten der TUChemnitz. Dazu kommen Forscher aus beiden ChemnitzerFraunhofer-Instituten und verschiedener Institute der TUChemnitz sowie weiterer sächsischer Forschungsinstitute.Sie forschen gemeinsam, um multifunktionale Leichtbaustrukturenin einem Verarbeitungsschritt zu erzeugen. DemEinsatz von Kunststoffen wird zukünftig unter dem Aspektder Ressourcenschonung und Energieeinsparung größereBedeutung zukommen.InternationalesECEMP-KolloquiumNur wer mittel- und langfristig vorhandene Ressourcen effizienteinsetzt, wird im globalen Wettbewerb den entscheidendenVorsprung erringen. Über Erfolg oder Misserfolgentscheidet dabei nicht alleine der Kostenaspekt. So werdensich zukünftig nur solche Produkte durchsetzen, beidenen Rohstoffverbrauch, Umweltbelastung und Nutzen imEinklang stehen. Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft,aus den Ingenieur- und den Naturwissenschaften stellenauf dem Internationalen ECEMP-Kolloquium in Dresdenneueste Ergebnisse zu ressourcenschonenden Werkstoffen,Technologien und Prozessketten vor. Dieses findet am 24.und 25. Oktober <strong>2013</strong> statt. Das ECEMP – „European Centrefor Emerging Materials and Processes Dresden“ wurde2007 gegründet. Am ECEMP sind 40 Professuren der TUDresden, der HTW Dresden und der TU Bergakademie Freibergbeteiligt. Die Wissenschaftler im ECEMP entwickeln in14 Teilprojekten Mehrkomponentenwerkstoffe für die dreiZukunftsfelder Energietechnik, Umwelttechnik und Leichtbau.Dabei bündeln sie die Kompetenzen in allen Materialklassen(Metalle, Kunststoffe, Naturstoffe und Keramiken)und der gesamten Wertschöpfungskette (Materialdesign(CMS), Entwicklung, Herstellung, Verarbeitung und Anwendungvon Bauteilen). Eine Vielfalt und Breite, die derzeiteinzigartig ist in Deutschland.<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>65


TreffpunktRückgrat der WirtschaftDer Mittelständische Unternehmertag Deutschland (MUT) rechnet mit 4.000 Teilnehmern aus ganz DeutschlandNur knapp drei Wochen nach der Bundestagswahl am 22.September findet nach Angaben der Organisatoren Deutschlandsgrößte Kongressmesse des deutschen Mittelstandesin Leipzig statt. Am 10. Oktober <strong>2013</strong> kommen auf demMittelständischen Unternehmertag Deutschland (MUT) imCongress Center der Leipziger Messe Unternehmerpersönlichkeiten,leitende Manager und junge Firmengründermit Politikern und Multiplikatoren aus Verbänden undMedien zusammen. Sie werden sich vor allem zu den zentralenFragen, die den Unternehmern, ihren Mitarbeiternund Kunden auf den Nägeln brennen, austauschen. Zudemwerden 150 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungenpräsentieren.„Mit Eurokrise, Energiewende oder Fachkräftemangelsteht die deutsche Wirtschaft vor entscheidenden Herausforderungen",sagt MUT-Geschäftsführer Jochen Lohse,zugleich Direktor-Ost des Bundesverband MittelständischeWirtschaft (BVMW). „Um den aktuellen Aufschwungnicht zu gefährden, brauchen wir dauerhaft eine mittelstandsfreundlicheSteuer-, Energie- und Forschungspolitik.Dazu werden wir auch die neue Bundesregierung indie Pflicht nehmen", ergänzt Alexander Lohse, GeschäftsführerRegion Leipzig des BVMW Regionalverbund Leipzigund ebenfalls Geschäftsführer des MUT. Gerade in