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Programmheft - Sinfonieorchester der Universität Hohenheim

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ImpressumProgrammAntonín Dvořák (1841 – 1904)Stabat MaterGeistliche Kantate für Soli, Chor und Orchesterop. 58I. Stabat Mater dolorosa(Quartett und Chor)II. Quis est homo(Quartett)III. Eja, Mater(Chor)IV. Fac, ut ardeat(Bass solo und Chor)V. Tui Nati vulnerati(Chor)VI. Fac me vere(Tenor solo und Männerchor)VII. Virgo virginum(Chor)VIII. Fac, ut portem(Sopran solo, Tenor solo)IX. Inflammatus et accensus(Alt solo)X. Quando corpus morietur(Quartett und Chor)Redaktion:Gestaltung:Kerstin BühlSylvia RadeschützMichael SchröckStefanie SchwiebertPetra HagelauerMediengestaltungGerlingenMitwirkende:Eva Herzig, SopranAlexandra Paulmichl, AltAndré Khamasmie, TenorFriedemann Röhlig, BassSolitude-Chor Stuttgart<strong>Sinfonieorchester</strong> <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Hohenheim</strong>Leitung: Klaus Breuninger2 3


Antonín DvořákAntonín Dvořák (1841 – 1904) erhielt bereits alsSechsjähriger in seinem Geburtsort Nelahozeves(Mühlhausen an <strong>der</strong> Moldau) Unterricht in Violineund Gesang vom örtlichen Dorfschullehrer undOrganisten. Im Alter von zwölf Jahren wurde erzur städtischen Fortbildungsschule nach Zlonicegeschickt, u. a. um Deutsch zu lernen. Dort wurdeer von Antonín Liehmann in Violine, Viola, Klavier,Harmonielehre und Generalbass unterrichtet. Mit16 Jahren wechselte er an die Prager Orgelschule,wo er 1859 nach zweijähriger Studienzeit dasOrganistendiplom erlangte. In den folgendenJahren schlug er sich als Bratschist in Tanzkapellenund Orchestern durch, arbeitete als Organist un<strong>der</strong>teilte Unterricht. 1873 heiratete er seine frühereSchülerin Anna Cermáková.Durch seine Tätigkeit im Orchester desInterimtheaters Prag – das erste Theater, in demsich national geprägte tschechische Opern undSchauspiele entwickeln konnten – kam er mit<strong>der</strong> Musik von Bedřich Smetana, dessen Opern(u. a. „Die verkaufte Braut“) dort uraufgeführtwurden, in Berührung. Zu dieser Zeit veröffentlichteauch Dvořák seine ersten Kompositionen(Streichquartette, Opern, Lie<strong>der</strong>). 1877 verhalfihm Johannes Brahms zum Durchbruch, indemer sich bei seinem Verleger Fritz Simrock für dieVeröffentlichung <strong>der</strong> „Klänge aus Mähren“, einerSammlung von Duetten, einsetzte. Brahms undDvořák blieben zeitlebens Freunde.Während sich seine frühen Werke an denklassischen Komponisten wie Mozart und Beethovenorientierten, wurde Dvořák in <strong>der</strong> Folge u.a. mehr von Franz Liszt beeinflusst, verarbeiteteaber in seinen Kompositionen auch Volksmusikmit Melodien und Klängen seiner Heimat undentwickelte so seinen eigenen charakteristischenKompositionsstil.In den 1880er Jahren kam er zahlreichenEinladungen nach London (wo auch u. a. „Stabatmater“ uraufgeführt wurde), Petersburg undMoskau nach. 1892 – 1895 erhielt er eine Anstellungals Direktor des National Conservatory of Music inNew York und gab dort Kompositionsunterricht.In seiner 9. Sinfonie „Aus <strong>der</strong> Neuen Welt“ integrierteer Themen, die er durch sein Studium<strong>der</strong> Indianermusik und Spirituals schwarzerPlantagenarbeiter kennenlernte.Ab 1896 widmete sich Dvořák v. a. <strong>der</strong>Komposition von Kammermusik, Opern und sinfonischenDichtungen.Als gläubiger Katholik hinterlässt Dvořák nurwenig sakrale Werke (Stabat mater, Te Deum,Requiem, Orgelmusik), im Gegensatz hierzujedoch allein 115 Opern.Neben verschiedenen an<strong>der</strong>en Preisenund Ehrungen wurde Dvořák Mitglied in <strong>der</strong>Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften in Prag und bekamdie Ehrendoktorwürde in <strong>der</strong> tschechischen<strong>Universität</strong> in Prag und in Cambridge.Am 1. Mai 1904 starb er in Prag und wurdedort unter großer Anteilnahme <strong>der</strong> Bevölkerungbeerdigt.4 5


