Integriertes Entwicklungskonzept Lahnpark - ASV-Lahnau
Integriertes Entwicklungskonzept Lahnpark - ASV-Lahnau
Integriertes Entwicklungskonzept Lahnpark - ASV-Lahnau
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<strong>Integriertes</strong><br />
<strong>Entwicklungskonzept</strong><br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Textteil<br />
Erleben Lernen Verstehen
Inhaltsverzeichnis<br />
Impressum<br />
1. Einleitung 1<br />
2. Auftragsbeschreibung 2<br />
3. Ausgangslage 3<br />
4. Zielsetzung 4<br />
5. Grundlagen und Herangehensweise 6<br />
6. Beteiligungsprozess 8<br />
7. Situationsanalyse 9<br />
7.1 Definition des Lahntales 9<br />
7.2 Genese des Lahntales 13<br />
7.3 Zielgruppenanalyse 22<br />
7.3.1 Benennung der Zielgruppen 22<br />
7.3.2 Zielgruppe Anwohner 23<br />
7.3.3 Besucher aus der direkten Umgebung („Naherholung“) 23<br />
7.3.4. Regionalpublikum, Tagespublikum 23<br />
7.3.5 Touristen 24<br />
7.3.6 Thematische Zielgruppen 24<br />
7.3.7 Konsequenzen 24<br />
7.4 Vorhandene Stärken – vorhandene Schwächen 25<br />
7.5 Konsequenzen der Situationsanalyse 25<br />
8. Benennung bestehender und neuer Potentiale 29<br />
8.1 Das Lahntal 29<br />
8.1.1 Bestehende Potentiale 29<br />
8.1.2 Verlorene Potentiale 29<br />
8.1.3 Neue Potentiale 30<br />
8.2 Die einzelnen Kommunen 31<br />
8.2.1 Wetzlar 31<br />
8.2.2 <strong>Lahnau</strong> 32<br />
8.2.3 Heuchelheim 33<br />
8.2.4 Gießen 33<br />
8.3 Zusammenfassung 34<br />
9. Alleinstellungsmerkmale 35<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen
10. Leitbild 37<br />
10.1 Bisheriges Leitbild 37<br />
10.2 Erweitertes Leitbild 37<br />
10.2.1 Erweitertes Leitbild: Themenbereich Natur 39<br />
10.2.2 Erweitertes Leitbild: Themenbereich Edutainment 39<br />
10.2.3 Erweitertes Leitbild: Themenbereich Kulturgeschichte 40<br />
10.2.4 Erweitertes Leitbild: Themenbereiche Sport, Naherholung 41<br />
10.3 Slogan 42<br />
10.3.1 Einzelslogan für <strong>Lahnau</strong> 45<br />
10.3.2 Einzelslogan für Heuchelheim 45<br />
10.3.3 Einzelslogan für Wettenberg 45<br />
10.3.4 Einzelslogan für Biebertal 45<br />
10.3.5 Die touristische Einheit des Gleiberger Landes 46<br />
11. Erläuterung der Planungskonzeption 47<br />
11.1 Planungsrechtliche Einordnung 48<br />
12. Maßnahmenplanung und Definition der Projekte 49<br />
12.1 Panoramawege 54<br />
12.1.1 Panoramaweg Garbenheimer Feld 54<br />
12.1.2 Panoramaweg Simberg 54<br />
12.1.3 Rundweg Naunheimer Mühle 54<br />
12.1.4 Panoramaweg Römerforum 55<br />
12.1.5 Panoramaweg Schleuse Dorlar 55<br />
12.1.6 Panoramaweg Königstuhl 55<br />
12.1.7 Panoramaweg „Die Kahn“ 56<br />
12.2 Erkenntnistouren / Erkenntnisorte 56<br />
12.3 Wetzlar 57<br />
12.3.1 Wetzlar – Erkenntnisort „Augenblicke“ 57<br />
12.3.2 Wetzlar – Erkenntnisort „Augenmerk“ 57<br />
12.3.3 Wetzlar – Erkenntnistour „Optik und Natur“ 58<br />
12.3.4 Wetzlar – Erkenntnistour „Geopunkt Simberg“ 58<br />
12.3.5 Wetzlar – Erkenntnisort „Geopunkt Garbenheimer Warte“ 58<br />
12.3.6 Wetzlar – Erkenntnistour „Lahntal“ 58<br />
12.3.7 Wetzlar – Erkenntnisort „Via Aura“ 59<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen
12.3.8 Wetzlar – „Sport- und Freizeitzentrum Naunheimer Bogen“ 59<br />
12.4 <strong>Lahnau</strong> 61<br />
12.4.1 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnistour „Via Romanus“ 61<br />
12.4.2 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnisort „Römerforum“ 61<br />
12.4.3 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnisort „Porta Germanica“ 61<br />
12.4.4 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnisort „Römisches Marschlager“ 62<br />
12.4.5 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnistour „Via Germanus“ 62<br />
12.4.6 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnistour „Landwirtschaft im Wandel der Zeit“ 62<br />
12.4.7 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnistour „Via Aqua“ 63<br />
12.4.8 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnisort „Hessenpfeiler“ 63<br />
12.5 Heuchelheim 65<br />
12.5.1 <strong>Lahnau</strong>/Heuchelheim – Erkenntnistour „Via Silva“ 65<br />
12.5.2 Heuchelheim – Erkenntnistour „Via Aves“ 65<br />
12.5.3 Heuchelheim – Beobachtungspunkt „NSG <strong>Lahnau</strong>e“ 65<br />
12.5.4 Heuchelheim – Erkenntnisort „Nachwachsende Rohstoffe“ 65<br />
12.5.5 Heuchelheim – Erkenntnistour „Liebigs Deich“ 66<br />
12.5.6 Heuchelheim – Erkenntnistour „Natur und Zahl“ 66<br />
12.5.7 Heuchelheim – Informationszentrum „<strong>Lahnpark</strong> Haus“ 66<br />
12.5.8 Heuchelheim – Erkenntnisort/Veranstaltungsort<br />
„Sternschanze“ 66<br />
12.5.9 Heuchelheim – Landschaftspflege durch Heckrindbeweidung<br />
im Bereich ´Die Kahn´- Ansiedlungen von Fauna 67<br />
12.6 Gießen 70<br />
12.6.1 Gießen – Erkenntnistour „Mathematik und Alltag“ 70<br />
12.6.2 Gießen – Erkenntnistour „Röntgenweg“ 70<br />
12.6.3 Gießen – Erkenntnisort „Conrad Röntgen“ 70<br />
12.7 Sport- und Freizeitzentrum <strong>Lahnpark</strong>-Seen 72<br />
12.8 Sport- und Freizeitzentrum Naunheimer Bogen 72<br />
12.9 Weg ins Garbenheimer Feld 73<br />
12.10 Brücke Wieseckmündung 73<br />
12.11 Bootstourismus auf der Lahn und Erläuterung Einzelprojekt<br />
“Bootsfahrt Wetzlar - Dorlar” 74<br />
12.12 Umverlegung und Erweiterung Anlegestelle Dorlar 75<br />
12.13 Weitere Maßnahmen 76<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen
12.13.1 Brücken über die Lahn 76<br />
12.13.2 Aufwertung bestehender Parkplätze 78<br />
12.13.3 Übergänge über die Landesstraße 79<br />
12.13.4 Lärmschutzmaßnahmen im Lahntal 81<br />
12.13.5 Freistellung der Uferbereiche an bestehenden Wegen 82<br />
12.13.6 Potentielle Flächen für Renaturierungen und<br />
edukativen Natur- und Landschaftsschutz 83<br />
12.13.7 Anlegestellen 84<br />
12.13.8 Städtebauliche Maßnahmen 84<br />
12.13.9 Südwestliche Anbindung des <strong>Lahnpark</strong>s<br />
mit der Stadt Gießen 85<br />
12.13.10 Neue Medien, Infospots - Geocaching und GPS 87<br />
12.14 Veranstaltungsvorschläge 87<br />
13. Gezielte Vernetzungen in die Region 91<br />
13.1 Vernetzung zu den teilnehmenden Kommunen 91<br />
13.1.1 Heuchelheim 91<br />
13.1.2 Gießen 91<br />
13.1.3 Gießener Land 92<br />
13.1.4 <strong>Lahnau</strong> 92<br />
13.1.5 Wetzlar 92<br />
13.1.6 Gleiberger Land 93<br />
13.2. Vernetzungen in die Regionen 93<br />
13.2.1 Lahntal-Tourismus 93<br />
13.2.2 Mittelhessen 93<br />
13.2.3 Geopark Westerwald-Lahn-Taunus 94<br />
14. Chancen und Risiken des Konzeptes 95<br />
14.1 Verhaltensprognosen nach Zielgruppen 95<br />
14.2 Touristischer Wert 96<br />
14.3 Naherholungswert 97<br />
14.4 Kommunikativer Wert 97<br />
14.5 Elemente der Wirtschaftsförderung 98<br />
14.6 Imagewert 98<br />
14.7 Naturschutz, Landschaftsschutz 98<br />
14.8 Politische Einordnung 99<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen
15. Handlungsempfehlungen und strategische Initiativen -<br />
Marketing für den <strong>Lahnpark</strong> 101<br />
15.1 Aktueller Stand 101<br />
15.1.1 Namen 101<br />
15.1.2 Signet 102<br />
15.1.3 Slogan 102<br />
15.1.4 Auftritt der <strong>Lahnpark</strong> GmbH 102<br />
15.1.5 Auftritt des <strong>Lahnpark</strong>s 103<br />
15.1.5.1 Gründung des <strong>Lahnpark</strong>s 103<br />
15.1.5.2 Internet-Auftritt des <strong>Lahnpark</strong>s 104<br />
15.1.5.3 Printmedien des <strong>Lahnpark</strong>s 104<br />
15.1.5.4 Gütezeichen <strong>Lahnpark</strong> 105<br />
15.1.5.5 Zielgruppe Anwohner 106<br />
15.1.5.6 Zielgruppe Regionalpublikum, Touristen 106<br />
15.1.5.7 Sympathieträger für den <strong>Lahnpark</strong> 106<br />
15.1.5.8 Weitergehende Maßnahmen 107<br />
15.2 Gemeinsame Ausschilderungen, Wegezeichnungen,<br />
gemeinsame Bauschilder 107<br />
15.2.1 Ausschilderungen 107<br />
15.2.2 Beschilderungen entlang der Lahn 108<br />
16. Empfehlungen zum weiteren Vorgehen 109<br />
16.1 Empfehlungen organisatorischer Art 109<br />
16.2 Empfehlungen zur konkreten Umsetzung der geplanten Maßnahmen 110<br />
17. Zusammenfassung 113<br />
18. Bildernachweis, Quellenangaben und Nennung verwendeter Grundlagen 114<br />
Anlage 1:<br />
Maßnahmenkatalog<br />
Anlage 2:<br />
Karten und Pläne<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen
Impressum<br />
Auftraggeber:<br />
<strong>Lahnpark</strong> GmbH<br />
Ernst-Leitz-Str. 30<br />
35578 Wetzlar<br />
Ersteller:<br />
Die Aufgabe eines <strong>Entwicklungskonzept</strong>es erfordert, um erfolgreich zu sein und von der<br />
Bevölkerung in der Umsetzung angenommen zu werden, eine breite Basis. Um diese Basis<br />
mit Fachwissen und einer Vielzahl an kreativen Ideen erarbeiten zu können haben wir ein Team<br />
von Fachleuten um unser Büro für Garten- und Landschaftsarchitektur gebildet.<br />
Die Partner im Team sind im einzelnen:<br />
... für die klassischen Themen der Objektplanung in der Garten- und Landschaftsarchitektur:<br />
Hanke.Kappes+Kollegen GmbH<br />
Eschborner Str. 30<br />
65843 Sulzbach (Ts.)<br />
www.hankekappesundkollegen.de<br />
Das Büro Hanke.Kappes + Kollegen GmbH übernahm die Projektfederführung und zeichnete<br />
sich als Ansprechpartner für den Auftraggeber verantwortlich. In den jeweiligen thematischen<br />
Schwerpunkten übernahmen die jeweiligen Partner die Konzeptverantwortung.<br />
...für touristische Aspekte, kulturgeschichtliche Entwicklung und Ausstellungsmanagement:<br />
Terra Incognita e.V.<br />
Am Bergschlag 7<br />
61462 Königstein im Taunus<br />
www.terra-incognita-institut.de<br />
...für Stadtplanung und Architektur:<br />
dreysse•architekten<br />
Bürogemeinschaft ABS<br />
Martin-May-Straße 7<br />
60594 Frankfurt am Main<br />
www.dreysse-architekten.de<br />
...für das weite Feld der Landschaftsplanung und Ökologie sowie Bestandserfassung:<br />
Förderung:<br />
und<br />
Planungsbüro Landschaft - Stadt - Ökologie Dr.<br />
Fritz & Partner<br />
Arndtstraße 36<br />
64297 Darmstadt-Eberstadt<br />
www.oekoplanwelt.de<br />
ecoplan-Team<br />
Günter Gillen<br />
Breubergstraße 11<br />
64823 Groß-Umstadt<br />
www.ecoplan-team.de<br />
Der Bearbeitungszeitraum: Januar bis Oktober 2010.<br />
Impressum<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen
1. Einleitung<br />
Das vorliegende Dokument fasst die Arbeit am „Integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />
<strong>Lahnpark</strong>“ zusammen. Es beschreibt die Vorgehensweise, die Zielsetzungen und<br />
Leitbilder, die Beteiligungsprozesse und die erarbeiteten Inhalte.<br />
Die textlichen Erläuterungen werden veranschaulicht durch Karten sowie Bestands- und<br />
Beispielbilder.<br />
Als erste Anlage finden sich 32 Maßnahmen zur Umsetzung als detaillierte<br />
Erläuterungsberichte. Auch diese Berichte sind durch Karten, Bestandsfotos und<br />
Beispielbilder erläutert.<br />
Einen zweiten Teil stellt der Planteil dar. Hier finden sich folgende Pläne im Maßstab<br />
1:10.000 mit erläuternden Logos und Legende:<br />
• Bestandsplan <strong>Lahnpark</strong> Infrastruktur<br />
• Bestandsplan <strong>Lahnpark</strong> Schutzgüter<br />
• Plan Konzeption „<strong>Integriertes</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong>“<br />
• Plan Themenkarten „<strong>Integriertes</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong>“<br />
Über den Zeitraum von Januar bis Oktober 2010 ist somit ein umfangreiches, detailliertes<br />
und fundiertes Werk mit sehr konkreten Aussagen und Empfehlungen entstanden.<br />
Während des Arbeitsprozesses hat sich über die Zeit eine Schwerpunktverlagerung<br />
bei der Herausarbeitung der Themenschwerpunkte gegenüber dem Wissens- und<br />
Kenntnisstand zu Beginn der Erarbeitung ergeben. Die Themen Landschaft und<br />
Tourismus (mit verwandten Nebenthemen) stellten sich als vordringlich heraus. Das<br />
Thema Naturschutz ist weitgehend im Planungsgebiet besetzt, zahlreiche abgestimmte<br />
Planungen liegen vor. Deshalb konnte in unseren Reihen die fachliche Betreuung und<br />
Ergänzung etwas kompakter ausfallen. Wir sehen jedoch im weiteren Verlauf für jede<br />
einzelne Maßnahme einen sehr hohen fachlichen Bedarf an Leistungen aus dem Gebiet<br />
der Landschaftsplanung und Ökologie. Hierzu wird die fachliche Einschätzung von den in<br />
die Planung eingebundenen Büros „Planungsbüro Landschaft - Stadt - Ökologie Dr. Fritz<br />
& Partner“ und „ecoplan-Team“ wichtig. Ähnlich verhält es sich mit der städtebaulicharchitektonischen<br />
Betrachtung. Die Kanten des <strong>Lahnpark</strong>s, die Übergänge von Landschaft<br />
zu bebauten Flächen aber auch die Ausgestaltung von Bauwerken wird in der weiteren<br />
Umsetzungsphase des Gesamtprojektes eine hohe Bedeutung erfahren. Hier wird das<br />
Team vom Planungsbüro „dreysse•architekten“ in die Vertiefung mit einsteigen.<br />
Einleitung<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
1
2. Auftragsbeschreibung<br />
Die Auftragsbeschreibung zum „Integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong>“ war sehr<br />
umfänglich und detailliert ausgearbeitet. Sie umfasste jedoch im wesentlichen die<br />
folgenden Punkte:<br />
• Zusammenstellen und Auswerten der Planungsgrundlagen<br />
• Erstellen einer Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken-Analyse für den<br />
Untersuchungsraum<br />
• Leitbilderarbeitung<br />
• Erarbeiten von Rahmen- und Handlungskonzepte<br />
