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20 Jahre der Aktion - Akcia Rakúsko - Slovensko - SAIA, no

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InhaltVorwort .................................... 3Anfänge <strong>der</strong> Kooperation zwischen<strong>der</strong> Slowakei und Österreich auf dem Gebiet<strong>der</strong> Bildung und Wissenschaft nach dem Falldes „Eisernen Vorhangs“ in den <strong>Jahre</strong>n1990 – 1992................................. 4Pendelbus – Bildung ohne Grenzen...................6Die Auswirkungen <strong>der</strong> österreichischen Lektorate<strong>der</strong> deutschen Sprache an slowakischenHochschulen. ..................................7Österreichische Gastprofessoren an den slowakischenHochschulen....................................... 7Stipendien für Studien‐ und Forschungsaufenthaltean österreichischen Hochschulen. . . . . . . . . . . . . . . . . 7Befreiung <strong>der</strong> Bürger <strong>der</strong> Tschechoslowakeivon Studiengebühren an österreichischenHochschulen. ..................................9Eröffnung eines Büros des Österreichischen OstundSüdosteuropa‐Instituts an <strong>der</strong> PhilosophischenFakultät <strong>der</strong> Comenius‐Universität Bratislava .......9Aktivitäten an den Mittelschulen im Bereich<strong>der</strong> Bildung. ...................................9Eröffnung eines bilingualen slowakisch‐deutschenZweiges am Gymnasium in <strong>der</strong> Bilíkova‐Straßein Bratislava (1990). ............................... 10Eröffnung des bilingualen slowakisch‐deutschen Zweigesan <strong>der</strong> Handelsakademie in <strong>der</strong> Hrobákova‐Straßein Bratislava (1991). ............................... 10Seminare <strong>der</strong> deutschen Sprache für Lehrer <strong>der</strong> GrundundOberschulen aus <strong>der</strong> Slowakei ................... 11Bildungsseminare für die slowakischen Lehrer <strong>der</strong> GrundundOberschulen .................................. 11Unterzeichnung des Protokolls des bilateralenProgramms <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei,Wissenschafts‐ und Erziehungskooperation,im Mai 1992 und weitereProgrammabschnitte........................ 11<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> Stipendien und Projektkooperationenim Rahmen <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong>....................... 15Finanzierung <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong>............................15Projektkooperation................................15Zusammenarbeit <strong>der</strong> Hochschulen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Zusammenarbeit mit Schwerpunkt im Schulwesenan den Primar‐ und Sekundarschulen................. 25Dissertationsnetzwerke „Doktoranden‐Zwillinge“ .......... 25Sommerkollegs........................................ 26Stipendien <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong>..............................27Wichtige Meilensteine im Leben <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong>..... 31Konferenz „Kritischer Blick auf die vergangenen <strong>Jahre</strong>– Festlegung <strong>der</strong> Ziele für die Zukunft“ (1996).....31Inhaltsaudit <strong>der</strong> Programme <strong>Aktion</strong> (<strong>20</strong>00)............32Konferenz „Doppeldiplome – warum?(Ansicht <strong>der</strong> Wirtschaft und <strong>der</strong> Hochschulen)“(<strong>20</strong>03).......................................3350. Sitzung des Leitungsgremiums in Košice (<strong>20</strong>05) ....35Run<strong>der</strong> Tisch „<strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei,Wissenschafts‐ und Erziehungskooperation – Strategieund Programm <strong>der</strong> Zusammenarbeitfür den Zeitraum <strong>20</strong>08 – <strong>20</strong>13“ (<strong>20</strong>06)............36Schulungen <strong>der</strong> Doktoranden aus Österreichund <strong>der</strong> Slowakei (<strong>20</strong>06 – <strong>20</strong>07).................37<strong>20</strong>. Jubiläum des Falls des „Eisernen Vorhangs“– Jubiläumsstipendien (<strong>20</strong>09)...................37Austrian Science and Research LiaisonOffices – ASO Bratislava UND ASO Košice(<strong>20</strong>04 – <strong>20</strong>07) .............................. 38Menschen mit beson<strong>der</strong>em Einflussauf die Entwicklung <strong>der</strong> Zusammenarbeit...... 40Mitglie<strong>der</strong> des Leitungsgremiums<strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> 1993 – <strong>20</strong>12 ...................... 44Programmadministration.................... 46


5„Ich möchte mich zuerst bei Frau OlinkaŠubeníková für das Sammeln vonInformationen und Verfassen <strong>der</strong> Geschichtedieser sehr wichtigen Hilfe Österreichsfür die Slowakei in den <strong>Jahre</strong>n 1989 – 1992und 1992 – <strong>20</strong>12 bedanken.Die österreichische Hilfe umfasstedie Errichtung von zwei bilingualenSchulen, Unterstützung <strong>der</strong> Vorlesungenösterreichischer Professoren anslowakischen Universitäten, För<strong>der</strong>ungvon ungefähr 800 gemeinsamen Projektenösterreichischer und slowakischerHochschulen, die vor allem auf die Arbeitdes wissenschaftlichen Nachwuchsesund Doktoranden konzentriert waren,und Stipendien für Lehrer an slowakischenHochschulen und Forschungsinstitutenin Österreich und <strong>der</strong> Slowakei.Die österreichische Hilfe für die Slowakeiwar sehr schnell, freundlich und wirksam.Das <strong>20</strong>‐jährige Jubiläum <strong>der</strong> Unterzeichnungdes Vertrages über die <strong>Aktion</strong>Österreich – Slowakei bietet auch dieGelegenheit, über eine Zusammenarbeit in <strong>der</strong>Zukunft nachzudenken. Trotz <strong>der</strong> Tatsache,dass die Slowakei von <strong>der</strong> EU verschiedeneArten von Unterstützung erhält, bin ich <strong>der</strong>Meinung, dass es auch an<strong>der</strong>e Möglichkeitenfür die Entwicklung <strong>der</strong> bilateralenZusammenarbeit o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeitim Rahmen <strong>der</strong> EU existieren sollten.Ich erinnere mich an den Gedankendes Herrn Vizekanzler Erhard Busek,<strong>der</strong> in Anspielung auf große internationaleProjekte in den Naturwissenschaftenund den technischen Wissenschaftenauch erwähnte, dass er gerne auch dieGeburt einer „GeisteswissenschaftlichenGroßforschungsanlage“ sehen möchte.Beim <strong>20</strong>. Jubiläum <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> Österreich –Slowakei wird es sicher Gelegenheit für eineDiskussion geben, wie man diesen Gedankenverwirklichen könnte. Ich denke dabei vorallem an die Zusammenarbeit in Bereichenwie Wirtschaft, Psychologie und an<strong>der</strong>en,in welchen Österreich Spitzenpositionenin <strong>der</strong> Welt einge<strong>no</strong>mmen hat.“Prof. RNDr. Ján Pišút, DrSc.,Minister für Schulwesen <strong>der</strong> SlowakischenRepublik in 1990 – 1992, April <strong>20</strong>12Die ersten gemeinsamen Programme, die bereitsim März 1990 begonnen haben, wurdenbeim ersten Treffen <strong>der</strong> Vertreter des österreichischenBundesministeriums für Wissenschaftund Forschung und des slowakischenMinisteriums für Schulwesen entworfen undbewilligt. Die Verhandlungen <strong>der</strong> Ministerfanden im Jänner 1990 in Wien im Besprechungsraumdes österreichischen Bundesministeriumsfür Wissenschaft und Forschungam Mi<strong>no</strong>ritenplatz Nr. 5 statt und begannennachmittags kurz nach fünf Uhr. Die slowakischeDelegation wurde vom ersten nicht kommunistischenBildungsminister Prof. LadislavKováč, DrSc., geführt. In seiner Delegationbefanden sich unter an<strong>der</strong>em auch sein ersterStellvertreter Prof. RNDr. Ján Pišút, DrSc.,sowie <strong>der</strong> Berater des Ministers RNDr. ŠtefanKužela, DrSc. (Direktor des Instituts für molekulareBiologie <strong>der</strong> Slowakischen Akademie<strong>der</strong> Wissenschaften und Biochemieprofessoran <strong>der</strong> NaturwissenschaftlichenFakultät <strong>der</strong> Comenius‐Universität in Bratislava),die Direktorin <strong>der</strong> Abteilung für Wissenschaftdes Ministeriums Doc. Alena Bru<strong>no</strong>vská,DrSc., und Oľga Šubeníková, damalsLeiterin <strong>der</strong> Abteilung für bilaterale Zusammenarbeit<strong>der</strong> Auslandssektion des Ministeriumsfür Schulwesen. Die slowakischenGäste wurden persönlich von dem Vizekanzlerund Bundesminister für Wissenschaft undForschung, Dr. Erhard Busek, begrüßt. Fürdas österreichische Ministerium waren folgendePersonen direkt in die Verhandlungeneingebunden: Dr. Othmar Huber, Leiter <strong>der</strong>Abteilung für internationale Universitätsbeziehung,Dr. Peter Ecker, Leiter <strong>der</strong> Auslandsabteilung,Dr. Heinz Kasparovsky, Leiter <strong>der</strong>Rechtsabteilung, Univ. Prof. Dr. Ar<strong>no</strong>ld Suppan,Direktor des Ost‐ und Südosteuropa‐Instituts,Florian Gerhardus, Län<strong>der</strong>referent fürdie Tschechische und Slowakische Fö<strong>der</strong>ativeRepublik, Dr. Josef Leidenfrost, Sekretärdes Bundesministers, Dr. Margarethe Pompel,Protokollchefin, und an<strong>der</strong>e. Dieses Treffenblieb allen Anwesenden dauerhaft im Gedächtnis,denn nach jedem Vorschlag vonSeiten <strong>der</strong> slowakischen Delegation folgte


6 <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> des bilateralen Programms <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei, Wissenschafts- und Erziehungskooperationein „Ja“ des Vizekanzlers und Bundesministersfür Wissenschaft und Forschung, Dr. ErhardBusek, und seine zusätzliche Anmerkung„Sofort erledigen“ in Richtung <strong>der</strong> österreichischenMitarbeiter. Von diesem Treffen wurdeein Protokoll verfasst, das eine Liste von Aufgaben,konkreten Terminen und zuständigenPersonen bei<strong>der</strong> Seiten beinhaltet.In den <strong>Jahre</strong>n 1990 bis 1993 investiertedas Bundesministerium für Wissenschaftund Forschung in die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong>Zusammenarbeit auf dem Gebiet <strong>der</strong>Hochschulbildung und Wissenschaft ca.22 Millionen Schilling (1 598 802 EUR).Quelle: Außerordentliche Ausgabendes InformationsbulletinsKOOPERATIONEN und KOOPERATIONEN1989 – 1994, herausgegeben anlässlich<strong>der</strong> OST‐WEST‐Konferenz in Wien am17. und 18. März 1994; für die Darstellungdes Wertes in Euro wurde <strong>der</strong> offizielleWechselkurs beim Übergang Österreichs zurEurowährung 1 € = 13,7603 ATS verwendet.Nach diesen Verhandlungen, die in einer außerordentlichfreundlichen und fröhlichenAtmosphäre verliefen, wurden völlig neueProgramme ins Leben gerufen. Um zu verstehen,was alles zu diesem Zeitpunkt an Neuementstand, seien hier nur einige konkrete Beispieleangeführt.Pendelbus– Bildung ohne GrenzenAm 19. März 1990 brachten zwei Busse ausBratislava die ersten slowakischen Studentenan die Universität für Bodenkulturin Wien. Die Studierenden wurden von Dr. ErhardBusek, dem damaligen Vizekanzler undBundesminister für Wissenschaft und Forschung,begrüßt und nach <strong>der</strong> feierlichen Begrüßungund einem kleinen Imbiss begabensich die Studenten planmäßig zu den erstenVorlesungen, die an verschiedenen Universitätenstattfanden. Der Pendelbus brachtedie slowakischen Studierenden jeden Tag biszum Ende des Sommersemesters nach Wienund wie<strong>der</strong> zurück nach Bratislava. Die ausgewähltenStudierenden mussten die deutscheSprache beherrschen, kamen von verschiedenenHochschulen (Bratislava, BanskáBystrica, Košice, Nitra, Zvolen und Žilina) undaus unterschiedlichen Studienfächern (Öko<strong>no</strong>mie,Technik, Jura, Naturwissenschaften,Medizin, Germanistik etc.). Man muss sichdessen bewusst sein, dass es gelungen ist,die ganze <strong>Aktion</strong> innerhalb von zwei Monate<strong>no</strong>hne Hilfe von Computern und Internet zu organisieren– zu <strong>der</strong> Zeit waren die schnellstenKommunikationsmittel Fax und Telefon. Geschriebenwurde mit Schreibmaschinen. DieStudierenden <strong>der</strong> Hochschulen außerhalb vonBratislava mussten in einem <strong>der</strong> Studentenwohnheimein Bratislava übernachten, da <strong>der</strong>Bus aus Bratislava bereits morgens um siebenUhr losfuhr. Das slowakische Ministerium fürSchulwesen kam für die mit dem Bus verbundenenKosten auf. Die österreichische Seiteermöglichte das kostenlose Studium an ausgewähltenWiener Universitäten, bezahlte fürdie slowakischen Studenten die Fahrkartenfür die öffentlichen Verkehrsmittel, sowie dieVerpflegung in den Mensen. Dank dieser unglaublichenUnterstützung konnten 144 slowakischeStudenten das Hochschulstudiumin Österreich direkt mit dem slowakischenSystem vergleichen. Viele dieser Studentenentschlossen sich, das Studium in Wien auchim nächsten Studienjahr 1990/91 auf eigeneKosten fortzusetzen.Neben den durch das Bildungsministeriumbereitgestellten Pendelbussen existierte<strong>no</strong>ch ein Bus, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> WirtschaftsuniversitätBratislava (Eko<strong>no</strong>mická univerzita v Bratislave)für eigene Studenten bereitgestelltwurde. Dieser Bus fuhr während des Sommersemesters(ab März bis Ende Juni 1990) täglich25 Studenten zu Vorlesungen an <strong>der</strong> WirtschaftsuniversitätWien.


8 <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> des bilateralen Programms <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei, Wissenschafts- und Erziehungskooperationdamit sich die Leser ein Bild vom Büro vonFlorian Gerhardus, überfüllt mit Stipendienanträgen<strong>der</strong> Bewerber aus <strong>der</strong> Tschechoslowakei,machen können. Jedem, <strong>der</strong> in dieserBranche arbeitet, ist klar, dass dies eine nahezuunbewältigbare Aufgabe war. FlorianGerhardus hat diese Aufgabe aber gut gemeistert– und bereits im Oktober reisten dieersten slowakischen Studenten und Doktorandenmit Stipendien an die ausgewähltenösterreichischen Hochschulen und Universitäten.Erste slowakisch‐österreichischeAuswahlkommission für Stipendien,Bratislava, 25. März 1991:• Doc. Juraj Sinay, DrSc., Vize‐rektor<strong>der</strong> Technischen Hochschule Košice(Vysoká škola technická v Košiciach),heute Technische Universität Košice(Technická univerzita v Košiciach)– Kommissionsvorsitzen<strong>der</strong>• Ing. J. Horváth, Fakultätfür Wirtschaftstheorie imManagement <strong>der</strong> Hochschulefür Öko<strong>no</strong>mie Bratislava (Fakultaeko<strong>no</strong>miky riadenia Vysokej školyeko<strong>no</strong>mickej v Bratislave), heuteWirtschaftsuniversität Bratislava(Eko<strong>no</strong>mická univerzita v Bratislave)• H. Lackner, Vertreter desösterreichischen Bundesministeriumsfür Wissenschaft und Forschung,Wien• Doc. Eva Séherová, PhilosophischeFakultät <strong>der</strong> Comenius‐UniversitätBratislava (Filozofická fakultaUniverzity Komenského v Bratislave),Germanistik• Oľga Šubeníková, Direktorin <strong>der</strong>Auslandsabteilung des slowakischenMinisteriums für Schulwesen• Stella Avallone, Kultur‐Attachédes Generalkonsulats <strong>der</strong> RepublikÖsterreich in Bratislava• Dr. David D. Daniel, Direktor <strong>der</strong> <strong>SAIA</strong>Übersicht <strong>der</strong> Stipendien,vergeben vom Bundesministeriumfür Wissenschaft und Forschung<strong>der</strong> Republik Österreich an slowakischeStudenten und Doktoranden fürStudienaufenthalte an österreichischenHochschulen und Universitäten in den<strong>Jahre</strong>n 1990 bis 1993:• 1990/1991189 Personen (4‐ bis 9‐monatigeStudienaufenthalte)• 1991/1992<strong>20</strong>8 Personen (4‐ bis 9‐monatigeStudienaufenthalte)• 1992/1993127 Personen (4‐ bis 9‐monatigeStudienaufenthalte)• 1993/1994270 Stipendienmonate(69 Personen)Beginnend mit dem Jahr 1991 wurde die nichtstaatlicheOrganisation namens SlowakischeAkademische Informationsagentur( Slovenská akademická informačná agentúra,<strong>SAIA</strong>) beauftragt, die Auswahlverfahren fürdie durch die österreichische Seite bereitgestelltenStipendien durchzuführen. Die ersteAuswahl <strong>der</strong> Bewerber für Semester‐ und <strong>Jahre</strong>saufenthaltevon Studierenden und Doktorandenim Studienjahr 1991/1992 fand am25. März 1991 bei <strong>der</strong> <strong>SAIA</strong> statt.Es ist zu erwähnen, dass das Bildungsministeriumdamals <strong>no</strong>ch nicht mit Computern gearbeitethat und alle Daten <strong>der</strong> Bewerber manuellmit Schreibmaschinen verarbeitet wurden.Seit 1991 wurden die Namen <strong>der</strong> ausgewähltenStipendiaten in <strong>der</strong> Zeitschrift <strong>SAIA</strong> Bulletinveröffentlicht. Neben den angeführtenStipendien gewährte die österreichische Seiteauch Stipendien für Sprachkurse, Sommerfachschulen,Studentenexkursionen, Sommerfachpraktika(z. B. beim ÖsterreichischenRundfunk, bei Siemens, bei <strong>der</strong> Ersten österreichischenSparkasse etc.).


