04.12.2012 Aufrufe

Integriertes Entwicklungskonzept Lahnpark - ASV-Lahnau

Integriertes Entwicklungskonzept Lahnpark - ASV-Lahnau

Integriertes Entwicklungskonzept Lahnpark - ASV-Lahnau

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Integriertes</strong><br />

<strong>Entwicklungskonzept</strong><br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Textteil<br />

Erleben Lernen Verstehen


Inhaltsverzeichnis<br />

Impressum<br />

1. Einleitung 1<br />

2. Auftragsbeschreibung 2<br />

3. Ausgangslage 3<br />

4. Zielsetzung 4<br />

5. Grundlagen und Herangehensweise 6<br />

6. Beteiligungsprozess 8<br />

7. Situationsanalyse 9<br />

7.1 Definition des Lahntales 9<br />

7.2 Genese des Lahntales 13<br />

7.3 Zielgruppenanalyse 22<br />

7.3.1 Benennung der Zielgruppen 22<br />

7.3.2 Zielgruppe Anwohner 23<br />

7.3.3 Besucher aus der direkten Umgebung („Naherholung“) 23<br />

7.3.4. Regionalpublikum, Tagespublikum 23<br />

7.3.5 Touristen 24<br />

7.3.6 Thematische Zielgruppen 24<br />

7.3.7 Konsequenzen 24<br />

7.4 Vorhandene Stärken – vorhandene Schwächen 25<br />

7.5 Konsequenzen der Situationsanalyse 25<br />

8. Benennung bestehender und neuer Potentiale 29<br />

8.1 Das Lahntal 29<br />

8.1.1 Bestehende Potentiale 29<br />

8.1.2 Verlorene Potentiale 29<br />

8.1.3 Neue Potentiale 30<br />

8.2 Die einzelnen Kommunen 31<br />

8.2.1 Wetzlar 31<br />

8.2.2 <strong>Lahnau</strong> 32<br />

8.2.3 Heuchelheim 33<br />

8.2.4 Gießen 33<br />

8.3 Zusammenfassung 34<br />

9. Alleinstellungsmerkmale 35<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen


10. Leitbild 37<br />

10.1 Bisheriges Leitbild 37<br />

10.2 Erweitertes Leitbild 37<br />

10.2.1 Erweitertes Leitbild: Themenbereich Natur 39<br />

10.2.2 Erweitertes Leitbild: Themenbereich Edutainment 39<br />

10.2.3 Erweitertes Leitbild: Themenbereich Kulturgeschichte 40<br />

10.2.4 Erweitertes Leitbild: Themenbereiche Sport, Naherholung 41<br />

10.3 Slogan 42<br />

10.3.1 Einzelslogan für <strong>Lahnau</strong> 45<br />

10.3.2 Einzelslogan für Heuchelheim 45<br />

10.3.3 Einzelslogan für Wettenberg 45<br />

10.3.4 Einzelslogan für Biebertal 45<br />

10.3.5 Die touristische Einheit des Gleiberger Landes 46<br />

11. Erläuterung der Planungskonzeption 47<br />

11.1 Planungsrechtliche Einordnung 48<br />

12. Maßnahmenplanung und Definition der Projekte 49<br />

12.1 Panoramawege 54<br />

12.1.1 Panoramaweg Garbenheimer Feld 54<br />

12.1.2 Panoramaweg Simberg 54<br />

12.1.3 Rundweg Naunheimer Mühle 54<br />

12.1.4 Panoramaweg Römerforum 55<br />

12.1.5 Panoramaweg Schleuse Dorlar 55<br />

12.1.6 Panoramaweg Königstuhl 55<br />

12.1.7 Panoramaweg „Die Kahn“ 56<br />

12.2 Erkenntnistouren / Erkenntnisorte 56<br />

12.3 Wetzlar 57<br />

12.3.1 Wetzlar – Erkenntnisort „Augenblicke“ 57<br />

12.3.2 Wetzlar – Erkenntnisort „Augenmerk“ 57<br />

12.3.3 Wetzlar – Erkenntnistour „Optik und Natur“ 58<br />

12.3.4 Wetzlar – Erkenntnistour „Geopunkt Simberg“ 58<br />

12.3.5 Wetzlar – Erkenntnisort „Geopunkt Garbenheimer Warte“ 58<br />

12.3.6 Wetzlar – Erkenntnistour „Lahntal“ 58<br />

12.3.7 Wetzlar – Erkenntnisort „Via Aura“ 59<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen


12.3.8 Wetzlar – „Sport- und Freizeitzentrum Naunheimer Bogen“ 59<br />

12.4 <strong>Lahnau</strong> 61<br />

12.4.1 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnistour „Via Romanus“ 61<br />

12.4.2 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnisort „Römerforum“ 61<br />

12.4.3 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnisort „Porta Germanica“ 61<br />

12.4.4 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnisort „Römisches Marschlager“ 62<br />

12.4.5 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnistour „Via Germanus“ 62<br />

12.4.6 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnistour „Landwirtschaft im Wandel der Zeit“ 62<br />

12.4.7 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnistour „Via Aqua“ 63<br />

12.4.8 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnisort „Hessenpfeiler“ 63<br />

12.5 Heuchelheim 65<br />

12.5.1 <strong>Lahnau</strong>/Heuchelheim – Erkenntnistour „Via Silva“ 65<br />

12.5.2 Heuchelheim – Erkenntnistour „Via Aves“ 65<br />

12.5.3 Heuchelheim – Beobachtungspunkt „NSG <strong>Lahnau</strong>e“ 65<br />

12.5.4 Heuchelheim – Erkenntnisort „Nachwachsende Rohstoffe“ 65<br />

12.5.5 Heuchelheim – Erkenntnistour „Liebigs Deich“ 66<br />

12.5.6 Heuchelheim – Erkenntnistour „Natur und Zahl“ 66<br />

12.5.7 Heuchelheim – Informationszentrum „<strong>Lahnpark</strong> Haus“ 66<br />

12.5.8 Heuchelheim – Erkenntnisort/Veranstaltungsort<br />

„Sternschanze“ 66<br />

12.5.9 Heuchelheim – Landschaftspflege durch Heckrindbeweidung<br />

im Bereich ´Die Kahn´- Ansiedlungen von Fauna 67<br />

12.6 Gießen 70<br />

12.6.1 Gießen – Erkenntnistour „Mathematik und Alltag“ 70<br />

12.6.2 Gießen – Erkenntnistour „Röntgenweg“ 70<br />

12.6.3 Gießen – Erkenntnisort „Conrad Röntgen“ 70<br />

12.7 Sport- und Freizeitzentrum <strong>Lahnpark</strong>-Seen 72<br />

12.8 Sport- und Freizeitzentrum Naunheimer Bogen 72<br />

12.9 Weg ins Garbenheimer Feld 73<br />

12.10 Brücke Wieseckmündung 73<br />

12.11 Bootstourismus auf der Lahn und Erläuterung Einzelprojekt<br />

“Bootsfahrt Wetzlar - Dorlar” 74<br />

12.12 Umverlegung und Erweiterung Anlegestelle Dorlar 75<br />

12.13 Weitere Maßnahmen 76<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen


12.13.1 Brücken über die Lahn 76<br />

12.13.2 Aufwertung bestehender Parkplätze 78<br />

12.13.3 Übergänge über die Landesstraße 79<br />

12.13.4 Lärmschutzmaßnahmen im Lahntal 81<br />

12.13.5 Freistellung der Uferbereiche an bestehenden Wegen 82<br />

12.13.6 Potentielle Flächen für Renaturierungen und<br />

edukativen Natur- und Landschaftsschutz 83<br />

12.13.7 Anlegestellen 84<br />

12.13.8 Städtebauliche Maßnahmen 84<br />

12.13.9 Südwestliche Anbindung des <strong>Lahnpark</strong>s<br />

mit der Stadt Gießen 85<br />

12.13.10 Neue Medien, Infospots - Geocaching und GPS 87<br />

12.14 Veranstaltungsvorschläge 87<br />

13. Gezielte Vernetzungen in die Region 91<br />

13.1 Vernetzung zu den teilnehmenden Kommunen 91<br />

13.1.1 Heuchelheim 91<br />

13.1.2 Gießen 91<br />

13.1.3 Gießener Land 92<br />

13.1.4 <strong>Lahnau</strong> 92<br />

13.1.5 Wetzlar 92<br />

13.1.6 Gleiberger Land 93<br />

13.2. Vernetzungen in die Regionen 93<br />

13.2.1 Lahntal-Tourismus 93<br />

13.2.2 Mittelhessen 93<br />

13.2.3 Geopark Westerwald-Lahn-Taunus 94<br />

14. Chancen und Risiken des Konzeptes 95<br />

14.1 Verhaltensprognosen nach Zielgruppen 95<br />

14.2 Touristischer Wert 96<br />

14.3 Naherholungswert 97<br />

14.4 Kommunikativer Wert 97<br />

14.5 Elemente der Wirtschaftsförderung 98<br />

14.6 Imagewert 98<br />

14.7 Naturschutz, Landschaftsschutz 98<br />

14.8 Politische Einordnung 99<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen


15. Handlungsempfehlungen und strategische Initiativen -<br />

Marketing für den <strong>Lahnpark</strong> 101<br />

15.1 Aktueller Stand 101<br />

15.1.1 Namen 101<br />

15.1.2 Signet 102<br />

15.1.3 Slogan 102<br />

15.1.4 Auftritt der <strong>Lahnpark</strong> GmbH 102<br />

15.1.5 Auftritt des <strong>Lahnpark</strong>s 103<br />

15.1.5.1 Gründung des <strong>Lahnpark</strong>s 103<br />

15.1.5.2 Internet-Auftritt des <strong>Lahnpark</strong>s 104<br />

15.1.5.3 Printmedien des <strong>Lahnpark</strong>s 104<br />

15.1.5.4 Gütezeichen <strong>Lahnpark</strong> 105<br />

15.1.5.5 Zielgruppe Anwohner 106<br />

15.1.5.6 Zielgruppe Regionalpublikum, Touristen 106<br />

15.1.5.7 Sympathieträger für den <strong>Lahnpark</strong> 106<br />

15.1.5.8 Weitergehende Maßnahmen 107<br />

15.2 Gemeinsame Ausschilderungen, Wegezeichnungen,<br />

gemeinsame Bauschilder 107<br />

15.2.1 Ausschilderungen 107<br />

15.2.2 Beschilderungen entlang der Lahn 108<br />

16. Empfehlungen zum weiteren Vorgehen 109<br />

16.1 Empfehlungen organisatorischer Art 109<br />

16.2 Empfehlungen zur konkreten Umsetzung der geplanten Maßnahmen 110<br />

17. Zusammenfassung 113<br />

18. Bildernachweis, Quellenangaben und Nennung verwendeter Grundlagen 114<br />

Anlage 1:<br />

Maßnahmenkatalog<br />

Anlage 2:<br />

Karten und Pläne<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen


Impressum<br />

Auftraggeber:<br />

<strong>Lahnpark</strong> GmbH<br />

Ernst-Leitz-Str. 30<br />

35578 Wetzlar<br />

Ersteller:<br />

Die Aufgabe eines <strong>Entwicklungskonzept</strong>es erfordert, um erfolgreich zu sein und von der<br />

Bevölkerung in der Umsetzung angenommen zu werden, eine breite Basis. Um diese Basis<br />

mit Fachwissen und einer Vielzahl an kreativen Ideen erarbeiten zu können haben wir ein Team<br />

von Fachleuten um unser Büro für Garten- und Landschaftsarchitektur gebildet.<br />

Die Partner im Team sind im einzelnen:<br />

... für die klassischen Themen der Objektplanung in der Garten- und Landschaftsarchitektur:<br />

Hanke.Kappes+Kollegen GmbH<br />

Eschborner Str. 30<br />

65843 Sulzbach (Ts.)<br />

www.hankekappesundkollegen.de<br />

Das Büro Hanke.Kappes + Kollegen GmbH übernahm die Projektfederführung und zeichnete<br />

sich als Ansprechpartner für den Auftraggeber verantwortlich. In den jeweiligen thematischen<br />

Schwerpunkten übernahmen die jeweiligen Partner die Konzeptverantwortung.<br />

...für touristische Aspekte, kulturgeschichtliche Entwicklung und Ausstellungsmanagement:<br />

Terra Incognita e.V.<br />

Am Bergschlag 7<br />

61462 Königstein im Taunus<br />

www.terra-incognita-institut.de<br />

...für Stadtplanung und Architektur:<br />

dreysse•architekten<br />

Bürogemeinschaft ABS<br />

Martin-May-Straße 7<br />

60594 Frankfurt am Main<br />

www.dreysse-architekten.de<br />

...für das weite Feld der Landschaftsplanung und Ökologie sowie Bestandserfassung:<br />

Förderung:<br />

und<br />

Planungsbüro Landschaft - Stadt - Ökologie Dr.<br />

Fritz & Partner<br />

Arndtstraße 36<br />

64297 Darmstadt-Eberstadt<br />

www.oekoplanwelt.de<br />

ecoplan-Team<br />

Günter Gillen<br />

Breubergstraße 11<br />

64823 Groß-Umstadt<br />

www.ecoplan-team.de<br />

Der Bearbeitungszeitraum: Januar bis Oktober 2010.<br />

Impressum<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen


1. Einleitung<br />

Das vorliegende Dokument fasst die Arbeit am „Integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />

<strong>Lahnpark</strong>“ zusammen. Es beschreibt die Vorgehensweise, die Zielsetzungen und<br />

Leitbilder, die Beteiligungsprozesse und die erarbeiteten Inhalte.<br />

Die textlichen Erläuterungen werden veranschaulicht durch Karten sowie Bestands- und<br />

Beispielbilder.<br />

Als erste Anlage finden sich 32 Maßnahmen zur Umsetzung als detaillierte<br />

Erläuterungsberichte. Auch diese Berichte sind durch Karten, Bestandsfotos und<br />

Beispielbilder erläutert.<br />

Einen zweiten Teil stellt der Planteil dar. Hier finden sich folgende Pläne im Maßstab<br />

1:10.000 mit erläuternden Logos und Legende:<br />

• Bestandsplan <strong>Lahnpark</strong> Infrastruktur<br />

• Bestandsplan <strong>Lahnpark</strong> Schutzgüter<br />

• Plan Konzeption „<strong>Integriertes</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong>“<br />

• Plan Themenkarten „<strong>Integriertes</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong>“<br />

Über den Zeitraum von Januar bis Oktober 2010 ist somit ein umfangreiches, detailliertes<br />

und fundiertes Werk mit sehr konkreten Aussagen und Empfehlungen entstanden.<br />

Während des Arbeitsprozesses hat sich über die Zeit eine Schwerpunktverlagerung<br />

bei der Herausarbeitung der Themenschwerpunkte gegenüber dem Wissens- und<br />

Kenntnisstand zu Beginn der Erarbeitung ergeben. Die Themen Landschaft und<br />

Tourismus (mit verwandten Nebenthemen) stellten sich als vordringlich heraus. Das<br />

Thema Naturschutz ist weitgehend im Planungsgebiet besetzt, zahlreiche abgestimmte<br />

Planungen liegen vor. Deshalb konnte in unseren Reihen die fachliche Betreuung und<br />

Ergänzung etwas kompakter ausfallen. Wir sehen jedoch im weiteren Verlauf für jede<br />

einzelne Maßnahme einen sehr hohen fachlichen Bedarf an Leistungen aus dem Gebiet<br />

der Landschaftsplanung und Ökologie. Hierzu wird die fachliche Einschätzung von den in<br />

die Planung eingebundenen Büros „Planungsbüro Landschaft - Stadt - Ökologie Dr. Fritz<br />

& Partner“ und „ecoplan-Team“ wichtig. Ähnlich verhält es sich mit der städtebaulicharchitektonischen<br />

Betrachtung. Die Kanten des <strong>Lahnpark</strong>s, die Übergänge von Landschaft<br />

zu bebauten Flächen aber auch die Ausgestaltung von Bauwerken wird in der weiteren<br />

Umsetzungsphase des Gesamtprojektes eine hohe Bedeutung erfahren. Hier wird das<br />

Team vom Planungsbüro „dreysse•architekten“ in die Vertiefung mit einsteigen.<br />

Einleitung<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

1


2. Auftragsbeschreibung<br />

Die Auftragsbeschreibung zum „Integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong>“ war sehr<br />

umfänglich und detailliert ausgearbeitet. Sie umfasste jedoch im wesentlichen die<br />

folgenden Punkte:<br />

• Zusammenstellen und Auswerten der Planungsgrundlagen<br />

• Erstellen einer Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken-Analyse für den<br />

Untersuchungsraum<br />

• Leitbilderarbeitung<br />

• Erarbeiten von Rahmen- und Handlungskonzepte<br />

• Erarbeiten eines integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong>s mit Darstellung von Handlungs-<br />

und Maßnahmenschwerpunkten<br />

• Ausarbeitung konkreter Maßnahmen (baulich-gestalterische Maßnahmen und<br />

Landschaftsinszenierungsmaßnahmen)<br />

Als Weiterführung der Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2007 sollte mit der Konzeption ein<br />

Leitbild für den Landschaftsraum <strong>Lahnau</strong>e zur Ableitung von Zielen und Maßnahme sowie<br />

aus Identifikations- und Marketinggründen entwickelt werden. Aufeinander abgestimmte<br />

Entwicklungsziele und ein Handlungskonzept für die drei in der Machbarkeitsstudie<br />

identifizierten Handlungsfelder „Naturschutz und Landwirtschaft“, „Erholung und Freizeit,<br />

Tourismus“ sowie „Siedlungsentwicklung, Infrastrukturmaßnahmen“ sollten erarbeitet<br />

werden. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Identifizierung konkreter Maßnahmen und<br />

Projekte. Diese sollten hinsichtlich einer Umsetzung beschrieben werden.<br />

Das Planungsgebiet hat eine Gebietsgröße von ca. 12,9 km² (Kerngebiet). In der<br />

Ausschreibung wurde der integrative Ansatz stark berücksichtigt. So waren zahlreiche<br />

Gespräche (Interviews) mit lokalen Akteuren, Verbänden und Institutionen zu führen.<br />

Auf zwei Workshops wurde der jeweilige Planungsstand präsentiert, Themen bearbeitet<br />

und diskutiert. Der intensive fachliche Austausch mit der Auftraggeberschaft erfolgte<br />

über den „Arbeitskreis <strong>Lahnpark</strong>“ in regelmäßigen Arbeits- und Abstimmungssitzungen<br />

sowie durch zwei Aufsichtsratsitzungen mit der <strong>Lahnpark</strong> GmbH.<br />

Auftragsbeschreibung<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

2


3. Ausgangslage<br />

<strong>Lahnpark</strong> – ein Park an der Lahn. So fingen wir an.<br />

Beispiele für neue Parklandschaften mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten<br />

gibt es in Deutschland und Europa viele. Nach der Wiedervereinigung und den Umbrüchen<br />

in der Schwerindustrie, dem Rückbau von innerstädtischen Industrieanlagen und dem<br />

Rückbau von Tagebauflächen entstanden viele neue Grünflächen und Parkräume in den<br />

letzten Jahren.<br />

Die <strong>Lahnau</strong>e bietet jedoch eine ganz andere Ausgangslage für eine Planung. Hier<br />

wurde über Generationen eine Landschaft durch den Menschen geprägt, nach seinen<br />

Vorstellungen gebaut und umgebaut, ergänzt, begradigt und gestaltet.<br />

Viele Nutzungen entstanden, liegen neben- oder übereinander, beeinflussen oder<br />

stören sich, ergänzen und multiplizieren sich – schlicht: ein dicht besetztes Mosaik aus<br />

menschlichen Nutzungen ist vorzufinden. In einem gesellschaftlichen und politischen<br />

Prozess hat man sich verständigt, Kompromisse gefunden oder duldet sich schlicht.<br />

Alles ist aufgeteilt, jede Fläche hat eine genaue Verwendung und Funktion sowie<br />

selbstverständlich einen Verantwortlichen.<br />

Plant man auf einer Brachfläche einen Parkraum, so ist allen Beteiligten die Zustimmung<br />

schnell sicher. Es ist gegenüber dem sichtbaren Bestand fasst alles eine erlebbare<br />

Verbesserung. In der <strong>Lahnau</strong>e ist dies alles nicht so. Hier findet sich somit bereits vor jeder<br />

Planung ein Alleinstellungsmerkmal für den <strong>Lahnpark</strong>. Deshalb wurde der integrative<br />

Ansatz in der Erarbeitung des Konzeptes so wichtig. Die Planung muss versuchen, einen<br />

mehrheitsfähigen Kompromiss zwischen den verschiedenen Interessen zu finden. Hier<br />

gibt es verschiedene (klassische) Gegenpole: Landwirtschaft – Naturschutz, Naturschutz<br />

– Tourismus, Tourismus – gewerbliche Nutzung und viele weitere Paare. Jedoch auch<br />

untereinander in einer Gruppe gleichgesinnter herrscht nicht eine Meinung. Dies wurde<br />

besonders in den Workshops deutlich.<br />

Ein zweites Alleinstellungsmerkmal für den zukünftigen <strong>Lahnpark</strong> ist die übergreifende<br />

und interdisziplinäre Zusammenarbeit von vier Gemeinden und Kommunen. Die<br />

Gründung der <strong>Lahnpark</strong> GmbH ist zwar nicht ohne Beispiel (z.B. Regionalpark RheinMain<br />

usw.), die Art der Fläche jedoch schon. Der <strong>Lahnpark</strong> ist fasst vollständig von gebauten<br />

Strukturen (Siedlungen, Infrastrukturen usw.) umgeben. Mit einer leichten Dehnung des<br />

städtebaulichen Begriffes könnte man fasst von einem „innerstädtischen Park“ sprechen.<br />

Dies hat starke Auswirkungen auf seine zukünftige Gestalt und die Erwartungshaltung<br />

der Bürger.<br />

Naherholung, Freizeitnutzung, Naturerleben und Freizeitsport stehen für die Bürger<br />

der Anliegergemeinden im Vordergrund. Touristische Nutzung, eine Erlebnisregion<br />

Mittelhessen, ein zum Marketing der Stadt passendes Profil – politisch, wirtschaftlich und<br />

gesellschaftspolitisch wird dies ebenfalls als entscheidend angesehen.<br />

War die Landwirtschaft - ohne sie wäre die <strong>Lahnau</strong>e erst gar nicht entstanden – später die<br />

Industrie lange Zeit dominierend im Bereich des zukünftigen Parks, so hat aktuell (und<br />

auch in den vergangenen 30 Jahren) der Natur- und Landschaftsschutz eindeutig die<br />

höchste Priorität. Große Teile des <strong>Lahnpark</strong>s stehen unter Naturschutz, die Schutzgebiete<br />

haben unterschiedlichen Schutzstatus und Zweck.<br />

Zukünftig wird das Freizeiterleben, der Sport und die Nutzung als Naherholungsgebiet<br />

eine immer wichtigere Rolle spielen. Hinzu kommt die touristische Erschließung<br />

und Vermarktung.Viele Themen und Inhalte, Bedürfnisse und Wünsche waren somit<br />

Grundlage zur vorliegenden Planung.<br />

Ausgangslage<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

3


4. Zielsetzung<br />

Was soll mit dem Integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong> erreicht werden?<br />

• Der Schutz der Natur und der Landschaft in der <strong>Lahnau</strong>e soll als gemeinsames Ziel<br />

aller Beteiligter verankert werden<br />

• Die bestehenden Nutzungen sollen entflochten und gelenkt werden<br />

• Neue Nutzungen sollen als Ergänzung der <strong>Lahnau</strong>e zur Entwicklung eines inhaltlich<br />

geschlossen erlebbaren Parkraums hinzugefügt werden<br />

• Der Landschaftsraum soll einer breiten Nutzergruppe zugänglich gemacht werden<br />

• Touristische Nutzungen sollen ergänzt, verbessert und stärker erlebbar gemacht<br />

werden<br />

• Die Konzeption soll Grundlage für Entscheidungen auf politischer Ebene werden<br />

Aus unserer Sicht ist ein Schutz der Natur und der Landschaft am besten möglich, wenn<br />

eine möglichst große Gruppe von Menschen diesen Raum als wertvoll und schützenswert<br />

empfindet.<br />

Dazu ist es notwendig, dass viele verschiedene Personengruppen den Raum kennen,<br />

hier individuelle Nutzungsangebote vorfinden, ihn schätzen und sich dann natürlich für<br />

den Erhalt dieses Gebietes einsetzen.<br />

Edukativer Naturschutz als Mittel zur Erläuterung der Funktionsweise der Natur, ihrer<br />

inneren Zusammenhänge und der natürlichen Gesetzmäßigkeiten wird gerade im<br />

Bereich stark durch den Menschen geprägter Räume aus unserer Sicht immer wichtiger.<br />

Dieses Thema begleitet die Konzeptionen in allen Bereichen: Feste Schutzgebiete,<br />

Themengärten, Panorama- und Wanderwege, Erlebnisrouten, Panoramapunkte,<br />

Spielbereiche und Freizeitnutzungen setzen das Thema erlebbar um.<br />

Eine Landschaft, welche sich über Jahrtausende in einer ständigen Entwicklung,<br />

Veränderung und Anpassung befand (und auch weiterhin befinden wird), bietet eine<br />

Vielzahl an Themen, Geschichten und Grundlagen für eine Konzeption eines Parkraumes.<br />

Die Themen Natur, Landwirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Technik sowie Sport, Freizeit<br />

und Erholung stehen dabei jeweils für Schwerpunkte der Entwicklungsgeschichte des<br />

Landschaftsraumes. Wurde der Raum über Jahrhunderte durch die landwirtschaftliche<br />

Nutzung geprägt, so sind es jetzt, nach einem starken Einschnitt durch die<br />

Industrialisierung und den Abbau von Rohstoffen, vor allem der Naturschutz und die<br />

Freizeitnutzung.<br />

Die Schwerpunkte und Themen des <strong>Lahnpark</strong>s:<br />

• Natur- und Landschaft (Kulturlandschaft <strong>Lahnau</strong>e, Landwirtschaft)<br />

• Historische Epochen<br />

• Sport, Freizeit und Erholung<br />

• Wissenschaft und Technik<br />

Die Herangehensweise in der Konzeption ist:<br />

„Vorhandenes schützen, vernetzen und verbinden, Nutzungen lenken, wo<br />

möglich und notwendig sinnvoll ergänzen.“<br />

Zielsetzung<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

4


Ziele der Konzeption <strong>Lahnpark</strong>:<br />

„vielfältig, vernetzt, facettenreich, differenziert und in den Interessenslagen ausgewogen“<br />

Dabei jedoch ordnend wirkend, nicht zufällig entstanden und aus gestalteter Absicht<br />

entwickelt.<br />

Es steht nicht das „in Frage stellen“ von Vorhandenem im Vordergrund, vielmehr soll<br />

integrativ an einer Verbesserung der Situation und einer Anpassung sowie Erweiterung<br />

der Nutzergruppen gearbeitet werden.<br />

Zielsetzung<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

5


5. Grundlagen und Herangehensweise<br />

Als Grundlagen zur Planung standen dem Planungsteam zahlreiche Materialien zur<br />

Verfügung. Die Unterlagen reichten dabei von Luftbildern über Vermarktungsbroschüren<br />

bis hin zu Rad- und Wanderkarten. Die wichtigsten materiellen Grundlagen waren jedoch<br />

• die Katastergrundlage für die Planung der Konzeption<br />

• die Machbarkeitsstudie 2007<br />

• die zahlreichen naturschutzrechtlichen Planungen und Karten<br />

• die Unterlagen des RP Gießen zu den vorhandenen und geplanten Schutzgebieten<br />

• die Bestandspläne, B-Pläne und Flächennutzungspläne der einzelnen Kommunen<br />

Unter Punkt 18 dieser Dokumentation sind diese Quellen größtenteils aufgelistet.<br />

Vielleicht wichtiger noch als diese „materiellen“ Quellen und Grundlagen waren die<br />

zahlreichen Fachgespräche und die beiden Workshops.<br />

Das hier versammelte Wissen über die Landschaft, die Natur, die Bedürfnisse der<br />

Menschen und die Entwicklungsgeschichte der <strong>Lahnau</strong>e ist enorm. Durch die Arbeit in<br />

kleinen Arbeitsgruppen, das Eintragen jedes einzelnen Wunsches und Hinweises durch<br />

jedes einzelne Mitglied des Workshops in die ausliegenden Pläne sowie schriftliche<br />

Ergänzungen und die Zusammenfassung in Protokollen wurde dieses Wissen durch<br />

uns „eingesammelt“ und mitgenommen. Viele Punkte sind in die Planung und in die<br />

Abwägung eingeflossen.<br />

Mitgenommen haben wir jedoch auch die Ängste und Sorgen der Menschen<br />

vor Veränderungen, bei einigen eine gewisse Mutlosigkeit und Planungs- und<br />

Kompromissmüdigkeit .<br />

Wir haben versucht, dies in einem ausgewogenen Konzept zu berücksichtigen. So<br />

bleiben alle bestehenden Schutzgebiete vollkommen unangetastet erhalten, Wege und<br />

Brückenführungen wurden intensiv gemeinsam abgestimmt.<br />

Neue Nutzer und Gäste sollen jedoch kommen. Für diese Gruppen und natürlich alle<br />

Anwohner, wurden bestehende Potentiale überarbeitet und neue hinzugefügt.<br />

Die Arbeitsschritte:<br />

• Analyse des Bestandes<br />

• Sichtung und Auswertung vorliegender Planungen<br />

• Erstellung von Bestandsplänen<br />

• Analyse der örtlichen Situation (Prozessbegleitend),<br />

• Interviews (Prozessbegleitend)<br />

• Workshops (Prozessbegleitend)<br />

• Arbeitssitzungen (Prozessbegleitend)<br />

• Konzeption und Leitbildentwicklung<br />

• Erarbeiten der Pläne, Karten und Logos (prozessbegleitend ständig nachgeführt)<br />

Grundlagen und<br />

Heransgehensweise<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

6


• textliche Ausarbeitung der Dokumentation (prozessbegleitend ständig nachgeführt)<br />

Die Planungsschritte:<br />

• vom Großen ins Kleine<br />

• Aufnahme und Abwägung von Informationen und Hinweisen<br />

Entwicklung von Maßnahmen und Zielen<br />

Grundziele:<br />

• Bestände schützen<br />

• Ressourcen (auch finanzielle) schützen<br />

• Umsetzungsorientiertes Planen als Grundsatz<br />

Die Mittel dazu:<br />

• Wege weitgehend auf Bestandswegen vorsehen (Neuausweisung)<br />

• Flächenverbrauch minimal halten<br />

• vorhandene Potentiale stärken<br />

• Potentiale sinnvoll ergänzen<br />

• Neues Schaffen<br />

• ordnen, leiten und vernetzen<br />

Der Planungsprozess lief nicht (dies ist bei einem integrativen Ansatz auch nicht zu<br />

erwarten) linear ab. Es wurde stets auf neue Hinweise eingegangen und in Zusammenarbeit<br />

sowie enger Abstimmung mit dem `Arbeitskreis <strong>Lahnpark</strong>´ darauf konzeptionell oder<br />

inhaltlich reagiert.<br />

Grundlagen und<br />

Heransgehensweise<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

7


6. Beteiligungsprozess<br />

Die Planungen zum „Integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong>“ wurden begleitet<br />

durch einen intensiven Abstimmungs- und Beteiligungsprozess.<br />

Neben den regelmäßigen Sitzungen mit dem `Arbeitskreis <strong>Lahnpark</strong>´ wurden Interviews<br />

mit verschiedenen regionalen Akteuren, Verbänden und Persönlichkeiten geführt.<br />

In die Arbeitsgruppen wurden bei einigen Terminen Akteure zu den Themen<br />

„Förderungsmöglichkeiten“, „Sport“ und „Kunst“ eingeladen.<br />

Abstimmungsgespräche mit zahlreichen Teilnehmern beim Regierungspräsidium<br />

Gießen und weiteren Runden wurden genutzt, um Inhalte vorzustellen, abzustimmen, zu<br />

ergänzen und parallele Planungen abzugleichen.<br />

Der Integrative Ansatz in der Planung wird besonders in der Durchführung der zwei<br />

Workshops in Atzbach am 21.04.2010 und Heuchelheim am 30.06.2010 deutlich.<br />

Hier wurde jeweils der aktuelle Planungstand einer Gruppe von 25 bzw. 45 Personen<br />

vorgestellt und erläutert. Die Teilnehmer wurden jeweils aus den Bereichen Naturschutz,<br />

Tourismus, Wirtschaft, Verbände und Institutionen gebildet.<br />

Nach einer intensiven Arbeitsrunde zu verschiedenen Themen wie „Landwirtschaft und<br />

Naturschutz“, „Sport und Freizeit“, „Zielgruppe Touristen im <strong>Lahnpark</strong>“ oder „Zielgruppe<br />

Anwohner in Wetzlar, <strong>Lahnau</strong>, Heuchelheim und Gießen“ wurde anschließend eine<br />

breite Diskussion geführt.<br />

Die Ergebnisse wurden jeweils in einem Protokoll festgehalten und flossen direkt oder<br />

indirekt in die Erarbeitung der Konzeption ein.<br />

Im Verlauf der Planung fanden auch zwei Abstimmungs- und Planungsbesprechungen<br />

mit zahlreichen Teilnehmern beim RP Gießen statt. Die Maßnahmenplanungen zur<br />

Entwicklung der Schutzgebiete des RP Gießen wurden in den vorliegenden Planungen<br />

inhaltlich berücksichtigt. Die Schutzzonen wurden dabei vollständig berücksichtigt, um<br />

in der weiteren Planung und Umsetzung keine größeren Konfliktbereiche zu haben. Es ist<br />

hervor zu heben, dass die vorliegende Ausarbeitung „<strong>Integriertes</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />

<strong>Lahnpark</strong>“ bei einer deutlich stärkeren Nutzung durch Besucher und Touristen sowie<br />

einer Vielzahl von touristischen Attraktionen gleichzeitig die wertvollen Naturräume<br />

und vorhandenen Schutzgebiete stärker schützt als das durch das RP Gießen vorgelegte<br />

Lenkungskonzept. Gerade das große Schutzgebiet im Süden von Heuchelheim wird<br />

durch die Planung vollständig von Nutzungen frei gehalten. Diese Tatsache ist vor<br />

allem Ergebnis der intensiven Workshops und der zahlreichen Fachgespräche mit den<br />

Schutzverbänden.<br />

Ein wichtiges Ergebnis beider Workshops ist, dass es einen sehr starken Naturschutz im<br />

Lahntal gibt, dass die Meinungen innerhalb der Gruppe der Naturschützer jedoch auch<br />

ziemlich weit auseinanderliegen, dass auf der einen Seite eine gewisse Planungsmüdigkeit,<br />

auf der anderen Seite eine sehr starke Aufbruchstimmung gibt und dass es natürlich<br />

insgesamt sehr viele gegenläufige Interessen gibt.<br />

Um so wichtiger ist es aus unserer Sicht mit der Planung weiter voran zu gehen. Planung<br />

ist der einzig denkbare Weg die verschiedenen Interessen (alle gut begründbar und für<br />

sich wichtig) aufzunehmen, zusammenzuführen und im planerischen Kompromiss, ohne<br />

ein klares Ziel aus den Augen zu verlieren, umzusetzen.<br />

Beteiligungsprozess<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

8


7. Situationsanalyse<br />

Eine umfangreiche Analyse der vorhandenen und an uns übermittelten Unterlagen,<br />

Planungen, Diplomarbeiten und Studien bildeten die Grundlage aller Überlegungen<br />

der Konzeption. Sie wurden umfangreich ergänzt durch eigene Unterlagen, Recherchen,<br />

Fachgespräche, Workshops und einer projektbegleitenden Bestandsanalyse in der<br />

Örtlichkeit.<br />

7.1 Definition des Lahntales<br />

Selbstverständlich fällt die Definition „Lahntal“ unterschiedlich aus, je nachdem, aus<br />

welcher wissenschaftlichen, touristischen oder politischen Perspektive das Lahntal<br />

betrachtet wird.<br />

Entscheidend für die erfolgreiche Zukunft des <strong>Lahnpark</strong>s ist aber das Empfinden des<br />

Publikums. Was glaubwürdig aus seiner Perspektive ist, was „<strong>Lahnpark</strong>“ bedeutet und<br />

was nicht.<br />

Dieses Empfinden ist bedingt steuerbar, stimmt in der Regel aber nicht mit<br />

wissenschaftlichen oder politischen Definitionen und geographischen Bestimmungen<br />

überein.<br />

Die naturräumliche Gliederung der Geographen und Geologen beschränkt sich im<br />

wesentlichen auf die holozänen Bodenbildungen (Auenböden) und stimmt noch am<br />

ehesten mit der formalen Definition der <strong>Lahnpark</strong> GmbH überein.<br />

Abbildung 1: Planausschnitt Einzelprojekt Erkenntnisort<br />

Sternschanze<br />

Situationsanalyse<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

9


Eine politische Definition existiert nicht: Die kommunalen Grenzen der vier Anrainer-<br />

Kommunen haben mit dem Lahntal nichts zu tun. Eine kulturhistorisch begründete<br />

Definition ergibt sich über die anthropogene Geschichte des Lahntals insofern, als über<br />

die letzten rund 1.500 Jahre die einzelnen Ansiedlungen sich in ihrer Siedlungsstruktur<br />

auf das Lahntal entweder bezogen oder eben nicht. Diese Strukturen wirken bis<br />

heute zumindest optisch weiter, auch wenn die Lahn ihre jahrhundertealte Funktion<br />

als gemeinsamer Verkehrsweg verloren hat und im 19. und 20. Jahrhundert durch die<br />

Strukturen von Eisenbahn und Autostraße ersetzt wurde.<br />

Abbildung 2: Blick auf die Lahn östlich der alten Brücke von Wetzlar.<br />

Aus diesem Wechsel der Bezugssysteme resultiert heute die weitgehende Abgewandtheit<br />

aller Siedlungen am Lahntal von der Lahn weg. Am deutlichsten wird das in den großen<br />

Siedlungen Wetzlar und Gießen, die erst durch Parkanlagen wieder eine partielle<br />

Annäherung an den Fluss erreichen.<br />

Diese Abwendung ist im wesentlichen ein Resultat von Bahn und Auto.<br />

Vor allem die modernen Autostraßen des 20. Jahrhunderts haben dazu geführt, dass<br />

die Menschen, die nicht direkt am Lahntal wohnen, dieses Tal nur noch als „B49-Fahrer“<br />

oder Landesstraßen-Nutzer von außen sehen bzw. aufgrund der Bebauung kaum noch<br />

Einblicke in die <strong>Lahnau</strong>e erhalten und daher oft noch nicht einmal wissen, wo sie sich gerade<br />

befinden – auch wenn es nur wenige Meter bis zum Fluss selbst sind. Die Bepflanzung<br />

des Lahnufers nach Aufgabe der Treidelschifffahrt hat zum gleichen Effekt beigetragen:<br />

Die Wahrnehmung des Flusses ist an vielen Stellen unmöglich geworden. Genauso wie<br />

umgekehrt die Wahrnehmung der <strong>Lahnau</strong>e als Landschaft den Bootstouristen durch<br />

die Ufervegetation und den tiefer liegenden Wasserspiegel streckenweise vollständig<br />

verborgen bleibt.<br />

Betrachtet man die Siedlungsgeschichte der letzten Jahrhunderte, sind überhaupt nur<br />

Wetzlar und Dorlar zur Lahn hin orientiert, und dass auch nur aufgrund der existenten<br />

Furten bzw. Brücken.<br />

Situationsanalyse<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

10


Abbildung 3: Blick auf das südliche Lahnufer unter der Autobahnbrücke bei Dorlar: Vier Schichten Verkehrswege<br />

des 19. und 20. Jahrhunderts übereinander.<br />

Aus touristischer Perspektive allerdings – der Frage nach einem freizeitorientierten<br />

Erleben des Lahntals – gehören selbst Bereiche zum Lahntal, die eindeutig „auf der<br />

Höhe“ liegen. Darauf nimmt dann auch die Definition des <strong>Lahnpark</strong>s mit seinem<br />

erweiterten Gebiet durch die <strong>Lahnpark</strong> GmbH durchaus Rücksicht. So gesehen zählen<br />

selbstverständlich Niedergirmes samt Simberg, der Lahnberg, Naunheim, Dorlar,<br />

Waldgirmes, Heuchelheim, Kinzenbach und Gießen zum Lahntal bzw. zum <strong>Lahnpark</strong>,<br />

Dutenhofen und Garbenheim aber nicht. Daran wiederum haben die Streckenführungen<br />

der Eisenbahn und der Straßen Schuld, die diese Siedlungen faktisch abgeschnitten<br />

haben.<br />

Abbildung 4: Blick auf den südlichen Kalkbruch auf dem Simberg (gesehen vom Lahnberg).<br />

Situationsanalyse<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

11


Abbildung 5: Panoramablick vom Lahnberg Richtung Naunheim und Garbenheimer Feld.<br />

Wie schwierig und mit welchen praktischen Auswirkungen eine solche Diskussion um<br />

die „Definition“ verbunden ist, erkennt man am touristischen Begriff „Gleiberger Land“:<br />

Es ist quasi Mitgliedschaft der Kommunen und so definiert, dass es sogar erst südlich der<br />

Lahn endet (Gemeindegrenzen <strong>Lahnau</strong> und Heuchelheim). Im Empfinden und Erkennen<br />

des Publikums – und sogar in der praktischen Handhabung der Akteure – endet das<br />

„Gleiberger Land“ aber an den Nordgrenzen von Atzbach und Heuchelheim.<br />

Das „Gleiberger Land“ ist und bleibt an die optischen Marken „Dünsberg“, „Gleiberg“<br />

und Vetzberg“ gebunden.<br />

Abbildung 6: Luftbild Richtung Südosten über <strong>Lahnau</strong>-Dorlar hinweg: Kanonenbahn (Bild Mitte) und B49 /<br />

Lahntalbahn (Bilderhintergrund) begrenzen heute die <strong>Lahnau</strong>e künstlich.<br />

Situationsanalyse<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

12


Man tut gut daran, daher den „<strong>Lahnpark</strong>“ aus dem Blickwinkel seiner Nutzer heraus zu<br />

definieren, nicht unter kommunalrechtlichen oder naturräumlichen Gesichtspunkten.<br />

Darauf nehmen auch die konkreten Maßnahmenvorschläge Rücksicht.<br />

7.2 Genese des Lahntales<br />

Eine Darstellung der Entwicklung des Lahntales hinsichtlich Landschaft und Besiedlung<br />

ist hier nur insofern von Interesse, als es sich im heutigen Erscheinungsbild direkt auf<br />

Situationen und Planungen auswirkt.<br />

Ferne Geologie:<br />

Das Tal selbst ist ein Produkt etlicher Millionen Jahre, insbesondere des Miozäns : Seit dem<br />

Devon vor 400 / 360 Millionen Jahren ist das Gebiet des heutigen Lahntales weitgehend<br />

nur noch Erosionskräften oberhalb des Meeresspiegels ausgesetzt gewesen. Das führt<br />

im Bereich des <strong>Lahnpark</strong>s dazu, das die geologische Struktur der begleitenden Anhöhen,<br />

insbesondere an der Verengung Lahnberg/Simberg weitgehend aus devonischen<br />

Gesteinen besteht.<br />

Abbildung 7: Die geologische Karte zeigt deutlich die Ausgangssituation des Lahntals östlich Wetzlar: Den<br />

grau und braun eingefärbten Bodenbildungen aus Pleistozän und Holozän stehen die direkt an die Oberfläche<br />

dringenden bunt markierten Formationen des Devon entgegen (= Simberg und Lahnberg), Auszug aus der<br />

geologischen Karte TK 25.<br />

Situationsanalyse<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

13


Abbildung 8: Blick auf den südlichen Kalkbruch am Simberg, gesehen vom Lahnberg.<br />

