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Der mobile Nutzungskontext - Multiscreen Experience Design

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108 4 _ NUTZUNGSKONTEXT – 4.4 | <strong>Der</strong> <strong>mobile</strong> <strong>Nutzungskontext</strong>109Screen vs. Information vs. <strong>Nutzungskontext</strong>Abhängig vom <strong>Nutzungskontext</strong> und der jeweiligen Situation sind für den Userunterschiedliche Informationen relevant. Wenn man den <strong>Nutzungskontext</strong> unddas Gerät versteht, kann man auf diese unterschiedlichen Nutzerbedürfnissegezielt eingehen. Die (Desktop-)Website eines Events kann schöne Fotos, großeVideos, alle Künstler und den Veranstaltungsplan zeigen. Vor Ort – ausgestattetmit einem Smartphone – stehen voraussichtlich andere, zum Beispiel ortsbezogeneInformationen im Fokus, so die Frage, wie man vom Bahnhof zum Veranstaltungsortkommt.Bald werden wir Computertechnologien sehen, die automatisch auf den <strong>Nutzungskontext</strong>eingehen und reagieren können. Gartner benutzt in seiner Studieaus dem Jahr 2009 die Begriffe »context-aware computing« und »situation-awarefunctions«.Dabei werden gezielt und bewusst Informationen über den Nutzer und den <strong>Nutzungskontext</strong>berücksichtigt, um die Informations- und Interaktionsqualität zuverbessern. »Context-enriched services« nutzen diese Informationen über Position,äußere Einflüsse und soziales Umfeld, um die unmittelbaren Bedürfnissedes Nutzers zu antizipieren und ihm passende, situationsbezogene und nützlicheFunktionen zu bieten (Gartner, 2009).4.4 | <strong>Der</strong> <strong>mobile</strong> <strong>Nutzungskontext</strong>Unterschied von stationär und mobilMan muss unterscheiden zwischen einer <strong>mobile</strong>n Situation (→ vgl. Kapitel 4.2.2),in den meisten Fällen wird man unterwegs sein, und einer stationären Situation,in der ein <strong>mobile</strong>s Endgerät genutzt wird – Beispiele hierfür sind das Lesenam Tablet zu Hause auf dem Sofa oder die Verwendung des Barcode-Scannersauf dem Smartphone beim Einkaufen im Laden. In beiden Fällen werden <strong>mobile</strong>Endgeräte genutzt. Es handelt sich jeweils um einen <strong>mobile</strong>n <strong>Nutzungskontext</strong>.Das Verhalten hinsichtlich der <strong>mobile</strong>ne Informationsaufnahme hat sich verändert.Mobil ist (jetzt) überall (Google, 2011). Das Handy oder Smartphone istimmer dabei. Ein Smartphone-Besitzer ist potenziell immer und überall online(always-on und instant-on). → vgl. Nutzertyp Smart-Native (in 3.5.14) und GlossarAuch wenn ein Tablet häufig innerhalb eines stationären WLAN-Netzwerksbenutzt wird, handelt es sich um ein <strong>mobile</strong>s Gerät. Bei der Benutzung eines<strong>mobile</strong>n Endgeräts auf der Toilette (stationäre Situation) befindet man sich zwarnicht in einer <strong>mobile</strong>n Situation und man ist (hoffentlich) auch nicht in Eile, aberes handelt sich dennoch um einen <strong>mobile</strong>n <strong>Nutzungskontext</strong>.Mobile Anwender haben andere Bedürfnisse und Erwartungen an ein Produktoder einen Service als Anwender von stationären Geräten (TV oder Desktop-PC).Nehmen wir das Beispiel einer Website über aktuelle Kinofilme: Am Desktop wollendie User vermutlich Trailer anschauen und sich über Details zum Film unddessen Produktion informieren (Darsteller, Regisseur, Crew, Drehorte etc.). Möglicherweisesind sogar interaktive Specials oder Gewinnspiele interessant. Am<strong>mobile</strong>n Endgerät – vor allem unterwegs – interessieren sich die Besucher derWebsite vermutlich eher für eine kompakte Filmübersicht, Hitlisten, nahegelegeneKinos und dafür wann welcher Film wo zu sehen ist.<strong>Nutzungskontext</strong>e sind vielfältig und unterschiedlich. <strong>Der</strong> <strong>mobile</strong> <strong>Nutzungskontext</strong>(nicht zu verwechseln mit einer <strong>mobile</strong>n Situation) ist im Grunde unvorhersehbarund berührt alle Parameter.Immer und überallIn einem <strong>mobile</strong>n <strong>Nutzungskontext</strong> befindet man sich immer dann, wenn ein<strong>mobile</strong>s Endgerät benutzt wird. → vgl. 2.3.1 Mobiles EndgerätEr kann überall auftreten: Das iPad wird als Kochbuchersatz in der Küchegenutzt, das Smartphone ist auf der Couch während des Fernsehens quasi ständigparat, am Flughafen oder in einer Warteschlange hat man auch immer seinMobil telefon griffbereit und selbst die Handynutzung während des Radfahrenswurde schon beobachtet. Ein <strong>mobile</strong>s Endgerät kann auch als Schnittstelle zumAuto-Interface genutzt werden.

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