9Befreiung <strong>der</strong> Bürger<strong>der</strong> Tschechoslowakeivon Studiengebühren anösterreichischen HochschulenDie österreichische Seite genehmigte bereitsim Jahr 1990 die Befreiung <strong>der</strong> Bürger <strong>der</strong>Tschechoslowakei von Studiengebühren anden österreichischen Hochschulen und Universitäten,sofern sie die Bedingungen fürdas Studium an einer österreichischen Hochschuleo<strong>der</strong> Universität erfüllten und ein ordentlichesStudium im Studienjahr 1990/91begannen.Eröffnung eines Bürosdes Österreichischen Ost‐ undSüdosteuropa‐Instituts an<strong>der</strong> Philosophischen Fakultät <strong>der</strong>Comenius‐Universität BratislavaDas Büro wurde im Rahmen einer Kooperationsvereinbarungzwischen dem ÖsterreichischenOst‐ und Südosteuropa‐Institut und<strong>der</strong> Comenius‐Universität Bratislava (UniverzitaKomenského v Bratislave) im September1990 eingerichtet. Von <strong>der</strong> Gründung biszur Schließung im Jahr <strong>20</strong>03 wurde das Bürovon Prof. Florin Žigrai geleitet. Es vermittelteKontakte mit österreichischen Forschungsinstitutionen,lud Vortragende aus Österreich einund unterstützte internationale Forschungsprogrammeund ‐projekte. Auch Stipendienfür einmonatige Forschungsaufenthalte slowakischerHochschullehrer und Forscher ausverschiedenen Wissenschaftsgebieten wurdenvergeben.Aktivitäten an den Mittelschulenim Bereich <strong>der</strong> BildungUnterzeichnung <strong>der</strong> Vereinbarung überdie Gründung des ÖsterreichischenOst‐ und Südosteuropa‐Instituts an <strong>der</strong>Philosophischen Fakultät <strong>der</strong> ComeniusUniversität in Bratislava, September 1990(von links: Prof. RNDr. Ján Pišút, DrSc.,<strong>der</strong> slowakische Bildungsminister, Dr. ErhardBusek, <strong>der</strong> österreichische Vizekanzlerund Bundesminister für Wissenschaft undForschung, Prof. MUDr. Juraj Švec, DrSc.,Rektor <strong>der</strong> Comenius Universitätin Bratislava; die Vereinbarung wirdvon Herrn Univ. Prof. Ar<strong>no</strong>ld Suppan,dem Direktor des Österreichischen OstundSüdosteuropa‐Instituts in Wien,unterzeichnet).Für die Entwicklung <strong>der</strong> Zusammenarbeitim Bereich <strong>der</strong> Mittelschulen war auf <strong>der</strong> österreichischenSeite das Bundesministeriumfür Unterricht und Kultur zuständig. Auf<strong>der</strong> slowakischen Seite war es das Ministeriumfür Schulwesen, Jugend und Sport, welchesfür die Erziehung vom Kin<strong>der</strong>garten,über Primar‐ und Sekundarschulen, bis zumHochschulwesen, sowie für das lebenslangeLernen und die Wissenschaft an den Hochschulenverantwortlich war. Die Aktivitätenwurden auf <strong>der</strong> österreichischen Seite vonDr. Anton Dobart, Sektionschef im Bundesministeriumfür Unterricht und Kultur, undDr. Gottfried Wagner koordiniert, in dessenBereich im Bundesministerium für Unterrichtund Kultur die Entwicklung <strong>der</strong> Zusammenarbeitmit den Län<strong>der</strong>n Mittel‐ und Osteuropasgehörte und <strong>der</strong> die Entwicklung <strong>der</strong> Zusammenarbeitmit den Län<strong>der</strong>n Mittel‐ undOsteuropas auch weiter als Direktor von KulturKontaktfortsetzte. Auf <strong>der</strong> Seite des slo‐


10 <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> des bilateralen Programms <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei, Wissenschafts- und Erziehungskooperationwakischen Bildungsministeriums war für dieZusammenarbeit die bilaterale Unterabteilung<strong>der</strong> Abteilung für Auslandsbeziehungenverantwortlich (dort arbeitete zu dem ZeitpunktPhDr. Zuzana Mravíková als Referentinfür die deutschsprachigen Län<strong>der</strong>), sowie dieUnterabteilung dieser Abteilung für Fremdsprachen,in <strong>der</strong> Aktivitäten hinsichtlich <strong>der</strong>deutschen Sprache von PhDr. Eva Mešťa<strong>no</strong>vákoordiniert wurden.In <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit dem österreichischenBundesministerium für Unterricht undKultur wurden auf dem Gebiet <strong>der</strong> Erziehungviele Projekte durchgeführt, von denen icheinige als Beispiele anführe.Eröffnung eines bilingualenslowakisch‐deutschen Zweigesam Gymnasium in <strong>der</strong> Bilíkova‐Straßein Bratislava (1990)Bei <strong>der</strong> Durchsetzung <strong>der</strong> Idee zur Errichtungvon bilingualen Klassen in <strong>der</strong> Tschechoslowakei3) argumentierte man hauptsächlichdamit, dass es außerordentlich wichtig sei,die junge Generation auf Mobilität innerhalbEuropas vorzubereiten.3)Im September 1990 wurde neben <strong>der</strong> bilingualenslowakisch‐deutschen Sektion am Gymnasiumin <strong>der</strong> Bilíkova-Straße in Bratislava auch dieslowakisch‐französische Sektion am Gymnasiumin <strong>der</strong> Metodova-Straße in Bratislava in<strong>der</strong> Kooperation mit Frankreich und dieslowakisch‐spanische Sektion am Gymnasium in<strong>der</strong> Párovská-Straße in Nitra in <strong>der</strong> Kooperationmit Spanien eröffnet. In den nächsten <strong>Jahre</strong>nwurden in <strong>der</strong> Slowakei weitere bilingualeSektionen in <strong>der</strong> Kooperation mit Italien, Belgien,Deutschland und Großbritannien eröffnet. AlleSektionen hatten eine „nullte“ Klasse, die fürdie sprachliche und fachliche Vorbereitung in<strong>der</strong> Fremdsprache bestimmt war, und deswegendauerte <strong>der</strong> Schulbesuch fünf <strong>Jahre</strong>.Die ersten 52 Schüler wurden bereits im September1990 in zwei Klassen des slowakisch‐deutschenbilingualen Zweiges aufge<strong>no</strong>mmen.Die Schüler <strong>der</strong> bilingualenslowakisch‐deutschen Klassen am Gymnasiumin <strong>der</strong> Bilíkova‐Straße in Bratislava musstenals Aufnahmebedingung gute Kenntnisse<strong>der</strong> deutschen Sprache nachweisen, da<strong>der</strong> Zweig keine so genannte „nullte“ Klassehatte und die Schulzeit am Gymnasium <strong>no</strong>rmalerweisevier <strong>Jahre</strong> beträgt. Zu diesem Zeitpunktgab es genug Schüler <strong>der</strong> sog. Grundschulenmit guten Kenntnissen <strong>der</strong> deutschenSprache. Das österreichische Bundesministeriumentsandte österreichische Lehrer für denDeutschunterricht und für ausgewählte spezifischeLehrfächer, die auf Deutsch unterrichtetwurden (Mathematik, Geografie, Chemie,Physik). Für die auf Deutsch unterrichtetenFächer wurden österreichische Lehrbücher zurVerfügung gestellt. Zudem wurden für die slowakischenLehrer dieser Klassen Sprach‐ undFachschulungen in Österreich organisiert.Im Schuljahr 1990/1991 traten in den slowakisch‐deutschenZweig die ersten vier österreichischenOberstufenlehrer ein: Mag. ManfredBayer (Mathematik, Geografie), Dr. RobertBek (Mathematik, Chemie, Physik), Mag. BirgitHattinger (Deutsch), Mag. Karin Obermayr(Deutsch). Mag. Bayer und Dr. Bek wirkten amGymnasium bis Juni 1998.Eröffnung des bilingualenslowakisch‐deutschen Zweigesan <strong>der</strong> Handelsakademie in <strong>der</strong>Hrobákova‐Straße in Bratislava (1991)Nach dem Regimewechsel verfügte die Slowakeiwe<strong>der</strong> über Erfahrungen <strong>no</strong>ch über Fachleute,die Wirtschaftslehrfächer mit Bezugauf die freie Marktwirtschaft abdecken könnten.Bereits im September 1990 wurde an einerHandelsakademie in Wien als Versuch eineKlasse mit ausgewählten Schülern aus <strong>der</strong>Slowakei eröffnet. Die slowakischen Oberstufenschülerfuhren mit dem Bus täglich nachWien. Das Studium und die Lehrbücher fürdie slowakischen Schüler wurden von <strong>der</strong> österreichischenSeite kostenlos zur Verfügunggestellt. Das wachsende Interesse am Un‐


11terricht an dieser Handelsakademie in Wienwar <strong>der</strong> Anlass für den Beginn des Unterrichtsöko<strong>no</strong>mischer Lehrfächer in deutscher Spracheund nach österreichischen Lehrbüchernauch in Bratislava. Ende 1990 begannen dieVerhandlungen für den Aufbau eines bilingualenZweiges an einer ausgewählten Handelsakademiein Bratislava. Die Entscheidungfiel auf die Handelsakademie in <strong>der</strong> Hrobákova‐Straßein Bratislava, an <strong>der</strong> <strong>der</strong> Unterrichtin deutscher Sprache in den zwei erstenKlassen bereits im September 1991 begann.Die Schüler dieses Zweiges mussten die deutscheSprache gut beherrschen, weil die öko<strong>no</strong>mischenLehrfächer von österreichischenLehrern unterrichtet wurden.Das österreichische Bundesministeriumsorgte, genauso wie im Falle des bilingualenZweiges am Gymnasium, für die Entsendung<strong>der</strong> Deutschlehrer und <strong>der</strong> Lehrer für ausgewähltespezialisierte Lehrfächer, weiters fürLehrbücher, und ermöglichte den slowakischenLehrern Sprach‐ und Fachschulungenin Österreich.Seminare <strong>der</strong> deutschen Sprachefür Lehrer <strong>der</strong> Grund‐ und Oberschulenaus <strong>der</strong> SlowakeiIn den <strong>Jahre</strong>n 1991 bis 1993 nahmen ausgewählteslowakische Lehrer <strong>der</strong> Primar‐ sowie<strong>der</strong> Sekundarschulen an dreiwöchigen Seminaren<strong>der</strong> deutschen Sprache an Bildungszentrenin Österreich teil. Die Kosten für die Aufenthalte<strong>der</strong> slowakischen Lehrer wurden von<strong>der</strong> österreichischen Seite gedeckt. Die Schulungabsolvierten jedes Jahr 30 Lehrer aus <strong>der</strong>Slowakei.Bildungsseminare für die slowakischenLehrer <strong>der</strong> Grund‐ und OberschulenIn dem <strong>Jahre</strong> 1991 nahmen während des ganzenSchuljahres ausgewählte slowakischeLehrer <strong>der</strong> Primar‐ sowie <strong>der</strong> Sekundarschulenan den durch österreichische Bildungszentre<strong>no</strong>rganisierten Bildungsseminaren teil.Unterzeichnung des Protokolls des bilateralenProgramms <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei,Wissenschafts‐ und Erziehungskooperation, im Mai 1992und weitere ProgrammabschnitteDie Idee von bilateralen, als „<strong>Aktion</strong>“ bezeichnetenProgrammen mit Ungarn und <strong>der</strong>Tschechoslowakei hatte Dr. Othmar Huber,<strong>der</strong> im <strong>Jahre</strong> 1992 als Leiter <strong>der</strong> Abteilung füruniversitäre Auslandsbeziehungen im Bundesministeriumfür Wissenschaft und Forschung<strong>der</strong> Republik Österreich tätig war. AlsVorbild diente ihm das Fulbright‐Programm,das im <strong>Jahre</strong> 1946 von dem Senator J. W. Fulbrightzwecks Erhöhung gegenseitigen Verständnisseszwischen den USA und an<strong>der</strong>enLän<strong>der</strong>n initiiert wurde.Dr. Othmar Huber präsentierte dem damaligenBundesminister und VizekanzlerDr. Erhard Busek einen Entwurf für die Zusammenarbeit<strong>der</strong> Hochschulen und Forschungsinstitutenauf Basis von konkretenProjekten, an denen sich alle Partner finanziellbeteiligen sollten. Dr. Erhard Busek befürworteteden Entwurf und beauftragteihn, Verhandlungen mit den Partnern in Ungarnund in <strong>der</strong> Tschechoslowakei ins Laufenzu bringen. Die Bezeichnung <strong>der</strong> Programmeals „<strong>Aktion</strong>“ wurde beschlossen. Sie verwies


12 <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> des bilateralen Programms <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei, Wissenschafts- und Erziehungskooperation„Die Bildung ist das beste undwahrscheinlich auch das einzige Mittel,mit dem sich die Nationen objektiveMeinungen zum Verhalten und Handelnan<strong>der</strong>er Nationen bilden können.“Senator J. W. Fulbrightauf die <strong>Aktion</strong>sfähigkeit und Dynamik in <strong>der</strong>Entwicklung <strong>der</strong> Beziehungen zwischen denNachbarlän<strong>der</strong>n auf dem Gebiet <strong>der</strong> Bildungund Wissenschaft.Die <strong>Aktion</strong>en sollten die Mobilität <strong>der</strong> Studierenden,Lehrer und Forschenden för<strong>der</strong>n,sowie die Schaffung eines Raumes für Bildungs‐und Wissenschaftskooperationenunter Hochschulen und Forschungsinstituten<strong>der</strong> Akademien <strong>der</strong> Wissenschaften ausÖsterreich und aus den Partnerlän<strong>der</strong>n. IhreAufgabe sollte auch in <strong>der</strong> Unterstützung <strong>der</strong>Organisation von Konferenzen und Seminaren,Sommerkollegs, sowie weiterer auf dieEntwicklung von Kooperationen auf dem Gebiet<strong>der</strong> Bildung und Wissenschaft gerichtetenAktivitäten liegen. Das Ziel <strong>der</strong> Programmewar eine schnelle und zweckorientierte För<strong>der</strong>ung<strong>der</strong> Zusammenarbeit von Schulen, Hochschulenund Forschungsinstituten <strong>der</strong> Akademien<strong>der</strong> Wissenschaften.Vor <strong>der</strong> eigentlichen Unterzeichnungdes Protokolls zwischen Österreich und<strong>der</strong> Tschechoslowakei, dessen Grundsatzdie Unterstützung und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kooperationenin <strong>der</strong> Bildung und Wissenschaftwar, gab es viele bilaterale Verhandlungenin den Gebäuden des österreichischenBundesministeriums für Wissenschaftund Forschung. Die gemischte österreichisch‐tschechoslowakischeKommissionempfahl schon am Beginn die Einrichtungselbständiger Austauschprogramme mit deneinzelnen fö<strong>der</strong>alen Republiken <strong>der</strong> Tschechoslowakei,und zwar unter <strong>der</strong> Bezeichnung„<strong>Aktion</strong> Tschechische Republik – Österreich,Wissenschafts‐ und Erziehungskooperation“und „<strong>Aktion</strong> Slowakische Republik – Österreich,Wissenschafts‐ und Erziehungskooperation“.In <strong>der</strong> Tschechoslowakei wurde die Vorbereitung<strong>der</strong> bilateralen Regierungsvereinbarungenauf dem Gebiet <strong>der</strong> Bildung und Wissenschaftvom Fö<strong>der</strong>alen Außenministerium <strong>der</strong>Tschechischen und Slowakischen Fö<strong>der</strong>ativenRepublik in Prag koordiniert. Auf Ebene<strong>der</strong> Bildung nahmen an den Besprechungen<strong>der</strong> gemischten Kommissionen die Vertreter<strong>der</strong> Auslandsabteilungen des tschechischenund des slowakischen Ministeriums für Schulwesen,Jugend und Sport teil. Bildung wurdeim Unterschied zur Auslandspolitik, dem Außenhandel,den inneren Angelegenheiten,<strong>der</strong> Verteidigung und ähnlichem in <strong>der</strong> Tschechoslowakeivon keinem fö<strong>der</strong>alen Ministeriumbehandelt. Die Bildungsministerien gabes nur auf <strong>der</strong> nationalen Ebene, was sich alsgroßer Vorteil nach <strong>der</strong> Teilung <strong>der</strong> Tschechoslowakeierwies, da das Protokoll zur Gründung<strong>der</strong> <strong>Aktion</strong>‐Programme bereits am Anfangseparat für die Tschechische Republikund für die Slowakische Republik unterzeichnetworden war.Am 18. Mai 1992 fand in Wien eine außerordentlicheSitzung <strong>der</strong> gemischten österreichisch‐tschechoslowakischenKommissionstatt. Den Hauptprogrammpunkt bildete dieUnterzeichnung des Protokolls zur Gründung<strong>der</strong> bilateralen <strong>Aktion</strong>‐Programme. Das Protokollunterzeichneten die Delegationsleiter –Dr. Erhard Busek (österreichischer Vizekanzlerund Bundesminister für Wissenschaft und Forschung)für die österreichische Seite und für dieTschechoslowakei Prof. RNDr. Ján Pišút, DrSc.,slowakischer Minister für Schulwesen, Jugendund Sport, sowie Prof. Petr Vopěnka, <strong>der</strong> tschechischeMinister für Schulwesen, Jugend undSport. Die <strong>Aktion</strong>‐Programme sollten sich vorallem auf die Intensivierung <strong>der</strong> Zusammenarbeitauf dem Gebiet des Hochschulwesens, <strong>der</strong>Bildung und <strong>der</strong> Wissenschaft zwischen Österreich,<strong>der</strong> Tschechischen Republik und <strong>der</strong> Slowakeikonzentrieren.


13An <strong>der</strong> außerordentlichen Sitzung <strong>der</strong> gemischtenKommission nahmen folgendeAnwesenden teil:• für die österreichische Seite:• Dr. Erhard Busek, Vizekanzler undBundesminister für Wissenschaftund Forschung,• Dr. Gerhard Rainer, Leiter <strong>der</strong> Abteilungfür Wissenschafts‐, BildungsundJugendangelegenheiten imBundesministerium für auswärtigeAngelegenheiten,• Dr. Othmar Huber, Leiter <strong>der</strong> AbteilungUniversitäre Auslandbeziehungen imBundesministerium für Wissenschaftund Forschung,• Dr. Peter Ecker, Leiter <strong>der</strong> AbteilungAuslandsangelegenheiten imBundesministerium für Wissenschaftund Forschung,• Dr. Margarethe Pompel, Büro desBundesministers für Wissenschaft undForschung,• für die tschechische und die slowakischeSeite:• Prof. Dr. Petr Vopěnka, Ministerfür Schulwesen, Jugend und Sport<strong>der</strong> Tschechischen Republik,• Prof. RNDr. Ján Pišút, DrSc., Ministerfür Schulwesen, Jugend und Sport<strong>der</strong> Slowakischen Republik,• RNDr. Anton Hajduk, DrSc.,wissenschaftlicher Sekretär<strong>der</strong> Slowakischen Akademie<strong>der</strong> Wissenschaften,• Oľga Šubeníková, Direktorin <strong>der</strong>Abteilung für Auslandsbeziehungen imMinisterium für Schulwesen, Jugendund Sport <strong>der</strong> Slowakischen Republik,• Ing. Peter Kollárik, 1. Sekretär <strong>der</strong> Botschaft<strong>der</strong> Tschechischen und <strong>der</strong> SlowakischenFö<strong>der</strong>ativen Republik in Wien,• Jarmila Horáková, Pressesprecherin desslowakischen Bildungsministeriums,• Dr. Jaromír Damek, Län<strong>der</strong>referent <strong>der</strong>Abteilung für Auslandsbeziehungen imMinisterium für Schulwesen, Jugendund Sport <strong>der</strong> Tschechischen Republik.Bereits am Anfang <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> Österreich– Slowakei wurde vereinbart, dass einLeitungsgremium von paritätisch verteilten10 Mitglie<strong>der</strong>n bei<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> zum Verwaltungsorgandes Programms bestimmtwird. Dies gilt bis heute. Für die österreichischeSeite ernennt jährlich <strong>der</strong> österreichischeBundesminister fünf Gremiumsmitglie<strong>der</strong>und die slowakischen Mitglie<strong>der</strong> werdenvom slowakischen Minister ernannt. Diesesunabhängige Gremium, frei von <strong>der</strong> ministerialenBürokratie, hatte und hat die Aufgabe,immer in einer relativ kurzen Zeit die Anträgefür gemeinsame Projekte sowie Stipendienanträgezu bewerten und zu bewilligen.Die erste Sitzung des Leitungsgremiumsfand am 9. Februar 1993 in Levická‐Straße 3in Bratislava statt (damals befand sich dortdas Gästehaus des Ministeriums für Schulwesen,heute haben hier die Sektion fürinternationale Zusammenarbeit des Ministeriumsfür Schulwesen, Wissenschaft,Forschung und Sport <strong>der</strong> Slowakischen Republik,sowie das Büro <strong>der</strong> Fulbright‐Kommissionihren Sitz).Hier wurden auch zum ersten Mal konkreteRegeln und Bedingungen für die För<strong>der</strong>ungseitens <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> festgelegt. Zur ersten Vorsitzendendes Leitungsgremiums wurde beidieser Sitzung Frau Oľga Šubeníková gewählt.Damals war die Tschechoslowakei bereitsgeteilt worden – am 1. Jänner 1993 entstandendie selbständige Tschechische Republik unddie selbständige Slowakische Republik.Die ersten 10 Projekte wurden in <strong>der</strong> 2. Sitzungdes Leitungsgremiums am 8. Juni 1993 genehmigt.Die Mehrzahl dieser Projekte bekam dieFör<strong>der</strong>ung für die Anbahnung von Kooperationenzwischen Hochschulen und auf demGebiet <strong>der</strong> Forschungskooperationen.Die <strong>Aktion</strong> wurde in den <strong>Jahre</strong>n 1993 – 1996 vonÖsterreich und <strong>der</strong> Slowakei im Verhältnis 3: 1finanziert: 4,8 Mio. Schilling seitens Österreichs(348 830 EUR 1) ) und ca. 4 Mio. Kronen