• Erarbeiten eines integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong>s mit Darstellung von Handlungs-<br />
und Maßnahmenschwerpunkten<br />
• Ausarbeitung konkreter Maßnahmen (baulich-gestalterische Maßnahmen und<br />
Landschaftsinszenierungsmaßnahmen)<br />
Als Weiterführung der Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2007 sollte mit der Konzeption ein<br />
Leitbild für den Landschaftsraum <strong>Lahnau</strong>e zur Ableitung von Zielen und Maßnahme sowie<br />
aus Identifikations- und Marketinggründen entwickelt werden. Aufeinander abgestimmte<br />
Entwicklungsziele und ein Handlungskonzept für die drei in der Machbarkeitsstudie<br />
identifizierten Handlungsfelder „Naturschutz und Landwirtschaft“, „Erholung und Freizeit,<br />
Tourismus“ sowie „Siedlungsentwicklung, Infrastrukturmaßnahmen“ sollten erarbeitet<br />
werden. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Identifizierung konkreter Maßnahmen und<br />
Projekte. Diese sollten hinsichtlich einer Umsetzung beschrieben werden.<br />
Das Planungsgebiet hat eine Gebietsgröße von ca. 12,9 km² (Kerngebiet). In der<br />
Ausschreibung wurde der integrative Ansatz stark berücksichtigt. So waren zahlreiche<br />
Gespräche (Interviews) mit lokalen Akteuren, Verbänden und Institutionen zu führen.<br />
Auf zwei Workshops wurde der jeweilige Planungsstand präsentiert, Themen bearbeitet<br />
und diskutiert. Der intensive fachliche Austausch mit der Auftraggeberschaft erfolgte<br />
über den „Arbeitskreis <strong>Lahnpark</strong>“ in regelmäßigen Arbeits- und Abstimmungssitzungen<br />
sowie durch zwei Aufsichtsratsitzungen mit der <strong>Lahnpark</strong> GmbH.<br />
Auftragsbeschreibung<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
2
3. Ausgangslage<br />
<strong>Lahnpark</strong> – ein Park an der Lahn. So fingen wir an.<br />
Beispiele für neue Parklandschaften mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten<br />
gibt es in Deutschland und Europa viele. Nach der Wiedervereinigung und den Umbrüchen<br />
in der Schwerindustrie, dem Rückbau von innerstädtischen Industrieanlagen und dem<br />
Rückbau von Tagebauflächen entstanden viele neue Grünflächen und Parkräume in den<br />
letzten Jahren.<br />
Die <strong>Lahnau</strong>e bietet jedoch eine ganz andere Ausgangslage für eine Planung. Hier<br />
wurde über Generationen eine Landschaft durch den Menschen geprägt, nach seinen<br />
Vorstellungen gebaut und umgebaut, ergänzt, begradigt und gestaltet.<br />
Viele Nutzungen entstanden, liegen neben- oder übereinander, beeinflussen oder<br />
stören sich, ergänzen und multiplizieren sich – schlicht: ein dicht besetztes Mosaik aus<br />
menschlichen Nutzungen ist vorzufinden. In einem gesellschaftlichen und politischen<br />
Prozess hat man sich verständigt, Kompromisse gefunden oder duldet sich schlicht.<br />
Alles ist aufgeteilt, jede Fläche hat eine genaue Verwendung und Funktion sowie<br />
selbstverständlich einen Verantwortlichen.<br />
Plant man auf einer Brachfläche einen Parkraum, so ist allen Beteiligten die Zustimmung<br />
schnell sicher. Es ist gegenüber dem sichtbaren Bestand fasst alles eine erlebbare<br />
Verbesserung. In der <strong>Lahnau</strong>e ist dies alles nicht so. Hier findet sich somit bereits vor jeder<br />
Planung ein Alleinstellungsmerkmal für den <strong>Lahnpark</strong>. Deshalb wurde der integrative<br />
Ansatz in der Erarbeitung des Konzeptes so wichtig. Die Planung muss versuchen, einen<br />
mehrheitsfähigen Kompromiss zwischen den verschiedenen Interessen zu finden. Hier<br />
gibt es verschiedene (klassische) Gegenpole: Landwirtschaft – Naturschutz, Naturschutz<br />
– Tourismus, Tourismus – gewerbliche Nutzung und viele weitere Paare. Jedoch auch<br />
untereinander in einer Gruppe gleichgesinnter herrscht nicht eine Meinung. Dies wurde<br />
besonders in den Workshops deutlich.<br />
Ein zweites Alleinstellungsmerkmal für den zukünftigen <strong>Lahnpark</strong> ist die übergreifende<br />
und interdisziplinäre Zusammenarbeit von vier Gemeinden und Kommunen. Die<br />
Gründung der <strong>Lahnpark</strong> GmbH ist zwar nicht ohne Beispiel (z.B. Regionalpark RheinMain<br />
usw.), die Art der Fläche jedoch schon. Der <strong>Lahnpark</strong> ist fasst vollständig von gebauten<br />
Strukturen (Siedlungen, Infrastrukturen usw.) umgeben. Mit einer leichten Dehnung des<br />
städtebaulichen Begriffes könnte man fasst von einem „innerstädtischen Park“ sprechen.<br />
Dies hat starke Auswirkungen auf seine zukünftige Gestalt und die Erwartungshaltung<br />
der Bürger.<br />
Naherholung, Freizeitnutzung, Naturerleben und Freizeitsport stehen für die Bürger<br />
der Anliegergemeinden im Vordergrund. Touristische Nutzung, eine Erlebnisregion<br />
Mittelhessen, ein zum Marketing der Stadt passendes Profil – politisch, wirtschaftlich und<br />
gesellschaftspolitisch wird dies ebenfalls als entscheidend angesehen.<br />
War die Landwirtschaft - ohne sie wäre die <strong>Lahnau</strong>e erst gar nicht entstanden – später die<br />
Industrie lange Zeit dominierend im Bereich des zukünftigen Parks, so hat aktuell (und<br />
auch in den vergangenen 30 Jahren) der Natur- und Landschaftsschutz eindeutig die<br />
höchste Priorität. Große Teile des <strong>Lahnpark</strong>s stehen unter Naturschutz, die Schutzgebiete<br />
haben unterschiedlichen Schutzstatus und Zweck.<br />
Zukünftig wird das Freizeiterleben, der Sport und die Nutzung als Naherholungsgebiet<br />
eine immer wichtigere Rolle spielen. Hinzu kommt die touristische Erschließung<br />
und Vermarktung.Viele Themen und Inhalte, Bedürfnisse und Wünsche waren somit<br />
Grundlage zur vorliegenden Planung.<br />
Ausgangslage<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
3
4. Zielsetzung<br />
Was soll mit dem Integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong> erreicht werden?<br />
• Der Schutz der Natur und der Landschaft in der <strong>Lahnau</strong>e soll als gemeinsames Ziel<br />
aller Beteiligter verankert werden<br />
• Die bestehenden Nutzungen sollen entflochten und gelenkt werden<br />
• Neue Nutzungen sollen als Ergänzung der <strong>Lahnau</strong>e zur Entwicklung eines inhaltlich<br />
geschlossen erlebbaren Parkraums hinzugefügt werden<br />
• Der Landschaftsraum soll einer breiten Nutzergruppe zugänglich gemacht werden<br />
• Touristische Nutzungen sollen ergänzt, verbessert und stärker erlebbar gemacht<br />
werden<br />
• Die Konzeption soll Grundlage für Entscheidungen auf politischer Ebene werden<br />
Aus unserer Sicht ist ein Schutz der Natur und der Landschaft am besten möglich, wenn<br />
eine möglichst große Gruppe von Menschen diesen Raum als wertvoll und schützenswert<br />
empfindet.<br />
Dazu ist es notwendig, dass viele verschiedene Personengruppen den Raum kennen,<br />
hier individuelle Nutzungsangebote vorfinden, ihn schätzen und sich dann natürlich für<br />
den Erhalt dieses Gebietes einsetzen.<br />
Edukativer Naturschutz als Mittel zur Erläuterung der Funktionsweise der Natur, ihrer<br />
inneren Zusammenhänge und der natürlichen Gesetzmäßigkeiten wird gerade im<br />
Bereich stark durch den Menschen geprägter Räume aus unserer Sicht immer wichtiger.<br />
Dieses Thema begleitet die Konzeptionen in allen Bereichen: Feste Schutzgebiete,<br />
Themengärten, Panorama- und Wanderwege, Erlebnisrouten, Panoramapunkte,<br />
Spielbereiche und Freizeitnutzungen setzen das Thema erlebbar um.<br />
Eine Landschaft, welche sich über Jahrtausende in einer ständigen Entwicklung,<br />
Veränderung und Anpassung befand (und auch weiterhin befinden wird), bietet eine<br />
Vielzahl an Themen, Geschichten und Grundlagen für eine Konzeption eines Parkraumes.<br />
Die Themen Natur, Landwirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Technik sowie Sport, Freizeit<br />
und Erholung stehen dabei jeweils für Schwerpunkte der Entwicklungsgeschichte des<br />
Landschaftsraumes. Wurde der Raum über Jahrhunderte durch die landwirtschaftliche<br />
Nutzung geprägt, so sind es jetzt, nach einem starken Einschnitt durch die<br />
Industrialisierung und den Abbau von Rohstoffen, vor allem der Naturschutz und die<br />
Freizeitnutzung.<br />
Die Schwerpunkte und Themen des <strong>Lahnpark</strong>s:<br />
• Natur- und Landschaft (Kulturlandschaft <strong>Lahnau</strong>e, Landwirtschaft)<br />
• Historische Epochen<br />
• Sport, Freizeit und Erholung<br />
• Wissenschaft und Technik<br />
Die Herangehensweise in der Konzeption ist:<br />
„Vorhandenes schützen, vernetzen und verbinden, Nutzungen lenken, wo<br />
möglich und notwendig sinnvoll ergänzen.“<br />
Zielsetzung<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
4
Ziele der Konzeption <strong>Lahnpark</strong>:<br />
„vielfältig, vernetzt, facettenreich, differenziert und in den Interessenslagen ausgewogen“<br />
Dabei jedoch ordnend wirkend, nicht zufällig entstanden und aus gestalteter Absicht<br />
entwickelt.<br />
Es steht nicht das „in Frage stellen“ von Vorhandenem im Vordergrund, vielmehr soll<br />
integrativ an einer Verbesserung der Situation und einer Anpassung sowie Erweiterung<br />
der Nutzergruppen gearbeitet werden.<br />
Zielsetzung<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
5
5. Grundlagen und Herangehensweise<br />
Als Grundlagen zur Planung standen dem Planungsteam zahlreiche Materialien zur<br />
Verfügung. Die Unterlagen reichten dabei von Luftbildern über Vermarktungsbroschüren<br />
bis hin zu Rad- und Wanderkarten. Die wichtigsten materiellen Grundlagen waren jedoch<br />
• die Katastergrundlage für die Planung der Konzeption<br />
• die Machbarkeitsstudie 2007<br />
• die zahlreichen naturschutzrechtlichen Planungen und Karten<br />
• die Unterlagen des RP Gießen zu den vorhandenen und geplanten Schutzgebieten<br />
• die Bestandspläne, B-Pläne und Flächennutzungspläne der einzelnen Kommunen<br />
Unter Punkt 18 dieser Dokumentation sind diese Quellen größtenteils aufgelistet.<br />
Vielleicht wichtiger noch als diese „materiellen“ Quellen und Grundlagen waren die<br />
zahlreichen Fachgespräche und die beiden Workshops.<br />
Das hier versammelte Wissen über die Landschaft, die Natur, die Bedürfnisse der<br />
Menschen und die Entwicklungsgeschichte der <strong>Lahnau</strong>e ist enorm. Durch die Arbeit in<br />
kleinen Arbeitsgruppen, das Eintragen jedes einzelnen Wunsches und Hinweises durch<br />
jedes einzelne Mitglied des Workshops in die ausliegenden Pläne sowie schriftliche<br />
Ergänzungen und die Zusammenfassung in Protokollen wurde dieses Wissen durch<br />
uns „eingesammelt“ und mitgenommen. Viele Punkte sind in die Planung und in die<br />
Abwägung eingeflossen.<br />
Mitgenommen haben wir jedoch auch die Ängste und Sorgen der Menschen<br />
vor Veränderungen, bei einigen eine gewisse Mutlosigkeit und Planungs- und<br />
Kompromissmüdigkeit .<br />
Wir haben versucht, dies in einem ausgewogenen Konzept zu berücksichtigen. So<br />
bleiben alle bestehenden Schutzgebiete vollkommen unangetastet erhalten, Wege und<br />
Brückenführungen wurden intensiv gemeinsam abgestimmt.<br />
Neue Nutzer und Gäste sollen jedoch kommen. Für diese Gruppen und natürlich alle<br />
Anwohner, wurden bestehende Potentiale überarbeitet und neue hinzugefügt.<br />
Die Arbeitsschritte:<br />
• Analyse des Bestandes<br />
• Sichtung und Auswertung vorliegender Planungen<br />
• Erstellung von Bestandsplänen<br />
• Analyse der örtlichen Situation (Prozessbegleitend),<br />
• Interviews (Prozessbegleitend)<br />
• Workshops (Prozessbegleitend)<br />
• Arbeitssitzungen (Prozessbegleitend)<br />
• Konzeption und Leitbildentwicklung<br />
• Erarbeiten der Pläne, Karten und Logos (prozessbegleitend ständig nachgeführt)<br />
Grundlagen und<br />
Heransgehensweise<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
6
• textliche Ausarbeitung der Dokumentation (prozessbegleitend ständig nachgeführt)<br />
Die Planungsschritte:<br />
• vom Großen ins Kleine<br />
• Aufnahme und Abwägung von Informationen und Hinweisen<br />
Entwicklung von Maßnahmen und Zielen<br />
Grundziele:<br />
• Bestände schützen<br />
• Ressourcen (auch finanzielle) schützen<br />
• Umsetzungsorientiertes Planen als Grundsatz<br />
Die Mittel dazu:<br />
• Wege weitgehend auf Bestandswegen vorsehen (Neuausweisung)<br />
• Flächenverbrauch minimal halten<br />
• vorhandene Potentiale stärken<br />
• Potentiale sinnvoll ergänzen<br />
• Neues Schaffen<br />
• ordnen, leiten und vernetzen<br />
Der Planungsprozess lief nicht (dies ist bei einem integrativen Ansatz auch nicht zu<br />
erwarten) linear ab. Es wurde stets auf neue Hinweise eingegangen und in Zusammenarbeit<br />
sowie enger Abstimmung mit dem `Arbeitskreis <strong>Lahnpark</strong>´ darauf konzeptionell oder<br />
inhaltlich reagiert.<br />
Grundlagen und<br />
Heransgehensweise<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
7
6. Beteiligungsprozess<br />
Die Planungen zum „Integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong>“ wurden begleitet<br />
durch einen intensiven Abstimmungs- und Beteiligungsprozess.<br />
Neben den regelmäßigen Sitzungen mit dem `Arbeitskreis <strong>Lahnpark</strong>´ wurden Interviews<br />
mit verschiedenen regionalen Akteuren, Verbänden und Persönlichkeiten geführt.<br />
In die Arbeitsgruppen wurden bei einigen Terminen Akteure zu den Themen<br />