Stabat MaterAntonín Dvořáks „Stabat Mater“ gehört mit Sicherheitzu den schönsten oratorischen Werken.Große Dirigenten wie Helmuth Rilling sorgten mitihren Interpretationen dafür, dass es sich auch in<strong>der</strong> Gegenwart größter Beliebtheit erfreut.Mit seinem ersten großen geistlichen Werkfügte sich Dvořák in eine Reihe mit Komponistenwie Giovanni Battista Pergolesi und GiacchinoRossini ein, die das thematisierte Leid <strong>der</strong> Gottesmutterbereits zuvor auf bedeutsame Weise vertonthatten und <strong>der</strong>en Namen auch heute nochmit dem Werk verbunden werden.Dvořáks Anreiz zur Arbeit an dem Werk warkein Kompositionsauftrag, son<strong>der</strong>n erfolgte ausfreiem Entschluss. Als Auslöser können vor allempersönliche Schicksalsschläge <strong>der</strong> Familie verstandenwerden. Aber auch die gerade in den katholischenBezirken des slawischen Sprachgebietessehr verbreitete Marienverehrung kann denKomponisten in seiner Entscheidung beeinflussthaben. So erstellte Dvořák den ersten Entwurfzwischen Februar und Mai 1876, rund ein halbesJahr nach dem Tod seiner neugeborenen Tochter.In <strong>der</strong> Folge widmete er sich zunächst an<strong>der</strong>enProjekten wie etwa seinem Klavierkonzert, diversenMännerchören und auch SymphonischenVariationen. Als im darauffolgenden Sommerzwei weitere Kin<strong>der</strong> Dvořáks starben, lag es wohlnahe, die Arbeit am „Stabat Mater“ wie<strong>der</strong> aufzunehmen.Die Uraufführung fand schließlich am23. Dezember 1880 in Prag statt.Im folgenden Jahr erschien das Werk nebenan<strong>der</strong>en Kompositionen Dvořáks auch im Druckdurch den Bonner Verleger Ferdinand Simrock,dem Johannes Brahms den jungen Künstler empfohlenhatte. In <strong>der</strong> Folge wurde das „Stabat Mater“neben Dvořáks Heimat vor allem in Englandaufgeführt, wo Dvořák im Frühjahr 1884 im Rahmeneiner Konzertreise selbst die Leitung übernahmund den Erfolg <strong>der</strong> Aufführung auch dank<strong>der</strong> enormen Anzahl von fast 1000 Beteiligtenals überwältigend beschrieb: „Der Eindruck einesso riesigen Klangkörpers wirkte bezaubernd. Dasläßt sich gar nicht schil<strong>der</strong>n.“Grundlage für das „Stabat Mater“ ist eine lateinischeSequenz, die das Leiden Marias angesichtsdes Kreuzigungstodes Jesu beschreibt. AlsVerfasser wurde lange <strong>der</strong> Mönch Jacopone diTodi gehandelt. Als nahezu sicher gilt in jedemFall die Entstehungszeit im 13. Jahrhun<strong>der</strong>t imUmfeld <strong>der</strong> Franziskaner. Das Gedicht selbst wurdedurch die Reform des 2. Vatikanischen Konzilsaus <strong>der</strong> katholischen Liturgie entfernt und wirdseither fakultativ nur am 15. September, dem Gedächtnis<strong>der</strong> Schmerzen Mariae, gesungen o<strong>der</strong>gebetet. Die Vertonung Dvořáks war daher vonvornherein eher für den Konzertsaal als für dieMesse bestimmt.Wie in all seinen geistlichen Chorwerken bemühtsich Antonín Dvořák im „Stabat Mater“ umeine freiere künstlerische Bearbeitung des liturgischenTextes zugunsten einer tief verinnerlichtenDarstellung menschlicher Gefühle. Vor allem wirddie Behandlung des Textes durch sinfonischesStrömen bestimmt. Dies wird nicht zuletzt durchdie bemerkenswerte Stropheneinteilung im Sinne<strong>der</strong> Erzählabschnitte bewusst. Der Text des „StabatMater“ beginnt mit <strong>der</strong> Beschreibung <strong>der</strong> trauerndenMaria am Kreuze Jesu (Erster Satz „StabatMater dolorosa“), wendet dann die Perspektiveauf die Menschenmenge, die das Geschehen betrachtet(Zweiter Satz „Quis est homo“) und richtetschließlich vom dritten Satz an in Gebetsformdas Augenmerk auf den Einzelnen. Dabei stehtvon Anfang an die Wahrnehmung menschlicherRegungen durch die beschriebene Szene im Vor<strong>der</strong>grund.Bereits im ersten Satz „Stabat Materdolorosa“, dessen Beginn sich ganz um die NoteFis, den Inbegriff <strong>der</strong> musikalischen Kreuz-Symbolik(das Fis ist das erste Kreuz), dreht, gelingtes Dvořák, durch eine Variation an Ausdrucksqualitätendurch das Tutti aus Orchester, Chor6 7