Krisenzeitenwürden die mittelständischen Betriebe als Rückgratder Wirtschaft für Stabilität und Kontinuität sorgen, soJochen Lohse. Aktuellen Untersuchungen zufolge zählen99,6 Prozent der Unternehmen in Deutschland zu den kleinenund mittleren Unternehmen (KMU). Auf diese entfielen37,1 Prozent aller steuerbaren Umsätze durch Lieferungenund Leistungen und 60,2 Prozent aller sozialversicherungspflichtigBeschäftigten.Komprimierter Nutzwert für UnternehmerSchwerpunkte des komprimierten Tagesprogramms sindauf der 9. Auflage des Kongresses Expertenseminare,Workshops, Unternehmenspräsentationen, hochkarätigbesetzte Plenen und Podiumsdiskussionen zu den ThemenUnternehmensführung; Informations- und Kommunikationstechnologie;Gesundheitswirtschaft; Logistik, Personalmanagement,Finanzwirtschaft, Energiewirtschaft undUmwelt, Marketing/Vertrieb sowie Außenwirtschaft. Wiegewohnt ergänzen die Kooperationsbörse für produzierendeUnternehmen und die Veranstaltungen „Speed Connections"sowie „Jugend trifft Wirtschaft" das hochwertigeFachangebot.PM/CHThomas Sattelberger, ehemaliger Telekom-Personalvorstandund Themenbotschafterder Initiative Neue Qualität derArbeit, hob auf dem MUT 2012 u.a. dieBedeutung der Personalführung fürdie Bindung von Arbeitskräften anUnternehmen hervor.Foto: Stefan WaldekWeitere Informationen unter:www.mittelstaendischerunternehmertag.deFrüher an später denkenMittelstandstag an der HTW fördert Dialog mit Mittelständlern zur HerausforderungUnternehmensnachfolgeSchon zum dritten Mal fand im Zentrum für Mittelstand(ZfM) an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW)in Dresden ein Treffen mittelständischer Unternehmenstatt. Zum Thema „Herausforderung Unternehmensnachfolge“waren Vorträge und Podiumsdiskussionen zu erleben,die die Erfolgsfaktoren der Unternehmensnachfolgesowohl in familieninternen als auch externen Regelungenbeleuchteten.Wie nah das Problem der Nachfolge sächsischen Unternehmernschon gekommen ist, erläuterte Prof. TorstenGonschorek von der HTW. Es wird geschätzt, dass rund4400 Unternehmen im Zeitraum 2010 bis 2014 betroffensind. Bevorzugt werden familieninterne Lösungen, dochlassen sich diese nur bei etwa der Hälfte realisieren. Problemfelderliegen vor allem in der Verdrängung, in der Zeitoder einer falschen Nachfolgeregelung, die eine fehlerhafteUmsetzungsplanung, mangelhafte Kommunikationund rückläufige Innovationen zur Folge haben können. Sowarb der Professor dafür, mehr auf eine wertorientierteUnternehmensführung zu achten, „ausgehend von inhaltlichenPerspektiven hin zu wertorientierten Perspektiven",sagte er.Wie sich die Bürgschaftsbank Sachsen/MittelständischeBeteiligungsgesellschaft BBS/MBG auf dem Gebiet derUnternehmensnachfolge engagiert, legte GeschäftsführerMarkus M. Michalow dar. Mit dem „Sächsischen Meilenstein“,dessen Vergabe die BBS gemeinsam mit dem SächsischenWirtschaftsministerium initiiert hat, werden seit2011 Unternehmen ausgezeichnet, die ihr Nachfolgeproblemerfolgreich lösen konnten. Simone Pflug66 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