„Förderungsmöglichkeiten“, „Sport“ und „Kunst“ eingeladen.<br />
Abstimmungsgespräche mit zahlreichen Teilnehmern beim Regierungspräsidium<br />
Gießen und weiteren Runden wurden genutzt, um Inhalte vorzustellen, abzustimmen, zu<br />
ergänzen und parallele Planungen abzugleichen.<br />
Der Integrative Ansatz in der Planung wird besonders in der Durchführung der zwei<br />
Workshops in Atzbach am 21.04.2010 und Heuchelheim am 30.06.2010 deutlich.<br />
Hier wurde jeweils der aktuelle Planungstand einer Gruppe von 25 bzw. 45 Personen<br />
vorgestellt und erläutert. Die Teilnehmer wurden jeweils aus den Bereichen Naturschutz,<br />
Tourismus, Wirtschaft, Verbände und Institutionen gebildet.<br />
Nach einer intensiven Arbeitsrunde zu verschiedenen Themen wie „Landwirtschaft und<br />
Naturschutz“, „Sport und Freizeit“, „Zielgruppe Touristen im <strong>Lahnpark</strong>“ oder „Zielgruppe<br />
Anwohner in Wetzlar, <strong>Lahnau</strong>, Heuchelheim und Gießen“ wurde anschließend eine<br />
breite Diskussion geführt.<br />
Die Ergebnisse wurden jeweils in einem Protokoll festgehalten und flossen direkt oder<br />
indirekt in die Erarbeitung der Konzeption ein.<br />
Im Verlauf der Planung fanden auch zwei Abstimmungs- und Planungsbesprechungen<br />
mit zahlreichen Teilnehmern beim RP Gießen statt. Die Maßnahmenplanungen zur<br />
Entwicklung der Schutzgebiete des RP Gießen wurden in den vorliegenden Planungen<br />
inhaltlich berücksichtigt. Die Schutzzonen wurden dabei vollständig berücksichtigt, um<br />
in der weiteren Planung und Umsetzung keine größeren Konfliktbereiche zu haben. Es ist<br />
hervor zu heben, dass die vorliegende Ausarbeitung „<strong>Integriertes</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />
<strong>Lahnpark</strong>“ bei einer deutlich stärkeren Nutzung durch Besucher und Touristen sowie<br />
einer Vielzahl von touristischen Attraktionen gleichzeitig die wertvollen Naturräume<br />
und vorhandenen Schutzgebiete stärker schützt als das durch das RP Gießen vorgelegte<br />
Lenkungskonzept. Gerade das große Schutzgebiet im Süden von Heuchelheim wird<br />
durch die Planung vollständig von Nutzungen frei gehalten. Diese Tatsache ist vor<br />
allem Ergebnis der intensiven Workshops und der zahlreichen Fachgespräche mit den<br />
Schutzverbänden.<br />
Ein wichtiges Ergebnis beider Workshops ist, dass es einen sehr starken Naturschutz im<br />
Lahntal gibt, dass die Meinungen innerhalb der Gruppe der Naturschützer jedoch auch<br />
ziemlich weit auseinanderliegen, dass auf der einen Seite eine gewisse Planungsmüdigkeit,<br />
auf der anderen Seite eine sehr starke Aufbruchstimmung gibt und dass es natürlich<br />
insgesamt sehr viele gegenläufige Interessen gibt.<br />
Um so wichtiger ist es aus unserer Sicht mit der Planung weiter voran zu gehen. Planung<br />
ist der einzig denkbare Weg die verschiedenen Interessen (alle gut begründbar und für<br />
sich wichtig) aufzunehmen, zusammenzuführen und im planerischen Kompromiss, ohne<br />
ein klares Ziel aus den Augen zu verlieren, umzusetzen.<br />
Beteiligungsprozess<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
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7. Situationsanalyse<br />
Eine umfangreiche Analyse der vorhandenen und an uns übermittelten Unterlagen,<br />
Planungen, Diplomarbeiten und Studien bildeten die Grundlage aller Überlegungen<br />
der Konzeption. Sie wurden umfangreich ergänzt durch eigene Unterlagen, Recherchen,<br />
Fachgespräche, Workshops und einer projektbegleitenden Bestandsanalyse in der<br />
Örtlichkeit.<br />
7.1 Definition des Lahntales<br />
Selbstverständlich fällt die Definition „Lahntal“ unterschiedlich aus, je nachdem, aus<br />
welcher wissenschaftlichen, touristischen oder politischen Perspektive das Lahntal<br />
betrachtet wird.<br />
Entscheidend für die erfolgreiche Zukunft des <strong>Lahnpark</strong>s ist aber das Empfinden des<br />
Publikums. Was glaubwürdig aus seiner Perspektive ist, was „<strong>Lahnpark</strong>“ bedeutet und<br />
was nicht.<br />
Dieses Empfinden ist bedingt steuerbar, stimmt in der Regel aber nicht mit<br />
wissenschaftlichen oder politischen Definitionen und geographischen Bestimmungen<br />
überein.<br />
Die naturräumliche Gliederung der Geographen und Geologen beschränkt sich im<br />
wesentlichen auf die holozänen Bodenbildungen (Auenböden) und stimmt noch am<br />
ehesten mit der formalen Definition der <strong>Lahnpark</strong> GmbH überein.<br />
Abbildung 1: Planausschnitt Einzelprojekt Erkenntnisort<br />
Sternschanze<br />
Situationsanalyse<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
9
Eine politische Definition existiert nicht: Die kommunalen Grenzen der vier Anrainer-<br />
Kommunen haben mit dem Lahntal nichts zu tun. Eine kulturhistorisch begründete<br />
Definition ergibt sich über die anthropogene Geschichte des Lahntals insofern, als über<br />
die letzten rund 1.500 Jahre die einzelnen Ansiedlungen sich in ihrer Siedlungsstruktur<br />
auf das Lahntal entweder bezogen oder eben nicht. Diese Strukturen wirken bis<br />
heute zumindest optisch weiter, auch wenn die Lahn ihre jahrhundertealte Funktion<br />
als gemeinsamer Verkehrsweg verloren hat und im 19. und 20. Jahrhundert durch die<br />
Strukturen von Eisenbahn und Autostraße ersetzt wurde.<br />
Abbildung 2: Blick auf die Lahn östlich der alten Brücke von Wetzlar.<br />
Aus diesem Wechsel der Bezugssysteme resultiert heute die weitgehende Abgewandtheit<br />
aller Siedlungen am Lahntal von der Lahn weg. Am deutlichsten wird das in den großen<br />
Siedlungen Wetzlar und Gießen, die erst durch Parkanlagen wieder eine partielle<br />
Annäherung an den Fluss erreichen.<br />
Diese Abwendung ist im wesentlichen ein Resultat von Bahn und Auto.<br />
Vor allem die modernen Autostraßen des 20. Jahrhunderts haben dazu geführt, dass<br />
die Menschen, die nicht direkt am Lahntal wohnen, dieses Tal nur noch als „B49-Fahrer“<br />
oder Landesstraßen-Nutzer von außen sehen bzw. aufgrund der Bebauung kaum noch<br />
Einblicke in die <strong>Lahnau</strong>e erhalten und daher oft noch nicht einmal wissen, wo sie sich gerade<br />
befinden – auch wenn es nur wenige Meter bis zum Fluss selbst sind. Die Bepflanzung<br />
des Lahnufers nach Aufgabe der Treidelschifffahrt hat zum gleichen Effekt beigetragen:<br />
Die Wahrnehmung des Flusses ist an vielen Stellen unmöglich geworden. Genauso wie<br />
umgekehrt die Wahrnehmung der <strong>Lahnau</strong>e als Landschaft den Bootstouristen durch<br />
die Ufervegetation und den tiefer liegenden Wasserspiegel streckenweise vollständig<br />
verborgen bleibt.<br />
Betrachtet man die Siedlungsgeschichte der letzten Jahrhunderte, sind überhaupt nur<br />
Wetzlar und Dorlar zur Lahn hin orientiert, und dass auch nur aufgrund der existenten<br />
Furten bzw. Brücken.<br />
Situationsanalyse<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
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Abbildung 3: Blick auf das südliche Lahnufer unter der Autobahnbrücke bei Dorlar: Vier Schichten Verkehrswege<br />
des 19. und 20. Jahrhunderts übereinander.<br />
Aus touristischer Perspektive allerdings – der Frage nach einem freizeitorientierten<br />
Erleben des Lahntals – gehören selbst Bereiche zum Lahntal, die eindeutig „auf der<br />
Höhe“ liegen. Darauf nimmt dann auch die Definition des <strong>Lahnpark</strong>s mit seinem<br />
erweiterten Gebiet durch die <strong>Lahnpark</strong> GmbH durchaus Rücksicht. So gesehen zählen<br />
selbstverständlich Niedergirmes samt Simberg, der Lahnberg, Naunheim, Dorlar,<br />
Waldgirmes, Heuchelheim, Kinzenbach und Gießen zum Lahntal bzw. zum <strong>Lahnpark</strong>,<br />
Dutenhofen und Garbenheim aber nicht. Daran wiederum haben die Streckenführungen<br />
der Eisenbahn und der Straßen Schuld, die diese Siedlungen faktisch abgeschnitten<br />
haben.<br />
Abbildung 4: Blick auf den südlichen Kalkbruch auf dem Simberg (gesehen vom Lahnberg).<br />
Situationsanalyse<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
11
Abbildung 5: Panoramablick vom Lahnberg Richtung Naunheim und Garbenheimer Feld.<br />
Wie schwierig und mit welchen praktischen Auswirkungen eine solche Diskussion um<br />
die „Definition“ verbunden ist, erkennt man am touristischen Begriff „Gleiberger Land“:<br />
Es ist quasi Mitgliedschaft der Kommunen und so definiert, dass es sogar erst südlich der<br />
Lahn endet (Gemeindegrenzen <strong>Lahnau</strong> und Heuchelheim). Im Empfinden und Erkennen<br />
des Publikums – und sogar in der praktischen Handhabung der Akteure – endet das<br />
„Gleiberger Land“ aber an den Nordgrenzen von Atzbach und Heuchelheim.<br />
Das „Gleiberger Land“ ist und bleibt an die optischen Marken „Dünsberg“, „Gleiberg“<br />
und Vetzberg“ gebunden.<br />
Abbildung 6: Luftbild Richtung Südosten über <strong>Lahnau</strong>-Dorlar hinweg: Kanonenbahn (Bild Mitte) und B49 /<br />
Lahntalbahn (Bilderhintergrund) begrenzen heute die <strong>Lahnau</strong>e künstlich.<br />
Situationsanalyse<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
12
Man tut gut daran, daher den „<strong>Lahnpark</strong>“ aus dem Blickwinkel seiner Nutzer heraus zu<br />
definieren, nicht unter kommunalrechtlichen oder naturräumlichen Gesichtspunkten.<br />
Darauf nehmen auch die konkreten Maßnahmenvorschläge Rücksicht.<br />
7.2 Genese des Lahntales<br />
Eine Darstellung der Entwicklung des Lahntales hinsichtlich Landschaft und Besiedlung<br />
ist hier nur insofern von Interesse, als es sich im heutigen Erscheinungsbild direkt auf<br />
Situationen und Planungen auswirkt.<br />
Ferne Geologie:<br />
Das Tal selbst ist ein Produkt etlicher Millionen Jahre, insbesondere des Miozäns : Seit dem<br />
Devon vor 400 / 360 Millionen Jahren ist das Gebiet des heutigen Lahntales weitgehend<br />
nur noch Erosionskräften oberhalb des Meeresspiegels ausgesetzt gewesen. Das führt<br />
im Bereich des <strong>Lahnpark</strong>s dazu, das die geologische Struktur der begleitenden Anhöhen,<br />
insbesondere an der Verengung Lahnberg/Simberg weitgehend aus devonischen<br />
Gesteinen besteht.<br />
Abbildung 7: Die geologische Karte zeigt deutlich die Ausgangssituation des Lahntals östlich Wetzlar: Den<br />
grau und braun eingefärbten Bodenbildungen aus Pleistozän und Holozän stehen die direkt an die Oberfläche<br />
dringenden bunt markierten Formationen des Devon entgegen (= Simberg und Lahnberg), Auszug aus der<br />
geologischen Karte TK 25.<br />
Situationsanalyse<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
13
Abbildung 8: Blick auf den südlichen Kalkbruch am Simberg, gesehen vom Lahnberg.<br />
Im Erscheinungsbild heute zeigt sich dies beeindruckend auf dem Simberg in Gestalt der<br />
beiden Kalksteinbrüche von Heidelberg-Zement („Malapertus“).<br />
Die Panoramapunkte auf dem Lahnberg und auf dem Simberg liegen also auf devonischem<br />
Gestein, sozusagen dem „Grundgestein“ des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus.<br />
Dieser geologischen Geschichte ist es auch zu verdanken, dass das Areal des <strong>Lahnpark</strong>s<br />
insofern typisch und auch entsprechend wahrnehmbar ist als ein Tal, das sich zusehends<br />
verengt und auf der Höhe von Wetzlar die devonischen Gesteine „durchbricht“: So<br />
mussten die Gießener im Mittelalter ihre Burg in einer weiten Sumpfniederung an der<br />
Lahn gründen, die Wetzlarer konnten den Kalsmunt beruhigt auf devonischem Fels<br />
aufbauen. Deshalb liegt Gießen in der Niederung, Wetzlar am Berg!<br />
Anthropogene Entwicklung:<br />
Bis in die Vorgeschichte des Menschen hinein blieb das Lahntal auch nach der letzten<br />
Eiszeit eine mit Auenwäldern bestandene Landschaft, deren Flora und Fauna sich<br />
erst mit dem Auftreten der ersten vorgeschichtlichen Siedler in der Jungsteinzeit<br />
(linearbandkeramische Kultur, 6. Jt.v.Chr.) partiell änderte. Dabei können wir davon<br />
ausgehen, dass – trotz des kurzen römischen Intermezzos um Christi Geburt – die<br />
meisten Areale der <strong>Lahnau</strong>e bis ins Mittelalter hinein weitgehend unberührt blieben.<br />
Quantitative Aussagen zur <strong>Lahnau</strong>ennutzung in keltischer oder frühmittelalterlicher Zeit<br />
sind auf jeden Fall nicht möglich.<br />
Abbildung 9: So etwa dürfte sich das Lahntal den römischen Pioniereinheiten kurz vor<br />
Christi Geburt dargeboten haben.<br />
Situationsanalyse<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
14
Abbildung 10: Das Rathaus von Wetzlar steht mitten in der <strong>Lahnau</strong>e...<br />
Abbildung 11: … in der man vor 2.000 Jahren an der gleichen Stelle « ihm » begegnen konnte.<br />
Für uns spielt heute sichtbar allein ausgerechnet – und typischerweise – die kürzeste<br />
prähistorische/historische Zeit vor dem Mittelalter eine relevante Rolle:<br />
Der Bau der römischen Stadt oberhalb des heutigen <strong>Lahnau</strong>-Waldgirmes, „Römerforum“,<br />
die damit verbundene Infrastruktur, der Baubetrieb, Versorgungsfragen für Soldaten<br />
und Zivilisten, das alles dürfte innerhalb kürzester Zeit zu einer drastischen optischen<br />
Veränderung des Lahntal rund um <strong>Lahnau</strong> geführt haben:<br />
Für eine Stadt dieser Größenordnung wird Holz in rauen Mengen gebraucht, Steinmaterial<br />
für Fundamente etc. etc.<br />
Sichtbar ist davon heute – und auch das nur als restauriertes Objekt – das „Römerforum“<br />