14 <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> des bilateralen Programms <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei, Wissenschafts- und ErziehungskooperationMitglie<strong>der</strong> des ersten Leitungsgremiums<strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei:• für die österreichische Seite:• Dr. Othmar Huber, Leiter<strong>der</strong> Abteilung für InternationaleUniversitätsbeziehungenim Bundesministerium fürWissenschaft und Forschung,Wien,• Mag. Ingeborg Häupler,Österreichische Akademie<strong>der</strong> Wissenschaften, Wien,• Univ. Prof. Mikuláš Luptáčik,Technische Universität Wien,• Dr. Philipp Marboe,Handelsrat, ÖsterreichischeHandelsvertretung in Bratislava,• Dr. Gerhard Rainer,Leiter <strong>der</strong> Abteilung fürWissenschaft, Bildungund Jugendangelegenheiten imBundesministerium für auswärtigeAngelegenheiten, Wien,• für die slowakische Seite:• Dr. Ing. Dušan Berek, Präsidium<strong>der</strong> Slowakischen Akademie<strong>der</strong> Wissenschaften, Bratislava,• Doc. PhDr. IgorBrezina, CSc., Vize‐rektorfür Auslandsbeziehungen <strong>der</strong>Comenius‐Universität Bratislava,• Ing. Peter Kollárik, chargéd´affaires, Botschaft <strong>der</strong>Slowakischen Republik in Wien,• Prof. Ing. JurajSinay, DrSc., Vize‐rektorfür Auslandsbeziehungen <strong>der</strong>Technischen Universität Košice,• Oľga Šubeníková, Direktorin<strong>der</strong> Abteilung für internationaleZusammenarbeit desslowakischen Ministeriumsfür Schulwesen, Vorsitzendedes Leitungsgremiums.Nur Wenige wissen, dass <strong>der</strong>Bundespräsident <strong>der</strong> Republik Österreichim September 1993 das ÖsterreichischeEhrenkreuz an Herrn Prof. Ján Pišút und dieGroße Ehrenmedaille für die Entwicklung <strong>der</strong>Zusammenarbeit auf dem Gebiet <strong>der</strong> Bildungund Wissenschaft zwischen Österreichund <strong>der</strong> Slowakei an Frau Oľga Šubeníkováverlieh. Die Auszeichnungen wurden vonHerrn Dr. Erhard Busek, dem Vizekanzlerund Bundesminister für Wissenschaftund Forschung, übergeben (von links:Prof. J. Pišút, Dr. E. Busek, O. Šubeníková).seitens <strong>der</strong> Slowakei (132 776 EUR 4) ) jährlich.Auf <strong>der</strong> slowakischen Seite beauftragte dasBildungsministerium die nichtstaatliche Organisationnamens Slowakische akademischeInformationsagentur (Slovenská akademickáinformačná agentúra; weiter nur <strong>SAIA</strong>) mit<strong>der</strong> administrativen und organisatorischenAbwicklung des Programms. In Österreichwurde das Büro für Austauschprogrammemit Mittel‐ und Osteuropa des ÖsterreichischenAustauschdienstes (ÖAD‐BAMO) mit<strong>der</strong> Durchführung beauftragt.Die erste Koordinatorin <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> bei<strong>der</strong> <strong>SAIA</strong> war RNDr. Henrieta Kajabová‐Seidenberg,die zusammen mit ihrem österreichischenKollegen Mag. Karl KoppensteinerGaranten für gute Beratung in diesem Pro‐4)Offizieller Konversionskurs beim Übergang<strong>der</strong> Slowakei zur Eurowährung im Jahr <strong>20</strong>09:1 € = 30,1260 SKK


15gramm waren. Sie halfen den Hochschulenbeim Verfassen <strong>der</strong> ersten Projektanträge undberieten die Studierenden auch individuell beiFragen zur Antragserstellung. Sie arbeitetensehr eng mit den Mitglie<strong>der</strong>n des Leitungsgremiumszusammen.Auf Grund <strong>der</strong> guten Ergebnisse und <strong>der</strong>beidseitigen Zufriedenheit wurde die Fortsetzung<strong>der</strong> Zusammenarbeit auf dem Gebiet<strong>der</strong> Bildung und Wissenschaft auch nachdem <strong>Jahre</strong> 1996 beschlossen. Das Protokollzur Weiterführung des Programms in den <strong>Jahre</strong>n1997 bis <strong>20</strong>01 wurde am 9. Dezember 1996in Wien von Dr. Rudolf Scholten, dem österreichischenBundesminister für Bildung, Wissenschaftund Kultur, und Eva Slavkovská,<strong>der</strong> slowakischen Ministerin für Schulwesen,unterzeichnet. Seit dem Jahr 1997 beteiligtesich Österreich an <strong>der</strong> Programmfinanzierungmit zwei Dritteln und die Slowakei mit einemDrittel. Am 22. November <strong>20</strong>01 unterzeichneten<strong>der</strong> Staatssekretär des Ministeriums fürSchulwesen <strong>der</strong> Slowakischen Republik, MartinFronc, und die österreichische Botschafterinin <strong>der</strong> Slowakei, Gabriele Matzner‐Holzer,in Bratislava das Protokoll zur Weiterführung<strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei für die<strong>Jahre</strong> <strong>20</strong>02 bis <strong>20</strong>07. Im Juni <strong>20</strong>08 beschlossdie gemischte österreichisch‐slowakischeKommission in Wien die Verlängerung <strong>der</strong>Programmdauer bis Ende <strong>20</strong>13. Seit <strong>20</strong>08 istdas Programm im Verhältnis 1: 1 finanziert (fürjede Seite 100 000 EUR).<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> Stipendien und Projektkooperationenim Rahmen <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong>Die Zusammenarbeit zwischen slowakischenund österreichischen Institutionen wurdein den ersten <strong>Jahre</strong>n vor allem auf die Besucheslowakischer Experten an den österreichischenInstitutionen, auf Vorlesungsaufenthalteösterreichischer Professoren, aufLektorate an den slowakischen Hochschulenund Universitäten und auf Studienaufenthalteslowakischer Studieren<strong>der</strong>, Lehrer und jungerForscher an österreichischen Hochschulen gerichtet.Diese eher einseitige Hilfe für die Slowakeientwickelte sich im Laufe <strong>der</strong> <strong>Jahre</strong> immermehr zur gemeinsamen Zusammenarbeitauf Partnerebene. Bei einigen Projekten überschrittdiese Zusammenarbeit später den Rahmen<strong>der</strong> bilateralen Kooperation und die Projekteschufen einen Raum für Kooperationenauf regionalem und auf europäischem Niveau.Finanzierung <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong>Jedes Jahr wurde die Höhe <strong>der</strong> finanziellen Mittelfür die <strong>Aktion</strong> durch die Minister bestimmt.In den ersten Programmjahren 1994 – 1996 betrug<strong>der</strong> Beitrag des slowakischen Bildungsministeriumsjährlich 4 Millionen SKK. Dasösterreichische Bundesministerium trugin Schilling jährlich umgerechnet das Dreifachebei. In den <strong>Jahre</strong>n 1997 – <strong>20</strong>07 war das Finanzierungsverhältnis2: 1, d. h. das slowakischeMinisterium trug zum Programm eineSumme von 4 Millionen, bzw. ab <strong>20</strong>06 3 Millionenslowakischen Kronen bei und das österreichischeBundesministerium leistete dasZweifache dieser Summe in Schilling – ab dem<strong>Jahre</strong> <strong>20</strong>02 dementsprechend in Euro.In <strong>der</strong> Periode <strong>20</strong>08 – <strong>20</strong>13 för<strong>der</strong>n beide Staatendie <strong>Aktion</strong> mit dem Betrag von jährlich je100 000 Euro. Die gleich hohe Finanzierungzeigt, dass das Programm mittlerweile keineeinseitige Hilfe Österreichs auf dem Gebiet<strong>der</strong> Bildung und Wissenschaft für die Slowakeidarstellt, son<strong>der</strong>n dass dieses Programmbereits auf <strong>der</strong> Ebene einer echten Partnerkooperationfunktioniert.ProjektkooperationDas Leitungsgremium wertet immer gegenEnde, bzw. am Anfang je<strong>der</strong> Programmperi‐


16 <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> des bilateralen Programms <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei, Wissenschafts- und Erziehungskooperation„Österreich und die Slowakei verfügen auf Grund ihrer territorialen und historischen Näheüber hervorragende Bedingungen für die Zusammenarbeit im Europäischen Hochschul‐ undForschungsraum. Die gemeinsamen Aktivitäten <strong>der</strong> Hochschulen und Forschungsinstitutionenwerden bereits seit zwanzig <strong>Jahre</strong>n durch ein auf <strong>der</strong> bilateralen und regionalen Kooperationbasierendes Programm – die <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei – unterstützt. Ein Programm,das die Hochschulstudenten und den wissenschaftlichen Nachwuchs, die Doktoranden, unterstützt.Dank dieses Programms ist es gelungen, bedeutende Kontakte auf dem Gebiet <strong>der</strong>Wissenschaft und des Hochschulwesens aufzunehmen, sie zu entwickeln und zu festigen.Zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Unterzeichnung <strong>der</strong> zwischenstaatlichen Vereinbarung zur Gründung <strong>der</strong><strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei handelte es sich um einen bedeutungsvollen politischen Akt,<strong>der</strong> einen Durchbruch in <strong>der</strong> akademischen Kooperation unserer Län<strong>der</strong> bedeutete. UnserenHochschulen und Universitäten wurde dadurch die deutschsprachige akademische Welt geöffnet.Heute, in <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Globalisierung, Internationalisierung und Liberalisierung desBildungsmarktes mit <strong>der</strong> dominanten Stellung <strong>der</strong> englischsprachigen Län<strong>der</strong>, ist uns nichtmehr bewusst, was für große Erwartungen in dieses Programm gesetzt wurden. Für die slowakischenStudenten, Lehrer und Forschenden war es Anfang <strong>der</strong> 90er <strong>Jahre</strong> sehr schwierig insAusland zu kommen, akademische Partner zu finden und sich durchzusetzen. Ich behaupte,dass die Kooperation <strong>der</strong> slowakischen und österreichischen Hochschulen und Universitäte<strong>no</strong>hne Unterstützung <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei in den vorherigen <strong>Jahre</strong>n nicht so intensivgewesen wäre. Die Bemühung <strong>der</strong> Programmgrün<strong>der</strong>, einen Raum für Zusammenarbeit,Verständnis und Vertrauen zu schaffen, wurde erfüllt.Die <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei widmete sich nicht ausschließlich <strong>der</strong> akademischen Mobilität.Dank <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit <strong>SAIA</strong>, die das Programm von Anfang an verwaltete, dank<strong>der</strong> nationalen Rektorenkonferenzen Österreichs und <strong>der</strong> Slowakei, <strong>der</strong> Wirtschafts‐ und Industrievertreterund <strong>der</strong> Ministerien bei<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> gelang es, bei <strong>der</strong> Gelegenheit des 10‐jährigenProgrammjubiläums eine Konferenz zum Thema gemeinsamer Diplome zu organisieren.<strong>20</strong>03 wurde in <strong>der</strong> Slowakei <strong>der</strong> erste bedeutende Versuch unter<strong>no</strong>mmen, eine Diskussionüber das neue Bolognainstrument zur Unterstützung <strong>der</strong> internationalen Zusammenarbeit zueröffnen. Die Tatsache, dass an <strong>der</strong> Konferenz Vertreter <strong>der</strong> Wirtschaft sowie <strong>der</strong> Hochschulenteilnahmen, darunter <strong>der</strong> damalige Präsident <strong>der</strong> Österreichischen Rektorenkonferenz,Rektor <strong>der</strong> Universität Wien und späterer Präsident <strong>der</strong> European University Association,Prof. Dr. Georg Winckler, des Weiteren <strong>der</strong> Präsident <strong>der</strong> Slowakischen Rektorenkonferenz,Rektor <strong>der</strong> Technischen Universität Košice und Initiator <strong>der</strong> Konferenz, Dr.h.c. Prof. Ing. JurajSinay, DrSc., sowie <strong>der</strong> Experte <strong>der</strong> Deutschen Hochschulrektorenkonferenz für die internationaleKooperation, Christian Tauch, zeigt von <strong>der</strong> Intention <strong>der</strong> Organisatoren, die Gestaltunggemeinsamer Studienprogramme zu unterstützen. Empfehlungen und Schlussfolgerungen,die an <strong>der</strong> Konferenz vorgetragen und im Sammelblatt publiziert wurden, sind auchheute <strong>no</strong>ch aktuell. Die fehlenden Ergänzungsmaßnahmen für die gemeinsamen Studienprogrammeverhin<strong>der</strong>n jedoch immer <strong>no</strong>ch weitere Entwicklungen in diesem Bereich.Im Namen <strong>der</strong> Slowakischen Rektorenkonferenz möchte ich mich bei den Menschen bedanken,durch die dieses Programm seine Erfolge erlangt hat, beson<strong>der</strong>s bei Frau OľgaŠubeníková, Herrn Dr. Othmar Huber und Herrn Dr. Christoph Ramoser.“Prof. RNDr. Libor Vozár, CSc., Präsident <strong>der</strong> Slowakischen Rektorenkonferenz und Rektor<strong>der</strong> Konstantin‐Philosoph‐Universität Nitra, April <strong>20</strong>12


17ode in Zusammenarbeit mit den Vertretern <strong>der</strong>Hochschulen und Akademien <strong>der</strong> Wissenschaftenbei<strong>der</strong> Seiten die För<strong>der</strong>ungszielsetzungund beschließt grundlegende Än<strong>der</strong>ungen bei<strong>der</strong> Projektför<strong>der</strong>ung und im Stipendienprogramm.Im Laufe <strong>der</strong> <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> orientierten sichProjekte vor allem an folgendes:a) Anbahnung von Kooperationen,b) akademische Mobilität mit dem Ziel gemeinsamerForschungsprojekte,c) kurze Besuche mit dem Ziel <strong>der</strong> Projektanbahnung,d) Sommerschulen in verschiedenen wissenschaftlichenDisziplinen,e) Sommersprachkurse in slowakischer unddeutscher Sprache, die sog. Sommerkollegs,f) bilaterale wissenschaftliche Veranstaltungen(Konferenzen, Symposien, Kongresseund Seminare),g) gemeinsame studentische Veranstaltungen(Studentenkonferenzen, Seminare),h) Vorlesungsaufenthalte,i) För<strong>der</strong>ung von Doktoranden,j) För<strong>der</strong>ung neuer Studienprogramme,k) Zusammenarbeit im Bereich <strong>der</strong> Lehre(Vorlesungs‐ und Blockseminare, geführtdurch Gastprofessoren o<strong>der</strong> ‐dozenten,wobei die Vorlesungen und Seminare einBestandteil des Studienplans sein mussten;weiters gemeinsame Studienprogramme,<strong>der</strong>en Ergebnis ein anerkanntesgemeinsames Doppeldiplom im Magisterstudiumist),l) Herausgabe gemeinsamer Lehrmittel undwissenschaftlicher Publikationen, hauptsächlichals Ergebnis des gemeinsamenProjekts,m) wissenschaftliche Studierendenexkursionen,n) Organisierung von österreichisch‐slowakischenSchulungen für Doktoranden,o) För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zusammenarbeit jungerForschen<strong>der</strong> (Doktoranden und Postdoktoranden),p) Projekte mit dem Ziel <strong>der</strong> Vorbereitung vongemeinsamen bilateralen, regionalen undeuropäischen Projekten auf dem Gebiet<strong>der</strong> Erziehung und Wissenschaft – maximalbis 5 000 EUR,„Wissenschaftliche Erkenntnis getriebendurch die Neugier <strong>der</strong> Forschenden kenntkeine Grenzen. Kolleginnen und Kollegenim wissenschaftlichen Bereich sindtäglich aufgefor<strong>der</strong>t sich selbst und dieeigene schöpferische Tätigkeit als Wissenschaftler/inzu hinterfragen. Höchstewissenschaftliche Qualität, In<strong>no</strong>vationspotenzialund Nachhaltigkeit prägenschlagwortartig das Umfeld einer ganzenGeneration.<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> später und an Erfahrung reicherspielen bilaterale Kooperationen speziellim Bildungsbereich und in <strong>der</strong> Forschungnach wie vor eine tragende Rolle bei <strong>der</strong>Etablierung und Stärkung wissenschaftlicherZusammenarbeiten. Vor dem Hintergrundeines Europas <strong>der</strong> Regionen bildenInitiativen wie die <strong>Aktion</strong> Österreich– Slowakei eine Speerspitze <strong>der</strong> subsidiärenSelbstbestimmung und Eigenverantwortung.Um dem internationalen Konkurrenzdruckerfolgreich zu begegnen,bedarf es einer flexiblen und effizientenStruktur und eines adäquaten Budgets.Beide genannten Erfolgsfaktoren wurdenin den vergangenen <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n vonden beiden Partnerlän<strong>der</strong>n in höchstemMaße zur Verfügung gestellt. Die <strong>Aktion</strong>hat ihr Ziel, die Kooperation zwischenÖsterreich und <strong>der</strong> Slowakei im BereichBildung und Forschung zu stärken, zweifelsfreierreicht. Der Wissens‐ und Erfahrungsschatz<strong>der</strong> Kooperationspartner aufbeiden Seiten kommt in vielfältiger Weisedem Wissenschaftsstandort und <strong>der</strong> Gesellschaftin <strong>der</strong> Slowakei und in Österreichzu Gute.“Mag. Bernhard Plunger, Leiter <strong>der</strong> AbteilungForschungsservice und InternationaleBeziehungen <strong>der</strong> ÖsterreichischenAkademie <strong>der</strong> Wissenschaften, Vorsitzen<strong>der</strong>des Leitungsgremiums <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> in den<strong>Jahre</strong>n <strong>20</strong>10 – <strong>20</strong>11, Juni <strong>20</strong>12