Geld & KapitalIdeen aus der WirtschaftSchuldenbremse soll künftigen Generationen Wachstum und Wohlstand ermöglichenSchuldenbremse in derVerfassungDie geplante Verankerung einerSchuldenbremse in der sächsischenLandesverfassung wäredie erste Änderung der SächsischenVerfassung seit derWiedergeburt des Freistaatesvor gut zwei Jahrzehnten. Mitder Neuregelung könnte Sachsendie Vorgaben des Grundgesetzesfünf Jahre früher umsetzenals eigentlich gefordert. DerFreistaat wäre bei InkrafttretenAnfang 2014 zudem das ersteBundesland, in dem eine solcheSchuldenbremse auch sofortgreift.Wirtschaftsnahe Themen stehen regelmäßig bei denVeranstaltungen des Wirtschaftsrates auf dem Programm– diesmal auch in wichtigem politischemKontext. Um „Die Wirkungen der Schuldenbremseim sächsischen Haushalt – Was können wir uns leis -ten?" ging es am 24. April im „HENRICUS an derFrauenkirche".Dazu hatte der Landesverband Sachsen Jens Michel, denFinanzpolitischen Sprecher der CDU-Fraktion im SächsischenLandtag, eingeladen. 2019 enden die derzeitigenRegelungen zum Länderfinanzausgleich. Zugleich schließtdie gesetzlich verankerte „Schuldenbremse" ab 2020 eineNeuverschuldung der Länder grundsätzlich aus. SachsensStaatsregierung habe stets Wert darauf gelegt, die Staatsfinanzenverantwortungsvoll einzusetzen und damit einhohes Maß an wachstumsstärkenden Investitionen zuermöglichen, würdigte der Wirtschaftsrat die sächsischeFinanzpolitik. Die aktuellen Staatskrisen in Ländern derEuropäischen Union verdeutlichten eindrücklich, zu welchenkritischen Situationen und schmerzlichen KonsequenzenStaatsverschuldung zwangsläufig führe. Schuldenbremsenfür Bund und Länder sind für den Wirtschaftsratein unabdingbares Erfordernis, um auch künftigen GenerationenWachstum und Wohlstand zu ermöglichen.In Sachsen ist die „Schuldenbremse" bereits im Haushaltsgesetzverankert. Das Neuverschuldungsverbot in dieVerfassung aufzunehmen, hatte Anfang des Jahres überraschenderweiseeine fraktionsübergreifende Zustimmunggefunden. Schon seit 2006 habe Sachsen keine Schuldenmehr aufgenommen, erläuterte Jens Michel. Problemlosverlief dies jedoch nicht. Streichungen waren und sindangesagt, für eine effiziente Verwaltung, zur Sicherstellungder Beamtenpensionen und zur Erfüllung der Ausgleichspflichtgegenüber den Kommunen. „Wir als Politikerkönnen nicht jeden Wunsch erfüllen, aber wir versuchenunser Bestes", versprach Jens Michel und hatte dabeiauch die Wirtschaft im Blick. „Staatsausgaben senken unddafür Wirtschaft, Forschung und Bildung stärken, das istunser Ziel. Die Wirtschaftsverbände müssen sich aber auchmit in die öffentliche Debatte einbringen und ihre Interessenvertreten. Dabei ist der Wirtschaftsrat ein gutes Beispiel",sagte er weiter. Für die Wirtschaft selbstverständlich– eine effiziente Geschäftsführung – sei im öffentlichenDienst ein langwieriger Anpassungsprozess.„Krisenzeiten sind auch Chancenzeiten", wandte sichSimone Hartmann, Sächsische Landesvorsitzende des Wirtschaftsrates,an die Politik. „Wir stehen als Wirtschaftsratan Ihrer Seite und unterstützen Sie gern mit Ideen ausder Wirtschaft".Simone PflugBankenregulierung fordert KommunenBankenverband veröffentlicht „Positionspapier zu den Auswirkungen derFinanzmarktregulierung auf die Kommunalfinanzierung“„Zwar erhöht die neue Verordnungdie Transparenzgegenüber den Aufsichtsbehördenund stabilisiertdamit das System. Dochdurch die neue