übriggeblieben.<br />
Situationsanalyse<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
15
Abbildung 12:Der Auszug aus der Bodenkarte zeigt, dass die <strong>Lahnau</strong>e eigentlich bis kurz vor Waldgirmes reicht,<br />
heute abgeschnitten durch die Trasse der Kanonenbahn.<br />
Wie die Siedlungen des frühen Mittelalters am Lahntal aussahen, ist ebenfalls nicht<br />
bekannt. Der archäologische Nachweis einer ersten Kirche im 8. Jahrhundert in Dorlar<br />
korrespondiert zeitlich mit der Theutbirg-Basilika von Wetzlar-Nauborn.Wahrscheinlich<br />
ging mit dieser erneuten Besiedlung auch die allmähliche Nutzung der <strong>Lahnau</strong>e für<br />
Weiden- und Wiesenwirtschaft einher.<br />
Doch noch um 1820 (s. Karte Tranchot-Müffling) ist deutlich zu erkennen, dass außer<br />
Wetzlar und Dorlar eigentlich alle Orte lahnabgewandt organisiert sind und die <strong>Lahnau</strong>e<br />
als Wiesenland eingetragen ist, anscheinend weitgehend baumfrei. So wie das meiste<br />
Areal auf den Anhöhen auch: Die Entwaldung durch Übernutzung der Wälder hatte<br />
sicherlich im 18. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreicht und man muss davon ausgehen,<br />
dass zu Goethes Zeiten fast alle Anhöhen waldfrei waren. An Bau- und Brennholz aus der<br />
nächsten Umgebung war damals praktisch nicht zu denken.<br />
Nur diesem Umstand ist auch die Existenz der Militärschanzen des 7jährigen Krieges<br />
zu verdanken. Sie setzen wenig bewaldetes oder waldfreies Gelände voraus. Wie sich<br />
die Bewaldung mit dem Beginn der Aufforstung seit napoleonischer Zeit konkret und<br />
lokal entwickelt hat, ist vermutlich noch nicht bekannt. Aber noch um 1900 waren<br />
Areale wie der Simberg oder der Lahnberg weitgehend unbewaldet: Ein Aussichtsturm<br />
„Bismarckturm“ auf dem Lahnberg oder nordwestlich von Gießen macht nur Sinn, wenn<br />
freie Sicht herrscht.<br />
Situationsanalyse<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
16
Abbildung 13: Die Karte von Tranchot + Müffling, um 1820, zeigt deutlich, dass die <strong>Lahnau</strong>e weitgehend als<br />
Wiesenland genutzt wurde und vermutlich die meisten umliegenden Höhen unbewaldet waren.<br />
Abbildung 14: Kartenausschnitt um 1900 – Deutlich ist die Zerschneidung der <strong>Lahnau</strong>e durch die Eisenbahntrassen<br />
Situationsanalyse<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
17
Der große Einschnitt im Aussehen und in der Entwicklung des Lahntals kommt in der Tat<br />
erst mit der Kanalisierung der Lahn, der Anlage der Schleusen und dem Versuch, die<br />
Lahn in großem Stil als Wirtschaftswasserstraße nutzbar zu machen.<br />
Das führte konkret zu einer drastischen Veränderung der Vegetation in den Auen,<br />
natürlich und zuallererst zu einer Verlagerung des Flussbettes und der Veränderung von<br />
Strömungsverhalten, Überschwemmungsarealen etc. Es dürfte kein Zufall sein, dass die<br />
Eindeichungen bei Waldgirmes, Atzbach und Heuchelheim auch in ungefähr dieser Zeit<br />
entstanden sind.<br />
Abbildung 15: Ansicht des historischen Deiches südwestlich von Waldgirmes heute.<br />
Abbildung 16: Trasse der Kanonenbahn in Dorlar – Sie zerschneidet bis heute auch die Orte Dorlar, Atzbach und<br />
Heuchelheim.<br />
Die mit der Kanalisierung verbundenen Veränderungen sind bis heute prägend für<br />
das Lahntal und spielen natürlich eine zentrale Rolle in der touristischen Nutzung: Die<br />
Schleusen sind eigentlich nicht für Kanuten und Paddler gebaut worden, sondern für<br />
Treidelschiffe, die von Menschen am baumlosen Ufer stromauf gezogen werden konnten.<br />
Mit dem Bau der verschiedenen Eisenbahntrassen (Lahntalbahn, „Kanonenbahn“) hat<br />
sich das Aussehen des Lahntals noch einmal nachhaltig drastisch verändert: Zum einen<br />
Situationsanalyse<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
18
sind damit ganze Bereiche den natürlichen Aue-Bedingungen entzogen und von den<br />
jährlichen Überschwemmungen abgeschnitten (z.B. Auenlandschaft südlich Waldgirmes),<br />
zum anderen ist damit auch optisch die Weitläufigkeit des Lahntals zerstört worden.<br />
Abbildung 17: Blick von der Lahn westlich Dorlar Richtung Norden: Man könnte meinen, die <strong>Lahnau</strong>e ginge in<br />
Wald über, doch ist die Trasse der Kanonenbahn zu sehen, die wie ein Riegel vor Waldgirmes liegt.<br />
Das führt bis heute und gerade heute dazu, dass das Lahntal gar nicht mehr als Tal<br />
wahrgenommen wird: Wer mit dem Auto 80 km/h oder schneller fährt, sieht eben nur<br />
Bahndämme und nicht darüber hinaus oder dahinter. Für einen Benutzer der B49 endet<br />
westlich von Dorlar das Lahntal wenige hundert Meter nördlich des Flussbettes: An der<br />
Böschung der Trasse der „Kanonenbahn“.<br />
Mit den Bahntrassen sind entscheidende psychologisch wirksame Schranken aufgerichtet<br />
worden, die heute dazu führen, dass z.B. Waldgirmes keine Gemeinde im Lahntal mehr<br />
ist, sondern als nördlich des Lahntals gelegen empfunden wird.<br />
Selbstverständlich wusste der römische Kommandant sehr genau, dass seine Stadt „an<br />
der Lahn“ lag, nämlich direkt angrenzend an die <strong>Lahnau</strong>e, etwa ab Höhe Schwimmbad<br />
Waldgirmes.<br />
Die im 20. Jahrhundert folgenden Straßentrassen sind erst dann zu einer weiteren<br />
Zerstörung des Bildes „Tal“ geworden, als sie die Ausmaße der B49 und der Autobahnen<br />
erlangten. Nicht nur, dass damit entsprechend sichtbehindernde Verbauungen ähnlich den<br />
Eisenbahntrassen einhergingen. Mit der zunehmenden Fortbewegungsgeschwindigkeit<br />
reduzierte sich für die Vorbeifahrenden auch die Chance, das Lahntal überhaupt noch als<br />
Tal wahrnehmen zu können!<br />
Trotz allem sind auch heute noch zwei Phänomene in der modernen Umwelt zu finden,<br />
die nach wie vor die Strukturen der natürlichen <strong>Lahnau</strong>e berücksichtigen (müssen):<br />
Die Bebauungsgrenzen der Anrainerorte (zumindest weitgehend noch) und die Art<br />
der landwirtschaftlichen Nutzung: Dort, wo sich heute Anbauflächen finden, liegt auch<br />
meistens natürliches überschwemmungsfreies Land zugrunde; dort, wo Wiesenwirtschaft<br />
betrieben wird, handelt es sich meistens um „uraltes“ als Wiese genutztes Auenland im<br />
Überschwemmungsbereich.<br />
Einem voraussichtlich letzten Schub der Zerstörung war das Tal durch die Kiesgewinnung<br />
in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ausgesetzt: Nicht nur, dass es zu erneuten<br />
Flussbettverlegungen kam, sondern vor allem die Kiesabbauflächen selbst haben nach<br />
ihrer Renaturierung bzw. weitgehenden Füllung mit Grundwasser eine Seenlandschaft<br />
Situationsanalyse<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
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geschaffen, die nun überhaupt nicht mehr irgendwelchen natürlichen Entwicklungen<br />
entspricht und natürlich auch das Kleinklima vor Ort mit entsprechenden Folgen<br />
verändert.<br />
Abbildung 18: Dieses Luftbild zeigt exemplarisch die heutige, wahrlich „begrenzte“ Situation: Ein Drittel der<br />
Lahntals links ist abgeschnitten durch die Trasse der Kanonenbahn, ein Viertel (rechts) durch die B49 und die<br />
Abbildung 19: Blick von der Anhöhe nördlich Dorlar Richtung Südwesten: Deutlich zu sehen die Autobahntrasse,<br />
die das Lahntal von Süd nach Nord passiert.<br />
Eisenbahndämme, Straßentrassen, Kiesgruben und die Bepflanzung der Lahnufer nach<br />
der Aufgabe der Treidelschifffahrt haben dazu geführt, dass man zu Beginn des 21.<br />
Jahrhundert als Laie das Lahntal in seiner Gänze nicht mehr wahrnehmen kann. Das<br />
erfahren insbesondere die Bootstouristen drastisch: Sie haben fast keine Möglichkeit,<br />
überhaupt zu bemerken, dass sie durch eine weite Tallandschaft fahren. Der Wasserspiegel<br />
der Lahn liegt heute so eingetieft und die Begleitvegetation ist so dicht, dass Ausblicke<br />
Situationsanalyse<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
20
praktisch unmöglich sind. So wenig, wie der Autofahrer die Lahn selbst sehen kann, so<br />
wenig sieht der Bootstourist das Tal usw.<br />
Warum wird das in aller Kürze hier dargestellt? Weil es konkrete Auswirkungen auf die<br />
Entwicklungsmöglichkeiten im Lahntal und auf die Entwicklungsnotwendigkeiten hat.<br />
Zum einen muss ganz praktisch mit der Positionierung von Bauvorhaben etc. darauf<br />
Rücksicht genommen werden, zum anderen – und dies vor allem – sollen die Maßnahmen<br />
der <strong>Lahnpark</strong> GmbH zu einem Verständnis und zu einer Akzeptanz des „<strong>Lahnpark</strong>s“ =<br />
fast identisch mit der <strong>Lahnau</strong>e führen. Und dazu gehört Erkennen!<br />
Abbildung 20: Dort, wo heute die Seen zu finden sind, lagen um 1960 noch Wiesenflächen mit den Resten von<br />
Altarmen der Lahn.<br />
Abbildungen 21 und 22: Blick auf die Lahn aus der Bootsperspektive (östlich Dorlar, an den Seen) – Kaum eine<br />
Möglichkeit, Position und umgebende Landschaft zu sehen.<br />
Ein Teil der Entwicklung des <strong>Lahnpark</strong>s wird sich mit der Beantwortung folgender Fragen<br />
beschäftigen müssen: Wie kann man dazu beitragen, dass das Tal als Tal (wieder) erkannt<br />
wird? Wie stellt man einen emotionalen Bezug zwischen Besuchern/Nutzern und Tal<br />
her und entgeht der Gefahr, dass die Maßnahmen im <strong>Lahnpark</strong> nur als voneinander<br />
losgelöste Einzelattraktionen wahrgenommen werden? Erst über solche Zugänge ist<br />
auch ein nachhaltiges Verständnis für den Naturschutz vor Ort und seine berechtigten<br />
Situationsanalyse<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
21
Anliegen zu generieren.<br />
Sowohl die landschaftshistorischen als auch die von Menschen direkt geschaffenen<br />
historischen Strukturen haben also nicht nur nostalgischen Wert, sondern sollen als<br />
Bestandteile eines zukunftsorientierten Verständnisses für das Lahntal genutzt werden.<br />
Die beste Einsicht und die beste Akzeptanz werden schließlich nicht durch Belehrung<br />
erzielt, sondern durch Empfindung und bestenfalls Einsicht – wobei die „Einsicht“<br />
hier auch wörtlich gemeint ist. Daher finden sich im folgenden Konzept immer<br />
wieder Maßnahmenvorschläge, die auf eine nachhaltige und gleichzeitig emotionale<br />
Verankerung des Lahntals und der Anliegen der <strong>Lahnpark</strong> GmbH in den Köpfen und<br />
Herzen der Anwohner abzielen.<br />
Abbildung 22<br />
7.3 Zielgruppenanalyse<br />
Die Definition der Zielgruppen spielt eine entscheidende Rolle für die inhaltliche<br />
Ausrichtung des Konzeptes insgesamt und die Formulierung einzelner Maßnahmen.<br />
Bei der Feststellung der Folgen aus der Beurteilung der einzelnen Zielgruppen spielen<br />
wiederum drei Faktoren eine entscheidende Rolle:<br />
• Welche Erwartungshaltung hat die jeweilige Zielgruppe,<br />
• Welche praktischen Zugänge zum <strong>Lahnpark</strong> hat die jeweilige Zielgruppe,<br />
• Welche emotionalen und sachlichen Kriterien werden für die Gewinnung der<br />
Zielgruppe als Besucher des <strong>Lahnpark</strong>s gebraucht.<br />
7.3.1 Benennung der Zielgruppen<br />
Aufgrund der Anforderungen an das Konzept und aufgrund der konkreten Beobachtung<br />
und Analyse der Umgebung und Region benennen wir diese Zielgruppen als wichtig für<br />
den zukünftigen <strong>Lahnpark</strong>:<br />
• Anwohner<br />
• Besucher aus der direkten Umgebung („Naherholung“)<br />
Situationsanalyse<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
22
• Tagesbesucher (Einzugsbereiche Mittelhessen, Rhein-Main-Gebiet etc.)<br />
• Touristen (Urlauber, Städtetourismus)<br />
• Thematische Personengruppen aus den einzelnen Zielgruppen:<br />
• Senioren<br />
• Jugendliche / Schüler<br />
• Sport-Aktive<br />
• Natur-Interessierte<br />
• Kultur-Interessierte<br />
• Familien<br />
Trotz der gegebenen Überschneidungen verfügt das Gros der Menschen einer solchen<br />
Zielgruppe doch über ähnliche Bedürfnisse, Erwartungen und Verhaltensmuster, so dass<br />
ihre kurze Charakterisierung hier sinnvoll erscheint. Gleichzeitig fügen wir summarisch<br />
die Maßnahmen an, die für die jeweilige Zielgruppe von uns geplant sind.<br />
7.3.2 Zielgruppe Anwohner<br />
Für die Anwohner ist das Areal des <strong>Lahnpark</strong>s Naherholungsgebiet und Raum für<br />
kurzzeitige Nutzung „direkt vor der Haustür“. Darüber hinaus sind es natürlich die bereits<br />
vorhandenen und etablierten Kultur-, Freizeit- und Sporteinrichtungen der jeweiligen<br />
Kommunen. Bei einzelnen Gruppen der Anwohner (Hundebesitzer, Reiter etc.) besteht<br />
ein örtliches Konfliktpotential mit den Anliegen des Naturschutzes (Besucherlenkung).<br />
Für diese Zielgruppe sind vor allem veränderte und neue Wegeführungen sowie Brücken<br />
geplant.<br />
7.3.3 Besucher aus der direkten Umgebung („Naherholung“)<br />
Darunter sind – je nach Herkunft und Entfernung zum Ziel innerhalb des <strong>Lahnpark</strong>s – die<br />
Einwohner der vier Kommunen Wetzlar, <strong>Lahnau</strong>, Heuchelheim und Gießen zu verstehen,<br />
vor allem aber die Besucher aus den nächst gelegenen Kommunen, etwa zwischen<br />
Königsberg und Hüttenberg, zwischen Braunfels und Staufenberg.<br />
Sie stellen ja nicht nur die wichtigste auswärtige Quelle für das Kulturleben der beiden<br />