18 <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> des bilateralen Programms <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei, Wissenschafts- und ErziehungskooperationFinanzierung <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> Österreich – SlowakeiJahr Österreich Slowakei Insgesamt1993 175 567 € 58 522 € 234 089 €1994 322 604 € 117 045 € 439 649 €1995 351 134 € 117 045 € 468 179 €1996 285 296 € 95 099 € 380 395 €1997 <strong>20</strong>7 754 € 103 877 € 311 631 €1998 211 734 € 105 867 € 317 601 €1999 188 530 € 94 250 € 282 780 €<strong>20</strong>00 190 936 € 95 150 € 286 086 €<strong>20</strong>01 211 631 € 92 482 € 304 113 €<strong>20</strong>02 189 000 € 94 500 € 283 500 €<strong>20</strong>03 190 000 € 96 034 € 289 500 €<strong>20</strong>04 194 000 € 98 167 € 291000 €<strong>20</strong>05 <strong>20</strong>3 000 € 103 589 € 304 500 €<strong>20</strong>06 161000 € 79 979 € 294 882 €<strong>20</strong>07 171 429 € 86 403 € 257 144 €<strong>20</strong>08 89 235 € 89 451 € 178 470 €<strong>20</strong>09 100 000 € 100 000 € <strong>20</strong>0 000 €<strong>20</strong>10 100 000 € 100 000 € <strong>20</strong>0 000 €<strong>20</strong>11 100 000 € 100 000 € <strong>20</strong>0 000 €<strong>20</strong>12 100 000 € 100 000 € <strong>20</strong>0 000 €insgesamt 3 742 850 € 1927 459 € 5 723 519 €Anmerkung: Die Angaben in <strong>der</strong> Tabelle haben eineninformativen Charakter und können zum Teil abweichen,da Österreich sowie die Slowakei im Laufe <strong>der</strong> Existenzdes Programms zur gemeinsamen Eurowährung nichtgleichzeitig übergangen sind, und die reale Summe biszum Jahr <strong>20</strong>09 durch verschiedene Austauschkursebeeinflusst wurde. Die Angaben für die <strong>Jahre</strong>1993 – <strong>20</strong>02 wurden <strong>der</strong> Publikation „10 rokov Akcie<strong>Rakúsko</strong> – <strong>Slovensko</strong>, spolupráca vo vede a vzdelávaní,1993 – <strong>20</strong>03“ („10 <strong>Jahre</strong> <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> Österreich –Slowakei, Wissenschafts‐ und Erziehungskooperation,1993 – <strong>20</strong>03“) ent<strong>no</strong>mmen. Anschließend wurde<strong>der</strong> Beitrag <strong>der</strong> Slowakei in Kronen (in den <strong>Jahre</strong>n<strong>20</strong>03 – <strong>20</strong>05 jährlich je 4 Mio. SKK, <strong>20</strong>06 – <strong>20</strong>08je 3 Mio. SKK) ab <strong>20</strong>03 mit dem durchschnittlichenWert des Austauschkurses im Jänner in dem gegebenenKalen<strong>der</strong>jahr umgerechnet, <strong>der</strong> Beitrag Österreichs(bereits in Euro) wurde den Protokollen von den Sitzungendes Leitungsgremiums <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> ent<strong>no</strong>mmen. <strong>20</strong>09trat auch die Slowakei <strong>der</strong> Eurozone bei, d. h. die Zahlenwurden ab diesem Zeitpunkt nicht mehr umgerechnet,son<strong>der</strong>n spiegeln den realen Beitrag zum Programm ab.q) bilaterale Projekte mit interdisziplinärerAusrichtung,r) gemeinsame Projekte im Rahmen <strong>der</strong>Prog ramme <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei,Österreich – Tschechische Republik undÖsterreich – Ungarn,s) Ausarbeitung gemeinsamer Studienprogramme,die zum gemeinsamen Diplomführen (Joint Degrees, Doppeldiplome),t) Erhöhung des Interesses an <strong>der</strong> slowakischenSprache in Österreich (z. B. Unterstützungjunger Lektoren <strong>der</strong> slowakischenSprache an den österreichischenHochschulen mit einer För<strong>der</strong>ung von2 <strong>Jahre</strong>n),u) För<strong>der</strong>ung von Fachdeutsch (juristischesDeutsch, Wirtschaftsdeutsch usw.) in <strong>der</strong>Slowakei,v) Entwicklung des Schulwesens auf <strong>der</strong>Ebene <strong>der</strong> Mittelschulen.Zusammenarbeit <strong>der</strong> HochschulenIn den <strong>Jahre</strong>n 1993 bis 1999 orientierten sichdie geför<strong>der</strong>ten Projekte vor allem an <strong>der</strong>Zusammenarbeit zwischen slowakischenund österreichischen Hochschulen und Forschungsstellen,an <strong>der</strong> Anbahnung gemeinsamerForschung, an Sommerschulen, an gemeinsamenPublikationen und Lehrbüchern,Vorlesungsaufenthalten von Gastprofessorenund Lektoren und Organisation studentischerExkursionen. Im Bereich <strong>der</strong> Grund‐ und Mittelschulenwar das Hauptaugenmerk auf dieUnterstützung <strong>der</strong> Herausgabe von Lehrbüchernfür die deutsche Sprache, neuer Studienfächer,sowie auf Seminare für Multiplikatorengerichtet. Während <strong>der</strong> ersten sieben<strong>Jahre</strong> bewertete das Leitungsgremium 990Projekte (durchschnittlich 140 vorgelegte Projektejährlich), wobei finanzielle Unterstützungvon 557 Projekten genehmigt wurde(durchschnittlich 80 Projekte jährlich). Diehöchste Anzahl an eingereichten Projektenwurde im Jahr 1996 eingereicht (188 Projekte).In diesem Jahr wurde auch die größte Anzahlvon Projekten bewilligt (109).


<strong>20</strong> <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> des bilateralen Programms <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei, Wissenschafts- und ErziehungskooperationUniversität Bratislava (Slovenská technickáuniverzita v Bratislave; 110). An vierter Stelleauf <strong>der</strong> slowakischen Seite wäre die TechnischeUniversität Košice (Technická univerzitav Košiciach) mit ihren 52 bewilligten Projekten.Auf <strong>der</strong> österreichischen Seite reichte dieUniversität Wien (196) die meisten erfolgreichenProjekte ein, danach folgt die TechnischeUniversität Wien (1<strong>20</strong>) und an Position drei dieKarl‐Franzens‐Universität Graz (53).Geför<strong>der</strong>te Projekte in ZahlenJahrEingereichteProjekteGenehmigteProjekte1993 109 661994 129 621995 140 921996 188 1091997 147 791998 148 781999 129 66<strong>20</strong>00 63 39<strong>20</strong>01 81 48<strong>20</strong>02 55 31<strong>20</strong>03 50 26<strong>20</strong>04 64 28<strong>20</strong>05 44 29<strong>20</strong>06 35 23<strong>20</strong>07 18 13<strong>20</strong>08 12 1<strong>20</strong>09 23 10<strong>20</strong>10 11 9<strong>20</strong>11 9 7<strong>20</strong>12* 5 4insgesamt 1 460 8<strong>20</strong>* Das Jahr <strong>20</strong>12 beinhaltet nur vorläufige Zahlenfür das 1. Halbjahr.Teilnahme <strong>der</strong> österreichischenInstitutionen an <strong>der</strong> Projektzusammenarbeit,1993 – <strong>20</strong>12Hochschule/Organisationin ÖsterreichGenehmigteProjekteAkademie <strong>der</strong> bildenden Künste Wien 1Diplomatische Akademie Wien 7Fachhochschule – Burgenland GmbH 2Fachhochschule – Wiener Wirtschaft 2Fachhochschule Campus Wien 2Forschungszentrum Seibersdorf 8Johannes Kepler Universität Linz 41Karl‐Franzens‐Universität Graz 53Medizinische Universität Graz 4Medizinische Universität Innsbruck 2Medizinische Universität Wien 2Montanuniversität Leoben 21Österreichische Akademie<strong>der</strong> WissenschaftenÖsterreichisches OstundSüdosteuropa‐InstitutTechnische Universität Graz 48Technische Universität Wien 1<strong>20</strong>Universität für angewandte Kunst Wien 4Universität für Musikund darstellende Kunst GrazUniversität für Musikund darstellende Kunst WienUniversität Innsbruck 41Universität Klagenfurt 12Universität Mozarteum Salzburg 5Universität Salzburg 22Universität Wien 196Universität für Bodenkultur Wien(BOKU)Veterinärmedizinische UniversitätWien7133747Wirtschaftsuniversität Wien 44sonstige 93insgesamt 8<strong>20</strong>13* Die Tabelle beinhaltet Angaben zu Projekten inklusive<strong>der</strong> vorläufigen Zahlen für das 1. Halbjahr <strong>20</strong>12.


21Teilnahme <strong>der</strong> slowakischen Institutionenan <strong>der</strong> Projektzusammenarbeit, 1993 – <strong>20</strong>12Hochschule/Organisation aus <strong>der</strong>SlowakeiGenehmigteProjekteAcademia Istropolitana Bratislava 10Academia Istropolitana NovaSvätý JurComenius‐Universität Bratislava 211Cyrillus‐und Methodius‐UniversitätTrnavaHochschule für bildende KünsteBratislavaHochschule für musische KünsteBratislavaKonstantin‐Philosoph‐UniversitätNitraMatej‐Bel‐Universität BanskáBystricaWirtschaftsuniversität Bratislava 51Pavel‐Josef‐Šafárik‐UniversitätKošiceSlowakische Akademie<strong>der</strong> WissenschaftenSlowakische technische UniversitätBratislavaSlowakische Universität fürLandwirtschaft NitraStaatliches pädagogisches InstitutBratislava2576242324157110Technische Universität Košice 52Technische Universität Zvolen 11Universität für VeterinärmedizinKošiceUniversität Prešov 17Universität Trnava 6Universität Žilina 17sonstige 44insgesamt 8<strong>20</strong>* Die Tabelle beinhaltet Angaben zu Projekten inklusive<strong>der</strong> vorläufigen Zahlen für das 1. Halbjahr <strong>20</strong>12.151315Die meisten Projekte kamen aus dem Bereich<strong>der</strong> Naturwissenschaften (<strong>20</strong>5), an <strong>der</strong> zweitenStelle folgten mit 196 Projekten die technischenWissenschaften, weiters die Geisteswissenschaften(166). Stark vertreten sindauch Sozial‐ und Wirtschaftswissenschaftenmit 98 genehmigten Projekten. Insgesamt 55Projekte kamen aus dem Gebiet <strong>der</strong> Medizinund 33 Projekte aus <strong>der</strong> Pädagogik.Zum hohen Interesse an <strong>der</strong> Einreichung vonProjekten im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> trugen Flexibilitätund Einfachheit aus administrativerSicht bei. Es war möglich, Projekte viermaljährlich einzureichen, bzw. aktuell dreimal.Zusätzlich betrug die Zeit von <strong>der</strong> Projekteinreichungbis zur Bekanntgabe <strong>der</strong> Ergebnisseweniger als zwei – drei Monate.Verteilung <strong>der</strong> Projektenach WissenschaftsdisziplinenWissenschaftsgebietAnzahl<strong>der</strong> genehmigtenProjekteGesellschaftswissenschaften 166Jura 19Medizin 55Naturwissenschaften <strong>20</strong>5Pädagogik 33Sozial‐ undWirtschaftswissenschaften98Technische Wissenschaften 196sonstige 48insgesamt 8<strong>20</strong>* Die Tabelle beinhaltet Angaben zu Projekten inklusive<strong>der</strong> vorläufigen Zahlen für das 1. Halbjahr <strong>20</strong>12.In den ersten <strong>Jahre</strong>n wurde das Hauptaugenmerkauch auf die Vorbereitung junger Öko<strong>no</strong>menfür die Bedingungen <strong>der</strong> Marktwirtschaftgelegt. Seit 1993 unterstützte die <strong>Aktion</strong> finanzielldie Organisation <strong>der</strong> „Sommerschulefür Öko<strong>no</strong>men“ unter <strong>der</strong> Leitung von Univ.Prof. Mikuláš Luptáčik von <strong>der</strong> TechnischenUniversität Wien, später von <strong>der</strong> WirtschaftsuniversitätWien. Die erste Sommerschule


22 <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> des bilateralen Programms <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei, Wissenschafts- und Erziehungskooperationfand vom 6. bis 25. September 1993 in Bratislavain Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> AcademiaIstropolitana statt. Die nächsten Sommerschulenfanden seitens <strong>der</strong> Slowakei in Zusammenarbeitmit <strong>der</strong> Wirtschaftsuniversität(Eko<strong>no</strong>mická univerzita) sowie dem Öko<strong>no</strong>mischenInstitut <strong>der</strong> Slowakischen Akademie<strong>der</strong> Wissenschaften in Bratislava (Eko<strong>no</strong>mickýústav SAV v Bratislave) statt. Die <strong>Aktion</strong>unterstützte finanziell 7 Sommerschulen.Die Sommerschule hatte jedes Jahr ein an<strong>der</strong>esHauptthema und war international aus‐Univ. Prof. Mikuláš Luptáčik wirkt am Institut für Geld‐ und Finanzpolitik <strong>der</strong> WirtschaftsuniversitätWien. Er ist österreichischer Staatsbürger, wurde jedoch in <strong>der</strong> Slowakei geboren.Nach dem Abschluss <strong>der</strong> Hochschule für Öko<strong>no</strong>mie Bratislava (Vysoká škola eko<strong>no</strong>mickáv Bratislave; <strong>der</strong>zeit Wirtschaftsuniversität Bratislava) im <strong>Jahre</strong> 1966 erhielt er1976 ein Doktorat an <strong>der</strong> Technischen Universität Wien und habilitierte 1982 im Fachbereich„Operations Research und mathematische Wirtschaftstheorie“ an <strong>der</strong> TechnischenUniversität Wien. Seit 1999 ist er Universitätsprofessor <strong>der</strong> Wirtschaftsuniversität Wien.Seit 1. 7. <strong>20</strong>03 ist er darüber hinaus wissenschaftlicher Leiter des angesehenen IndustriewissenschaftlichenInstituts in Wien. Herr Luptáčik hält seit 1990 intensive Kontakte zurSlowakei aufrecht. Er engagierte sich selbstlos, damit sich die Wirtschaftswissenschaftenin <strong>der</strong> Slowakei an das Niveau <strong>der</strong> westlichen Län<strong>der</strong> annähern. Er wirkte als Mitglied deswissenschaftlichen Beirates <strong>der</strong> Wirtschaftsuniversität und ist Mitglied des wissenschaftlichenBeirates <strong>der</strong> internationalen Zeitschrift „Operations Research – Spectrum“. Aus demDeutschen ins Slowakische übersetzte er das Buch von B. Fel<strong>der</strong>er und S. Homburg „Makroöko<strong>no</strong>mikund neue Makroöko<strong>no</strong>mik“ (hrsg. von Elita 1995). Ein wesentlicher Teil seinerAktivitäten in <strong>der</strong> Slowakei betraf die Entstehung und Tätigkeit <strong>der</strong> Studienfachrichtung„Wirtschafts‐ und Finanzmathematik“ an <strong>der</strong> Fakultät für Mathematik, Physik und Informatik<strong>der</strong> Comenius‐Universität Bratislava (Fakulta matematiky, fyziky a informatiky UniverzityKomenského v Bratislave). Seine Idee, Fachsommerschulen für Wirtschaftsstudentenaus den Län<strong>der</strong>n Mittel‐ und Osteuropas in Bratislava zu organisieren, wurde von Dr.Othmar Huber, Leiter <strong>der</strong> Abteilung für Internationale Universitätsbeziehungen im Bundesministeriumfür Wissenschaft und Forschung <strong>der</strong> Republik Österreich, unterstützt. NachNovember 1989 existierte in <strong>der</strong> Slowakei keine öko<strong>no</strong>mische Fachliteratur. Daher solltengerade die Fachsommerschulen für Öko<strong>no</strong>mie den Studenten helfen, in Kontakt mit mo<strong>der</strong>nerWirtschaftswissenschaft zu kommen, und ermöglichen, Vorlesungen re<strong>no</strong>mmierterÖko<strong>no</strong>men zu hören. Die Studenten, die eine Sommerschule absolvierten, meinten, dasssie während <strong>der</strong> zwei Wochen mehr gelernt hätten, als während des ganzen Studienjahres.Vorlesungen wurden ganzen Tag über abgehalten und abends bereiteten sich die Studentenfür den nächsten Tag vor. Zu den ersten Absolventen <strong>der</strong> Sommerschule gehört auch <strong>der</strong>Professor für Finanzwirtschaft Ľuboš Pástor, <strong>der</strong> seit <strong>20</strong>05 an <strong>der</strong> University of Chicago tätigist, an einer <strong>der</strong> besten Forschungsuniversitäten <strong>der</strong> Welt. Pástor ist seit <strong>20</strong>06 Mitglied<strong>der</strong> Redaktion von drei hervorragenden, weltbekannten Zeitschriften auf dem Gebiet <strong>der</strong> Finanzwirtschaft:„Journal of Finance“, „Journal of Financial Eco<strong>no</strong>mics“ und „Review of FinancialStudies“. Ľuboš Pástor begann sein Hochschulstudium an <strong>der</strong> Comenius‐Universität,er ging im <strong>Jahre</strong> 1994 für einen Studienaufenthalt in die USA. Dort studierte er bis 1999Finanzen an <strong>der</strong> Wharton School in Pennsylvania. Auf Grund seiner im <strong>Jahre</strong> <strong>20</strong>00 im „Journalof Finance“ publizierten Dissertation bekam er Arbeitsangebote von mehreren Universitäten(Chicago, MIT, Yale, Columbia usw.) und entschied sich für Chicago.


25bildeten Anwälten, die mindestens die Grundlagenauf dem Gebiet des Rechts eines an<strong>der</strong>enStaates beherrschen, wird schnell steigen.Die Studenten des neuen Studienprogrammserwerben die Grundlagen im österreichischenZivilrecht mit Hinblick auf die neueste Entwicklungseit dem EU‐Beitritt Österreichs.Den Schwerpunkt des Unterrichts bildendas österreichische bürgerliche Recht (allgemeinerTeil, Schuldrecht, Sachenrecht), dasösterreichische Handels‐, Gesellschafts‐,Wertpapierrecht, das österreichische Zivilverfahrenund das österreichische Insolvenzrecht.“An <strong>der</strong> Juridischen Fakultät <strong>der</strong> Comenius‐UniversitätBratislava wirkten an demProjekt Doc. JUDr. Mária Patakyová, PhD.,und Doc. JUDr. Lucia Žitňanská, PhD., mit. Aufösterreichischer Seite koordinierte Univ. Ass.Dr. Ivana Bučková das Projekt. Es ist erfreulich,dass das Studienprogramm an <strong>der</strong> JuridischenFakultät <strong>der</strong> Comenius‐UniversitätBratislava auch in <strong>der</strong> Gegenwart fortgesetztwird, inzwischen ohne finanzielle Unterstützung<strong>der</strong> <strong>Aktion</strong>.Zusammenarbeit mit Schwerpunktim Schulwesen an den PrimarundSekundarschulenIn den <strong>Jahre</strong>n 1994 – <strong>20</strong>01 konnten auch dieMittelschulen bzw. die an <strong>der</strong> Bildung an Primar‐und Sekundarschulen orientierten Forschungsinstitutefinanzielle Mittel beantragen.Am Projekt beteiligte sich finanziell aufösterreichischer Seite das Bundesministeriumfür Unterricht und Kultur durch die Organisation„KulturKontakt“. KulturKontakt wurdeim Jahr 1994 durch das Bundesministerium fürUnterricht und Kultur ins Leben gerufen. DasZiel war die Unterstützung <strong>der</strong> Zusammenarbeitmit den Län<strong>der</strong>n Mittel‐ und Osteuropasauf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Schulen und auf dem Gebiet<strong>der</strong> Kultur. In den <strong>Jahre</strong>n 1994 – <strong>20</strong>01 hatteKulturKontakt auch einen Vertreter im Leitungsgremium.Im Bereich <strong>der</strong> Schulen wurden Projekte unterstützt,die vor allem auf das Verfassenvon Lehrbüchern <strong>der</strong> deutschen Sprache fürAnfänger ausgerichtet waren und Studienprogramme<strong>der</strong> deutschen Sprache für Anfängerunterstützten. Partner bei diesen Projektenwaren PhDr. Šarlota Pavlíková vomStaatlichen pädagogischen Institut Bratislava(Štátny pedagogický ústav v Bratislave)und Dr. Robert Saxer vom Institut für Germanistik<strong>der</strong> Universität Klagenfurt. Des Weiterenwurden Projekte unterstützt, die auf dieAdaptierung <strong>der</strong> Studienpläne von Mittelschulen(Handelsakademie in Bratislava –Obchodná akadémia v Bratislave – in Zusammenarbeitmit <strong>der</strong> Bundeshandelsakademieund Bundeshandelsschule Wien) abzielten.Außerdem unterstützte man thematische Exkursionenvon Lehrern und Schülern, län<strong>der</strong>übergreifendeKooperation zwischen den Schulenund ähnliches.Finanziell unterstützte die <strong>Aktion</strong> von 1994 bis<strong>20</strong>06 regelmäßig auch die Organisation vonKongressen <strong>der</strong> Schul‐ und Hochschullehrenden<strong>der</strong> deutschen Sprache in <strong>der</strong> Slowakei.Während des genannten Zeitraumes fandenacht Kongresse statt.Dissertationsnetzwerke„Doktoranden‐Zwillinge“Seit <strong>20</strong>03 wurden im Rahmen des Programmsneue Möglichkeiten für Doktoranden geschaffen,die sog. „Stipendien für Doktorandennetzwerke“.Die Stipendien wurden für„Doktoranden‐Zwillinge“ bestimmt, also füreinen slowakischen Doktoranden und einenösterreichischen Doktoranden, die am gleichenDissertationsthema arbeiteten. Nebenden Stipendien konnte das „Doktorandennetzwerk“finanzielle Mittel für die Betreuerund eine finanzielle Unterstützung für dieHerausgabe <strong>der</strong> gemeinsamen Dissertationbekommen. Im Jahr <strong>20</strong>03 bekam folgendesDissertations‐Zwillingspaar finanzielleUnterstützung: Ing. Petra Ditteováund Ing. Michal Kaliňák von <strong>der</strong> Fakultät fürChemie‐ und Lebensmitteltech<strong>no</strong>logie <strong>der</strong>Slowakischen technischen Universität Bratis‐