Im Erscheinungsbild heute zeigt sich dies beeindruckend auf dem Simberg in Gestalt der<br />

beiden Kalksteinbrüche von Heidelberg-Zement („Malapertus“).<br />

Die Panoramapunkte auf dem Lahnberg und auf dem Simberg liegen also auf devonischem<br />

Gestein, sozusagen dem „Grundgestein“ des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus.<br />

Dieser geologischen Geschichte ist es auch zu verdanken, dass das Areal des <strong>Lahnpark</strong>s<br />

insofern typisch und auch entsprechend wahrnehmbar ist als ein Tal, das sich zusehends<br />

verengt und auf der Höhe von Wetzlar die devonischen Gesteine „durchbricht“: So<br />

mussten die Gießener im Mittelalter ihre Burg in einer weiten Sumpfniederung an der<br />

Lahn gründen, die Wetzlarer konnten den Kalsmunt beruhigt auf devonischem Fels<br />

aufbauen. Deshalb liegt Gießen in der Niederung, Wetzlar am Berg!<br />

Anthropogene Entwicklung:<br />

Bis in die Vorgeschichte des Menschen hinein blieb das Lahntal auch nach der letzten<br />

Eiszeit eine mit Auenwäldern bestandene Landschaft, deren Flora und Fauna sich<br />

erst mit dem Auftreten der ersten vorgeschichtlichen Siedler in der Jungsteinzeit<br />

(linearbandkeramische Kultur, 6. Jt.v.Chr.) partiell änderte. Dabei können wir davon<br />

ausgehen, dass – trotz des kurzen römischen Intermezzos um Christi Geburt – die<br />

meisten Areale der <strong>Lahnau</strong>e bis ins Mittelalter hinein weitgehend unberührt blieben.<br />

Quantitative Aussagen zur <strong>Lahnau</strong>ennutzung in keltischer oder frühmittelalterlicher Zeit<br />

sind auf jeden Fall nicht möglich.<br />

Abbildung 9: So etwa dürfte sich das Lahntal den römischen Pioniereinheiten kurz vor<br />

Christi Geburt dargeboten haben.<br />

Situationsanalyse<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

14


Abbildung 10: Das Rathaus von Wetzlar steht mitten in der <strong>Lahnau</strong>e...<br />

Abbildung 11: … in der man vor 2.000 Jahren an der gleichen Stelle « ihm » begegnen konnte.<br />

Für uns spielt heute sichtbar allein ausgerechnet – und typischerweise – die kürzeste<br />

prähistorische/historische Zeit vor dem Mittelalter eine relevante Rolle:<br />

Der Bau der römischen Stadt oberhalb des heutigen <strong>Lahnau</strong>-Waldgirmes, „Römerforum“,<br />

die damit verbundene Infrastruktur, der Baubetrieb, Versorgungsfragen für Soldaten<br />

und Zivilisten, das alles dürfte innerhalb kürzester Zeit zu einer drastischen optischen<br />

Veränderung des Lahntal rund um <strong>Lahnau</strong> geführt haben:<br />

Für eine Stadt dieser Größenordnung wird Holz in rauen Mengen gebraucht, Steinmaterial<br />

für Fundamente etc. etc.<br />

Sichtbar ist davon heute – und auch das nur als restauriertes Objekt – das „Römerforum“<br />

übriggeblieben.<br />

Situationsanalyse<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

15


Abbildung 12:Der Auszug aus der Bodenkarte zeigt, dass die <strong>Lahnau</strong>e eigentlich bis kurz vor Waldgirmes reicht,<br />

heute abgeschnitten durch die Trasse der Kanonenbahn.<br />

Wie die Siedlungen des frühen Mittelalters am Lahntal aussahen, ist ebenfalls nicht<br />

bekannt. Der archäologische Nachweis einer ersten Kirche im 8. Jahrhundert in Dorlar<br />

korrespondiert zeitlich mit der Theutbirg-Basilika von Wetzlar-Nauborn.Wahrscheinlich<br />

ging mit dieser erneuten Besiedlung auch die allmähliche Nutzung der <strong>Lahnau</strong>e für<br />

Weiden- und Wiesenwirtschaft einher.<br />

Doch noch um 1820 (s. Karte Tranchot-Müffling) ist deutlich zu erkennen, dass außer<br />

Wetzlar und Dorlar eigentlich alle Orte lahnabgewandt organisiert sind und die <strong>Lahnau</strong>e<br />

als Wiesenland eingetragen ist, anscheinend weitgehend baumfrei. So wie das meiste<br />

Areal auf den Anhöhen auch: Die Entwaldung durch Übernutzung der Wälder hatte<br />

sicherlich im 18. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreicht und man muss davon ausgehen,<br />

dass zu Goethes Zeiten fast alle Anhöhen waldfrei waren. An Bau- und Brennholz aus der<br />

nächsten Umgebung war damals praktisch nicht zu denken.<br />

Nur diesem Umstand ist auch die Existenz der Militärschanzen des 7jährigen Krieges<br />

zu verdanken. Sie setzen wenig bewaldetes oder waldfreies Gelände voraus. Wie sich<br />

die Bewaldung mit dem Beginn der Aufforstung seit napoleonischer Zeit konkret und<br />

lokal entwickelt hat, ist vermutlich noch nicht bekannt. Aber noch um 1900 waren<br />

Areale wie der Simberg oder der Lahnberg weitgehend unbewaldet: Ein Aussichtsturm<br />

„Bismarckturm“ auf dem Lahnberg oder nordwestlich von Gießen macht nur Sinn, wenn<br />

freie Sicht herrscht.<br />

Situationsanalyse<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

16


Abbildung 13: Die Karte von Tranchot + Müffling, um 1820, zeigt deutlich, dass die <strong>Lahnau</strong>e weitgehend als<br />

Wiesenland genutzt wurde und vermutlich die meisten umliegenden Höhen unbewaldet waren.<br />

Abbildung 14: Kartenausschnitt um 1900 – Deutlich ist die Zerschneidung der <strong>Lahnau</strong>e durch die Eisenbahntrassen<br />

Situationsanalyse<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

17


Der große Einschnitt im Aussehen und in der Entwicklung des Lahntals kommt in der Tat<br />

erst mit der Kanalisierung der Lahn, der Anlage der Schleusen und dem Versuch, die<br />

Lahn in großem Stil als Wirtschaftswasserstraße nutzbar zu machen.<br />

Das führte konkret zu einer drastischen Veränderung der Vegetation in den Auen,<br />

natürlich und zuallererst zu einer Verlagerung des Flussbettes und der Veränderung von<br />

Strömungsverhalten, Überschwemmungsarealen etc. Es dürfte kein Zufall sein, dass die<br />

Eindeichungen bei Waldgirmes, Atzbach und Heuchelheim auch in ungefähr dieser Zeit<br />

entstanden sind.<br />

Abbildung 15: Ansicht des historischen Deiches südwestlich von Waldgirmes heute.<br />

Abbildung 16: Trasse der Kanonenbahn in Dorlar – Sie zerschneidet bis heute auch die Orte Dorlar, Atzbach und<br />

Heuchelheim.<br />

Die mit der Kanalisierung verbundenen Veränderungen sind bis heute prägend für<br />

das Lahntal und spielen natürlich eine zentrale Rolle in der touristischen Nutzung: Die<br />

Schleusen sind eigentlich nicht für Kanuten und Paddler gebaut worden, sondern für<br />

Treidelschiffe, die von Menschen am baumlosen Ufer stromauf gezogen werden konnten.<br />

Mit dem Bau der verschiedenen Eisenbahntrassen (Lahntalbahn, „Kanonenbahn“) hat<br />

sich das Aussehen des Lahntals noch einmal nachhaltig drastisch verändert: Zum einen<br />

Situationsanalyse<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

18


sind damit ganze Bereiche den natürlichen Aue-Bedingungen entzogen und von den<br />

jährlichen Überschwemmungen abgeschnitten (z.B. Auenlandschaft südlich Waldgirmes),<br />

zum anderen ist damit auch optisch die Weitläufigkeit des Lahntals zerstört worden.<br />

Abbildung 17: Blick von der Lahn westlich Dorlar Richtung Norden: Man könnte meinen, die <strong>Lahnau</strong>e ginge in<br />

Wald über, doch ist die Trasse der Kanonenbahn zu sehen, die wie ein Riegel vor Waldgirmes liegt.<br />

Das führt bis heute und gerade heute dazu, dass das Lahntal gar nicht mehr als Tal<br />

wahrgenommen wird: Wer mit dem Auto 80 km/h oder schneller fährt, sieht eben nur<br />

Bahndämme und nicht darüber hinaus oder dahinter. Für einen Benutzer der B49 endet<br />

westlich von Dorlar das Lahntal wenige hundert Meter nördlich des Flussbettes: An der<br />

Böschung der Trasse der „Kanonenbahn“.<br />

Mit den Bahntrassen sind entscheidende psychologisch wirksame Schranken aufgerichtet<br />

worden, die heute dazu führen, dass z.B. Waldgirmes keine Gemeinde im Lahntal mehr<br />

ist, sondern als nördlich des Lahntals gelegen empfunden wird.<br />

Selbstverständlich wusste der römische Kommandant sehr genau, dass seine Stadt „an<br />

der Lahn“ lag, nämlich direkt angrenzend an die <strong>Lahnau</strong>e, etwa ab Höhe Schwimmbad<br />

Waldgirmes.<br />

Die im 20. Jahrhundert folgenden Straßentrassen sind erst dann zu einer weiteren<br />

Zerstörung des Bildes „Tal“ geworden, als sie die Ausmaße der B49 und der Autobahnen<br />

erlangten. Nicht nur, dass damit entsprechend sichtbehindernde Verbauungen ähnlich den<br />

Eisenbahntrassen einhergingen. Mit der zunehmenden Fortbewegungsgeschwindigkeit<br />

reduzierte sich für die Vorbeifahrenden auch die Chance, das Lahntal überhaupt noch als<br />

Tal wahrnehmen zu können!<br />

Trotz allem sind auch heute noch zwei Phänomene in der modernen Umwelt zu finden,<br />

die nach wie vor die Strukturen der natürlichen <strong>Lahnau</strong>e berücksichtigen (müssen):<br />

Die Bebauungsgrenzen der Anrainerorte (zumindest weitgehend noch) und die Art<br />

der landwirtschaftlichen Nutzung: Dort, wo sich heute Anbauflächen finden, liegt auch<br />

meistens natürliches überschwemmungsfreies Land zugrunde; dort, wo Wiesenwirtschaft<br />

betrieben wird, handelt es sich meistens um „uraltes“ als Wiese genutztes Auenland im<br />

Überschwemmungsbereich.<br />

Einem voraussichtlich letzten Schub der Zerstörung war das Tal durch die Kiesgewinnung<br />

in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ausgesetzt: Nicht nur, dass es zu erneuten<br />

Flussbettverlegungen kam, sondern vor allem die Kiesabbauflächen selbst haben nach<br />

ihrer Renaturierung bzw. weitgehenden Füllung mit Grundwasser eine Seenlandschaft<br />

Situationsanalyse<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

19


geschaffen, die nun überhaupt nicht mehr irgendwelchen natürlichen Entwicklungen<br />

entspricht und natürlich auch das Kleinklima vor Ort mit entsprechenden Folgen<br />

verändert.<br />

Abbildung 18: Dieses Luftbild zeigt exemplarisch die heutige, wahrlich „begrenzte“ Situation: Ein Drittel der<br />

Lahntals links ist abgeschnitten durch die Trasse der Kanonenbahn, ein Viertel (rechts) durch die B49 und die<br />

Abbildung 19: Blick von der Anhöhe nördlich Dorlar Richtung Südwesten: Deutlich zu sehen die Autobahntrasse,<br />

die das Lahntal von Süd nach Nord passiert.<br />

Eisenbahndämme, Straßentrassen, Kiesgruben und die Bepflanzung der Lahnufer nach<br />

der Aufgabe der Treidelschifffahrt haben dazu geführt, dass man zu Beginn des 21.<br />

Jahrhundert als Laie das Lahntal in seiner Gänze nicht mehr wahrnehmen kann. Das<br />

erfahren insbesondere die Bootstouristen drastisch: Sie haben fast keine Möglichkeit,<br />

überhaupt zu bemerken, dass sie durch eine weite Tallandschaft fahren. Der Wasserspiegel<br />

der Lahn liegt heute so eingetieft und die Begleitvegetation ist so dicht, dass Ausblicke<br />

Situationsanalyse<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

20


praktisch unmöglich sind. So wenig, wie der Autofahrer die Lahn selbst sehen kann, so<br />

wenig sieht der Bootstourist das Tal usw.<br />

Warum wird das in aller Kürze hier dargestellt? Weil es konkrete Auswirkungen auf die<br />

Entwicklungsmöglichkeiten im Lahntal und auf die Entwicklungsnotwendigkeiten hat.<br />

Zum einen muss ganz praktisch mit der Positionierung von Bauvorhaben etc. darauf<br />

Rücksicht genommen werden, zum anderen – und dies vor allem – sollen die Maßnahmen<br />

der <strong>Lahnpark</strong> GmbH zu einem Verständnis und zu einer Akzeptanz des „<strong>Lahnpark</strong>s“ =<br />

fast identisch mit der <strong>Lahnau</strong>e führen. Und dazu gehört Erkennen!<br />

Abbildung 20: Dort, wo heute die Seen zu finden sind, lagen um 1960 noch Wiesenflächen mit den Resten von<br />

Altarmen der Lahn.<br />

Abbildungen 21 und 22: Blick auf die Lahn aus der Bootsperspektive (östlich Dorlar, an den Seen) – Kaum eine<br />

Möglichkeit, Position und umgebende Landschaft zu sehen.<br />

Ein Teil der Entwicklung des <strong>Lahnpark</strong>s wird sich mit der Beantwortung folgender Fragen<br />

beschäftigen müssen: Wie kann man dazu beitragen, dass das Tal als Tal (wieder) erkannt<br />

wird? Wie stellt man einen emotionalen Bezug zwischen Besuchern/Nutzern und Tal<br />

her und entgeht der Gefahr, dass die Maßnahmen im <strong>Lahnpark</strong> nur als voneinander<br />

losgelöste Einzelattraktionen wahrgenommen werden? Erst über solche Zugänge ist<br />

auch ein nachhaltiges Verständnis für den Naturschutz vor Ort und seine berechtigten<br />

Situationsanalyse<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

21


Anliegen zu generieren.<br />

Sowohl die landschaftshistorischen als auch die von Menschen direkt geschaffenen<br />

historischen Strukturen haben also nicht nur nostalgischen Wert, sondern sollen als<br />

Bestandteile eines zukunftsorientierten Verständnisses für das Lahntal genutzt werden.<br />

Die beste Einsicht und die beste Akzeptanz werden schließlich nicht durch Belehrung<br />

erzielt, sondern durch Empfindung und bestenfalls Einsicht – wobei die „Einsicht“<br />

hier auch wörtlich gemeint ist. Daher finden sich im folgenden Konzept immer<br />

wieder Maßnahmenvorschläge, die auf eine nachhaltige und gleichzeitig emotionale<br />

Verankerung des Lahntals und der Anliegen der <strong>Lahnpark</strong> GmbH in den Köpfen und<br />

Herzen der Anwohner abzielen.<br />

Abbildung 22<br />

7.3 Zielgruppenanalyse<br />

Die Definition der Zielgruppen spielt eine entscheidende Rolle für die inhaltliche<br />

Ausrichtung des Konzeptes insgesamt und die Formulierung einzelner Maßnahmen.<br />

Bei der Feststellung der Folgen aus der Beurteilung der einzelnen Zielgruppen spielen<br />

wiederum drei Faktoren eine entscheidende Rolle:<br />

• Welche Erwartungshaltung hat die jeweilige Zielgruppe,<br />

• Welche praktischen Zugänge zum <strong>Lahnpark</strong> hat die jeweilige Zielgruppe,<br />

• Welche emotionalen und sachlichen Kriterien werden für die Gewinnung der<br />

Zielgruppe als Besucher des <strong>Lahnpark</strong>s gebraucht.<br />

7.3.1 Benennung der Zielgruppen<br />

Aufgrund der Anforderungen an das Konzept und aufgrund der konkreten Beobachtung<br />

und Analyse der Umgebung und Region benennen wir diese Zielgruppen als wichtig für<br />

den zukünftigen <strong>Lahnpark</strong>:<br />

• Anwohner<br />

• Besucher aus der direkten Umgebung („Naherholung“)<br />

Situationsanalyse<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

22


• Tagesbesucher (Einzugsbereiche Mittelhessen, Rhein-Main-Gebiet etc.)<br />

• Touristen (Urlauber, Städtetourismus)<br />

• Thematische Personengruppen aus den einzelnen Zielgruppen:<br />

• Senioren<br />

• Jugendliche / Schüler<br />

• Sport-Aktive<br />

• Natur-Interessierte<br />

• Kultur-Interessierte<br />

• Familien<br />

Trotz der gegebenen Überschneidungen verfügt das Gros der Menschen einer solchen<br />

Zielgruppe doch über ähnliche Bedürfnisse, Erwartungen und Verhaltensmuster, so dass<br />

ihre kurze Charakterisierung hier sinnvoll erscheint. Gleichzeitig fügen wir summarisch<br />

die Maßnahmen an, die für die jeweilige Zielgruppe von uns geplant sind.<br />

7.3.2 Zielgruppe Anwohner<br />

Für die Anwohner ist das Areal des <strong>Lahnpark</strong>s Naherholungsgebiet und Raum für<br />

kurzzeitige Nutzung „direkt vor der Haustür“. Darüber hinaus sind es natürlich die bereits<br />

vorhandenen und etablierten Kultur-, Freizeit- und Sporteinrichtungen der jeweiligen<br />

Kommunen. Bei einzelnen Gruppen der Anwohner (Hundebesitzer, Reiter etc.) besteht<br />

ein örtliches Konfliktpotential mit den Anliegen des Naturschutzes (Besucherlenkung).<br />

Für diese Zielgruppe sind vor allem veränderte und neue Wegeführungen sowie Brücken<br />

geplant.<br />

7.3.3 Besucher aus der direkten Umgebung („Naherholung“)<br />

Darunter sind – je nach Herkunft und Entfernung zum Ziel innerhalb des <strong>Lahnpark</strong>s – die<br />

Einwohner der vier Kommunen Wetzlar, <strong>Lahnau</strong>, Heuchelheim und Gießen zu verstehen,<br />

vor allem aber die Besucher aus den nächst gelegenen Kommunen, etwa zwischen<br />

Königsberg und Hüttenberg, zwischen Braunfels und Staufenberg.<br />

Sie stellen ja nicht nur die wichtigste auswärtige Quelle für das Kulturleben der beiden<br />

Städte Gießen und Wetzlar dar, sondern auch einen großen Anteil der Nutzer der<br />

Seenlandschaft. Für diese Zielgruppe sind vor allem die temporären und wiederkehrenden<br />

Veranstaltungen im <strong>Lahnpark</strong> von Interesse sowie die freizeitorientierten Einrichtungen<br />

an den Seen. Sie sind die klassischen Wiederkehrer.<br />

7.3.4. Regionalpublikum, Tagespublikum<br />

Damit ist die Zielgruppe gemeint, die den <strong>Lahnpark</strong> bzw. vor allem Wetzlar und Gießen<br />

im Rahmen von Tagesausflügen besuchen. Für diese zahlenmäßig sehr viel größere<br />

Zielgruppe stehen bereits die erlebnisorientierten Projektplanungen bereit, die sie nach<br />

einiger Zeit zu einer Wiederkehr bewegen, ohne das Risiko zu haben, „das Gleiche“ noch<br />

einmal zu sehen oder zu erleben.<br />

Situationsanalyse<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

23


7.3.5 Touristen<br />

Sie stehen potentiell in viel größerer Zahl zur Verfügung, sind aber aufgrund ihres<br />

Verhaltens und der zur Verfügung stehenden Zeit potentielle Nutzer der „großen“<br />

touristischen Angebote.<br />

Sie sind die klassische Klientel – auch aus einer Entfernung von bis zu 200 Kilometern<br />

noch im Rahmen von Tagesausflügen, aus denen sich ein großer Teil der Besucher<br />

von Museen und Sehenswürdigkeiten, hier also vom „Römerforum“, „NAWARO“ und<br />

„<strong>Lahnpark</strong>-Informationszentrum“ zusammensetzen wird.<br />

7.3.6 Thematische Zielgruppen<br />

Sie setzen sich im Einzelnen aus Menschen ganz unterschiedlicher Entfernung und<br />

Organisation zum <strong>Lahnpark</strong> zusammen, lassen sich aber grob so zusammenfassen:<br />

Seniorengruppen werden viele geplante Angebote in der Fläche / im Gelände nicht<br />

wahrnehmen. Für sie kommen insbesondere gebäudegebundene Attraktionen und<br />

streckenmäßig gering gehaltene Angebote in Frage. Speziell die Planungen am<br />

Naunheimer Lahnbogen und an den Seen sind in diese Richtung ausgelegt (kurze<br />

Streckenführungen in Verbindung mit entsprechender Infrastruktur).<br />

Jugendliche und Schüler sind vor allem mit aktionsverbundenen Angeboten zu locken<br />

bzw. im Rahmen von organisierten Schulfahrten. Auch hier sind es vor allem die<br />

Erkenntnistouren und stationären Einrichtungen wie „Römerforum“ und „NAWARO“ und<br />

„<strong>Lahnpark</strong>-Informationszentrum“, die von dieser Zielgruppe profitieren werden (Zum<br />

Vergleich: Rund 65.000 der insgesamt 160.000 Besucher des Mathematikums pro Jahr<br />

sind Schüler).<br />

Für die Gruppe der sportlich Orientierten wird vor allem die Gestaltung an den Seen, die<br />

Gestaltung des Naunheimer Bogens und die Verbesserung des Bootstourismus auf der<br />

ganzen Länge der Lahn von Interesse sein.<br />

Natur-Interessierte werden durch die Erkenntnistouren, das „NAWARO“, das <strong>Lahnpark</strong>-<br />

Informationszentrum und vermutlich steigende Veranstaltungen rund um das Thema<br />

„Natur“ für den <strong>Lahnpark</strong> als aktivste Natur-Erlebnisregion Mittelhessens zu gewinnen<br />

sein.<br />

Die Gruppe der Kultur-Interessierten, das gerne zitierte Kulturpublikum für Museen und<br />

Sehenswürdigkeiten, wird vor allem dem „Römerforum“ und einigen Erkenntnistouren<br />

zugeneigt sein und darüber zum Besuch des <strong>Lahnpark</strong>s insgesamt animiert.<br />

Die Zielgruppe der Familien, hier gemeint als Gruppe Eltern/Kinder, deren Möglichkeiten<br />

sich zur Zeit auf die Seen und das Stichwort „Wandern/Laufen“ beschränkt, werden<br />

insbesondere durch Aktionsangebote wie die Erkenntnistouren „Via Aura“, „Via Silva“<br />

oder „Via Aqua“ und die Angebote innerhalb des Naunheimer Lahnbogen angesprochen<br />

werden.<br />

7.3.7 Konsequenzen<br />

Allein diese kurze Skizzierung zeigt, dass sowohl die praktischen Zugänge zum<br />

zukünftigen <strong>Lahnpark</strong> (PKW, ÖPNV, Rad, zu Fuß, Gruppenreisen …) als auch die<br />

konkreten Zielorte im <strong>Lahnpark</strong> selbst zielgruppenspezifische Konzentrationen erfahren<br />

werden, die bereits in der Planung zu berücksichtigen sind (Ein Busparkplatz wird am<br />

neuen „Römerforum“ sicherlich gebraucht, aber voraussichtlich nicht in <strong>Lahnau</strong>-Atzbach,<br />

am Beginn des Panoramaweges Königstuhl). Dass hier nur mit Erfahrungswerten und<br />

Situationsanalyse<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

24


Vergleichen gearbeitet werden kann, versteht sich von selbst, und es gibt genügend<br />

Beispiele in der direkten Umgebung für entsprechend geglückte oder nicht günstig<br />

gestaltete Lösungen hinsichtlich der Kapazitäten für Besucher.<br />

7.4 Vorhandene Stärken – vorhandene Schwächen<br />

Wir trennen hier sehr konsequent zwischen vorhandenen Stärken und Schwächen<br />

einerseits und vorhandenen Potentialen andererseits, zwei Bereiche, die gerne und oft<br />

vermengt werden. Die heutigen vorhandenen Stärken des zukünftigen <strong>Lahnpark</strong>s sind:<br />

• Die Attraktivität und Nutzung der Seen<br />

• Die Frequentierung der klassischen Gießener und Wetzlarer Museumsangebote<br />

• Die touristische Ausrichtung von Wetzlar<br />

• Die vorhandenen Images „Stadt der Optik“, „Stadt des Mathematikums“<br />

• Die Frequentierung der Lahn durch Bootstouristen<br />

• Regelmäßige Frühjahrsüberschwemmungen als Grundlage flächenhafter<br />

Naturerhaltung.<br />

Die heutigen vorhandenen Schwächen des zukünftigen <strong>Lahnpark</strong>s sind:<br />

• Fehlende bzw. nicht funktionierende touristische Angebote in Heuchelheim und<br />

<strong>Lahnau</strong><br />

• Fehlende attraktive fußläufige Verbindungen von Wetzlar und Gießen in den<br />

<strong>Lahnpark</strong> hinein<br />

• Fehlende direkte Verkehrsanbindung über die B49, Planung wird durch <strong>ASV</strong><br />

momentan erstellt<br />

• Fehlende Gastronomie an bestimmten Stellen<br />

• Fehlende Aufenthaltsmöglichkeiten für Bootstouristen<br />

• Optische Zerteiltheit der <strong>Lahnau</strong>e<br />

• Wenig attraktive Ortsränder der Städte Wetzlar und Gießen<br />

• Vorgegebene, nicht veränderliche Restriktionen in der Fläche<br />

• Hohe Schallemissionen im Bereich der Autobahnen sowie der Bahnstrecke im Süden<br />

• Die Lahn ist landschaftlich kaum sicht- und erlebbar<br />

• Weitgehende Abgewandtheit der Siedlungen von der Lahn.<br />

7.5 Konsequenzen der Situationsanalyse<br />

Die Konsequenzen aus der Situationsanalyse wurden teilweise bereits in der<br />

Machbarkeitsstudie 2007 benannt und bringen uns ebenfalls zu dem Schluss,<br />

dass eine praktikable und umsetzbare Konzeption also räumlich, thematisch und<br />

zielgruppenbezogen mit Verdichtung, Konzentration und Entflechtung arbeiten muss.<br />

Das entschärft vorhandene Konflikte und lässt Konfliktpotentiale nicht zu Konflikten<br />

werden.<br />

Situationsanalyse<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

25


Gleichzeitig müssen die notwendigen Konzentrationen auch noch als Verbesserung<br />

der Situation insgesamt und Verbesserung der jeweiligen Örtlichkeit geplant sein und<br />

jeder an der <strong>Lahnpark</strong> GmbH teilnehmenden Kommune gut erkennbare und neue<br />

glaubwürdige Profile vermitteln und Profile verstärken. Das ist einem kommunalpolitisch<br />

wie räumlich so verdichteten Raum eine Herausforderung, die wie folgt versucht wird, zu<br />

beantworten.<br />

Auf der Seite 27 ist der Situationsplan „Schutzgüter“ dargestellt. Er führt die<br />

Analysephase bezüglich der Schutzgüter wie die verschiedenen Nautrschutzgebiete,<br />

Landschaftsschutzgebiete und weitere schützenswerte Landschaftsbestandsteile<br />

zusammen.<br />

Auf der Seite 28 findet sich der Situationsplan „Infrastruktur“. In ihm sind die verschiedenen<br />

Infrastrukturen wie Straßen, Bahnstrecken, Parkplätze, vorhandene Anlegestellen und<br />

andere Infrastrukturen verzeichnet.<br />

Situationsanalyse<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

26


Situationsanalyse<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

27


Situationsanalyse<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

28


8. Benennung bestehender und neuer Potentiale<br />

8.1 Das Lahntal<br />

8.1.1 Bestehende Potentiale<br />

Die bestehenden Potentiale des <strong>Lahnpark</strong>s rekrutieren sich prinzipiell aus zwei Bereichen:<br />

• Potential Naturraum<br />

• Potential Siedlungsraum/historische Relikte/Fakten<br />

Das Potential „Naturraum“ wiederum ist zu 100 Prozent ein von Menschen gemachter<br />

„Kulturraum“, der vom Menschen teilweise in einen natürlich wirkenden Raum<br />

zurückverwandelt wird und der in diese Bereiche zerfällt:<br />

• Naturschutz (verschiedener Rechtsformen)<br />

• Landwirtschaft<br />

• Touristische Nutzung (Sport, Kultur, Wandern, Gastronomie)<br />

Bereits heute genutzte Potentiale sind:<br />

• Flusslauf Lahn = Bootstourismus;<br />

• Seenlandschaft = Gastronomie, Sport, andere Freizeitaktivitäten;<br />

• Sporteinrichtungen (lokal orientierte Sporteinrichtungen; Angebot Naunheimer<br />

Lahnbogen, Segelflugplatz Wetzlar-Naunheim);<br />

• Wandern = Lahntal als Transitraum von West nach Ost / Ost nach West<br />

• Wenige Kulturdenkmäler (<strong>Lahnau</strong>-Waldgirmes: Römerforum; Heuchelheim-<br />

Kinzenbach: Heimatmuseum; Wetzlar: innerstädtische Attraktionen; Gießen:<br />

innerstädtische Attraktionen); Kloster Dorlar<br />

• Panoramapunkt Wetzlar-Simberg.<br />

8.1.2 Verlorene Potentiale<br />

In der Vergangenheit genutzte Potentiale waren:<br />

• Aussichtspunkte (Bismarck-Turm Wetzlar; Bismarck-Turm Gießen): Beide<br />

Aussichtspunkte wurden um 1900 konzipiert und im Stil der Zeit errichtet. Sie<br />

gingen von damals unbewaldeten Randflächen und Bergflanken an beiden Seiten<br />

des Lahntals und von einer viel weniger ausgeprägten Bebauung aus, um ihre<br />

touristische Wirkung zu entfalten. Heute hat der Bismarck-Turm Wetzlar seine<br />

Panoramaussicht aufgrund der zunehmenden Bewaldung des 20. Jahrhunderts<br />

teilweise eingebüßt; östlich seiner Position bietet sich aber ein Ersatz-Panorama von<br />

herausragender Qualität; der Bismarck-Turm östlich Heuchelheim hat seine attraktive<br />

Panoramaaussicht aufgrund der wenig attraktiven Bebauung des Gießender Raums<br />

südöstlich seines Standpunktes verloren, steht heute ebenfalls zwischen Bäumen<br />

und ist besucherpsychologisch in einem „Niemandsland“ positioniert. Weiter ist<br />

dieser für Besucher geschlossen.<br />

• Landstraßen / Alleen und Baumreihen zu den Aussichtspunkten: Sie sind heute<br />

teilweise als Relikte noch zu erkennen, haben aber aufgrund des Verkehrskonzeptes<br />

Benennung der<br />

bestehenden und neuer<br />

Potentiale<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

29


des 20. Jahrhunderts ihre Funktion verloren.<br />

• Landstraßen / Alleen im Lahntal: Sie sind im Verlauf des 19. Jahrhunderts<br />

verschwunden und heute stellenweise durch arealfremde Nachpflanzungen des 20.<br />

Jahrhunderts ersetzt (Fichtenpflanzungen an Grundstücksgrenzen etc.)<br />

• Obstplantagen: Auch ihre Anzahl als Potential/Kulisse der „Naherholung“ hat deutlich<br />

nachgelassen und beschränkt sich heute auf wenige Areale.<br />

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass bis vor kurzem das landschaftlich orientierte Potential<br />

des Lahntals zwischen Wetzlar und Gießen verkehrsbegründeten Interessen geopfert<br />

wurde bzw. vernachlässigt worden ist. Aus diesem Restfundus kann partiell geschöpft<br />

werden.<br />

8.1.3 Neue Potentiale<br />

Die neuen Potentiale gestern, die sich vor allem aus der drastischen Veränderung der<br />

Landschaft ergeben haben (Verlegung des Lahnverlaufs von ca. 1840 bis ca. 1980;<br />

Entstehung der Kiesseen), wurden zuerst und sehr konsequent von den Repräsentanten<br />

des Naturschutzes erkannt und genutzt. Das hat in den letzten ca. 30 Jahren zu einer<br />

durchorganisierten, geschickt gestalteten und geschützten Kulturlandschaft unter dem<br />

Diktum des Naturschutzes geführt. Touristische Überlegungen spielten nur am Rande<br />

und aufgrund gewachsener lokaler Strukturen eine Rolle. Neue Potentiale heute ergeben<br />

sich als eine möglichst ausgewogene und allen Restriktionen und Interessen gegenüber<br />

kalkulierte Themenmenge, die<br />

• den Charakter der Kulturlandschaft bewahren, ggf. stärken soll,<br />

• den touristischen Interessen aller vier Kommunen gleichermaßen und einander<br />

ergänzend dienen soll,<br />

• den Interessen von Naturschutz und Anwohnern genügen soll,<br />

• innovative Elemente unterschiedlichster Art enthalten soll.<br />

Diese neuen Potentiale innerhalb der eingrenzenden Parameter erkennen wir in den zum<br />

Teil sehr detaillierten Themenfeldern<br />

• Erlebniserweiterung Freizeitlandschaft Seen;<br />

• edukative Elemente in den Themenfeldern Optik, Mathematik, Natur,<br />

Landschaftserleben, Geschichte;<br />

• historische Elemente in den Themenbereichen „römische Antike / Kelten“, „Goethezeit<br />

/ 7jähriger Krieg“;<br />

• natur- und technikorientierte Zukunftsthemen im Kontext zum Umfeld;<br />

• Wandern im Lahntal /auf den Höhen am Lahntal.<br />

Dabei haben wir diese neuen Potentiale aus bestehenden Ansätzen heraus entwickelt.<br />

Das „Mathematikum“ lehrt indessen, dass auch vom Standort und seiner Entwicklung<br />

völlig unabhängige neue Images entstehen können, wenn sie der Erwartungshaltung<br />

des Publikums entsprechen: Das Gießen einmal als „Stadt der Mathematik“ medial<br />

gehandelt würde, war 1990 noch nicht absehbar.<br />

Auf die einzelnen Standorte im <strong>Lahnpark</strong> bedeutet dies konkret:<br />

• Entwicklung des Standortes „Naunheimer Lahnbogen“/Naunheimer Segelflugplatz;<br />

Benennung der<br />

bestehenden und neuer<br />

Potentiale<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

30


• Entwicklung der Seenlandschaft <strong>Lahnpark</strong>;<br />

• Einbeziehung des Simberges und des Lahnberges;<br />

• Einbeziehung ausgesuchter Positionen in den Stadtbildern von Wetzlar und Gießen.<br />

8.2 Die einzelnen Kommunen<br />

8.2.1 Wetzlar<br />

Wetzlar beherbergt im hessenweiten Vergleich eine sehr breit angelegte und sehr themenspezifische<br />

Museumslandschaft, deren fachliche Qualität sich im oberen Segment des<br />

landesweiten Angebotes musealer Präsentationen bewegt. Die Stadt vermarktet zu<br />

Recht das „Goethe-Image“. Hinzu kommen seit einigen Jahren das „Viseum“ und der<br />

damit verbundene „Optik-Parcour“.<br />

Allerdings hat das Viseum nicht den erhofften Besucheranstieg für die Stadt gebracht:<br />

Mit rund 4.500 bis 5.000 Besuchern pro Jahr, die dabei zu einem erheblichen Teil<br />

gleichzeitig den benachbarten Häusern Stadt- und Industriemuseum und Lottehaus<br />

verloren gehen, hat sich an der Gesamtbilanz der Besucherzahlen musealer Einrichtungen<br />

in Wetzlar praktisch nichts geändert. Die Hoffnung, dass Viseum würde sich zu einem<br />

Publikumsmagnet wie das Mathematikum in Gießen entwickeln, wurde nicht erfüllt.<br />

Die Stadt hat das Potential „Science – Optik“ richtig erkannt und dies in einem innovativen<br />

Prozess gemeinsam mit der optischen Industrie vor Ort auch sehr konsequent zu einer<br />

praktischen Umsetzung gebracht. Der Misserfolg liegt dabei nicht in der Imagebildung<br />

– das Viseum hat einen hohen Imagewert -, sondern in der geringen Anzahl an<br />

Besuchern. Wir stehen hier vor dem klassischen Phänomen der Verwechslung bzw. der<br />

Gleichmachung von touristischer Ausrichtung einer Präsentation auf der einen Seite und<br />

ihrer fachlichen Qualität bzw. ihrem Wert für die Identitätsstiftung einer Kommune auf der<br />

anderen Seite. Das Viseum ist aus letzterem Gesichtspunkt heraus inhaltlich konzipiert<br />

worden und richtet sich im Gegensatz zum Mathematikum eben nicht an ein allgemeines<br />

Publikum, auch wenn das vermutlich die Erwartungshaltung auf der politischen Seite<br />

war.<br />

Das Manko des Viseums besteht nicht in einer mangelnden fachlichen Qualität, sondern<br />

allein in seiner besucherpsychologischen Ausrichtung. Dieses Problem quittiert das<br />

potentielle Publikum durch Fernbleiben, diesem Problem ist das Ausbleiben vieler<br />

Lehrer und Schulklassen geschuldet.<br />

Unserer Meinung nach bleibt das Viseum mit 4.500 bis 5000 Besuchern pro Jahr weit<br />

hinter seinen Möglichkeiten zurück; es könnte mit etwa 40.000 bis 50.000 Besuchern<br />

im Jahr in der Tat ein Besuchermagnet Wetzlars sein und stützend für die anderen<br />

musealen Einrichtungen wirken. Dies ist für den <strong>Lahnpark</strong> insofern wichtig, als das wir<br />

uns um eine Stützung dieses „neuen alten“ Images von Wetzlar bemühen und darin auch<br />

ein großes Potential zur Gewinnung von Tagesgästen, Touristen und Regionalpublikum<br />

sehen, sofern das Thema „Optik“ auch den Bedürfnissen dieser Zielgruppen entspricht.<br />

Innerhalb sowie außerhalb des Stadtbildes schlagen wir konkrete Maßnahmen vor.<br />

Wir gehen davon aus, dass<br />

• dringend effektive Stützungsmaßnahmen für das Viseum nötig sind,<br />

• das Viseum in seiner Konzeption überarbeitet werden müßte, um eine<br />

Besuchersteigerung zu erlangen,<br />

• das Thema „Optik“ zu einer längeren Verweildauer von Besuchern in Wetzlar und im<br />

Benennung der<br />

bestehenden und neuer<br />

Potentiale<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

31


<strong>Lahnpark</strong> führen soll und kann bzw. zu einem Besuch der Stadt.<br />

• dies nur zu erreichen ist, wenn das Thema „Optik“ zielgruppenorientiert präsentiert<br />

wird und nicht macherorientiert.<br />

Dafür verfügt Wetzlar über Potential in Gegenständen und Flächen, die wir so nutzen<br />

wollen:<br />

• Erkenntnisort „Augenblicke“, Rathaus (Zielgruppe Alle, insbesondere Schulen),<br />

• Erkenntnisort „Augenmerk“, Lahninsel (Zielgruppe Alle, insbesondere Schulen),<br />

• Erkenntnistour „Optik und Natur“, Garbenheimer Feld (Zielgruppe Alle, insbesondere<br />

Schulen)<br />

Diese Orte bzw. Maßnahmen sehen wir im Verbund mit<br />

• Viseum<br />

• Optik-Parcour<br />

in einer dann bundesweit einmaligen topographischen und didaktischen Konstellation.<br />

Diese Konstellation würde die Stadt zwischen Rathaus und Viseum in der Tat zu einer<br />

„Erlebnislandschaft Optik“ machen und – sofern das heutige unveränderte Viseum am<br />

Besuchsende steht – für das Viseum eine positive Erwartungshaltung aufbauen. Darauf<br />

baut auch das Marketingkonzept auf: Solange das Viseum so gestaltet ist, wie es ist,<br />

bilden die anderen Elemente eine positive Erwartungshaltung gegenüber dem Viseum<br />

aus, nicht umgekehrt. Zum Thema „Optik“ kann der <strong>Lahnpark</strong> also positiv verstärkend<br />

wirken, sofern man seinen „Geltungsbereich“ bis hinein in die Stadt Wetzlar zieht.<br />

Umgekehrt ist eine positive Stimmungsgenerierung zum Thema „Optik“ in der Stadt<br />

wiederum Voraussetzung für die Bereitschaft eines Besuches des <strong>Lahnpark</strong>s.<br />

Die vorgeschlagenen Maßnahmen im und am <strong>Lahnpark</strong> verstärken also das „Optik-<br />

Image“ der Stadt Wetzlar und verleihen dem <strong>Lahnpark</strong> den geographischen Schwerpunkt<br />

„Optik“ im Westen, in und bei Wetzlar. Hinzu kommt am Naunheimer Lahnbogen im<br />

Verbund mit dem Segelflugplatz der „Erkenntnisort Via Aura“.<br />

8.2.2 <strong>Lahnau</strong><br />

Im Gegensatz zu Wetzlar und Gießen verfügt <strong>Lahnau</strong> über kein ausgeprägtes<br />

überregionales Image. Daran ändert im touristischen Kontext auch das europaweit im<br />

wissenschaftlichen Kontext herausragende „Römerforum“ bisher nichts. Insbesondere<br />

hier gilt der Grundsatz: Historische Bedeutsamkeit führt nicht automatisch zu touristischer<br />

Wirksamkeit!<br />

Andererseits ist das „Römerforum“ in der Tat ein – wenn auch noch ruhendes – touristisches<br />

Potential, wenn seine Gestaltung den Erwartungshaltungen des avisierten Publikums<br />

entspricht. Daher schlagen wir innerhalb des <strong>Lahnpark</strong>s für <strong>Lahnau</strong> diese Maßnahmen<br />

vor:<br />

• Panoramaweg „Römerforum“<br />

• Erkenntnistour „Via Romanus“<br />

• Erkenntnisort „Römisches Marschlager“<br />

• Erkenntnisort „Römerforum“<br />

• Erkenntnisort „Porta Germanica“<br />

Benennung der<br />

bestehenden und neuer<br />

Potentiale<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

32


Hinzu kommen direkt an der Lahn:<br />

• Erkenntnistour „Via Aqua“<br />

• Erkenntnistour „Landwirtschaft im Wandel der Zeit“<br />

• Erkenntnistour „Via Germanus“<br />

Dies betrachten wir als erfolgversprechendes Alternativkonzept zum in der politischen<br />

Diskussion gescheiterten Konzept „Archäologischer Park Waldgirmes“. Für <strong>Lahnau</strong> ergibt<br />

sich innerhalb des <strong>Lahnpark</strong>s und der Region ein deutlich abgegrenztes touristisches<br />