Städte Gießen und Wetzlar dar, sondern auch einen großen Anteil der Nutzer der<br />
Seenlandschaft. Für diese Zielgruppe sind vor allem die temporären und wiederkehrenden<br />
Veranstaltungen im <strong>Lahnpark</strong> von Interesse sowie die freizeitorientierten Einrichtungen<br />
an den Seen. Sie sind die klassischen Wiederkehrer.<br />
7.3.4. Regionalpublikum, Tagespublikum<br />
Damit ist die Zielgruppe gemeint, die den <strong>Lahnpark</strong> bzw. vor allem Wetzlar und Gießen<br />
im Rahmen von Tagesausflügen besuchen. Für diese zahlenmäßig sehr viel größere<br />
Zielgruppe stehen bereits die erlebnisorientierten Projektplanungen bereit, die sie nach<br />
einiger Zeit zu einer Wiederkehr bewegen, ohne das Risiko zu haben, „das Gleiche“ noch<br />
einmal zu sehen oder zu erleben.<br />
Situationsanalyse<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
23
7.3.5 Touristen<br />
Sie stehen potentiell in viel größerer Zahl zur Verfügung, sind aber aufgrund ihres<br />
Verhaltens und der zur Verfügung stehenden Zeit potentielle Nutzer der „großen“<br />
touristischen Angebote.<br />
Sie sind die klassische Klientel – auch aus einer Entfernung von bis zu 200 Kilometern<br />
noch im Rahmen von Tagesausflügen, aus denen sich ein großer Teil der Besucher<br />
von Museen und Sehenswürdigkeiten, hier also vom „Römerforum“, „NAWARO“ und<br />
„<strong>Lahnpark</strong>-Informationszentrum“ zusammensetzen wird.<br />
7.3.6 Thematische Zielgruppen<br />
Sie setzen sich im Einzelnen aus Menschen ganz unterschiedlicher Entfernung und<br />
Organisation zum <strong>Lahnpark</strong> zusammen, lassen sich aber grob so zusammenfassen:<br />
Seniorengruppen werden viele geplante Angebote in der Fläche / im Gelände nicht<br />
wahrnehmen. Für sie kommen insbesondere gebäudegebundene Attraktionen und<br />
streckenmäßig gering gehaltene Angebote in Frage. Speziell die Planungen am<br />
Naunheimer Lahnbogen und an den Seen sind in diese Richtung ausgelegt (kurze<br />
Streckenführungen in Verbindung mit entsprechender Infrastruktur).<br />
Jugendliche und Schüler sind vor allem mit aktionsverbundenen Angeboten zu locken<br />
bzw. im Rahmen von organisierten Schulfahrten. Auch hier sind es vor allem die<br />
Erkenntnistouren und stationären Einrichtungen wie „Römerforum“ und „NAWARO“ und<br />
„<strong>Lahnpark</strong>-Informationszentrum“, die von dieser Zielgruppe profitieren werden (Zum<br />
Vergleich: Rund 65.000 der insgesamt 160.000 Besucher des Mathematikums pro Jahr<br />
sind Schüler).<br />
Für die Gruppe der sportlich Orientierten wird vor allem die Gestaltung an den Seen, die<br />
Gestaltung des Naunheimer Bogens und die Verbesserung des Bootstourismus auf der<br />
ganzen Länge der Lahn von Interesse sein.<br />
Natur-Interessierte werden durch die Erkenntnistouren, das „NAWARO“, das <strong>Lahnpark</strong>-<br />
Informationszentrum und vermutlich steigende Veranstaltungen rund um das Thema<br />
„Natur“ für den <strong>Lahnpark</strong> als aktivste Natur-Erlebnisregion Mittelhessens zu gewinnen<br />
sein.<br />
Die Gruppe der Kultur-Interessierten, das gerne zitierte Kulturpublikum für Museen und<br />
Sehenswürdigkeiten, wird vor allem dem „Römerforum“ und einigen Erkenntnistouren<br />
zugeneigt sein und darüber zum Besuch des <strong>Lahnpark</strong>s insgesamt animiert.<br />
Die Zielgruppe der Familien, hier gemeint als Gruppe Eltern/Kinder, deren Möglichkeiten<br />
sich zur Zeit auf die Seen und das Stichwort „Wandern/Laufen“ beschränkt, werden<br />
insbesondere durch Aktionsangebote wie die Erkenntnistouren „Via Aura“, „Via Silva“<br />
oder „Via Aqua“ und die Angebote innerhalb des Naunheimer Lahnbogen angesprochen<br />
werden.<br />
7.3.7 Konsequenzen<br />
Allein diese kurze Skizzierung zeigt, dass sowohl die praktischen Zugänge zum<br />
zukünftigen <strong>Lahnpark</strong> (PKW, ÖPNV, Rad, zu Fuß, Gruppenreisen …) als auch die<br />
konkreten Zielorte im <strong>Lahnpark</strong> selbst zielgruppenspezifische Konzentrationen erfahren<br />
werden, die bereits in der Planung zu berücksichtigen sind (Ein Busparkplatz wird am<br />
neuen „Römerforum“ sicherlich gebraucht, aber voraussichtlich nicht in <strong>Lahnau</strong>-Atzbach,<br />
am Beginn des Panoramaweges Königstuhl). Dass hier nur mit Erfahrungswerten und<br />
Situationsanalyse<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
24
Vergleichen gearbeitet werden kann, versteht sich von selbst, und es gibt genügend<br />
Beispiele in der direkten Umgebung für entsprechend geglückte oder nicht günstig<br />
gestaltete Lösungen hinsichtlich der Kapazitäten für Besucher.<br />
7.4 Vorhandene Stärken – vorhandene Schwächen<br />
Wir trennen hier sehr konsequent zwischen vorhandenen Stärken und Schwächen<br />
einerseits und vorhandenen Potentialen andererseits, zwei Bereiche, die gerne und oft<br />
vermengt werden. Die heutigen vorhandenen Stärken des zukünftigen <strong>Lahnpark</strong>s sind:<br />
• Die Attraktivität und Nutzung der Seen<br />
• Die Frequentierung der klassischen Gießener und Wetzlarer Museumsangebote<br />
• Die touristische Ausrichtung von Wetzlar<br />
• Die vorhandenen Images „Stadt der Optik“, „Stadt des Mathematikums“<br />
• Die Frequentierung der Lahn durch Bootstouristen<br />
• Regelmäßige Frühjahrsüberschwemmungen als Grundlage flächenhafter<br />
Naturerhaltung.<br />
Die heutigen vorhandenen Schwächen des zukünftigen <strong>Lahnpark</strong>s sind:<br />
• Fehlende bzw. nicht funktionierende touristische Angebote in Heuchelheim und<br />
<strong>Lahnau</strong><br />
• Fehlende attraktive fußläufige Verbindungen von Wetzlar und Gießen in den<br />
<strong>Lahnpark</strong> hinein<br />
• Fehlende direkte Verkehrsanbindung über die B49, Planung wird durch <strong>ASV</strong><br />
momentan erstellt<br />
• Fehlende Gastronomie an bestimmten Stellen<br />
• Fehlende Aufenthaltsmöglichkeiten für Bootstouristen<br />
• Optische Zerteiltheit der <strong>Lahnau</strong>e<br />
• Wenig attraktive Ortsränder der Städte Wetzlar und Gießen<br />
• Vorgegebene, nicht veränderliche Restriktionen in der Fläche<br />
• Hohe Schallemissionen im Bereich der Autobahnen sowie der Bahnstrecke im Süden<br />
• Die Lahn ist landschaftlich kaum sicht- und erlebbar<br />
• Weitgehende Abgewandtheit der Siedlungen von der Lahn.<br />
7.5 Konsequenzen der Situationsanalyse<br />
Die Konsequenzen aus der Situationsanalyse wurden teilweise bereits in der<br />
Machbarkeitsstudie 2007 benannt und bringen uns ebenfalls zu dem Schluss,<br />
dass eine praktikable und umsetzbare Konzeption also räumlich, thematisch und<br />
zielgruppenbezogen mit Verdichtung, Konzentration und Entflechtung arbeiten muss.<br />
Das entschärft vorhandene Konflikte und lässt Konfliktpotentiale nicht zu Konflikten<br />
werden.<br />
Situationsanalyse<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
25
Gleichzeitig müssen die notwendigen Konzentrationen auch noch als Verbesserung<br />
der Situation insgesamt und Verbesserung der jeweiligen Örtlichkeit geplant sein und<br />
jeder an der <strong>Lahnpark</strong> GmbH teilnehmenden Kommune gut erkennbare und neue<br />
glaubwürdige Profile vermitteln und Profile verstärken. Das ist einem kommunalpolitisch<br />
wie räumlich so verdichteten Raum eine Herausforderung, die wie folgt versucht wird, zu<br />
beantworten.<br />
Auf der Seite 27 ist der Situationsplan „Schutzgüter“ dargestellt. Er führt die<br />
Analysephase bezüglich der Schutzgüter wie die verschiedenen Nautrschutzgebiete,<br />
Landschaftsschutzgebiete und weitere schützenswerte Landschaftsbestandsteile<br />
zusammen.<br />
Auf der Seite 28 findet sich der Situationsplan „Infrastruktur“. In ihm sind die verschiedenen<br />
Infrastrukturen wie Straßen, Bahnstrecken, Parkplätze, vorhandene Anlegestellen und<br />
andere Infrastrukturen verzeichnet.<br />
Situationsanalyse<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
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Situationsanalyse<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
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Situationsanalyse<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
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8. Benennung bestehender und neuer Potentiale<br />
8.1 Das Lahntal<br />
8.1.1 Bestehende Potentiale<br />
Die bestehenden Potentiale des <strong>Lahnpark</strong>s rekrutieren sich prinzipiell aus zwei Bereichen:<br />
• Potential Naturraum<br />
• Potential Siedlungsraum/historische Relikte/Fakten<br />
Das Potential „Naturraum“ wiederum ist zu 100 Prozent ein von Menschen gemachter<br />
„Kulturraum“, der vom Menschen teilweise in einen natürlich wirkenden Raum<br />
zurückverwandelt wird und der in diese Bereiche zerfällt:<br />
• Naturschutz (verschiedener Rechtsformen)<br />
• Landwirtschaft<br />
• Touristische Nutzung (Sport, Kultur, Wandern, Gastronomie)<br />
Bereits heute genutzte Potentiale sind:<br />
• Flusslauf Lahn = Bootstourismus;<br />
• Seenlandschaft = Gastronomie, Sport, andere Freizeitaktivitäten;<br />
• Sporteinrichtungen (lokal orientierte Sporteinrichtungen; Angebot Naunheimer<br />
Lahnbogen, Segelflugplatz Wetzlar-Naunheim);<br />
• Wandern = Lahntal als Transitraum von West nach Ost / Ost nach West<br />
• Wenige Kulturdenkmäler (<strong>Lahnau</strong>-Waldgirmes: Römerforum; Heuchelheim-<br />
Kinzenbach: Heimatmuseum; Wetzlar: innerstädtische Attraktionen; Gießen:<br />
innerstädtische Attraktionen); Kloster Dorlar<br />
• Panoramapunkt Wetzlar-Simberg.<br />
8.1.2 Verlorene Potentiale<br />
In der Vergangenheit genutzte Potentiale waren:<br />
• Aussichtspunkte (Bismarck-Turm Wetzlar; Bismarck-Turm Gießen): Beide<br />
Aussichtspunkte wurden um 1900 konzipiert und im Stil der Zeit errichtet. Sie<br />
gingen von damals unbewaldeten Randflächen und Bergflanken an beiden Seiten<br />
des Lahntals und von einer viel weniger ausgeprägten Bebauung aus, um ihre<br />
touristische Wirkung zu entfalten. Heute hat der Bismarck-Turm Wetzlar seine<br />
Panoramaussicht aufgrund der zunehmenden Bewaldung des 20. Jahrhunderts<br />
teilweise eingebüßt; östlich seiner Position bietet sich aber ein Ersatz-Panorama von<br />
herausragender Qualität; der Bismarck-Turm östlich Heuchelheim hat seine attraktive<br />
Panoramaaussicht aufgrund der wenig attraktiven Bebauung des Gießender Raums<br />
südöstlich seines Standpunktes verloren, steht heute ebenfalls zwischen Bäumen<br />
und ist besucherpsychologisch in einem „Niemandsland“ positioniert. Weiter ist<br />
dieser für Besucher geschlossen.<br />
• Landstraßen / Alleen und Baumreihen zu den Aussichtspunkten: Sie sind heute<br />
teilweise als Relikte noch zu erkennen, haben aber aufgrund des Verkehrskonzeptes<br />
Benennung der<br />
bestehenden und neuer<br />
Potentiale<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
29
des 20. Jahrhunderts ihre Funktion verloren.<br />
• Landstraßen / Alleen im Lahntal: Sie sind im Verlauf des 19. Jahrhunderts<br />
verschwunden und heute stellenweise durch arealfremde Nachpflanzungen des 20.<br />
Jahrhunderts ersetzt (Fichtenpflanzungen an Grundstücksgrenzen etc.)<br />
• Obstplantagen: Auch ihre Anzahl als Potential/Kulisse der „Naherholung“ hat deutlich<br />
nachgelassen und beschränkt sich heute auf wenige Areale.<br />
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass bis vor kurzem das landschaftlich orientierte Potential<br />
des Lahntals zwischen Wetzlar und Gießen verkehrsbegründeten Interessen geopfert<br />
wurde bzw. vernachlässigt worden ist. Aus diesem Restfundus kann partiell geschöpft<br />
werden.<br />
8.1.3 Neue Potentiale<br />
Die neuen Potentiale gestern, die sich vor allem aus der drastischen Veränderung der<br />
Landschaft ergeben haben (Verlegung des Lahnverlaufs von ca. 1840 bis ca. 1980;<br />
Entstehung der Kiesseen), wurden zuerst und sehr konsequent von den Repräsentanten<br />
des Naturschutzes erkannt und genutzt. Das hat in den letzten ca. 30 Jahren zu einer<br />
durchorganisierten, geschickt gestalteten und geschützten Kulturlandschaft unter dem<br />
Diktum des Naturschutzes geführt. Touristische Überlegungen spielten nur am Rande<br />
und aufgrund gewachsener lokaler Strukturen eine Rolle. Neue Potentiale heute ergeben<br />
sich als eine möglichst ausgewogene und allen Restriktionen und Interessen gegenüber<br />
kalkulierte Themenmenge, die<br />
• den Charakter der Kulturlandschaft bewahren, ggf. stärken soll,<br />
• den touristischen Interessen aller vier Kommunen gleichermaßen und einander<br />
ergänzend dienen soll,<br />
• den Interessen von Naturschutz und Anwohnern genügen soll,<br />
• innovative Elemente unterschiedlichster Art enthalten soll.<br />
Diese neuen Potentiale innerhalb der eingrenzenden Parameter erkennen wir in den zum<br />
Teil sehr detaillierten Themenfeldern<br />
• Erlebniserweiterung Freizeitlandschaft Seen;<br />
• edukative Elemente in den Themenfeldern Optik, Mathematik, Natur,<br />
Landschaftserleben, Geschichte;<br />
• historische Elemente in den Themenbereichen „römische Antike / Kelten“, „Goethezeit<br />
/ 7jähriger Krieg“;<br />
• natur- und technikorientierte Zukunftsthemen im Kontext zum Umfeld;<br />
• Wandern im Lahntal /auf den Höhen am Lahntal.<br />
Dabei haben wir diese neuen Potentiale aus bestehenden Ansätzen heraus entwickelt.<br />