26 <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> des bilateralen Programms <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei, Wissenschafts- und Erziehungskooperationlava (Fakulta chemickej a potravinárskej tech<strong>no</strong>lógieSTU v Bratislave) und Mag. rer. nat.Wolfgang Franz Mutschlechner vom Institutfür Mikrobiologie <strong>der</strong> Universität Innsbruck,die unter <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> wissenschaftlichenBetreuer Prof. RNDr. Ľudovít Varečka, DrSc.,vom Lehrstuhl für Biochemie und Mikrobiologie<strong>der</strong> Fakultät für Chemie‐ und Lebensmitteltech<strong>no</strong>logie<strong>der</strong> Slowakischen technischenUniversität Bratislava und Univ. Prof. WolfgangBurgstaller vom Institut für Mikrobiologie<strong>der</strong> Universität Innsbruck arbeiteten. Geför<strong>der</strong>twurden in den <strong>Jahre</strong>n <strong>20</strong>05 bis <strong>20</strong>06auch Ing. Alžbeta Podstavská, Doktorandinan <strong>der</strong> Fakultät für Maschinenlehre <strong>der</strong>Slowakischen technischen Universität Bratislava(Strojnícka fakulta Slovenskej technickejuniverzity v Bratislave), und ClausPröglhöf, Doktorand an <strong>der</strong> Technischen UniversitätWien, unter <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> BetreuerProf. Ing. Bohumír Beťko, PhD., und Univ.Prof. Dipl. Ing. Dr. Techn. Ardeshira Mahdavi.SommerkollegsIm Falle von „Sommerkollegs“ handelt es sichum bilaterale Sprachkurse, in <strong>der</strong>en Rahmendie österreichischen Studenten die Sprachedes ausgewählten Landes und gleichzeitigdie Studenten des jeweiligen PartnerlandesDeutsch lernen. Die Idee, solche Kurse zuorganisieren, hatte Dr. Othmar Huber im<strong>Jahre</strong> 1992. Er wollte das Interesse <strong>der</strong> Österreicheran den Sprachen und <strong>der</strong> Kultur in denLän<strong>der</strong>n Mittel‐ und Osteuropas anregen undmittels <strong>der</strong> Sprache auch <strong>der</strong>en Interesse anStudienaufenthalten in diesen Län<strong>der</strong>n erhöhen.Die ersten bilateralen Sommersprachkursefanden bereits im Jahr 1992 in Ungarnund in <strong>der</strong> Tschechischen Republik statt. In<strong>der</strong> Slowakei gelang es erst 1999 einen erstenKurs zu organisieren. Die Realisierung vonslowakisch‐deutschen Kursen war bis dahinauf Grund des fehlenden Interesses seitens<strong>der</strong> österreichischer Studenten nicht durchführbar.In diesen bilateralen Kursen lernen die Studentendie Sprache des an<strong>der</strong>en Landes.Das Niveau <strong>der</strong> Sprachkenntnisse des an<strong>der</strong>enLandes sollte bei allen Kursteilnehmerngleich sein, um zu verhin<strong>der</strong>n, dass alle in <strong>der</strong>Freizeit nur auf Deutsch reden und die an<strong>der</strong>eSprache nicht vertieft wird. Die Freizeitwird gemeinsam organisiert mit dem Ziel, diewährend des Unterrichts erworbenen Sprachkenntnisseweiter zu praktizieren. Von denTeilnehmern wird zurzeit auch ein eigener finanziellerBeitrag erwartet, <strong>der</strong> die Kosten fürdie Organisation <strong>der</strong> Sommerschule teilweisedecken soll.Die ersten zweiwöchigen Sommersprachkurse<strong>der</strong> deutschen Sprache für Slowakenund <strong>der</strong> slowakischen Sprache für Österreichermit einer finanziellen Unterstützung<strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> organisierte im Sommer 1999 undim Sommer <strong>20</strong>00 die österreichische LektorinMag. Gabriele Bauer, die an <strong>der</strong> Konstantin‐Philosoph‐UniversitätNitra (UniverzitaKonštantína Filozofa v Nitre) tätig war. <strong>20</strong>03bewilligte das Leitungsgremium die finanzielleUnterstützung für die Organisation desbilateralen Sommersprachkurses an <strong>der</strong> Matej‐Bel‐UniversitätBanská Bystrica (UniverzitaMateja Bela v Banskej Bystrici) unter <strong>der</strong>Leitung von Mgr. Marek Ľupták in Zusammenarbeitmit <strong>der</strong> Universität für BodenkulturWien (BOKU). Die Durchführung <strong>der</strong> bilateralenSprachkurse setzte Doc. PhDr. DanušaLišková, CSc., an <strong>der</strong> WirtschaftsuniversitätBratislava (Eko<strong>no</strong>mická univerzita v Bratislave)in den <strong>Jahre</strong>n <strong>20</strong>05 und <strong>20</strong>06 fort. DerKurs <strong>der</strong> deutschen Sprache für die slowakischenTeilnehmer wurde auf das Gebiet vonWirtschaftstermi<strong>no</strong>logie hin orientiert. Im<strong>Jahre</strong> <strong>20</strong>07 organisierte die österreichischeLektorin Mag. Verena Paar im Rahmen desProjektes „BOKU goes EAST“ mit finanziellerUnterstützung <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> zusammen mitMag. Margarita Cal<strong>der</strong>ón‐Peter von <strong>der</strong> BOKUWien einen zweiwöchigen bilateralen Sprachkursfür die slowakischen und die österreichischenInteressenten in Nitra. In den <strong>Jahre</strong>n<strong>20</strong>09 und <strong>20</strong>10 war Mag. Norbert Conti,


27<strong>der</strong> österreichische Lektor an <strong>der</strong> UniversitätPrešov (Prešovská univerzita v Prešove), Leiterdes österreichisch‐slowakischen Sprachkurses<strong>der</strong> <strong>Aktion</strong>. <strong>20</strong>11 kam <strong>der</strong> zweiwöchigeKurs <strong>der</strong> deutschen und <strong>der</strong> slowakischenSprache wie<strong>der</strong> zurück nach Nitra. Der Kurswurde von <strong>der</strong> neuen österreichischen Lektorin<strong>der</strong> deutschen Sprache, Mag. Gudrun Mücke,an <strong>der</strong> Universität Nitra in Zusammenarbeitmit <strong>der</strong> BOKU Wien veranstaltet.Stipendien <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong>Die Stipendien <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> waren in den ersten<strong>Jahre</strong>n für Semester‐ bzw. <strong>Jahre</strong>sstudienaufenthaltevon Studenten an Hochschulenund Universitäten und für Doktoranden undjunge wissenschaftliche Mitarbeiter für Forschungsaufenthaltean Hochschulen und Universitäte<strong>no</strong><strong>der</strong> an ausgewählten Forschungsinstitutenbestimmt. Außerdem wurden denslowakischen Studenten und Doktorandenauch Stipendien für Sommersprachkurse <strong>der</strong>deutschen Sprache in Österreich und den ÖsterreichernKurse <strong>der</strong> slowakischen Sprachean <strong>der</strong> Studia Academica Slovaca in Bratislavaermöglicht. Die höchste Anzahl an Stipendienmonaten(281) erwarben 28 slowakischeStudenten, Doktoranden und jungewissenschaftliche Mitarbeiter im Studienjahr1994/1995. In den <strong>Jahre</strong>n 1997 bis <strong>20</strong>00stellte das Leitungsgremium <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> in <strong>der</strong>Kategorie <strong>der</strong> Stipendien für Studien‐ undForschungsaufenthalte jährlich finanzielleMittel für 90 Stipendienmonate und 10 Monatefür Sommersprachkurse zur Verfügung.Anlässlich des 10. Programmjubiläums im<strong>Jahre</strong> <strong>20</strong>03 bewilligte das Leitungsgremiumfür die slowakischen Bewerber 130 Stipendienmonatefür Studien‐ und Forschungsaufenthalte(41 Personen) und <strong>20</strong> Stipendienmonatefür Sommersprachkurse <strong>der</strong> deutschenSprache in Österreich.Die Assistentin des Programms <strong>Aktion</strong>Österreich – Slowakei Frau Mgr. AnikóZsemleyová informiert die Studenten überdie Stipendienbedingungen.Seit dem Studienjahr <strong>20</strong>03/<strong>20</strong>04 wurde dasStipendienprogramm um die 1‐monatigenStipendien für Hochschullehrer und wissenschaftlicheMitarbeiter bis zum Alter von45 <strong>Jahre</strong>n erweitert, sowie auch um Stipendienfür die ehemaligen Stipendiaten <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong>.Die Stipendien wurden nunmehr aufStudierende des letzten o<strong>der</strong> vorletzten Studienjahresan einer Hochschule o<strong>der</strong> Universität(4., 5. o<strong>der</strong> 6. Studienjahr) begrenzt. ImStipendienantrag mussten die Studentendas Thema ihrer Diplom‐ o<strong>der</strong> Dissertationsarbeitanführen und <strong>der</strong> Stipendienaufenthaltmusste mit dem Thema <strong>der</strong> Arbeit im Zusammenhangstehen. Im Jahr <strong>20</strong>03 än<strong>der</strong>tensich die Bedingungen auch bei den Anträgenfür die Sommersprachkurse. Die Stipendienkonnten nur mehr Germanistikstudenten vonden Hochschulen und Universitäten außerhalbBratislavas beantragen.Eine wesentliche Än<strong>der</strong>ung des Stipendienprogrammserfolgte im <strong>Jahre</strong> <strong>20</strong>08, als es zurEinstellung von <strong>Aktion</strong>stipendien für Studentenkam. Seit <strong>20</strong>08 wurden Stipendienprogrammenur mehr für Doktoranden imUmfang von 1 – 4 Monaten und 6‐monatigeStipendienaufenthalte für Postdoktorandengewährt.<strong>20</strong>08 wurden auch die Stipendien für Hochschullehrerund Forschende gestrichen.Im Rahmen <strong>der</strong> Kategorie <strong>der</strong> 1‐monati‐


28 <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> des bilateralen Programms <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei, Wissenschafts- und Erziehungskooperationgen Stipendien für Hochschullehrer undForschende bekamen in den <strong>Jahre</strong>n <strong>20</strong>03 bis<strong>20</strong>07 45 Slowaken und 2 Österreicher ein Stipendium.Die Sommersprachkursstipendien bliebenin dem Stipendienangebot erhalten, jedochwurden die Bedingungen verän<strong>der</strong>t. JedesJahr wurden Stipendien für eine an<strong>der</strong>e Fachrichtungausgeschrieben (Wirtschaftswissenschaften,Naturwissenschaften und Medizin,technische Wissenschaften, Geisteswissenschaften).Im <strong>Jahre</strong> <strong>20</strong>09 erinnerte die <strong>Aktion</strong> an das<strong>20</strong>‐jährige Jubiläum des Falls des „EisernenVorhangs“. Das Leitungsgremiumschrieb bei dieser Gelegenheit ein einzigartigesStipendienprogramm – die sogenannten„ Jubiläumsstipendien“ – für hoch qualifiziertePostdoktoranden aus. Diese Stipendien für6‐monatige Forschungsaufenthalte in Höhevon <strong>20</strong>00 EUR monatlich beantragten insgesamt34 Bewerber (davon 33 aus <strong>der</strong> Slowakei).Stipendium wurde zwölf Slowaken undeinem Österreicher zuerkannt.Auch wenig kann viel bedeuten„In <strong>der</strong> Gegenwart bezweifelt sicher niemand die Bedeutung <strong>der</strong> internationalen Zusammenarbeitauf dem Gebiet <strong>der</strong> Wissenschaft und Forschung. Im europäischen Rahmen vernetzensich die Wissenschafter verschiedener Län<strong>der</strong> und stehen im Wettbewerb um großeeuropäische Projekte, die bei <strong>der</strong> Erreichung von wissenschaftlichen Spitzenergebnissenmithelfen. Große internationale Projekte stellen jedoch nicht die einzige Form dar, wie mandie Qualität <strong>der</strong> wissenschaftlichen Forschung steigern kann, sofern es auch um die Motivationvon jungen Forschern geht. Kleinere Projekte, die die aktive Teilnahme <strong>der</strong> Doktorande<strong>no</strong><strong>der</strong> Postdoktoranden ermöglichen, können <strong>der</strong>en Positionierung in <strong>der</strong> Forschungsehr positiv beeinflussen und ihre weitere wissenschaftliche Karriere för<strong>der</strong>n. DerartigeWirkung haben auch die Aktivitäten des Programms <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei, Wissenschafts‐und Erziehungskooperation. Die Zusammenarbeit von Instituten <strong>der</strong> SlowakischenAkademie <strong>der</strong> Wissenschaften mit Forschungsinstitutionen in dem benachbartenÖsterreich ist breit aufgestellt. In den letzten <strong>Jahre</strong>n absolvierte eine Menge an Doktorandenund jungen wissenschaftlichen Mitarbeitern <strong>der</strong> Slowakischen Akademie <strong>der</strong> Wissenschaftenaus verschiedenen Wissenschaftsbereichen Forschungsaufenthalte auf <strong>der</strong> Basis<strong>der</strong> Stipendien <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei. Mit Projekten im Rahmen dieser <strong>Aktion</strong>habe ich auch persönlich Erfahrungen. Es ist unserem Laboratorium am Institut für experimentelleEndokri<strong>no</strong>logie <strong>der</strong> SAV (Ústav experimentálnej endokri<strong>no</strong>lógie SAV) zweimal gelungen,im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> ein kleines Projekt zu bekommen, das viel bedeutet hat. DasProjekt unterstützte beachtlich die bestehende Kooperation mit dem österreichischen Partnerim Bereich <strong>der</strong> medizinischen Forschung und motivierte die Labormitarbeiter. Das guteArbeitsklima und interessante wissenschaftliche Erkenntnisse, die wir gemeinsam gewonnenhaben, wirkten für beide beteiligten Seiten anregend. Anschließend äußerte ein jungerMitarbeiter des österreichischen Kooperationspartners sein Interesse an <strong>der</strong> Wissenschaftin <strong>der</strong> Slowakei. Er absolvierte einen langfristigen Forschungsaufenthalt in unserem Laboratoriumam Institut für experimentelle Endokri<strong>no</strong>logie <strong>der</strong> SAV, und zwar wie<strong>der</strong> mit <strong>der</strong>Unterstützung eines Stipendiums <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei.“Prof. PharmDr. Daniela Ježová, DrSc., Vizepräsidentin <strong>der</strong> Slowakischen Akademie<strong>der</strong> Wissenschaften für Weiterbildung und Doktorandenstudium, Mai <strong>20</strong>12


29Im <strong>Jahre</strong> <strong>20</strong>10 wurde das Stipendienprogrammdurch das Leitungsgremium <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong>wie<strong>der</strong>um angepasst und die För<strong>der</strong>ungenauf folgende Kategorien konzentriert:• Stipendien für Diplomanden (1 – 3 Monate)– bieten den Studenten die Möglichkeit,bei <strong>der</strong> Vorbereitung ihrer Diplomarbeitauch Quellen im Partnerland zu nutzenund somit eine bessere Qualität ihrerArbeit zu erzielen,• Ernst Mach‐Stipendien <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> Österreich– Slowakei für die Doktoranden aus<strong>der</strong> Slowakei, bzw. Forschungsstipendien<strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> für die Doktoranden aus Österreich(3 – 6 Monate) – Stipendien zur Vorbereitung<strong>der</strong> Dissertationsarbeit,• Stipendien für Forschungsaufenthalte hochqualifizierter Postdoktoranden (3 – 6 Monate),• Sommersprachkursstipendien (maximal1 Monat).Stipendien <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> 1993 – <strong>20</strong>12: Stipendiaten aus <strong>der</strong> SlowakeiStudien‐ und Forschungsaufenthalte(Studenten, Doktoranden, jungeForschungsarbeiter, Hochschullehrer)Sommersprachkurse(Studenten und Doktoranden)eingereicht bewilligt Monate eingereicht bewilligt1993 81 51 133 61 181994 108 28 281 105 131995 118 28 112 125 131996 60 25 100 65 121997 54 26 90 36 101998 60 27 90 36 101999 62 30 90 60 10<strong>20</strong>00 66 24 90 26 10<strong>20</strong>01 61 37 130 54 <strong>20</strong><strong>20</strong>02 49 27 90 52 10<strong>20</strong>03 79 57 146 25 <strong>20</strong><strong>20</strong>04 123 55 171 33 10<strong>20</strong>05 76 41 1<strong>20</strong> 18 7<strong>20</strong>06 56 40 106 32 8<strong>20</strong>07 39 26 106 29 10<strong>20</strong>08 14 12 56<strong>20</strong>09 48 22 103 36 16<strong>20</strong>10 46 38 150 40 24<strong>20</strong>11 57 39 141 140 40<strong>20</strong>12 29 19 87 98 21insgesamt 1 286 652 2 392 1071 282* Das Jahr <strong>20</strong>12 beinhaltet nur vorläufige Zahlen für das 1. Halbjahr.


30 <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> des bilateralen Programms <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei, Wissenschafts- und ErziehungskooperationStipendien <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> 1993 – <strong>20</strong>12: Stipendiaten aus ÖsterreichStudien‐ und Forschungsaufenthalte(Studenten, Doktoranden, jungeForschungsarbeiter, Hochschullehrer)Sommersprachkurse(Studenten und Doktoranden)eingereicht bewilligt Monate eingereicht bewilligt1993 3 3 8 1 11994 3 3 16 0 01995 5 5 19 0 01996 21 2 9 0 01997 7 1 2 0 01998 1 5 <strong>20</strong> 0 01999 2 1 5 2 2<strong>20</strong>00 3 2 8 3 3<strong>20</strong>01 1 2 10 1 1<strong>20</strong>02 2 1 8 2 2<strong>20</strong>03 2 2 8 4 4<strong>20</strong>04 6 2 8 7 7<strong>20</strong>05 9 7 26 12 10<strong>20</strong>06 12 3 15 7 7<strong>20</strong>07 1 8 12 6 2<strong>20</strong>08 2 1 4<strong>20</strong>09 3 1 4 6* 3<strong>20</strong>10 1 1 1 9* 7<strong>20</strong>11 0 0 0 15* 3<strong>20</strong>12** 2 1 4 14* 4insgesamt 84 50 183 75 52* Die relativ hohen Anzahlen <strong>der</strong> Bewerber in den <strong>Jahre</strong>n <strong>20</strong>09 – <strong>20</strong>11 im Vergleich zu den bewilligten Stipendiensind vor allem durch formale Mängel in den Anträgen verursacht (es handelte sich vor allem um slowakischeBewerber, die ihren Antrag im Online‐System in <strong>der</strong> falschen, für die österreichischen Bewerber bestimmtenKategorie einreichten).** Das Jahr <strong>20</strong>12 beinhaltet nur vorläufige Zahlen für das 1. Halbjahr.


