nachweisen, ein weites wortwörtlich gleiches Rezept (gleichschwer Butter,Zucker, Mehl, Mandeln - Gitter) stammt von 1697. Von einer Erfindung JohannConrad Vogels, der erst 1822 nach Linz gekommen ist, kann daher keine Redesein. In den beiden Quellen, ein Kochbuch unbekannter Herkunft liegt in Wien,das zweite stammt aus Mühldorf am Inn, wird keine Eizugabe genannt.In alten Wiener Kochbüchern gibt es jedoch Rezepte für die Linzer Torte, denenhartgekochte Eidotter als Zutat vorgeschrieben werden. Dort wird die Torte mitder französischen Bezeichnung: Gâteau à la Madelaine versehen, alsoMagdalenenkuchen genannt. Sie wird doch nicht aus Frankreich gekommensein? Die Geschichte mit den hartgekochten Eidottern hat eine besondereBewandtnis: die Winzer verwendeten und z.T. verwenden sie noch heute Eiklarzum Klären des Weins. Aus den Mittelmeerländern ist bekannt, dass dieübriggebliebenen vielen Dotter den Nonnenklöstern geschenkt wurden, wo siedann von den Nonnen wegen des schnellen Verderbens sofort gekocht werdenmussten und anschließend zur Bereitung von Speisen verwendet wurden. Eswäre also möglich, dass diese Rezepte durch Nonnen nach Österreich gebrachtworden sind. Ich bitte nun die Damen, mir nach Möglichkeit noch andereRezepte mit Zugabe von hartgekochten Dottern mitzuteilen.Kaum war mein Linzer-Torten-Buch erschienen, wurde ich aus Wienaufgegordert am "Historischen Wien Lexikon" mitzuarbeiten und dieKulturgeschichte der wichtigsten Wiener Speisen zu behandeln.Dort konnte ich dann auch so manche Erfindungsgeschichten als Märchenentlarven: Das Wiener Schnitzel hat mit Mailand und Radetzky nichts zu tun,und der Kaiserschmarren stand schon auf einer Wiener Speisekarte, als esnoch keinen Kaiser Franz Joseph und seine Sissi gab. Die Ischler mögen mirdiese Wahrheit verzeihen.Ganz dringend suche ich Fotos von der Herstellung des Prügelkrapfens. Bittenicht mit dem Schnürkrapfen zu verwechseln. Der Prügelkrapfen wird imGegensatz zum Schnürkrapfen nicht im heißen Fett ausgebacken, die Masseoder der Teig wird über einen konischen Holzprügel schichtweise gegeben,während der Prügel über offenen Feuer gedreht wird.Außerdem suche ich die Erwähnung der Burenwurst von 1899, dem Beginn desBurenkrieges, von dem man bisher angenommen hat, die Wurst habe vondiesem ihren Namen. Es handelt sich jedoch um eine "Bauern"wurst slawischerHerkunft, die bereits in der K.u.K. Armee zur Mannschaftsverpflegung gehörthaben soll.Mit diesen wenigen Beispielen wollte ich Ihnen, verehrte Damen, zeigen, wievielGeschichte auch hinter unseren Speisen steckt. Ich wünsche mir, dass Sie nun"anbeißen" und mir Hinweise auf alte Kochbücher, Speisekarten, Schilderungvon Festmählern aus oder in Österreich und ganz Europa, einschließlichjüdischer Kochbücher, geben werden, seien die Werke gedruckt oderhandgeschrieben. Mit dem Lesen habe ich keine Schwierigkeiten. Vielleichtkennen Sie Kochbuchsammlungen oder -sammler. Ich möchte die eher nichterwerben, sondern nur einsehen. Ich danke Ihnnen, dass Sie diesen Artikelgelesen haben, aber noch mehr im Voraus, dass Sie darauf reagieren werden.Eine Postkarte oder ein Anruf genügt fürs Erste.Meine Anschrift: Dr. Liselotte Schlager, Archivarin i.P., Haid, Burnerweg 10,4209 Engerwitzdorf, Tel. und FAX: 07235/6314910Liselotte Schlager
BERICHTEEin Benefiz-Heimatabend für einen Therapiehundfür IsabellaGoldhauben- und Kopftuchgruppe HelfenbergUnter dem Motto „ D` Freid, die man schenkt, kommt ins eigne Herz zruck! “veranstalteten wir mit dem Sprecher Dr. Franz Gumpenberger,verschiedenen Gesangs- und Musikgruppen einen Benefiz-Heimatabend.Alle Mitwirkenden stellten sich kostenlos zur Verfügung. Zweck war dieFinanzierung eines Therapiehundes für Isabella.Isabella war vor vier Jahren eine hübsche und kluge 15jährige Gymnasiastin,die mit ihrem Fahrrad am ersten Tag ihres Ferialjobs im Freibad Helfenberg zurArbeit fahren wollte. Durch einen tragischen Unfall veränderte sich ihr Lebenschlagartig.Sie erlitt eine schwere offene Schädelfraktur. Nach einer ersten stundenlangenOperation lag Isabella sechs Monate im Koma. Während dieser Zeit wurde sienoch 12 mal am Kopf und Gehirn operiert. Der rechte Gehirnhälfte musstewegen der starken Zerstörung abgesaugt werden.Isabella blieb halbseitig gelähmt und konnte weder sprechen noch essen.Doch die Eltern gaben nicht auf. Die Mutter gab ihre Arbeit auf und betreuteIsabella rund um die Uhr in einem REHA Zentrum.Nach vielen weiteren Operationen, Krankenhausaufenthalten und Therapienkann Isabella jetzt wieder sprechen, selbständig essen und ein paar Schrittegehen, ansonsten ist sie auf den Rollstuhl angewiesen.Sie liest sehr gerne, vergisst es aber gleich wieder, denn ein großes Problem istihr eingeschränktes Kurz- und Langzeitgedächtnis.Für weitere Fortschritte wurde den Eltern nun ein Therapiehund empfohlen.Ein Therapiehund kann bis zu 50 Befehle erlernen, die genau auf dieBedürfnisse von Isabella und Ihren Beeinträchtigungen abgestimmt werden, erist geeignet bevorstehende Epilepsiekrämpfe rechtzeitig zu erkennen und Hilfezu holen.Er ist Hilfe bei Orientierungslosigkeit und kann Isabella helfen, ihr Kurz- undLangzeitgedächtnis zu trainieren.Aus Erfahrung weiß man, dass Patienten durch einen Therapiehund selbstbewussterund selbständiger werden, in Therapiestunden mit dem Hund viellernen und in Ruhezeiten einen Freund haben. Der Hund kann Freund, Partnerund Helfer fürs Leben werden.Die Ausbildung eines Therapiehundes dauert ca. ein halbes Jahr und endet miteiner 14 tägigen Einschulung der Patientin mit ihren Angehörigen.Der Therapiehund kostet inklusive Einschulung rund € 10.000.--.Viele Helfenberger haben dazu beigetragen, diesen Betrag aufzubringen.Vor allem unser Gastwirt Haudum hat uns Goldhauben- und Kopftuchfrauensehr geholfen. Er stellte uns seine Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung undunterstützte uns bei Werbung und Abwicklung.11