Image in den Themensegmenten „Antike/Geschichte“ und „Fluss/Technik“. Dies auch<br />

unter dem Gesichtspunkt, dass <strong>Lahnau</strong>-Dorlar für den gesamten Bootstourismus der<br />

attraktivste und wichtigste Haltepunkt ist und bleibt.<br />

8.2.3 Heuchelheim<br />

Heuchelheim verfügt z.Z. über das touristische Image „Freizeit am See“. Im<br />

gesellschaftspolitischen Zusammenhang steht für Heuchelheim der Name „Schunk“. Das<br />

ruhende touristische Kapital heißt hier „Natur“: Durch das Potential, das vom NSG „Die<br />

<strong>Lahnau</strong>e zwischen Atzbach, Dutenhofen und Heuchelheim“ in der <strong>Lahnau</strong>e ausgeht, läßt<br />

sich im touristischen Kontext neben dem „Seen-Image“ ein „Natur-Image“ aufbauen, dass<br />

auch im weiteren Umkreis ein Alleinstellungsmerkmal bedeutet. Diesem Leitgedanken<br />

sind auch die meisten der von uns geplanten Projekte verpflichtet:<br />

• Erkenntnistour „Natur und Zahl“<br />

• Erkenntnistour „Liebigs Deich“<br />

• Erkenntnistour „Via Aves“<br />

• Erkenntnistour „Via Silva“<br />

• Erkenntnisort „Science-Haus NAWARO“<br />

• Erkenntnisort „<strong>Lahnpark</strong>haus“<br />

• Veranstaltungsort/Erkenntnisort „Sternschanze“<br />

• Maßnahmen zur Popularisierung des Naturschutzes.<br />

8.2.4 Gießen<br />

Gießen fehlt im Gegensatz zu Wetzlar ein historisches Stadtambiente. Seine<br />

touristischen Highlights konzentrieren sich topographisch auf den Schlossbereich/<br />

Museum und die Häuser „Liebig-Museum“ und „Mathematikum“ am Bahnhof. Dabei<br />

bildet das „Mathematikum“ das touristische Highlight der Stadt; seine Besucherzahlen<br />

sind im regionalen Kontext unerreicht und haben in den letzten 10 Jahren zu einem<br />

neuen Stadtimage für Gießen geführt. Innerhalb der Stadt wiederum fehlt es an einer<br />

erlebnisorientierten Klammer zwischen den Standorten „Bahnhof: Liebig-Museum/<br />

Mathematikum“ und „Schloss“. Das gilt auch für eine Vernetzung des Lahntals und des<br />

Standortes Bahnhof.<br />

Da hier aber auch die Planungen zur Landesgartenschau 2014 eingreifen, beschränken<br />

sich unsere Vorschläge auf wenige konkrete Maßnahmen direkt an der Lahn und am<br />

Standort Rathaus Gießen, die zur einer stärkeren Frequentierung des <strong>Lahnpark</strong>s aus<br />

Gießen heraus führen sollen und die das Massenpublikum an den Seen wiederum auf<br />

Gießen und seine Qualitäten aufmerksam machen sollen.<br />

Benennung der<br />

bestehenden und neuer<br />

Potentiale<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

33


Gleichzeitig erschließen wir damit die „dritte Personen-Image-Säule“ für Gießen, die<br />

bisher – außer einem Denkmal – ungenutzt ist: Conrad Röntgen, neben Justus Liebig<br />

und Prof. Dr. Beutelspacher / Mathematikum.<br />

Die vorgeschlagenen Maßnahmen des <strong>Lahnpark</strong>s umfassen:<br />

• Erkenntnistouren Mathematik und Alltag, Röntgenweg entlang der Lahn Richtung<br />

Bahnhof Gießen,<br />

• Erkenntnisort „Conrad Röntgen“ im Rathaus Gießen<br />

und verleihen damit dem Image „Wissenschaftsstadt Gießen“ eine touristisch wirksame<br />

Ausprägung mit weiteren publikumsorientierten Einrichtungen. Die „Erkenntnistour<br />

Liebigs Deich“ an den Heuchelheimer Seen ist thematisch bewußt mit Gießen verknüpft<br />

und berührt ein touristisches Potential der Stadt, das bisher praktisch ungenutzt ist:<br />

Justus Liebig und das Thema „moderne Landwirtschaft/Welternährung“.<br />

Die Existenz des hochqualitativen Liebig-Museums kreiert zwar ein akademisches<br />

Image für Gießen als „Stadt des Justus Liebig“, und die entsprechenden Fachbereiche<br />

der Justus-Liebig-Universität stützen dieses Image auch effektiv und zukunftsbezogen.<br />

Touristisch aber hat das Liebig-Museum aufgrund seines Selbstverständnisses nur eine<br />

geringe Wirkung, wie man an den Besucherzahlen ablesen kann.<br />

Mittelfristig steht für Gießen, wenn die Stadt sowohl Justus-Liebig als auch ihr Image<br />

des Wissenschaftsstadt touristisch effektiv nutzen möchte, ein zweites Science-Haus<br />

neben dem Mathematikum zur Disposition, das wir im Moment mit dem Schlagworttitel<br />

„Bionom“ (Areal Schlachthof) in die Diskussion einführen, hier aber nur mit wenigen<br />

visionären Aspekten versehen: Abgeleitet ist der Arbeitstitel „Science-Haus Bionom“<br />

vom Begriff der „Bionomie“, der „Lehre von den Beziehungen der Organismen zur<br />

umgebenden Welt“. Dieser für ein touristisches Publikum attraktive Themenbereich<br />

(s. Medienlandschaft) ist europaweit vakant und so noch nicht aufgegriffen worden.<br />

Gleichzeitig passt er zum wissenschaftlichen Image der Stadt Gießen (Justus-Liebig-<br />

Universität: Fb 09 – „Live-Sciences“). Im Mittelhessen-Kontext und der in diesem Konzept<br />

auch beschriebenen „Eduatainment-Landschaft Mittelhessen“ wäre das „Bionom“ ein<br />

gutes Pendant und eine ideale Ergänzung zu den Planungen „Science-Haus Hessisches<br />

Rohstoffhaus Grube Fortuna“, „Hessisches Holztechnik-Museum Wismar“, „Science-Haus<br />

NAWARO Heuchelheim“ und den edukativen Projekten innerhalb des <strong>Lahnpark</strong>s.<br />

8.3 Zusammenfassung<br />

Zusammengefasst und bewußt vereinfacht lauten die touristischen Potentiale für den<br />

<strong>Lahnpark</strong> und seine Anrainerkommunen:<br />

• Wetzlar – Goethe, Optik<br />

• <strong>Lahnau</strong> – Geschichte, Fluss/Auenland<br />

• Heuchelheim – Freizeit, Natur<br />

• Gießen – Mathematik, Lebenswissenschaften.<br />

Die damit verbundenen bereits vorhandenen Einrichtungen und konkreten Planungen<br />

überschneiden sich im Einzelfall oder liegen nicht direkt beieinander (z.B. Hessisches<br />

Naturschutz-Zentrum in Wetzlar – Schwerpunkt Natur in Heuchelheim), ändern aber nichts<br />

an den daraus für den <strong>Lahnpark</strong> insgesamt resultierenden touristischen Schwerpunkten,<br />

die von den Besuchern als Einheit unabhängig von kommunalen Grenzen empfunden<br />

werden.<br />

Benennung der<br />

bestehenden und neuer<br />

Potentiale<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

34


9. Alleinstellungsmerkmale<br />

Der Begriff „Alleinstellungsmerkmal“ gilt gemeinhin als touristische Zauberformel. Diese<br />

Formel kann aber nur dann funktionieren, wenn das Alleinstellungsmerkmal auch das<br />

avisierte Publikum berührt und aktivieren kann. Am Beispiel <strong>Lahnau</strong>-Waldgirmes kann<br />

man sehr gut erkennen, dass das Alleinstellungsmerkmal „einzige römische Stadt in<br />

Germanien aus der Zeit der augusteischen Eroberungen“ touristisch nicht automatisch<br />

wirksam wird, also erst einmal ein folgenloses Alleinstellungsmerkmal ist.<br />

Die Gestaltung der festgestellten „Alleinstellung“ ist hier entscheidend, nicht ihre<br />

Existenz! Das erfährt man auch durch die Kenntnis der Besuchszahlen des „Viseums“<br />

in Wetzlar oder des „Liebig-Museums“ in Gießen im Vergleich zum „Mathematikum“ in<br />

Gießen. Zudem wird oft genug vergessen, dass eine „Alleinstellung“ im Wortsinne eher<br />

gefährlich ist: Denn zu einem Urlaubsland oder auch nur zu einem Tagesausflug gehört<br />

zur Arrondierung des (Tages-) Erlebnisses mehr als nur ein (thematisches) Erlebnis, also<br />

mehr als nur eine Alleinstellung.<br />

Die Alleinstellungsmerkmale des <strong>Lahnpark</strong>s und seiner Anrainer-Kommunen sollten sich<br />

also aus Sicht des Publikums attraktiv ergänzen und am besten korrespondieren mit<br />

dem weiteren Umfeld Lahntal bzw. Mittelhessen. Die tatsächlichen oder vermeintlichen<br />

touristischen Alleinstellungsmerkmale des <strong>Lahnpark</strong>s beurteilen wir so:<br />

Wetzlar:<br />

<strong>Lahnau</strong>:<br />

Heuchelheim:<br />

Gießen:<br />

„Goethe und Lotte“ – Alleinstellung in weitem Umfeld (nächste Punkte: Frankfurt,<br />

Weimar)<br />

„Optik“ – Alleinstellung in weitem Umfeld (nächste Punkte: Frankfurt, „Explora“,<br />

Filmmuseum; Kassel, Astronomisch-physikalisches Kabinett/Planetarium)<br />

„Römerforum“ – Alleinstellung in wissenschaftlicher Hinsicht in weitem Umfeld<br />

(nächste Punkte: Haltern, LWL-Römermuseum; Kalkriese, Museum und Park<br />

Varusschlacht); Alleinstellung in touristischer Hinsicht zur Zeit nur in nächster<br />

Umgebung (nächste Punkte: Römerkastell Saalburg, Limes in Taunus und<br />

Wetterau)<br />

„Seenlandschaft“ – Alleinstellung in touristischer Hinsicht im regionalen Kontext<br />

(s. Seen Marburg, Vogelsberg, Westerwald, Frankfurt Rhein-Main)<br />

„Natur“ – bisher Alleinstellung nur im regionalen Kontext.<br />

„Justus Liebig“ – Image-Alleinstellung in weitem Umfeld (keine vergleichbaren<br />

Orte), zur Zeit keine große touristische Wirkung<br />

„Mathematikum“ – Image-Alleinstellung und touristische Alleinstellung in<br />

weitem Umfeld / bundesweit (kein im Image vergleichbares Science-Haus<br />

in Deutschland, thematisch ähnliche Einrichtungen aber u.a. in: Winterthur,<br />

Wolfsburg, Lüdenscheid, Heidelberg, Köln, Nürnberg u.a.)<br />

Alleinstellungsmerkmale<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

35


„Conrad Röntgen“ – Alleinstellung in weitem Umfeld, noch nicht genutzt<br />

(Röntgen-Museum in Remscheid);FB 90 „Live-Sciences“ der Justus-Liebig-<br />

Universität – Alleinstellung im Wissenschaftsbetrieb, touristisches Potential<br />

noch nicht genutzt<br />

Das Alleinstellungsmerkmal des <strong>Lahnpark</strong>s insgesamt ist die Summe dieser vorhandenen<br />

und potentiellen einzelnen Alleinstellungsmerkmale in einer bundeweit einmaligen<br />

landschaftlichen und verkehrsgeographisch verdichteten Situation aus edukativen und<br />

erlebnisorientierten Elementen, die<br />

• thematisch aufeinander abgestimmt sind,<br />

• für die Besucher/Nutzer gleichzeitig den Anforderungen nach Abwechslung<br />

genügen,<br />

• in der Art ihrer Gestaltung innovativ und erlebnisorientiert gestaltet sind,<br />

• in der Summe eine einzigartige Erlebnislandschaft in der Mitte Hessens ergeben,<br />

eingebettet in eine attraktive Landschaft und getragen von zwei Mittelzentren mit<br />

eigener starker touristischer Infrastruktur.<br />

Die Wahl der hier vorgestellten Projekte ist aber gleichzeitig auch so erfolgt, dass jede<br />

am <strong>Lahnpark</strong> teilnehmende Kommune am Ende für sich ein Alleinstellungsmerkmal<br />

aufweist, das durch die Alleinstellungsmerkmale ihrer Partnergemeinden ergänzt wird,<br />

aber auch ohne den <strong>Lahnpark</strong> als Gesamtkonstruktion Bestand haben kann:<br />

• Wetzlar – Optik<br />

• <strong>Lahnau</strong> – Antike/Geschichte<br />

• Heuchelheim – Freizeitlandschaft Seen / Natur<br />

• Gießen – Mathematik/Wissenschaft<br />

Der konkrete Witz an der Forderung nach einem Alleinstellungsmerkmal ist also die<br />

Tatsache, dass das Alleinstellungsmerkmal sich als aufeinander abgestimmte Summe<br />

von lokalen Einzelmerkmalen ergibt, die ihrer thematischen und zielgruppenorientierten<br />

Kombination einmalig ist.<br />

Alleinstellungsmerkmale<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

36


10. Leitbild<br />

Wir unterscheiden zwischen dem Leitbild für diejenigen, die den <strong>Lahnpark</strong> gestalten und<br />

dem Leitbild, mit dem sich der <strong>Lahnpark</strong> gegenüber seinem Publikum präsentiert.<br />

10.1 Bisheriges Leitbild<br />

Das bisherige Leitbild des <strong>Lahnpark</strong>s lautet: „Natur neu erleben“.<br />

Dabei wurde noch nicht unterschieden zwischen Slogan für das Publikum und dem<br />

Leitbild = Verhaltensgrundsatz für die Aktiven am <strong>Lahnpark</strong>-Gestaltungsprozess selbst.<br />

Aus Sicht des Publikums ist der Slogan „Natur neu erleben“ keine Zustandsbeschreibung<br />

des <strong>Lahnpark</strong>s, sondern ein noch nicht erfülltes Versprechen auf eine noch ungestaltete<br />

Zukunft.<br />

Insofern verfehlt der Slogan „Natur neu erleben“ seine Aufgabe, eine Erwartungshaltung<br />

zu wecken, die er auch erfüllen kann.<br />

Das Leitbild „Natur neu erleben“ als Handlungsstrang für die Aktiven am <strong>Lahnpark</strong>-<br />

Gestaltungsprozess ist dagegen richtig gewählt und formuliert, zielen doch viele<br />

Maßnahmen der vergangenen Jahre auf dieses Versprechen ab.<br />

Gegenüber dem Publikum ist die Beibehaltung des Slogans „Natur neu erleben“ zur Zeit<br />

aber ein nicht erfüllbares Versprechen. Das bisherige Leitbild sollte also nicht auch als<br />

Slogan gebraucht werden.<br />

Mit dem Leitbild „Natur neu erleben“ ist das bisherige regionalpolitisch bedeutsamste<br />

Hauptziel des Lahntals zwischen Wetzlar und Gießen benannt.<br />

Aus der Sicht der Gestalter zunächst richtig und konsequent gedacht, ist es doch ein<br />

Leitbild, das sich an die Gestalter selbst und die vor Ort lebenden und mitgestaltenden<br />

Menschen richtet, um eine generelle, im wesentlichen unumstrittene Zustimmung zur<br />

Idee des <strong>Lahnpark</strong>s zu erhalten.<br />

Das bisherige Leitbild ist also intuitiv taktisch und unter gestaltungspolitischen Kriterien<br />

gewählt worden und wurde bzw. wird als identitätsstiftende und politisch verbindende<br />

Aufforderung verstanden. Das Leitbild „Natur neu erleben“ ist aber kein Werbeslogan.<br />

Es ist nach wie vor ein Versprechen auf die Zukunft.<br />

Bei diesem Leitbild, das nach außen noch gehandhabt wird wie ein Werbeslogan, sollte<br />

es auch so lange bleiben, bis entsprechende Maßnahmen das Gefüge des <strong>Lahnpark</strong>s<br />

tatsächlich verändert haben.<br />

10.2 Erweitertes Leitbild<br />

Das zukünftige Leitbild, besser: Verhaltensgrundsätze, für die Gestalter des <strong>Lahnpark</strong>s<br />

bedeutet unseres Erachtens inhaltlich:<br />

• Stärkung der definierten kommunalen Alleinstellungsmerkmale in ergänzender<br />

Beziehung untereinander;<br />

• Eindeutige gemeinsam geplante Positionierung in der „Edutainment-Landschaft<br />

Mittelhessen“;<br />

• Bewahrung und Stärkung des Kapitals „Natur“ unter gleichzeitiger Erhöhung der<br />

Besucherzahlen;<br />

Leitbild<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

37


• Verbesserung des Naherholungs- und Freizeitwertes für die Anwohner rund um den<br />

<strong>Lahnpark</strong>;<br />

• Schaffung eines eigenen touristischen Images innerhalb bestehender touristischer<br />

Destinationen;<br />

• Ausrichtung des eigenen touristischen Images am Slogan und am Leitbild des<br />

<strong>Lahnpark</strong>s;<br />

• Schaffung sich ergänzender Attraktionen und aufeinander abgestimmter Maßnahmen<br />

zur Infrastruktur;<br />

• Förderung und Initiierung gemeinsamer Veranstaltungen im gesamten Areal des<br />

<strong>Lahnpark</strong>s oder gemeinsam im Bereich einzelner Kommunen<br />

Das zukünftige Leitbild als eine Handlungsaufforderung an die Gestalter selbst kann kein<br />

Slogan sein, müsste aber sinngemäß lauten:<br />

Priorisierung des gemeinsamen Interesses vor Partikularinteressen, wenn es um die<br />

touristische Positionierung und besucherorientierte Maßnahmen in der Fläche geht.<br />

und:<br />

„Erreichung einer überregionalen Alleinstellung durch Stärkung einzelner<br />

Alleinstellungsmerkmale in Ergänzung und Absprache untereinander“.<br />

Bei der Verfolgung des erweiterten Leitbildes müssen ebenfalls<br />

• die Spezifika der einzelnen teilnehmenden Kommunen berücksichtigt werden,<br />

• eventuell divergierende Erscheinungsbilder innerhalb des <strong>Lahnpark</strong>s gemildert,<br />

angeglichen oder positiv miteinander verbunden werden,<br />

• die Tatsache ausgeprägter touristischer Images der Mittelzentren Wetzlar und Gießen<br />

im Verhältnis zu den noch fehlenden touristischen Images der kleineren Gemeinden<br />

<strong>Lahnau</strong> und Heuchelheim maßnahmenorientiert berücksichtigt werden,<br />

• die Notwendigkeit umfangreicherer Maßnahmen in den beiden Gemeinden im<br />

Verhältnis zu den beiden Städten anerkannt werden und Konsens sein,<br />

• die Anerkennung der <strong>Lahnau</strong>enflächen der beiden Gemeinden als quasi<br />

„innerstädtische Naherholungsflächen“ von Wetzlar und Gießen im Handeln zum<br />

Ausdruck kommen.<br />

Pointiert formuliert: Die beiden „Großen“ müssten den Nachholbedarf der beiden<br />

„Kleinen“ anerkennen, und die beiden „Kleinen“ müßten den Nutzungsbedarf für die<br />

Bürger der beiden „Großen“ in der Fläche anerkennen.<br />

Diesen Handlungsgrundsätzen unterliegen auch die von uns vorgeschlagenen<br />

Planungen:<br />

Schwerpunktsetzungen – Ausgleich – ergänzende Alleinstellungen – gemeinsame<br />

überregionale Alleinstellung.<br />

Der Erfolg des <strong>Lahnpark</strong>s ist nicht die Summe seiner Einzelglieder und ihrer Einzelerfolge.<br />

Der Erfolg des <strong>Lahnpark</strong>s liegt in der Maßnahmenabstimmung und damit der<br />

Multiplikation des Erfolges seiner Einzelmaßnahmen!<br />

Das beste Marketing und die beste Pressearbeit werden aus nur losen Gliedern keine<br />

Kette machen können.<br />

Leitbild<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

38


10.2.1 Erweitertes Leitbild: Themenbereich Natur<br />

In der bereits laufenden und bereits erstellten naturschutzfachlichen Planung in der<br />

<strong>Lahnau</strong>e zeichnet sich das Garbenheimer Feld als neuer Schwerpunkt von Renaturierungen<br />

und weiteren Schutzmaßnahmen und Konzepten ab.<br />

Gleichzeitig sieht unsere Planung publikumswirksame Maßnahmen in und am<br />

Garbenheimer Feld vor, die das Verständnis der Öffentlichkeit für diese Entwicklung<br />

stärken soll („Erkenntnistour Optik und Natur“, „Panoramaweg Garbenheimer Aue“).<br />

Im östlichen Teil des <strong>Lahnpark</strong>s sehen unsere Planungen eine sehr konsequente<br />

Besucherlenkung um das NSG „<strong>Lahnau</strong>e zwischen Garbenheim, Niedergirmes und<br />

Naunheim“ herum vor, so dass auch hier der Schwerpunkt „Natur/Naturschutz“ eine<br />

deutliche Stärkung erfährt.<br />

Dies wird durch die geplanten „Erkenntnistouren“ und „-orte“ und die<br />

Renaturierungsvorschläge noch deutlich betont.<br />

Insofern zeichnet sich für das erweiterte Leitbild ab, dass vor allem die Gemeinde<br />

Heuchelheim sich in Zukunft des zweiten Images „Natur“ bedienen kann, ergänzend zum<br />

Image „Seenlandschaft-Freizeit“.<br />

Das NSG „Die <strong>Lahnau</strong>e zwischen Atzbach, Dutenhofen und Heuchelheim“ würde auf<br />

diese Weise zum öffentlichkeitswirksamsten Naturschutzgebiet Hessens, wenn man<br />

die verkehrsgeographische Lage, die touristischen Maßnahmen und die Nähe zur<br />

Seenlandschaft berücksichtigt.<br />

10.2.2 Erweitertes Leitbild: Themenbereich Edutainment<br />

Der relativ neue Begriff Edutainment spielt für das erweiterte Leitbild die entscheidende<br />

Rolle.<br />

Ausgehend von der aktuellen Entwicklung der „Edutainment-Landschaft Mittelhessen“<br />

und von der bereits erfolgten touristischen wie gesellschafts- und wirtschaftspolitischen<br />

Positionierung der Städte Wetzlar und Gießen vertiefen und popularisieren wir mit<br />

den vorgeschlagenen Erkenntnistouren und Erkenntnisorten diese erfolgreichen und<br />

erfolgversprechenden Images beider Städte in die <strong>Lahnau</strong>e hinein.<br />

Dabei haben wir die einzelne Themenstellungen so gewählt, dass Wetzlar und Gießen in<br />

ihren Stadtbildern eher technisch-wissenschaftliche Aspekte finden und in die <strong>Lahnpark</strong>-<br />

Flächen hinein zunehmend Themenaspekte berücksichtigt werden, die mit „Natur“ zu<br />

tun haben.<br />

Beispiele:<br />

• „Optik-Parcour“ Wetzlar-Stadt – „Erkenntnistour Optik und Natur“ Garbenheimer Feld<br />

• „Mathematikum“ Gießen-Bahnhof – „Erkenntnistour Röntgenweg“ – „Erkenntnistour<br />

Natur und Zahl“.<br />

Auch die Gemeinde <strong>Lahnau</strong> mit ihrem vorgegebenen touristischen Schwerpunkt<br />

„römische Geschichte“ wird in dieses System der erlebnisorientierten Pädagogik mit<br />

eingebunden.<br />

Die dort konzipierten Maßnahmen beziehen sich zwar explizit auf die römische Geschichte<br />

vor Ort, sind aber gleichzeitig alltagsorientiert und wissenschaftsorientiert im Sinne von<br />

„Wissenschaft erleben“ ausgerichtet.<br />

Leitbild<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

39


Dabei stehen alle vorgeschlagenen Maßnahmen in einem engen Kontext zu bereits<br />

vorhandenen oder potentiell angelegten thematischen Schwerpunkten, so dass ihre<br />

Sinnhaftigkeit und pädagogische Geschlossenheit auch dann erhalten bleibt, wenn eine<br />

oder mehrere Teilnehmer-Kommunen der <strong>Lahnpark</strong> GmbH diesen Vorschlägen nicht<br />

folgen sollten.<br />

Aus regional- und gesellschaftspolitischer Sicht ergibt sich also im Endzustand der<br />

Gestaltung dieses Bild:<br />

Edutainment-Region Mittelhessen:<br />

Limburg: Science-Haus Mechanikum;<br />

Solms: Terra Fortuna mit Besucherbergwerk, Feldbahnmuseum und Science-<br />

Haus<br />

Hessisches Rohstoffhaus;<br />

Wetzlar: Viseum, Optik-Parcour, Erkenntnisorte/-touren Rathaus, Lahninsel,<br />

Garbenheimer Feld; Erkenntnistour Via Aura u.a.<br />

<strong>Lahnau</strong>: Römerforum mit Erkenntnisorten und –touren<br />

Heuchelheim: NSG Die <strong>Lahnau</strong>e zwischen Atzbach, Dutenhofen und Heuchelheim<br />

mit Erkenntnistouren und –orten, <strong>Lahnpark</strong>- Informationszentrum,<br />

Science-Haus „NAWARO“<br />

Gießen: Mathematikum“, „Liebig-Museum, Botanischer Garten,<br />

Erkenntnistouren/-orte<br />

Marburg: Chemikum<br />

Röntgenweg, Mathematik und Alltag, Natur und Zahl, Conrad<br />

Röntgen;<br />

Alsfeld: Porta Vulcania und Science-Haus Expedition Mensch.<br />

In diesem europaweit einzigartigen, thematisch aufeinander abgestimmten Konstrukt<br />

spielt der <strong>Lahnpark</strong> eine entscheidende und touristisch voraussichtlich hochwirksame<br />

Rolle.<br />

Der <strong>Lahnpark</strong> wäre zusammen mit innerstädtischen Attraktionen in Wetzlar und Gießen<br />

das erlebnisreichste Areal und das intellektuelle Zentrum der Edutainment-Region<br />

Mittelhessen.<br />

10.2.3 Erweitertes Leitbild: Themenbereich Kulturgeschichte<br />

Betrachtet man den zukünftigen <strong>Lahnpark</strong> und seine nähere Umgebung, so ergibt sich<br />

das Bild einer fast alle Epochen umfassenden „Sightseeing-Landschaft“:<br />

Vorgeschichte:<br />

Heuchelheim: Science-Haus „Nachwachsende Rohstoffe“ und Eingangsportal „Haus<br />

der Jungsteinzeit“;<br />

Biebertal: Keltisches Oppidum auf dem Dünsberg;<br />

Leitbild<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

40


Antike:<br />

<strong>Lahnau</strong>: Römerforum; Germanen/Christianisierung<br />

Mittelalter:<br />

Biebertal, Wettenberg, Wetzlar, Gießen, <strong>Lahnau</strong>: Burgen des Mittelalters, Klöster etc.<br />

Neuzeit:<br />

Wetzlar, Gießen, Heuchelheim: Objekte aus Renaissance und Barock (Altstadt, Lottehaus;<br />

Schloss; Sternschanze/Schanzen etc.)<br />

Industrialisierung/20.Jh.:<br />

Wetzlar, Gießen, <strong>Lahnpark</strong>: Industrialisierung und 20. Jahrhundert mit Stadt- und<br />

Industriemuseum, Mikroskope Rathaus etc.; Justus-Liebig-Museum, Botanischer<br />

Garten, „Conrad Röntgen“ etc.;<br />

Lahn: Kanalisierung, Schleusen; Deiche; Ortsmuseen etc.<br />

21. Jh./Themen von morgen:<br />

Wetzlar, Heuchelheim, Gießen, <strong>Lahnpark</strong>: Themen des 21. Jahrhunderts wie<br />

Mathematikum, Viseum, Erkenntnistouren, Science-Haus NAWARO etc.<br />

Diese differenzierte Betrachtung spielt im praktischen Tourismus-Betrieb zwar nur<br />

hinsichtlich eines mögliches Slogans einzelner Kommunen eine Rolle.<br />

Sie hat aber für das erweiterte Leitbild insofern Bedeutung, als sie in Zukunft eine<br />

freiwillige Koordinierung innerhalb der Kommunen nach sich ziehen würde, wollte man<br />

diese Linie der gegenseitigen Ergänzung beibehalten, pflegen und zum Vorteil aller<br />

Beteiligter ausbauen.<br />

Ein praktisches Beispiel ist unser Vorschlag, im Rathaus Gießen den „Erkenntnisort<br />

Conrad Röntgen“ zu installieren als bewußtes Pendant zum Rathaus Wetzlar mit dem<br />

„Erkenntnisort Augenblick“ / Mikroskope.<br />

10.2.4 Erweitertes Leitbild: Themenbereiche Sport, Naherholung<br />

Auch hier sollte der <strong>Lahnpark</strong> auf eine Koordination mit den nächstgelegenen Kommunen<br />

hinwirken.<br />

Die Möglichkeit, im Sektor „Wandern/Nordic Walking“ nicht nur die „übliche Natur“<br />

anpreisen zu können („Grüne Mitte“, „Der stille Traum der Natur“ etc.), sondern auf<br />

die Vielgestaltigkeit konkret hinweisen zu können – (Wald, Feldfluren, Auenlandschaft,<br />

Panoramawege etc.) –, zeichnet den <strong>Lahnpark</strong> gemeinsam mit dem Gleiberger Land<br />

schon heute aus.<br />

Leitbild<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

41


Dies gewinnt dann an touristischem Gewicht, wenn Segmente wie „Kletterwald“,<br />

„Bootstouren“, „Wasserskifahren“, „Sandstrand“, „Schwimmen im See“, Jogging-Wege in<br />

romantischer Natur etc. so hinzukommen, dass sie zurecht das Gefühl der Einmaligkeit in<br />

ihrer Konzentration und Nähe suggerieren.<br />

Der <strong>Lahnpark</strong> kann der Motor sein, in Zukunft auch konkrete kommunale Planungen<br />

hinsichtlich sportorientierter Angebote abzustimmen und gemeinsam zu vermarkten.<br />

Für die Zielgruppe der „Naherholenden“ (= Bürger von Wetzlar, <strong>Lahnau</strong>, Heuchelheim,<br />

Gießen, Gleiberger Land und direkte Anrainerkommunen) kann der <strong>Lahnpark</strong> dank<br />

seiner dann ausgereiften und koordinierten Angebote von Rad- und Wandertourismus,<br />

Gastronomie und Kulturgeschichte bzw. Natur dann zu einer Schlüssellandschaft werden,<br />

wenn bei konkreten Empfehlungen alle vier Kommunen sich gemeinsam auf „das Beste“<br />

in der Bewerbung ohne Konkurrenz untereinander einigen.<br />

10.3 Slogan<br />

Das Leitbild, besser: der Slogan, der für die Besucher des <strong>Lahnpark</strong>s gedacht ist, muss<br />

dagegen griffig formuliert sein und nicht nur wesentliche Aspekte wiedergeben, sondern<br />

auch emotional zum Besuch auffordern.<br />

Dieser „Slogan“ richtet sich vor allem an Besucher des <strong>Lahnpark</strong>s, die für einen<br />

Tagesausflug aus der weiteren Umgebung anreisen oder als Touristen ihren Urlaub in<br />

der Region verbringen.<br />

Sofern sich der Slogan an die potentiellen Zielgruppen richten soll, muss er einige<br />

besucherpsychologische Kriterien erfüllen:<br />

• Keine Beliebigkeit, sondern Vermittlung des Besonderen;<br />

• Keine Verwechslungsmöglichkeit mit anderen Slogans der Umgebung/Region;<br />

• Korrekte und gleichzeitig animierende Beschreibung des existierenden Angebotes.<br />

Man kann in der touristischen Praxis nur zu oft die Verwechslung von Leitbild für die<br />

Gestalter und Slogan für die Besucher beobachten. Das führt dann dazu, dass der<br />

Slogan verspricht, was in der Realität nicht oder noch nicht vorhanden ist. Die Folge ist<br />

Enttäuschung oder sogar Ärger beim Besucher.<br />

Wie stellt sich die Umgebung/Region im Vergleich dar?<br />

• Lahntal-Tourismus: „Der stille Traum der Natur“;<br />

• Gleiberger Land: „Überraschend vielseitig“;<br />

• Geopark Westerwald-Lahn-Taunus: „Marmor, Stein und Eisen spricht“<br />

• Wetzlar: „Goethe- und Optikstadt Wetzlar“<br />

• Gießen: „Universitätsstadt, Kulturstadt, Einkaufsstadt“<br />

• <strong>Lahnau</strong>: kein erkennbarer Slogan<br />

• Heuchelheim: „… ist Zukunft“<br />

• Gießener Land: „Hessens grüne Mitte“<br />

• Taunus Touristik Service: „Land der Berge, Burgen und Bäder“<br />

Leitbild<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

42


• Hessischer Westerwald: „Urlaub auf hessisch“<br />

• Naturpark Lahn-Dill-Bergland: kein erkennbarer Slogan<br />

• Besucherbergwerk Fortuna / Feld- und Grubenbahnmuseum: kein erkennbarer<br />

Slogan / „Erleben – Handeln – Lernen“<br />

• Biebertal: „Die Naturwaldgemeinde am Fuße des Dünsberges“<br />

• Wettenberg: kein erkennbarer Slogan<br />

• Braunfels: „Leben und Erleben“<br />

• Region Mittelhessen: „Wo Ideen Wirklichkeit werden“<br />

• Weilburg: „Perle an der Lahn“<br />

• Marburg (Universitätsstadt): kein erkennbarer Slogan<br />

• Limburg: „Im Fluss der Zeit“ (temporär wegen Stadtjubiläum 2010)<br />

Die Mitglieder der <strong>Lahnpark</strong> GmbH einzeln:<br />

• Wetzlar: „Goethe- und Optikstadt Wetzlar“<br />

• Gießen: „Universitätsstadt, Kulturstadt, Einkaufsstadt“<br />

• <strong>Lahnau</strong>: kein erkennbarer Slogan<br />

• Heuchelheim: „… ist Zukunft“<br />

Allein diese Auflistung zeigt, wie unterschiedlich solche Slogans offenbar entstanden<br />

sind und wie unterschiedliche Zielgruppen bzw. Botschaften sie haben: Einmal sind sie<br />

auf touristisches Publikum ausgerichtet, ein anderes Mal sind sie eher identitätsstiftend<br />

gemeint, selten sind sie auch eine Aufforderung zur Ansiedlung neuer Unternehmen.<br />

Wie also kann ein „Slogan“ für den <strong>Lahnpark</strong> lauten, ohne beliebig zu wirken und ohne im<br />

Kontext ähnlicher Anpreisungen unterzugehen oder verwechselt zu werden?<br />

Eine analytische Betrachtung zeigt, dass trotz der Rolle, die die Lahn für touristische<br />

Angebote spielt, sie als Begriff nur einmal auftaucht: „Weilburg – Perle an der Lahn“.<br />

Dass sie im Begriff „Lahntal-Tourismus“ vertreten ist, bedeutet nur, dass ein Unternehmen<br />

so heißt. Der Slogan des Lahntaltourismus ist trotzdem „Der stille Traum der Natur“ und<br />

führt die Lahn nicht an.<br />

Der Unternehmensname „<strong>Lahnpark</strong> GmbH“ selbst ist kein Begriff, der potentielle<br />

Besucher interessiert. Er gibt aber intuitiv die richtige Richtung für die Entwicklung<br />

eines Slogans vor: Er vereint den selten benutzten Begriff „Lahn“ mit dem Begriff „Park“,<br />

der ansonsten eher im Zusammenhang mit innerstädtischen Parkanlagen oder mit<br />

Gewerbeansiedlungen gebraucht wird.<br />

Verwendet man die beiden Begrifflichkeiten als Bestandteil eines Slogans, dann<br />

postuliert man selbstbewußt:<br />

• Besucher, Achtung: Der Begriff „Lahn“ ist zuallererst mit uns verbunden!<br />

• Besucher, Achtung: Dich erwartet mehr als ein Stück <strong>Lahnau</strong>e. Dich erwartet eine<br />

gestaltete Landschaft mit hohem Erlebnis- und Erholungswert.<br />

Leitbild<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

43


Ist diese Behauptung inhaltlich haltbar?<br />

Wir meinen ja. Aber erst, wenn der <strong>Lahnpark</strong> sich ein Stück weit in die im Konzept<br />

empfohlene Richtung entwickelt hat.<br />

Auf die Gesamtlänge der Lahn betrachtet ist es einmalig,<br />

• zwei Mittelstädte aus Besuchersicht praktisch miteinander zu verbinden;<br />

• ein derartig vielgestaltiges Stück Lahntal präsentieren zu können;<br />

• eine derartige Nähe und Dichte von Natur, Edutainment, Geschichte und<br />

Freizeitgestaltung vorweisen zu können.<br />

Hauptbestandteil des Slogans sollte unseres Erachtens also der Begriff „<strong>Lahnpark</strong>“ selbst<br />

sein.<br />

Aber er benötigt eine Differenzierung, die die Erwartungshaltungen möglichst großer<br />

Zielgruppen anspricht.<br />

Diese Ergänzung sollte die Themensegmente inhaltlich „Edutainment“, „Natur“,<br />

„Geschichte“, „Sport“, „Erholung“ und „Fluss“ abdecken, und zwar einmal emotional,<br />

einmal sachlich informativ. Eine Ergänzung im Sinne einer Tagline könnte noch<br />

hinzugefügt werden.<br />

Er sollte sich jedoch nicht auf die eine oder andere Seite stellen, d.h. er sollte dem<br />

integrativen Ansatz folgen und nicht „Partei“ ergreifen. Alle Interessensgruppen sollten<br />

sich mit ihm identifizieren können, der Slogan muss sie also zumindest indirekt „enthalten“.<br />

Der Slogan sollte aus unserer Sicht daher heißen:<br />

<strong>Lahnpark</strong> - Erleben, Lernen und Verstehen!<br />

Der <strong>Lahnpark</strong> stellt Zusammenhänge innerhalb und zwischen den Themengruppen<br />

dar. Er vermittelt Kenntnisse über deren gegenseitigen Bedingtheiten und inhaltlichen<br />

Zusammenhänge, macht diese miteinander erleb- und erfahrbar.<br />

Positive Erlebnisse, Erlernen und Verstehen der Zusammenhänge in Natur und<br />

Wissenschaft sowie Sport und Erholung erwarten den Besucher.<br />

Dieser Slogan ist aber ein Slogan für die Zukunft. Er verspricht Dinge, die heute noch<br />

nicht existieren. Sein Einsatz heute wäre also wahrscheinlich eher kontraproduktiv.<br />

Insofern ist eine Entscheidung heute über einen neuen Slogan auch noch nicht notwendig<br />

und sollte erst getroffen werden, wenn sich der <strong>Lahnpark</strong> entsprechend entwickelt hat.<br />

Für die nächste Zeit empfehlen wir die Beibehaltung des bereits eingeführten Slogans<br />

„Natur neu erleben“, auch wenn er ebenfalls schon ein Versprechen auf einen Teil der<br />

Zukunft ist.<br />

Jegliche Veränderung würde aber nicht nur unverständlich und schwer erklärbar sein,<br />

seine Veränderung könnte auch als Abkehr vom selbst formulierten Ziel „Natur“ und<br />

damit als Abkehr von den Zielen des Naturschutzes mißdeutet werden.<br />

Und genau diese befürchtete Abkehr widerlegt das integrierte <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />

Leitbild<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

44


10.3.1 Einzelslogan für <strong>Lahnau</strong><br />

Noch ist es so, dass <strong>Lahnau</strong> sich selbst kein touristisches Image in Form eines Slogans<br />

gegeben hat.<br />

Sofern es zu einer wirklich wirksamen Stärkung des Potentials „Römerforum“ kommt,<br />

ist aber ein touristisches Image geschaffen, das dann auch konsequenterweise einen<br />

touristischen Slogan benötigt.<br />

Dafür schlagen wir – zumindest thematisch für eine zukünftige Situation – diesen Slogan<br />

vor:<br />

„ <strong>Lahnau</strong>: Römer in Germanien“<br />

10.3.2 Einzelslogan für Heuchelheim<br />

Noch ist es so, dass Heuchelheim sich selbst kein touristisches Image in Form eines Slogans<br />

gegeben hat. Der im Internet vorhandene Zusatz „… ist Zukunft“ wird eher als Instrument<br />

ohne klare Zielgruppe oder als Instrument der Gewerbeansiedlung interpretiert.<br />

Sofern es zu einer wirksamen Stärkung des Potentials „Natur“ kommt, ist aber ein<br />

touristisches Image geschaffen, das dann auch konsquenterweise einen touristischen<br />

Slogan benötigt.<br />

Dafür schlagen wir – zumindest thematisch für eine zukünftige Situation – diesen Slogan<br />

vor:<br />

„Heuchelheim: Erlebnis Auenland und Freizeitseen“<br />

(vgl. Positionierung von Biebertal = gleiche touristische Arbeitsgemeinschaft)<br />

10.3.3 Einzelslogan für Wettenberg<br />

Wettenberg hat sich ebenfalls keinen touristischen Slogan gegeben.<br />

Nun gehört zwar nur die Burg Gleiberg zur Kommune Wettenberg und die Burg Vetzberg<br />

bereits zu Biebertal, aber: Beide Burgen werden von Besuchern als thematische und<br />

geographische Einheit empfunden. Im Sinne einer touristischen Positionierung wären<br />

also die Faktoren „Burg“ und „Vulkan“ auf Dauer tragend, etwa in diesem Sinne:<br />

„Wettenberg: Burgenromantik und Vulkan“<br />

Bewußt lassen wir die gefühlte Zugehörigkeit von Vetzberg zu diesem Thema beim<br />

Publikum bestehen.<br />

10.3.4 Einzelslogan für Biebertal<br />

Angesichts der zunehmenden Bedeutung des Themas Kelten wäre eine Erweiterung<br />

und Veränderung des Slogans „Die Naturwaldgemeinde am Fuße des Dünsberges“<br />

erforderlich. Dafür schlagen wir vor:<br />

„Biebertal: Keltenwelten und Naturwald“<br />

Leitbild<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

45


10.3.5 Die touristische Einheit des Gleiberger Landes<br />

Das Manko, dass das Gleiberger Land vom Publikum nur bis zur Nordgrenze von Atzbach<br />

und Heuchelheim empfunden wird und das Lahntal buchstäblich unsichtbar außen<br />

vor bleibt, wird durch eine konsequente touristische Vermarktung zumindest mental<br />

aufgehoben.<br />

Diese konsequente, sich in ergänzenden Slogans wiederfindende Vermarktung könnte<br />

eine indirekte Folge der Positionierung von <strong>Lahnau</strong> und Heuchelheim im <strong>Lahnpark</strong> sein.<br />

Dessen Positionierung und Definition hat natürlich Auswirkungen auf das „nördliche<br />

Gleiberger Land“.<br />

Nehmen wir an, es käme so ….<br />

Dann präsentierte sich das Gleiberger Land<br />

Nach wie vor mit dem Slogan: „Überraschend vielseitig“<br />

und den Einzelgemeinden<br />

Biebertal „Keltenwelten und Naturwald“<br />

Wettenberg „Burgenromantik und Vulkan“<br />

Heuchelheim „Erlebnis Auenland und Freizeitseen“<br />

<strong>Lahnau</strong> „Römer in Germanien“<br />

Das ist dann in der Tat vielseitig!<br />

Leitbild<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

46


11. Erläuterung der Planungskonzeption<br />

Grundsatz der Planungskonzeption ist der integrativer Ansatz. Dieser wurde sowohl<br />

nachvollzogen im Team der Ersteller (s. Impressum) durch die Einbeziehung verschiedener<br />

