Bericht des Wiener Kontrollamtes - Kontrollamt der Stadt Wien

- 72 -
Stellungnahme der Magistratsabteilung 44:
Die verschiedenartigen Materiallagerungen in den Gasmesserräumen
des Einsiedlerbades und des Apostelbades wurden umgehend
entfernt.
8.2.8 Das Kontrollamt gewann im Zusammenhang mit den angeführten Wahrnehmungen
den Eindruck, dass die Mängel neben der Vernachlässigung der Pflichten der
Badebetriebsmeister und der Betriebsleiter vor allem auf die knappen Raumressourcen
vorwiegend in den betrieblich genutzten Bereichen zurückzuführen waren. Zum Teil
wurden vorhandene Arbeitsräume, Garderoberäume, Verkehrsflächen und Fluchtwege
teils unter Inkaufnahme nicht unerheblicher Brandgefahr oder einer Verschlechterung
der Arbeitsbedingungen für Lagerzwecke umfunktioniert. So war z.B. im Zeitpunkt der
Begehung ein Teilbereich des nur 1,20 m breiten Beckenumganges im Keller des Hallenbades
Simmering als Bügelraum eingerichtet worden. Ein weiteres Problem stellten
die langen Lieferintervalle von Materialien und Chemikalien dar, was dazu führte, dass
eine größere Lagerkapazität gebraucht wurde.
Wenngleich die Schaffung von Lagerräumen unter Verwendung von leichten Gitterkonstruktionen
den Gesichtspunkten der Sparsamkeit gerecht wurde, kam das Kontrollamt
nicht umhin, mit allem Nachdruck darauf hinzuweisen, dass Lagerräume für brennbare
Flüssigkeiten oder leicht brennbare Materialien in Mengen, die über den täglichen Be-
darf hinausgehen, u.a. einen entsprechenden Brandschutz aller umgebenden Bauteile
erfordern und Gitterkonstruktionen diese Qualifikation auf keinen Fall besitzen. Es
wurde daher empfohlen, auch in diesem Bereich Maßnahmen zur Sanierung der aufgezeigten
Mängel zu setzen.
Stellungnahme der Magistratsabteilung 44:
Hinsichtlich widmungsfremd genutzter Räumlichkeiten weist die
Magistratsabteilung 44 darauf hin, dass seit der Errichtung der
Bäder durch zusätzliche gesetzliche Vorschriften (z.B. Arbeitnehmerschutz)
die vorhandenen Raumkapazitäten oftmals nicht mehr
ausreichen.