Stabat Materund vier Solisten verschiedene Empfindungen zutransportieren: den Schmerz <strong>der</strong> Mutter am Grab,den Aufschrei empfundener Ungerechtigkeit überdieses Leid sowie leise, aber umso intensivereVersuche, Trost zu spenden. Formal kann in diesemersten, deutlich längsten Satz des Werkes dieSonatenhauptsatzform erkannt werden. DurchExposition, Durchführung und Reprise werdenden ersten beiden Strophen des Textes hier ebenall jene Gefühlsregungen musikalisch unterlegt.Diese Grundemotionen wechseln im Folgendenstets durch alle zehn Sätze in unterschiedlicherBesetzung hindurch. Während die übrigen Sätzemusikalisch unabhängig voneinan<strong>der</strong> konzipiertsind, greift Dvořák im Final-Satz das Motiv desersten Satzes in einer Abweichung wie<strong>der</strong> auf.Durch die erneute Verarbeitung des Motivs wirdhier einmal mehr das gewaltige emotionale Ausmaßdes Themas vermittelt, das sich von tiefsterVerzweiflung und Klage im ersten Satz bis hin zurtröstlichen Hoffnung auf den Einzug ins Paradiesim Finale wandelt. Dieser Prozess spiegelt sichzudem in <strong>der</strong> harmonischen Entwicklung von demden Anfang des Werks dominierenden Moll zumDur <strong>der</strong> späteren Sätze bis hin zum gewaltigen D-Dur-Finale wi<strong>der</strong>.Die beiden Tutti-Sätze bilden mit ihrer thematischenVerwandtschaft zugleich den formalenRahmen des „Stabat Mater“. Dazwischen vermitteltDvořák durch die eben nicht lineare musikalischeEntwicklung sowohl die große Bandbreiteals auch das bis zum Schluss anhaltende Wechselbad<strong>der</strong> Gefühle, die durch den Verlust des geliebtenSohnes entstehen. Im zweiten Satz „Quis esthomo” wird dem Leid Marias durch die SolistenAusdruck verliehen. Immer noch im schmerzerfüllten,dunklen Moll wechselt <strong>der</strong> Chor mit demTrauermarsch „Eja, Mater, fons amoris” ins Gebet.Dem anklagenden Bass-Solo „Fac, ut ardeam cormeum” stellt Dvořák kontrastierend einen sanftklingenden Frauenchor – das tröstende Element– gegenüber. Der im 6/8-Takt fließende Chorsatz„Tui nati vulnerati” lässt auch durch seinenDur-Charakter erstmals die Wendung zum Gutenerahnen. Auch hier ist jedoch durch den dramatischerenMittelteil das versöhnliche Ende nochnicht erreicht. Dem gleichmäßigen und schlichtenGesang des Tenors im „Fac me vere tecum flere”,<strong>der</strong> durch den Männerchor nochmals ein Echo erfährt,kann nun vollständig tröstlicher Charakterzugeschrieben werden. Auf den melodiereichenund harmonieerfüllten Chor „Virgo virginum praeclara”lässt Dvořák dem klagenden Zwiegesangvon Sopran und Tenor, „Fac, ut portem Christimortem”, nochmals schmerzlichen Ausdruck in<strong>der</strong> barockisierenden Alt-Arie „Inflammatus etaccensus” folgen. Der finale Satz „Quando corpusmorietur” beginnt schließlich mit dem Grabgesang<strong>der</strong> Solisten und anschließend des Chores inh-Moll und endet nach intensiver Steigerung <strong>der</strong>Dynamik wie auch des Tempos nach <strong>der</strong> Amen-Fuge und einer gewaltigen A-cappella-Sequenzdes Chores schlussendlich mit <strong>der</strong> mächtigenCoda des Orchesters im durch das optimistischeD-Dur verheißene Paradies.Dvořák gibt sowohl dem Orchester als auchdem Chor, dem er eine zentrale Rolle zuweist,und den vier Solisten die Aufgabe, größtmöglichemenschliche Regungen auf den Schmerz <strong>der</strong>Gottesmutter zutage zu för<strong>der</strong>n. Dies gelingt ihmzum Ende <strong>der</strong> Epoche mit zahlreichen musikalischenMitteln <strong>der</strong> Hochromantik und darüber hinausdurch den ihm so eigenen slawisch geprägtenCharakter seiner Musik. Vor allem aber schafft ereine künstlerisch freie, undogmatische Interpretation<strong>der</strong> Marienkantate, die in keinster Weise an<strong>der</strong> religiösen Seriosität des Komponisten zweifelnlässt, son<strong>der</strong>n vielmehr eine naiv hoffendeFrömmigkeit symbolisiert. Dvořáks Kompositionsteht durch die außerordentliche, von <strong>der</strong> Musikso meisterhaft getragenen Behandlung des Textes,denen seiner Vorgänger daher nicht nach.8 9


Text originalÜbersetzungI. Stabat Mater dolorosa (Quartett, Chor)Stabat Mater dolorosaiuxta crucem lacrimosa,dum pendebat Filius.Cuius animam gementem,contristatam et dolentempertransivit gladius.O quam tristis et afflictafuit illa benedictaMater Unigeniti,Quae maerebat et dolebat,pia Mater, dum videbat,*et tremebat, cum videbatNati poenas incliti.Et tremebat, dum videbatNati poenas incliti.*I. Stabat Mater dolorosa (Quartett, Chor)Es stand die Mutter schmerzerfülltdicht beim Kreuze, tränenreich,solang <strong>der</strong> Sohn da hing.Ihre Seele, trauervoll,tief betrübt und leidend,durchbohrte ein Schwert.Oh, wie traurig und verzweifeltwar jene gesegneteMutter des Einziggeborenen,Welche wehklagte und litt,die fromme Mutter, solang sie zusah,*und zitterte, als sie sahdes Sohnes Pein, des gepriesenen.und zitterte, solang sie mit ansahdes Sohnes Pein, des gepriesenen.*II. Quis est homo (Quartett)Quis est homo, qui non fleret,Matrem Christi si vi<strong>der</strong>etin tanto supplicio?Quis non posset contristari,Christi Matrem contemplaridolentem cum Filio?Pro peccatis suae gentisJesum vidit in tormentiset flagellis subditum,Vidit suum dulcem Natummoriendo desolatumdum emisit spiritum.II. Quis est homo (Quartett)Wer ist <strong>der</strong> Mensch, <strong>der</strong> da nicht weinte,wenn er Christi Mutter sähein so viel Qual?Wer könnte an<strong>der</strong>s da als mittrauern,Christi Mutter anblicken,wie sie leidet mit dem Sohn?Für die Sünden seines Volkessah sie Jesus in den Foltern,und den Geißeln unterworfen,Sah ihren süßen Sohnim Sterben verlassen,während er seinen Geist aushauchte.III. Eja, Mater (Chor)Eia Mater, fons amoris,me sentire vim dolorisfac, ut tecum lugeam.III. Eja, Mater (Chor)Ach, Mutter, Quell <strong>der</strong> Liebe,daß ich fühle die Gewalt des Schmerzes,mach, daß ich mit dir trau’re.10 11