Fachrichtungen in die Planung als auch in der Konzeption selbst.<br />

Ziel war es somit auch nicht nach gängigen Mustern zu verfahren. Neue Erkenntnisstände,<br />

Ergebnisse aus Fachgesprächen und Workshops und Hinweise aus den Beteiligten<br />

Kommunen waren fließend in die Konzeption einzufügen. Deshalb ist die vorliegende<br />

Arbeit auch nicht nur eine fachliche Stellungnahme der Ersteller sondern viel mehr auch<br />

ein Resultat einer zehn monatigen Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis <strong>Lahnpark</strong> und<br />

damit den beteiligten Kommunen.<br />

Die wesentlichen Grundsätze der Planungskonzeption lassen sich wie folgt kurz<br />

zusammenfassen:<br />

• bestehendes bewahren, weiterentwickeln und sinnvoll ergänzen<br />

• Integration aller bestehenden Naturschutzgebiete<br />

• Konzeptionell Berücksichtung der Entwicklungsgeschichte der <strong>Lahnau</strong>e und<br />

thematische Ableitung neuer Angebote<br />

• Finden eines Ausgleichs zwischen verschiedenen Interessensgruppe<br />

• Ergänzung wichtiger zeitgenössischer Themen wie Sport- und Freizeitnutzungen<br />

• Schaffung von Freiluftattraktionen als Fortführung der Leitbilder und<br />

Marketingstrategien der Kommunen (Wissenschaftsstadt Gießen, Optik in Wetzlar<br />

usw.)<br />

• Verbesserung der internen Vernetzung im Parkraum sowie des Parkraums mit den<br />

umliegenden Siedlungsstrukturen<br />

• Inhaltliche Vernetzung des Parks mit den urbanen Räumen<br />

• Setzen von Schwerpunkten, Besucherlenkung und Entzerren von thematischen<br />

Überlagerungen<br />

• Schaffung eines zusammenhängenden Natur- und Erlebnisraum mit einem breiten<br />

Angebot an unterschiedlichen Angeboten<br />

• Schaffung von regional/überregional wirksamen Attraktionen<br />

Gerade der gewünschte und notwendige Interessensausgleich ist ein Thema, welches<br />

projektbegleitend immer wichtiger wurde. In einem dichtbesetzten Planungsraum sind<br />

die Ansprüche und Wünsche groß.<br />

Daher wurde in der Planungskonzeption ein Schwerpunkt auf dieses Thema gelegt:<br />

• alle Schutzgebiete bleiben unangetastet<br />

• durch die Führung von Wegen auf bestehenden Trassen und die Neuausschilderung<br />

wird der Flächenverbrauch der Maßnahmen für die Landwirtschaft gering gehalten<br />

• jede Interessensgruppe erhält neue Darstellungsmöglichkeiten<br />

Erläuterung<br />

der Planungskonzeption<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

47


• Durch das Bilden von Schwerpunkten zu den Themen Natur- und Landschaft,<br />

Sport- und Freizeit, Tourismus und Landwirtschaft findet eine spürbare Entzerrung<br />

der Nutzungsüberlagerungen statt. Dadurch werden einige Bereiche im <strong>Lahnpark</strong><br />

stärker durch Menschen frequentiert, andere von Störung stark entlastet<br />

Aufgabe war es einen abgestimmten Vorschlag für ein integriertes <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />

vorzulegen. Wie oben beschreiben, orientierte sich die Planungskonzeption direkt daran.<br />

Ein wichtiges Kapitel war die Identifizierung und die Entwicklung von geeigneten<br />

Maßnahmen zur Umsetzung des Leitbildes.<br />

Projekte und Maßnahmen sind wichtig<br />

• wo sie ein Publikum finden<br />

• wo auf einem Potential aufbauen können<br />

• wo sie ein bestehendes Angebot ergänzen<br />

• wo sie lenken, entzerren, steuern können<br />

• wo sie neues Angebot schaffen<br />

Aus unserer Sicht sind Maßnahmen vorrangig so zu entwickeln und gestalten, dass sie<br />

Erlebnismöglichkeiten kombinieren. Besucht eine Gruppe später den <strong>Lahnpark</strong>, soll<br />

jedes Gruppenmitglied einen Themenbereich finden, der ihn besonders anspricht.<br />

Dies schafft gemeinsame Erlebnisse. Integration wird dadurch nicht nur Grundlage in<br />

der Erarbeitung und Umsetzung der Konzeption sondern auch gelebte Realität in der<br />

späteren Nutzung.<br />

Keine der im Integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong> angedachte Maßnahme erfüllt<br />

nur ein Ziel. Jede Maßnahme soll verschiedenen Interessengruppen und Themen dienen.<br />

Eine klare Abgrenzung in Maßnahmen welche ausschließlich touristischen Zwecken oder<br />

ausschließlich infrastrukturellen Verbesserungen dienen gibt es konzeptbedingt nicht. So<br />

haben Beispielsweise die Projekte „100 Säulen“ oder eine der Erkenntnistouren sowohl<br />

eine touristische wie auch landschaftsgestaltenden Komponente. An den Seen kann<br />

man einfach nur Baden – oder auch etwas über die Zusammenhänge der Natur lernen<br />

oder einen Blick in die Vergangenheit des Lahntals werfen. Die Reihe an Beispielen lässt<br />

sich weiter fortsetzen.<br />

Ein Parkraum für Alle – dies war die wichtigste Komponente der Planungskonzeption.<br />

11.1 Planungsrechtliche Einordnung<br />

Die vorliegende Planung soll eine Entscheidungsgrundlage für die politischen Gremien<br />

der Beteiligten Kommunen werden. Planungen im Bereich des <strong>Lahnpark</strong>s sollten<br />

zukünftig mit den Zielen des vorliegenden Konzeptes abgeglichen werden.<br />

Das Integrierte <strong>Entwicklungskonzept</strong> ist jedoch kein Planungsinstrument wie ein<br />

Flächennutzungsplan oder ein Bebauungsplan. Vielmehr werden grundlegende Ziele in<br />

einem integrativen Prozess abgewogen und dann gemeinsam vereinbart.<br />

Das „Integrierte <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong>“ ist somit nach rechtlicher Einordnung<br />

ein informelles Planungsinstrument nach § 1 (6) Nr. 11 BauGB).<br />

Erläuterung<br />

der Planungskonzeption<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

48


12. Maßnahmenplanung und Definition der<br />

Projekte<br />

Ergebniss der Analyse, der Gespräche und Workshops und der Planungskonzeption<br />

sind die auf den folgenden Seiten dargestellten und erläuterten Pläne, Maßnahmen und<br />

Einzelprojekte.<br />

Keine der im Integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong> angedachten Maßnahmen<br />

erfüllt nur ein Ziel. Wie in der Planungskonzeption beschrieben, soll jede Maßnahme<br />

verschiedenen Interessengruppen und Themen dienen. Eine klare Abgrenzung in<br />

Maßnahmen, welche ausschließlich touristischen Zwecken oder infrastrukturellen<br />

Verbesserungen dienen, gibt es konzeptbedingt nicht. So haben beispielsweise die<br />

Projekte „100 Säulen“ oder eine der Erkenntnistouren sowohl eine touristische wie<br />

auch landschaftsgestaltenden Komponente. An den Seen kann man einfach nur Baden<br />

– oder auch etwas über die Zusammenhänge der Natur lernen oder einen Blick in die<br />

Vergangenheit des Lahntals werfen.<br />

Die hier aufgezeigte Übersicht gibt einen guten Überblick über die verschiedenen<br />

Projekte. Um eine Grobeinteilung vorzunehmen, haben wir sie in folgende Überkapitel<br />

eingeteilt:<br />

Landschaf t sges taltende und infras truk turelle Projek te<br />

Brücken<br />

• Brücken über die Lahn<br />

• Brücke über den Kleebach<br />

• Lahnbrücke Naunheimer Mühle (Schleuse Nauheim)<br />

• Lahnbrücke südlich <strong>Lahnau</strong>-Dorlar<br />

• Lahnbrücke ins Garbenheimer Feld (Campingplatz)<br />

• Lahnbrücke ins Garbenheimer Feld (Nähe Auto- und Eisenbahnbrücke)<br />

• Lahnbrücke westlich Bahnhof Gießen in die <strong>Lahnau</strong>e<br />

• Brücke über die Wieseck (Gießen)<br />

Wegeverbindungen<br />

• Ergänzung Fuß- und Radwegeverbindung südlich der Landesstraße zwischen <strong>Lahnau</strong><br />

und Heuchelheim<br />

• Verbindungsweg Bahnhof Wetzlar – Garbenheimer Feld<br />

• Überarbeitung der Trasse Lahnradweg bzw. Radweg R7<br />

• Ergänzung Anschlüsse der <strong>Lahnpark</strong>wege an das ausgewiesene Wander- und<br />

Radwegenetz (Heuchelheim zum Museum, zwischen Dorlar und Garbenheim)<br />

• Südwestliche Anbindung des <strong>Lahnpark</strong>s mit der Stadt Gießen<br />

Weitere Projekte<br />

• Sport- und Freizeitzentrum <strong>Lahnpark</strong>-Seen (Dutenhofen und Heuchelheim)<br />

• Sport und Freizeitzentrum Naunheimer Bogen<br />

• Übergänge über die Landesstraßen<br />

• Aufwertung bestehender Parkplätze<br />

• Lärmschutzmaßnahmen im Lahntal<br />

• Freistellung der Uferbereiche an bestehenden Wegen<br />

• Sanitäre Anlagen<br />

• Landartprojekt „100 Säulen“<br />

• Städtebauliche Maßnahmen<br />

• Beschilderung, Ausschilderung entlang der Lahn, <strong>Lahnpark</strong>bauschilder<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

49


Natur, Naturschutz und Landschaftspflege<br />

• Renaturierung Lahnufer Heuchelheim<br />

• Renaturierung Bieberbach<br />

• Renaturierung/ Anlage von Auwaldstrukturen Lahnschleife südlich Silbersee<br />

• Renaturierung Feuchtbiotop „Die Kahn“<br />

• Recherche-Projekt „Lahndeiche“<br />

• Landschaftspflege durch extensive Heckrindbeweidung<br />

Bootstourismus<br />

• Umverlegung und Erweiterung Anlegestelle Dorlar”<br />

• Prinzipielles zum Thema Anlegestellen<br />

• Bootsfahrt Wetzlar - Dorlar<br />

Touris tische Maßnahmen (Themen Geschichte, Wissenschaf t und Technik,<br />

Spor t- und Freizeit):<br />

Panorama- und Spazierwege<br />

• Panoramaweg „Garbenheimer Feld“<br />

• Panoramaweg „Römerforum“<br />

• Panoramaweg „Die Kahn“<br />

• Panoramaweg „Königstuhl“<br />

• Panoramaweg „Simberg“<br />

• Panoramaweg „Schleuse“(ab Schleuse Dorlar über Lahn und zurück zum Kloster)<br />

• Rundweg Naunheimer Mühle – Naunheimer Lahnbogen<br />

Panoramapunkte<br />

• Wetzlar: Panoramapunkt „Garbenheimer Warte“<br />

• Wetzlar: Panoramapunkte „Simberg“<br />

• <strong>Lahnau</strong>-Atzbach: Panoramapunkt „Die Kahn“<br />

• <strong>Lahnau</strong>-Dorlar Panoramapunkt „Marschlager“<br />

• Heuchelheim: Aussichtsturm zwischen den Seen (Beschrieben in Freizeitgelände<br />

Dutenhofener See)<br />

Erkenntnistouren<br />

• Erkenntnistour „Optik und Natur“ (Forum – Garbenheim)<br />

• Erkenntnistour „Geopunkt Simberg“ (Simberg, Malapertus)<br />

• Erkenntnistour „Lahntal“ (Naunheimer Mühle)<br />

• Erkenntnistour „Via Romanus“ (<strong>Lahnau</strong>-Waldgirmes)<br />

• Erkenntnistour „Via Aqua“ (<strong>Lahnau</strong>-Dorlar)<br />

• Erkenntnistour „Natur und Zahl“ (Heuchelheim)<br />

• Erkenntnistour „Mathematik und Alltag“ (Gießen)<br />

• Erkenntnistour „Röntgenweg“ (Gießen)<br />

• Erkenntnistour „Liebigs Deich“ (Heuchelheim)<br />

• Erkenntnistour „Via Silva“ (<strong>Lahnau</strong>-Atzbach)<br />

• Erkenntnistour „Via Aves“ (Heuchelheim)<br />

• Erkenntnistour „Landwirtschaft“ (<strong>Lahnau</strong>-Atzbach)<br />

• Erkenntnistour „Via Germanus“ (<strong>Lahnau</strong>-Dorlar)<br />

Erkenntnisorte<br />

• Erkenntnisort „Augenblicke“ (Wetzlar)<br />

• Erkenntnisort „Augenmerk“ (Wetzlar)<br />

• Erkenntnisort „Geopunkt Garbenheimer Warte“ (Wetzlar)<br />

• Erkenntnisort „Via Aura“ (Segelflugplatz Naunheim)<br />

• Erkenntnisort „Geschichte des 20. Jahrhundert“ (Gießen)<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

50


• Erkenntnisort „Römerforum“ und Erkenntnisort „Porta Germanica“ (<strong>Lahnau</strong>-<br />

Waldgirmes)<br />

• Erkenntnisort „Römisches Marschlager“<br />

• Erkenntnisort „Schanzen“<br />

• Erkenntnisort „Christianisierung“ (<strong>Lahnau</strong>-Dorlar)<br />

• Erkenntnisort „Hessenpfeiler“ (Autobahnbrücke <strong>Lahnau</strong>-Dorlar)<br />

• Erkenntnisort „Sternschanze“ (Heuchelheim-Kinzenbach),<br />

• Erkenntnisort „Naturbeobachtung Die Kahn“ (Heuchelheim-Kinzenbach)<br />

• Erkenntnisort „Science-Haus Nachwachsende Rohstoffe“ mit Erkenntnisort „Fossile<br />

Energien“ und Erkenntnisort „Energiegarten“ (Heuchelheim-Kinzenbach)<br />

• Erkenntnisort Informationszentrum „<strong>Lahnpark</strong>-Haus“ (an den Dutenhofener Seen)<br />

• Erkenntnisort „Conrad Röntgen“ (Gießen, Rathaus)<br />

Gastronomie<br />

• Gastronomien „Panorama-Café Simberg“, Bepplersche Mühle“, „Haustädter Mühle“,<br />

• „Naunheimer Mühle“, an den Seen<br />

• Aufwertung und thematische Integration der Gastronomie im <strong>Lahnpark</strong> (Schleusen,<br />

• Dutenhofener See, Fischerhütte usw.)<br />

Verans taltungsvorschläge<br />

• <strong>Lahnpark</strong>-Lauf (Halmarathon, später Marathon bzw. Triathlon <strong>Lahnpark</strong><br />

• Große Lahntal-Radrally<br />

• Zukunft pflanzen – Bäume für den <strong>Lahnpark</strong><br />

• Tag der Epochen<br />

• Golden Oldies (Oldtimer-Veranstaltung)<br />

• Tag der Luftfahrt (Flugplatz Naunheim)<br />

• Die Nacht der Johannisfeuer (Panoramapunkte)<br />

• Fest der Landwirtschaft (Erntedank, Präsentation alter landwirtschaftlicher Maschinen<br />

und Traktoren etc.)<br />

• Science-Veranstaltungen<br />

• Open-air „Sturm und Drang“ (Sternschanze, „Identität 1760“)<br />

• Führungen/Vorträge<br />

• Geocaching und digitale Informationsmedien<br />

• Open-air Konzerte im Park<br />

Marketing<br />

• Printmedien (Folder, Flyer )<br />

• Fixe Bewerbungen (BAB, in Orten)<br />

• Internetauftritt überarbeiten und anpassen<br />

• Gemeinsame Pressearbeit der Kommunen<br />

Auf der Seite 52 ist der Gesamtplan zum Integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen abgebildet. Auf ihm sind alle geplanten Maßnahmen, überarbeitete<br />

und geplante Infrastrukturmaßnahmen, ergänzte und überarbeitete Attraktionen und<br />

somit das neue Angebot des zukünftigen Parkes an seine Nutzer dargestellt.<br />

Auf der darauf folgenden Seite findet sich der Plan „Themenkarten“, welcher konzeptionell<br />

wichtige Themen der geplanten Parkkonzeption im Detail erläutert und verdeutlicht.<br />

Auf ihm sind die Panoramawege und -punkte sowie die Erkenntnisrouten und -orte,<br />

infrastrukturelle Maßnahmen und die Lage der überarbeiteten und neuen Maßnahmen<br />

eingetragen.<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

51


WETZLAR<br />

LAHNAU<br />

HEUCHEL-<br />

HEIM<br />

GIESSEN<br />

Lage und Abgrenzung des <strong>Lahnpark</strong>s Nutzungs- und Themenbereiche Natur- und Landschaftsschutz Grünverbindungen Panoramaweg und -Punkte Erkenntnistouren und -Orte<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

52


Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

53


12.1 Panoramawege<br />

Die Panoramawege zielen gleichermaßen auf Touristen wie auf Anwohner ab. Im<br />

Sinne der Besucherlenkung dienen sie vor allem den Zielen, Besucher aus sensiblen<br />

Naturbereichen herauszuhalten und ein emotionales Gesamterleben der Landschaft zu<br />

ermöglichen.<br />

Abbildung 23: Panoramawege und - punkte im <strong>Lahnpark</strong><br />

Die Panoramawege durchbrechen zugleich und bewusst die „West-Ost-Orientierung“<br />

der meisten Lahnwege zugunsten einer gleichermaßen auf „Nord-Süd-Querung“<br />

abgestellten Orientierung.<br />

12.1.1 Panoramaweg Garbenheimer Feld<br />

Er verbindet die Innenstadt von Wetzlar über den Optik-Parcour hinausgehend mit der in<br />

Zukunft neu gestalteten Auenlandschaft „Garbenheimer Feld“, öffnet damit einen Blick<br />

zurück auf die Stadt und Blicke Richtung Simberg und Dünsberg, lässt die Bedeutung von<br />

Bahn und Metallindustrie für Wetzlar „am Wegesrand“ erkennen und schafft Verständnis<br />

für die Anliegen des Naturschutzes in Wetzlar.<br />

An seiner Route befinden sich die „Erkenntnistour Natur und Optik“, Boots- und<br />

Fahrradverleih sowie Gastronomie. Der Panoramawege „Garbenheimer Feld“ wirkt für<br />

die Wetzlar identitätsstiftend: Wer ihn geht, erkennt, dass Wetzlar am Ende eines Tales<br />

liegt – und zwar auf mehreren Felsen.<br />

12.1.2 Panoramaweg Simberg<br />

Er verbindet die Lahn bei Niedergirmes mit dem Panorama-Café und den Aussichtspunkten<br />

auf dem Simberg.<br />

Aufgrund der beiden Gastronomien am Beginn und auf halber Strecke („Fischerhütte“,<br />

„Panorama-Café“), der attraktiven Panoramablicke und der an der Routenführung<br />

befindlichen „Erkenntnistour Geopunkt Simberg“ gehen wir davon aus, dass der Simberg<br />

als Naherholungsgebiet mehr genutzt werden wird und sich vor allem für das Publikum<br />

des Geoparks hier ein Entrée zum gesamten <strong>Lahnpark</strong> bietet.<br />

12.1.3 Rundweg Naunheimer Mühle<br />

Wesentlich kürzer gestaltet als die Panoramawege bietet der „Rundweg Naunheimer<br />

Mühle“ einen „ersten Einstieg“ in den <strong>Lahnpark</strong> und sein Angebot. Nicht nur seine günstige<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

54


verkehrstechnische Ausstattung – Parkplätze, Zugänge –, sondern auch die Gastronomien<br />

an der Wegeführung sowie die „Erkenntnistour Lahntal“ und die „Erkenntnistour Via<br />

Aura“ machen diesen Rundweg zu einem idealen Spazierweg und bindet Publikum an<br />

der Naunheimer Mühle. Er ist gleichzeitig dazu angetan, Bootstouristen von der Lahn<br />

weg zu locken und für einen Aufenthalt zu gewinnen.<br />

12.1.4 Panoramaweg Römerforum<br />

Der Eisenbahnbau des ausgehenden 19. Jahrhunderts hat heute für die touristische<br />

Anbindung einzelner Ortsteile drastische negative Folgen: Für Dutenhofen und<br />

Garbenheim bedeutet dies eine emotionale Abschneidung vom Lahntal ebenso wie für<br />

Waldgirmes, hier noch verstärkt durch die Autobahntrasse im Westen.<br />

Waldgirmes – und damit auch das Römerforum – ist durch viele meterhohe Wälle vom<br />

Lahntal emotional abgeschnitten.<br />

Der Panoramaweg Römerforum leitet seine Nutzer bewusst von der Lahn nach Norden<br />

und bis nach Dorlar, um einerseits dem Römerforum Publikum zuzuführen, andererseits<br />

dem Publikum eine attraktive Randlandschaft des Lahntals zu erschließen.<br />

Gleichzeitig dient der Weg der Umsatzförderung der Dorlarer Gastronomie sowie der<br />

Hausstädter Mühle.<br />

Zwei ausgesuchte Panoramapunkte (nördlich Römerforum, nördlich Dorlar) fördern das<br />

Verständnis der Geographie und der Bezüge zum Gleiberger Land sowie zum Gießener<br />

Becken.<br />

Am Wegesrand sind die Attraktionen „Erkenntnistour Via Romanus“, „Erkenntnisort<br />

Römerforum“, „Erkenntnisort Porta Germanica“ und „Erkenntnisort Römisches<br />

Marschlager“ gruppiert; in Dorlar selbst die „Erkenntnistour Via Germanus“.<br />

12.1.5 Panoramaweg Schleuse Dorlar<br />

Dieser Panoramaweg führt bewusst in die <strong>Lahnau</strong>e hinein, ohne naturschutzrechtlich<br />

sensible Bereiche zu berühren. Er bietet gute Ausblicke auf die Siedlungsstrukturen<br />

im Lahntal, schafft einen Einblick in die Topographie des Flusses und berührt bewusst<br />

zwei Erkenntnisrouten, die ebenfalls dem Ziel „Verständnis des Lahntals“ dienten:<br />

„Erkenntnistour Via Aqua“ und „Erkenntnistour Landwirtschaft im Wandel der Zeit“,<br />

anschließend in Dorlar die „Erkenntnistour Via Germanus“.<br />

12.1.6 Panoramaweg Königstuhl<br />

Dieser Panoramaweg führt bewusst aus dem Lahntal hinaus bis hinauf zum Königstuhl. Er<br />

ist damit eine konkrete Anbindung an das nördliche Gleiberger Land Richtung Hof Haina<br />

und Biebertal-Fellingshausen.<br />

Seine Routenführung weist auf die geographischen Rahmenbedingungen des Lahntals<br />

und seine Landschaftsgeschichte hin (Nutzung der Täler, Entwaldung, alte Ackerterrassen<br />

etc.), er ist auch zur konkrete Förderung der Gastronomie in der Bepplerschem Mühle<br />

und als Reaktivierung der im Wald liegenden Sportangebote von <strong>Lahnau</strong>-Atzbach<br />

gedacht.<br />

An seiner Route finden sich zudem die „Erkenntnistour Via Silva“ zum Hauptthema<br />

Waldökologie und die historischen Schanzen aus dem 7jährigen Krieg.<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

55


12.1.7 Panoramaweg „Die Kahn“<br />

Diesem Panoramaweg kommt eine zentrale Bedeutung zu.<br />

Er verbindet bewusst die touristische Freizeitlandschaft der Seen mit dem nördlich<br />

gelegenen Naturschutzgebiet im Sinne einer Besucherlenkung um das Schutzgebiet<br />

herum. Damit erfüllt er gleichzeitig die Aufgabe, das Publikum auf die Erkenntnistouren<br />

zum Thema Natur hinzuweisen und von einem Betreten des Naturschutzgebietes<br />

möglichst abzuhalten.<br />

Landschaftlich führt er durch einige der „besten“ und „romantischsten“ Abschnitte des<br />

<strong>Lahnpark</strong>s und bezieht bewusst Panoramablicke zwischen Atzbach und Kinzenbach mit<br />

ein.<br />

Sein Erlebniswert ist durch die am Wegesrand liegenden Erkenntnistouren „Via Aves“,<br />

„Liebigs Deich“, die „Sternschanze“, den Beobachtungspunkt zum Naturschutzgebiet,<br />

die Vogelbeobachtungsstation im Naturschutzgebiet und das „NAWARO“ extrem hoch.<br />

Der Panoramaweg „Die Kahn“ fordert definitiv zum Wiederkommen und zum Besuch<br />

einzelner Attraktionen auf.<br />

12.2 Erkenntnistouren / Erkenntnisorte<br />

„Pädagogik draußen“ wird in Deutschland seit Jahrzehnten praktiziert, meistens (noch)<br />

belehrend. Deshalb finden sich landauf landab „Lehrpfade“, die besucherpsychologisch<br />

mit dem Argument der „Belehrung“ arbeiten. Daher und aufgrund ihrer konkreten<br />

Gestaltung rührt auch der recht mäßige Erfolg.<br />

Dem werden seit etwa 10 bis 15 Jahren zunehmend Erlebniswege entgegengestellt,<br />

die einen anderen Zugang zum Besucher versuchen: Sie appellieren an die natürliche<br />

Neugier und den natürlichen Wissensdurst, die potentiell vorhanden sind.<br />

Konsequenterweise sprechen wir daher im <strong>Lahnpark</strong> auch von „Erkenntnistour“ und<br />

„Erkenntnisort“: Das suggeriert – aufgrund der Gestaltungsvorschläge zu Recht –, dass<br />

hier beim Besucher potentiell vorhandene Neugier kurzweilig befriedigt wird. Das<br />

wiederum geschieht in einer spielerischen und aktionsbetonten Form mit konkreten<br />

Bezügen zum gelebten Alltag.<br />

Die geplanten Erkenntnistouren und Erkenntnisorte sind innerhalb der geplanten<br />

touristischen Images der einzelnen Kommunen und ihrer schon heute vorhandenen<br />

Attraktionen aufeinander abgestimmt; sie sind ebenfalls in den thematischen<br />

Schwerpunkten zwischen den Kommunen abgestimmt, und sie ergeben in der Gänze ein<br />

Abbildung 24: Erkenntnistouren und -orte im <strong>Lahnpark</strong><br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

56


klar definiertes thematisches und erlebnisorientiertes Profil für den <strong>Lahnpark</strong> insgesamt.<br />

Die Erkenntnistouren und –orte sind zusammen mit den Panoramawegen das Rückgrat<br />

der „Erlebnislandschaft <strong>Lahnpark</strong>“ und damit der Grundstock des gesamten Konzeptes.<br />

Sie sind keineswegs eine edukative Überfrachtung des <strong>Lahnpark</strong>s; sie machen aus dem<br />

<strong>Lahnpark</strong> kein modernes Klassenzimmer. Aber sie ziehen die Konsequenz aus dem<br />

Erfolg vieler „Science-Häuser“ in Europa und verlagern deren besucherpsychologische<br />

Mechanismen einfach in eine überschaubare und attraktive Landschaft.<br />

Mit den Erkenntnistouren bieten wir dem Publikum die Möglichkeit, die Erkenntnisorte<br />

– geplant wie vorhanden – mit Bewegung und Landschaftserleben zu verknüpfen. Wir<br />

verlagern einen Teil unserer „Science-Häuser“ einfach nach draußen!<br />

Getreu dem Motto: Warum über Natur sinnieren im Innenraum (siehe „Bioversum<br />

Darmstadt“), wenn es draußen viel spannender und abwechslungsreicher geht? Warum<br />

drinnen an einem Baumstammmodell über Waldökologie dozieren, wenn Baumstämme<br />

draußen „in echt“ liegen?<br />

12.3 Wetzlar<br />

Die geplanten Maßnahmen auf Wetzlarer Gebiet stehen überwiegend unter dem<br />

thematischen Diktum „Optik“; auf der Höhe von Naunheim kommen historisch-technische<br />

Elemente hinzu, die bereits auf den weiter östlich dominierenden Themenschwerpunkt<br />

„Geschichte/Technik“ von <strong>Lahnau</strong> hinweisen.<br />

12.3.1 Wetzlar – Erkenntnisort „Augenblicke“<br />

Das Rathaus Wetzlar verfügt über eine öffentlich zugängliche Sammlung historischer<br />

Mikroskope der Firma Leica. Dieses ruhende Potential planen wir als „Erkenntnisort<br />

Augenblicke“: Ergänzung der Sammlung um das Thema „Mikroskopie und Natur“, in<br />

Verbindung mit historischer wie aktueller Forschung in Mittelhessen, herausragenden<br />

Erfolgen der Wetzlarer Mikroskop-Unternehmen und einem außerschulischen Lernort<br />

für Gruppen.<br />

Damit verändert sich partiell der öffentliche Charakter des Rathauses und es öffnet sich<br />

aus Sicht der Wetzlarer Bürger zur Bürgerschaft hin mit einem Erlebnisort besonderer<br />

Art und der Einbeziehung von Schulen vor Ort und in der Region.<br />

Neben dem thematischen Ansatz verfolgt das Konzept „Erkenntnisort Augenblicke“ also<br />

auch einen progressiven gesellschaftspolitischen Ansatz der Öffnung der Verwaltung<br />

gegenüber der Bürgerschaft.<br />

Der Erkenntnisort „Augenblicke“ ist zudem eine wichtige touristische und schulisch<br />

orientierte Stützungsmaßnahme für das „Viseum“.<br />

12.3.2 Wetzlar – Erkenntnisort „Augenmerk“<br />

Direkt am Parkplatz Lahninsel planen wir die dauerhafte Errichtung einer kuppelartigen<br />

Leichtbauhalle von ca. 10 x 10 Metern Durchmesser, die als Augapfel gestaltet ist<br />

und in ihrem Inneren wiederum ein begehbares Auge präsentiert, verbunden mit<br />

Erlebnisstationen zum Thema „Sehen“.<br />

Als Stützungsmaßnahme für das „Viseum“ geplant, wird dieser Erkenntnisort ein<br />

publikumsstarkes Eigenleben entwickeln und für Wetzlar eine weitere markante<br />

touristische Positionierung bedeuten.<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

57


12.3.3 Wetzlar – Erkenntnistour „Optik und Natur“<br />

Diese Erkenntnistour schließt topographisch östlich des Optik-Parcours an und führt in<br />

das Garbenheimer Feld hinein und über eine neue (geplante) Brücke an der Gastronomie<br />

„Fischerhütte“ vorbei zurück nach Wetzlar Richtung Bahnhof.<br />

Sie führt die Grundidee des „Optik-Parcours“ fort, arbeitet aber mit wesentlich weniger<br />

aufwendigen Installationen und konzentriert sich auf den Themenkomplex „Optik in der<br />

Natur, Natur der Optik“ mit starken Bezügen zur belebten Natur vor Ort.<br />

Insofern dient die Erkenntnistour „Optik und Natur“ gleichzeitig den pädagogischen<br />

Anliegen des Naturschutzes wie auch der touristischen Stärkung des Erlebnisschwerpunktes<br />

Optik in Wetzlar-Stadt.<br />

12.3.4 Wetzlar – Erkenntnistour „Geopunkt Simberg“<br />

Der Simberg, bisher „nur“ als Naherholungsgebiet genutzt, neuerdings wieder<br />

aufgewertet mit dem „Panorama-Café“, ist durch die beiden Kalksteinbrüche ein im<br />

Sinne des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus wertvolles und attraktives Geotop. Der<br />

neu gegründete „Förderverein Malapertus“ wird sich in Zukunft um die Erhaltung<br />

ausgewählter Teile dieser Wetzlarer Bergbaugeschichte kümmern.<br />

Mit der Installation der „Erkenntnistour Geopunkt Simberg“ wird erreicht, dass Wetzlar<br />

attraktiver Bestandteil des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus wird, für das Panorama-<br />

Café eine wesentliche Zielgruppe erschlossen wird<br />

12.3.5 Wetzlar – Erkenntnisort „Geopunkt Garbenheimer Warte“<br />

Die Garbenheimer Warte und der Lahnberg haben eine im „romantischen“ Sinne sogar<br />

noch bessere Panoramaqualität als der Simberg. Ansonsten unterscheiden sich die<br />

touristischen Potentiale beider Anhöhen sehr voneinander:<br />

Aufgrund des Friedhofes ist der Lahnberg an den ÖPNV angeschlossen und verfügt<br />

über einen großen Parkplatz. Andererseits fehlt logischerweise eine Gastronomie, und<br />

das Gelände ermöglicht auch keinen Rundweg im klassischen Sinn.<br />

Trotzdem erschließen wir den Lahnberg mit dem „Erkenntnisort Geopunkt Garbenheimer<br />

Warte“, weil das Areal einen Überblick über fast den gesamten <strong>Lahnpark</strong> erlaubt.<br />

Dies Panoramasituation soll erlebnispädagogisch mit einem Bohlenweg, Pavillon,<br />

Fernrohren und „Fernrohren in die Vergangenheit“ unterstützt werden.<br />

Gleichzeitig schlagen wir den Erkenntnisort „Geopunkt Garbenheimer Warte“ als<br />

Geopunkt des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus vor.<br />

12.3.6 Wetzlar – Erkenntnistour „Lahntal“<br />

Der Rundweg „Naunheimer Mühle“ und die Erkenntnistour „Lahntal“ sind in der<br />

Streckenführung teilweise identisch: Diese kurze Erkenntnistour im direkten Umfeld<br />

des Landgasthofes Naunheimer Mühle dient einer spazierfreundlich gestalteten<br />

Erstinformation über das Lahntal als historischer und aktueller Landschaft. Im Kontext<br />

dieses Erlebnisweges sehen wir auch die Installation einer historischen Treidelschiffes<br />

samt Frachtgut auf der Lahn, in Sichtweite der Schleuse Naunheim, um auf die historische<br />

Rolle der Lahn als kommerzieller Schifffahrtsstraße hinzuweisen. Gleichzeitig dient diese<br />

Installation als ergänzende touristische Attraktion für die Naunheimer Mühle.<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

58


12.3.7 Wetzlar – Erkenntnisort „Via Aura“<br />

Im direkten Anschluss an den Hangar des Naunheimer Segelflugplatzes ist der<br />

Erkenntnisort „Via Aura“ geplant, die – mit direktem Bezug zum Flugbetrieb – die<br />

Themen „Fliegen in der Natur, Aerodynamik, Fortbewegung mit Luft, Wetter und Klima“<br />

aufgreift und verdichtet auf einem gestalteten Areal dem Publikum mit Installationen<br />

und Dokumentation nahe bringt.<br />

Für den Wetzlarer Verein für Luftfahrt e.V. bedeutet dies eine Aufwertung seiner Anliegen<br />

sowie eine Verbesserung für die ansässige Gastronomie.<br />

Gleichzeitig empfiehlt sich Wetzlar mit einem konkreten Alleinstellungsmerkmal als<br />

progressive „Wissensstadt“ in Mittelhessen.<br />

12.3.8 Wetzlar – „Sport- und Freizeitzentrum Naunheimer Bogen“<br />

Die bereits vorhandenen sportliche wie spielerischen Attraktionen im „Naunheimer<br />

Lahnbogen“ sollen partiell erweitert und vor allem mit spielerischen Elementen zum<br />

Schwerpunktthema „Mechanik / Mechanik und Wasser“ ausgebaut werden.<br />

Das Areal soll verstärkt einen parkähnlichen Charakter erhalten und neben sportlichen<br />

Aktivitäten und spielerischen Anteilen auf zum längeren Verweilen auffordern (Grillen,<br />

Sonnenbade, Ruhen usw.).<br />

Damit ist das Ziel verbunden, den Naunheimer Lahnbogen bis zur Schleuse hin zu einem<br />

zentralen freizeitorientierten Platz „vor den Toren“ Wetzlars zu machen.<br />

Auf der Seite 60 ist der Planbereich für die Stadt Wetzlar dargestellt.<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

59


Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

60


12.4 <strong>Lahnau</strong><br />

<strong>Lahnau</strong> findet naturgemäß seinen Themenschwerpunkt in der römischen Antike rund um<br />

das Thema „Römerforum“.<br />

Im östlichen Bereich – <strong>Lahnau</strong>e östlich Dorlar – kommen naturbezogene und<br />

technikorientierte Elemente hinzu, die bereits auf den Themenschwerpunkt „Natur“<br />

weiter östlich in Heuchelheim verweisen.<br />

12.4.1 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnistour „Via Romanus“<br />

(in engem Zusammenhang mit 12.4.2; 12.4.3; 12.4.4; 12.4.5)<br />

Zur erlebnisorientierten Aufrüstung des „Römerforums“ gehört die Erkenntnistour<br />

„Via Romanus“, die rund um das Römerforum herumführt und bis zum Schwimmbad<br />

<strong>Lahnau</strong>-Waldgirmes reicht. Damit ist das Römerforum auch eine Parkplatz-Situation<br />

angeschlossen.<br />

Diese Erkenntnistour vermittelt dokumentarisch und mit ausgesuchten Installationen<br />

den gesamthistorischen und gesamtkulturellen Hintergrund des „historischen Platzes“<br />

Römerforum und setzt die <strong>Lahnau</strong>-spezifische historische Situation in einen größeren<br />

Zusammenhang der römischen Geschichte in Hessen und Deutschland.<br />

Eine solche erlebnisorientierte Einführung in die römische Antike insgesamt ist in<br />

Deutschland einmalig und hilft einem oft geäußerten Wunsch auf Besucherseite nach<br />

Orientierung weiter.<br />

12.4.2 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnisort „Römerforum“<br />

(in engem Zusammenhang mit 12.4.1; 12.4.3; 12.4.4; 12.4.5)<br />

Das Römerforum selbst ist bisher „nur“ ein Fundament, dessen Attraktivität aus<br />

Publikumssicht nicht groß ist. Auf dem Areal der antiken Stadt kreieren wir einen<br />

Erlebniswert, indem wir das Römerforum andeutungsweise und virtuell dreidimensional<br />

wieder erstehen lassen.<br />

Hier erhält der Besucher die Möglichkeit, in einem ständigen Wechsel zwischen heute<br />

und der Zeit um Christi Geburt emotional zu pendeln und den langweiligen Acker<br />

Römerforum in seiner Phantasie mit Leben zu füllen.<br />

12.4.3 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnisort „Porta Germanica“<br />

(in engem Zusammenhang mit 12.4.1; 12.4.2; 12.4.4; 12.4.5)<br />

Ein praktisches Problem in einer möglichen museal gestalteten Ausprägung besteht<br />

im Römerforum am wenig attraktiven Ort selbst: Ackerland drumherum und ein<br />

Bauunternehmen/Bauhof direkt nebenan.<br />

Andererseits ist unter touristischen Gesichtspunkten der Erfolg des Römerforums nicht<br />

nur an den historischen Ort allein gebunden, sondern an eine besucherpsychologisch<br />

erfolgreiche Vermittlung des Themas.<br />

Daher schlagen wir den Bau der „Porta Germanica“ vor, eines innovativen Science-Hauses<br />

zum Thema „Römerforum“ unter dem emotionalen Diktum „Abenteuer Geschichte<br />

/ Abenteuer Archäologie“. Dies erreichen wir durch die Errichtung einer etwa 2.000<br />

Quadratmeter Grundfläche umfassenden Leichtbauhalle, die im direkten Anschluss an<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

61


das Schwimmbad positioniert ist und mit der Erkenntnistour „Via Romanus“ und dem<br />

„Römerforum“ korrespondiert.<br />

In diesem Erlebnishaus wird der Besucher in verschiedenen inszenierten Situationen<br />

„live“ in die Zeit der Römerstadt, der Entdeckung und der (laufenden) Ausgrabung<br />

geführt, gekoppelt mit einer medial orientierten Dokumentation.<br />

Dieses Konzept trägt der hohen historisch-wissenschaftlichen Bedeutung des<br />

Römerforums Rechnung, setzt die Ausgestaltung der Maßnahme aber in einen<br />

realistischen Bezug hinsichtlich Kosten und Nutzen für die Gemeinde <strong>Lahnau</strong>.<br />

Ziel der Planung ist rund 100.000 Besucher pro Jahr zu generieren, ohne für die Gemeinde<br />

untragbare Folgekosten zu verursachen.<br />

12.4.4 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnisort „Römisches Marschlager“<br />

(in engem Zusammenhang mit 12.4.1; 12.4.2; 12.4.3; 12.4.5)<br />

Der Fundort des römischen Marschlagers nördlich <strong>Lahnau</strong>-Dorlar ist natürlich ebenfalls nur<br />

ein unattraktiver Acker. Dem kann mit einfachen Mitteln durch die Stellung von Gabionen<br />

und Markierungen mit Kies und Stein abgeholfen werden, ergänzt um „Fernrohre in die<br />

Vergangenheit“, die den Besucher in die Zeit des Marschlagers zurückversetzen. Dies<br />

vor dem Hintergrund des Ausblicks auf den Dünsberg, also die (feindlich gesonnene)<br />

keltisch-germanische Befestigung im Norden.<br />

Damit erhält der „Panoramaweg Römerforum“ ein nordöstliches Highlight und <strong>Lahnau</strong><br />

vertieft effektiv sein „Römerimage“.<br />

12.4.5 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnistour „Via Germanus“<br />

(in engem Zusammenhang mit 12.4.1; 12.4.2; 12.4.3; 12.4.4)<br />

Mit 12.4.1 – 12.4.4 sind „alle Fragen hinsichtlich Römern“ beantwortet und durchlebt!<br />

Bleibt die Frage nach denen, wegen denen die Römer hier waren: Die berühmten<br />

Germanen, hier: insbesondere die Chatten! Ihre nicht erzählte Geschichte (nirgends<br />

in ganz Hessen!) und die Folgen bis ins frühe Mittelalter hinein, bis zur Gründung von<br />

Waldgirmes und Dorlar, bis zur Errichtung der ersten karolingischen Kirche an der Lahn:<br />

Diese Geschichte berichtet die Erkenntnistour „Via Germanus“, die von der Anlegestelle<br />

Dorlar über die Klosterkirche und durch den Ort zurück zur Lahn führt.<br />

Damit ist – technisch mit einfachen Mitteln zu erreichen – eine weitgehende Öffnung der<br />

Klosterkirche zumindest an Wochenenden verbunden.<br />

Ziel dieser Erkenntnisroute ist nicht nur die Überlegung, Publikum mit dem Thema<br />

„Germanen“ zu gewinnen, sondern in Dorlar selbst zu einem Aufenthalt zu animieren.<br />

Ergänzend könnte die Rekonstruktion eines germanischen Hauses an der Lahn als<br />

Demonstrationsobjekt im Bereich der verlegten Anlegestelle bei der Zeltwiese geplant<br />

werden, für sanitäre Anlagen für den Bootstourismus, als Verkaufsstelle und Verleih für<br />

Lahngefährte gleichermaßen.<br />

12.4.6 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnistour „Landwirtschaft im Wandel der Zeit“<br />

Östlich der Schleuse Dorlar und nördlich der Lahn, anschließend an die Routenführung<br />

des „Panoramaweg Schleuse Dorlar“ wollen wir die Erkenntnistour „Landwirtschaft im<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

