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Forts. - Bonner Stadtsoldaten-Corps von 1872 eV

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Die Artillerie des<strong>Bonner</strong> <strong>Stadtsoldaten</strong>-<strong>Corps</strong>wird 111 Jahre altTatsächlich gabes Artilleristenim <strong>Corps</strong> schonviel früherVon Horst P. KurenbachMajor der ArtillerieIm Jahr 1900 fertigte derKlempnermeister GottfriedSpindler eine Kanone anund stiftete sie dem <strong>Bonner</strong> <strong>Stadtsoldaten</strong>-<strong>Corps</strong>.Vielleicht war das der Anlass dafür,dass Ignaz Parmentier, der zweiteKommandant des <strong>Corps</strong>, den MajorWilhelm van Dorp, mit der Gründungeiner neuen Formation beauftragte.Das gute Stück aus Messing existiertnoch heute, wird aber nicht mehrmitgeführt, da es 1989 durch einenden heutigen Waffengesetzen entsprechendenNeubau ersetzt werdenmusste.Der erste Führer der Artillerie wurdesein Gründer Major Wilhelm vanDorp. Am 17. Februar 1903 war es soweit:die Artillerie hatte ihren selbstständigenFormationsstatus. Mankann nur hoffen, dass die Gründungunserer Formation nicht Auslöserwar für die Errichtung des „St. Agnes-Stiftes“hier in Bonn. Dieses Stiftwurde nämlich nur wenige Monatespäter eingeweiht und diente zurBetreuung <strong>von</strong> sittlich gefährdetenMädchen. Leider existieren aus denersten Jahren keine Protokolle mehr.Es gilt jedoch als sicher, dass neueMitglieder im <strong>Stadtsoldaten</strong>-<strong>Corps</strong>zunächst einmal für einige JahreInfanteristen werden mussten. Erstnach einigen Jahren war dann einÜbertritt zur Artillerie möglich. Daswar bis weit in die 1950er Jahre so.Der Autor dieses Berichtes war einerder Ersten, der ohne den Umwegüber die Infanterie 1967 direkt in dieArtillerie eintreten durfte.Laut Protokoll <strong>von</strong> der 50-Jahrfeierder Artillerie im Jahre 1953 meldetesich der Kommandant Franz Strömerzu Wort: „Er erzählte alsdann<strong>von</strong> seiner Rekrutenzeit, wie derdamalige Führer und Gründer derArtillerie Wilhelm van Dorp hoch zuRoss manche Attacke geritten hat. Ererinnerte sich wie van Dorp an einemder Karnevalstage (1905 Anm.d. Autors) mit seinem Pferd in dasHotel „Zum Goldenen Stern“ (heute:„Sternhotel“) hineinritt und unser damaligerKommandant Ignaz Parmentierdiesen Scherz anfangs sehr übelgenommen hat: aber wie das Pferdmitten im Saal etwas Heißes fallenließ, konnte auch er nicht umhin, zudiesem Scherz mit zu lachen.“Wilhelm van Dorp führte die Artilleriebis zum Jahre 1914. Dann wurdedas Formationsleben wegen des ErstenWeltkrieges unterbrochen. Erst imJahr 1919 trafen sich die Kameradenwieder und wählten 1920 den HauptmannAdam Segschneider zu ihremFührer. Er war es auch, der ab 1922eine Tradition begann: Nach erfolgreicher„Schlacht gegen Griesgramund Muckertum“ versammelten sichdie Artilleristen im Hause Segschneiderin der Sternstraße, um in gemütlicherRunde den „Sieg“ zu feiern.Das endete erst, als die GeschwisterKarl, Leni und Käthe Segschneiderzirka 50 Jahre später ihre Drogerieaus Altersgründen aufgeben mussten.Die ersten Protokolle der Artillerie,die noch im Archiv vorhandensind, stammen aus dem Jahre 1927und es macht richtig Spaß, darin zulesen. Es gibt viele Kuriositäten, überdie zu berichten wäre. Hier eine kleineAuswahl: So kam es zum Beispielvor, dass der damalige (der zweite)Ari-Führer Adam Segschneider denAri-Abend vergessen hatte und erstum 21 Uhr gerufen wurde, um denAbend zu eröffnen.Der spätere Artillerieführer JohannesWaltering war im Jahre 1928 nochfeldpo–t des <strong>Bonner</strong> <strong>Stadtsoldaten</strong>-<strong>Corps</strong> – Session 2013/2014111 Jahre Artillerie17

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