Text originalÜbersetzungIV. Fac, ut ardeat (Bass solo, Chor)Fac, ut ardeat cor meumin amando Christum Deumut sibi complaceam.Sancta Mater, istud agas,Crucifixi fige plagascordi meo valide.IV. Fac, ut ardeat (Bass solo, Chor)Mach, dass mein Herz brennein Liebe zu Gott Christus,damit ich ihm gefalle.Heilige Mutter, dies vollbringe:des Gekreuzigten Wunden prägemeinem Herzen wirksam ein.V. Tui Nati vulnerati (Chor)Tui Nati vulnerati,tam dignati pro me patipoenas mecum divide.V. Tui Nati vulnerati (Chor)Deines verwundeten Sohnes,so sehr würdig, weil für mich er leidet,dieses Sohnes Pein teile mit mir.VI. Fac me vere (Tenor solo, Chor)Fac me vere tecum flere,Crucifixo condolere,donec ego vixero.Iuxta crucem tecum starete libenter sociarein planctu*3 desi<strong>der</strong>o.VI. Fac me vere (Tenor solo, Chor)Lass mich wahrhaft mit dir weinen,mit dem Gekreuzigten mitleiden,solang ich leben werde.Dicht beim Kreuz mit dir zu stehen,dir mich willig anzuschließen:das begehr’ ich unter lautem Klagen.VII. Virgo virginum (Chor)Virgo virginum praeclara,mihi iam non sis amara,fac me tecum plangere.VII. Virgo virginum (Chor)Jungfrau, <strong>der</strong> Jungfrauen strahlendste,sei doch nicht grausam mit mir,lass mich mit dir klagen.VIII. Fac, ut portem (Duett Sopran, Tenor)Fac, ut portem Christi mortem,passionis fac consortemet plagas recolere.Fac me plagis vulneraricruce hac inebriariob amorem Filii.VIII. Fac, ut portem (Duett Sopran, Tenor)Lass mich tragen Christi Tod,mach mich zu seines Leidens Teilhaberund lass mich <strong>der</strong> Wunden stets erinnern.Lass durch die Wunden mich verletzt,ob diesem Kreuze trunken seinvor Liebe zu dem Sohn.12 13


Text originalÜbersetzungIX. Inflammatus et accensus (Alt solo)Inflammatus et accensusper te, Virgo, sim defensusin die iudicii.Fac me cruce custodiri,morte Christi praemuniri,confoveri gratia.IX. Inflammatus et accensus (Alt solo)Entflammt und entzündet,sei ich durch dich, Jungfrau, verteidigtam Tag des Gerichts.Lass mich durch das Kreuz behütet,durch Christi Tod beschützt,begünstigt sein aus Gnade.X. Quando corpus morietur (Quartett, Chor)Quando corpus morietur,Fac, ut animae doneturparadisi gloria.Amen.X. Quando corpus morietur (Quartett, Chor)Wenn <strong>der</strong> Leib sterben wird,mach, dass <strong>der</strong> Seele gegeben werdedes Paradieses Herrlichkeit.Amen.* von Dvořák ergänzte Zeilen...auf’s Zusammenspiel kommt’s an! Teamentwicklung Kommunikation Mo<strong>der</strong>ationPACTeam GbRDr. Jochen Currle & Reiner LaueDr. Jochen Currle • Guggenhausen – Tel: 07503/791Reiner Laue • Tübingen – Tel: 07071/600240info@PACTeam.orgwww.PACTeam.org14 15


Eva HerzigAlexandra PaulmichlEva Herzig begannihre Gesangsausbildungbei Prof. Jakob Stämpfli an<strong>der</strong> Hochschule für Musikund Theater Bern. Nachihrem Diplom-Abschluss1995 studierte sie beiProf. Regina Werner an<strong>der</strong> Hochschule für Musikund Theater Leipzigden Studiengang OperSolo und schloss diesenim Sommer 1998mit dem Staatsexamenmit Auszeichnung ab. Anschließend absolviertesie in Leipzig ein Aufbaustudium, welches sie imFebruar 2001 mit dem Konzertexamen abschloss.Sie war zweimal Preisträgerin des Stipendien-Wettbewerbs des Migros-Genossenschafts-Bundes und Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbandes Leipzig.Heute lebt Eva Herzig mit ihrer Familie inHannover und singt regelmäßig Konzerte in <strong>der</strong>Schweiz und in Deutschland.Seit Herbst 2007 ist sie Dozentin für Gesangan <strong>der</strong> Hochschule für Musik, Theater und MedienHannover.Alexandra Paulmichlstudierte an <strong>der</strong> Hochschulefür Musik Heidelberg–Mannheimbei Prof.Doris Denzler und Prof.Snežana Stamenković.Daneben besuchte siezahlreiche Meisterkurse,u. a. bei Andreas Scholl,Margreet Honig, IrwinGage und Dietrich Fischer-Dieskau. Einen beson<strong>der</strong>enkünstlerischenSchwerpunkt ihrer Arbeitbildet das Lied, dem sie sich in <strong>der</strong> Liedklassevon Mitsuko Shirai und Hartmut Höll an <strong>der</strong>Musikhochschule in Karlsruhe widmete.Sie war Stipendiatin des Yehudi-Menuhin-Verbands, <strong>der</strong> Villa Musica Rheinland-Pfalz sowiedes Richard-Wagner-Verbands, wurde mit demFrankfurter Mendelssohnpreis ausgezeichnet,erhielt beim 1. Lions-Gesangswettbewerb GutImmling den Son<strong>der</strong>preis für Liedinterpretationund war Preisträgerin <strong>der</strong> Kammeroper SchlossRheinsberg.Als gefragte Konzertsängerin arbeitetAlexandra Paulmichl mit Orchestern wie demBach Collegium Stuttgart, <strong>der</strong> Baden-BadenerPhilharmonie, dem Oregon Bach FestivalOrchestra, den Deutschen Philharmonikern unddem RSO Stuttgart, sowie Barockensembles wiedem Neumeyer Consort und L’arpa festantezusammen. Wichtige künstlerische Impulse erhieltsie durch die Zusammenarbeit mit Dirigentenwie Helmuth Rilling, Michael Hofstetter und TonKoopman. In Konzertreisen besuchte sie vielfachdas europäische Ausland und die USA.Gastengagements führten die Sängerin bisheran das Landestheater Magdeburg, das TheaterPforzheim und regelmäßig an das NationaltheaterMannheim.16 17