62


Wandel der Zeit“ (eine Art „Agrarkulturachse“) positionieren, in deren Rahmen mit Hilfe<br />

transportabler und variabler dokumentarischer Stationen sowie Schaupflanzungen auf<br />

die Landwirtschaft in der <strong>Lahnau</strong>e hingewiesen wird. Dies geschieht im konkreten Bezug<br />

zu den jeweils angebauten Feldfrüchten und bezieht historische Aspekte ein.<br />

Damit schaffen wir eine auch zukunftsorientierte Erlebniseinheit geschaffen, die im<br />

historischen Kontext auf das Landwirtschaftsmuseum in Wetzlar verweist.<br />

12.4.7 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnistour „Via Aqua“<br />

Für jeden Bootstourismus sattsam bekannt, heute oft vergessen: Die Lahn als<br />

kommerziell genutzte Wasserstraße, vor rund 150 Jahren aufwendig kanalisiert und mit<br />

Schleusen versehen. An die Technik der Kanalisierung, die Technik des Schleusenbaus,<br />

die Mühlentechnik an der Lahn und ihren Zuflüssen und an den Umgang mit dem Wasser<br />

insgesamt erinnert die Erkenntnistour „Via Aqua“, die am historischen Industrie-Mühlrad<br />

an der Schleuse Dorlar beginnen und bis zur neuen Lahnbrücke östlich der Schleuse<br />

Dorlar führen soll.<br />

12.4.8 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnisort „Hessenpfeiler“<br />

Einer der unattraktivsten Orte der gesamten <strong>Lahnau</strong>en – die Brückenpfeiler und die<br />

Straßen- und Bahnführungen westlich von Dorlar – soll mit Hilfe adäquater Graffitikunst in<br />

einen innovationsorientierten Erfahrungsort umgewandelt werden: 36 Brückenpfeiler als<br />

Kulisse für die bildliche Darstellung hessischer Innovationen und ausgesuchter optischer<br />

Phänomene zum Konsumieren und Erleben.<br />

Auf der Seite 64 ist der Planbereich für die Gemeinde <strong>Lahnau</strong> dargestellt.<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

63


Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

64


12.5 Heuchelheim<br />

Heuchelheims ruhendes touristisches Potential „NSG <strong>Lahnau</strong>e´“ wird – ohne<br />

Beeinträchtigung der Naturschutz-Anliegen – mit den folgenden Maßnahmen aktiviert<br />

und sichtbar gemacht. Heuchelheim erhält damit überwiegend das touristische Profil<br />

„Natur“.<br />

12.5.1 <strong>Lahnau</strong>/Heuchelheim – Erkenntnistour „Via Silva“<br />

Dem Schwerpunkt der Naturerläuterung der <strong>Lahnau</strong>e setzen wir mit der Erkenntnistour<br />

„Via Silva“ zwischen <strong>Lahnau</strong>-Atzbach und Heuchelheim ein Thema entgegen, das sich vor<br />

allem mit der Ökologie des Waldes, der Waldgeschichte und den Rändern der <strong>Lahnau</strong>e<br />

auseinandersetzt.<br />

Genau der Routenführung des Panoramaweges „Königstuhl“ entsprechend, beziehen<br />

wir die Gastronomie der „Bepplerschen Mühle“ mit ein. Die Wegeführung gehört zwar<br />

kommunalrechtlich zu <strong>Lahnau</strong>, ist aber topographisch genauso Richtung Heuchelheim<br />

ausgerichtet und entspricht eher dem geplanten Natur-Image von Heuchelheim als<br />

dem Image von <strong>Lahnau</strong>. So gesehen ist diese Erkenntnistour ein Paradebeispiel für<br />

aufeinander abgestimmtes gemeinsames Handeln.<br />

12.5.2 Heuchelheim – Erkenntnistour „Via Aves“<br />

(in engem Zusammenhang mit 12.5.3; 12.5.4; 12.5.5; 12.5.6; 12.5.7)<br />

Der Vogelschutz spielt in der gesamten <strong>Lahnau</strong>e eine herausragende Rolle, im Gebiet<br />

„<strong>Lahnau</strong>e“ aber besonders stark. Entsprechend groß ist der Wunsch, möglichst wenig<br />

Publikum im Naturschutzgebiet zu haben.<br />

Die naturschutzfachlichen Planungen des RP Gießen schließen natürlich aus rechtlichen<br />

Gründen eine Begehung der Wege innerhalb des NSG durch jedermann nicht aus. Das<br />

bedeutet aber noch keine aktive Besucherlenkung um das NSG herum.<br />

Diese Besucherlenkung unternehmen wir u.a. mit der Installation der Erkenntnistour „Via<br />

Aves“, die nicht erlebnisorientiert die heimische rezente wie ausgestorbene Vogelwelt<br />

erläutert, sondern gleichzeitig auch Besucherlenkung um das NSG herum dient.<br />

Inhaltliche Bezüge zur Erkenntnistour „Via Aura“ bei Naunheim sind gewollt.<br />

12.5.3 Heuchelheim – Beobachtungspunkt „NSG <strong>Lahnau</strong>e“<br />

(in engem Zusammenhang mit 12.5.2; 12.5.4; 12.5.5; 12.5.6; 12.5.7)<br />

Den Status eines Beobachtungsstandes wollen wir der Stelle an der Landesstraße 3020<br />

am Ortsrand von Heuchelheim einräumen: Optisch vom NSG abgeschirmt lädt diese<br />

Position zur Beobachtung der Auen bis hin zur Lahn ein (optische Geräte vorausgesetzt)<br />

und dient gleichzeitig – in Verbindung mit entsprechenden Pflanzungsmaßnahmen und<br />

der geplanten Vernässung vor Ort – der Besucherlenkung um das NSG herum.<br />

12.5.4 Heuchelheim – Erkenntnisort „Nachwachsende Rohstoffe“<br />

(in engem Zusammenhang mit 12.5.2; 12.5.3; 12.5.5; 12.5.6; 12.5.7)<br />

Heuchelheims touristisches Highlight, allerdings in bewusster enger Verknüpfung mit<br />

den fachlichen Anliegen des Hessischen Ministeriums für Umwelt verbunden, soll das<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

65


Science-Haus „NAWARO“ werden, das sich inhaltlich mit den Themen „nachwachsende<br />

Rohstoffe“ und „erneuerbare Energien“ beschäftigen soll. Auf einer Fläche von mehr als<br />

1.000 Quadratmetern wird dieses naturergänzende und zukunftsorientierte Thema mit<br />

Versuchsstationen und Dokumentation unter Einbeziehung von Unternehmen präsentiert.<br />

Im direkten Umfeld ergänzt ein „Garten der Energiepflanzen“ die Präsentation.<br />

Für das „NAWARO“ kommen mehrere Standorte in Frage: am historischen<br />

Bahnhof; alternativ am ehemaligen Schwimmbad oder an den Seen im Bereich des<br />

Informationszentrum „<strong>Lahnpark</strong> Haus“.<br />

Gegebenenfalls kann der Erkenntnisort im Schulterschluss mit dem HMUELV und Efre-<br />

Mitteln sichergestellt werden (erste informelle Gespräche haben bereits stattgefunden).<br />

Mit dem NAWARO zzgl. dem Schwerpunkt „Natur“ erhielte Heuchelheim bundesweit<br />

eine Alleinstellung in Sachen „Natur und Zukunft“.<br />

12.5.5 Heuchelheim – Erkenntnistour „Liebigs Deich“<br />

(in engem Zusammenhang mit 12.5.2; 12.5.3; 12.5.4; 12.5.6; 12.5.7)<br />

Diese Erkenntnistour ist lokal verknüpft mit der Renaturierung des Bieberbaches und<br />

bezieht den historischen Deich sowie die Streuobstwiesen direkt an der Lahn mit ein.<br />

Sie vermittelt den Besuchern die Grundlagen der Wiesenwirtschaft in der <strong>Lahnau</strong>e, die<br />

Bedeutung des Obstanbaus und die Funktion der Eindeichungen, die für das Areal des<br />

<strong>Lahnpark</strong>s typisch und besonders bedeutsam sind (s. Deiche Atzbach, Waldgirmes).<br />

12.5.6 Heuchelheim – Erkenntnistour „Natur und Zahl“<br />

(in engem Zusammenhang mit 12.5.2; 12.5.3; 12.5.4; 12.5.5; 12.5.7)<br />

Bereits Richtung Gießen planen wir eine Erkenntnistour, die spielerisch die Themen<br />

„Natur“ und „Zahl“ miteinander verbindet. Diese Tour verweist bereits auf Gießen und<br />

bringt das Thema „Mathematik“ lebensnah mit dem Thema „Natur“ zusammen.<br />

12.5.7 Heuchelheim – Informationszentrum „<strong>Lahnpark</strong> Haus“<br />

(in engem Zusammenhang mit 12.5.2; 12.5.3; 12.5.4; 12.5.5; 12.5.6)<br />

Den touristischen Status eines „Portals“ erhält das geplante <strong>Lahnpark</strong>-Informationszentrum<br />

„<strong>Lahnpark</strong> Haus“, das direkt an den Seen als Holzgebäude noch unbekannter Gestaltung<br />

positioniert werden soll.<br />

Es hat in der Effektivität absolut hohe Priorität, weil es ein generelles Manko des Tourismus<br />

im Lahntal und in Mittelhessen insgesamt löst: Informationsmöglichkeiten auch am<br />

Wochenende zur Region. Sanitäre Anlagen, Shop und eine naturorientierte Ausstellung<br />

zur rezenten wie historischen Fauna des Lahntals geben diesem Haus den Status, den<br />

auch Portale von Geoparks oder Nationalparks haben. Diese Bedeutung erlangt das<br />

Haus vor allem wegen des generellen Fehlens von Pendants lahnauf und lahnab.<br />

12.5.8 Heuchelheim – Erkenntnisort/Veranstaltungsort „Sternschanze“<br />

Einziger Ort, an dem sich Heuchelheim eines europäischen und gleichzeitig eigenen<br />

historischen Faktums bedient, ist der Plan der „Sternschanze“ direkt an der Landesstraße<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

66


L3359, im hochwasserfreien Bereich „hinter dem Deich“:<br />

Mit Bezug auf die einzigartige historische Situation um 1760 während des 7jährigen<br />

Krieges und die Einmaligkeit der damit verbundenen Denkmäler in den Wäldern rund<br />

um den <strong>Lahnpark</strong> ist es europaweit die zweite Planung der Rekonstruktion einer Schanze,<br />

europaweit die erste einer „Sternschanze“.<br />

Sie soll gleichzeitig Heuchelheim als open-air-Veranstaltungsort dienen und damit als<br />

Kristallisationspunkt mit hohem Kommunikationswert für den <strong>Lahnpark</strong> insgesamt.<br />

12.5.9 Heuchelheim – Landschaftspflege durch Heckrindbeweidung im<br />

Bereich ´Die Kahn´- Ansiedlungen von Fauna<br />

Ein Teil des NSG wird zur Zeit von Rotem Höhenvieh beweidet, große Teile des NSG<br />

und der übrigen Auenbereiche sind noch beweidungsfrei. Die positiven Effekte der<br />

Beweidung für die Flora und Fauna des Standorts, im besonderen Hinblick auf die<br />

ornithologischen Erfordernisse sind bekannt. Das Gebiet bietet evtentuell das Potential,<br />

unter zwei Gesichtspunkten für eine extensive Beweidung:<br />

• Beweidung zugunsten der Standortansprüche und Lebensbedingungen<br />

ausgesuchter Vogelarten;<br />

• Beweidung im Hinblick auf die Entwicklung einer standortgerechten, artenreichen<br />

Flora<br />

• Pädagogische Aspekte: Anmutung präanthropogener Fauna in der <strong>Lahnau</strong>e.<br />

Für eine Beweidung kommen unseres Erachtens in erster Linie Heckrinder (Bos<br />

primigenius) und Przewalski-Pferde (Equus ferus przewalskii) in Betracht.<br />

Daher wird empfohlen, eine gemischte Herde aus Heckrindern und Przewalski-<br />

Pferden mit einer geringen Besatzdichte in der <strong>Lahnau</strong>e in eingezäunten Wiesen- und<br />

Weideflächen zu halten.<br />

Weiter wäre der Versuch einer Wiederansiedlung von Tierarten (wie z.B. die europäische<br />

Wasserschildkröte), welche früher in der <strong>Lahnau</strong>e heimisch waren und zum Auenökosytem<br />

gehören, anzudenken und durch gezielte Maßnahmen zu unterstützen.<br />

Im Kontext mit den Gestaltungsvorschlägen rund um das NSG „<strong>Lahnau</strong>e“ bietet sich eine<br />

„optische Verstärkung“ des pädagogischen Anliegens durch die genannten Tierarten,<br />

sowie eine positive Entwicklung von Natur und Landschaft an. Damit würde – touristisch<br />

wirksam – eine buchstäblich „lebendiger“, wenn auch kleiner Ausschnitt der natürlichen<br />

Fauna der <strong>Lahnau</strong>e „wiederhergestellt“.<br />

Gleichzeitig dient die Haltung von Heckrindern und Przewalski-Pferden auch den<br />

Interessen des örtlichen Naturschutzes. Der Besatz mit diesen Arten und ihre<br />

Einzäunung würde zusätzlich deutlich dazu beitragen, die Begehung des NSG drastisch<br />

einzuschränken, denn eine offene Haltung, die durch Wegesperren für Großvieh geregelt<br />

ist, verhindert fast automatisch die Betretung durch Besucher. Zusammen mit dem<br />

Rotem Höhenvieh wäre dieser Besatz weithin ein Alleinstellungsmerkmal. Die nächsten<br />

Standorte von Heckrindern sind Wolfhagen, von Heckrindern und Przewalski-Pferden<br />

die Tierparks Sababurg und Hanau.<br />

Die Attraktivität der edukativen Elemente rund um den Standort würde dadurch<br />

enorm steigen, dank Anschauung und Beobachtungsmöglichkeit. Zu prüfen wäre<br />

gegebenenfalls, ob man mit Schafen und/oder Ziegen ebenfalls ähnlich positive<br />

Auswirkung erzielen könnte oder diese Tiere eine sinnvolle ökologische Ergänzung<br />

wären.<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

67


Weitere Tierarten könnten in den Schutzgebieten als „Wiederansiedlungsprojekte“<br />

hinzukommen. Dabei spielen gerade Amphibien und Reptilien eine große Rolle.<br />

Vorangestellt werden muss hier allerdings eine genaue fachtechnische Analyse und<br />

Bewertung, um nicht gegenteilige Effekte für die vorhandene Flora und Fauna zu<br />

erreichen.<br />

Auf der Seite 69 ist der Planbereich für die Gemeinde Heuchelheim dargestellt.<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

68


Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

69


12.6 Gießen<br />

Gießen hat flächenmäßig den kleinsten Anteil an der <strong>Lahnau</strong>e, zumindest was unbebautes<br />

Gebiet anbelangt. Gleichzeitig hat die Stadt mit dem „Mathematikum“ eine Marke in der<br />

Generierung von Publikum gesetzt, die hessenweit beneidet wird.<br />

Im Kontext des <strong>Lahnpark</strong>s und im Kontext der noch nicht ganz klaren Planungen der<br />

Landesgartenschau 2014 konzentriert sich unsere Planungen auf den Bereich direkt an<br />

der Lahn, hier konkret in erster Absprache mit Prof. Dr. Beutelspacher.<br />

Dabei steht – wie in Wetzlar – eine thematische Vernetzung des <strong>Lahnpark</strong>s mit dem<br />

Mathematikum im Vordergrund.<br />

12.6.1 Gießen – Erkenntnistour „Mathematik und Alltag“<br />

Ein Lieblingsthema von Prof. Dr. Beutelspacher fest installiert: Die Frage nach der<br />

Mathematik im Alltag! Diese Erkenntnistour wird das Mathematikum „verlängern“ und<br />

damit auch die Aufenthaltsdauer in Gießen. Seine psychologische Wirkung ist nicht die<br />

einer (kostenfreien) Konkurrenz, sondern die eines „Mehrwerts“ zum bereits entrichteten<br />

Eintrittspreis im Mathematikum.<br />

Die entsprechenden Installationen sollen in enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr.<br />

Beutelspacher entwickelt werden (erstes Vorgespräch hat bereits stattgefunden).<br />

12.6.2 Gießen – Erkenntnistour „Röntgenweg“<br />

Mit einigen aktionsorientierten Installationen entlang des Lahnweges am Südufer wecken<br />

wir Gießens „ruhende Prominenz“ Conrad Röntgen auf und verleihen diesem Thema<br />

eine touristische Wirkung. Wir wollen damit ein touristisches Image der Stadt befördern,<br />

das absolut wissensorientiert ist, dem Image der „Wissenschaftsstadt“ entspricht und<br />

das eigentlich eine Fortsetzung im Bereich des „Live-Sciences“ erfordern würde.<br />

Conrad Röntgen eignet sich für mehr als „nur“ ein Denkmal: Er ist publikums- und<br />

schülertauglich.<br />

12.6.3 Gießen – Erkenntnisort „Conrad Röntgen“<br />

Als Pendant zum neuen gesellschaftspolitischen Verständnis des Rathauses Wetzlar<br />

sehen wir die geplante Installation „Erkenntnisort Conrad Röntgen“ im öffentlichen<br />

Bereich und/oder auf dem Vorplatz des Gießener Rathauses: In den Archiven der<br />

Universität liegt genügend Material für eine sogar mit Originalen bestückte Präsentation<br />

Conrad Röntgens und seines Wirkens in Gießen, hier „schultauglich“ mit den Lehrplänen<br />

des Physik-Unterrichts verknüpft.<br />

Auf der Seite 71 ist der Planbereich für die Stadt Gießen dargestellt.<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

70


Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

71


12.7 Sport- und Freizeitzentrum <strong>Lahnpark</strong>-Seen<br />

Das inhaltlich ergänzte und in Abschnitten neue Sport- und Freizeitzentrum befindet<br />

sich im Bereich der schon heute als Freizeit- und Sportgelände genutzen Fläche auf den<br />

Gebieten der Kommune Wetzlar (Dutenhofen) und der Gemeinde Heuchelheim.<br />

Durch die Verlegung des Badestrandes am Dutenhofener See an die Nordseite<br />

ergibt sich eine wesentliche bessere Nutzbarkeit des Strandes durch intensivere<br />

Sonneneinstrahlung. Durch die süd-west exponierte Lage des neuen Strandes kann eine<br />

Verlängerung der saisonalen Nutzung und ein Badebetrieb auch an weniger Warmen<br />

Tagen ermöglicht werden. In zentraler Lage zwischen den Seen sollte ein gestalteter<br />

kleiner Platz neue Zielgruppen ansprechen und die zahlreichen Nutzungen verbinden.<br />

Eine neue attraktiv gestaltete Anlegestelle (höhengestaffelte Holzterrassen am Lahnufer<br />

mit Bootsverwahrung) ermöglicht es Kanufahrern den See zum Baden zu nutzen.<br />

Dadurch ergibt sich eine Verknüpfung zwischen den momentan mehr auf „Durchreise“<br />

befindlichen Bootstouristen mit einer ortsgebundenen Nutzung. Der neuangelegte<br />

Wanderweg sowie der konzipierte Panoramaweg „Die Kahn“ führen direkt vorbei und<br />

bringen neue Gäste. Ein kleines Bistro, nutzbar für alle Vorbeikommenden auf Wegen und<br />

Wasserwegen sowie durch eine zweite Verkaufsöffnung zum eingezäunten Badebereich<br />

am Strand hin, versorgt die Menschen mit Getränken und kleinen Snacks. Durch diese<br />

zusammengefasste und für viele verschiedene Besucher nutzbare Einrichtung lässt sich<br />

das Bistro (mit Toilettenanlage) auch unter wirtschaftlichen Aspekten betreiben.<br />

Über den Kleebach führt eine kleine Brücke.<br />

Eine Zeltwiese ermöglicht es den Kanufahrern zu Rasten und eine Nacht zu bleiben.<br />

Ein Aussichtsturm von etwa 7,00 m Höhe ermöglicht ein gute Einsicht in die (nicht<br />

betretbaren) Natur- und Vogelschutzgebiete nördlich der Lahn. Die breiteste Stelle des<br />

<strong>Lahnpark</strong>s, die weite Fläche der Heuchelheimer <strong>Lahnau</strong>e sowie das dahinter liegende<br />

Gleiberger Land mit seinen Hügeln und Burgen ist von hier aus gut sichtbar. Auch<br />

hier wird die gewünschte Verbindung verschiedener Nutzungen mit dem edukativen<br />

Naturschutz und einer Wissensvermittlung über Landschaft und Natur umgesetzt.<br />

12.8 Sport- und Freizeitzentrum Naunheimer Bogen<br />

Der Naunheimer Bogen befindet sich auf dem Gebiet der Stadt Wetzlar südlich von<br />

Naunheim. Die beschriebene Fläche ist vollständig von der Lahn umschlossen und<br />

nimmt eine Insellage ein. Sie wird nördlich von der alten Lahnschlinge umflossen, südlich<br />

verläuft die kanalisierte Lahn. Westlich befindet sich der Landgasthof Naunheimer Mühle,<br />

östlich schließt sich das Naturschutzgebiet `Kiessee am Oberwasen bei Naunheim´ an.<br />

Das Projektgebiet im Naunheimer Bogen soll unter Berücksichtigung der bestehenden<br />

Strukturen zu einem regional bedeutsamen Naherholungsgebiet mit konzentrierten<br />

Freizeitmöglichkeiten im Bereich Sport, Spiel und Erholung ausgebaut werden. Alle<br />

Altersgruppen sollen hier auf sie abgestimmte Angebote vorfinden. Der<br />

vorhandene Garbenheimer Weg soll durch die Anlage von kleineren Wegen, welche das<br />

Gebiet seitlich Richtung Lahn erschließen, ergänzt werden. An diesen Wegen können<br />

kleinere Plätze angegliedert werden, auf denen Bänke den Besucher zum Verweilen<br />

einladen. Die Anlage von Grill- und Feuerstellen, welche durch die Bevölkerung genutzt<br />

werden können ist im weitläufigen Gelände angedacht. Robuste Bänke und Tische,<br />

welche ganzjährig auf den Wiesenflächen verbleiben, dienen zum picknicken.<br />

Weiter soll der vorhandene Spielplatz umfassend umgestaltet und erneuert werden. Die<br />

Spielgeräte sollen thematisch den Landschaftsraum Flußaue wiederspiegeln und dies<br />

in ihrer Gestaltung wiedergeben. So kann zum Beispiel ein Spielgerät zum klettern und<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

72


alancieren wie riesige Schilfhalme gestaltet werden, verschiedene Boote und Flöße sind<br />

gute Alternativen zu den üblichen Spielhäuschen. Eine Erweiterung des Spielangebots<br />

um das Thema Wasserspiel ist angedacht.<br />

Ein wichtiges Element für das neue Freizeitzentrum stellt die Anlage einer kleinen<br />

„Wildwasserstrecke“ im Bereich des Wehrs dar. Hier soll in Ergänzung zur vorhandenen<br />

Schleuse für die Kanuten eine weitere, sportliche Möglichkeit zur Überwindung des<br />

Höhenunterschieds in der Lahn geschaffen werden. Die relativ geringe Höhendifferenz<br />

kann durch die Anlage von drei bis vier hintereinader gestaffelten Becken, welche<br />

naturnah gestaltet sind und sich in die Flußlandschaft optisch einpassen, überwunden<br />

werden. Bei ausreichendem Wasserstand kann die Anlage durch Kanuten befahren<br />

werden, sie dient zudem der in der Lahn vorkommenden Fischfauna als hier notwendige<br />

Aufstiegshilfe.<br />

Die vorhandenen Sportanlagen werden in die Gestaltung und Strukturierung des<br />

Naunheimer Bogens integriert, ergänzt und wenn nötig überarbeitet. Die Anlage eines<br />

weiteren Beach-Volleyball-Feldes ist angedacht. Hier können im Sommer auch Turniere<br />

stattfinden.<br />

Die vorhandene Aufforstungsfläche, hauptsächlich aus Fichten, im östlichen Bereich der<br />

Lahninsel entfällt. An deren Stelle könnte unter Abstimmung mit der Naturschutzbehörde<br />

die Anlage von Auenwald aus Gehölzen der Weichholzaue erfolgen.<br />

12.9 Weg ins Garbenheimer Feld<br />

Die beschriebene Maßnahme befindet sich östlich des Bahnhofs Wetzlar im Bereich der<br />

Eisenbahnbrücke.<br />

Die Anlage einer Brücke für Fußgänger und Radfahrer über die Lahn schafft eine<br />

schnelle und direkte Verbindung in den <strong>Lahnpark</strong>. Nördlich der Eisenbahnbrücke könnte<br />

sie die Lahn überspannen und den Lahntalradweg, welcher unter den bestehenden<br />

Verkehrsbrücken hindurchführt, mit dem bestehenden Wegesystem im Garbenheimer<br />

Feld verbinden. So könnten neben den Wetzlarer Bürgern, welche den <strong>Lahnpark</strong><br />

hauptsächlich zur Naherholung nutzen, auch Wanderer und Radtouristen in den Park<br />

geführt werden. Die Anbindung des Bahnhofsareals mit Arena und Forum über einen<br />

auszuweisenden und zum Teil neu anzulegenden Weg ist Teil der Maßnahme.<br />

Alternativ ist nach Prüfung der Gegebenheiten in der Örtlichkeit und der baulichen<br />

Machbarkeit die Anlage einer Brücke auf den bereits vorhandenen, historischen und<br />

zurzeit ungenutzten Brückenauflagen der Straßenbrücke denkbar. Hierzu ist jedoch der<br />

Höhenunterschied zwischen dem tiefer liegenden Radweg und dem höher gelegenen<br />

Brückenkopf durch einen Abzweig (mit Treppenanlage) zu überwinden. Auf der<br />

andern Seite der Brücke muss ebenfalls ein Höhenunterschied durch die Anlage einer<br />

Wegeschleife überbrückt werden. Weiter ist ein Anschlussweg unter der Eisenbahnbrücke<br />

hindurch bis an den bestehenden Weg im Garbenheimer Feld zu schaffen.<br />

Die Gestaltung der Brücke ist den örtlichen Gegebenheiten anzupassen. Sie sollte<br />

in Form, Farbgebung und Gestalt mit den anderen im <strong>Lahnpark</strong> zu errichtenden<br />

Brückenbauwerken korrespondieren, um einen Widererkennungswert zu schaffen.<br />

12.10 Brücke Wieseckmündung<br />

Die im Folgenden beschriebene Situation befindet sich an der Mündung der Wieseck in<br />

die Lahn und liegt im Gebiet der Stadt Gießen nördlich vom Bahnhof und westlich der<br />

Lahnstraße.<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

73


Durch die Errichtung einer Brücke für den Fuß- und Radverkehr wird die direkte<br />

Durchgängigkeit auf dem bestehenden Weg entlang der Lahn ohne Umwege in Richtung<br />

der Stadt erreicht. Die wichtige grünräumliche Wegeverbindung <strong>Lahnau</strong>e/ Lahnwiesen<br />

wird in Ihrer Nutzbarkeit und Attraktivität für Fußgänger und Radfahrer gestärkt. Der<br />

hochwertige und für die Freizeitnutzung und Naherholung wichtige Auenbereich muss<br />

beim Durchwandern und Durchfahren nicht verlassen werden. Weiter wirkt eine Brücke<br />

auch als Anziehungspunkt und kann als Aussichtspunkt auf die Lahn und die Wieseck<br />

dienen, der Mündungsbereich wird betont, wird erlebbar und rückt in das Bewusstsein<br />

der Bevölkerung. Das Gesamtensemble „Auenpark“, welches gerade aufgrund der<br />

räumlichen Nähe zur Innenstadt sehr wichtig für die Naherholung ist, wird durch eine<br />

Brückenanlage unterstützt und aufgewertet.<br />

12.11 Bootstourismus auf der Lahn und Erläuterung Einzelprojekt<br />

“Bootsfahrt Wetzlar - Dorlar”<br />

Bootsfahrten als individuelle oder geführte Fahrten auf unterschiedlichen Bootstypen<br />

zwischen Wetzlar und Dorlar und weiter bis hinter die Schleuse Dorlar.<br />

Aus Wetzlar mit dem Boot zur Naunheimer Mühle zum Mittags- oder Geschäftsessen<br />

mit Freunden oder Geschäftspartnern fahren zu können, eine kleine Lahnpartie mit<br />

dem Schiffchen, ein Ausflug mit dem Verein: Neue Angebots- und Nutzungsqualitäten<br />

entstehen.<br />

Im Bereich des „Kleinen Cafes“ vor der Lahninsel in Wetzlar (Bereich Hausertorstraße)<br />

wird ein Landungsplatz eingerichtet. Hier könnte das Boot mit Kapitän oder das kleine<br />

Elektroboot zur individuellen Reise bestiegen werden. Durch Wetzlar, am Garbenheimer<br />

Feld vorbei könnte die Fahrt an der Naunheimer Mühle enden. Neben der Gastronomie<br />

kann das „Sport- und Freizeitzentrum Naunheimer Bogen“ mit seinen attraktiven Freiluft-<br />

und Spielangeboten genutzt werden, die Erkenntnisroute „Lahntal“ erreicht sowie<br />

auf dem Rundweg „Naunheimer Mühle“ spaziert werden. Auf diesen liegt auch der<br />

Erkenntnisort „Via Aura“ zu den Themen Segelflug, Wetter und weiterem. Die räumliche<br />

Distanz zwischen Wetzlar und Naunheim beträgt auf der Lahn in etwa 3,5 km.<br />

Wenn gewünscht, kann über die vorhandene Schleuse Nauheim auch der etwas<br />

höhergelegene Abschnitt der Lahn nach Dorlar erreicht und befahren werden. Von hier<br />

erschließen sich das Kloster Dorlar, der Panoramaweg Römerforum, die Erkenntnistouren<br />

„Via Aqua“ und „Landwirtschaft im Wandel der Zeit“ sowie später einmal das Römerforum<br />

sowie der Erkenntnisort „Römisches Marschlager“. Dieser Streckenabschnitt beträgt in<br />

etwa 3,1 km Wasserweg.<br />

Durch die Schleuse Dorlar an der Neumühle wird ein weiterer Streckenabschnitt von<br />

etwa 1 km schiffbar, vor dem Naturschutzgebiet südlich Atzbach wird ein Wendepunkt<br />

eingerichtet.<br />

Die maximale Gesamtstrecke beträgt hin und zurück in etwa 16 km. Da alle Landungspunkte<br />

in einer Hand sein werden, ist jedoch auch eine Abschnittsweise Befahrung oder ein<br />

Wechsel der Boote möglich.<br />

Vermietungs- und Zugsteigepunkte gibt es in Wetzlar, an der Naunheimer Mühle und in<br />

Dorlar.<br />

Wir sehen in der Einrichtung eines kleinen elektrisch betriebenen Schiffes mit 8 – 12<br />

Sitzplätzen sowie individuelle ausleihbare Elektroboote mit 4 bis 6 Sitzplätzen ein großes<br />

Nutzungspotential.<br />

Betrieben werden könnten dies Boote mit im <strong>Lahnpark</strong> erzeugten Strom aus<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

74


nachwachsenden Rohstoffen (Aufgabe für die Landwirtschaft und das Science –Haus<br />

„Nachwachsende Rohstoffe“) oder aus Strom welcher mit Wasserkraft erzeugt wurde<br />

(Energie Mühlen).<br />

Ergänzt werden sollte das Angebot durch Tret – und Ruderboote.<br />

Durch die Einrichtung der Elektrobootsflotte werden von Wetzlar aus große Teile des<br />

<strong>Lahnpark</strong>s erlebbar. Die Lahn, Namensgeber und Lebensader des Talraumes, zur Zeit an<br />

manchen Orten kaum sichtbar, wird für große Nutzergruppen zum Erlebnis.<br />

Kleine Ausflüge und Tagestouren können unternommen werden, das Angebot an<br />

Nutzungen auf dem Wasser wir stark erweitert.<br />

Zu einem späteren Zeitpunkt ist eine Ausweitung und ein Anschluß an Gießen und die<br />

dort bereits angebotenen Fahrten mit den „Schlammbeißer Booten“ denkbar.<br />

Eine durchgängigen Befahrung der Lahn (sie ist Wasserschiffahrtsstraße) stehen einige<br />

Untiefen und eine derzeit mit größeren Schiffen nicht befahrbare Situation im Bereich<br />

der <strong>Lahnau</strong>e westlich von Gießen entgegen.<br />

Hier müsste untersucht werden, ob eine technische Lösung (Schleuse) und eine<br />

Überarbeitung der Gewässersohle möglich, finanzierbar und genehmigungsrechtlich<br />

(Naturschutz) erreichbar sind.<br />

12.12 Umverlegung und Erweiterung Anlegestelle Dorlar<br />

Gemeinde Dorlar am nördlichen Lahnufer flussabwärts der Brücke der Landesstraße<br />

L3020 am Mühlenweg und dessen Verlängerung.<br />

Der neue Anlegepunkt wird für die klassischen Bootstouristen ein neuer attraktiver<br />

Ruheplatz. Ein breiter Holzsteg, eine Rampe zum Anlanden der Boote und eine<br />

Verwahrstation ermöglichen individuellen Aufenthalt.<br />

Eine Toilette mit Trinkwasserhahn und Waschbecken stehen zur Verfügung.<br />

In Benachbarung angeordnet befindet sich eine gemähte Wiesenfläche, auf welcher<br />

Pause gemacht, oder eine Nacht im Zelt verbracht werden kann. Das langfristige Zelten<br />

soll jedoch nicht gefördert werden. Daher werden keine Einkaufsmöglichkeit, größere<br />

Sanitärbereiche oder gastronomische Einrichtungen eingerichtet.<br />

Unterhalb des Klosters wird auf der Lahnwiese eine Landungsstelle für die Passagiere der<br />

Elektroboote eingerichtet. Optimal wäre eine kleiner Platz mit einem Kiosk (mit Toilette)<br />

oder Eisstand, einigen Sitzmöglichkeiten und einer entsprechenden Beschilderung.<br />

Ein schwimmender Holzsteg liegt vor dem Ufer und ermöglicht das bequeme Ein- und<br />

Aussteigen.<br />

So gestaltet und mit entsprechender Aufenthaltsqualität versehen wäre der<br />

Landungspunkt auch interessant für Radfahrer und Wanderer sowie andere Touristen.<br />

Prinzipielles zu den Anlegenstellen im Bereich des <strong>Lahnpark</strong>s:<br />

In der Konzeption wird vorgeschlagen, weitere Anlegestellen zu errichten und die<br />

bestehenden funktionell und gestalterisch gründlich zu überarbeiten. Oft ist die<br />

Auffindbarkeit schlecht, sie liegen an weniger interessanten Punkten oder die Abstände<br />

untereinander sind zu weit.<br />

Somit wird vorgeschlagen, im Bereich zwischen den Lahnseen (Südufer der Lahn) einen<br />

weiteren Ausstiegspunkt einzufügen (s. auch Maßnahmenbeschreibung „<strong>Lahnpark</strong>-<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

75


Seen“). Nach dem Anlegpunkt in Gießen folgt der nächste momentan erst bei Atzbach.<br />

Attraktiv gestaltete, vielleicht sogar architektonisch inszenierte Anlegestellen mit einer<br />

guten Funktionalität und einer ansprechenden Gestaltung verhindern aus unserer Sicht<br />

am besten das unerwünschte Betreten der Schutzgebiete. Die momentan eher als<br />

„Transitstrecke“ empfundene Lahn (wann kommt endlich der Tunnel bei Weilburg...) wird<br />

so angenehm unterbrochen.<br />

Die neuen und überarbeiteten Attraktionen im <strong>Lahnpark</strong> sollen auch von den<br />

Wasserwanderern erreicht werden. Hierzu werden weitere Ausstiegsstellen benötigt.<br />

12.13 Weitere Maßnahmen<br />

12.13.1 Brücken über die Lahn<br />

Ein wesentliches konstruktives Element für die durchgängige Nutzbarkeit des <strong>Lahnpark</strong>s<br />

sind Brückenbauten, durch die erst eine gefahrlose Überquerung des Flußbettes der<br />

Lahn an geeigneten Stellen ermöglicht wird.<br />

Mögen es anfangs erst nur günstig umgestürzte Baumstämme gewesen sein, die ein<br />

Überqueren von Bächen, Flüssen oder Geländeeinschnitten ermöglicht haben, so<br />

entwickelten sich in der menschlichen Geschichte recht bald methodische Konstruktionen<br />

zur gezielten Überwindung von Hindernissen, die im Laufe der Zeit immer geschickter<br />

und aufwendiger ausfielen.<br />

Mit der weiteren Entwicklung von Kultur und Zivilisation verloren Brücken zunehmend<br />

den Charakter reiner Zweckbauten. Vielmehr gehörten sie mehr und mehr zu den<br />

Bauaufgaben, an die man bei der Bauausführung neben den funktionalen, technischen<br />

und handwerklichen immer mehr auch gestalterische bis künstlerische Anforderungen<br />

stellte.<br />

War der ursprünglichste Brückenbaustoff aufgrund seiner leichten Verfügbarkeit,<br />

einfachen Bearbeitung und guten statischen Eigenschaften zunächst Holz, so kamen je<br />

nach Epoche Materialen wie Stein, Gusseisen, Stahl sowie Stahlbeton hinzu, wodurch sich<br />

die konzeptionellen und gestalterischen Möglichkeiten von Brückenbauten wesentlich<br />

erweiterten.<br />

Abbildung 25: Geplante Lahnbrücken für Fußgänger und Radfahrer<br />

Bei der Einpassung von Brückenbauten in die Landschaft des <strong>Lahnpark</strong>s ist bei der<br />

Materialverwendung und Gestaltung darauf zu achten, dass sich diese harmonisch in die<br />

Umgebung einfügen, ohne sich dieser jedoch unterzuordnen.<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

76


Dabei sind insbesondere folgende Planungsgesichtspunkte zu berücksichtigen:<br />

• Der Entwurf einer Brücke wird wesentlich durch die örtliche Geländesituation<br />

beeinflusst, z.B. durch die Überquerung eines Geländehindernisses mit<br />

niveaugleichen oder unterschiedlichen Geländeanschlusshöhen<br />

• Die erforderliche Spannweite zur Überwindung des Hindernisses<br />

• Anbindung an weiterführende Wegenetze, die entweder schon bestehen, an die<br />

Brücke angebunden werden bzw. insgesamt neu angelegt werden müssen<br />

• Die bestehende Landschaftsstruktur, in die sich das Brückenbauwerk einfügen soll<br />

• Die am Brückenstandort vorgefundenen baugrundgeologischen Verhältnisse<br />

• Die erforderliche Nutzungsart der Brücke, z.B. als Fußgänger- und Radfahrerbrücke<br />

• Das Ziel, trotz aller unabänderlicher Zwangspunkte ein wohl überlegtes, gestalterisch<br />

mit einem hohen Wiedererkennungswert und damit unverwechselbares<br />

Brückenbauwerk zu schaffen, dass auf die jeweilige Situation möglichst optimal<br />

zugeschnitten ist.<br />

Aus den o.g. Planungsaspekten ist in einem ersten Schritt die mögliche Grundform<br />

der Brückenkonstruktion abzuleiten, ausgehend z.B. von einem einfachen Steg bis<br />

hin zum Spreng- oder Hängewerk, Trog-, Zugband- oder Rundbogenbrücke zur<br />

Überwindung größerer Spannweiten einschl. der daraus ableitbaren vielfältigen<br />

Kombinationsmöglichkeiten.<br />

In Abhängigkeit von der Grundkonstruktion und der Anordnung der Brücke in der freien<br />

Landschaft erfolgt dabei schon eine Vorauswahl der verwendbaren Materialien, wobei<br />

neuen Technologien wie z.B. vorgespannte Natursteinplatten dabei eine zunehmende<br />

Bedeutung durch die Möglichkeit einer sehr filigranen Überwindung kleinerer<br />

Spannweiten zukommt.<br />

Von der Verwendung von ingenieurtechnischen Baumaterialien wie reinem Stahlbeton<br />

sollte an Orten mit einem hohen Natürlichkeitsgrad wie im <strong>Lahnpark</strong> Abstand genommen<br />

werden.<br />

Als Grundbaustoff für Brücken in der freien Landschaft bietet sich nach wie vor Holz in den<br />

heimischen Konstruktionsholzarten wie z.B. Lärche, Eiche, Kiefer oder Fichte, welches<br />

bei einfacheren Brückenbauten als Vollholz unter Berücksichtigung des konstruktiven<br />

Holzschutzes oder bei größeren Brückenanlagen mit höheren Anforderungen an die<br />

Statik in Form von Brettschichtholzkonstruktionen im ingenieurtechnischen Holzbau<br />

Verwendung findet.<br />

Dabei sind vielseitige Material-Kombinationen z.B. bei konstruktiven Elementen aus<br />

Stahl wie bei der Geländerausbildung der Brücken möglich, die durch ein einheitliches<br />

Gestaltungs- und Farbkonzept in Verbindung mit einer „<strong>Lahnpark</strong>farbe“ die Zugehörigkeit<br />

der Brückenbauwerke zum <strong>Lahnpark</strong> als Wiedererkennungs- und Identifikationsmerkmal<br />

dokumentieren.<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

77


12.13.2 Aufwertung bestehender Parkplätze<br />

Die bestehenden Parkplatzangebote im Bereich des <strong>Lahnpark</strong>s stellen sich derzeit als mehr<br />

oder weniger ungegliederte Rasen/Grünland- bzw. naturnahe „Schotterrasenflächen“<br />

dar. Durch fehlende räumliche Strukturen entstehen bei den Nutzern Unsicherheiten bei<br />

der Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Stellplatzflächen dahingehend, dass nur<br />

eine unwirtschaftliche Parkraumnutzung mit der Entstehung vieler unwillkürlicher und<br />

damit nicht mehr nutzbarer Restflächen erfolgt.<br />

Abbildung 26: Lage der bestehenden und geplanten Parkplätze im <strong>Lahnpark</strong><br />

Je nach zur Verfügung stehendem Flächenangebot lassen sich dabei mit einfachen Mitteln<br />

Lenkungshilfen für eine wirtschaftliche und geordnete Ausnutzung des vorhandenen<br />

Flächenangebotes erreichen:<br />

• Auf Parkplätzen mit geringem Flächenangebot lassen sich bereits durch die<br />

Andeutung von Parkbuchten mit in den Boden eingeschlagenen Holzpfählen,<br />

die mit Halbrundhölzern auf der Kopfseite miteinander verbunden werden,<br />

wirksam Strukturen für eine effektive Flächenausnutzung vorgeben. Durch eine<br />

Markierung mittels Holzpfosten und Halbrundhölzern nach dem „Doppel-T-<br />

Prinzip“ wie bei der gegenüberliegenden Anordnung von Stellplatzreihen bei<br />

herkömmlichen Stellplatzanlagen oder einem „offenen U“ wird einfach und ohne<br />

großen Flächenverlust das zur Verfügung stehende Flächenangebot gegliedert und<br />

größtmöglich ausgenutzt.<br />

• Bei größeren zur Verfügung stehenden Flächen sollte an Stelle der hilfsweisen<br />

Parkplatzmarkierung durch Holzpfähle die Stellplatzuntergliederung durch<br />

die Anlage von Pflanzstreifen mittels standortgerechten, heimischen Baum-<br />

Hochstammpflanzungen, gegebenenfalls in Abhängigkeit von der möglichen<br />

Breite der Pflanzstreifen in Kombination mit einer niedrigen standortheimischen<br />