31Wichtige Meilensteine im Leben <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong>Die <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei wurde zumeistam Ende <strong>der</strong> Programmperioden, alsoetwa alle fünf bis sechs <strong>Jahre</strong> evaluiert. AufGrund <strong>der</strong> Empfehlungen von Experten wurdees in Übereinstimmung mit den speziellen Bedürfnissen<strong>der</strong> Hochschulen und Forschungsinstitutionenangepasst. Zum Beispiel wurdenin <strong>der</strong> ersten Programmperiode die Projektevor allem auf den Ausbau von Kontaktenim Bereich <strong>der</strong> Bildung und Forschung, aufkurze Besuche von Vertretern <strong>der</strong> Hochschulenund Forschungsinstitutionen zu Zwecken<strong>der</strong> Anbahnung von Projekten, auf die Organisationvon Sommerfachschulen, bilateralenwissenschaftlichen Veranstaltungen (Seminare,Konferenzen), Vorlesungsaufenthaltevon Gastprofessoren, Herausgabe von Publikationenals Resultat dieser gemeinsamenVeranstaltungen und auf studentische Exkursionenausgerichtet. Auf dem Gebiet <strong>der</strong> Bildunghandelte es sich hauptsächlich um dieEntwicklung von Lehrbüchern <strong>der</strong> deutschenSprache, neue Studienpläne und Seminare fürLehrer.Jede Programmperiode hatte somit ihre eigenenPrioritäten. Im Rahmen <strong>der</strong> jetzigen4. Periode werden vor allem Aktivitäten geför<strong>der</strong>t,die sich auf die Unterstützung jungerForschen<strong>der</strong>, die Vorbereitung von Doktorandenund die Sprachausbildung (z. B. auchdurch die bilateralen „Sommerkollegs“) konzentrieren.„Für junge Demokratien, wie es auch <strong>der</strong>Fall <strong>der</strong> Slowakei ist, hat die Kooperationnicht nur eine fachliche Implikation,son<strong>der</strong>n bringt auch an<strong>der</strong>e Denkweisenmit ein. Deswegen brauchen wir dieKooperation, deswegen brauchen wirdie Hilfe immer <strong>no</strong>ch.“Doc. Ing. Juraj Stern, CSc., Rektor<strong>der</strong> Wirtschaftsuniversität Bratislava in den<strong>Jahre</strong>n 1994 – <strong>20</strong>00Zur Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> trugen jedochauch weitere von <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> unterstützte Veranstaltungenbedeutend bei.Konferenz „Kritischer Blickauf die vergangenen <strong>Jahre</strong>– Festlegung <strong>der</strong> Zielefür die Zukunft“ (1996)Im Jahr 1996 begannen die Vorbereitungsarbeitenzur Strategieentwicklung für die<strong>Jahre</strong> 1997 – <strong>20</strong>01. Vom 19. bis 21. Mai 1996 fandin Banská Bystrica die Konferenz mit dem Titel„Kritischer Blick auf vergangene <strong>Jahre</strong> –Festlegung <strong>der</strong> Ziele für die Zukunft“ statt.Das Ziel war, basierend auf <strong>der</strong> Auswertung<strong>der</strong> bisherigen Zusammenarbeit auf dem Gebietvon Wissenschaft und Bildung zwischenÖsterreich und <strong>der</strong> Slowakei, Empfehlungenauszuarbeiten, in welche Richtung sich dieKooperation in den <strong>Jahre</strong>n 1997 – <strong>20</strong>01 entwickelnsollte.Die Konferenz wurde vom damaligen Staatssekretärdes Ministeriums für Schulwesen,Doc. Ondrej Nemčok, CSc., und Dr. RaoulKneucker, Sektionschef im österreichischenBundesministerium für Wissenschaft, Verkehrund Kunst eröffnet. An <strong>der</strong> Konferenznahmen 50 Vertreter österreichischer undslowakischer Institutionen teil (Ministerien,Botschaften, Hochschulen, Akademien <strong>der</strong>Wissenschaften und an<strong>der</strong>e).Doc. Ľubomír Harach, CSc., und Mária Hrabinskávom Institut für Informationen undProg<strong>no</strong>sen im Schulwesen (Ústav informáciía prognóz školstva) präsentierten den Konferenzteilnehmerndie „Auswertung des Programms<strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei, Wissenschafts‐und Erziehungskooperation“in slowakischer und in deutscher Fassung. DieAutoren hatten Fragebögen an 87 Projektteil‐


33Konferenz „Doppeldiplome –warum? (Ansicht <strong>der</strong> Wirtschaftund <strong>der</strong> Hochschulen)“ (<strong>20</strong>03)Anlässlich des 10‐jährigen Jubiläums <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong>Österreich – Slowakei wurde in enger Zusammenarbeitmit dem österreichischen Bundesministeriumfür Bildung, Wissenschaftund Kultur, dem slowakischen Ministeriumfür Schulwesen, <strong>der</strong> Slowakischen Rektorenkonferenzund <strong>der</strong> Österreichischen Rektorenkonferenzeine bilaterale Konferenz mitdem Titel „Doppeldiplome – warum? (Ansicht<strong>der</strong> Wirtschaft und <strong>der</strong> Hochschulen)“am 15. Mai <strong>20</strong>03 in Bratislava veranstaltet. An<strong>der</strong> Konferenz nahmen 99 Vertreter <strong>der</strong> slowakischenund österreichischen Hochschulenund Universitäten, sowie auch Vertreter<strong>der</strong> slowakischen und <strong>der</strong> österreichischenWirtschaftskammern teil. Die <strong>SAIA</strong> bereitetebei <strong>der</strong> Gelegenheit des 10‐jährigen Jubiläumseine Übersichtspublikation vor, in <strong>der</strong> die Programmergebnisse<strong>der</strong> ersten 10 <strong>Jahre</strong> zusammengefasstwurden.Im fachlichen Teil <strong>der</strong> Konferenz hielt ChristianTauch, Experte <strong>der</strong> Deutschen Hochschulrektorenkonferenzfür den Bologna‐Prozess,einen Vortrag, <strong>der</strong> sich auf das bishernicht realisierte Potenzial <strong>der</strong> gemeinsamenDiplome im europäischen Hochschulraumkonzentrierte. Christian Tauch beleuchtetedie politische Dimension <strong>der</strong> gemeinsamenDiplome, die eines <strong>der</strong> aktuellsten Instrumentezur Verknüpfung <strong>der</strong> Hochschulsektoren<strong>der</strong> im Bologna‐Prozess verbundenenLän<strong>der</strong> sind. Außerdem widmete er sich denFragen <strong>der</strong> Definition <strong>der</strong> gemeinsamen Diplome,sprach über die Art und Weise <strong>der</strong> Zusammenarbeitbei Diplomen, über den legislativenRahmen, die Diplomgestaltung undüber internationale Projekte zur Unterstützungdieser Form <strong>der</strong> Zusammenarbeit. LautEuropäischer Kommission sind die gemeinsamenDiplome ein Instrument zur För<strong>der</strong>ung<strong>der</strong> europäischen Dimension im Hochschulwesenund genießen volle Unterstützungdurch die Europäische Kommission. Zudemverhelfen sie zu größerer internationalen Anerkennungund attraktivieren die europäischenHochschulen. Als ungenügend bezeichneteer, dass diese gemeinsamen Diplomein den Hochschulgesetzen vieler Län<strong>der</strong> Europasfehlen. Georg Winckler, Präsident <strong>der</strong>Österreichischen Rektorenkonferenz und Vizepräsident<strong>der</strong> European University Association,informierte über Doppeldiplome an denösterreichischen Hochschulen und Universitäten.Die Republik Österreich ermöglichtein dem damals neuen Universitätsgesetz(<strong>20</strong>02) die Verleihung von wirklichen Doppel‐Herr Prof. Juraj Sinay eröffnet die Konferenz„Doppeldiplome – warum?“ (von links:Prof. Georg Winckler, Vizepräsident<strong>der</strong> European University Associationund Präsident <strong>der</strong> ÖsterreichischenRektorenkonferenz; Dr. Christoph Ramoser,Vorsitzen<strong>der</strong> des Leitungsgremiums<strong>der</strong> <strong>Aktion</strong>; Prof. Juraj Sinay, Präsident<strong>der</strong> Slowakischen Rektorenkonferenz;Prof. Peter Plavčan, Direktor <strong>der</strong> Abteilungfür Hochschulbildung des Ministeriumsfür Schulwesen <strong>der</strong> Slowakischen Republik;Christian Tauch, Experte <strong>der</strong> DeutschenHochschulrektorenkonferenz in <strong>der</strong>Problematik des Bologna‐Prozesses).


34 <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> des bilateralen Programms <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei, Wissenschafts- und ErziehungskooperationAusgewählte Zitate aus <strong>der</strong> Konferenz „Doppeldiplome – warum?“:„Diese Aktivität symbolisiert die sehr guten nachbarschaftlichen Beziehungen auch aufdem Gebiet <strong>der</strong> Bildung und Wissenschaft, welche auch beson<strong>der</strong>s wichtige Bereiche imBeitrittsprozess <strong>der</strong> Slowakischen Republik zur Europäischen Union sind. Auch <strong>der</strong> Europarathat bei seiner Tagung in Lissabon im Jahr <strong>20</strong>02 erstmals in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> EuropäischenUnion diese zwei Bereiche als Schlüsselfaktoren <strong>der</strong> Wirtschaftsentwicklung bezeichnet.“Prof. Peter Plavčan, CSc., Abteilungsdirektor, Abteilung <strong>der</strong> Hochschulen des Ministeriumsfür Schulwesen <strong>der</strong> Slowakischen Republik„Diese Kooperation bildet aber auch eine ausgezeichnete Basis für die Zusammenarbeitin multilateralen Programmen – so ist die Slowakei im Rahmen des Central EuropeanExchange Programme for University Studies (CEEPUS) traditionell <strong>der</strong> wichtigste Partner <strong>der</strong>österreichischen Hochschulen.Traditionelle Formen <strong>der</strong> Kooperation reichen aber nicht mehr aus. Im entstehenden europäischenHochschul‐ und Forschungsraum stellen sich uns neue Herausfor<strong>der</strong>ung. InPrag <strong>20</strong>01 haben die europäischen Hochschulminister/innen in ihrem Kommuniqué „Auf demWeg zum europäischen Hochschulraum“ die große Bedeutung von Modulen, Kursen und Abschlüssen,die partnerschaftlich von Institutionen aus verschiedenen Län<strong>der</strong>n angebotenwerden und die zu einem anerkannten gemeinsamen Abschluss führen, unterstrichen. Mit <strong>der</strong>Tagung „Doppeldiplome – warum?“ anlässlich des 10‐jährigen Bestehens leistet die „<strong>Aktion</strong>Österreich‐Slowakei“ im Vorfeld <strong>der</strong> European University Association Tagung in Graz EndeMai einen wichtigen Beitrag zur Diskussion zur Umsetzung <strong>der</strong> Ziele im Bologna Prozess. Vertreterinnenund Vertreter <strong>der</strong> Universitäten und <strong>der</strong> Wirtschaft werden heute <strong>der</strong> Frage nachgehen,welchen Mehrwert diese neuen, grenzüberschreitenden Studienformen für die Absolventinnenund Absolventen haben – aus wissenschaftlicher und aus wirtschaftlicher Sicht.“Barbara Weitgruber, Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung <strong>der</strong> Republik Österreich„Die Doppeldiplome sind ein Versuch <strong>der</strong> Grenzüberwindung. Natürlich erfor<strong>der</strong>t das einenhohen Aufwand, denn Doppeldiplome stellen Beschränkungen am Arbeitsmarkt, die nationalenRechtssysteme und auch die Traditionen in Frage. Die Einrichtung von Doppeldiplomensetzt eine gute Qualitätssicherung voraus und verlangt eine enge Zusammenarbeit zwischenHochschulen und Wirtschaft.Letztlich wird das Ergebnis maßgeblich sein. Gute Absolventen rechtfertigen den Aufwand,Doppeldiplome einrichten zu können. Nur die Qualität <strong>der</strong> Absolventen kann und wird dasMaß sein, an dem die Hochschulen gemessen werden. Ein Doppeldiplom muss daher mehrsein als nur die Summe <strong>der</strong> beiden beteiligten Hochschulen. […]Die <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei ist gerne bereit bei <strong>der</strong> Entwicklung und Einrichtung vonDoppeldiplomen unterstützend zu wirken. Wir laden daher die Hochschulen ein, ihre Wünschean uns heranzutragen. Auf diese Weise möchte die <strong>Aktion</strong> Österreich‐Slowakei wie<strong>der</strong>eine Vorreiterrolle übernehmen, so wie Sie dies bei <strong>der</strong> Gründung im Jahr 1993 getan hat.“Dr. Christoph Ramoser, Vorsitzen<strong>der</strong> des Leitungsgremiums <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei


35diplomen und daher sollten keine Hin<strong>der</strong>nissefür die Anbahnung von Kooperationen mehrgegeben sein. Die Doppeldiplome solltenin technischen, naturwissenschaftlichen undöko<strong>no</strong>mischen Magister‐Studiengängen erworbenwerden können. Zum Schluss betonteer den Bedarf von ECTS‐Anrechnungsmechanismenund Qualitätsbewertungen, sowie dieNotwendigkeit einer höheren Finanzierungsolcher gemeinsamen Studiengängen.Im zweiten Teil <strong>der</strong> Konferenz diskutiertenVertreter <strong>der</strong> Hochschulen, die positive Beispieleaus <strong>der</strong> Praxis <strong>der</strong> Verleihung von Doppeldiplomenpräsentierten, mit den Vertretern<strong>der</strong> Wirtschafts‐ und Industriekammernsowie den Vertreter einzelner Groß‐, MittelundKleinunternehmen, welche sich zum Nutzen<strong>der</strong> Doppeldiplome aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Arbeitgeberund des Arbeitsmarktes äußerten.Eines <strong>der</strong> interessantesten Beispiele <strong>der</strong> Zusammenarbeitwar das deutschsprachigeStudienprogramm an <strong>der</strong> WirtschaftsuniversitätBratislava (Eko<strong>no</strong>mická univerzitav Bratislave), <strong>der</strong> Martin‐Luther‐UniversitätHalle und <strong>der</strong> Johannes Kepler UniversitätLinz im Studienfach Finanzmanagement.Das erwähnte Studium wurde als Ergänzungzum Angebot an Studienprogrammenund Spezialisierungen einzelner Fakultäten<strong>der</strong> Wirtschaftsuniversität Bratislava konzipiert.Gleichzeitig wurde auch ein universitäresStudienprogramm „InternationalesManagement“ für den zweiten Studienabschnittentwickelt, nach dessen Abschlussdie Studenten ein Doppeldiplom von den Universitätenin Bratislava und in Halle bekommensollten. Genauso interessant war auchdas Beispiel <strong>der</strong> Zusammenarbeit zwischen<strong>der</strong> Technischen Universität Wien und <strong>der</strong>Universität Sofia, sowie die Informationenzur Situation an den österreichischen Fachhochschulen.Die Vertreterin <strong>der</strong> Slowakischen HandelsundIndustriekammer äußerte sich zumBraindrain, <strong>der</strong> mehr als oft in <strong>der</strong> slowakischenÖffentlichkeit (nicht nur unter Fachleuten,son<strong>der</strong>n auch generell) geäußert wurde.Die meisten Anwesenden drückten jedoch dieÜberzeugung aus, dass diese Befürchtungenunbegründet seien. Die Vertreter von Firmenwie Mobilkom Austria, Volkswagen Slovakiaund <strong>der</strong> Österreichischen Wirtschaftskammerbegrüßten die Möglichkeit engerer Kooperationenzwischen den Hochschulen undbejahten die Akzeptanz von Absolventen dieserDoppeldiplom‐Programme am Arbeitsmarkt.Mit einem zeitlichen Abstand darf gesagtwerden, dass viele Ideen dieser Konferenz biszum heutigen Tag aktuell sind und die intensivereZusammenarbeit zwischen den slowakischenund österreichischen Institutionenauch weiterhin ein gewünschtes Ziel darstellt.50. Sitzung des Leitungsgremiumsin Košice (<strong>20</strong>05)Die festliche 50. Sitzung des Leitungsgremiumsfand am 28. April <strong>20</strong>05 an <strong>der</strong> TechnischenUniversität Košice (Technická univerzitav Košiciach) statt. Dies war einen Tagvor dem 1. österreichisch‐slowakischen Wissenschaftstag,<strong>der</strong> von den Austrian Scienceand Research Liaison Offices in Bratislavaund Košice (ASO) organisiert wurde. Der Rektor<strong>der</strong> Technischen Universität, Prof. Ing. JurajSinay, DrSc., verlieh Dr. Christoph Ramoserund Oľga Šubeníková eine Ehrenmedaille <strong>der</strong>Technischen Universität Košice für den Aufbau<strong>der</strong> Kooperation zwischen Österreich und<strong>der</strong> Slowakei. Das Gremium bewilligte in den50 Sitzungen seit 1993 Stipendien für mehr als400 slowakische Studenten und Doktorandenfür Studien‐ und Forschungsaufenthaltein Österreich, sowie für 30 österreichischeStudenten und Doktoranden für Aufenthaltein <strong>der</strong> Slowakei. Das Gremium beschloss bisdahin die finanzielle Unterstützung für mehrals 700 Projekte. Seit 1993 investierten Österreichund die Slowakei fast 4 Millionen Euroin das Programm.


36 <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> des bilateralen Programms <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei, Wissenschafts- und ErziehungskooperationRun<strong>der</strong> Tisch „<strong>Aktion</strong>Österreich – Slowakei,WissenschaftsundErziehungskooperation– Strategie und Programm<strong>der</strong> Zusammenarbeit für denZeitraum <strong>20</strong>08 – <strong>20</strong>13“ (<strong>20</strong>06)Der nächste Meilenstein des Programms war<strong>der</strong> 10. November <strong>20</strong>06, als in Bratislava einTreffen am runden Tisch zum Thema „<strong>Aktion</strong>Österreich – Slowakei, WissenschaftsundErziehungskooperation – Strategie undProgramm <strong>der</strong> Zusammenarbeit für den Zeitraum<strong>20</strong>08 – <strong>20</strong>13“ stattfand. Hier trafen sichVertreter bei<strong>der</strong> Ministerien, bei<strong>der</strong> Rektorenkonferenzen,Akademien <strong>der</strong> Wissenschaften,des slowakischen Hochschulrates unddes slowakischen Studentenhochschulrates.Die Diskussion wurde von dem Vorsitzendendes Leitungsgremiums, Dr. Christoph Ramoser,zusammen mit Prof. Juraj Sinay von <strong>der</strong>Slowakischen Rektorenkonferenz geführt, <strong>der</strong>in den <strong>Jahre</strong>n 1993 bis 1995 selbst die Funktiondes Vorsitzenden des Leitungsgremiumsinnehatte.Allgemein wurde festgestellt, dass das Interessean akademischen Mobilitäten weiterhinanhält und dass das bilaterale Programm<strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei seine Berechtigungauch in den nächsten <strong>Jahre</strong>n haben wird.Europa und das europäische Bildungssystemseien in Bewegung und entwickeln sich ständigweiter. Deshalb sollte man das Programman diese Verän<strong>der</strong>ungen anpassen und neuePrioritäten setzen. Viele Diskussionsteilnehmerverwiesen auf das andauernde schwacheInteresse an <strong>der</strong> Slowakei seitens österreichischerStudieren<strong>der</strong>. Demnach hängt esnicht nur mit <strong>der</strong> Sprachbarriere zusammen,son<strong>der</strong>n auch mit einem voreinge<strong>no</strong>mmenenBild <strong>der</strong> Slowakei und des Bildungsniveausin <strong>der</strong> Slowakei. Hinzu kämen auch das schwacheMarketing <strong>der</strong> slowakischen Hochschulenund Universitäten in ihrer Außendarstellung –darüber waren sich alle Teilnehmer einig.Auf Grund <strong>der</strong> Diskussionsergebnisse wurdendie Programmstrategie und ‐prioritätenfür die <strong>Jahre</strong> <strong>20</strong>08 bis <strong>20</strong>13 ausgearbeitet,die anschließend in die Richtlinien <strong>der</strong> Projekt‐und Stipendienunterstützung eingearbeitetwurden. Die Schlussfolgerungen undEmpfehlungen für die <strong>Jahre</strong> <strong>20</strong>08 – <strong>20</strong>13 könnenin folgende Gebiete kurz zusammengefasstwerden:• Unterstützung von Doktoranden (Konferenzen,Seminare und Schulungen),• Zusammenarbeit auf dem Gebiet <strong>der</strong> Lehre(Vorlesungs‐ und Blockseminare, gehal‐Der Vorsitzende des Leitungsgremiums Dr. Chr. Ramoser fasst die Ergebnisse des runden Tischeszusammen (von links: Jaroslav Juriga, Studentenrat <strong>der</strong> Hochschulen; Dr. Lydia Skarits, ÖAD;Dr. Christoph Ramoser, Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung; Oľga Šubeníková,<strong>SAIA</strong>, n. o.).