Verordnungändern sich Zinssicherungsgeschäftequalitativ. Daswerden die Kämmerermittelfristig wahrnehmen“.Andreas Krautscheid, Mitgliedder Hauptgeschäftsführung desBankenverbandes„Der Kommunalkredit bleibt auch in Zukunft das Ankerproduktder Kommunalfinanzierung, doch das Umfeld wirdfür Städte und Gemeinden immer komplexer“, sagt AndreasKrautscheid, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Ban -kenverbandes, am 8. Mai in Berlin. Im neu veröffentlichten„Positionspapier des Bankenverbandes zu den Auswirkungender Finanzmarktregulierung auf die Kommunalfinanzierung“werden mögliche Folgen für den Kommunalkreditsowie den Einsatz von Zinssicherungsinstrumentenbeleuchtet.„Als Folge der Finanzkrise sowie der neuen Bankenregulierungdroht das Angebot gerade langfristiger Kreditezu schrumpfen“, warnt Krautscheid. Zumindest sei in diesemBereich mit höheren Kosten als in der Vergangenheitzu rechnen. Bereits heute lasse sich beobachten, dass dieKreditlaufzeiten beschränkt werden. „Ferner senken vieleInstitute schrittweise ihren prozentualen Anteil an derGesamtfinanzierung einer Kommune“. Vor allem die im Rahmender CRD IV vorgesehene Leverage Ratio könne dazuführen, dass margenstärkeres Geschäft künftig tendenziellrisiko- und damit margenschwaches Geschäft zurückdrängt– zu dem auch das Kommunalgeschäft zählt. Die Ban ken -abgabe wirke zusätzlich belastend für ein bereits eher margenarmesGeschäft.PM/CH<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>67


MenschenPersonalienDie WeiterbildungsmanagerinNicole Hüttner übernimmtdie Geschäftsführung desifw – Institut für Weiterbildungan der HochschuleHof. Mit dem neuen Institutwill die Hochschule Hofdie nationale und internationaleWeiterbildungmassiv ausbauen. Das ifwsieht sich als Ansprechpartner für Unternehmen, dieihre Mitarbeiter weiter entwickeln, z. B. mit berufsbegleitendenBachelor-Studiengängen oder Weiterbildungskursenin Betriebswirtschaft und Technik.Mit Nicole Hüttner hat die Hochschule eine Expertinfür Personalentwicklung gewonnen, die die Unternehmensperspektivegut kennt. Die Diplom-Psychologinstudierte an der FAU-Erlangen-Nürnberg mitden Schwerpunkten Betriebswirtschaft und Unternehmensführung.Ab 2002 arbeitete sie zunächst alsUnternehmensberaterin in Organisations- und Personalentwicklungsprojekten:Im Junior ManagementProgramm JuMP unterstützte sie für den ChemiekonzernBayer AG junge Führungskräfte in der Karriereentwicklung.Beim Halbleiterhersteller InfineonTechnologies beriet sie Fach- und Führungskräfte beider Auswahl von Qualifizierungsmaßnahmen.Seit 2008 war die gebürtige Berlinerin interner Coachund Personalentwickler bei Hogan Lovells, einer derweltweit größten internationalen Wirtschaftskanzleien.Dort entwickelte sie passgenaue Personalentwicklungsangeboteu. a. die People DevelopmentAcademy – ein internes Weiterbildungsprogrammfür Anwälte. www.hof-university.de/WeiterbildungAmtswechsel vollzogenDas Leibnitz-Institut fürFestkörper- und WerkstattforschungDresden(IFW) hat einen neuen WissenschaftlichenDirektor.Zum 1. April <strong>2013</strong> hat Prof.Dr. Ludwig Schultz diesesAmt an Prof. Dr. JürgenEckert (Foto) abgegeben.Ludwig Schultz hatte sich in den vergangenen Jahrenerfolgreich um den Schulterschluss zwischen denDresdner außeruniversitären Instituten und der TUDresden bemüht. Besonderen Wert legte er auf denAusbau der Internationalität des ForschungsstandortesDresden. Jürgen Eckert studierte Werkstoffwissenschaftan der Universität Erlangen-Nürnberg,wo er 1990 promovierte. 