Strauchpflanzung erfolgen. Eine Baumreihe mit darunter liegenden Pflanzstreifen<br />

zoniert den Platz einfach aber effektiv und verbessert die optische Qualität deutlich.<br />

• Bei der Bemessung der Stellpatzflächen dienen die Vorgaben der Empfehlung für<br />

den Ausbau von Erschließungsstraßen“ (EAE 85/95) für beengtes Parken auf kleinen<br />

Flächen bezüglich der Stellplatzbreiten und Fahrgassendimensionierung. D.h., die<br />

Länge einer Stellplatzbucht sollte in etwa durch 2,2 m teilbar sein, die Tiefe der<br />

Parkbucht mind. 4,5 m betragen. Die Fahrgassen ist in einer Breite von mindestens<br />

ca. 5,5 m vorzusehen. Bei schwierigeren topografischen Verhältnissen ist von einer<br />

Stellplatzbreite von 2,5 m, einer Stellplatztiefe von 5,0 m und einer Fahrgassenbreite<br />

von 6,0 m auszugehen. Auch sollten evtl. entsprechend Behindertenparkplätze mit<br />

einer Stellplatzbreite von 3,5 m an günstiger (topographischer Position) vorgesehen<br />

werden.<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

78


• Bei stärker frequentierten Stellplätzen kann durch eine Markierung der Stellplatzbreite<br />

an der gedanklichen Grundlinie der Stellplätze z.B. durch ein zur Fahrgasse<br />

gerichtetes „stumpfes T“ aus Naturstein-Großpflaster eine wirksame Ausnutzung der<br />

Stellplatzbreiten erreicht werden<br />

• Je nach Nutzungsfrequenz der einzelnen Parkplätze sind in Abhängigkeit der<br />

vorhandenen Bodenbeschaffenheiten und topografischen Lage zusätzliche<br />

Maßnahmen zur Strukturverbesserung im Hinblick auf einer ganzjährigen und<br />

pflegeextensiven Nutzung der Stellplätze vorzusehen:<br />

• Vorhandene bindige Bodenbeschaffenheiten sind in geeigneter Weise durch die<br />

Einarbeitung von Mineralgemischen für den Kraftfahrzeugverkehr zu stabilisieren,<br />

um der Bildung von Fahrspuren und Schlaglöchern entsprechend vorzubeugen und<br />

dem damit einhergehenden Unterhaltungsaufwand zur wiederholten Egalisierung<br />

derselben vorzubeugen<br />

• Zur weiteren Oberflächenstabilisierung der Stellplatzanlagen sollten entsprechende<br />

regenerative, krautreiche Ansaaten verwendet werden, die sich für die Befahrung<br />

durch Kraftfahrzeuge eignen und sich in ihrer Zusammensetzung an dem im<br />

Naturraum vorkommenden Artenpotential orientieren (Wiederbesiedlungs- bzw.<br />

Regenerationspotential).<br />

• Auf geneigten Flächen sollten nach örtlicher Erfordernis in regelmäßigen Abständen<br />

sog. Querschläge in Form von offenen Muldenrinnen aus Natursteinpflaster oder<br />

Kastenrinnen (Holz, Metall-U-Profile etc.) zur raschen Abführung des anfallenden<br />

Niederschlagswasser z.B. in einen seitlich angeordneten (Versickerungs-)<br />

Graben vorgesehenen werden. Dadurch soll der oberflächigen Abschwemmung<br />

von Bodenmaterial und der damit einhergehenden Ausbildung von tieferen<br />

Erosionsrinnen wirksam vorgebeugt werden.<br />

Oben beschriebene Maßnahmen lassen sich beispielsweise durch die Regiebetriebe<br />

der zuständigen Kommunen in Eigenleistung, gegebenenfalls mit einem zu vorigem<br />

grundhaften Ausbau durch ein entsprechendes Unternehmen des Tief- oder Garten-<br />

und Landschaftsbaus umsetzen.<br />

12.13.3 Übergänge über die Landesstraße<br />

Um für die Nutzer/Besucher als Fußgänger und Fahrradfahrer eine durchgängige und<br />

dabei möglichst gefahrlose Nutzung des <strong>Lahnpark</strong>s zu ermöglichen, sind an den durch<br />

die Flächen/Landschaft des <strong>Lahnpark</strong>s verlaufenden Bundes- und Landesstraßen an<br />

geeigneten Stellen innerhalb der Routen- und Wegeverläufe, sog. Querungshilfen<br />

erforderlich.<br />

Als Querungshilfen gelten dabei zum Beispiel:<br />

• straßenbauliche Maßnahmen, die der Verbesserung des Sichtkontaktes zwischen<br />

Kraftfahrern, Fußgängern und Radfahrern dienen und/oder die Geschwindigkeit<br />

des Kraftfahrzeugverkehrs reduzieren, z.B. Auftrittsflächen, Gehwegvorziehungen,<br />

Auspflasterungen im Straßenbereich, Fahrbahnteiler etc.<br />

• technische Maßnahmen z.B. durch Kennzeichnung von Querungshilfen mittels<br />

Hinweiszeichen und/oder durch gelbes Dauerblinklicht als nicht signalgeregelter<br />

Schutzweg oder Querungshilfen, gesichert durch Lichtsignalanlagen als<br />

signalgeregelter Schutzweg<br />

• eine auf die entsprechende örtliche Situation zugeschnittene Kombination der<br />

beiden vorgenannten Möglichkeiten<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

79


Darüber hinaus können entsprechend der Möglichkeiten in der Örtlichkeit, z.B. bedingt<br />

durch eine sich anbietende Topographie auch Unter- oder Überführungen in Betracht<br />

gezogen werden.<br />

Grundsätzlich sollte bei der Anlage von Querungshilfen im Bereich des <strong>Lahnpark</strong>s auf<br />

deren größtmögliche landschaftsverträgliche Einbindung geachtet und dabei nach<br />

Möglichkeit auf technische Einbauten verzichtet werden.<br />

Dabei ist bei der Ausbildung von Querungshilfen auf nachfolgende Punkte zu achten:<br />

• Wichtig ist, dass die Querungsanlage möglichst unmittelbar im Zuge der<br />

weiterführenden Fuß- oder Radwegeverbindung der querenden Straße angelegt<br />

wird<br />

• Querungshilfen dürfen nicht an Stellen liegen, an denen die Sicht z.B. durch<br />

Kurvenradien, Geländetopographie, Vegetationsverbände etc. stark eingeschränkt<br />

ist. Auf eine frühzeitiger Erkennbarkeit der Querungshilfe ist besonders zu achten<br />

• Fußgänger und Radfahrer ohne Vorrang müssen ausreichende Sichtweiten auf sich<br />

annährende Fahrzeuge haben<br />

• Bei der Gestaltung von Querungshilfen mit z.B. entsprechenden Fahrbahnteilern,<br />

Beschilderungen, Bepflanzungen etc. ist darauf zu achten, dass keine Sichthindernisse<br />

sowohl für als auch auf die Fußgänger und Radfahrer entstehen<br />

• Der Annäherungsbereich zu der Querungshilfe, der Fuß- und Radfahrüberweg selbst<br />

sowie die vorgelagerten Warteflächen selbst müssen immer erkenn- und einsehbar<br />

sein<br />

• Querungshilfen sollten, um eine höhere Akzeptanz seitens der Kraftfahrer zu<br />

gewährleisten, nicht in einem zu engen Abstand zueinander angeordnet werden.<br />

Erforderlichenfalls sollte eine Bündelung von mehreren Wegeverläufen zu einer<br />

zentralen Querungshilfe erfolgen<br />

Bei Querungshilfen außerhalb geschlossener Ortschaften ergeben sich vor allem im<br />

Vergleich zum Ortsgebiet in der Regel durch höhere Fahrzeuggeschwindigkeiten<br />

Sicherheitsprobleme für den querenden Fuß- und Radverkehr. Das heißt, das erst<br />

größere Zeitlücken, also die Abstände zwischen den einzelnen Fahrzeugen, die der<br />

Fußgänger oder Radfahrer zum Queren der Straße nutzen kann, zum Queren der<br />

Fahrbahn angenommen werden. Dies bedeutet, dass in Verbindung mit der Anlage einer<br />

außerörtlichen Querungshilfe in deren Annäherungsbereich auch eine entsprechende<br />

Geschwindigkeitsbegrenzung gem. StVO erfolgen muss.<br />

Prinzipiell wird für die Anlage von außerörtlichen Querungshilfen im Bereich des<br />

<strong>Lahnpark</strong>s folgende Vorgehensweise vorgeschlagen:<br />

• Ausbildung von Querungshilfen mittels eines Fahrbahnteilers. Der große Vorteil eines<br />

Fahrbahnteilers besteht darin, dass der Fußgänger bzw. Radfahrer die Fahrbahn in<br />

zwei Etappen überqueren kann und dabei immer nur eine Fahrtrichtung kontrollieren<br />

muss<br />

• Fahrbahnteiler bieten die Möglichkeit, durch eine entsprechende Bepflanzung mittels<br />

Baum-Hochstämmen diese für die Kraftfahrer aus größerer Entfernung bereits als<br />

Landmarke innerhalb des Straßenverlaufs erkenntlich zu machen. Durch die hiermit<br />

animierte erhöhte Aufmerksamkeit wird gleichzeitig bereits eine Reduzierung des<br />

Fahrgeschwindigkeit erreicht<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

80


• Durch eine leichte, bedingt durch die Anlage des Fahrbahnteilers einhergehende<br />

Verschwenkung der Fahrbahnen wird der vorgenannten Effekt der<br />

Geschwindigkeitsreduzierung verstärkt<br />

Die Zuständigkeit für die Anlage von Querungshilfen liegt bei dem entsprechenden<br />

Straßenbauträger.<br />

Für die Anlage und verkehrstechnische Ausgestaltung einer Querungshilfe nach den<br />

gültigen Richtlinien, Verordnungen und Normen ist ein Verkehrsplaner hinzuzuziehen.<br />

Dieser ist durch einen Landschaftsarchitekten hinsichtlich der möglichst homogenen<br />

vegetativen Einbettung der Querungshilfe in das Landschaftsbild entsprechend zu<br />

unterstützen.<br />

12.13.4 Lärmschutzmaßnahmen im Lahntal<br />

Bei der Beurteilung des Schutzgutes Landschaft-, Erholungs- Freizeitnutzung sind bei<br />

einer ganzheitlichen Bewertung des Landschaftsraumes des <strong>Lahnpark</strong>s die Hauptkriterien<br />

Vielfalt, Natürlichkeit, Eigenart und Belastung zu definieren.<br />

Der Teilraum „Dutenhofener und Heuchelheimer Seen“ kann aufgrund seiner<br />

anthropogenen Ausformung und Nutzung mit aquatisch geprägten Bereichen als eine<br />

hochwertige naturnahe Erholungslandschaft eingestuft werden. Diesem Planungsziel<br />

steht jedoch (nur) die hohe Beeinträchtigung der Erholungsfunktion durch Lärmbelastung<br />

der B 49 entgegen, die seitlich des gesamten Talraumes parallel verläuft.<br />

Die hohe Lärmbelastung erfolgt aufgrund der naturräumlich topographisch geprägten<br />

Lage der überregionalen Verkehrswege in hochtangenten- geprägten Trassen und<br />

auenüberquerenden Viadukten.<br />

Drei wesentliche überprägende Lärmimmissionen überlagern den <strong>Lahnpark</strong>bereich:<br />

• Im Westen die Autobahn A 45 zwischen Wetzlar- Stadtteil Naunheim und Gemeinde<br />

Waldgirmes – Länge: ca. 1.700 m<br />

• Im Süden die <strong>Lahnpark</strong>- parallel geführte Bundesstraße B45 – Länge: ca. 6.700 m<br />

• Im Osten die Bundesstraße B 429 – Länge: ca. 2.200 m<br />

Die Wahrnehmung der Lärmbelastung im Zufahrtsbereich und entlang der<br />

Heuchelheimer Seen wird durch den vorhandenen ca. 10 m breiten Vegetationsbestand<br />

optisch gemildert.<br />

Durch die topographische Höhenführung der Zufahrt im Bereich der Dutenhofener Seen<br />

bei gleichzeitiger unmittelbarer Heranführung an die niveaugleiche Lage der parallel<br />

geführten Schnellstraße, ist die Lärmbelastung als extrem hoch einzustufen.<br />

Die Entwicklung einer qualitativeren Freizeit- und Erholungsnutzung des gesamten<br />

Auen-, Tal- und Seenraumes wird derzeit durch die gebietsweise starke Lärmbelastung<br />

deutlich erschwert.<br />

Insofern sind lärmschutztechnische Maßnahmen im unmittelbaren Bereich der<br />

vorhandenen Leitplanken beidseitig der oben genannten Straßenabschnitten<br />

unerlässlich. Im Bereich der Seen muss der Ausbau entlang der gesamten Seengruppe<br />

erfolgen. Die Gesamtlänge beträgt ca. 1.900 m.<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

81


Abbildung 27: Zufahrtsbereich entlang der Seen<br />

12.13.5 Freistellung der Uferbereiche an bestehenden Wegen<br />

Erklärtes Planungs- und Entwicklungsziel ist die Erlebnissteigerung der Besucher / Nutzer<br />

des <strong>Lahnpark</strong>s mit den vielfältigen Wanderrouten und Panoramawegen.<br />

Die parallel zur Fließlage geführten Wege weisen somit eine gesteigerte Qualität auf<br />

- wenn die Lahn in ihrer vielfältigen Fließlage erkennbar ist. Die unterschiedlichen<br />

Qualitäten und ihre Wechselabfolge von linearen Fluss, jedoch auch Buhnen,<br />

Auskolkungen, Aufweitungen und Verjüngungen erschließen sich vordergründig den<br />

wassersporttreibenden Besuchern.<br />

Die Erlebnisvielfalt und die Einsehbarkeit des Flusses wird dem Wanderer- Fahrradfahrer<br />

entlang des Flusses überwiegend durch die natürliche Baum- und Strauchvegetation<br />

verwehrt. Wo diese uferbegleitenden Gehölzbestände partiell fehlen, ist dennoch die<br />

Sichtbeziehung zum Wasser durch dominante saisonale Gras- und Hochstaudenvegetation<br />

erschwert.<br />

Es wird vorgeschlagen, auf den Böschungen vorgelagerte Bermen an exponierten<br />

Bereichen Sitz- und Ruhebereiche als „Balkonetten“ auszubilden. Die Abfolge<br />

unterschiedlich ausgebildeter Plätze und Wegeaufweitungen ergibt in der Summe<br />

eine orteigene Qualität des extensiv erlebbaren Parkraumes und eröffnet stets eine<br />

emotionale Inanspruchnahme.<br />

Abbildung 28: Dichter Uferbewuchs an der Lahn<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

82


Inwieweit diese vor Ort festzulegenden Ruhebereiche mit ihrer Freistellung und<br />

gesteigerten Sichtbarmachung des Lahnflusses Maßnahmen im Schutzsinne des §31<br />

HeNatG als schützenswertes Biotop zuwider stehen, bedarf der Einzelabwägung und<br />

der intensiven Abstimmung mit naturschutzfachlichen Genehmigungsbehörden<br />

12.13.6 Potentielle Flächen für Renaturierungen und edukativen Natur-<br />

und Landschaftsschutz<br />

Aufgrund der Jahrhunderte andauernden Nutzung der <strong>Lahnau</strong>e durch den Menschen,<br />

zuerst als Siedlungsraum und landwirtschaftliche Erwerbsfläche, später auch als<br />

Abbauort für Rohstoffe wie Kies und als Industriestandort, wurde die einst natürliche<br />

und ursprüngliche Auenlandschaft mit ihrem Fließgewässersystem Lahn stark überformt<br />

und anthropogen geprägt. Heute sichtbare Ergebnisse dieser Entwicklung sind unter<br />

anderem die kanalisierte und begradigte Lahn, trocken gelegte Feuchtwiesenverbände<br />

sowie die heute als Seenlandschaft wahrnehmbaren einstigen Kieslöcher.<br />

In den vergangenen Jahrzehnten wurde bereits viel für Natur und Landschaft der<br />

<strong>Lahnau</strong>e getan, zahlreiche Schutzgebiete zum Erhalt und zur Entwicklung der biotischen<br />

und abiotischen Faktoren wurden ausgewiesen.<br />

Das Integrierte <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong> sieht auch für die Zukunft eine Entwicklung<br />

von Flächen für Natur und Landschaft vor. Die vorhandenen Schutzgebiete werden in<br />

ihrer Ausprägung nicht angetastet, jedoch sollen keine weiteren Schutzgebiete im<br />

klassischen Sinne ausgewiesen werden.<br />

Vielmehr sollen Flächen, welche sich für eine positive und nachhaltige Entwicklung von<br />

Natur und Landschaft eignen, festgelegt und durch gezielte Maßnahmen aufgewertet<br />

und entwickelt werden. Ein Schutzstatus wie beispielsweise in einem Naturschutzgebiet<br />

soll hier nicht zum tragen kommen, um den Besuchern des <strong>Lahnpark</strong>s die Möglichkeit zu<br />

bieten – geführt, auf ausgewiesenen Panoramawegen oder Erkenntnistouren zum Thema<br />

Naturschutz – Einblicke in die Flächen zu erlangen und durch das Erleben der Landschaft<br />

die Thematik Naturschutz und Naturhaushalt zu verstehen (siehe Erkenntnistour Liebigs<br />

Deich mit Renaturierung Bieberbach, Panoramaweg Garbenheimer Feld, Erkenntnisort<br />

Naturbeobachtung „Die Kahn“).<br />

Im Konzept werden hierzu neben den entsprechenden naturschutzfachlichen<br />

Planungen durch die Städte und Kommunen, wie zum Beispiel dem umfassenden<br />

„Biotopentwicklungskonzept der <strong>Lahnau</strong>e zwischen Garbenheim, Niedergirmes und<br />

Naunheim“ weitere Flächen für potentielle Renaturierungen vorgeschlagen. Hierzu<br />

zählen flächenhafte Bereiche im Dutenhofener Lahnbogen, die stark begradigten<br />

Abschnitte der Lahn im Bereich nördlich der Seenlandschaft, die Renaturierung des<br />

Bieberbachs, die Uferbereiche der Seen, die Weisen- und Weideflächen des ehemaligen<br />

Feuchtbiotops „Die Kahn“ sowie kleinere, mögliche Bereiche für eine Naturentwicklung<br />

im Giessener Gebiet.<br />

Art, Umfang sowie die genaue Lage der Maßnahmen sind bei einer weiterführenden<br />

Bearbeitung durch ökologische Untersuchungen der potentiellen Bereiche zu verifizieren<br />

und mit den zuständigen Behörden und Verbänden abzustimmen.<br />

So sollen beispielsweise Feuchtbiotope, Stillgewässer, Bereiche die der natürlichen<br />

Sukzession unterliegen sowie flache und tiefe Gewässerabschnitte, aber auch<br />

touristisch nutzbare Bereiche, die mit dem Boot befahren, oder als begeh und<br />

bespielbarer Lahnstrand, angelegt und wieder hergestellt werden. Die Ausbildung<br />

unterschiedlicher Uferbereiche an der Lahn, aber auch an den Kiesteichen, der Rückbau<br />

steiler und unnatürlicher Uferböschungen sowie Steinschüttungen und die Anlage von<br />

Flachwasserzonen sind hier angedacht.<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

83


Ziel ist unter anderem eine Erhöhung der Strukturvielfalt und des Artenreichtums, aber<br />

auch die Aufwertung des Landschaftsbildes und die freie, erlebnisorientierte Nutzbarkeit<br />

durch die Besucher und Anwohner des Parks. Eine Ausgrenzung der Menschen aus der<br />

Natur soll nicht erfolgen, vielmehr wird zur Steigerung der Akzeptanz für Natur- und<br />

Landschaftsschutz und zum Erfahrungsgewinn eine Erlebbarkeit durch individuelle<br />

Nutzung in Teilbereichen angestrebt. Durch diese gezielte Lenkung profitieren auch die<br />

Bereiche der vorhandenen Schutzgebiete.<br />

12.13.7 Anlegestellen<br />

In der vorliegenden Konzeption wird vorgeschlagen, weitere Anlegestellen zu erreichten<br />

und die bestehenden gründlich zu überarbeiten. Oft ist die Auffindbarkeit schlecht, sie<br />

liegen an weniger interessanten Punkten oder die Abstände untereinander sind zu lang.<br />

So schlagen wir vor, im Bereich zwischen den Lahnseen (am Südufer der Lahn) einen<br />

weiteren Punkt einzufügen. Nach dem Anlegepunkt in Gießen folgt der nächste<br />

momentan erst bei Atzbach.<br />

Attraktiv gestaltete, vielleicht sogar architektonisch inszenierte Anlegestellen mit einer<br />

guten Funktionalität und einer ansprechenden Gestaltung verhindern aus unserer Sicht<br />

am besten das unerwünschte betreten der Schutzgebiete. Die momentan eher als<br />

„Transitstrecke“ empfundenen Lahn (wann kommt endlich der Tunnel bei Limburg...) wird<br />

so angenehm unterbrochen.<br />

Die neuen und überarbeiteten Attraktionen im <strong>Lahnpark</strong> sollen auch von den<br />

Wasserwanderern erreicht werden. Hierzu werden weitere Ausstiegstellen benötigt.<br />

12.13.8 Städtebauliche Maßnahmen<br />

Wie zuvor bereits erwähnt, ist das Projektgebiet <strong>Lahnpark</strong> von vier urbanen Strukturen<br />

umschlossen, welche den Planungsprozess stark beeinflussen, indem man die<br />

Siedlungsstrukturen und ihre räumliche und funktionelle Beziehung mit dem natürlichen<br />

Raum <strong>Lahnpark</strong> miteinander verbindet.<br />

Der <strong>Lahnpark</strong> als natürlicher Erholungs- und Erlebnisraum bietet die Möglichkeit, eine<br />

einheitliche Identität aus den vier Stadträumen mit ihrer grünen Umgebung zu bilden,<br />

die auf lange Sicht eine räumliche, wirtschaftliche sowie soziale gemeinsame Entwicklung<br />

ermöglicht.<br />

Aus Sicht der Gestaltung eines Parkraumes „<strong>Lahnpark</strong>“ stellt sich städtebaulich vor allem<br />

folgende Frage:<br />

Wo beginnt der Park, wo hört der Siedlungsraum auf?<br />

Diese Frage ist auch aus Sicht der Nutzung und der touristischen Vermarktung<br />

vordringlich. Ohne eine Ablesbarkeit wird ein Erkennen des Parks und eine Identifikation<br />

mit diesem erschwert oder sogar unmöglich.<br />

Der <strong>Lahnpark</strong> ist umgeben durch urbane Strukturen wie Siedlungen und Infrastrukturen<br />

wie Straßen und Bahnlinien. In der weiteren Planung sollten Konzepte erarbeitet werden,<br />

wie der Übergang zwischen Siedlungsraum und dem Parkraum zukünftig ausgestaltet<br />

werden kann. Diese Konzeptionen sind dann im weiteren in Bebauungsplänen,<br />

Flächennutzungsplänen und bei der Erteilung von Baugenehmigungen allgemein zu<br />

berücksichtigen.<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

84


Eine klare Trennung von Siedlungsstrukturen, eine Ablesbarkeit der Nutzungen und<br />

eine damit verbundene Entschiedenheit im Landschaftlichen Bild wird dabei angestrebt.<br />

So sollten sich die verschiedenen Bereiche nicht übergangslos vermischen, weitere<br />

baulichen Tätigkeiten im Parkraum sollten vermieden werden.<br />

Optimal wären Wohnnutzungen am Randes des Parks. Sie lassen sich gut vermarkten,<br />

stärken die Siedlungen und bilden mit zum Park gewandten Gärten einen guten<br />

Übergang in die freie Landschaft.<br />

Weitere gewerbliche Nutzungen usw. im Übergang zum Park sollten zukünftig verhindert<br />

werden.<br />

Wenn der Parkraum eine kräftige und ablesbare Struktur erhalten soll, bedeutet dies für<br />

den Siedlungsraum, dass er klare und eindeutige Grenzen braucht. Ein „in – einander -<br />

fließen“ nimmt dem zukünftigen Parkraum gestalterische und inhaltliche Struktur.<br />

Mittelfristig bis langfristig sollte der Stadt- bzw. Ortsrand somit ein „Gesicht“ zum Park<br />

hin entwickeln.<br />

12.13.9 Südwestliche Anbindung des <strong>Lahnpark</strong>s mit der Stadt Gießen<br />

Die stadträumliche Fließlage des Lahn innerhalb des Stadtgebietes von Gießen<br />

mit seinen durchgehenden, beidseitigen Natursäumen ist geprägt von vielfältigen<br />

stadträumlichen Nutzungen wie Uferwege, Sitzplätze am Wasser, Gastronomie- und<br />

Vereinsliegenschaften, Brücken und Wirtschaftsgebäuden historischer und neuzeitlicher<br />

Nutzungen.<br />

Am Einmündungsbereich der Wieseck am südwestlichen Siedlungsrand der Stadt<br />

Giessen und des Geländes des Giessener Bahnhofs erstreckt sich die Auenwiese.<br />

Abbildung 29: Wieseck, Einmündung mit Vorschlag der Brücke<br />

Da derzeit keine direkte uferbegleitende oder ufernahe Wegeausbildung in direkter<br />

südlicher Weiterführung besteht, ist die vorgeschlagene Wiesecküberquerung in Form<br />

einer neuen Brücke ein wesentliches Planungsziel.<br />

Derzeit ist die Wegeverbindung lediglich durch rampenförmige Weg auf die ca. 7 m<br />

höher gelegene Lahnstrasse – mit Wieseckbrückenüberführung möglich.<br />

Im Bereich der großen Auenwiese öffnet sich der unbebaute Landschaftsraum in eine<br />

siedlungsnahe Freizeit- und Ballsportwiese.<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

85


Abbildung 30: Große Auenwiese<br />

Das wesentliche Verbindungselement in den südwestlich sich anschließenden <strong>Lahnpark</strong><br />

ist der vorhandene neu asphaltierte Fuß-, Rad- und Pflegeweg in ca. 3 m Breite.<br />

Abbildung 31: Schlangenförmige Wegeausprägung<br />

Als orteigenes Hemmnis einer gesteigerten natürlichen Vielfalt ist jedoch das östlich des<br />

Weges angesiedelte Industrie- und Klärwerk zu betrachten. Wenngleich dem Schutzgut<br />

Luft die vorhandene Geruchsbelästigung entgegensteht, so sollte durch gezielte<br />

Planungen und Sichtblenden zumindest die visuelle Beeinträchtigung auf einer Länge<br />

von 300 m kurzfristig gemildert werden.<br />

Eine enge Abstimmung der Planung in diesem Bereich mit den Planungen zur<br />

Landesgartenschau Gießen 2014 ist notwendig.<br />

Abbildung 32: Kläranlage<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

86


12.13.10 Neue Medien, Infospots - Geocaching und GPS<br />

Neben den klassischen Informationsmedien wie Texttafeln, Schildern und Pläne sollen<br />

im <strong>Lahnpark</strong> auch moderne Kommunikations- und Informationsmittel eingesetzt<br />

werden. Geplant ist die Schaffung von mehreren Infospots im <strong>Lahnpark</strong> an touristisch<br />

interessanten Stellen, an denen über W-Lan mit dem Handy oder Netbook Informationen<br />

zur Landschaft, den Sehenswürdigkeiten, Restaurants in der Nähe etc. abgerufen werden<br />

können. Ergänzt wird das Angebot durch GPS- gestützte Routenführungen und Lenkung<br />

zu den Sehenswürdigkeiten entweder mit dem eigenen GPS – Empfänger (heute schon in<br />

vielen Handys integriert) oder mit einem Leihgerät, welches bei den Stadtinformationen<br />

ausgeliehen werden kann. Geocaching ist hier das Schlüsselwort.<br />

Bei der modernen Form der Schnitzeljagd steht am Ende jeder GPS – Tour ein „Schatz“ in<br />

Form eines besonderen Ortes den es zu finden gilt, eines historischen Datums welches<br />

herauszubekommen ist , oder eines Fotos, welches man schießen muss. Gerade für<br />

Familien mit Kindern, aber auch Jugendliche die sonst schwer für Natur und Kultur zu<br />

interessieren sind, ist ein Geocaching eine spannende Freizeitbeschäftigung und ein<br />

zusätzlicher Motivator sich auf den Weg zu machen und das Umfeld zu erkunden.<br />

Die Koordinaten zu den einzelnen Routen können zu Hause per Internet über die<br />

kostenfreien GPS - Portale wie www.geocaching.de oder www.geocaching.com geladen<br />

und zu Routen für den Wochenendspaziergang zusammengestellt werden. Auch<br />

erfolgreich gefundene „Caches können mittels User-Profil eingetragen und gespeichert<br />

werden.<br />

So könne auch ortsfremde Besucher des <strong>Lahnpark</strong>s ohne Wanderkarte gezielt zu den<br />

entsprechenden Sehenswürdigkeiten finden und dabei moderne Technik erleben und<br />

verstehen lernen.<br />

Als Zielgruppe wird vor allem ein „junges“ Publikum, Schulen aber auch alle weiteren<br />

Touristen gesehen.<br />

Diese Medien können auch als Marketing für den <strong>Lahnpark</strong> eingesetzt werden. Mittelfristig<br />

könnten Beschreibungen, Hinweise und Erläuterungen nicht nur mit Schildern vermittelt<br />

werden, „online“ verfügbare Inhalte wie ein „Blick in die Vergangenheit“ oder Videos<br />

könnten an jedem Ort auf dem Handy oder I-Pad empfangen werden.<br />

12.14 Veranstaltungsvorschläge<br />

Wir unterscheiden prinzipiell zwei Kategorien von Veranstaltungen, die dem <strong>Lahnpark</strong><br />

förderlich sein können und die auch gefördert oder initiiert werden sollten:<br />

1. Veranstaltungen, die sich weitgehend an die Anwohner und das angrenzende<br />

Publikum der engeren Region richten und die identitätsstiftenden Charakter haben<br />

können;<br />

2. Veranstaltungen, die einen überregionalen Charakter haben/entwickeln können und<br />

daher auch eine touristische Bedeutung erlangen können.<br />

Aus der Fülle der Möglichkeiten heraus (s. einschlägige Veranstaltungskalender Region<br />

etc.) empfehlen wir diese Maßnahmen:<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

87


In der Aufbauphase des <strong>Lahnpark</strong>s:<br />

In dieser Phase sollten die Veranstaltungen nicht nur identitätsstiftend sein, sondern<br />

organisatorisch aus der Bevölkerung der Anrainerkommunen heraus zu organisieren<br />

sein.<br />

Zum Beispiel:<br />

Jährlich stattfindender Halbmarathon (bereits in Vorbereitung). Aufgrund der Lage<br />

und der Ausprägung des Gebietes würde sich mittelfristig auch die Organisation eines<br />

<strong>Lahnpark</strong>-Marathons oder eines <strong>Lahnpark</strong>-Triathlons anbieten. Die Radstrecke könnte ins<br />

Gleiberger Land führen, die Schwimmstrecken in den Dutenhofener Seen abgenommen<br />

werden. In dieser Richtung soll in Zukunft weitergedacht und geplant werden. Dieser<br />

Lauf durch den <strong>Lahnpark</strong> ist ein ideales „Transportmittel“ für den Grundgedanken des<br />

<strong>Lahnpark</strong>s als verbindendes Glied zwischen den beteiligten Kommunen.<br />

Die große Lahntal-Radrally<br />

Streckenführung durch das Lahntal und über einige ausgesuchte Panoramawege am<br />

Rande des Lahntals, verbunden mit einem aufgabengebundenen Zeitfahren, organisiert<br />

als Gruppenfahren mit eigener Kennzeichnung<br />

Jährliche Aktion aller vier Kommunen, organisiert auf kommunaler Teilnehmerebene:<br />

„Zukunft pflanzen – Bäume für den <strong>Lahnpark</strong>“.<br />

Eine Bürgeraktion unter Beteiligung von Unternehmen.<br />

Diese Pflanzaktionen können sich auf den zukünftigen „Garten der Energiepflanzen“<br />

konzentrieren, einem Pflege- und Gestaltungskonzept für die Auenbepflanzung folgen, im<br />

Naunheimer Bogen etappenweise zur Gestaltung der Gesamtanlage beitragen, sich auf<br />

die Wiederherstellung ehemalige Alleenbereiche oder Streuobstwiesen konzentrieren.<br />

Der Argumentation und Phantasie bleibt hier viel taktischer Spielraum.<br />

Beispiel: Jedes unterstützende Unternehmen, jeder unterstützende Bürger wird je nach<br />

Hilfeleistung in einer oder mehreren Bodenplatten verewigt, die wiederum zu einer<br />

Platzgestaltung im Naunheimer Bogen gehören: Je mehr Pflanzen gesetzt werden,<br />

desto schneller ist das gemeinsame Werk „Platzgestaltung“ auch vollendet. Das Eine<br />

zieht das Andere nach sich und es entsteht ein doppelter „Befriedigungsnutzen“ bei den<br />

Unterstützern.<br />

Tag der Epochen<br />

Veranstaltungswochenende, entweder zentral in einem Ort und jährlich wandernd<br />

oder verteilt auf alle vier Kommunen: Treffen der historischen Vereine und Renactment-<br />

Gruppen der Region (Kelten vom Dünsberg; Römertage Waldgirmes; Soldaten und<br />

Marketender 18. Jh., Barockfiguren Wetzlar / Lotte; Trachtenverein mit Trachten um 1900<br />

Biebertal …), in Verbindung mit einer Erlebnisrally durch den <strong>Lahnpark</strong>, Wetzlar, Gießen<br />

und das Gleiberger Land.<br />

Golden Oldies<br />

Ausdehnung der Oldtimerveranstaltung „Golden Oldies“ von Wettenberg um einen<br />

Vormittag mit leistungsbewehrter und preisbewehrter Vorfahrt im/am <strong>Lahnpark</strong>.<br />

Kooperationspartner: ADAC, AVD<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

88


Tag der Luftfahrt am Flugplatz Naunheim<br />

Mit der Vorführung von Blimps und Ballonen, evtl. dem Besuch durch Doppeldecker und<br />

die Ju52 aus Frankfurt und den Antonow-Doppeldecker aus Egelsbach.<br />

Die Nacht der Johannisfeuer<br />

In Zusammenarbeit mit den örtlichen Landwirten („Lostag“ zur Schafskälte) in der<br />

Johanninacht vom 23. zum 24. Juni mehrere Johannisfeuer in Verbindung mit örtlichen<br />

Feierlichkeiten.<br />

Ortsvorschläge: Simberg, Lahnberg, Anhöhe nördlich Dorlar, Römerforum Waldgirmes,<br />

an den Seen, auf Burg Wettenberg, bei Dorlar an der Lahn<br />

In Verbindung mit dem Thema „Agrarlandschaft“ mit einer zentralen Präsentation<br />

zur Landwirtschaft in der <strong>Lahnau</strong>e und (fahrbereiten) Exponaten aus dem<br />

Landwirtschaftsmuseum Wetzlar.<br />

In Kooperation mit (und gleichzeitig werbend für): Teilnehmern/Veranstalter Ochsenfest<br />

Wetzlar.<br />

Diese Veranstaltungen sollen einen solchen Rückhalt in der örtlichen Bevölkerung<br />

bekommen und haben, dass sie sich als neues Brauchtum etablieren können mit dem<br />

Ziel, dass sie „schon immer“ zum <strong>Lahnpark</strong>/Lahntal gehören.<br />

Nach Umsetzung einiger Maßnahmen im <strong>Lahnpark</strong>:<br />

Ab einem gewissen Zeitpunkt der Gestaltung sollten die Gestalter des <strong>Lahnpark</strong>s die<br />

Chance nutzen, systematisch Veranstaltungen durchzuführen, zu kreieren oder zu<br />

gewinnen, die einen identitätsstiftenden Charakter für ganz Mittelhessen haben und dem<br />

<strong>Lahnpark</strong> damit zu einer zentralen Position in der Identität Mittelhessens zu verhelfen.<br />

Dafür eignen sich gerade heute wieder „althergebrachte“ Termine aus dem Volksglauben<br />

/ der Landwirtschaft, weil damit neue Gestaltungsideen verbunden sein und alte neue<br />

Sehnsüchte nach der vermeintlichen Romantik des Landlebens / der Natur verbunden<br />

sind („Ein bisschen Rousseau steckt in jedem von uns“).<br />

Zum Beispiel:<br />

Die große Mittelhessen-Wissensmeile:<br />

Eine (Wochenend-) Veranstaltung im Science-Bereich, die koordiniert alle vier Kommunen<br />

samt <strong>Lahnpark</strong> mit den jeweiligen Themenschwerpunkten mit einbezieht und damit<br />

zur größten „Science-Veranstaltung“ Deutschlands wird und entsprechend beworben<br />

werden.<br />

Eine Schirmherrschaft im bundespolitischen Kontext wäre anzustreben.<br />

Arbeitstitel: „Via Scientia“, koordiniert mit der tatsächlich „befahrbaren“ Route vom<br />

Wetzlarer Viseum / Rathaus bis zum Mathematikum / Rathaus Gießen.<br />

Maßnahmenplanung<br />

und<br />

Definition der Projekte<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

89


Erntedank-Fest Anfang Oktober:<br />

In der Sternschanze Heuchelheim und im Umfeld der Seen: Veranstaltung vor dem<br />

Hintergrund der Seen mit einem Früchteteppich auf der Veranstaltungsfläche der<br />

Sternschanze mit Feldfrüchten aus ganz Mittelhessen; dazu Wettbewerb zur Gestaltung<br />

und zur Ausführung in den Schulen der Umgebung.<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

90


13. Gezielte Vernetzungen in die Region<br />

Damit meinen wir zwei Wahrnehmungsebenen aus Publikumssicht und aus Gestaltersicht:<br />

• Vernetzungen zu den teilnehmenden Kommunen und den touristischen<br />

Organisationen, denen sie selbst wiederum angehören;<br />

• Vernetzungen darüber hinaus:<br />

• Vernetzungen im Zuge des Lahntal-Tourismus;<br />

• Vernetzungen im Kontext mit Mittelhessen;<br />

• Vernetzungen im Kontext mit dem Geopark Westerwald-Lahn-Taunus.<br />

Natürlich stehen bei aller regionalpolitischer Übereinstimmung und Zusammenarbeit<br />

diese Organisationen zumindest zum Teil in einem Wettbewerb um touristisches<br />

Publikum.<br />

Es wird in Zukunft darauf ankommen, dass die einzelnen Glieder des <strong>Lahnpark</strong>s die<br />

Organisationen außerhalb des <strong>Lahnpark</strong>s, denen sie selbst angehören, dazu bewegen,<br />

den <strong>Lahnpark</strong> mit zu bewerben (siehe auch unter „Marketing“).<br />

Das wird erleichtert, sofern bereits die Inhalte bewußt auf diese Strukturen Rücksicht<br />

nehmen und ergänzend und nicht vordergründig konkurrierend wirken.<br />

13.1 Vernetzung zu den teilnehmenden Kommunen<br />

Die touristische und damit thematische Positionierung der vier teilnehmenden Kommunen<br />

ist unterschiedlich stark und unterschiedlich wirksam ausgeprägt.<br />

13.1.1 Heuchelheim<br />

Heuchelheim positioniert sich mit dem Thema „Freizeitlandschaft Seen“ und sollte aktiv<br />

eine Vernetzung mit der „Freizeitlandschaft Lahn bei Gießen“ anstreben.<br />

Heuchelheim soll sich mit dem Thema „Natur“ positionieren und sollte aktiv eine<br />

Vernetzung mit dem „Hessischen Naturschutz-Zentrum“ in Wetzlar hinsichtlich<br />

Veranstaltungen und Aktivitäten anstreben und mit ausgesuchten Lehrstühlen der „Live-<br />

Sciences“ an der Justus-Liebig-Universität Gießen hinsichtlich zukünftiger Recherche-<br />

Projekt in der Auenlandschaft.<br />

13.1.2 Gießen<br />

Gießen hat am wenigsten Geländeanteil am Lahntal im <strong>Lahnpark</strong>, zudem noch<br />

abgeschnitten durch den Autobahndamm südöstlich von Heuchelheim.<br />

Trotzdem sehen wir eine publikumsfördernde Vernetzungsmöglichkeit mit Heuchelheim,<br />

indem die Gemeinsamkeit der Fußläufigkeit der Seen und den Erlebniselementen<br />

Richtung Gießen Bahnhof und Richtung Mathematikum betont und beworben wird. Frei<br />

nach dem Motto: „Wasserski, Sonnenbaden, Bootfahren, Mathematik und Natur erleben<br />

– Ein Tag der Abwechslungen“.<br />

Gezielte Vernetzungen<br />

in die Region<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

91


13.1.3 Gießener Land<br />

An der Konstruktion der touristisch orientierten Organisation „Gießener Land“ zeigt<br />

sich exemplarisch die Problematik zwischen Selbstverständnis der Handelnden und<br />

Wahrnehmung der avisierten Kunden:<br />

Die touristische Gemeinschaft „Gießener Land“ richtet sich am kommunalpolitischem<br />

Diktum „Kreisgrenze“ aus; dem Besucher suggeriert man aber einen geographischen,<br />

einen „gefühlten Begriff“: Das „Gießener Land“.<br />

Für einen Außenstehenden ist nicht erklärlich, warum <strong>Lahnau</strong> – so nahe gelegen an Gießen<br />

– und warum Wetzlar nicht dazu gehören: Man erkennt doch von diversen Autobahnen<br />

aus, wie sehr diese Kommunen aller in einer Landschaft liegen, eben „im Gießener Land“.<br />

Erst die Verengung des Lahntals auf der Höhe der Wetzlarer Altstadt signalisiert eine neue,<br />

westlich gelegene andere Landschaft. Kurzum: Im Empfinden reicht für Außenstehende<br />

das „Gießener Land“ bis zur Garbenheimer Warte (diese steht nicht umsonst seit dem<br />

Mittelalter da: Blick ins Gießener Land).<br />

Für die Interessen des <strong>Lahnpark</strong>s wäre es ein Vorteil, wenn sich auf touristischer und<br />

kundenorientierter Ebene das „Gießener Land“ inklusive <strong>Lahnau</strong> und Wetzlar präsentieren<br />

würde.<br />

Ob dies im Selbstverständnis der politisch Handelnden durchzusetzen ist, ist eine andere<br />

Frage.<br />

Erst dann wäre eine inhaltliche Vernetzung möglich:<br />

Plötzlich würden die „Römer im Gießener Land“ nicht nur aus Limes, sondern auch<br />

aus „Römerforum“ bestehen, „Mathematik“ würde um „Optik“ ergänzt, es kämen<br />

hochqualitative Panoramapunkte Richtung Gießen hinzu (Garbenheimer Warte, <strong>Lahnau</strong>-<br />

Dorlar), der Botanische Garten hätte im Hessischen Naturschutz-Zentrum ein Pendant,<br />

das „Gießener Land“ hätte einen Zipfel im Geopark Westerwald-Lahn-Taunus usw.<br />

Vor allem aber: Das „Gießener Land“ hätte einen „<strong>Lahnpark</strong>“!<br />