37ten von Gastprofessoren o<strong>der</strong> ‐dozenten,wobei die Vorlesungen und Seminare einBestandteil des ordnungsgemäßen Studienplanessein sollen; des Weiteren gemeinsameStudienprogramme, <strong>der</strong>en Ergebnisein anerkanntes gemeinsamesDoppeldiplom im Masterstudium ist, imRahmen <strong>der</strong> Projekte können die StudentenSemesteraufenthalte im an<strong>der</strong>en Landabsolvieren),• Sommersprachkurse (Sommerkollegs) –Organisation von Sommerschulen <strong>der</strong> slowakischenund <strong>der</strong> deutschen Sprache,• Stipendien:a) Doktorandenstipendien für kurzfristige1‐ bis 4‐monatige Forschungsaufenthalte,b) Stipendien für Postdoktoranden (6 Monate),c) Stipendien für die ehemaligen Stipendiaten<strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> (1 Monat),d) Stipendien für Sommersprachkurse <strong>der</strong>deutschen Sprache in Österreich undfür Sommersprachkurse <strong>der</strong> slowakischenSprache in Bratislava.Schulungen <strong>der</strong> Doktorandenaus Österreich und <strong>der</strong> Slowakei(<strong>20</strong>06 – <strong>20</strong>07)Im Rahmen <strong>der</strong> regionalen Unterstützung deseuropäischen Programms INTERREG IIIA Österreich– Slowakei erhielt die <strong>SAIA</strong> finanzielleMittel für das Projekt „Erleichterung beim Berufseinstiegfür Doktoranden und junge Forschende“.Das Projekt wurde von <strong>der</strong> <strong>SAIA</strong>in den <strong>Jahre</strong>n <strong>20</strong>06 bis <strong>20</strong>07 koordiniert. DieProjektpartner waren das Bundesministeriumfür Bildung, Wissenschaft und Kultur<strong>der</strong> Republik Österreich und das Ministeriumfür Schulwesen <strong>der</strong> Slowakischen Republik.Während des Projektzeitraums wurden dreiSchulungszyklen durchgeführt, wobei je<strong>der</strong>Zyklus 4 zweitägige Schulungen für 60 Teilnehmeraus den Regionen Bratislava undWien beinhaltete. Ziel <strong>der</strong> Schulungen wares, den Teilnehmern Informationen hinsichtlich<strong>der</strong> Möglichkeiten von Forschungsfinanzierungzu vermitteln, sowie auch Schulungenim Bereich <strong>der</strong> Projektvorbereitung und‐leitung durchzuführen. Ein Teil dieser Schulungenwar auch auf die slowakischen Rechtsvorschriftenfür die Wissenschaft und Forschungausgerichtet, behandelt wurden aberauch rechtliche Rahmenbedingungen in an<strong>der</strong>enLän<strong>der</strong>n. Mit praktischen Übungen erwarbendie Teilnehmer Kenntnisse und Fertigkeitenauf dem Gebiet des Arbeitsmanagementsin Forschungsorganisationen und Kenntnisseim Teambuilding. Die Vorträge und die praktischenÜbungen fanden teilweise in englischerSprache unter <strong>der</strong> Leitung von österreichischenund slowakischen Betreuern in Bratislavastatt.Die Schulungen verzeichneten sehr gute Resonanzseitens <strong>der</strong> Teilnehmer bei<strong>der</strong> Län<strong>der</strong>.Deshalb beschloss das Leitungsgremium<strong>der</strong> <strong>Aktion</strong>, die auf die Schulungen ausgerichtetenProjekte für Doktoranden finanziellzu för<strong>der</strong>n. <strong>20</strong>09 organisierte die <strong>SAIA</strong> fürDoktoranden zwei Schulungen. Zurzeit könnenHochschulen, sowie auch nicht staatlicheOrganisationen, die mit den Hochschulenkooperieren, finanzielle För<strong>der</strong>ung für dieOrganisation von Doktorandenschulungenbeantragen.<strong>20</strong>. Jubiläum des Fallsdes „Eisernen Vorhangs“– Jubiläumsstipendien (<strong>20</strong>09)Im Jahr <strong>20</strong>09 erinnerte die <strong>Aktion</strong> an das<strong>20</strong>‐jährige Jubiläum des Falls des „EisernenVorhangs“. Um eine <strong>no</strong>ch intensivere Zusammenarbeitzwischen slowakischen und österreichischenInstitutionen zu ermöglichen,beschloss das Leitungsgremium „Jubiläumsstipendienfür hoch qualifizierte Postdoktoranden“auszuschreiben, die auf außergewöhnlichesInteresse stießen. Angesichtsdieser Tatsache legte das Leitungsgremiumauch für die nächsten <strong>Jahre</strong> fest, herausragendePostdoktoranden mit höheren Sti‐


38 <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> des bilateralen Programms <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei, Wissenschafts- und ErziehungskooperationDie verschiedenen Gruppen <strong>der</strong> Doktoranden bei <strong>der</strong> Bearbeitung <strong>der</strong> zugeteilten Aufgaben imRahmen <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Unterstützung von INTERREG IIIA organisierten Schulung in Bratislava.pendien als bisher zu för<strong>der</strong>n. Die Jubiläumsstipendienbrachten auch eine neue Art<strong>der</strong> Bewertung von Stipendienanträgen mitsich. Es wurde eine fachliche Bewertung <strong>der</strong>Anträge durch unabhängige österreichischeund slowakische Experten aus dem entsprechendenFachgebiet durchgeführt. Eine <strong>der</strong>Voraussetzungen für die Stipendienvergabewar auch ein erfolgreich absolviertes Interviewmit einer aus den Mitglie<strong>der</strong>n des Leitungsgremiumsbestehenden Auswahlkommission.Austrian Science and Research Liaison Offices –ASO Bratislava und ASO Košice (<strong>20</strong>04 – <strong>20</strong>07)Österreich finanzierte seit 1990 eine Außenstelledes Österreichischen Ost‐ und Südosteuropa‐Institutsan <strong>der</strong> Philosophischen Fakultät<strong>der</strong> Comenius‐Universität Bratislava(Filozofická fakulta Univerzity Komenskéhov Bratislave). Solche Auslandsbüros wurdenauch in weiteren Län<strong>der</strong>n errichtet. Auf Grundeiner eingehenden Analyse beschloss man<strong>20</strong>03 die bestehenden Nie<strong>der</strong>lassungen desÖsterreichischen Ost‐ und Südosteuropa‐Institutszu schließen und neue Informationszentren,die sog. Austrian Science and ResearchLiaison Offices (ASOs), zur Stärkung<strong>der</strong> wissenschaftlichen Zusammenarbeit zueröffnen. Die ASO‐Zentren wurden in Bulgarien,in <strong>der</strong> Tschechischen Republik, in Ungarn,in Slowenien, sowie auch in <strong>der</strong> Slowakeieingerichtet. Alle mit <strong>der</strong> Tätigkeit <strong>der</strong>Zentren verbundenen Kosten und die Finanzierung<strong>der</strong> bewilligten Projekte wurden vomBundesministerium für Bildung, Wissenschaftund Kultur <strong>der</strong> Republik Österreich, bzw. spätervom Bundesministerium für Wissenschaftund Forschung getragen. Das österreichischeMinisterium beauftragte auf Grund <strong>der</strong>langjährigen Zusammenarbeit in <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong>Österreich – Slowakei die <strong>SAIA</strong> damit, dieseZentren in <strong>der</strong> Slowakei direkt zu koordinieren– und zwar unter <strong>der</strong> Schirmherrschaftdes Leitungsgremiums <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> Österreich– Slowakei. Aufgrund einer Empfehlung desLeitungsgremiums wurde in <strong>der</strong> <strong>SAIA</strong>‐Filialein Košice auch ein ASO eröffnet. Damit gabes ab <strong>20</strong>04 in <strong>der</strong> Slowakei zwei Zentren – bei<strong>der</strong> <strong>SAIA</strong> in Bratislava und bei <strong>der</strong> <strong>SAIA</strong>‐Fi lialein Košice.


39Eine <strong>der</strong> Tätigkeiten <strong>der</strong> Büros war die Unterstützungvon Projekten zur Stärkung <strong>der</strong> Forschungskooperation.Die Projekte konntensich auf die Organisation von Konferenzen,Seminaren und Workshops zwecks Projektanbahnungmit neuen potenziellen Projektpartnernaus Albanien, Bosnien und Herzegowina,Bulgarien, aus <strong>der</strong> Tschechischen Republik,Montenegro, Kroatien, Mazedonien, Ungarn,Österreich, Rumänien, Slowenien, Serbienund aus <strong>der</strong> Ukraine konzentrieren. Der Vorteildieser Projektunterstützung im Vergleichzur klassischen För<strong>der</strong>ung durch die <strong>Aktion</strong>war ein breiterer Zugang, woran vor allemDoktoranden und junge wissenschaftlicheMitarbeiter interessiert waren. Während <strong>der</strong><strong>Jahre</strong> <strong>20</strong>05 – <strong>20</strong>07 wurden 72 Projekte eingereicht,von denen 42 bewilligt wurden. Mehrals 1<strong>20</strong> Partnerteams aus verschiedenen Län<strong>der</strong>nhatten dank dieser Zentren die Möglichkeit,mittels bewilligter Projekte ihre Partnernäher kennen zu lernen und gemeinsame Forschungskooperationzu planen. Das Ergebniswaren konkrete Pläne für eine weitere Zusammenarbeit.In einigen Fällen wurden direktForschungsprojekte auch auf europäischemNiveau eingereicht. Insgesamt wurden für dieProjekte Mittel in Höhe von <strong>20</strong>3 040 Euro bewilligt.Die ASOs in <strong>der</strong> Slowakei organisierten jedesJahr Wissenschaftstage für österreichischeund slowakische Forschungsorganisationenmit dem Ziel bei <strong>der</strong> Schaffung neuer Partnerschaftenzu helfen. In den <strong>Jahre</strong>n <strong>20</strong>05 – <strong>20</strong>07organisierte ASO in Zusammenarbeit mitdem österreichischen Bundesministerium folgendeösterreichisch‐slowakische Tage:• im April <strong>20</strong>05 – zum Thema Zusammenarbeitmit <strong>der</strong> Karpatenregion,• im Dezember <strong>20</strong>05 – zum Thema Zusammenarbeitim Forschungsrahmenprogramm<strong>der</strong> EU,• im November <strong>20</strong>07 – Präsentation <strong>der</strong> österreichischenmedizinischen Forschung.Aus <strong>der</strong> Initiative <strong>der</strong> slowakischen Zentrenging auch die Idee hervor, die Veranstaltungenauch auf weitere Län<strong>der</strong> in Mitteleuropa(Tschechische Republik und Ungarn) auszuweiten,damit sich die regionale Ausrichtungnicht nur im Rahmen <strong>der</strong> Projektunterstützung<strong>der</strong> Zentren spiegelt, son<strong>der</strong>n eineMöglichkeit für neue Partnerschaften in gemeinsameForschungsprojekten in <strong>der</strong> Regiongeschaffen wird. In Bratislava fand im Dezember<strong>20</strong>06 <strong>der</strong> Mitteleuropäische Wissenschaftstag(Central European Science Day)statt, mit dessen Organisation und Koordinationan<strong>der</strong>er ASO‐Zentren das ASO Bratislavabeauftragt wurde.Als Leiter des ASO Bratislava war währenddes Bestehens <strong>der</strong> Büros in <strong>der</strong> SlowakeiMgr. Michal Fedák tätig, als Koordinator desASO in Košice Ing. Jozef Glova. Mgr. Fedákleitete das ASO mit außergewöhnlich hohemprofessionellen Niveau. Er legte Berichteüber die Tätigkeit von ASO dem Leitungsgremium<strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei vor, zudessen Sitzungen er regelmäßig eingeladenwurde. Das Gremium wurde auch regelmäßigüber die Auswahlverfahren <strong>der</strong> Anträge auffinanzielle Unterstützung <strong>der</strong> eingereichtenProjekte in Aussendungen informiert. Auf <strong>der</strong>österreichischen Seite war Mag. Gisela Zieger,Einleitungsvortrag von Herrn Prof. WolfgangLutz von <strong>der</strong> Österreichischen Akademie<strong>der</strong> Wissenschaften während desMitteleuropäischen Wissenschaftstagsin Bratislava am 5. Dezember <strong>20</strong>06.


40 <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> des bilateralen Programms <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei, Wissenschafts- und ErziehungskooperationLeiterin des Referates für vielseitige Zusammenarbeitdes Wissenschaftsministeriums,für das gesamte ASO‐Netzwerk in allen Län<strong>der</strong>nzuständig.Im <strong>Jahre</strong> <strong>20</strong>07 wurde die Tätigkeit dieser Zentrenin <strong>der</strong> Slowakei auf Grund des Beschlussesdes Bundesministeriums beendet. Ebensowurden etwa gleichzeitig auch die Zentrenin <strong>der</strong> Tschechischen Republik und in Ungarngeschlossen. Das Zentrum in Bulgarienbeendete seine Tätigkeit im <strong>Jahre</strong> <strong>20</strong>10 undEnde <strong>20</strong>11 wurde das letzte Zentrum in Sloweniengeschlossen.Menschen mit beson<strong>der</strong>em Einflussauf die Entwicklung <strong>der</strong> ZusammenarbeitDr. Erhard Busek, 1992 Vizekanzler und Bundesministerfür Wissenschaft und Forschung<strong>der</strong> Republik Österreich, unterzeichneteim Mai 1992 zusammen mit Prof. RNDr. JánPišút, DrSc., dem damaligen slowakischenBildungsminister, das Protokoll über die „<strong>Aktion</strong>Österreich – Slowakei, WissenschaftsundErziehungskooperation“. Dr. Erhard Busekbekleidete in den <strong>Jahre</strong>n 1989 bis 1995 das Amtdes Bundesministers für Wissenschaft undForschung. In den <strong>Jahre</strong>n 1991 bis 1995 war erVizekanzler <strong>der</strong> österreichischen Bundesregierung.Im November 1994 wurde Dr. Busek dasEhrendoktorat <strong>der</strong> Philosophischen Fakultät<strong>der</strong> Comenius‐Universität Bratislava (Filozofickáfakulta Univerzity Komenského v Bratislave)für das Initiieren <strong>der</strong> Entwicklung vonWissenschafts‐ und Universitätsbeziehungenzwischen Österreich und <strong>der</strong> Slowakei verliehen.Dr. Erhard Busek ist gegenwärtig Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong>des Instituts für den Donauraumund Mitteleuropa mit Sitz in Wien.Prof. RNDr. Ján Pišút, DrSc., ist zurzeit alsProfessor an <strong>der</strong> Fakultät für Mathematik,Physik und Informatik <strong>der</strong> Comenius‐UniversitätBratislava (Fakulta matematiky, fyzikya informatiky Univerzity Komenskéhov Bratislave) tätig. In den <strong>Jahre</strong>n 1990 bis1992 war er slowakischer Bildungsminister.Im Mai 1992 unterzeichnete er für die Slowakeidas Protokoll über das Programm „<strong>Aktion</strong>Österreich – Slowakei, Wissenschafts‐ undErziehungskooperation“.Dr. Othmar Huber, war von 1970 bis 1993 Leiter<strong>der</strong> Abteilung Internationale Universitätsbeziehungenund von 1993 bis 1997 Leiter<strong>der</strong> Gruppe für universitäre Auslandsbeziehungenam österreichischen Wissenschaftsministerium.Er hatte ursprünglich die Idee,ein Son<strong>der</strong>programm zwecks Entwicklung<strong>der</strong> Zusammenarbeit auf Projektbasis im Bereichdes Hochschulwesens und <strong>der</strong> Wissenschaftzwischen Österreich, <strong>der</strong> TschechischenRepublik und <strong>der</strong> Slowakei zu schaffen,das dem Fulbright‐Programm in den USAähnlich war. In den <strong>Jahre</strong>n 1993 – 1997 war erMitglied des Leitungsgremiums <strong>der</strong> „<strong>Aktion</strong>Österreich – Slowakei, Wissenschafts‐ undErziehungskooperation“ und bekleidete von1996 bis 1997 die Position des Vorsitzenden.1995 zeichnete ihn die Technische UniversitätKošice (Technická univerzita v Košiciach) miteiner „Goldmedaille“ für die Unterstützung<strong>der</strong> Zusammenarbeit <strong>der</strong> Technischen UniversitätKošice mit österreichischen technischenUniversitäten aus. Im Dezember 1998 zeichneteihn <strong>der</strong> slowakische BildungsministerMilan Ftáčnik mit <strong>der</strong> „Hl.‐Gorazd‐Medaille“für die Entwicklung <strong>der</strong> Zusammenarbeit aufdem Gebiet <strong>der</strong> Bildung und Wissenschaftzwischen Österreich und <strong>der</strong> Slowakei aus.<strong>20</strong>01 verlieh ihm die WirtschaftsuniversitätBratislava (Eko<strong>no</strong>mická univerzita v Bratislave)die „Imrich‐Karvaš‐Medaille“ für dieEntwicklung <strong>der</strong> Zusammenarbeit zwischenden slowakischen und den österreichischenHochschulen. Dr. Huber arbeitet nach seiner


41Pensionierung weiterhin als stellvertreten<strong>der</strong>Vorsitzen<strong>der</strong> des Instituts für den Donauraumund Mitteleuropa in Wien.Oľga Šubeníková – als Leiterin <strong>der</strong> Abteilungfür bilaterale Zusammenarbeit und als späterDirektorin <strong>der</strong> Abteilung für Außenbeziehungendes slowakischen Ministeriums fürSchulwesen arbeitete sie in den <strong>Jahre</strong>n 1990bis 1993 sehr eng mit den Kollegen aus demBundesministerium für Wissenschaft und Forschung<strong>der</strong> Republik Österreich und mit demBundesministerium für Unterricht <strong>der</strong> RepublikÖsterreich zusammen (Pendelbusse mitden slowakischen Studenten im Sommersemester1989/1990, Errichtung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassungdes österreichischen Ost‐ und Südosteuropa‐Institutesan <strong>der</strong> PhilosophischenFakultät <strong>der</strong> Comenius‐Universität Bratislava(Filozofická fakulta Univerzity Komenskéhov Bratislave), Errichtung des bilingualenslowakisch‐deutschen Zweiges am Gymnasiumin <strong>der</strong> Bilíkova‐Straße in Bratislava, Errichtungdes bilingualen slowakisch‐deutschenZweiges an <strong>der</strong> Handelsakademie in <strong>der</strong>Hrobákova‐Straße in Bratislava, Organisation<strong>der</strong> Tätigkeit österreichischer Gastprofessorenan den slowakischen Hochschulen undUniversitäten). Mit dem Programm „<strong>Aktion</strong>Österreich – Slowakei, Wissenschafts‐ und Erziehungskooperation“war sie so seit <strong>der</strong> Entstehungverbunden. 1993 wurde sie zur erstenVorsitzenden des Leitungsgremiums gewählt.Diese Funktion hatte sie nur bis zum 23. September1993 inne, da sie auf Grund eines Beschlussesdes Ministeriums von <strong>der</strong> Funktion<strong>der</strong> Direktorin <strong>der</strong> Auslandsabteilung des Ministeriumsfür Schulwesen abberufen wurde.Zum Mitglied des Leitungsgremiums wurdesie wie<strong>der</strong> 1994, als sie zur Beraterin für internationaleBeziehungen des Bildungsministerswurde. Von 1995 bis <strong>20</strong>09 war sie Geschäftsführerindes Programms. Zu dieser Zeit wirktesie in <strong>der</strong> <strong>SAIA</strong> als stellvertretende Direktorin.Seit August <strong>20</strong>09 ist sie im Ruhestand.Prof. Ing. Juraj Sinay, DrSc., war <strong>20</strong>00 – <strong>20</strong>07Rektor <strong>der</strong> Technischen UniversitätKošice (Technická univerzita v Košiciach),<strong>20</strong>02 – <strong>20</strong>05 Präsident <strong>der</strong> Slowakischen Rektorenkonferenz.1993, 1994 und 1995 war erVorsitzen<strong>der</strong> des Leitungsgremiums <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong>Österreich – Slowakei, WissenschaftsundErziehungskooperation. Derzeit ist erVize‐rektor für Außenbeziehungen und Marketing<strong>der</strong> Technischen Universität Košice. ImRahmen seiner Wirkung in <strong>der</strong> SlowakischenRektorenkonferenz, sowie auch in <strong>der</strong> Positiondes Vorsitzenden des Leitungsgremiumstrug er in einem erheblichen Ausmaß zu strategischenBeschlussfassungen im Rahmendes Programms bei und machte sich um seineEntwicklung und Fortsetzung während mehrererPerioden verdient.Doc. Ing. Karol Jelemenský, PhD., wurde zumMitglied des Leitungsgremiums <strong>der</strong> „ <strong>Aktion</strong>Österreich – Slowakei, Wissenschafts‐ undErziehungskooperation“ im <strong>Jahre</strong> 1996. Inden <strong>Jahre</strong>n 1998, 1999, <strong>20</strong>00, <strong>20</strong>09 und aktuellDer slowakische BildungsministerHerr Milan Ftáčnik zeichnetHerrn Dr. Othmar Huber mit<strong>der</strong> „Medaille des hl. Gorazd“für die Entwicklung <strong>der</strong>Zusammenarbeit im BildungsundWissenschaftsbereichzwischen Österreich und<strong>der</strong> Slowakei aus, Dezember 1998in Bratislava.