1993 kam er zunächst alswissenschaftlicher Mitarbeiter an das IFW Dresden,wo er nach einem Jahr zum Leiter einer Abteilungbestellt wurde. Seit 2006 ist Jürgen Eckert Direktordes Instituts für Komplexe Materialien im IFW Dresdenund hat gleichzeitig eine Professur am Institutfür Werkstoffwissenschaften der TU Dresden inne.Ehrenkolloquium zum 60. GeburtstagSeit 1994 leitet ProfessorMichael Schenk das Fraunhofer-Institutfür Fabrikbetriebund -automatisierungIFF in Magdeburg. Inden 19 Jahren hat er eszu einer der deutschlandweitführenden Einrichtungenfür die angewandteForschung in Produktion und Logistik vorangebracht.Anlässlich seines 60. Geburtstages veranstaltetendas Fraunhofer IFF, der Landesverband Sachsen-Anhalt des Vereins Deutscher Ingenieure VDI und dieOtto-von-Guericke-Universität Magdeburg ein wissenschaftlichesKolloquium zu Ehren von ProfessorMichael Schenk.Regionalforum wählt neuen SprecherMarkus Kopp, Vorstandder Mitteldeutschen AirportHolding, ist zum neuenSprecher des RegionalforumsMitteldeutschlandgewählt worden. Der 46-jährige Diplom-Kaufmannübernimmt die Funktionvon Jenas OberbürgermeisterDr. Albrecht Schröter. Nach seiner Wahl be -tonte Markus Kopp, dass die Zusammenarbeit überStadt-, Kreis- und Landesgrenzen hinweg in der Vergangenheitstets Erfolgsrezept der Region Mitteldeutschlandwar. Das Regionalforum Mitteldeutschlandagiere dabei nicht losgelöst, sondern zusammenmit zahlreichen Partnern und Institutionen.Botschafter rühren WerbetrommelDie drei neuen Erzgebirgsbotschafter Uwe Hartlich,Björn Köhler und Werner Zinke rühren jetzt die Werbetrommelfür ihre Region. In diesen Kreis wurden siebeim 5. Treffen der Botschafter des Erzgebirges in derLaser-Tech Olbernhau GmbH aufgenommen. Foto: Diedrei Persönlichkeiten im Gespräch mit Frank Vogel,Landrat des Erzgebirgskreises und Sprecher des RegionalmanagementErzgebirge (rechts) und MatthiasLißke, Geschäftsführer Projektsteuerung WirtschaftsförderungErzgebirge GmbH (links).Mit Uwe Hartlich, Geschäftsführer der ElektrotechnikOelsnitz/E. GmbH, Björn Köhler, Inhaber der FirmaKöhler Kunsthandwerk Eppendorf, und Werner Zinke,Geschäftsführer Technische Restaurationen WernerZinke GmbH Zwönitz, sind drei neue Persönlichkeitenin den Kreis der Erzgebirgsbotschafter aufgenommenworden. Seit fast drei Jahren werben in derMarketingkampagne des Regionalmanagements ErzgebirgePersönlichkeiten aus den Bereichen Wirtschaft,Politik, Kultur und Sport ganz offiziell bei ihrenKunden und Partnern für das Erzgebirge als attraktivenWirtschaftsstandort und lebenswerte Region.Inzwischen wurden 84 Persönlichkeiten aus verschiedenenBereichen des gesellschaftlichen Lebensausgezeichnet - Menschen, die sich für ihre HeimatregionErzgebirge engagieren.68 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