Aus Besuchersicht ein ungeahnter Qualitätszuwachs.<br />

Der momentane Zuschnitt des „Gießener Landes“ eröffnet keine inhaltlichen<br />

Vernetzungen.<br />

13.1.4 <strong>Lahnau</strong><br />

<strong>Lahnau</strong> soll sich in erster Linie über das Thema „Römer“ definieren, so dass eine<br />

thematische Vernetzung sich mit Biebertal und dem Thema „Kelten“ ergibt.<br />

Historisch ergibt sich das zwingend über die archäologischen Fakten in Waldgirmes und<br />

am Dünsberg, touristisch über die zur Recht empfundene thematische Nähe von Kelten,<br />

Römern und Germanen.<br />

13.1.5 Wetzlar<br />

Wetzlar ist am <strong>Lahnpark</strong> mit den geplanten Erkenntnistouren „Optik und Natur“, „Via Aura“<br />

und „Geopunkt Simberg“ beteiligt, im Stadtbild selbst mit den Planungen „Erkenntnisort<br />

Augenblicke“ (Rathaus) und „Erkenntnisort Augenmerk“ (Lahninsel).<br />

Eine Vernetzung mit Optik-Parcour und „Viseum“ ist also angestrebt und liegt auf der<br />

Hand.<br />

Gezielte Vernetzungen<br />

in die Region<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

92


Der geplante „Geopunkt Simberg“ wiederum eröffnet dem <strong>Lahnpark</strong> eine aktive<br />

Bewerbung innerhalb des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus“.<br />

Das Hessische Naturschutz-Zentrum im Wetzlar wiederum sollte aktiver Partner der<br />

Gemeinde Heuchelheim hinsichtlich Veranstaltungen und Aktivitäten im Themenbereich<br />

„Auenland / Naturschutz“ werden.<br />

Im Sektor „Freizeit/Sport“ sehen wir eine zukünftige enge Verknüpfung von<br />

Bootstourismus, Freizeitlandschaft Seen und Abenteuerparcours Wetzlar in Gestalt<br />

eines gemeinsamen, sich ergänzenden Auftritts.<br />

13.1.6 Gleiberger Land<br />

Die touristische Arbeitsgemeinschaft „Gleiberger Land“ besteht aus dem Blickwinkel<br />

ihrer Grenzziehungen zur Hälfte aus dem halben <strong>Lahnpark</strong>.<br />

Im Kapitel „10.3 Slogans“ haben wir die thematischen und touristischen Konsequenzen<br />

daraus erläutert.<br />

Die touristische Gemeinschaft „Gleiberger Land“ ist also direkter Multiplikator des<br />

<strong>Lahnpark</strong>s.<br />

Für das Gleiberger Land existieren dann zwei sich ergänzende Landschaftstypen:<br />

„Wald“ und „Auenland“. Für das Gleiberger Land existieren dann zwei sich ergänzende<br />

historische Themen: „Mittelalter“, „Römer“, „Kelten“.<br />

Für das Gleiberger Land existieren dann zwei sich ergänzende Großveranstaltungen:<br />

„Golden Oldies“ und „<strong>Lahnpark</strong>-Marathon“.<br />

13.2. Vernetzungen in die Regionen<br />

Wie steht es um thematische Ergänzungen in die Regionen Lahntal, Mittelhessen und<br />

Geopark Westerwald-Lahn-Taunus hinein?<br />

13.2.1 Lahntal-Tourismus<br />

Für den Lahntal-Tourismus würde der gestaltete <strong>Lahnpark</strong> das einzige Stück Lahntal<br />

zwischen Quelle und Mündung bedeuten, das einer konsequenten Gestaltung und<br />

touristischen Orientierung unterläge.<br />

Insofern wäre der <strong>Lahnpark</strong> ein „Filetstück“ des Lahntal-Tourismus mit besonderer<br />

Struktur und besonderen Inhalten.<br />

13.2.2 Mittelhessen<br />

Mittelhessen ist ein kommunalpolitischer Begriff, der zur Zeit auch ein deutliches<br />

wirtschaftspolitisches Profil entwickelt.<br />

Über die Person des Regierungspräsidenten und das Konzept von Terra Incognita e.V.<br />

allerdings zeichnet sich auch eine „Edutainment-Region Mittelhessen“ ab, die sich durch<br />

gegenseitige Kenntnis und thematische Ergänzung im Bereich von Erlebnismuseen,<br />

Science-Häusern und den im Werden und Wachsen begriffenen Geoparks Vogelsberg<br />

(geplant) und Geopark Westerwald-Lahn-Taunus (existent) definiert.<br />

Gezielte Vernetzungen<br />

in die Region<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

93


Dazu gehören die existenten oder fest geplanten Institutionen:<br />

• Mechanikum Limburg<br />

• Terra Fortuna (Besucherbergwerk Fortuna, Feld- und Grubenbahnmuseum, Science-<br />

Haus „Hessisches Rohstoffhaus“)<br />

• Viseum Wetzlar, Optik-Parcour Wetzlar, Hessisches Naturschutz-Zentrum Wetzlar<br />

• Mathematikum Gießen, Liebig-Museum Gießen, Botanischer Garten Gießen<br />

• Holztechnik-Museum Wettenberg-Wismar<br />

• Chemikum Marburg<br />

• „Porta Vulcania“ und das Science-Haus „Expedition Mensch“ bei Alsfeld<br />

Zwischen Wetzlar und Gießen käme in den nächsten Jahren wachsend der „<strong>Lahnpark</strong>“<br />

mit seinen thematisch ergänzenden Positionierungen hinzu.<br />

Die Folge wäre eine „Edutainment-Region Mittelhessen“, die sowohl in ihrer thematischen<br />

Abstimmung und Ergänzung untereinander wie auch in ihrer geographischen<br />

Konstruktion in Europa einmalig und wegweisend wäre:<br />

Institutionen, die aufeinander abgestimmt sind, und eine „Edutainment-Kernlandschaft“<br />

„<strong>Lahnpark</strong>“ mit einer erlebnisorientierten Verdichtung an Themen und Attraktionen.<br />

13.2.3 Geopark Westerwald-Lahn-Taunus<br />

Der Geopark Westerwald-Lahn-Taunus, dessen Gestalter und politisch ihn tragende<br />

Kräfte ihn bisher als Konstruktion mit kommunalpolitischen Grenzen begreifen, reicht in<br />

diesem Sinne bis zum Flugplatz Wetzlar-Naunheim und endet an der Grenze Wetzlar –<br />

<strong>Lahnau</strong>.<br />

Das bedeutet, dass im Sinne des <strong>Lahnpark</strong>s Simberg, Garbenheimer Warte, Garbenheimer<br />

Feld und Naunheimer Bogen noch zum Geopark-Territorium zählen.<br />

Sind die Planungen des <strong>Lahnpark</strong>s in diesem Sinne für den Geopark Westerwald-Lahn-<br />

Taunus attraktiv?<br />

Aus unserer Kenntnis heraus bedeuten sie für den Geopark:<br />

• Einzige Position zum Thema „Luft/Fliegen/Wetter etc.“;<br />

• Einzige Position zum Thema „Geologie des Devon“ und damit im Sinne des Geoparks<br />

Slogans „Marmor, Stein und Eisen“ zentrales Thema des Geoparks;<br />

• Herausragende Positionen hinsichtlich Panorama-Blicken.<br />

• Zusammen mit „Viseum“ und „Optikparcour“ kann sich der Geopark mit einem<br />

bundesweit einzigartigem Angebot zum Thema „Optik und Sehen“ positionieren.<br />

Der <strong>Lahnpark</strong> stellt also für den Geopark einen begehrten Partner dar.<br />

Angesichts dieser inhaltlich bedingten Sachlage sollte die Stadt Wetzlar darauf drängen,<br />

mit dem Stadt- und Industriemuseum Wetzlar das 11. Geo-Informationszentrum<br />

im Geopark zu werden: Es gibt keinen sachlichen Grund, eine der größten und<br />

publikumsreichsten Stätten in diesem Sinne nicht für den Geopark – und umgekehrt den<br />

Geopark für den <strong>Lahnpark</strong> – zu erschließen!<br />

Gezielte Vernetzungen<br />

in die Region<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

94


14. Chancen und Risiken des Konzeptes<br />

Dieses Konzept hat keine Risiken, die in den Maßnahmen begründet sind.<br />

Alle Maßnahmen, die hier vorgeschlagen werden, sind thematisch und touristisch so<br />

entwickelt, dass ihre einzelne Umsetzung auch ohne die gleichzeitige Umsetzung aller<br />

anderen Maßnahmen für die jeweilige Kommune sinnvoll und erfolgversprechend ist.<br />

Dabei kommt es im Einzelfall auf die Reihenfolge und die Kombination an.<br />

Sofern es im Sinne des Konzeptes zu einem politisch getragenen Schulterschluss zwischen<br />

den beteiligten Kommunen kommt, und sofern diese dem integrierten Gedankenmodell<br />

dieses Konzeptes folgen, prognostizieren wir, dass der <strong>Lahnpark</strong> und seine beteiligten<br />

Kommunen für Hessen ungefähr das werden können, was auch der „Hessenpark“, die<br />

„Saalburg“, die „Museumlandschaft Kassel“, das „Museumsufer Frankfurt“ etc. für Hessen<br />

heute schon sind: Synonyme für „Identitätsstiftung“ und „Imagebildung“.<br />

Für die Bürger der Kommunen Wetzlar, <strong>Lahnau</strong>, Heuchelheim und Gießen kann der<br />

<strong>Lahnpark</strong> identitätsstiftend sein im Sinne eines positiven Wertes („stolz sein auf …“).<br />

Für die Landschaft „Wetzlar – <strong>Lahnau</strong> – Heuchelheim – Gießen – und dazwischen“ kann<br />

der <strong>Lahnpark</strong> imagebildend sein.<br />

Sein Slogan kann mittelfristig für eine Erlebnis- und Urlaubsregion stehen, zu der dann<br />

auch Wetzlar und Gießen gehören.<br />

Das Risiko des Konzeptes besteht alleine in der möglichen politischen Uneinigkeit der<br />

Handelnden untereinander.<br />

Die touristische Chance des Konzeptes ist dann konkret, wenn es in der Praxis zwischen<br />

den Touristikern zu einer gemeinsamen (!) Bewerbung aller vier Kommunen und des<br />

<strong>Lahnpark</strong>s gegenüber dem Publikum im Sinne der Verfolgung eines gemeinsamen Zieles<br />

kommt: Dass mehr Touristen Wetzlar, Gießen, <strong>Lahnau</strong> und Heuchelheim besuchen und<br />

mehr Besucher Übernachtungen buchen.<br />

Hier ist im kommunalpolitischen Kontext besonderes Geschick geboten, denn dieses<br />

touristische Szenario ist die fast logische Konsequenz aus dem bisherigen Scheitern<br />

einer „Stadt Lahn“:<br />

Für ihre Bürger machte die Idee der gemeinsamen Stadt keinen Sinn.<br />

Für die Besucher, die von außen kommen und denen in ihrem Urlaub und ihrer<br />

Freizeit wenig an Kommunalgrenzen gelegen ist: Für die Besucher macht die Idee des<br />

gemeinsamen Auftritts (fast in den Grenzen der Stadt Lahn) allerdings sehr viel Sinn (s.<br />

Kapitel 15: Marketing)!<br />

14.1 Verhaltensprognosen nach Zielgruppen<br />

„Den <strong>Lahnpark</strong>“ gibt es in den Augen „des Publikums“ nicht.<br />

Je nach Zielgruppe, bzw. je nach Bedürfnissen, wird er anders wahrgenommen werden.<br />

Das vorliegende Konzept versucht, alle in Frage kommenden Zielgruppen zu<br />

berücksichtigen, aber nicht mit jeder Maßnahme im <strong>Lahnpark</strong> gegenüber Jedermann<br />

gleichermaßen zu werben.<br />

Chancen und Risiken<br />

des Konzeptes<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

95


Für die Anwohner wird der <strong>Lahnpark</strong> eine um neue Wege, neue Aussichten, neue<br />

Gastronomie und einige neue landschaftliche Attraktionen bereicherter Lebensraum<br />

sein, dessen praktischer Nutzen sich für sie nicht direkt spürbar erhöht.<br />

Für einzelne Einrichtungen und Unternehmungen wird der neue <strong>Lahnpark</strong> direkte<br />

positive Auswirkungen haben.<br />

Für Tagesausflügler und Touristen wird der <strong>Lahnpark</strong> zu einer vielgestaltigen Urlaubs-,<br />

Erlebnis- und Bildungslandschaft, die einen hohen Abwechslungsgrad aufweist und zum<br />

Bleiben über den Tag hinaus auffordert.<br />

Für Schüler und Lehrer wird sich eine neue Lern- und Erlebnislandschaft auftun, die in<br />

Kombination mit bestehenden Einrichtungen in Gießen und Wetzlar zum Aufenthalt für<br />

mindestens einen Tag reizt.<br />

Wir sehen aber auch bundesweit gegenüber Schulen die Attraktivität hinsichtlich des<br />

pädagogischen Zieles von mehrtägigen Klassenfahrten (Kombination Erleben/Lernen).<br />

Für Wanderer (zu Fuss/auf dem Rad) wird der <strong>Lahnpark</strong> eine neue Aufenthaltsqualität<br />

erhalten und vom Transitraum zum Erlebnisraum.<br />

Für Bootstouristen wird der <strong>Lahnpark</strong> ebenfalls vom Transitraum zum Landschaftsraum<br />

mit größerer Aufenthaltsdauer und – neu! – eigenem Erlebniswert.<br />

Für das klassische Kulturpublikum wird der <strong>Lahnpark</strong> in seiner thematisch ergänzenden<br />

Gleichwertigkeit von Museen Wetzlar / Römerforum <strong>Lahnau</strong> / NAWARO und <strong>Lahnpark</strong>-<br />

Infozentrum Heuchelheim / Gießen Mathematikum u. Liebig-Museum zu einer einzigartig<br />

vielseitigen und vor allem überschaubaren Region.<br />

Für Naturinteressierte wird auf der professionellen Ebene der Wert der Naturschutzgebiete<br />

gestärkt, auf der Laienebene der pädagogisch gestaltete Zugang zur Natur attraktiver.<br />

Für Freizeitinteressierte im Sinne von Sport, Schwimmen, Relaxen, Spielen wird der<br />

<strong>Lahnpark</strong> attraktiver und mit der weitergehenden Konzentration auf die Seen und den<br />

Naunheimer Bogen griffiger.<br />

14.2 Touristischer Wert<br />

Bisher besteht die touristische Attraktion praktisch ausschließlich im Angebot der<br />

Anrainerstädte Wetzlar und Gießen.<br />

Mit der Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen, insbesondere „Porta Germanica“<br />

in <strong>Lahnau</strong>-Waldgirmes und Informationszentrum „<strong>Lahnpark</strong> Haus“ bzw. dem „Science -<br />

Haus NAWARO“ in Heuchelheim würden auch die beiden anderen Gemeinden ein klare<br />

touristisches Profil erhalten.<br />

Vergleicht man dieses geplante Angebot – Wetzlar, <strong>Lahnau</strong>, Heuchelheim und Gießen<br />

– mit den touristischen Angeboten anderer größerer Städte oder kompakter Regionen,<br />

dann würde der <strong>Lahnpark</strong> zumindest in Hessen eine Spitzenposition einnehmen:<br />

Kein anderer Standort würde diese Dichte klassischer Kulturhighlights (Museen,<br />

Denkmäler), natur- und freizeitorientierter Elemente (Erkenntnistouren etc.), Science-<br />

Haus-orientierter Einrichtungen (Viseum, Mathematikum, Porta Germanica, <strong>Lahnpark</strong><br />

Haus, NAWARO) und unterschiedlicher Landschaftselemente (<strong>Lahnau</strong>e, Fluss, Bergland,<br />

Wald) aufweisen.<br />

Chancen und Risiken<br />

des Konzeptes<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

96


Die Fülle unterschiedlicher Angebote würde den <strong>Lahnpark</strong> gegenüber Touristen wie eine<br />

kompakte Landschaft im Sinne von Naturparks oder Nationalparks erscheinen lassen,<br />

auch wenn die geographische Größe nicht gegeben ist.<br />

14.3 Naherholungswert<br />

Der Naherholungswert für die Anwohner erhöht sich durch die geplanten Wegeführungen<br />

und vor allem die Planungen im „Naunheimer Lahnbogen“ und an den Seen.<br />

Auch die Panoramawege bedeuten die Menschen der direkten Umgebung neue<br />

attraktive Routenführungen „direkt vor der Haustür“.<br />

14.4 Kommunikativer Wert<br />

Der kommunikative Wert wird vor allem durch die Elemente „Verbindungsweg“,<br />

„Erkenntnistouren“ und „-orte“, Bootstourismus und Veranstaltungen deutlich erhöht.<br />

Seine Angebote richten sich gezielt und/oder gleichermaßen an Anwohner und Touristen.<br />

Der geplante Verbindungsweg zwischen Wetzlar und Gießen wird aufgrund der<br />

Verknüpfung mit dem Leihangebot von Fahrrädern, E-Fahrrädern etc. zu einer<br />

Erlebnisstrecke im doppelten Sinn: Zum einen ermöglicht er den Besuch beider<br />

Anrainerstädte und die Querung der attraktiven <strong>Lahnau</strong>e im Rahmen eines Tagesausflugs,<br />

zum anderen ist das Leihangebot selbst bereits eine Attraktion.<br />

Es wird sich in der Praxis zeigen, ob eine Kombination mit dem Bootsverkehr auf dem<br />

Fluss möglich ist: E-Fahrrad leihen in Wetzlar, in Dorlar umsteigen auf ein Segway, in<br />

Niedergirmes umsteigen auf ein Tretboot und damit zurück nach Wetzlar.<br />

Die vorgeschlagenen Veranstaltungen sind grundsätzlich auf die Anwohner bzw. das<br />

Regionalpublikum ausgerichtet. Ihr identitätsstiftender Erfolg hängt von der richtigen<br />

Balance zwischen Einwerbung regionalen Publikums und Akzeptanz bei den Anwohnern<br />

ab.<br />

Insbesondere dieses Segment des kommunikativen Wertes ist ein Bereich, der<br />

allmählich wachsen und vorsichtig gelenkt werden muss: Die Planungen für den ersten<br />

Halbmarathon sind dafür ein gutes Beispiel.<br />

Wiederkehrende Veranstaltungen im <strong>Lahnpark</strong> werden sich vor allem im Vorfeld und<br />

Zeitraum der beiden Großereignisse „Hessentag“ und „Landesgartenschau“ nachhaltig<br />

etablieren lassen, also in den Jahren 2012 bis 2014.<br />

Der von uns mit angestoßene „Gutenberg-Marathon“ der Stadt Mainz, erstmals anlässlich<br />

des Gutenberg-Jubiläums 2000 durchgeführt, ist dafür genauso ein erfolgreiches Beispiel<br />

wie etwa die „Römertage“ in <strong>Lahnau</strong>-Waldgirmes etc.- Unerlässlich ist die Verankerung<br />

der jeweiligen Veranstaltung in der Gemeinde, im Vereinswesen vor Ort.<br />

Der Zielgruppe „junge Generation/Schulen“ messen wir dabei einen hohen Stellenwert<br />

bei: Sie aus dem städtischen Umfeld von Wetzlar und Gießen heraus-, besser hier: „hinein“<br />

- zuholen in den <strong>Lahnpark</strong> wird die Kunst sein. Dies wird durch die erlebnisorientierten<br />

Elemente gelingen und zu einer sichtbaren Verjüngung des Publikums führen.<br />

Ein landschaftlich geprägtes Umfeld für ein junges Publikum aufzuschließen, bedeutet<br />

einfach, mit konkreten Erlebnisangeboten zu arbeiten. Die „Kulisse Natur/Landschaft“<br />

dann zusätzlich zu einem aktiv bemerkten Erlebniselement zu machen, das ist ein<br />

zentrales Anliegen des <strong>Lahnpark</strong>s.<br />

Chancen und Risiken<br />

des Konzeptes<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

97


Dabei wird konkret die geplante „Sternschanze“ bei Heuchelheim hilfreich sein:<br />

Ausgebaut als open-air-Veranstaltungsort kann sie zu einem kommunikativen Mittelpunkt<br />

des <strong>Lahnpark</strong>s werden.<br />

14.5 Elemente der Wirtschaftsförderung<br />

Damit sind vor allem die Auswirkungen auf die regionale Gastronomie gemeint.<br />

Vor allem die Panoramawege und einige Erkenntnistouren sind so gewählt, dass<br />

sie bewusst ansässige Gastronomie integrieren und dort zu einem vermehrten<br />

Publikumsaufkommen führen sollen.<br />

Topographisch ist nur im Bereich der Seen für die konkrete Ausweitung/Ansiedlung<br />

neuer Gewerbetreibender noch Spielraum.<br />

Die sonst geplanten Dienstleistungen (Bootstourismus, Fahrräder etc.) werden sich<br />

vermutlich als Ausweitung bestehender Anbieter gestalten.<br />

Dass mit einem vermehrten Besucheraufkommen eine konkrete Wertschöpfung im<br />

Sinne des Kulturwirtschaftsberichtes einhergeht, ist selbstverständlich, heute aber nicht<br />

quantifizierbar.<br />

14.6 Imagewert<br />

Der Imagewert zieht keinen direkten und konkret messbaren Nutzen nach sich. Er ist<br />

aber hinsichtlich der empfundenen Lebensqualität der Anwohner und hinsichtlich der<br />

emotionalen Aufschließung potentieller Touristen natürlich wichtig, aber nur langfristig<br />

gestaltbar.<br />

An Projekten wie dem Regionalpark Rhein-Main, großflächigen Entwicklungen wie<br />

dem Ruhrgebiet oder auch aktuellen Entwicklungen wie den Geoparks kann man<br />

exemplarisch beobachten, mit welchen Zeiträumen zu rechnen ist: Es dauert Jahre, bis<br />

ein Image geschaffen ist. – Und des dauert ebenfalls Jahre, bis man es wieder los ist!<br />

Ein neues Image wird auch im Fall des <strong>Lahnpark</strong>s eine Folge des Erfolgs sein, nicht seine<br />

Voraussetzung.<br />

Wenn Slogan und reale Angebote im Jahr 2016 bereits zu einem konkreten Image des<br />

<strong>Lahnpark</strong>s führen, dann wäre das ein Erfolg.<br />

Das Ziel ist dabei – siehe gesamtes Konzept – dem <strong>Lahnpark</strong> und seinen<br />

Anrainergemeinden das Image einer geschichts- und naturträchtigen, aber trotzdem<br />

modern und zukunftsorientierten Erlebnislandschaft zu geben.<br />

Es sind nicht die einzelnen Bestandteile wie Auenlandschaft, Wald, Burg oder Museum, die<br />

dem <strong>Lahnpark</strong> sein Image geben werden – bzw. die Bevölkerung zu einer Imagebildung<br />

intuitiv auffordern -, sondern die erlebnisorientierten und inhaltlichen Bezüge der<br />

Einzelelemente untereinander.<br />

14.7 Naturschutz, Landschaftsschutz<br />

Das Konzept verfolgt offen formuliert die zwei Hauptziele, sowohl den Natur- und<br />

Landschaftsschutz zu stärken als auch das Besucheraufkommen im Areal des <strong>Lahnpark</strong>s<br />

zu erhöhen.<br />

Chancen und Risiken<br />

des Konzeptes<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

98


Das ist unsers Erachtens dank des Wegekonzeptes und der Besucherlenkungskonzeptes<br />

auch gleichzeitig leistbar.<br />

Für den Naturschutz bedeutet dieses Konzept in allen Arealen der NSG die Planung einer<br />

Zurücknahme von Publikumsverkehr in der Fläche.<br />

Gleichzeitig sieht die Besucherlenkung eine intensive thematische Beschäftigung<br />

mit den verschiedenen Anliegen des Naturschutzes vor. Dabei bauen wir auf den<br />

Erfahrungssatz: „Information und positives Erleben sind der beste Schutz vor Schädigung<br />

und Übertretung“.<br />

14.8 Politische Einordnung<br />

Die politische Bewertung des „Vorganges <strong>Lahnpark</strong>“ ist eigentlich einfach, vor allem<br />

wenn man sie vergleichsweise vornimmt:<br />

Der oft bemühte Vergleich mit dem „Regionalpark Rhein-Main“ und seiner angeblich<br />

identitätsstiftenden Wirkung hinkt und kann nicht wirklich gezogen werden.<br />

Im Vergleich zum „Regionalpark Rhein-Main“ handelt es sich beim „<strong>Lahnpark</strong>“<br />

• Um ein viel kleineres, geographisch auch noch in sich geschlossenes Areal;<br />

• Um vier teilnehmende Kommunen, die in viel direkterer Abhängigkeit und Nähe von-<br />

und zueinander stehen als die Kommunen im Rhein-Main-Gebiet;<br />

• Um eine verzahnte inhaltliche Abstimmung und Ergänzung, die es so im „Regionalpark<br />

Rhein-Main“ nicht gibt. Dort entstehen die Projekte nebeneinander, hier sollen sie<br />

miteinander und voneinander profitierend und füreinander befruchtend entstehen.<br />

• Der gesellschaftspolitische Anspruch des „<strong>Lahnpark</strong>s“ ist weit größer und<br />

ambitionierter als der des „Regionalparks Rhein-Main“.<br />

• Im Regionalpark Rhein-Main geht es darum, Menschen „herauszuholen“ in die Fläche;<br />

im <strong>Lahnpark</strong> geht es darum, Menschen „hereinzuholen“ in eine neue Mitte.<br />

• Um eine viel konkreter touristisch ausgerichtete Gestaltungsidee mit praktischen<br />

Nutzzielen für die Region selbst und Mittelhessen insgesamt.<br />

• Um eine viel thematischer ausgerichtete Planung mit einem klar formulierten<br />

Imagegedanken.<br />

• Um eine viel weitergreifende regionalpolitische Komponente (Edutainment-Region<br />

Mittelhessen)<br />

Im Vergleich zum Regionalpark Rhein-Main handelt es sich aber auch um ein leichter<br />

überschaubares und organisierbares Umfeld, das sich im Bemühen um eine neue<br />

zukunftsorientierte Imagebildung auf Mittelhessen-Basis viel näher steht als die einzelnen<br />

Teilnehmerkommunen innerhalb des Rhein-Main-Gebietes.<br />

Angesichts der kommunalpolitischen Vorgeschichte im Hinblick auf die bisher nie<br />

umgesetzte Planung einer Stadt „Lahn“ ist der <strong>Lahnpark</strong> im Grundgedanken weitblickend,<br />

mutig und integrativ gedacht.<br />

Chancen und Risiken<br />

des Konzeptes<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

99


Wenn es zu einer konkreten Gestaltung mit einer konkreten Außenwirkung kommt, dann<br />

ist der <strong>Lahnpark</strong> nicht nur ein praktischer Erfolg für die hier lebenden Bürger und die<br />

hier weilenden Touristen und Tagesausflügler, sondern dann ist er ein Vorzeigeobjekt<br />

zukunftsorientierter und zielgerichteter regionalpolitischer Zusammenarbeit.<br />

Für den „<strong>Lahnpark</strong>“ gibt in dieser kompakten Konstellation und in dieser Zielsetzung<br />

unserer Kenntnis nach kein Vergleichsprojekt.<br />

Chancen und Risiken<br />

des Konzeptes<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

100


15. Handlungsempfehlungen und strategische<br />

Initiativen - Marketing für den <strong>Lahnpark</strong><br />

Formal betrachtet präsentiert sich der <strong>Lahnpark</strong> zur Zeit überhaupt nicht, weder im<br />

Internet noch in Form von Printmedien oder im Gelände selbst.<br />

Das ist auch konsequent und korrekt, denn zur Zeit existiert zwar eine <strong>Lahnpark</strong> GmbH,<br />

aber kein <strong>Lahnpark</strong>.<br />

Aus dieser Situation heraus entwickeln wir das folgende Marketing-Konzept zweigleisig.<br />

Es umfasst zum einen die Positionierung der <strong>Lahnpark</strong> GmbH, zum anderen die<br />

Positionierung des zukünftigen <strong>Lahnpark</strong>s.<br />

Eine Trennung dieser beiden Einrichtungen halten wir vor allem gegenüber der<br />

Öffentlichkeit für wichtig. Eine Verquickung des zukünftigen <strong>Lahnpark</strong>s mit der <strong>Lahnpark</strong><br />

GmbH in der öffentlichen Erscheinung ist nicht förderlich, weil für das Gros des<br />

Zielpublikums auch nicht verständlich und nicht interessant:<br />

Das Marketing des <strong>Lahnpark</strong>s zielt auf eine Bewerbung und Positionierung des Parks<br />

selbst, das Marketing der <strong>Lahnpark</strong> GmbH als Betreiber des zukünftigen <strong>Lahnpark</strong>s (?)<br />

dagegen ist viel regionaler und politischer ausgerichtet und unterliegt grundsätzlich<br />

anderen strategischen, taktischen und inhaltlichen Zielsetzungen.<br />

15.1 Aktueller Stand<br />

Da ein <strong>Lahnpark</strong> bisher weder als bestehende Einrichtung propagiert wurde noch in der<br />

Realität sichtbar ist, existiert konsequenterweise auch nur eine Präsentation der <strong>Lahnpark</strong><br />

GmbH.<br />

Andererseits zeigt die aktuelle Verwendung des Begriffes „<strong>Lahnpark</strong>“ die Notwendigkeit,<br />

im Sinne einer Eindeutigkeit neue Absprachen zu treffen und einen Schutz als „Wortmarke“<br />

zu erwägen.<br />

15.1.1 Namen<br />

Ein Unternehmen in Heuchelheim verwendet den Begriff „Lahn-Park GmbH“; Verwendet<br />

man im Internet www.lahnpark.de, so wird man auf die private Seite von Stefan Johr in<br />

Heuchelheim geleitet;<br />

Als „<strong>Lahnpark</strong> Naherholungsgebiet“ verwendet die Tourismus-Gemeinschaft Gleiberger<br />

Land, der ja zwei Kommunen des zukünftigen <strong>Lahnpark</strong>s selbst angehören, den Begriff<br />

und meint damit das Freizeit- und Erholungsareal an den Seen. In diesem Zusammenhang<br />

taucht der Begriff „<strong>Lahnpark</strong>“ auch noch weitere Male in Bezug auf den dortigen<br />

Campingplatz auf.<br />

Aus dieser Situation ergibt sich die mittelfristige Notwendigkeit, im Rahmen von<br />

Absprachen für eine Eindeutigkeit des Begriffes „<strong>Lahnpark</strong>“ zu sorgen bzw. dafür zu<br />

sorgen, dass dieser Begriff von den bisherigen Nutzern nicht mehr verwendet wird. Auch<br />

dafür wäre eine Eintragung als Wortmarke notwendige Voraussetzung. Eine Beurteilung<br />

der Eintragungsfähigkeit haben wir noch nicht vorgenommen.<br />

Marketing für den<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

101


15.1.2 Signet<br />

Die Entscheidung für ein Signet ist bereits im Jahr 2009 gefallen und wird hier nicht<br />

hinterfragt. Das verwendete Signet bringt in einfacher, klarer Form die wesentlichen<br />

Bestandteile des <strong>Lahnpark</strong>s zum Ausdruck: Weite, Fluss und Landschaft.<br />

Dass inzwischen der Geopark Westerwald-Lahn-Taunus sich ein ähnliches Signet zugelegt<br />

hat, ebenfalls rund und im Kern mit einem zweigeteilten Kreis, mag ein Zufall sein. Ob<br />

sich diese Parallelität als förderlich in der Zukunft herausstellt (gemeinsames Erscheinen<br />

auf Printmedien etc.), wird sich herausstellen.<br />

15.1.3 Slogan<br />

Der Slogan des zukünftigen <strong>Lahnpark</strong>s wurde bereits im Kapitel 10.3. ausführlich<br />

diskutiert. Seine Verwendung ergibt sich konsequenterweise erst dann, wenn es zum<br />

öffentlichen Erscheinen des <strong>Lahnpark</strong>s als greifbarer und besuchbarer Einrichtung<br />

kommt.<br />

15.1.4 Auftritt der <strong>Lahnpark</strong> GmbH<br />

Im Internet<br />

Die <strong>Lahnpark</strong> GmbH tritt zur Zeit im Internet mit der Internet-Präsenz www.lahnparkmittelhessen.de<br />

auf. Dies ist – im ersten Satz korrekt formuliert – die Internetpräsenz des<br />

Unternehmens <strong>Lahnpark</strong> GmbH.<br />

Die meisten Unterseiten dieses Internet-Auftrittes beziehen sich auch im wesentlichen<br />

auf die Nutzgruppe der beruflich oder ehrenamtlich mit der Gestaltung des zukünftigen<br />

<strong>Lahnpark</strong>s verbundenen Institutionen oder Menschen. Das drückt sich unter anderem in<br />

Download-Angeboten wie der Machbarkeitsstudie aus.<br />

Einige Teile der Internet-Präsenz allerdings zielen dann jedoch auf ein allgemeines<br />

Publikum ab oder beinhalten zumindest Nachrichten, die auch für ein allgemeines<br />

Publikum bzw. die Zielgruppe „Besucher/Nutzer“ interessant sind. Einige Unterseiten<br />

der Internet-Präsenz sind noch nicht fertiggestellt.<br />

Wir plädieren eindeutig für eine zielgruppenspezifische Präsenz der <strong>Lahnpark</strong> GmbH,<br />

die von einem Auftritt des „<strong>Lahnpark</strong>s“ für das Publikum deutlich und auch per Internet-<br />

Adresse eindeutig abgetrennt ist. Für das Zielpublikum „Besucher/Nutzer“ sind die<br />

lokalpolitischen und planerischen Hintergründe nicht zielführend, eher verwirrend.<br />

Für die Zielgruppen Anwohner, kulturell und politisch Aktive vor Ort, Politiker/<br />

Entscheidungsträger, thematisch betroffene Institutionen und Personen sind diese<br />

lokalpolitischen, aktuellen und planerischen Hintergründe dagegen sehr interessant.<br />

Unseres Erachtens sollte die Internet-Präsenz der <strong>Lahnpark</strong> GmbH in Richtung der<br />

beschriebenen Zielgruppen sogar noch ausgebaut und systematisch und strategisch<br />

angelegt als Steuerungsinstrument für die Vorbereitung gesellschaftspolitischer<br />

Prozesse und/oder politischer Entscheidungen genutzt werden. Die Entwicklung dieser<br />

Internet-Präsenz genauso wie evtl. Printmedien der GmbH ist aber nicht Gegenstand<br />

dieses Konzeptes.<br />

Printmedien<br />

Der <strong>Lahnpark</strong> ist noch nicht politischer Konsens in den beteiligten Kommunen im<br />

Sinne von bereits bindenden Entscheidungen für zukünftige Handlungen. Um diese<br />

Entscheidungen herbeizuführen, wurde u.a. dieses Konzept erstellt.<br />

Marketing für den<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

102


Der <strong>Lahnpark</strong> GmbH stehen also zur Zeit zur eigenen Positionierung und zur Verbreitung<br />

der „Idee <strong>Lahnpark</strong>“ zur Verfügung:<br />

• Machbarkeitsstudie 2007<br />

• <strong>Integriertes</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong> 2010<br />

Die Machbarkeitsstudie ist über ein Download auf der Internetseite der <strong>Lahnpark</strong> GmbH<br />

jedermann zugänglich.<br />

Eine entsprechende Entscheidung für das integrierte <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />

<strong>Lahnpark</strong> ist naturgemäß noch nicht getroffen. Wir raten aufgrund des Inhaltes des<br />

integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong> auch von einem solchen Download des<br />

Gesamtdokumentes aus zwei wesentlichen Gründen ab:<br />

1. Dieses integrierte <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong> richtet sich nicht an jedermann;<br />

etliche Aussagen und Empfehlungen sind bewusst nur für den Kreis der politisch<br />

Handelnden bestimmt;<br />

Eine allgemeine Verbreitung ist in der Praxis nie auszuschließen, muss aber nicht selbst<br />

befördert werden.<br />

2. Es ist eine Frage des Respekts vor den hauptamtlichen und ehrenamtlichen<br />

Entscheidungsgremien verschiedener Ebenen, das Konzept nicht aktiv allgemein zu<br />

verbreiten.<br />

Statt dessen empfehlen wir die Erstellung eines Printmediums, das die wesentlichen<br />

Aussagen und Planungen des integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong> transportiert<br />

und bündelt und gleichzeitig die Funktion eines für die Idee des <strong>Lahnpark</strong>s werbenden<br />

Mediums erfüllt.<br />

Dessen Zielgruppe sind alle am Gestaltungsprozess des zukünftigen <strong>Lahnpark</strong>s<br />

Beteiligten, also auch Bürgerinnen und Bürgern vor Ort, Ehrenamtliche und Vereinen,<br />

Institutionen etc. Dessen Zielgruppe sind nicht die potentiellen Besucher des späteren<br />

<strong>Lahnpark</strong>s.<br />

15.1.5 Auftritt des <strong>Lahnpark</strong>s<br />

Den <strong>Lahnpark</strong> gibt es noch nicht. Er ist „lediglich“ in Vorbereitung. So stellt es sich für die<br />

Zielgruppe „Besucher“ zur Zeit dar.<br />

Entsprechend dieser empfindungsorientierten und formal richtigen Wahrnehmung<br />

ergibt sich die Notwendigkeit einer Darstellung des <strong>Lahnpark</strong>s erst, wenn er real existiert,<br />

also optisch und mit konkreten Angeboten in Erscheinung tritt.<br />

15.1.5.1 Gründung des <strong>Lahnpark</strong>s<br />

Wir halten aus psychologischen und taktischen Gründen die „Gründung“ des <strong>Lahnpark</strong>s<br />

für wichtig.<br />

Zum einen wird damit ein politisches Signal des Zusammengehens gesetzt, zum<br />

anderen ist die Fähigkeit zur gemeinsam getragenen Gründung gleichzeitig Ausweis<br />

der Arbeitsfähigkeit der <strong>Lahnpark</strong> GmbH. Die „Gründung“ bedeutet gegenüber dem<br />

avisierten Publikum und gegenüber den Anwohnern und der regionalen Öffentlichkeit<br />

die haptische Präsenz.<br />

Aus diesem Faktum ergeben sich zwei Handlungsstränge:<br />

Marketing für den<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

103


1. Erstmaßnahmen zur Visualisierung der Gründung;<br />

2. Marketing-Instrumente für den weitgehend ausgebauten <strong>Lahnpark</strong> der Zukunft.<br />

15.1.5.2 Internet-Auftritt des <strong>Lahnpark</strong>s<br />

Wir schlagen eine Internet-Präsenz vor, die gegenüber dem allgemeinen Publikum den<br />

<strong>Lahnpark</strong> als Idee und Planung präsentiert und die ab dem Zeitpunkt seiner Existenz<br />

entsprechend ausgebaut wird.<br />

Diese Internet-Präsenz sollte folgende Kriterien Darstellungen klar und eindeutig erfüllen:<br />

1. Idee<br />

2. Aktueller Stand der Planungen; umgesetzte Projekte, Projekte in Vorbereitung<br />

usw.;<br />

3. Aktuelle Mitteilungen;<br />

4. Betreiber des zukünftigen <strong>Lahnpark</strong>s (= <strong>Lahnpark</strong> GmbH mit Link auf deren Seite)<br />

5. Anrainerkommunen des zukünftigen <strong>Lahnpark</strong>s (= Gesellschafter der <strong>Lahnpark</strong><br />

GmbH mit Links auf deren Seiten);<br />

6. Zusammenfassung bestehender Angebote im Gebiet des zukünftigen<br />

<strong>Lahnpark</strong>s mit Links auf deren Internet-Präsenzen;<br />

7. Karte des zukünftigen <strong>Lahnpark</strong>s mit Eintragung bereits heute bestehender<br />

Angebote in diesem Gebiet;<br />

8. Impressum (= <strong>Lahnpark</strong> GmbH als Herausgeber)<br />

Diese Internet-Präsenz wird dann umgestaltet, wenn der <strong>Lahnpark</strong> gegründet und real<br />

wahrnehmbar ist.<br />

15.1.5.3 Printmedien des <strong>Lahnpark</strong>s<br />

Printmedien „des <strong>Lahnpark</strong>s“ sind logischerweise erst ab seiner realen Existenz sinnvoll.<br />

Diese reale Existenz bedeutet nicht zwingend, dass ein gewisser Prozentsatz der<br />

empfohlenen Maßnahmen oder alle Maßnahmen bereits umgesetzt worden sind. Die<br />

reale Existenz bedeutet aber, dass die Besucher den <strong>Lahnpark</strong> wahrnehmen können,<br />

wenn sie sich in seinem Gebiet aufhalten.<br />

Das kann in der Anfangsphase bedeuten, dass<br />

• Schilder neu errichtet werden (an Eingangswegen, in den beteiligten Kommunen);<br />

• Vorhandene öffentliche Medien angepasst werden (Eintragung auf<br />

Orientierungskarten an Ortsrändern etc.)<br />

• Ausgesuchte oder alle touristischen Einrichtungen im <strong>Lahnpark</strong> ein<br />

entsprechend sichtbares Zeichen erhalten als Bestandteil des <strong>Lahnpark</strong>s.<br />

• Zumindest für einen ersten spürbaren „Mehrwert“ über den heutigen<br />

Zustand der <strong>Lahnau</strong>e hinaus einige lahnpark-spezifische Maßnahmen<br />

umgesetzt wurden und benutzbar sind (s. Empfehlung Umsetzung der<br />

Maßnahmen): Dazu zählen wir insbesondere die einfach umzusetzenden<br />

Panoramawege und die eine oder unter taktischen Gesichtspunkten<br />

Marketing für den<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

104


ausgesuchte größere Maßnahmen, insbesondere im Vorfeld und im<br />

Zusammenhang mit dem Hessentag 2012.<br />

Jedes Printmedium „des <strong>Lahnpark</strong>s“, das produziert wird, sollte mehr enthalten als den<br />

heute schon existierenden Zustand der <strong>Lahnau</strong>e.Dies ist unter zwei Gesichtspunkten<br />

psychologisch sehr wichtig:<br />

• Dem einheimischen Publikum sollte die Botschaft vermittelt werden, dass<br />

der <strong>Lahnpark</strong> mehr ist als ein neues Etikett, dass er tatsächliche Veränderungen<br />

und Verbesserungen mit neuen Angeboten mit sich bringt.<br />

• Im politischen Kontext kann so der Vorwurf vermieden werden, dass der<br />

<strong>Lahnpark</strong> „nur“ ein Etikett ohne konkrete neue Inhalte ist.<br />

Insofern hat besonders das erste Printmedium des <strong>Lahnpark</strong>s auch die<br />

regionalen Akteure im Auge. Das erste Printmedium „des <strong>Lahnpark</strong>s“ ist der<br />

Prüfstein, ob der <strong>Lahnpark</strong> emotional und politisch angenommen<br />

werden wird oder nicht.Gerade angesichts der bekannten und aktuellen Diskussionen um<br />

die Landesgartenschau Gießen 2014, „Stadt 2030“ u.a. kommt dem ersten Printmedium<br />

absolut erhöhte Bedeutung zu.<br />

Daher empfehlen wir konkret:<br />

Printmedium 1:<br />

Darstellung der Idee <strong>Lahnpark</strong> und Schilderung konkreter Planungsvorhaben =<br />

Propagierung der Internetseite des <strong>Lahnpark</strong>s.<br />

Printmedium 2:<br />

Darstellung der <strong>Lahnpark</strong> GmbH und ihrer Mitarbeiter als Gestalter des <strong>Lahnpark</strong>s<br />