42 <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> des bilateralen Programms <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei, Wissenschafts- und ErziehungskooperationMag. Gabriel Kramarics, Prof. JurajSinay und Dr. Othmar Huber (von linksnach rechts) während einer Sitzung desLeitungsgremiums an <strong>der</strong> TechnischenUniversität Košice.(<strong>20</strong>12) war bzw. ist er Vorsitzen<strong>der</strong> des Leitungsgremiums.Die Fakultät für Maschinenlehre<strong>der</strong> Slowakischen technischen UniversitätBratislava (Strojnícka fakulta Slovenskejtechnickej univerzity v Bratislave), an <strong>der</strong> ertätig ist, arbeitet seit langem mit <strong>der</strong> TechnischenUniversität Wien, <strong>der</strong> Technischen UniversitätGraz und <strong>der</strong> WirtschaftsuniversitätWien zusammen. Er wirkt auch als Gastprofessoran <strong>der</strong> Technischen Universität Wien.Zurzeit ist er auch Vorsitzen<strong>der</strong> des AkademischenSenats <strong>der</strong> Slowakischen technischenUniversität in Bratislava.Dr. Christoph Ramoser, Leiter <strong>der</strong> Abteilungfür die Internationalisierung <strong>der</strong> Universitätenund Fachhochschulen und für die För<strong>der</strong>ungdes wissenschaftlichen Nachwuchsesim Bundesministerium für Wissenschaftund Forschung <strong>der</strong> Republik Österreich, warin den <strong>Jahre</strong>n 1998 bis <strong>20</strong>09 Mitglied des Leitungsgremiumsdes Programms „<strong>Aktion</strong> Österreich– Slowakei, Wissenschafts‐ und Erziehungskooperation“.Die Funktion desVorsitzenden des Leitungsgremiums übte erüber acht <strong>Jahre</strong> von <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>08 mit Ausnahmedes <strong>Jahre</strong>s <strong>20</strong>05 aus. Dr. Ramoserzeigte sich während <strong>der</strong> 12 Wirkungsjahreim Leitungsgremium als ein großer Strategemit <strong>der</strong> außergewöhnlichen Fähigkeit, auchin schwierigen Situationen als Vorsitzen<strong>der</strong><strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> Kompromisslösungen zu finden,die <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Zusammenarbeit aufdem Gebiet <strong>der</strong> Bildung und Wissenschaftzwischen Österreich und <strong>der</strong> Slowakei zuträglichwaren. Auch die Lösung finanzieller Problemehandhabte er in <strong>der</strong> Art und Weise, dasssowohl die slowakischen als auch die österreichischenUniversitäten, die Akademien <strong>der</strong>Wissenschaften bei<strong>der</strong> Seiten sowie Studenten,Doktoranden, Hochschullehrer und Forschendedavon profitierten.Mag. Bernhard Plunger, seit 1996 Mitarbeiter<strong>der</strong> Österreichischen Akademie <strong>der</strong> Wissenschaftenund seit <strong>20</strong>02 Leiter <strong>der</strong> Stabsstellefür Forschungsservice und Internationale Beziehungen.Zum Mitglied des Leitungsgremiums<strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei wurdeer im <strong>Jahre</strong> <strong>20</strong>02 und in den <strong>Jahre</strong>n <strong>20</strong>10 und<strong>20</strong>11 war er dessen Vorsitzen<strong>der</strong>. Mag. Plungertrug während seiner Wirkungszeit im Gremiumsowie während seines Präsidiums in einemmarkanten Ausmaß zur Neuorientierung<strong>der</strong> För<strong>der</strong>instrumente während <strong>der</strong> aktuellenProgrammperiode bei.Univ. Prof. Dr. Mikuláš Luptáčik ist seit Beginndes Programms ununterbrochen Mitglieddes Leitungsgremiums. Prof. Luptáčik kommtursprünglich aus <strong>der</strong> Slowakei und lebt bereitsseit vielen <strong>Jahre</strong>n in Wien. Er unterrichtet alsProfessor an <strong>der</strong> Wirtschaftsuniversität Wienund arbeitet seit <strong>Jahre</strong>n mit <strong>der</strong> WirtschaftsuniversitätBratislava (Eko<strong>no</strong>mická univerzitav Bratislave) zusammen. Während <strong>der</strong><strong>Jahre</strong> 1994 bis 1996 organisierte er in Kooperationmit Doc. Ing. Alena Bru<strong>no</strong>vská, DrSc., von<strong>der</strong> Academia Istropolitana im Rahmen desProgramms <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei dieFachsommerschulen mit Spezialisierung aufverschiedene aktuelle Wirtschaftsprobleme.In den <strong>Jahre</strong>n 1997 bis 1999 organisierte er dieerfolgreichen Fachsommerschulen in Zusammenarbeitmit dem Öko<strong>no</strong>mischen Institut<strong>der</strong> Slowakischen Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften(Eko<strong>no</strong>mický ústav Slovenskej akadémie


43vied) und <strong>der</strong> Wirtschaftsuniversität Bratislava.Prof. Luptáčik war in den <strong>Jahre</strong>n 1993 bis<strong>20</strong>04 auch Mitglied <strong>der</strong> slowakisch‐österreichischenStipendienkommission, die Stipendienfür Studien‐ und Forschungsaufenthaltefür die Bewerber aus <strong>der</strong> Slowakei, sowie ausÖsterreich bewilligte. Er hält auch im StudienprogrammWirtschafts‐ und Finanzmathematikim Rahmen des Studienfaches AngewandteMathematik an <strong>der</strong> Fakultät fürMathematik, Physik und Informatik <strong>der</strong> Comenius‐UniversitätBratislava (Fakulta matematiky,fyziky a informatiky Univerzity Komenskéhov Bratislave) Vorlesungen.Mag. Stella Avallone (Kulturattaché in den<strong>Jahre</strong>n 1991 bis 1996), Mag. Gabriel Kramarics(Gesandter, Mitglied des Leitungsgremiums<strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> in den <strong>Jahre</strong>n 1994 bis 1999),Mag. Walter Persché (Gesandter, Mitglieddes Leitungsgremiums <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> in den <strong>Jahre</strong>n<strong>20</strong>00 und <strong>20</strong>01) und Mag. Susanne Ranetzky(Direktorin des Kulturforums <strong>der</strong> ÖsterreichischenBotschaft in den <strong>Jahre</strong>n <strong>20</strong>02bis <strong>20</strong>09) – diese vier Vertreter <strong>der</strong> ÖsterreichischenBotschaft in Bratislava trugenwährend ihrer Zeit in <strong>der</strong> Slowakei zur Entwicklung<strong>der</strong> Kooperation zwischen den slowakischenund österreichischen Schulen bei.Mag. Stella Avallone organisierte in <strong>der</strong> österreichischenBotschaft auch in Zusammenarbeitmit <strong>SAIA</strong> Informationstage über Möglichkeitendes Studiums in Österreich fürslowakische Studenten. Mit Ausnahme vonMag. Stella Avallone, die in Bratislava als Kulturattachéin den <strong>Jahre</strong>n 1991 bis 1996 tätigwar, nahmen die restlichen drei Vertreter <strong>der</strong>österreichischen Botschaft regelmäßig an denSitzungen des Leitungsgremiums teil und bewertetenAnträge im Rahmen <strong>der</strong> Projektzusammenarbeit.Mgr. Michal Fedák ist zurzeit Geschäftsführerdes Programms <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakeiund stellvertreten<strong>der</strong> Direktor von <strong>SAIA</strong>,n. o. In <strong>der</strong> <strong>SAIA</strong> begann er als Leiter des AustrianScience and Research Liaison Office(ASO). Dort legte er die Regeln für die Projektunterstützungfest, die auch durch das Officein Ungarn und teilweise auch in Tschechienüber<strong>no</strong>mmen wurden. Im Rahmen von ASOsetzte er auch den Gedanken einer größerenregionalen Zusammenarbeit im mitteleuropäischenRaum um. In die <strong>Aktion</strong> brachte er Erfahrungenaus <strong>der</strong> Leitung des ASO‐Projektesin <strong>der</strong> Slowakei mit, auf die er vor allem nachseinem Antritt als Geschäftsführer <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong>im August <strong>20</strong>09 zurückgreifen konnte. Er engagiertesich auch bei <strong>der</strong> Organisation vonSchulungen für Doktoranden und trug zu einemreibungslosen Verlauf <strong>der</strong> „Jubiläumsstipendien“im <strong>Jahre</strong> <strong>20</strong>09 persönlich bei. Er beteiligtesich aktiv an <strong>der</strong> Programmierung <strong>der</strong>Internetseite <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> und des neuen Online‐Systemsfür die Einreichung <strong>der</strong> Projektanträge.Mag. Christoph Hahn ist Mitarbeiter <strong>der</strong> Abteilungfür die Internationalisierung <strong>der</strong> Universitätenund Fachhochschulen und für dieFör<strong>der</strong>ung des wissenschaftlichen Nachwuchsesdes Bundesministeriums für Wissenschaftund Forschung <strong>der</strong> Republik Österreichund seit <strong>20</strong>10 Mitglied des Leitungsgremiums<strong>der</strong> <strong>Aktion</strong>. Er machte sich um die problemloseOrganisation <strong>der</strong> Doktorandenschulungenin den <strong>Jahre</strong>n <strong>20</strong>06 – <strong>20</strong>07 verdient undtrug während seiner Wirkung im Leitungsgremiumin markantem Ausmaß zur Ausrichtung<strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> vor allem im Bereich <strong>der</strong> ProjektundStipendienunterstützung bei.Mag. Stella Avallone (Mitte) informiertdie slowakischen Studenten in Bratislavaüber Stipendien.


44 <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> des bilateralen Programms <strong>Aktion</strong> Österreich – Slowakei, Wissenschafts- und ErziehungskooperationMitglie<strong>der</strong> des Leitungsgremiums <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> 1993 – <strong>20</strong>12Anmerkung: Die Verzeichnisse sind alphabetischangeordnet, die aktuellen Leitungsgremiumsmitglie<strong>der</strong><strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> sind im Text markiert.Für die österreichische Seite• Univ. Prof. Moritz CSÁKY, Institut fürGeschichte, Universität Graz (<strong>20</strong>02)• Univ. Prof. Helmut EBERHART,Karl‐Franzens‐Universität Graz (<strong>20</strong>03 – <strong>20</strong>11)• Mag. Christoph HAHN,Bundesministerium für Wissenschaftund Forschung <strong>der</strong> Republik Österreich(<strong>20</strong>10 – bis heute)• Univ. Prof. Dr. Renate HANSEN‐KOKORUŠ,Karl‐Franzens‐Universität Graz (<strong>20</strong>12)• Mag. Ingeborg HÄUPLER, ÖsterreichischeAkademie <strong>der</strong> Wissenschaften, Wien(1993 – <strong>20</strong>01)• Dr. Othmar HUBER, Bundesministeriumfür Wissenschaft und Forschung, Wien(1993 – 1997)• Dr. Peter KNOTZ, österreichischerfachmännischer Berater für Bildungin Bratislava (<strong>20</strong>00 – <strong>20</strong>01)• Mag. Gerhard KOWAR, KulturKontakt,Wien (1996 – 1999)• Mag. Gabriel KRAMARICS,Österreichische Botschaft Bratislava(1994 – 1999)• Univ. Prof. Mikuláš LUPTÁČIK, TechnischeUniversität Wien, WirtschaftsuniversitätWien (1993 – bis heute)• Dr. Philip MARBOE, ÖsterreichischeHandelsvertretung Bratislava (1993)• Mag. Walter PERSCHÉ, ÖsterreichischeBotschaft Bratislava (<strong>20</strong>00 – <strong>20</strong>01)• Mag. Bernhard PLUNGER, ÖsterreichischeAkademie <strong>der</strong> Wissenschaften, Wien(<strong>20</strong>02 – bis heute)• Univ. Prof. Richard POTZ, Universität Wien(<strong>20</strong>03)• Dr. Christoph RAMOSER,Bundesministerium für Wissenschaftund Forschung <strong>der</strong> Republik Österreich(1998 – <strong>20</strong>09)• Dr. Gerhard RAINER, Bundesministeriumfür auswärtige Angelegenheiten<strong>der</strong> Republik Österreich (1993)• Univ. Prof. Dr. Christian STADLER,Universität Wien (<strong>20</strong>04 – bis heute)• BR Mag. Gottfried WAGNER, Direktor vonKulturKontakt in Wien (1994 – 1995)• Univ. Prof. Dr. Pavol WINCZER, Institut fürSlawistik, Universität Wien (<strong>20</strong>02)Für die slowakische Seite• Ing. Ján BARANČÍK, PhD., SlowakischeAkademie <strong>der</strong> Wissenschaftenin Bratislava (<strong>20</strong>06 – bis heute)• Dr. Dušan BEREK, DrSc., SlowakischeAkademie <strong>der</strong> Wissenschaftenin Bratislava (1993 – 1995)• Doc. Igor BREZINA, CSc.,Comenius‐Universität Bratislava (1993)• Prof. Ing. Milan BUČEK, Botschaft <strong>der</strong>Slowakischen Republik, Wien (1994 – 1995)• Prof. Ing. Marián DZIMKO, CSc., Fakultätfür Maschinenlehre <strong>der</strong> Universität Žilina(<strong>20</strong>07 – bis heute)• Prof. Ing. Karol FLORIÁN, DrSc.,Technische Universität Košice (<strong>20</strong>01 – <strong>20</strong>06)• Ing. Zuzana HLAVÁČIKOVÁ, Abteilungfür internationale Zusammenarbeitdes Ministeriums für Schulwesen<strong>der</strong> Slowakischen Republik (1993 – 1995)• Ing. Ivan HORVÁTH, DrSc., SlowakischeAkademie <strong>der</strong> Wissenschaftenin Bratislava (1996 – <strong>20</strong>04)• Doc. Dr. Ján CHORVÁT, CSc.,Matej‐Bel‐Universität Banská Bystrica(1994 – 1996)• Doc. Ing. Karol JELEMENSKÝ, CSc.,Fakultät für Maschinenlehre <strong>der</strong>Slowakischen technischen UniversitätBratislava (1996 – bis heute)• RNDr. Karol KAROVIČ, DrSc., SlowakischeAkademie <strong>der</strong> Wissenschaftenin Bratislava (<strong>20</strong>05)• Ing. Peter KOLLÁRIK, Botschaft <strong>der</strong>Slowakischen Republik, Wien (1993)


45Die Sitzung des Leitungsgremiums an <strong>der</strong> Technischen Universität in Košice im Dezember 1995(von links: Mag. Ingeborg Häpler, Österreichische Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften, Univ.Prof. Mikuláš Luptáčik, Technische Universität Wien, Mag. Karl Koppensteiner, BAMO – ÖADWien, Prof. Juraj Sinay, DrSc., Vize‐Rektor <strong>der</strong> Technischen Universität in Košice, Mag. GabrielKramarics, Österreichische Botschaft in Bratislava, RNDr. Henrieta Kajabová‐Seidenberg, PhD.,Assistentin des Programms in <strong>SAIA</strong>, Dr. Othmar Huber, österreichisches Bundesministeriumfür Wissenschaft und Forschung, Prof. Ing. Milan Buček, DrSc., Slowakische Botschaft in Wien,Dr. Dušan Berek, DrSc., Slowakische Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften).• PhDr. Eva KUREČKOVÁ, Sektion fürinternationale Zusammenarbeit desMinisteriums für Schulwesen <strong>der</strong>Slowakischen Republik (1996 – 1999)• Doc. PhDr. Dušan LEŠKA, PhD.,Comenius‐Universität Bratislava(<strong>20</strong>10 – <strong>20</strong>11)• Prof. PhDr. Miroslav MARCELLI, CSc.,Philosophische Fakultät <strong>der</strong>Comenius‐Universität Bratislava(<strong>20</strong>02 – <strong>20</strong>07)• Mgr. Boris MATTOŠ, PhD., Fakultätfür internationale Beziehungen <strong>der</strong>Wirtschaftsuniversität Bratislava (<strong>20</strong>12)• Doc. PhDr. Silvia MIHÁLIKOVÁ, PhD.,Comenius‐Universität Bratislava(<strong>20</strong>08 – <strong>20</strong>09)• PhDr. Mária ORAVCOVÁ, SlowakischesInstitut Wien (1996 – 1999)• Prof. Ing. Kamil RUŽIČKA, CSc.,Slowakische technische UniversitätBratislava (Jänner – April 1996)• Prof. Ing. Juraj SINAY, DrSc., TechnischeUniversität Košice (1993 – 1995)• Doc. Dr. Juraj SLABEYCIUS, CSc.,Alexan<strong>der</strong>‐Dubček‐Universität Trenčín(1997 – <strong>20</strong>00)• Mgr. Sven ŠOVČÍK, Slowakisches InstitutWien (<strong>20</strong>01)• Oľga ŠUBENÍKOVÁ, Abteilung fürinternationale Zusammenarbeit desMinisteriums für Schulwesen <strong>der</strong>Slowakischen Republik bis September1993, Beraterin des Ministers fürSchulwesen <strong>der</strong> Slowakischen RepublikAugust bis Dezember 1994 (1993 und 1994)• Ing. Tomáš VALKOVIČ, Sektionfür internationale Zusammenarbeitdes Ministeriums für Schulwesen,Wissenschaft, Forschung und Sport <strong>der</strong>Slowakischen Republik (<strong>20</strong>10 – bis heute)• Mgr. Jana VARGOVÁ, Sektion fürinternationale Zusammenarbeit desMinisteriums für Schulwesen <strong>der</strong>Slowakischen Republik (<strong>20</strong>00 – <strong>20</strong>09)• Dr. Juraj ŽÁRY, Slowakisches InstitutWienn (<strong>20</strong>00)


Die Arbeit im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Aktion</strong> zeichnet sich schon seit ihren Anfängen durch sehr freundlicheAtmosphäre und gute menschliche Beziehungen aus – Grillnachmittag bei <strong>der</strong> ehemaligenGeschäftsführerin des Programms Frau O. Šubeníková nach <strong>der</strong> Gremiumsitzung in Bratislavaam 25. 6. <strong>20</strong>10 (von links: Univ. Prof. Dr. Helmut Eberhart, Gremiumsmitglied, UniverzitätGraz; Mgr. Jana Vargová, Gremiumsmitglied, Ministerium für Schulwesen, Wissenschaft,Forschung und Sport <strong>der</strong> Slowakischen Republik; Mag. Christoph Hahn, Gremiumsmitglied,Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung; Mgr. Michal Fedák, Geschäftsführer<strong>der</strong> <strong>Aktion</strong>, <strong>SAIA</strong>; Mag. Bernhard Plunger, Vorsitzen<strong>der</strong> des Leitungsgremiums, ÖsterreichischeAkademie <strong>der</strong> Wissenschaften; Ing. Alžbeta Žirková, Buchhalterin des Programms, <strong>SAIA</strong>;Dr. Tibor Szabó, zuständiger Sachbearbeiter für die <strong>Aktion</strong> im OeAD in Wien).47

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