André KhamasmieFriedemann RöhligAndré Khamasmiewurde in Leipzig geboren,wo er auch seineerste musikalische Ausbildungbekam und an<strong>der</strong> Hochschule für Musikund Theater Leipzig beiProfessor KammersängerRudolf Riemer studierte.Neben verschiedenenMeisterkursen beiGraham Johnson, Prof.Svein Bjørkøy (Oslo) undProf. lngrid Figur (Berlin)sang André Khamasmie als Gast an verschiedenenBühnen, wie dem Opernhaus Leipzig,den sächsischen Landesbühnen Radebeul undbei freien Opernproduktionen. Zu seinen Partiengehören unter an<strong>der</strong>em Tamino (Zauberflöte)und Ferrando (Cosi fan tutte).In den vergangenen Jahren erarbeitetesich André Khamasmie ein breites Repertoirein Konzertfach, Kirchenmusik und Liedgesang.Dieses reicht von den großen Oratorien undPassionen über die anspruchsvollen Lie<strong>der</strong> sowieLie<strong>der</strong>zyklen Dvořáks, Strauß‘, Beethovens,Brahms, Schuberts und Schumanns bis hinein indie zeitgenössische Musik.André Khamasmie konzertierte nicht nur inItalien, Frankreich, Großbritannien, Österreich,Belgien, Monacco, Finnland, Polen, Tschechienund in großem Maße in Deutschland, son<strong>der</strong>nsang auch bei zahlreichen CD-, Rundfunk- sowieFernsehproduktionen.Zu <strong>der</strong> Liste <strong>der</strong> renommierten Künstler, mitdenen André Khamasmie bereits zusammenarbeitete,gehören Dirigenten wie Kurt Masur,Sir Roger Norrington, Herbert Blomstedt, FabioLuisi, Mario Venzago, Howard Arman HartmuthHaenchen und Georg Christoph Biller.Der gebürtigeLeipziger FriedemannRöhlig begann seinemusikalische Ausbildungmit einem Studium in denFächern Klavier, Harfeund Dirigieren an <strong>der</strong>Musikhochschule seinerHeimatstadt.Im Jahr 2000 wurdeer Preisträger beim49. Internationalen Musikwettbewerb<strong>der</strong> ARD inMünchen. Seitdem gastierte<strong>der</strong> Bassist an internationalen Opernbühnenund bei renommierten Festivals, darunterdie Hamburgische Staatsoper, die StaatsoperStuttgart, die Ne<strong>der</strong>landse Opera Amsterdam,die Opéra National de Paris (Bastille), das LiceuBarcelona, das Teatro Real in Madrid, die SanFrancisco Opera, die Opernhäuser von Brüssel,Montpellier, Strasbourg, Bilbao, Lissabon, dieBayreuther, Salzburger und Bregenzer Festspieleund die Dresdner Musikfestspiele. Er arbeitetemit namhaften Dirigenten wie Gerd Albrecht,Helmuth Rilling, Hartmut Haenchen, IngoMetzmacher und vielen an<strong>der</strong>en zusammen.Das breit gefächerte Repertoire des Sängersreicht von Opernpartien wie Osmin, Sarastroüber Gurnemanz und Doktor in Bergs „Wozzeck“bis hin zu Bachs Passionen und Verdis Requiem.Seine umfangreiche Konzerttätigkeit führte ihnin die großen Konzertsäle Deutschlands undEuropas sowie nach Brasilien. Unter an<strong>der</strong>em warer in Lie<strong>der</strong>abenden im Gewandhaus Leipzig undbei <strong>der</strong> Schubertiade in Schwarzenberg zu hören.Zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmendokumentieren seinen musikalischen Werdegang.Darüber hinaus ist er Professor für Gesang an <strong>der</strong>Hochschule für Musik in Karlsruhe18 19


