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Bericht des Wiener Kontrollamtes - Kontrollamt der Stadt Wien

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- 49 -<br />

aus dem Jahr 1989 wurde eine Einwirkdauer bei allen Auslässen von einer Minute bei<br />

60° C angeben. Im so genannten "Steckbrief Legionärskrankheit" - einer Zusammenarbeit<br />

<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums für Soziale Sicherheit und Generationen mit <strong>der</strong> Magistratsabteilung<br />

15 aus dem Jahr 2001 - werden 70° C in <strong>der</strong> Anlage (Boiler, Zirkulation)<br />

und eine Einwirkdauer von einer Minute bei mehr als 65° C bei allen Auslässen genannt;<br />

eine Publikation <strong>der</strong> Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit<br />

GmbH (AGES) und <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums für Gesundheit und Frauen (bmgf)<br />

über Prävention <strong>der</strong> reiseassoziierten Legionärskrankheit aus dem Jahr 2005 gibt für<br />

das Spülen <strong>der</strong> Entnahmestellen fünf Minuten bei 65° C o<strong>der</strong> drei Minuten bei 70° C an.<br />

Diese Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Empfehlungen in den letzten Jahren - höhere Temperaturen, längere<br />

Einwirkzeiten - ist insofern bedeutend, als <strong>der</strong> maximal erreichbaren Temperatur<br />

bei vielen Anlagen technische Grenzen gesetzt sind. So lässt sich einerseits zwar eine<br />

ausreichend hohe Temperatur in Boilern erreichen, auf Grund von Wärmeverlusten ist<br />

dies jedoch nicht bei allen Entnahmestellen <strong>der</strong> Fall. Weiters berichteten die Vertreter<br />

<strong>der</strong> Magistratsabteilung 44 über das Phänomen <strong>der</strong> so genannten "Zinkumwandlung"<br />

bei verzinkten Eisenrohren über 60° C Wassertemperatur, bei <strong>der</strong> es zu einer Umkehr<br />

<strong>der</strong> Potenzialdifferenz zwischen Eisen und Zink käme. Dabei würde das Zink abblättern<br />

und das Eisen korrodieren. Die aktuellen Vorgaben für die thermische Sanierung würden<br />

die Betreiber von Warmwasseranlagen, selbst bei gewissenhafter Vorgangsweise,<br />

häufig vor technisch unlösbare Probleme stellen.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Magistratsabteilung 44 wird zur Reduzierung <strong>der</strong> Keimzahlen primär das<br />

thermische Verfahren angewandt. Trotz <strong>der</strong> vermeintlichen Gefahr von Leitungsschäden<br />

auf Grund <strong>des</strong> vorhin erwähnten Phänomens <strong>der</strong> Zinkumwandlung sei die Anwendung<br />

dieses Verfahrens lt. Auskunft <strong>der</strong> Abteilung vor allem <strong>des</strong>halb möglich, weil ein<br />

großer Anteil <strong>der</strong> Warmwasseraufbereitungsanlagen über ältere Rohrleitungen verfügt.<br />

Angeblich waren verzinkte Rohre früher qualitativ hochwertiger, weshalb ihnen hohe<br />

Wassertemperaturen im Gegensatz zu neueren Rohren nicht schaden würden. Korrosionsschäden<br />

auf Grund <strong>des</strong> Effekts <strong>der</strong> Zinkumwandlung wurden im Bereich <strong>der</strong> Magistratsabteilung<br />

44 bisher noch nicht beobachtet.

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