Printmedium 3:<br />

Alle bestehenden Angebote im Gebiet des <strong>Lahnpark</strong>s und die bereits organisierten und<br />

ausgeschilderten Panoramawege als Neuerung.<br />

Printmedium 4:<br />

Permanente Angebote und temporäre Veranstaltungen im Zeitraum von etwa 12 Monaten<br />

im Themenbereich „Natur/Naturschutz“ unter Einbeziehung von themenverwandten<br />

Einrichtungen in den Gesellschaftskommunen der <strong>Lahnpark</strong> GmbH.<br />

15.1.5.4 Gütezeichen <strong>Lahnpark</strong><br />

Bisher ist nicht geklärt, wie das Logo des <strong>Lahnpark</strong>s eingesetzt werden soll. Bezeichnet<br />

es letztlich nur ein Gebiet, in dem sich die Angebote verschiedenster Anbieter<br />

wiederfinden, darunter auch Angebote, die von der <strong>Lahnpark</strong> GmbH selbst errichtet<br />

wurden oder vorgehalten werden? Oder wird das Logo des <strong>Lahnpark</strong>s wie eine<br />

Gütezeichen eingesetzt, dessen Vergabe an Veranstalter und Anbieter im Territorium<br />

des <strong>Lahnpark</strong>s eine definierte Qualität signalisiert?<br />

Wir plädieren dafür, dass das Logo als Gütezeichen eingesetzt wird und damit der<br />

<strong>Lahnpark</strong> GmbH ein Instrument in die Hand gegeben wird, mindestens indirekt bzw. auf<br />

der persönlichen Ebene im Gespräch dem <strong>Lahnpark</strong> eine selbst definierte Qualität zu<br />

geben, deren Einhaltung natürlich aufgrund der Rechtslage nicht erzwungen, aber über<br />

die Vergabe eines selbst definierten Gütesiegels an ausgesuchte Partner in der Praxis<br />

beeinflusst werden kann.<br />

Marketing für den<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

105


15.1.5.5 Zielgruppe Anwohner<br />

Der <strong>Lahnpark</strong> ist zwar seit mehreren Jahren „im Gespräch“, aber sicherlich noch nicht allen<br />

Anwohnern bekannt geschweige denn allgemeiner gesellschaftlicher Konsens. Für die<br />

Beförderung eines solchen Konsenses im öffentlichen Raum schlagen wir die Installation<br />

von werblich ausgelegten Informationstafeln an ausgesuchten Eingangssituationen<br />

vor (Parkplätze, oft genutzte Rad- und Wanderwege, Veranstaltungsstätten mit hohem<br />

Publikumsaufkommen).<br />

Dem gleichen Ziel dienen die in 15.2.5.3 vorgeschlagenen Printmedien und die Internet-<br />

Präsenz.<br />

Daneben werden vor allem Veranstaltungen ein Instrument sein, weiterhin positive<br />

Stimmungen zu schaffen. Insofern ist es wichtig, dass so schnell wie möglich bereits<br />

eingeführte Veranstaltungen (z.B. Römertage <strong>Lahnau</strong>) oder auch neu geplante<br />

Veranstaltungen (Halbmarathon 2011) mit dem <strong>Lahnpark</strong> direkt in Verbindung gebracht<br />

und von der <strong>Lahnpark</strong> GmbH als Multiplikationsfläche ihrer Anliegen genutzt werden<br />

können.<br />

15.1.5.6 Zielgruppe Regionalpublikum, Touristen<br />

Für beide Zielgruppen gelten die in 15.2.5.2 und 15.2.5.3 vorgeschlagenen Maßnahmen.<br />

Allerdings empfehlen wir, die Produkte vorerst nur im regionalen Kontext zu streuen.<br />

Eine touristische Vermarktung des <strong>Lahnpark</strong>s überregional erfordert ein anderes<br />

Qualitätsprofil, als der <strong>Lahnpark</strong> jetzt und in den nächsten Jahren erfüllen kann. Zu<br />

einer touristischen Vermarktung auf nationaler Ebene gehören dann bereits existente<br />

Einrichtungen wie die „Porta Germanica“ oder das „Informationszentrum <strong>Lahnpark</strong> Haus<br />

“.<br />

Im regionalen Kontext bieten sich als Multiplikatoren die üblichen kommunalen Stellen,<br />

die hier aktiven touristischen Organisationen und ausgesuchte privat organisierte<br />

Multiplikatoren an (Veranstalter, Inhaber Freizeiteinrichtungen, Gastronomien etc.).<br />

Dafür kommen selbstverständlich auch alle Einrichtungen auf dem Gebiet des <strong>Lahnpark</strong>s<br />

selbst in Frage, die über Publikum verfügen.<br />

15.1.5.7 Sympathieträger für den <strong>Lahnpark</strong><br />

Auch kurzfristig werden neben aller sachlichen und werblich orientierten Information<br />

Sympathieträger für den <strong>Lahnpark</strong> gebraucht. Dies können „Botschafter“, also Personen<br />

sein, aber auch bestimmt Einrichtungen, die zunächst einmal symbolisch für die Güte<br />

des <strong>Lahnpark</strong>s stehen, und natürlich ausgesuchte Veranstaltungen, die mit einem<br />

eindeutigen positiven Image versehen und daher für den <strong>Lahnpark</strong> gewinnbringend<br />

eingesetzt werden können.<br />

Daher schlagen wir vor:<br />

<strong>Lahnpark</strong>-Botschafter: Drei bis sechs ausgesuchte Persönlichkeiten aus der Gesellschaft,<br />

die für die Idee des <strong>Lahnpark</strong>s stehen und werben (erste Vorschläge: Prof. Dr.<br />

Beutelspacher, Regierungspräsident Dr. Witteck, ein Vertreter der Naturschutz-Verbände<br />

u.ä.)<br />

Einrichtungen: Ausgesuchte Einrichtungen, die aufgrund ihrer Qualität und ihres<br />

Angebotes zum geplanten Erscheinungsbild des <strong>Lahnpark</strong>s passen und deren Image<br />

emotional dem <strong>Lahnpark</strong> ebenfalls zugeordnet wird (erste Vorschläge: Landgasthof<br />

Naunheimer Mühle; ausgesuchte Partner an den Seen; Panorama-Café „Schau ins Land“<br />

Marketing für den<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

106


nach entsprechender Gestaltung u.a.)<br />

Veranstaltungen:<br />

Wiederkehrende Veranstaltungen, bestehend oder durch die <strong>Lahnpark</strong> GmbH neu<br />

initiiert und/oder gefördert, eignen sich selbstverständlich für einen Image-Transfer<br />

(erste Vorschläge: Römertage <strong>Lahnau</strong>, <strong>Lahnpark</strong>-Halbmarathon)<br />

Produkte:<br />

Um es salopp zu formulieren: Schon die „Werther-Manie“ im 18. Jahrhundert hat<br />

gezeigt, dass mit „Merchandising“ zwar keine großen Umsätze zu generieren sind, aber<br />

Sympathien geweckt werden können.<br />

Wir schlagen die Entwicklung einiger weniger konkreter Produkte vor, die bereits auf<br />

dem Hessentag 2012 auch verkäuflich sein sollten (erste Vorschläge: Verbrauchsartikel<br />

„Chattenplätzchen“, „Römerkeks“ und „Römerwurst“, „Liebigs Extrakt“ – bereits<br />

vorhanden, „Röntgenstrahlen“, „Goethes Farbenkuchen“, „Lahnkiesel“ aus Zucker;<br />

klassische Produkte wie T-shirts, Tassen etc. eher verhalten, wenn überhaupt).<br />

Dabei berührt die Produktion von Merchandising-Artikeln natürlich auch die<br />

entsprechenden bereits vorhandenen Produkten der Anrainer-Kommunen bzw. deren<br />

Ausweitung.<br />

15.1.5.8 Weitergehende Maßnahmen<br />

Weitergehende Marketing-Maßnahmen (Schilder Autobahn, Straßenbanner, Präsenz mit<br />

Printmedien auf touristischen Messen, buchhandelsfähige Publikation …) kommen erst<br />

zu einem Zeitpunkt in Frage, zu dem der <strong>Lahnpark</strong> einen gewissen inhaltlichen Umfang<br />

erreicht hat. Das bedeutet in der Praxis, dass – angesichts der Veranstaltungsjahre 2012<br />

und 2014 und der dadurch bedingten Planungszeiträume für den <strong>Lahnpark</strong> – damit nicht<br />

vor Ende 2014 zu rechnen ist.<br />

Ein in diese Richtung konzipiertes Marketing-Konzept ist jetzt verfrüht und wird hier auch<br />

nicht vorgenommen.<br />

15.2 Gemeinsame Ausschilderungen, Wegezeichnungen,<br />

gemeinsame Bauschilder<br />

Von großer Bedeutung für die Besucherlenkung innerhalb des <strong>Lahnpark</strong>s ist eine<br />

leicht verständliche und gut erkennbare Routenkennzeichnung, die dem Erlebnisraum<br />

<strong>Lahnpark</strong> eindeutig zugeordnet ist und damit einen hohen Identifikations- und<br />

Wiedererkennungswert mit sich bringt.<br />

15.2.1 Ausschilderungen<br />

Eine einfache und dabei gut erkennbare Möglichkeit ist z.B. die Anordnung von farbigen,<br />

ca. 2,0 m hohen quadratischen Pfosten, entlang der Wegeverläufe. Dabei entspricht eine<br />

Farbe einem Wanderweg bzw. Panoramatour. Ergänzend hierzu können die Pfosten durch<br />

Pfeile an z.B. Wegegabelungen oder Änderungen des Routenverlaufes versehen werden.<br />

Weiterhin ist die Bezeichnung der Pfostens mit einer Nummer möglich, die zum einen<br />

eine Verortung des Besuchers innerhalb des <strong>Lahnpark</strong>s über eine <strong>Lahnpark</strong>wanderkarte<br />

ermöglicht, die z.B. von einem Internetportal zuvor zur Routenplanung ausgedruckt<br />

wurde und z.B. auch ergänzende textliche Hinweise zu dem Standort gibt. Damit ergibt<br />

Marketing für den<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

107


sich auch für den Notfall die Schaffung sog. Rettungspunkte, die von den Einsatzkräften<br />

dann entsprechend im Bedarfsfall angefahren werden können. In Bereichen, wo mehrere<br />

Wander- bzw. Panoramawege aufeinandertreffen, werden entweder im entsprechend<br />

Abstand die unterschiedlich farbigen Pfosten aufgestellt oder die Pfosten mittels mehrer<br />

farbiger Bauchbinden, z.B. an Wegekreuzungen, gekennzeichnet, um eine zu hohe<br />

Ausstattungsintensität zu verweiden. Denkbar ist auch eine weitere Untergliederung der<br />

Routenkennzeichnungen durch unterschiedliche Pfostenprofile, wie rund oder eckig,<br />

einfache Stelen-Konstruktionen, aufgelöste Holz-Profile, unterschiedliche Ausformung<br />

der Pfostenköpfe wie spitz, flach, halbrund, abgeschrägt, pyramidal oder mit aufgesetzten<br />

Symbolen etc.<br />

15.2.2 Beschilderungen entlang der Lahn<br />

Durch die wasserbaulich Befestigung einiger Ufer bedingt verläuft das Flussbett der Lahn<br />

Abschnittsweise in einer Art Troglage durch die Landschaft. Gewisse Sehenswürdigkeiten<br />

oder auch infrastrukturelle Einrichtungen am Ufer sind so für den Wasserstraßennutzer<br />

nur schwer oder gar nicht erkennbar. Durch die Anordnung entsprechender Hinweistafeln<br />

am Uferrand, die sich dezent in das Landschaftsbild einfügen, kann diesem Sachverhalt<br />

abgeholfen werden. Die Schilder sollten z.B. auch auf die Entfernung von Ausstiegsstellen<br />

mit Sanitäreinrichtungen hinweisen, um so eine umweltverträglichere Nutzung der<br />

Lahn durch den Wassersporttourismus zu ermöglichen. Die Anzahl der Schilder ist<br />

dabei jedoch auf ein unbedingtes Muss zu beschränken, um eine Überfrachtung des<br />

Landschaftsbildes zu verhindern.<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

108


16. Empfehlungen zum weiteren Vorgehen<br />

16.1 Empfehlungen organisatorischer Art<br />

Aus unserer Sicht sollten folgende Punkte im weiteren Vorgehen vorangetrieben bzw.<br />

Untersucht werden:<br />

• Der Arbeitskreis <strong>Lahnpark</strong> sollte in der vorhandenen Form erhalten und weiter<br />

gestärkt werden<br />

• Der Arbeitskreis <strong>Lahnpark</strong> sollte die Kommunen bei der Umsetzung der<br />

Maßnahmen inhaltlich, personell und technisch unterstützen. Es ist darüber<br />

nachzudenken, einen „Coach“ zu benennen, welcher sich in Abstimmung<br />

mit den weiteren Mitgliedern um diese Arbeiten kümmern kann. Dieser<br />

„Coach“ ist arbeitstechnisch zu entlasten. Alternativ könnte auch eine<br />

Person von Ausserhalb (aus einem Planungsbüro) sich darum kümmern<br />

• Suche nach einer „Galionsfigur“ für den <strong>Lahnpark</strong>. Dieser könnte neben der<br />

Geschäftsführung (Planungen, Leitung, Tagesgeschäft usw.) die Idee eines<br />

gemeinsamen Parkraumes transportieren und fördern. Er wäre somit eine<br />

inhaltliche Ergänzung, keine Konkurrenz. Am besten wäre aus unserer<br />

Sicht hier ein erfahrener Politiker aus der Region mit sehr guten Kontakten und<br />

einer überparteilichen Anerkennung geeignet.<br />

• Es sollte eine Sitzung der Gremien aller Kommunen in einer Veranstaltung<br />

stattfinden<br />

• Fortschreibung der Planung zum „Integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong>“<br />

nach politischer Diskussion im Aufsichtsrat und den politischen Gremien und<br />

Parlamenten<br />

• Für sehr wichtig halten wir die Übertragung des integrativen Ansatzes auf die<br />

Gesellschaft. Bisher bezog sich dieser Ansatz aufgrund der noch fehlenden<br />

politischen Freigabe auf eine integrative Planung auf „administrativer“ Ebene<br />

(Fachämter, Institutionen, Dezernate, Verbände). In der weiteren Planung sollten<br />

die Nutzer und Anwohner einbezogen werden<br />

• Workshops mit Bürgern, Schulen und Vereinen als Fortsetzung des integrativen<br />

Ansatzes<br />

• Es sollten neben den sofort umsetzbaren kleineren Projekten auch<br />

aufsehenerregende Großprojekte realisieren (wie Landart 100 Säulen, Sport-<br />

und Freizeitzentrum <strong>Lahnpark</strong> – Seen, Römerprojekte usw.)<br />

• Die Abstimmung mit Landesgartenschau 2014 sind zu intensivieren, der<br />

<strong>Lahnpark</strong> kann hier ergänzen und sollte nach der Landesgartenschau später<br />

auch Teilflächen inhaltlich übernehmen können<br />

• Weitere Abstimmung und intensive Vernetzung mit den bereits vorhandenen<br />

touristischen Vermarktern<br />

• Eine Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit ist dringend notwendig.<br />

• Zukünftige Renaturierungen sollten nicht als weitere Schutzgebiete betrachtet<br />

werden. Vielmehr sollen hier Wissenschaftliche, landschaftsgestaltende<br />

und landschaftsverschönernde sowie edukative Ansätze umgesetzt werden<br />

Empfehlungen zum<br />

weiteren Vorgehen<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

109


• Für Projekte, welche gebietstübergreifend geplant werden müssen (Beispiel<br />

Sport- und Freizeitzentrum <strong>Lahnpark</strong> –Seen die Kommunen Wetzlar und<br />

Heuchelheim) muss ein geeignetes Planungs- und Abstimmungsinstrument<br />

gefunden werden<br />

• Für Projekte, welche Liegenschaft übergreifend geplant werden müssen<br />

(ganz oder teilweise in Privatbesitz) muss ebenfalls ein geeignetes Planungs-<br />

und Abstimmungsinstrument gefunden werden<br />

• Bildung eines Fonds „Planungskosten“ – so könnte Gebiets- und<br />

Besitztumsübergreifend geplant werden. Auftrageber für übergreifende<br />

Planungen wäre die <strong>Lahnpark</strong> GmbH<br />

• Die in der Machbarkeitsstudie von 2007 angesprochene Gründung einer<br />

Stiftung <strong>Lahnpark</strong> sollte weiterverfolgt werden<br />

16.2 Empfehlungen zur konkreten Umsetzung der geplanten<br />

Maßnahmen<br />

Prinzipiell ist festzuhalten, dass das vorliegende Konzept in seiner zusammenführenden<br />

und in den Interessen ausgewogenen Themenvielfalt als zusammenhängend betrachtet<br />

und umgesetzt werden sollte.<br />

Gerade jedoch in der Anfangsphase eines solchen Projektes sind Begründung und<br />

Reihenfolge der Projektumsetzungen entscheidend, denn neben evtl. vorhandenen<br />

verwaltungstechnischen, rechtlichen oder fachorientierten Zwängen und<br />

unveränderlichen Vorgaben sollten vor allem nachfolgende Kriterien bei der Auswahl<br />

und Abfolge der Projektumsetzungen berücksichtigt werden:<br />

• Projekte, die einer steigenden Akzeptanz des Vorhabens bei den Zielgruppen<br />

dienen, die wiederum zum Entstehen des <strong>Lahnpark</strong>s direkt oder indirekt<br />

steuernd beitragen;<br />

• Projekte, die der <strong>Lahnpark</strong> GmbH unproblematische und öffentlich unstrittig<br />

besprochene Erfolge bringen können;<br />

• Projekte, die geeignet sind, die „große Linie“ des <strong>Lahnpark</strong>s und seiner ideellen<br />

Anliegen augenscheinlich zu demonstrieren;<br />

• Projekte, die für evtl. anstehende bedeutende regionale Ereignisse direkt<br />

nutzbar sind;<br />

• Projekte, die positive Veränderungen auch augenscheinlich sichtbar machen;<br />

• Ggf. Projekte, die den regionalpolitischen Weitblick der in der <strong>Lahnpark</strong> GmbH<br />

Handelnden augenscheinlich demonstrieren.<br />

Diese sicherlich strategisch ausgerichtete Handlungsempfehlung ist keinesfalls<br />

nur einfach „Taktik“, sondern sie dient – in sich stringent – nach wie vor dem ideellen<br />

Gesamtziel. Allerdings wird auf diese Weise gerechtfertigt darauf geachtet, die<br />

Gestaltung begleitende Institutionen und Personen möglichst kreativ und fördernd<br />

einzubinden.<br />

Nach diesen Kriterien empfehlen wir die Umsetzung folgender Projekte im Jahr 2011:<br />

Erste Printmedien zur Generierung weiterer Sympathien und Unterstützung vor Ort und<br />

in der Region<br />

Empfehlungen zum<br />

weiteren Vorgehen<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

110


• Überarbeitung der Wegeführungen für Anwohner<br />

• Panoramaweg „Garbenheimer Feld“ / Brücken<br />

• Erkenntnistour „Optik und Natur“<br />

• Erkenntnisorte „Augenblicke“ und „Augenmerk“<br />

• Panoramaweg Simberg<br />

• Erkenntnistour „Geopunkt Simberg“<br />

• Panoramaweg „Römerforum“<br />

• Erkenntnisort „Römerforum“: das Römerforum selbst<br />

• Pflanzungen mit Bürgern und Firmen<br />

• Veranstaltung Halbmarathon im August<br />

• Vorträge und Veranstaltungen zum Thema Naturschutz, Landschaftsschutz<br />

• Konzerte im Park<br />

• Erste Umsetzungen im Projekt „Landart 100 Säulen“<br />

Nach diesen Kriterien empfehlen wir die Umsetzung folgender Projekte im Jahr 2012:<br />

• Panoramaweg „NSG Die <strong>Lahnau</strong>e“,<br />

• Beobachtungsstation „NSG Die <strong>Lahnau</strong>e“<br />

• Erkenntnistour „Via Aves“<br />

• Erkenntnistour „Liebigs Deich“<br />

• Erkenntnisort „NAWARO“<br />

• Verbindungsweg Gießen – Wetzlar<br />

• Weitere Pflanzungen mit Bürgern und Firmen<br />

• Veranstaltung „Johannisfeuer“ (= Hessentag Wetzlar)<br />

• Errichtung der Bootstouren von Wetzlar aus, Umsetzung zum Hessentag 2012<br />

• Weitere Umsetzung des Projektes „Landart 100 Säulen“<br />

Nach diesen Kriterien empfehlen wir die Umsetzung folgender Projekte im Jahr 2013:<br />

• Erkenntnistour „Mathematik und Alltag“, Lahnbrücke Gießen<br />

• Erkenntnistour „Röntgenweg“<br />

• Erkenntnisort „Conrad Röntgen“<br />

• Erkenntnistour „Via Romanus“<br />

• Erkenntnisort „Römerforum“: „Porta Germanica“<br />

• Umsetzung Einzelprojekt Sport- und Freizeitzentrum „<strong>Lahnpark</strong>-Seen“<br />

Empfehlungen zum<br />

weiteren Vorgehen<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

111


• Umsetzung Einzelprojekt Sport- und Freizeitzentrum „Naunheimer Bogen“<br />

• Weitere Umsetzung des Projektes „Landart 100 Säulen“<br />

Nach diesen Kriterien empfehlen wir die Umsetzung folgender Projekte im Jahr 2014:<br />

• Errichtung Informationszentrum <strong>Lahnpark</strong> Haus<br />

• Erkenntnisort „Sternschanze“: Bau während der Landesgartenschau Gießen<br />

unter Beteiligung<br />

• der Hessischen Gesellschaft für Militär- und Zivilgeschichte e.V. (Marsch von<br />

Heuchelheim nach Gießen).<br />

So wächst der Park jedes Jahr ein Stück weiter zusammen.<br />

Empfehlungen zum<br />

weiteren Vorgehen<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

112


17. Zusammenfassung<br />

Das „Integrierte <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong>“ ist somit ein umfangreiches, detailliertes<br />

und fundiertes Werk mit sehr konkreten Aussagen und Empfehlungen. Es lassen sich aus<br />

ihm auf verschiedenen Ebenen Planungsvorgaben und Konzeptionelle Hinweise ableiten<br />

und umsetzen.<br />

Nach einer ausführlichen Politischen Diskussion im Aufsichtsrat der <strong>Lahnpark</strong> GmbH<br />

und den politischen Gremien der beteiligten Kommunen sollte eine Fortschreibung der<br />

vorliegenden Konzeption erfolgen, um politische Entwicklungen und Entscheidungen<br />

mit zu Berücksichtigen.<br />

Der Planungsprozess im Bereich der <strong>Lahnau</strong>en hat nicht erst mit dem „Integrierten<br />

<strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong>“ begonnen und wird auch nicht mit diesem enden<br />

können. Wie bereits geschildert, halten wir eine abgestimmte, integrierte Planung für den<br />

einzig gangbaren Weg in einer dichtbesetzten und mit starken Nutzungsüberlagerungen<br />

versehenen Landschaft eine mehrheitsfähige und von vielen mitgetragene Lösung zu<br />

finden.<br />

Die vorliegende Arbeit fasst den aktuellen Kenntnistand aus Genese und Gegenwart<br />

zusammen und gibt einen Ausblick und eine Empfehlung für eine Zukunft in der<br />

Landschaft der <strong>Lahnau</strong>en zwischen, Wetzlar, <strong>Lahnau</strong>, Heuchelheim und Gießen.<br />

Zusammenfassung<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

113


18. Bildernachweis, Quellenangaben und<br />

Nennung verwendeter Grundlagen<br />

Die im Gesamtbericht „<strong>Integriertes</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong>“ und im<br />

Maßnahmenkatalog (Anlage 1 des Gesamtberichtes) verwendeten Bilder stammen zum<br />

größten Teil aus den Bildarchiven von „TERRA HASSIA“ von Terra Incognita e.V. und von<br />

Hanke. Kappes + Kollegen GmbH.<br />

Einige erläuternde Motive (google-Satellitenbilder, verschiedene Ansichten) wurden<br />

dem Internet entnommen (wikipedia commons); in den meisten Fällen sind die<br />

Verwendungsrechte geklärt, in einigen wenigen Fällen konnten die Urheber nicht oder<br />

noch nicht ermittelt werden.<br />

Eine über die 20 einzeln kopierten Exemplare hinausgehende Verwendung der<br />

eingefügten Bilder im Sinne einer Publikation oder für eine Einstellung ins Internet muss<br />

daher in einigen Einzelfällen noch geklärt werden. Daher können wir einer weitergehenden<br />

Publikation erst nach vollständiger Prüfung der noch offenen Fälle zustimmen.<br />

Wir bedanken uns beim Stadtarchiv Wetzlar für einige historische Aufnahmen in diesem<br />

Rahmen.<br />

Zur Verfügung stehende Grundlagen (Auszug):<br />

• LSG Auenverbund Lahn – Dill, VO 06.12.1996<br />

• GLB Ehemalige Bahntrasse von Heuchelheim, VO vom 07.09.2006<br />

• SG Kiessee am Oberwasen bei Naunheim, VO vom 19.09.1986, geändert<br />

20.07.1992<br />

• NSG Würzberg bei Garbenheim, VO vom 15.02.1984, geändert 20.07.1992<br />

• NSG Auloch von Dutenhofen und Sändchen von Atzbach, VO vom 10.12.1981<br />

• NSG <strong>Lahnau</strong>e zwischen Atzbach, Dutenhofen und Heuchelheim, VO vom<br />

21.03.1997<br />

• NSG Westspitze Dutenhofener See, VO vom 19.09.1980, geändert<br />

23.03.1993<br />

• VSG 5417-401 <strong>Lahnau</strong>e zwischen Atzbach und Gießen<br />

• FFH- Gebiet 5417-301 <strong>Lahnau</strong>e zwischen Atzbach und Gießen<br />

• Planungen Stadt Wetzlar<br />

• Generalverkehrsplan der Stadt Wetzlar – Radwegenetz, 11.01.2008<br />

• Radwander Lahn Süd, TOuR-GmbH, 31.03.2009<br />

• Topographische Freizeitkarte Gleiberger Land 1:25000, März 2009<br />

• Lahnwanderweg – Südschleife, Lahntal Tourismus Verband e.V.<br />

• Wasserwandern auf der Lahn, Lahntal Tourismus Verband e.V.,Mai 2008<br />

• Flyer „Radwandern im Lahntal Lahntal“ Tourismus Verband e. V.<br />

• Flyer „Wasserwandern auf der Lahn“ Lahntal Tourismus Verband e. V.<br />

• Flyer „Wandern im Lahntal“ Lahntal Tourismus Verband e. V.<br />

• Karte „Radwegenetz“ Stadt Wetzlar<br />

• „Naherholungsplan“ Stadtplanungsamt Gießen<br />

• „Naherholungs- und Freizeitkonzept für die Stadt Gießen“ Stadtplanungsamt<br />

Gießen<br />

• Flächennutzungsplan Gießen - Stadtplanungsamt Gießen<br />

• Flächennutzungsplan Heuchelheim<br />

• Flächennutzungsplan Gemeinde <strong>Lahnau</strong><br />

Bildernachweis<br />

Quellenangaben<br />

Grundlagen<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

114


• Flächennutzungsplan Wetzlar - Planungs- und Hochbauamt der Stadt Wetzlar<br />

• Gastgeberverzeichnis GießenerLand - Landkreis Gießen – Der Kreisausschuss<br />

• Unterkunftsverzeichnis von Wetzlar<br />

• Ferienwohnungen in Wetzlar<br />

• „Informationen und Gastgeber“ Stadt Wetzlar<br />

• „Einige Restaurants in Gießen und Umgebung“<br />

• Landschaftsplan der Gemeinde Heuchelheim, Karte 3: Fachplanungen und<br />

Nutzungskonflikte<br />

• Landschaftsplan der Gemeinde Heuchelheim, Karte 2.5.1: Vegetation und<br />

Nutzung<br />

• Landschaftsplan der Gemeinde Heuchelheim, Karte 5.2: Schutz und<br />

<strong>Entwicklungskonzept</strong>ion<br />

• Karte: Abgrenzungsbereich <strong>Lahnpark</strong><br />

• Karte: <strong>Lahnpark</strong> Schutzgebiete<br />

• Luftbild: Kern und Randbereich<br />

• Karte: <strong>Lahnpark</strong> Infrastruktur<br />

• Historische Karte Gießen 1850<br />

• „Geometrischer Plan der Provinzial Hauptstadt Giessen“ 1850 – 1895 - Verlag<br />

von Emil Roth in Gießen<br />

• „Geometrischer Plan der Provinzial Hauptstadt Giessen“ 1882- Verlag von Emil<br />

Roth in Gießen<br />

• Stadtplan Gießen 1926<br />

• „Gießen a. d. Lahn Hauptstadt der Provinz Oberhessen, Universitäts- und<br />

Garnisonstadt. Flughafen“ – 1930 – Verkehrsverein Gießen e. V.<br />

• Stadtplan Gießen 1935<br />

• „Plan über den Stadtkreis Giessen und Umgebung“ 1941<br />

• Stadtplan „Giessen“ – 1948 – Grothus Stadtplan<br />

• Stadtplan „Universitätsstadt Giessen“ – 1965<br />

• „Plan zur Denkmaltopographie – Übersichtsplan des Stadtgebietes“ Stadt Giessen<br />

• Flyer „Stadtführungen – Wetzlar individuell erleben“ Stadt Wetzlar<br />

• Flyer „Veranstaltungstipps 2009 (2. Halbjahr)“ Stadt Wetzlar<br />

• „Immerwaslos“ GießenerLand<br />

• „Regional bedeutende und touristisch relevante Veranstaltungen, die<br />

regelmäßig stattfinden (Gießen)“ www.giessen-tourismus.de<br />

• „Regional bedeutende und touristisch relevante Veranstaltungen, die<br />

regelmäßig stattfinden (Wetzlar)“ Touristinformation Wetzlar<br />

• „Bodenerlebnispfad – Tatort Boden“ Wetzlar<br />

• <strong>Entwicklungskonzept</strong> GeoPark Westerwald - Lahn – Taunus<br />

• Flyer „Burgen und Schlösser im Lahntal“ Lahntal Tourismus Verband e. V.<br />

• Flyer „Willkommen im romantischen Lahntal“ Lahntal Tourismus Verband e. V.<br />

• „Kulturlandschaftspark Lahn-Dill“ – Burkhard Clever<br />

• „Liste der Sehenswürdigkeiten“ Auskunft der jeweiligen Ansprechpartner der<br />

Kommunen sowie Kulturlandschaftsführer Lahn-Dill-Kreis<br />

• Flyer „Wetzlar – Goethe- und Optik- Stadt“ Stadt Wetzlar<br />

• Flyer „Sehenswertes Wetzlar“ Stadt Wetzlar<br />

• Karte „GiessenerLand“ Landkreis Gießen/Schätzlein – ultraVIOLETT 2002<br />

• „Lokale Agenda 21 - Leitbilder und Leitziele“ Gemeinde <strong>Lahnau</strong> Atzbach –<br />

Dorlar – Waldgirmes<br />

• „Lokale Agenda 21 Gießen – Leitbild für eine nachhaltige Stadtentwicklung“<br />

Giessener Agenda-Gruppen<br />

• „Leitbilder Stadtentwicklung Wetzlar“ Beschluss der<br />

Stadtverordnetensammlung im April 2002<br />

• Karte „Altablagerungen und Konversionsflächen“ Magistrat der<br />

Universitätsstadt Gießen, Amt für Umwelt und Natur<br />

• Landschaftsplan der Universitätsstadt Gießen, Karte 2.5.3: Biotopbewertung<br />

Bildernachweis<br />

Quellenangaben<br />

Grundlagen<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

115


• Landschaftsplan der Universitätsstadt Gießen, Karte 2.52: Biotoptypen und<br />

Nutzungsstruktur<br />

• Landschaftsplan der Universitätsstadt Gießen, Karte 2.2.2: Bodeneigenschaften<br />

• Landschaftsplan der Universitätsstadt Gießen, Karte 2.6.3.2:<br />

Landschaftsbewertung<br />

• Landschaftsplan der Universitätsstadt Gießen, Karte 2.6.3.1: Landschaftstypen<br />

• Landschaftsplan der Universitätsstadt Gießen, Karte 2.1: Naturräumliche<br />

Gliederung<br />

• Landschaftsplan der Universitätsstadt Gießen, Karte 3: Fachplanungen und<br />

Nutzungskonflikte<br />

• Landschaftsplan der Universitätsstadt Gießen, Karte 2.3.2: Oberflächengewässer<br />

• Landschaftsplan der Universitätsstadt Gießen, Karte 5.1: Kategorien des<br />

Flächen und Objektschutzes<br />

• Landschaftsplan der Universitätsstadt Gießen, Karte 5.2: Flächen für<br />

Maßnahmen zum Schutz, zur Entwicklung und zur Regeneration von Natur<br />

und Landschaft<br />

• Landschaftsplan der Universitätsstadt Gießen, Text<br />

• Landschaftsplan der Gemeinde <strong>Lahnau</strong>, Bestandskarte<br />

• Landschaftsplan der Gemeinde <strong>Lahnau</strong>, Entwicklungskarte<br />

• Landschaftsplan der Gemeinde <strong>Lahnau</strong>, Themenkarte 1<br />

• Landschaftsplan der Gemeinde <strong>Lahnau</strong>, Themenkarte 2, Geländeklima –<br />

Landschaftsbild – Konflikte<br />

• Landschaftsplan der Gemeinde <strong>Lahnau</strong>, Maßnahmenkarte<br />

• Landschaftsplan der Gemeinde <strong>Lahnau</strong>, Naturschutzkarte<br />

• Landschaftsplan der Gemeinde <strong>Lahnau</strong>, Wasserrechtskarte<br />

• Auszug aus dem Landschaftsplan Wetzlar<br />

• Artenliste Vegetation <strong>Lahnau</strong>e,<br />

• „Landschaftsräume der Planungsregion Mittelhessen“ Ges. für ökol.<br />

Landschaftsplanung und Forschung GbR<br />

• Bundesanstalt für Gewässerkunde Koblenz, Übersicht 1: Lageplan<br />

• Bundesanstalt für Gewässerkunde Koblenz, Übersicht 2: Schutzgebiete<br />

• Bundesanstalt für Gewässerkunde Koblenz, Übersicht 3: WSV Baulichkeiten / -<br />

Betrieb<br />

• Bundesanstalt für Gewässerkunde Koblenz, Übersicht 4: Nassbaggerarbeiten<br />

• Bundesanstalt für Gewässerkunde Koblenz, Übersicht 5: Einschätzung der<br />

Lebensräume / Beschaffenheit des Naturhaushalts<br />

• Bundesanstalt für Gewässerkunde Koblenz, Übersicht 6: Ziele zur<br />

Berücksichtigung der Belange des Naturhaushalts und des Landschaftsbilds<br />

• Bundesanstalt für Gewässerkunde Koblenz, Übersicht 7: Erwerb von Uferstreifen<br />

• Bundesanstalt für Gewässerkunde Koblenz, Übersicht 8:<br />

Kompensationsmaßnahmen / Maßnahmen Dritter<br />

• Bestandspläne Biotoptypen, WSA Koblenz<br />

• Gefährdete / geschützte Arten, Biotope und FFH-Lebensräume, WSA Koblenz<br />

• Einschätzung der Biotoptypen, WSA Koblenz<br />

• Fauna, WSA Koblenz<br />

• Zielkonzeption, WSA Koblenz<br />

• Spezielle Unterhaltungsanweisungen, WSA Koblenz<br />

• WRRL in Hessen Mittelrhein, Teil Hessen, Prüfung der Auswirkungen<br />

menschlichen Tätigkeit auf das Grundwasser, Hessisches Landesamt<br />

für Umwelt und Geologie<br />

• WRRL in Hessen, Einschätzung Gesamtzustand Oberflächengewässer, HLUG<br />

• Bewertungsstatistik Gewässerstrukturgüte Lahn, GESIS<br />

• Karte Überschwemmungsgebiet der Lahn von der Kreisgrenze Landkreis<br />

Marburg-Biedenkopf/Landkreis Gießen bis zur Kreisgrenze Landkreis Gießen/<br />

Lahn-Dill-Kreis<br />

Bildernachweis<br />

Quellenangaben<br />

Grundlagen<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

116


• Übersichtskarte zur Überschwemmungsgebietsverordnung des<br />

Regierungspräsidiums Gießen<br />

• WRRL in Hessen Mittelrhein, Teil Hessen, Wasserschutzgebiete<br />

• REFINA Stadtregion Giessen-Wetzlar – Nachhaltiges<br />

Siedlungsflächenmanagement – Endbericht<br />

• REFINA Karte und Text: Siedlungsflächenkonzeption<br />

• Umweltbericht zum Regionalplan Mittelhessen<br />

• Bericht zur FFH-Vorprüfung<br />

• Karte und Text: Regionalplan Mittelhessen 2009, Entwurf zur zweiten Anhörung<br />

und Offenlegung<br />

• Karte: Regional bedeutsame Bodendenkmale und archäologisch relevante<br />

Gebiete – Landesamt für Denkmalpflege Hessen<br />

• Karte: Vorbehaltsgebiete für besondere Landschaftsbildfunktionen,<br />

Gesellschaft für ökologische Landschaftsplanung und Forschung<br />

• Karte: Lahnwanderweg Südschleife und Verbindg. Bhf Gl – Gleibg.<br />

• Karte: Lahnwanderweg Nordschleife<br />

• LAWA Kostenkalkulation, Landkreis Gießen Wirtschaftsförderung und Tourismus<br />

• Ergebnisprotokoll der Sitzung der Arbeitsgruppe „Lahnwanderweg“<br />

• Lahnwanderweg – Konzept zum Wegemanagement, Landkreis Gießen<br />

Wirtschaftsförderung und Tourismus<br />

• Fortschreibung des Nahverkehrsplans für die Universitätsstadt Gießen 2005.<br />

Stadtplanungsamt Gießen<br />

• Verkehrsentwicklungsplan für die Universitätsstadt Gießen Band 2 –Konzeption,<br />

Stadtplanungsamt Gießen<br />

• Gießen-Wetzlar 2030, Projektgruppe Stadt-Entwicklung<br />

• Projekt: Lahnschlinge bei Dutenhofen, Stadt Wetzlar – Amt für Umwelt und<br />

Naturschutz<br />

• Region GiessenerLand: <strong>Integriertes</strong> regionales <strong>Entwicklungskonzept</strong> (IREK)<br />

• <strong>Entwicklungskonzept</strong> GeoPark Westerwald-Lahn-Taunus<br />

• <strong>Entwicklungskonzept</strong> für die <strong>Lahnau</strong>e bei Garbenheim mit vertiefender<br />

Darstellung ausgewählter Biotopentwicklungsflächen, Stadt Wetzlar – Amt für<br />

Umwelt und Naturschutz<br />

• Konzeption der Landesgartenschau 2014 in Gießen<br />

• Gießen 2020 – Strategisches und räumliches <strong>Entwicklungskonzept</strong> – Masterplan<br />

• Naturschutzmaßnahmen in Wetzlar – Dokumentation , Amt für Umwelt<br />

undNaturschutz<br />

• Potentielle Maßnahmen im Rahmen der Erstellung eines Konzeptes für einen<br />

ökologisch nachhaltigen Kanutourismus auf der Lahn, Regierungspräsidium<br />

Gießen, Abt. Umwelt<br />

• Fortschreibung Regionales <strong>Entwicklungskonzept</strong> Lahn-Dill-Bergland<br />

• Regionales <strong>Entwicklungskonzept</strong> Lahn-Dill-Wetzlar Land der Kult(o)uren<br />

• Bebauungspläne <strong>Lahnau</strong><br />

• Bebauungspläne Wetzlar<br />

• Bebauungsplan „Schlachthofstraße“ Giessen<br />

• Bebauungsplan „Südlich der Lahn“ Gemeinde Heuchelheim<br />

• Flächennutzungsplan der Gemeinde <strong>Lahnau</strong><br />

• Flächennutzungsplan Heuchelheim<br />

• Flächennutzungsplan Stadt Wetzlar<br />

• Karte: Bad Kissingen Saaleschiffchen. pdf<br />

• Schrägaufnahmen des Planungsgebietes, Luftbilder<br />

• Klassifiziertes Straßennetz, Stadt Wetzlar<br />

• Karte: Differenzbelastungen gegenüber Prognose – Nullfall, Wetzlar<br />

• Karte: Prognose 2020 Querschnittbelastungsplan, Prognosefall 6, Wetzlar<br />

• Karten, Texte Lärmkartierung Hessen 2007, TK-Blatt 5417 – Wetzlar<br />

• Luftreinhalteplan für das Gebiet Lahn-Dill, Hessisches Ministerium für Umwelt,<br />

Bildernachweis<br />

Quellenangaben<br />

Grundlagen<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

117


ländlichen Raum und Verbraucherschutz<br />

• Windrosen Strahlungswetter<br />

• Machbarkeitsstudie <strong>Lahnpark</strong> – Projektgruppe Stadt + Entwicklung<br />

Anlage 1:<br />

Maßnahmenkatalog<br />

1. Projekte im Bereich der Landschaftsgestaltung und Infrastruktur<br />

• Brücken<br />

• Sport- und Freizeitangebote<br />

• Wegeverbindungen<br />

• Weitere Projekte<br />

2. Projekte im Bereich Touristik (Themen Geschichte, Wissenschaft und Technik, Sport-<br />

und Freizeit)<br />

• Panoramawege<br />

• Panoramapunkte<br />

• Spazierwege<br />

• Erkenntnistouren<br />

• Erkenntnisorte<br />

• Bootstourismus<br />

• Gastronomie<br />

• Projekte aus dem Bereich Natur, Naturschutz und Landschaftspflege<br />

• Veranstaltungsvorschläge<br />

• Marketing<br />

• Weitere Projekte<br />

Insgesamt werden 32 Maßnahmen zur Umsetzung aus den verschiedenen<br />

Themenbereichen der Konzeption detailliert vorgestellt und Erläutert . Durch die Angabe<br />

der genauen Positionierung im Parkgelände ist eine Ablesbarkeit der Zuständigkeit in<br />

der Umsetzung und die damit verbundenen Chancen für die Einzelkommune ersichtlich.<br />

Anlage 2:<br />

Karten und Pläne<br />

• Bestandsplan <strong>Lahnpark</strong> Infrastruktur<br />

• Bestandsplan <strong>Lahnpark</strong> Schutzgüter<br />

• Konzeption <strong>Integriertes</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong><br />

• Themenkarten <strong>Integriertes</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong><br />

Alle Pläne Format DIN A0 bunt, Maßstab 1:10.000, Stand Oktober 2010. Im weiteren<br />

sind vier Pläne mit Darstellung der Inhalte jeweils auf die Liegenschaften der Kommunen<br />

bezogen als .pdf-Dateien vorhanden. Sie wurden digital übergeben und haben ebenfalls<br />

das Format DIN A0 bunt, Maßstab 1:10.000 und einen Stand Oktober 2010.<br />

Bildernachweis<br />

Quellenangaben<br />

Grundlagen<br />

<strong>Integriertes</strong><br />

Enwicklungskonzept<br />

<strong>Lahnpark</strong><br />

Region Mittelhessen<br />

118

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!