KulTourEnde einer IllusionMichael Sitte-Zöllner von der Agentur WortReich hat das aktuelle Buchvon Prof. Gerd Habermann gelesen... Etabliert. Besser. Weiter.Open-IT Summit, Messe Berlin22.-23. Mai <strong>2013</strong>Prof. Dr. Gerd Habermann ist Wirtschaftsphilosophund Historiker,Honorarprofessor an der UniversitätPotsdam, Initiator der Friedrich-Augustvon-Hayek-Gesellschaftin Berlin undVorsitzender der Hayek-Stiftung für einefreie Gesellschaft. Zudem ist er Mitgliedder renommierten Mont Pelerin Society(laut Sunday Times „die einflussreichs -te, wenn auch wenig bekannte Denk -fabrik der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts")und vielseitiger Publizist.Zu seinen zahlreichen Büchern gehörtzuletzt „Knechtschaft oder Freiheit". AlsGastautor verfasst Habermann regelmäßigBeiträge für die Frankfurter AllgemeineZeitung, die Neue Zürcher Zeitungund die Zeitung Die Welt.69_CoveGerd HabermannDer WohlfahrtsstaatEnde einer IllusionFinanzBuch Verlag (EDITIONLICHTSCHLAG), München <strong>2013</strong>480 Seiten, 19,99 EuroAuch als E-Book erhältlich„…dass die Lust an der Macht sich ebensovollständig befriedigen lässt, wenn man dieMenschen dazu bringt, ihre Knechtschaft zulieben, statt sie mit Schlägen und Fußtrittenzum Gehorsam zu zwingen."Aldous Huxley in einem Brief an George OrwellWir leben in seltsamen Zeiten: Umfragen zufolge wünschtdie Mehrzahl der Deutschen Steuererhöhungen (vermutlich,wenn es die anderen trifft oder das zu versteuerndeEinkommen über den Bezügen grün-wählender Angestellterim Öffentlichen Dienst liegt). Ganz mutige, wild entschlosseneBürger forderten gar die Einführung einerZuckersteuer. Steuersenkungen? Fehlanzeige – nicht fi -nanzierbar.Parallel dazu scheint es keinerlei Probleme dabei zugeben, drei, gar vierstellige Milliardensummen auf ein möglichesNimmerwiedersehen in diverse EURO-Rettungsschirmezu packen...Derzeit stehen Steuerflüchtlinge, Steuerhinterzieher(natürlich nur die „von oben" besonders am Pranger, alsginge es allgemein um Rache oder an denen „da oben",die angeblich immer reicher werden und sowieso die Finanzkriseneingebrockt haben. Wer spricht da noch von denSteuerverschwendern im großen und kleinen, maroden Landesbanken,einem Großstadtflughafen, den ungedecktenSchecks politischer Verheißungen. Wer denkt da noch anAbraham Lincolns Worte „Ihr werdet die Schwachen nichtstärken, indem ihr die Starken schwächt."Wir sehen, die eingangs zitierten Worte des Verfassers von„Schönen neue Welt", Aldous Huxley, an den anderen Voraussehereiner beklemmende Zukunft, George Orwell(„1984", „Die Farm der Tiere"), entbehren nicht der Aktualität.So stehen diese auch mit gutem Grund am Beginnder Neuauflage des Mitte der 90er Jahre erschienen „Standardwerkes"(F.A.Z.), über das die Süddeutscher Zeitungschrieb: „Habermann hat die Irrwege freigelegt, mit der inder deutschen Geschichte mit Regulierungswut freiheitsfeindlicheund den Lebensraum des Individuums einengendeSozialpolitik begründet und betrieben wurde."Der Zeitpunkt des Erscheinens ist durchaus passend:Wahlkampf in Deutschland: Wer siegen, wer regieren wird,ist offen. Doch eines scheint dem Autor heute schon sicher:„Jeder Wahlkampf führt zu Verlusten an Freiheit und Eigentumund schließlich zur Erhöhung der Schuldenlast."Freund und Feind zugleich: Der Wohlfahrtsstaat ist fürdie einen unverzichtbare Errungenschaft einer sozialenGesellschaft. Für