Volontärsbericht <strong>2013</strong>Die Sonne schien, das Fest war schnell in vollem Gange und viele, viele Besucher von gefühlt überall hervon Kanada bis China bis Australien durchstreiften das Messegeländer auf der Suche nach gratis Kostproben,Kugelschreibern und Beschäftigungen für die Kleinsten. Sonntagabend ab 18 Uhr bauten wir unsereStände auch schon wieder ab und dank der vielen Besucher mussten nun viel weniger Kisten in den Busgepackt werden.Es hat uns sehr viel Spaß gemacht, war aber auch anstrengend. Zwischendurch blieb aber auch kurz Zeitselbst einen kleinen Spaziergang zu unternehmen und sich die vielen Kernöl-, Wein-, Essens- und Infoständeanzuschauen. Am Abend nach einem gemeinsamen Essen blieb noch kurz Zeit mit einem Eis in der Handersten Eindrücke von Wien zu sammeln und wir halten fest: wir kommen auf jeden Fall noch einmal wieder!ProjekteGletscherWir vier Volos (Nina, Flo, Lucas und Luci), auch Gletschies genannt, beschäftigten uns mit der postglazialenKlimageschichte. Dabei verknüpfen wir die Klimageschichte mit der Entwicklung der Gletscher der Region,im besonderen des Schlatenkeeses (wobei sich dieses Projektziel für uns erst mit der Zeit so klar definierte).Dafür sollten wir einerseits aus der Literatur zusammentragen und andererseits detektivisch an die Sacherangehen und aufzeigen anhand welcher Indizien und Methoden man etwas über die Klimageschichte herausfindenkann. Ein Indiz sind z.B. Holzreste, die in Gletschervorfeldern gefunden werden. Diese zeigen,dass das Klima früher wärmer war und somit die Waldgrenze höher lag. So war eine unserer ersten Aufgabennach Holzresten zu suchen. Doch hier soll nun von den Highlights berichtet werden, die wir Gletschiesneben eingehender Literaturrecherche, Zusammenfassen der Literatur und Erstellung unserer Plakate erlebthaben.Treffen mit dem Berger Alois und Gletschietour zum Dorferkees und SimonykeesZiemlich am Anfang unseres Projektes trafen wir uns mit Alois Berger, einem erfahrenen Bergführer ausPrägraten, der die Berge wie seine Westentasche kennt und uns erzählen konnte, wo schon überall Holzgefunden wurde und wo die Chance am größten ist, dass wir Holz finden. Das Gletschervorfeld des Dorferkeesim Dorfertal oberhalb der Johannishütte soll sich dafür am besten eignen. Da wurde früher schon Holzaus einem Moor gezogen. Aufgrund dieser Information machten wir Gletschies uns auf zur Johannishütteum nach Holz zu suchen. Obwohl die Suche zunächst äußerst frustrierend war, wurden wir unter vollemKörpereinsatz und dank Lucis Hartnäckigkeit doch noch fündig und fanden auf einer Höhe von 2200 m in 8034
Volontärsbericht <strong>2013</strong>cm Tiefe Holz, genauer ein Aststück (16 cm lang) und viele kleine Holzstücke, das eindeutig von früherenZeiten stammen muss. Nach diesem erfolgreichen Fund und dem Rätseln welche Wälle Moränen sind undwo die wohl auf dem Luftbild zu finden sind, wanderten wir noch weiter ins Dorfertal rein, um näher an denGletscher ranzukommen. Nach einer entspannten Übernachtung und gutem Essen auf der Johannishütte,wanderten wir ins Maurertal zum Simonykees und –see immer auf der Suche nach weiteren moorigen Flächen,die wir besonden können. Da wir jedoch nicht fündig wurden, gab es noch einen Apfelstrudel auf derEssener- Rostocker-Hütte, nach dem es dann müde heimging. Am nächsten Tag präsentierten wir Flockistolz unseren Holzfund, doch leider haben wir noch nicht erfahren, wie alt das Holz wirklich ist und ob dawohl noch größere Stücke liegen könnten.Schlatenkees-TourenEines weiteren ziemlich frühen, äußerst kalten, feuchten und nebligen Morgens ging es los ins Gschlösstal.Unsere Mission an diesem Tag war, Moränen des Schaltenkeeses auf Grundlage der Dissertation von ProfessorGernot Patzelt zu identifizieren. Einige von uns, im besonderen Nina und Luci, überlebten den Tagnur eingemummelt wie im tiefsten Winter. Andere wiederum (eigentlich nur Flo) fanden diesen ersten fastschon Wintertag mit seinen bepuderten Bergspitzen so schön, dass er am liebsten gleich sein Tourensnowboardausgepackt hätte. Unsere Mission an diesem Tag erfüllten wir aber trotz Kälte erfolgreich und beimBodenprofil graben, zuschütten und anschließenden Gärtnerarbeiten wurde einem auch schnell wiederwarm, wenn auch nur für kurze Zeit. Nach einem fast Verlust unseres Spatens an eine Gletscherspalte (Flohat schlecht geworfen und Lucas genauso schlecht gefangen) und fast schon senkrechtem Aufstieg überGletscherschliff ging es auf brennenden und heißen Fußsohlen an den Abstieg und ins Venedigerhaus zueiner leckeren Dote = Torte.Um schöne Fotos zu machen brachen Lucas und Luci ein andermal zu einer weiteren Schlatenkees-Tour auf.Diesmal bei strahlendem Sonnenschein machten die Moränen gleich einen anderen Eindruck. Um einÜberblick-Bild vom ganzen Kees und Vorfeld zu bekommen stieg Lucas auf den Gegenhang durch den Ochsenwaldund bis zum Grat am Sandebentörl, wohingegen Luci die normale Gletscherlehrwegroute wählte.Treffen mit PatzeltUm unsere identifizierten Moränen im Vorfeld des Schlatenkeeses gesichert in ein Luftbild eintragen zukönnen, bekamen wir die Möglichkeit, uns mit Professor Gernot Patzelt zu treffen. Auf unser Luftbild, in daswir vorläufig schon Moränen eingezeichnet hatten, war der äußerst sympathische Professor etwas neidisch,weil er so etwas für seine Dissertation früher auch gerne gehabt hätte. Das Detailwissen über das Schlatenkeesvon Gernot Patzelt beeindruckte uns. Außerdem konnte der Professor mit sicherem Blick alle Moränenund Moränenreste erkennen und uns jene einzeichnen, die noch nicht stimmten oder die uns noch nichtaufgefallen waren.Projekt BiodiversitätDie Gruppe die sich mit dem Biodiversitätsprojekt beschäftigte bestand aus vier Personen Ulrike, Steffi,Jonas und Birgit, liebevoll auch die 'Blumenkinder' genannt.Unsere Aufgabe bestand darin, einen Exkursionsführer von Dorfer-, Ködnitz- und Teischnitztal zu verfassen.Da es für uns wichtig war, einen Rahmen für das Projekt zu stecken, legten wir unsere Schwerpunkte aufdie botanischen und geologischen Besonderheiten, welche in besagten Tälern zu finden waren. ZoologischeBesonderheiten, die es dort zweifellos gibt, wurden (auch aufgrund unserer mangelnden Kompetenzen) nurwenig beachtet.35