Das „Mathematikum“ lehrt indessen, dass auch vom Standort und seiner Entwicklung<br />
völlig unabhängige neue Images entstehen können, wenn sie der Erwartungshaltung<br />
des Publikums entsprechen: Das Gießen einmal als „Stadt der Mathematik“ medial<br />
gehandelt würde, war 1990 noch nicht absehbar.<br />
Auf die einzelnen Standorte im <strong>Lahnpark</strong> bedeutet dies konkret:<br />
• Entwicklung des Standortes „Naunheimer Lahnbogen“/Naunheimer Segelflugplatz;<br />
Benennung der<br />
bestehenden und neuer<br />
Potentiale<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
30
• Entwicklung der Seenlandschaft <strong>Lahnpark</strong>;<br />
• Einbeziehung des Simberges und des Lahnberges;<br />
• Einbeziehung ausgesuchter Positionen in den Stadtbildern von Wetzlar und Gießen.<br />
8.2 Die einzelnen Kommunen<br />
8.2.1 Wetzlar<br />
Wetzlar beherbergt im hessenweiten Vergleich eine sehr breit angelegte und sehr themenspezifische<br />
Museumslandschaft, deren fachliche Qualität sich im oberen Segment des<br />
landesweiten Angebotes musealer Präsentationen bewegt. Die Stadt vermarktet zu<br />
Recht das „Goethe-Image“. Hinzu kommen seit einigen Jahren das „Viseum“ und der<br />
damit verbundene „Optik-Parcour“.<br />
Allerdings hat das Viseum nicht den erhofften Besucheranstieg für die Stadt gebracht:<br />
Mit rund 4.500 bis 5.000 Besuchern pro Jahr, die dabei zu einem erheblichen Teil<br />
gleichzeitig den benachbarten Häusern Stadt- und Industriemuseum und Lottehaus<br />
verloren gehen, hat sich an der Gesamtbilanz der Besucherzahlen musealer Einrichtungen<br />
in Wetzlar praktisch nichts geändert. Die Hoffnung, dass Viseum würde sich zu einem<br />
Publikumsmagnet wie das Mathematikum in Gießen entwickeln, wurde nicht erfüllt.<br />
Die Stadt hat das Potential „Science – Optik“ richtig erkannt und dies in einem innovativen<br />
Prozess gemeinsam mit der optischen Industrie vor Ort auch sehr konsequent zu einer<br />
praktischen Umsetzung gebracht. Der Misserfolg liegt dabei nicht in der Imagebildung<br />
– das Viseum hat einen hohen Imagewert -, sondern in der geringen Anzahl an<br />
Besuchern. Wir stehen hier vor dem klassischen Phänomen der Verwechslung bzw. der<br />
Gleichmachung von touristischer Ausrichtung einer Präsentation auf der einen Seite und<br />
ihrer fachlichen Qualität bzw. ihrem Wert für die Identitätsstiftung einer Kommune auf der<br />
anderen Seite. Das Viseum ist aus letzterem Gesichtspunkt heraus inhaltlich konzipiert<br />
worden und richtet sich im Gegensatz zum Mathematikum eben nicht an ein allgemeines<br />
Publikum, auch wenn das vermutlich die Erwartungshaltung auf der politischen Seite<br />
war.<br />
Das Manko des Viseums besteht nicht in einer mangelnden fachlichen Qualität, sondern<br />
allein in seiner besucherpsychologischen Ausrichtung. Dieses Problem quittiert das<br />
potentielle Publikum durch Fernbleiben, diesem Problem ist das Ausbleiben vieler<br />
Lehrer und Schulklassen geschuldet.<br />
Unserer Meinung nach bleibt das Viseum mit 4.500 bis 5000 Besuchern pro Jahr weit<br />
hinter seinen Möglichkeiten zurück; es könnte mit etwa 40.000 bis 50.000 Besuchern<br />
im Jahr in der Tat ein Besuchermagnet Wetzlars sein und stützend für die anderen<br />
musealen Einrichtungen wirken. Dies ist für den <strong>Lahnpark</strong> insofern wichtig, als das wir<br />
uns um eine Stützung dieses „neuen alten“ Images von Wetzlar bemühen und darin auch<br />
ein großes Potential zur Gewinnung von Tagesgästen, Touristen und Regionalpublikum<br />
sehen, sofern das Thema „Optik“ auch den Bedürfnissen dieser Zielgruppen entspricht.<br />
Innerhalb sowie außerhalb des Stadtbildes schlagen wir konkrete Maßnahmen vor.<br />
Wir gehen davon aus, dass<br />
• dringend effektive Stützungsmaßnahmen für das Viseum nötig sind,<br />
• das Viseum in seiner Konzeption überarbeitet werden müßte, um eine<br />
Besuchersteigerung zu erlangen,<br />
• das Thema „Optik“ zu einer längeren Verweildauer von Besuchern in Wetzlar und im<br />
Benennung der<br />
bestehenden und neuer<br />
Potentiale<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
31
<strong>Lahnpark</strong> führen soll und kann bzw. zu einem Besuch der Stadt.<br />
• dies nur zu erreichen ist, wenn das Thema „Optik“ zielgruppenorientiert präsentiert<br />
wird und nicht macherorientiert.<br />
Dafür verfügt Wetzlar über Potential in Gegenständen und Flächen, die wir so nutzen<br />
wollen:<br />
• Erkenntnisort „Augenblicke“, Rathaus (Zielgruppe Alle, insbesondere Schulen),<br />
• Erkenntnisort „Augenmerk“, Lahninsel (Zielgruppe Alle, insbesondere Schulen),<br />
• Erkenntnistour „Optik und Natur“, Garbenheimer Feld (Zielgruppe Alle, insbesondere<br />
Schulen)<br />
Diese Orte bzw. Maßnahmen sehen wir im Verbund mit<br />
• Viseum<br />
• Optik-Parcour<br />
in einer dann bundesweit einmaligen topographischen und didaktischen Konstellation.<br />
Diese Konstellation würde die Stadt zwischen Rathaus und Viseum in der Tat zu einer<br />
„Erlebnislandschaft Optik“ machen und – sofern das heutige unveränderte Viseum am<br />
Besuchsende steht – für das Viseum eine positive Erwartungshaltung aufbauen. Darauf<br />
baut auch das Marketingkonzept auf: Solange das Viseum so gestaltet ist, wie es ist,<br />
bilden die anderen Elemente eine positive Erwartungshaltung gegenüber dem Viseum<br />
aus, nicht umgekehrt. Zum Thema „Optik“ kann der <strong>Lahnpark</strong> also positiv verstärkend<br />
wirken, sofern man seinen „Geltungsbereich“ bis hinein in die Stadt Wetzlar zieht.<br />
Umgekehrt ist eine positive Stimmungsgenerierung zum Thema „Optik“ in der Stadt<br />
wiederum Voraussetzung für die Bereitschaft eines Besuches des <strong>Lahnpark</strong>s.<br />
Die vorgeschlagenen Maßnahmen im und am <strong>Lahnpark</strong> verstärken also das „Optik-<br />
Image“ der Stadt Wetzlar und verleihen dem <strong>Lahnpark</strong> den geographischen Schwerpunkt<br />
„Optik“ im Westen, in und bei Wetzlar. Hinzu kommt am Naunheimer Lahnbogen im<br />
Verbund mit dem Segelflugplatz der „Erkenntnisort Via Aura“.<br />
8.2.2 <strong>Lahnau</strong><br />
Im Gegensatz zu Wetzlar und Gießen verfügt <strong>Lahnau</strong> über kein ausgeprägtes<br />
überregionales Image. Daran ändert im touristischen Kontext auch das europaweit im<br />
wissenschaftlichen Kontext herausragende „Römerforum“ bisher nichts. Insbesondere<br />
hier gilt der Grundsatz: Historische Bedeutsamkeit führt nicht automatisch zu touristischer<br />
Wirksamkeit!<br />
Andererseits ist das „Römerforum“ in der Tat ein – wenn auch noch ruhendes – touristisches<br />
Potential, wenn seine Gestaltung den Erwartungshaltungen des avisierten Publikums<br />
entspricht. Daher schlagen wir innerhalb des <strong>Lahnpark</strong>s für <strong>Lahnau</strong> diese Maßnahmen<br />
vor:<br />
• Panoramaweg „Römerforum“<br />
• Erkenntnistour „Via Romanus“<br />
• Erkenntnisort „Römisches Marschlager“<br />
• Erkenntnisort „Römerforum“<br />
• Erkenntnisort „Porta Germanica“<br />
Benennung der<br />
bestehenden und neuer<br />
Potentiale<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
32
Hinzu kommen direkt an der Lahn:<br />
• Erkenntnistour „Via Aqua“<br />
• Erkenntnistour „Landwirtschaft im Wandel der Zeit“<br />
• Erkenntnistour „Via Germanus“<br />
Dies betrachten wir als erfolgversprechendes Alternativkonzept zum in der politischen<br />
Diskussion gescheiterten Konzept „Archäologischer Park Waldgirmes“. Für <strong>Lahnau</strong> ergibt<br />
sich innerhalb des <strong>Lahnpark</strong>s und der Region ein deutlich abgegrenztes touristisches<br />
Image in den Themensegmenten „Antike/Geschichte“ und „Fluss/Technik“. Dies auch<br />
unter dem Gesichtspunkt, dass <strong>Lahnau</strong>-Dorlar für den gesamten Bootstourismus der<br />
attraktivste und wichtigste Haltepunkt ist und bleibt.<br />
8.2.3 Heuchelheim<br />
Heuchelheim verfügt z.Z. über das touristische Image „Freizeit am See“. Im<br />
gesellschaftspolitischen Zusammenhang steht für Heuchelheim der Name „Schunk“. Das<br />
ruhende touristische Kapital heißt hier „Natur“: Durch das Potential, das vom NSG „Die<br />
<strong>Lahnau</strong>e zwischen Atzbach, Dutenhofen und Heuchelheim“ in der <strong>Lahnau</strong>e ausgeht, läßt<br />
sich im touristischen Kontext neben dem „Seen-Image“ ein „Natur-Image“ aufbauen, dass<br />
auch im weiteren Umkreis ein Alleinstellungsmerkmal bedeutet. Diesem Leitgedanken<br />
sind auch die meisten der von uns geplanten Projekte verpflichtet:<br />
• Erkenntnistour „Natur und Zahl“<br />
• Erkenntnistour „Liebigs Deich“<br />
• Erkenntnistour „Via Aves“<br />
• Erkenntnistour „Via Silva“<br />
• Erkenntnisort „Science-Haus NAWARO“<br />
• Erkenntnisort „<strong>Lahnpark</strong>haus“<br />
• Veranstaltungsort/Erkenntnisort „Sternschanze“<br />
• Maßnahmen zur Popularisierung des Naturschutzes.<br />
8.2.4 Gießen<br />
Gießen fehlt im Gegensatz zu Wetzlar ein historisches Stadtambiente. Seine<br />
touristischen Highlights konzentrieren sich topographisch auf den Schlossbereich/<br />
Museum und die Häuser „Liebig-Museum“ und „Mathematikum“ am Bahnhof. Dabei<br />
bildet das „Mathematikum“ das touristische Highlight der Stadt; seine Besucherzahlen<br />
sind im regionalen Kontext unerreicht und haben in den letzten 10 Jahren zu einem<br />
neuen Stadtimage für Gießen geführt. Innerhalb der Stadt wiederum fehlt es an einer<br />
erlebnisorientierten Klammer zwischen den Standorten „Bahnhof: Liebig-Museum/<br />
Mathematikum“ und „Schloss“. Das gilt auch für eine Vernetzung des Lahntals und des<br />
Standortes Bahnhof.<br />
Da hier aber auch die Planungen zur Landesgartenschau 2014 eingreifen, beschränken<br />
sich unsere Vorschläge auf wenige konkrete Maßnahmen direkt an der Lahn und am<br />
Standort Rathaus Gießen, die zur einer stärkeren Frequentierung des <strong>Lahnpark</strong>s aus<br />
Gießen heraus führen sollen und die das Massenpublikum an den Seen wiederum auf<br />
Gießen und seine Qualitäten aufmerksam machen sollen.<br />
Benennung der<br />
bestehenden und neuer<br />
Potentiale<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
33
Gleichzeitig erschließen wir damit die „dritte Personen-Image-Säule“ für Gießen, die<br />
bisher – außer einem Denkmal – ungenutzt ist: Conrad Röntgen, neben Justus Liebig<br />
und Prof. Dr. Beutelspacher / Mathematikum.<br />
Die vorgeschlagenen Maßnahmen des <strong>Lahnpark</strong>s umfassen:<br />
• Erkenntnistouren Mathematik und Alltag, Röntgenweg entlang der Lahn Richtung<br />
Bahnhof Gießen,<br />
• Erkenntnisort „Conrad Röntgen“ im Rathaus Gießen<br />
und verleihen damit dem Image „Wissenschaftsstadt Gießen“ eine touristisch wirksame<br />
Ausprägung mit weiteren publikumsorientierten Einrichtungen. Die „Erkenntnistour<br />
Liebigs Deich“ an den Heuchelheimer Seen ist thematisch bewußt mit Gießen verknüpft<br />
und berührt ein touristisches Potential der Stadt, das bisher praktisch ungenutzt ist:<br />
Justus Liebig und das Thema „moderne Landwirtschaft/Welternährung“.<br />
Die Existenz des hochqualitativen Liebig-Museums kreiert zwar ein akademisches<br />
Image für Gießen als „Stadt des Justus Liebig“, und die entsprechenden Fachbereiche<br />
der Justus-Liebig-Universität stützen dieses Image auch effektiv und zukunftsbezogen.<br />
Touristisch aber hat das Liebig-Museum aufgrund seines Selbstverständnisses nur eine<br />
geringe Wirkung, wie man an den Besucherzahlen ablesen kann.<br />
Mittelfristig steht für Gießen, wenn die Stadt sowohl Justus-Liebig als auch ihr Image<br />
des Wissenschaftsstadt touristisch effektiv nutzen möchte, ein zweites Science-Haus<br />
neben dem Mathematikum zur Disposition, das wir im Moment mit dem Schlagworttitel<br />
„Bionom“ (Areal Schlachthof) in die Diskussion einführen, hier aber nur mit wenigen<br />
visionären Aspekten versehen: Abgeleitet ist der Arbeitstitel „Science-Haus Bionom“<br />
vom Begriff der „Bionomie“, der „Lehre von den Beziehungen der Organismen zur<br />
umgebenden Welt“. Dieser für ein touristisches Publikum attraktive Themenbereich<br />
(s. Medienlandschaft) ist europaweit vakant und so noch nicht aufgegriffen worden.<br />
Gleichzeitig passt er zum wissenschaftlichen Image der Stadt Gießen (Justus-Liebig-<br />
Universität: Fb 09 – „Live-Sciences“). Im Mittelhessen-Kontext und der in diesem Konzept<br />
auch beschriebenen „Eduatainment-Landschaft Mittelhessen“ wäre das „Bionom“ ein<br />
gutes Pendant und eine ideale Ergänzung zu den Planungen „Science-Haus Hessisches<br />
Rohstoffhaus Grube Fortuna“, „Hessisches Holztechnik-Museum Wismar“, „Science-Haus<br />
NAWARO Heuchelheim“ und den edukativen Projekten innerhalb des <strong>Lahnpark</strong>s.<br />
8.3 Zusammenfassung<br />
Zusammengefasst und bewußt vereinfacht lauten die touristischen Potentiale für den<br />
<strong>Lahnpark</strong> und seine Anrainerkommunen:<br />
• Wetzlar – Goethe, Optik<br />
• <strong>Lahnau</strong> – Geschichte, Fluss/Auenland<br />
• Heuchelheim – Freizeit, Natur<br />
• Gießen – Mathematik, Lebenswissenschaften.<br />
Die damit verbundenen bereits vorhandenen Einrichtungen und konkreten Planungen<br />
überschneiden sich im Einzelfall oder liegen nicht direkt beieinander (z.B. Hessisches<br />
Naturschutz-Zentrum in Wetzlar – Schwerpunkt Natur in Heuchelheim), ändern aber nichts<br />