Klaus BreuningerSolitude-Chor StuttgartKlaus Breuninger studiertean <strong>der</strong> StaatlichenHochschule für Musik inKarlsruhe Klavier, Gesangund Dirigieren. Von 1986bis 1988 war er Ganzjahresstudentbei HelmuthRilling an <strong>der</strong> InternationalenBachakademieStuttgart. 1988 lehrte eran <strong>der</strong> University ofZululand (Republik Südafrika)Gesang sowieMusiktheorie und leiteteden Chor <strong>der</strong> <strong>Universität</strong>. Seit Abschluss seinesStudiums ist Klaus Breuninger als freier Musikerund Leiter verschiedener Chöre und Orchestertätig.1998 gründete er mit Sängerkollegen ausganz Deutschland den Männerchor „Die Meistersinger“,mit denen neben vielen gefeiertenKonzerten auch vier erfolgreiche CDs entstanden,u. a. „Begegnungen mit Schumann – tief imblauen Traum“. Die zuletzt erschienene CD mitdem Titel „O wie schön ist deine Welt“ befasstsich mit geistlichen Männerchören <strong>der</strong> Romantik.In Zusammenarbeit mit „musicpartner“ und<strong>der</strong> „Edition Peters“ entsteht unter <strong>der</strong> musikalischenLeitung von Klaus Breuninger eineerfolgreiche Reihe von Lern-CDs mit dem Titel„Chorsingen leicht gemacht“, in <strong>der</strong> mittlerweilefast alle großen Oratorien erschienen sind.Neben reger Konzerttätigkeit als Dirigentübernimmt er regelmäßig Chor-Einstudierungenfür bekannte Dirigenten (so z. B. für Sir RogerNorrington, Zubin Mehta, Masaaki Suzuki, OlariElts, Karl-Heinz Steffens, Helmuth Rilling). Darüberhinaus singt er selbst als Mitglied verschiedenersemiprofessioneller Chöre und Vokalensembles.Der Solitude-Chor wurde in den 1980erJahren am Solitude-Gymnasium als Schulchor inStuttgart-Weilimdorf gegründet. Seit 1994 tritter als unabhängiges Ensemble auf und wirdseither von Dirigent Klaus Breuninger geleitet.Die Sängerinnen und Sänger kommen aus demGroßraum Stuttgart und <strong>der</strong> weiteren Region.Der Solitude-Chor erarbeitet zwei bis dreigrößere Projekte pro Jahr, wobei <strong>der</strong> musikalischeSchwerpunkt auf Aufführungen von seltengespielten Werken liegt. Auch genre-übergreifendeArrangements („Crossover“) gehören festzum Programm des Chores: 2006 „Mozart‘s LittleMagic Flute“ mit Band und Musical-Künstlerndes SI-Centrums, 2009 John Rutters „Magnificat“–„Dancing in Concert“ mit Tänzern <strong>der</strong> NewYork City Dance School, 2011 „Pulso“ von PabloTrindade mit Musikern aus Brasilien.Das Repertoire des Chores umfasst geistlicheund weltliche Kompositionen, von A-Cappella-Stücken über große oratorische Werke bis hinzu anspruchsvollem Pop, Swing, Gospel und Jazz.In den vergangenen Jahren entwickelte sich einbeson<strong>der</strong>er Fokus auf zeitgenössische Stücke, dieteilweise erstmals im deutschen Sprachraum aufgeführtwurden, dazu gehören u. a. Luis Bacalovs„Misa Tango”, Duke Ellingtons „Sacred Concert“,Michael Tippetts „A Child of our Time“ und PaulMcCartneys „Liverpool Oratorio“.Seit 1995 arbeitet <strong>der</strong> Chor regelmäßig mitan<strong>der</strong>en Ensembles und Künstlern zusammen,allen voran mit dem <strong>Sinfonieorchester</strong> <strong>der</strong><strong>Universität</strong> <strong>Hohenheim</strong>, das den Chor bereits beivielen Aufführungen als musikalischer Partnerbegleitet hat.20 21


SO <strong>Hohenheim</strong>SanitätshäuserOrthopädietechnikMedizintechnikRehatechnikOrthopädie-SchuhtechnikHomecareDas <strong>Sinfonieorchester</strong> <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><strong>Hohenheim</strong> ist zu einer Einrichtung geworden,ohne die man sich das kulturelle Leben dieser<strong>Universität</strong> und ihrer Umgebung nicht mehr vorstellenkann. Es widmet sich seit seiner Gründungim Sommersemester 1986 ganz explizit <strong>der</strong>För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Talente aus den eigenen Reihen.Im Ensemble, aber auch auf vielen exponiertenPositionen, spielen vorwiegend Studierende,Doktoranden, Mitarbeiter und Ehemalige sowie<strong>der</strong> Hochschule freundschaftlich Verbundene.Seit den ersten Klangversuchen stieg mit <strong>der</strong>Mitglie<strong>der</strong>zahl des Orchesters auch die Qualitätund die Vielseitigkeit <strong>der</strong> Stückauswahl: von Bachund Händel über Haydn, Mozart und Beethovenzu Strauß, Strawinsky und Hindemith. Unter <strong>der</strong>Leitung von Klaus Breuninger, <strong>der</strong> das Orchesterseit dem Sommersemester 1994 leitet, stießdas Ensemble verstärkt in die Stilepochen <strong>der</strong>Romantik und Mo<strong>der</strong>ne vor. Durch ihn ergabensich auch zahlreiche Kooperationen mitdem ebenfalls von ihm geleiteten Solitude-ChorStuttgart. Mit großem Erfolg wurden u. a. Rossinis„Stabat Mater“, John Rutters „Magnificat“, PaulMcCartneys „Liverpool Oratorio“, Dave BrubecksOratorium „To Hope!” und viele weitere Werkeaufgeführt.Auch das Einbinden des Ensembles in außergewöhnlicheProjekte, wie „Mozart’s LittleMagic Flute“ im Jubiläumssemester 2006 imTheaterhaus in Stuttgart, war für alle Mitwirkendeein überwältigendes Ereignis und stieß aufgroße Zuhörerresonanz. Darüber hinaus spieltedas Orchester ebenfalls im gleichen Semesterim Rahmen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>-Uni an <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><strong>Hohenheim</strong> unter dem Titel „Warum klingt Musikso schön“. Es war gleichermaßen ein Riesenspaß,sowohl für die jungen „Studierenden“ als auchfür das Ensemble.22 23LeichterdurchsLebenVital-ZentrumSanitätshaus Glotz GmbHDieselstraße 19 - 2170839 GerlingenQ 0 71 56 / 1 78 98 - 0www.glotz.de