die anderen bedeutet er ein Korsett, dasdie individuelle Freiheit beschneidet. Gerd Habermann zeigtin der wohl gründlichsten Auseinandersetzung mit den Ideendieses gesellschaftlichen Gebildes, was sich wirklich hinterdiesem Konstrukt verbirgt und warum die BezeichnungWohlfahrtsstaat ein Euphemismus ist. Die Fülle des Materialsüber den immerwährenden Kampf zwischen „Taxis"und „Kosmos" ist beeindruckend, Zeitgenossen – Gegnerund Verfechter des Wohlfahrtsstaates werden in beeindruckenderVielfalt zitiert, auch Goethe, Herder, Schiller kommenzu Wort.Die Illusion, dass Teile der Bevölkerung beliebig langeauf Kosten aller anderen leben können, lässt sich nicht aufrechterhalten,denn der Wohlfahrtsstaat zerstört die ökonomische,moralische und biologische Substanz, von der erlebt. Habermann legt die Zwangsstrukturen offen, die mitdem Bedürfnis nach individueller Entscheidungsfreiheit derBürger kollidieren.„Aber der Staatssozialismuspaukt sich durch."(Otto von Bismarck)Habermann zeichnet in einem großen historischen Bogendie Blaupause des Wohlfahrtsstaates, den „Polizeystaat des18. Jahrhunderts, dessen zwischenzeitlichen Niedergang,die Wende Bismarcks („Es ist unmöglich, daß unsere Politikeinmal zugrundegeht, wenn ich tot bin. Aber der Staatssozialismuspaukt sich durch. Jeder, der diesen Gedankenwieder aufnimmt, wird ans Ruder kommen.") von 1878,„während der die Keime für den antiliberalen Umschlag biszum Untergang der freien Gesellschaft 1933 und bis zurgegenwärtigen Wohlfahrtsdiktatur gelegt wurden" (Habermann/Baader),und den neuerlichen Siegeszug im 20. Jahrhundert.Außerdem wirft er einen Blick in die Zukunft desWohlfahrtsstaates unter Berücksichtigung der verändertengesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Zu denen bemerktder Autor im Vorwort:„Sicher scheint, dass der Standard der Staatsversorgungsich nicht halten lassen wird und eine bedeutende Inflationaufzieht. Darin liegt nun auch eine Chance für eine Renaissancefreiheitlicher Ideale im Sinne von Ludwig Erhard. Denndie Alternativen dazu sind: fortschreitende Verarmung,Staatsbankrott, gesteigerter Druck von Fiskalismus undEgalitarismus und die damit einhergehenden politischenund sozialen Unruhen sowie am Ende neue autoritäre„Lösungen".<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>69


In eigener SacheIhre künftigen FachkräfteDas <strong>Wirtschaftsjournal</strong> ist auf der WorldSkills präsentRichard M. Schauer – Goldmedaillengewinner aus Deutschland im WettbewerbMöbelschreiner bei der WorldSkills 2011 in London.Foto: WorldSkills Leipzig <strong>2013</strong> GmbHDas <strong>Wirtschaftsjournal</strong> ist Medienpartner der WorldSkills <strong>2013</strong> – der Weltmeisterschaftder Berufe vom 2. bis 7. Juli in Leipzig. Dabei zeigen rund 1000 junge Leuteaus 64 Ländern ihr Können in 46 Fachdisziplinen.So küren beispielsweise Mechatroniker, Schweißer oder Köche ihre Weltmeister.Zudem nutzen internationale Fachleute aus Berufsbildung, Wirtschaft und Politik den weltweitgrößten Bildungswettbewerb, um sich auszutauschen.Dies ist für uns ein Anlass den Themenkomplex „Gewinnung und Entwicklung von Fachkräften"in den Mittelpunkt der Juni-<strong>Ausgabe</strong> zu stellen, die wir auf der