an den daraus für den <strong>Lahnpark</strong> insgesamt resultierenden touristischen Schwerpunkten,<br />
die von den Besuchern als Einheit unabhängig von kommunalen Grenzen empfunden<br />
werden.<br />
Benennung der<br />
bestehenden und neuer<br />
Potentiale<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
34
9. Alleinstellungsmerkmale<br />
Der Begriff „Alleinstellungsmerkmal“ gilt gemeinhin als touristische Zauberformel. Diese<br />
Formel kann aber nur dann funktionieren, wenn das Alleinstellungsmerkmal auch das<br />
avisierte Publikum berührt und aktivieren kann. Am Beispiel <strong>Lahnau</strong>-Waldgirmes kann<br />
man sehr gut erkennen, dass das Alleinstellungsmerkmal „einzige römische Stadt in<br />
Germanien aus der Zeit der augusteischen Eroberungen“ touristisch nicht automatisch<br />
wirksam wird, also erst einmal ein folgenloses Alleinstellungsmerkmal ist.<br />
Die Gestaltung der festgestellten „Alleinstellung“ ist hier entscheidend, nicht ihre<br />
Existenz! Das erfährt man auch durch die Kenntnis der Besuchszahlen des „Viseums“<br />
in Wetzlar oder des „Liebig-Museums“ in Gießen im Vergleich zum „Mathematikum“ in<br />
Gießen. Zudem wird oft genug vergessen, dass eine „Alleinstellung“ im Wortsinne eher<br />
gefährlich ist: Denn zu einem Urlaubsland oder auch nur zu einem Tagesausflug gehört<br />
zur Arrondierung des (Tages-) Erlebnisses mehr als nur ein (thematisches) Erlebnis, also<br />
mehr als nur eine Alleinstellung.<br />
Die Alleinstellungsmerkmale des <strong>Lahnpark</strong>s und seiner Anrainer-Kommunen sollten sich<br />
also aus Sicht des Publikums attraktiv ergänzen und am besten korrespondieren mit<br />
dem weiteren Umfeld Lahntal bzw. Mittelhessen. Die tatsächlichen oder vermeintlichen<br />
touristischen Alleinstellungsmerkmale des <strong>Lahnpark</strong>s beurteilen wir so:<br />
Wetzlar:<br />
<strong>Lahnau</strong>:<br />
Heuchelheim:<br />
Gießen:<br />
„Goethe und Lotte“ – Alleinstellung in weitem Umfeld (nächste Punkte: Frankfurt,<br />
Weimar)<br />
„Optik“ – Alleinstellung in weitem Umfeld (nächste Punkte: Frankfurt, „Explora“,<br />
Filmmuseum; Kassel, Astronomisch-physikalisches Kabinett/Planetarium)<br />
„Römerforum“ – Alleinstellung in wissenschaftlicher Hinsicht in weitem Umfeld<br />
(nächste Punkte: Haltern, LWL-Römermuseum; Kalkriese, Museum und Park<br />
Varusschlacht); Alleinstellung in touristischer Hinsicht zur Zeit nur in nächster<br />
Umgebung (nächste Punkte: Römerkastell Saalburg, Limes in Taunus und<br />
Wetterau)<br />
„Seenlandschaft“ – Alleinstellung in touristischer Hinsicht im regionalen Kontext<br />
(s. Seen Marburg, Vogelsberg, Westerwald, Frankfurt Rhein-Main)<br />
„Natur“ – bisher Alleinstellung nur im regionalen Kontext.<br />
„Justus Liebig“ – Image-Alleinstellung in weitem Umfeld (keine vergleichbaren<br />
Orte), zur Zeit keine große touristische Wirkung<br />
„Mathematikum“ – Image-Alleinstellung und touristische Alleinstellung in<br />
weitem Umfeld / bundesweit (kein im Image vergleichbares Science-Haus<br />
in Deutschland, thematisch ähnliche Einrichtungen aber u.a. in: Winterthur,<br />
Wolfsburg, Lüdenscheid, Heidelberg, Köln, Nürnberg u.a.)<br />
Alleinstellungsmerkmale<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
35
„Conrad Röntgen“ – Alleinstellung in weitem Umfeld, noch nicht genutzt<br />
(Röntgen-Museum in Remscheid);FB 90 „Live-Sciences“ der Justus-Liebig-<br />
Universität – Alleinstellung im Wissenschaftsbetrieb, touristisches Potential<br />
noch nicht genutzt<br />
Das Alleinstellungsmerkmal des <strong>Lahnpark</strong>s insgesamt ist die Summe dieser vorhandenen<br />
und potentiellen einzelnen Alleinstellungsmerkmale in einer bundeweit einmaligen<br />
landschaftlichen und verkehrsgeographisch verdichteten Situation aus edukativen und<br />
erlebnisorientierten Elementen, die<br />
• thematisch aufeinander abgestimmt sind,<br />
• für die Besucher/Nutzer gleichzeitig den Anforderungen nach Abwechslung<br />
genügen,<br />
• in der Art ihrer Gestaltung innovativ und erlebnisorientiert gestaltet sind,<br />
• in der Summe eine einzigartige Erlebnislandschaft in der Mitte Hessens ergeben,<br />
eingebettet in eine attraktive Landschaft und getragen von zwei Mittelzentren mit<br />
eigener starker touristischer Infrastruktur.<br />
Die Wahl der hier vorgestellten Projekte ist aber gleichzeitig auch so erfolgt, dass jede<br />
am <strong>Lahnpark</strong> teilnehmende Kommune am Ende für sich ein Alleinstellungsmerkmal<br />
aufweist, das durch die Alleinstellungsmerkmale ihrer Partnergemeinden ergänzt wird,<br />
aber auch ohne den <strong>Lahnpark</strong> als Gesamtkonstruktion Bestand haben kann:<br />
• Wetzlar – Optik<br />
• <strong>Lahnau</strong> – Antike/Geschichte<br />
• Heuchelheim – Freizeitlandschaft Seen / Natur<br />
• Gießen – Mathematik/Wissenschaft<br />
Der konkrete Witz an der Forderung nach einem Alleinstellungsmerkmal ist also die<br />
Tatsache, dass das Alleinstellungsmerkmal sich als aufeinander abgestimmte Summe<br />
von lokalen Einzelmerkmalen ergibt, die ihrer thematischen und zielgruppenorientierten<br />
Kombination einmalig ist.<br />
Alleinstellungsmerkmale<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
36
10. Leitbild<br />
Wir unterscheiden zwischen dem Leitbild für diejenigen, die den <strong>Lahnpark</strong> gestalten und<br />
dem Leitbild, mit dem sich der <strong>Lahnpark</strong> gegenüber seinem Publikum präsentiert.<br />
10.1 Bisheriges Leitbild<br />
Das bisherige Leitbild des <strong>Lahnpark</strong>s lautet: „Natur neu erleben“.<br />
Dabei wurde noch nicht unterschieden zwischen Slogan für das Publikum und dem<br />
Leitbild = Verhaltensgrundsatz für die Aktiven am <strong>Lahnpark</strong>-Gestaltungsprozess selbst.<br />
Aus Sicht des Publikums ist der Slogan „Natur neu erleben“ keine Zustandsbeschreibung<br />
des <strong>Lahnpark</strong>s, sondern ein noch nicht erfülltes Versprechen auf eine noch ungestaltete<br />
Zukunft.<br />
Insofern verfehlt der Slogan „Natur neu erleben“ seine Aufgabe, eine Erwartungshaltung<br />
zu wecken, die er auch erfüllen kann.<br />
Das Leitbild „Natur neu erleben“ als Handlungsstrang für die Aktiven am <strong>Lahnpark</strong>-<br />
Gestaltungsprozess ist dagegen richtig gewählt und formuliert, zielen doch viele<br />
Maßnahmen der vergangenen Jahre auf dieses Versprechen ab.<br />
Gegenüber dem Publikum ist die Beibehaltung des Slogans „Natur neu erleben“ zur Zeit<br />
aber ein nicht erfüllbares Versprechen. Das bisherige Leitbild sollte also nicht auch als<br />
Slogan gebraucht werden.<br />
Mit dem Leitbild „Natur neu erleben“ ist das bisherige regionalpolitisch bedeutsamste<br />
Hauptziel des Lahntals zwischen Wetzlar und Gießen benannt.<br />
Aus der Sicht der Gestalter zunächst richtig und konsequent gedacht, ist es doch ein<br />
Leitbild, das sich an die Gestalter selbst und die vor Ort lebenden und mitgestaltenden<br />
Menschen richtet, um eine generelle, im wesentlichen unumstrittene Zustimmung zur<br />
Idee des <strong>Lahnpark</strong>s zu erhalten.<br />
Das bisherige Leitbild ist also intuitiv taktisch und unter gestaltungspolitischen Kriterien<br />
gewählt worden und wurde bzw. wird als identitätsstiftende und politisch verbindende<br />
Aufforderung verstanden. Das Leitbild „Natur neu erleben“ ist aber kein Werbeslogan.<br />
Es ist nach wie vor ein Versprechen auf die Zukunft.<br />
Bei diesem Leitbild, das nach außen noch gehandhabt wird wie ein Werbeslogan, sollte<br />
es auch so lange bleiben, bis entsprechende Maßnahmen das Gefüge des <strong>Lahnpark</strong>s<br />
tatsächlich verändert haben.<br />
10.2 Erweitertes Leitbild<br />
Das zukünftige Leitbild, besser: Verhaltensgrundsätze, für die Gestalter des <strong>Lahnpark</strong>s<br />
bedeutet unseres Erachtens inhaltlich:<br />
• Stärkung der definierten kommunalen Alleinstellungsmerkmale in ergänzender<br />
Beziehung untereinander;<br />
• Eindeutige gemeinsam geplante Positionierung in der „Edutainment-Landschaft<br />
Mittelhessen“;<br />
• Bewahrung und Stärkung des Kapitals „Natur“ unter gleichzeitiger Erhöhung der<br />
Besucherzahlen;<br />
Leitbild<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
37
• Verbesserung des Naherholungs- und Freizeitwertes für die Anwohner rund um den<br />
<strong>Lahnpark</strong>;<br />
• Schaffung eines eigenen touristischen Images innerhalb bestehender touristischer<br />
Destinationen;<br />
• Ausrichtung des eigenen touristischen Images am Slogan und am Leitbild des<br />
<strong>Lahnpark</strong>s;<br />
• Schaffung sich ergänzender Attraktionen und aufeinander abgestimmter Maßnahmen<br />
zur Infrastruktur;<br />
• Förderung und Initiierung gemeinsamer Veranstaltungen im gesamten Areal des<br />
<strong>Lahnpark</strong>s oder gemeinsam im Bereich einzelner Kommunen<br />
Das zukünftige Leitbild als eine Handlungsaufforderung an die Gestalter selbst kann kein<br />
Slogan sein, müsste aber sinngemäß lauten:<br />
Priorisierung des gemeinsamen Interesses vor Partikularinteressen, wenn es um die<br />
touristische Positionierung und besucherorientierte Maßnahmen in der Fläche geht.<br />
und:<br />
„Erreichung einer überregionalen Alleinstellung durch Stärkung einzelner<br />
Alleinstellungsmerkmale in Ergänzung und Absprache untereinander“.<br />
Bei der Verfolgung des erweiterten Leitbildes müssen ebenfalls<br />
• die Spezifika der einzelnen teilnehmenden Kommunen berücksichtigt werden,<br />
• eventuell divergierende Erscheinungsbilder innerhalb des <strong>Lahnpark</strong>s gemildert,<br />
angeglichen oder positiv miteinander verbunden werden,<br />
• die Tatsache ausgeprägter touristischer Images der Mittelzentren Wetzlar und Gießen<br />
im Verhältnis zu den noch fehlenden touristischen Images der kleineren Gemeinden<br />
<strong>Lahnau</strong> und Heuchelheim maßnahmenorientiert berücksichtigt werden,<br />
• die Notwendigkeit umfangreicherer Maßnahmen in den beiden Gemeinden im<br />
Verhältnis zu den beiden Städten anerkannt werden und Konsens sein,<br />
• die Anerkennung der <strong>Lahnau</strong>enflächen der beiden Gemeinden als quasi<br />
„innerstädtische Naherholungsflächen“ von Wetzlar und Gießen im Handeln zum<br />
Ausdruck kommen.<br />
Pointiert formuliert: Die beiden „Großen“ müssten den Nachholbedarf der beiden<br />
„Kleinen“ anerkennen, und die beiden „Kleinen“ müßten den Nutzungsbedarf für die<br />
Bürger der beiden „Großen“ in der Fläche anerkennen.<br />
Diesen Handlungsgrundsätzen unterliegen auch die von uns vorgeschlagenen<br />
Planungen:<br />
Schwerpunktsetzungen – Ausgleich – ergänzende Alleinstellungen – gemeinsame<br />
überregionale Alleinstellung.<br />
Der Erfolg des <strong>Lahnpark</strong>s ist nicht die Summe seiner Einzelglieder und ihrer Einzelerfolge.<br />
Der Erfolg des <strong>Lahnpark</strong>s liegt in der Maßnahmenabstimmung und damit der<br />
Multiplikation des Erfolges seiner Einzelmaßnahmen!<br />
Das beste Marketing und die beste Pressearbeit werden aus nur losen Gliedern keine<br />
Kette machen können.<br />
Leitbild<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
38
10.2.1 Erweitertes Leitbild: Themenbereich Natur<br />
In der bereits laufenden und bereits erstellten naturschutzfachlichen Planung in der<br />
<strong>Lahnau</strong>e zeichnet sich das Garbenheimer Feld als neuer Schwerpunkt von Renaturierungen<br />
und weiteren Schutzmaßnahmen und Konzepten ab.<br />
Gleichzeitig sieht unsere Planung publikumswirksame Maßnahmen in und am<br />
Garbenheimer Feld vor, die das Verständnis der Öffentlichkeit für diese Entwicklung<br />
stärken soll („Erkenntnistour Optik und Natur“, „Panoramaweg Garbenheimer Aue“).<br />
Im östlichen Teil des <strong>Lahnpark</strong>s sehen unsere Planungen eine sehr konsequente<br />
Besucherlenkung um das NSG „<strong>Lahnau</strong>e zwischen Garbenheim, Niedergirmes und<br />
Naunheim“ herum vor, so dass auch hier der Schwerpunkt „Natur/Naturschutz“ eine<br />
deutliche Stärkung erfährt.<br />
Dies wird durch die geplanten „Erkenntnistouren“ und „-orte“ und die<br />
Renaturierungsvorschläge noch deutlich betont.<br />
Insofern zeichnet sich für das erweiterte Leitbild ab, dass vor allem die Gemeinde<br />
Heuchelheim sich in Zukunft des zweiten Images „Natur“ bedienen kann, ergänzend zum<br />
Image „Seenlandschaft-Freizeit“.<br />
Das NSG „Die <strong>Lahnau</strong>e zwischen Atzbach, Dutenhofen und Heuchelheim“ würde auf<br />
diese Weise zum öffentlichkeitswirksamsten Naturschutzgebiet Hessens, wenn man<br />
die verkehrsgeographische Lage, die touristischen Maßnahmen und die Nähe zur<br />
Seenlandschaft berücksichtigt.<br />
10.2.2 Erweitertes Leitbild: Themenbereich Edutainment<br />
Der relativ neue Begriff Edutainment spielt für das erweiterte Leitbild die entscheidende<br />
Rolle.<br />
Ausgehend von der aktuellen Entwicklung der „Edutainment-Landschaft Mittelhessen“<br />
und von der bereits erfolgten touristischen wie gesellschafts- und wirtschaftspolitischen<br />
Positionierung der Städte Wetzlar und Gießen vertiefen und popularisieren wir mit<br />
den vorgeschlagenen Erkenntnistouren und Erkenntnisorten diese erfolgreichen und<br />
erfolgversprechenden Images beider Städte in die <strong>Lahnau</strong>e hinein.<br />
Dabei haben wir die einzelne Themenstellungen so gewählt, dass Wetzlar und Gießen in<br />