Besetzung ChorSOPRANRose Bau<strong>der</strong>Gabriele BischoffHelga BraunKerstin BuchholtzPetra ConradTanja DörfnerChristine EisenschmidAngela FreyCarola GollingerBarbara GüntherPetra HagelauerMartina HemprichKarin KirmseSibylle KruckBirgit LeppinBeatrice PailerMiriam PfletschingerClaudia PflugMarnie ReckenbergElke RentschlerKristin RheinwaldClaire SchnaithmannIsabel StrobeltAnnette WerbkeTENORSteffen BarkawitzGuido EgetemeirJuliane HochsteinPetra Hüneke-EiselBirgit Müller-JacobiTobias LiebeltDaniel RebholzBerti RisiniWerner SchmidWolfgang SchmidMichael SchröckPeter WitteALTAndrea BernhardIngrid BetzlerKarin de BeyerUrsula BlankeDagmar BreuerKerstin BühlDoris DachtlerUte von den DrieschBarbara GrafRegina HahnerConstanze Hol<strong>der</strong>manCornelia KampaIsabel KeßlerUrsel KohlerKarin LachenmayerBeate LandisClaudia MalinkaBritta MöckelFrauke PetersLaura PysallSylvia RadeschützChristina RathgebBarbara SabelStefanie SchwiebertHannelore SturmJoanna TalarekElisabeth TostaPetra WindmüllerBASSKlaus AichelePaul-Hermann Bau<strong>der</strong>Richard BrümmerThomas BuchholtzManfred CohnenWalter GollingerMartin HermannWolfgang KaemmerHelge KohlerRobert KrischtanStefan RathgebKlaus StarkeStephan TrabertGünter WeckerAlbrecht WittmannBesetzung OrchesterVioline IFlöteStefanie AißlingerJutta MörgenthalerSusanne DanielsPietro BarbieriMaria GrishchenkoFranziska HeinzOboeUte IlliHarald FischerCarolin LichthardtSonja BaumannLara MückeHannes PukropEnglischhornAstrid WölkerSonja BaumannVioline IIKlarinetteBeatrice HagerSteffen MüllerTobias BöseWolfgang BuchmannClarissa FeuersteinImke HarmsFagottWalter HensingerJeanette HaugerSophia MerckensAlexan<strong>der</strong> UlbrichMareike NabbenLydia ProbstHornMathias MahlerViolaTabea HirschbergIrmgard Rie<strong>der</strong>Michael RulandKatharina GruberFlorian AißlingerReiner LaueManuela SchinkoTrompeteKlara SchmidtMatthias WeitbrechtIna SkalbergsThomas HartogVioloncelloPosauneManfred KüppersSebastian MüllerLisa DrosteJohanna HausmannEva HabermannMarc-Christian KnoblichBernhart OhnesorgeVera Straub-Buchmann TubaAnna TreydteRudi Eichler-KlinkSophie UrmetzerPaukeKontrabassLorenz BehringerSybille DietrichWolfgang UmlandHarmoniumStephan VilzJosef Loibner