WorldSkills präsentieren werden.Damit bieten wir auch Ihrem Unternehmen eine attraktive Plattform an, sich als interessanterArbeitgeber darzustellen. Die konkreten Möglichkeiten der Umsetzung und die Konditionen erörternwir gern in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen.Druckunterlagenschluss: 7. Juni <strong>2013</strong>Erscheinung:25. KWClaudia HillmannImpressumVWJ Verlag <strong>Wirtschaftsjournal</strong> GmbHOtto-Schmerbach-Straße 19, 09117 Chemnitzwww.wirtschaftsjournal.dekontakt@wirtschaftsjournal.deGeschäftsführer:Jörg Sattler (V.i.S.d.P.)Redaktion:Chefredakteurin/VerlagsleiterinClaudia HillmannTelefon: 0341 39161<strong>05</strong>hillmann@wirtschaftsjournal.deLeiter Sonderpublikationen:Wolfgang BaltzerTelefon: 0371 33492-13baltzer@wirtschaftsjournal.deRedakteurin:Simone PflugAssistenz:Kathrin SchiffmannTelefon: 0371 33492-0Telefax: 0371 33492-20Foto:Wolfgang SchmidtRedaktionsschluss dieser <strong>Ausgabe</strong>:17. Mai <strong>2013</strong>Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Datenträgerund Fotos wird keine Haftung übernommen. Für dieRichtigkeit der Beiträge sind die Autoren verantwortlich.Die Beiträge geben die Meinung der Autoren, je dochnicht unbedingt die Ansicht der Re daktion wieder. Nachdrucknur mit Ge nehmigung des Ver lages und unterAngabe der Quelle.Titelbild:Wolfgang SchmidtAnzeigenverkauf/Projektmanager:Monika Fröhlich, Stefan Hohmeister,Lothar Mätzold, Joachim Porstein,Mara Lisa Strohbehn, Dr. Jens PapeLayout/Satz/Grafik:Andreas LorenzWerbung & KommunikationTelefon: 0371 33492-14Mobil: 0179 5<strong>05</strong>4087Druck:Druckhaus Dresden GmbHTelefon: 0351 31870-13CO2-klimaneutral gedrucktClimatePartnerID: 53211-1301-1001www.climatepartner.comErscheinungshinweise:Monatlich. Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint in der25. KW <strong>2013</strong>Redaktionsschluss: 07.06.<strong>2013</strong>Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2 vom Januar 200770 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>


JETZTANMELDEN!UNTERNEHMERGIPFEL RHEIN MAIN <strong>2013</strong>28. Juni <strong>2013</strong>Industriepark Höchst, Frankfurt am Main7. INNOVATION–UNTERNEHMERGIPFEL© Hessische Staatskanzlei3 Etappen | 13 Innovationsforen | 50 Referenten | 500 TeilnehmerEröffnungsplenum „Industrie der Zukunft“Volker Bouffier,HessischerMinisterpräsidentDIE FOKUSTHEMEN Produktivität 4.0 Menschen – Organisation – Leistung Zukunft der Energie Wirtschaft & Wissenschaft Ressourceneffizienz Innovative Personalkonzepte Patentmanagement Innovations- & Wachstumsfinanzierung Partizipative Innovation Digitale Fabrik Dienstleistungsproduktivität Innovationsmanagement Junge TechnologienGastgeber:Platinpartner:Netzwerkpartner:Dr. Günter Jordan,Partner, A.T. KearneyGmbHProgramm und Anmeldung unter:www.innovationsgipfel.deMitveranstalter:Dr. Michael Kassner,Leiter Region Mitte,Siemens AGStandort-/Systempartner:Medienpartner:Manfred Köhler, LeiterWirtschaftsredaktionRhein-Main, FrankfurterAllgemeine ZeitungDr. Roland Mohr,Geschäftsführer,Infraserv GmbH &Co. Höchst KGInitiator:Otto Wassermann,Aufsichtsratsvorsitzender,Otto Wassermann AGHauptmedienpartner:


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