Text original26 27Text übersetzt


AusblickSOMMERKONZERT MIT VOX ZAMBEZIMitten in die Vorbereitungen für unser großesKonzert mit „I Believe“ wird <strong>der</strong> sambische Chor„Vox Zambezi“, den wir Weihnachten 2011 inunserem Weihnachtskonzert als Gast hatten,wie<strong>der</strong> nach Stuttgart kommen.Dennoch lassen wir es uns nicht nehmen, mitunseren Chorfreunden aus Sambia ein gemeinsamesKonzert zu veranstalten, an dem nebenVox Zambezi auch das <strong>Sinfonieorchester</strong> <strong>der</strong><strong>Universität</strong> <strong>Hohenheim</strong> und <strong>der</strong> Solitude-ChorTeile zum Programm beisteuern werden.Freuen Sie sich mit uns auf die afrikanischenGäste!Sommerkonzert mit Vox ZambeziSamstag, 13. Juli 2013ZANE ZALIS „I BELIEVE“Die Idee, anlässlich des 75. Jahrestags <strong>der</strong>Reichspogromnacht ein Oratorium aufzuführen,wurde in den verschiedenen Gremien desSolitude-Chors vorab durchaus kontrovers diskutiert.Warum sollen wir als Chor das schwierigeThema Holocaust aufgreifen? Sollte man es nachso langer Zeit nicht einmal ruhen lassen? KeinChormitglied hat den 2. Weltkrieg miterlebt, sostellt sich für die meisten die Frage nach einer„Mitschuld“ am Holocaust nicht (mehr).Doch nachdem in Deutschland wie<strong>der</strong>Menschen zu Tode geprügelt werden, nur weil sieeine an<strong>der</strong>e Hautfarbe haben, sich Auslän<strong>der</strong>hassund Fremdenfeindlichkeit immer mehr verbreiten,in den deutschen Stadien Hun<strong>der</strong>te vonFußballfans Woche für Woche zum Hitlergrußmenschenverachtende Parolen grölen, war unsereübereinstimmende Meinung, dass es Gründegenug gibt, daran zu erinnern, wohin diese nationalistischeGesinnung führen kann, und warum esso wichtig ist, sich für Toleranz und Demokratieeinzusetzen.Ich habe daraufhin lange nach einem geeignetenOratorium gesucht. Es gibt zwar sehr vieleKompositionen zu diesem Thema. Doch ich suchteein Werk, das für das Ensemble und das Publikumgleichermaßen spannend ist, das aber (und dasist für mich ganz wichtig) auch junge Menschenim Publikum ansprechen sollte. Im vergangenenJahr stieß ich auf das „I Believe“ des kanadischenKomponisten Zane Zalis, das mir außerordentlichgut gefiel. Ich habe mich gleich mit demKomponisten in Verbindung gesetzt, und durchZufall war er im vergangenen Sommer auf einemWorkshop in Murau/Österreich, wo wir beide unsdann persönlich getroffen haben. In diesen zweiTagen haben wir viel über sein Werk, dessenEntstehung und die Reaktionen von Musikernund Publikum gesprochen, wie er als Katholik, <strong>der</strong>auch sonst keinen direkten Bezug zum Holocausthat, dazu kam, dieses Projekt anzugehen undvieles mehr. Als ich Murau verließ, war ich sicher,dass ich mit diesem Oratorium genau das gefundenhatte, was ich gesucht hatte!Die Trennung von ernster Musik undUnterhaltungsmusik gibt es außerhalb Deutschlandsnicht. So lässt sich Zane Zalis‘ Oratoriumnur schwer musikalisch einordnen. EingängigeMelodien <strong>der</strong> Solisten im Stile eines Musicals stehenPassagen des Chors und Orchesters gegenüber,die wie aus einem <strong>der</strong> großen Oratorien<strong>der</strong> Romantik klingen. In jedem Fall ist es eineherausragende Komposition, die sicher jedenansprechen wird.Zane Zalis beschreibt mit seinem „Blick vonaußen“ die Unmenschlichkeit des Holocaust.Jedoch verzichtet er auf den „erhobenen28 29


Text Ausblick originalZeigefinger“ und eine pauschale Schuldzuweisung.Und wenn er am Ende des Werks die Solistinsingen lässt, dass es einmal eine Welt ohneHass, Furcht und Tränen geben wird („There’llcome a day when we will say: no more hate, nomore fear, no more crying...“), ist die Aussageauch nicht auf den Holocaust begrenzt, son<strong>der</strong>nein universelles Plädoyer für Toleranz und dieHoffnung auf eine humanere Welt – ein Wunsch,<strong>der</strong> in unseren Tagen so aktuell ist wie vor75 Jahren.Neben dem Solitude-Chor wird wie<strong>der</strong> das<strong>Sinfonieorchester</strong> <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Hohenheim</strong>spielen. Ich persönlich freue mich sehr darüber,dass die Aurelius Sängerknaben aus Calw ihreTeilnahme zugesagt haben, bei denen ich voreinigen Jahren für eine kurze Übergangszeitdie Leitung übernommen hatte, und von <strong>der</strong>Professionalität dieses jungen Chors tief beeindrucktwar.Dazu kommen wie<strong>der</strong> mehrere national undinternational renommierte Solisten, darunter dieSolistin, die schon in <strong>der</strong> Uraufführung das Werkgesungen hat.Eine ganz beson<strong>der</strong>e Freude und Ehre ist esfür uns, dass <strong>der</strong> Ministerpräsident des LandesBaden-Württemberg, Winfried Kretschmann,die Schirmherrschaft für unsere Konzerte von„I Believe“ übernommen hat.Lassen Sie sich mit uns von dieser kraftvollenMusik berühren.Ihr Klaus BreuningerZane Zalis„I Believe“Samstag, 9. November 2013Sonntag, 10. November 201330 31Text Danke übersetzt schönn Bullinger & Lutz Möbelspeditionn Vital-Zentrum Sanitätshaus Glotzn Hessel und Sohn GmbHn Hübsch Buchhandlung + Schreibwarenn Hans-Jörg Homolkan PACTeam GbRn Ristorante – Pizzeria Da Domenicon Gaststätte Solitude-StübleSehr herzlich danken wir allen, die unsereArbeit durch ideelle und finanzielle För<strong>der</strong>ungunterstützen.Beson<strong>der</strong>s möchten wir uns hier bei denFirmen und Institutionen bedanken, die unserheutiges Konzert ermöglicht haben:n Ministerium für Wissenschaft, Forschung undKunst Baden-Württembergn Schwäbischer Chorverbandn Altenwohnanlage am Lindenbachseen WerkHaus Feuerbach – CUBEn Geschäftsstelle des AStA <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><strong>Hohenheim</strong>n För<strong>der</strong>verein des <strong>Sinfonieorchester</strong>s <strong>der</strong><strong>Universität</strong> <strong>Hohenheim</strong> e. V.n Nikolaus-Cusanus-Haus Stuttgart-Birkachn Evangelische Markuskirche Stuttgart...und bei vielen Freunden und För<strong>der</strong>ern, dieuns durch große und kleine Spenden unterstützthaben.


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