ihren Stadtbildern eher technisch-wissenschaftliche Aspekte finden und in die <strong>Lahnpark</strong>-<br />
Flächen hinein zunehmend Themenaspekte berücksichtigt werden, die mit „Natur“ zu<br />
tun haben.<br />
Beispiele:<br />
• „Optik-Parcour“ Wetzlar-Stadt – „Erkenntnistour Optik und Natur“ Garbenheimer Feld<br />
• „Mathematikum“ Gießen-Bahnhof – „Erkenntnistour Röntgenweg“ – „Erkenntnistour<br />
Natur und Zahl“.<br />
Auch die Gemeinde <strong>Lahnau</strong> mit ihrem vorgegebenen touristischen Schwerpunkt<br />
„römische Geschichte“ wird in dieses System der erlebnisorientierten Pädagogik mit<br />
eingebunden.<br />
Die dort konzipierten Maßnahmen beziehen sich zwar explizit auf die römische Geschichte<br />
vor Ort, sind aber gleichzeitig alltagsorientiert und wissenschaftsorientiert im Sinne von<br />
„Wissenschaft erleben“ ausgerichtet.<br />
Leitbild<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
39
Dabei stehen alle vorgeschlagenen Maßnahmen in einem engen Kontext zu bereits<br />
vorhandenen oder potentiell angelegten thematischen Schwerpunkten, so dass ihre<br />
Sinnhaftigkeit und pädagogische Geschlossenheit auch dann erhalten bleibt, wenn eine<br />
oder mehrere Teilnehmer-Kommunen der <strong>Lahnpark</strong> GmbH diesen Vorschlägen nicht<br />
folgen sollten.<br />
Aus regional- und gesellschaftspolitischer Sicht ergibt sich also im Endzustand der<br />
Gestaltung dieses Bild:<br />
Edutainment-Region Mittelhessen:<br />
Limburg: Science-Haus Mechanikum;<br />
Solms: Terra Fortuna mit Besucherbergwerk, Feldbahnmuseum und Science-<br />
Haus<br />
Hessisches Rohstoffhaus;<br />
Wetzlar: Viseum, Optik-Parcour, Erkenntnisorte/-touren Rathaus, Lahninsel,<br />
Garbenheimer Feld; Erkenntnistour Via Aura u.a.<br />
<strong>Lahnau</strong>: Römerforum mit Erkenntnisorten und –touren<br />
Heuchelheim: NSG Die <strong>Lahnau</strong>e zwischen Atzbach, Dutenhofen und Heuchelheim<br />
mit Erkenntnistouren und –orten, <strong>Lahnpark</strong>- Informationszentrum,<br />
Science-Haus „NAWARO“<br />
Gießen: Mathematikum“, „Liebig-Museum, Botanischer Garten,<br />
Erkenntnistouren/-orte<br />
Marburg: Chemikum<br />
Röntgenweg, Mathematik und Alltag, Natur und Zahl, Conrad<br />
Röntgen;<br />
Alsfeld: Porta Vulcania und Science-Haus Expedition Mensch.<br />
In diesem europaweit einzigartigen, thematisch aufeinander abgestimmten Konstrukt<br />
spielt der <strong>Lahnpark</strong> eine entscheidende und touristisch voraussichtlich hochwirksame<br />
Rolle.<br />
Der <strong>Lahnpark</strong> wäre zusammen mit innerstädtischen Attraktionen in Wetzlar und Gießen<br />
das erlebnisreichste Areal und das intellektuelle Zentrum der Edutainment-Region<br />
Mittelhessen.<br />
10.2.3 Erweitertes Leitbild: Themenbereich Kulturgeschichte<br />
Betrachtet man den zukünftigen <strong>Lahnpark</strong> und seine nähere Umgebung, so ergibt sich<br />
das Bild einer fast alle Epochen umfassenden „Sightseeing-Landschaft“:<br />
Vorgeschichte:<br />
Heuchelheim: Science-Haus „Nachwachsende Rohstoffe“ und Eingangsportal „Haus<br />
der Jungsteinzeit“;<br />
Biebertal: Keltisches Oppidum auf dem Dünsberg;<br />
Leitbild<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
40
Antike:<br />
<strong>Lahnau</strong>: Römerforum; Germanen/Christianisierung<br />
Mittelalter:<br />
Biebertal, Wettenberg, Wetzlar, Gießen, <strong>Lahnau</strong>: Burgen des Mittelalters, Klöster etc.<br />
Neuzeit:<br />
Wetzlar, Gießen, Heuchelheim: Objekte aus Renaissance und Barock (Altstadt, Lottehaus;<br />
Schloss; Sternschanze/Schanzen etc.)<br />
Industrialisierung/20.Jh.:<br />
Wetzlar, Gießen, <strong>Lahnpark</strong>: Industrialisierung und 20. Jahrhundert mit Stadt- und<br />
Industriemuseum, Mikroskope Rathaus etc.; Justus-Liebig-Museum, Botanischer<br />
Garten, „Conrad Röntgen“ etc.;<br />
Lahn: Kanalisierung, Schleusen; Deiche; Ortsmuseen etc.<br />
21. Jh./Themen von morgen:<br />
Wetzlar, Heuchelheim, Gießen, <strong>Lahnpark</strong>: Themen des 21. Jahrhunderts wie<br />
Mathematikum, Viseum, Erkenntnistouren, Science-Haus NAWARO etc.<br />
Diese differenzierte Betrachtung spielt im praktischen Tourismus-Betrieb zwar nur<br />
hinsichtlich eines mögliches Slogans einzelner Kommunen eine Rolle.<br />
Sie hat aber für das erweiterte Leitbild insofern Bedeutung, als sie in Zukunft eine<br />
freiwillige Koordinierung innerhalb der Kommunen nach sich ziehen würde, wollte man<br />
diese Linie der gegenseitigen Ergänzung beibehalten, pflegen und zum Vorteil aller<br />
Beteiligter ausbauen.<br />
Ein praktisches Beispiel ist unser Vorschlag, im Rathaus Gießen den „Erkenntnisort<br />
Conrad Röntgen“ zu installieren als bewußtes Pendant zum Rathaus Wetzlar mit dem<br />
„Erkenntnisort Augenblick“ / Mikroskope.<br />
10.2.4 Erweitertes Leitbild: Themenbereiche Sport, Naherholung<br />
Auch hier sollte der <strong>Lahnpark</strong> auf eine Koordination mit den nächstgelegenen Kommunen<br />
hinwirken.<br />
Die Möglichkeit, im Sektor „Wandern/Nordic Walking“ nicht nur die „übliche Natur“<br />
anpreisen zu können („Grüne Mitte“, „Der stille Traum der Natur“ etc.), sondern auf<br />
die Vielgestaltigkeit konkret hinweisen zu können – (Wald, Feldfluren, Auenlandschaft,<br />
Panoramawege etc.) –, zeichnet den <strong>Lahnpark</strong> gemeinsam mit dem Gleiberger Land<br />
schon heute aus.<br />
Leitbild<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
41
Dies gewinnt dann an touristischem Gewicht, wenn Segmente wie „Kletterwald“,<br />
„Bootstouren“, „Wasserskifahren“, „Sandstrand“, „Schwimmen im See“, Jogging-Wege in<br />
romantischer Natur etc. so hinzukommen, dass sie zurecht das Gefühl der Einmaligkeit in<br />
ihrer Konzentration und Nähe suggerieren.<br />
Der <strong>Lahnpark</strong> kann der Motor sein, in Zukunft auch konkrete kommunale Planungen<br />
hinsichtlich sportorientierter Angebote abzustimmen und gemeinsam zu vermarkten.<br />
Für die Zielgruppe der „Naherholenden“ (= Bürger von Wetzlar, <strong>Lahnau</strong>, Heuchelheim,<br />
Gießen, Gleiberger Land und direkte Anrainerkommunen) kann der <strong>Lahnpark</strong> dank<br />
seiner dann ausgereiften und koordinierten Angebote von Rad- und Wandertourismus,<br />
Gastronomie und Kulturgeschichte bzw. Natur dann zu einer Schlüssellandschaft werden,<br />
wenn bei konkreten Empfehlungen alle vier Kommunen sich gemeinsam auf „das Beste“<br />
in der Bewerbung ohne Konkurrenz untereinander einigen.<br />
10.3 Slogan<br />
Das Leitbild, besser: der Slogan, der für die Besucher des <strong>Lahnpark</strong>s gedacht ist, muss<br />
dagegen griffig formuliert sein und nicht nur wesentliche Aspekte wiedergeben, sondern<br />
auch emotional zum Besuch auffordern.<br />
Dieser „Slogan“ richtet sich vor allem an Besucher des <strong>Lahnpark</strong>s, die für einen<br />
Tagesausflug aus der weiteren Umgebung anreisen oder als Touristen ihren Urlaub in<br />
der Region verbringen.<br />
Sofern sich der Slogan an die potentiellen Zielgruppen richten soll, muss er einige<br />
besucherpsychologische Kriterien erfüllen:<br />
• Keine Beliebigkeit, sondern Vermittlung des Besonderen;<br />
• Keine Verwechslungsmöglichkeit mit anderen Slogans der Umgebung/Region;<br />
• Korrekte und gleichzeitig animierende Beschreibung des existierenden Angebotes.<br />
Man kann in der touristischen Praxis nur zu oft die Verwechslung von Leitbild für die<br />
Gestalter und Slogan für die Besucher beobachten. Das führt dann dazu, dass der<br />
Slogan verspricht, was in der Realität nicht oder noch nicht vorhanden ist. Die Folge ist<br />
Enttäuschung oder sogar Ärger beim Besucher.<br />
Wie stellt sich die Umgebung/Region im Vergleich dar?<br />
• Lahntal-Tourismus: „Der stille Traum der Natur“;<br />
• Gleiberger Land: „Überraschend vielseitig“;<br />
• Geopark Westerwald-Lahn-Taunus: „Marmor, Stein und Eisen spricht“<br />
• Wetzlar: „Goethe- und Optikstadt Wetzlar“<br />
• Gießen: „Universitätsstadt, Kulturstadt, Einkaufsstadt“<br />
• <strong>Lahnau</strong>: kein erkennbarer Slogan<br />
• Heuchelheim: „… ist Zukunft“<br />
• Gießener Land: „Hessens grüne Mitte“<br />
• Taunus Touristik Service: „Land der Berge, Burgen und Bäder“<br />
Leitbild<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
42
• Hessischer Westerwald: „Urlaub auf hessisch“<br />
• Naturpark Lahn-Dill-Bergland: kein erkennbarer Slogan<br />
• Besucherbergwerk Fortuna / Feld- und Grubenbahnmuseum: kein erkennbarer<br />
Slogan / „Erleben – Handeln – Lernen“<br />
• Biebertal: „Die Naturwaldgemeinde am Fuße des Dünsberges“<br />
• Wettenberg: kein erkennbarer Slogan<br />
• Braunfels: „Leben und Erleben“<br />
• Region Mittelhessen: „Wo Ideen Wirklichkeit werden“<br />
• Weilburg: „Perle an der Lahn“<br />
• Marburg (Universitätsstadt): kein erkennbarer Slogan<br />
• Limburg: „Im Fluss der Zeit“ (temporär wegen Stadtjubiläum 2010)<br />
Die Mitglieder der <strong>Lahnpark</strong> GmbH einzeln:<br />
• Wetzlar: „Goethe- und Optikstadt Wetzlar“<br />
• Gießen: „Universitätsstadt, Kulturstadt, Einkaufsstadt“<br />
• <strong>Lahnau</strong>: kein erkennbarer Slogan<br />
• Heuchelheim: „… ist Zukunft“<br />
Allein diese Auflistung zeigt, wie unterschiedlich solche Slogans offenbar entstanden<br />
sind und wie unterschiedliche Zielgruppen bzw. Botschaften sie haben: Einmal sind sie<br />
auf touristisches Publikum ausgerichtet, ein anderes Mal sind sie eher identitätsstiftend<br />
gemeint, selten sind sie auch eine Aufforderung zur Ansiedlung neuer Unternehmen.<br />
Wie also kann ein „Slogan“ für den <strong>Lahnpark</strong> lauten, ohne beliebig zu wirken und ohne im<br />
Kontext ähnlicher Anpreisungen unterzugehen oder verwechselt zu werden?<br />
Eine analytische Betrachtung zeigt, dass trotz der Rolle, die die Lahn für touristische<br />
Angebote spielt, sie als Begriff nur einmal auftaucht: „Weilburg – Perle an der Lahn“.<br />
Dass sie im Begriff „Lahntal-Tourismus“ vertreten ist, bedeutet nur, dass ein Unternehmen<br />
so heißt. Der Slogan des Lahntaltourismus ist trotzdem „Der stille Traum der Natur“ und<br />
führt die Lahn nicht an.<br />
Der Unternehmensname „<strong>Lahnpark</strong> GmbH“ selbst ist kein Begriff, der potentielle<br />
Besucher interessiert. Er gibt aber intuitiv die richtige Richtung für die Entwicklung<br />
eines Slogans vor: Er vereint den selten benutzten Begriff „Lahn“ mit dem Begriff „Park“,<br />
der ansonsten eher im Zusammenhang mit innerstädtischen Parkanlagen oder mit<br />
Gewerbeansiedlungen gebraucht wird.<br />
Verwendet man die beiden Begrifflichkeiten als Bestandteil eines Slogans, dann<br />
postuliert man selbstbewußt:<br />
• Besucher, Achtung: Der Begriff „Lahn“ ist zuallererst mit uns verbunden!<br />
• Besucher, Achtung: Dich erwartet mehr als ein Stück <strong>Lahnau</strong>e. Dich erwartet eine<br />
gestaltete Landschaft mit hohem Erlebnis- und Erholungswert.<br />
Leitbild<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
43
Ist diese Behauptung inhaltlich haltbar?<br />
Wir meinen ja. Aber erst, wenn der <strong>Lahnpark</strong> sich ein Stück weit in die im Konzept<br />
empfohlene Richtung entwickelt hat.<br />
Auf die Gesamtlänge der Lahn betrachtet ist es einmalig,<br />
• zwei Mittelstädte aus Besuchersicht praktisch miteinander zu verbinden;<br />
• ein derartig vielgestaltiges Stück Lahntal präsentieren zu können;<br />
• eine derartige Nähe und Dichte von Natur, Edutainment, Geschichte und<br />
Freizeitgestaltung vorweisen zu können.<br />
Hauptbestandteil des Slogans sollte unseres Erachtens also der Begriff „<strong>Lahnpark</strong>“ selbst<br />
sein.<br />
Aber er benötigt eine Differenzierung, die die Erwartungshaltungen möglichst großer<br />
Zielgruppen anspricht.<br />
Diese Ergänzung sollte die Themensegmente inhaltlich „Edutainment“, „Natur“,<br />
„Geschichte“, „Sport“, „Erholung“ und „Fluss“ abdecken, und zwar einmal emotional,<br />
einmal sachlich informativ. Eine Ergänzung im Sinne einer Tagline könnte noch<br />
hinzugefügt werden.<br />
Er sollte sich jedoch nicht auf die eine oder andere Seite stellen, d.h. er sollte dem<br />
integrativen Ansatz folgen und nicht „Partei“ ergreifen. Alle Interessensgruppen sollten<br />
sich mit ihm identifizieren können, der Slogan muss sie also zumindest indirekt „enthalten“.<br />
Der Slogan sollte aus unserer Sicht daher heißen:<br />
<strong>Lahnpark</strong> - Erleben, Lernen und Verstehen!<br />
Der <strong>Lahnpark</strong> stellt Zusammenhänge innerhalb und zwischen den Themengruppen<br />
dar. Er vermittelt Kenntnisse über deren gegenseitigen Bedingtheiten und inhaltlichen<br />
Zusammenhänge, macht diese miteinander erleb- und erfahrbar.<br />
Positive Erlebnisse, Erlernen und Verstehen der Zusammenhänge in Natur und<br />
Wissenschaft sowie Sport und Erholung erwarten den Besucher.<br />
Dieser Slogan ist aber ein Slogan für die Zukunft. Er verspricht Dinge, die heute noch<br />
nicht existieren. Sein Einsatz heute wäre also wahrscheinlich eher kontraproduktiv.<br />
Insofern ist eine Entscheidung heute über einen neuen Slogan auch noch nicht notwendig<br />
und sollte erst getroffen werden, wenn sich der <strong>Lahnpark</strong> entsprechend entwickelt hat.<br />
Für die nächste Zeit empfehlen wir die Beibehaltung des bereits eingeführten Slogans<br />
„Natur neu erleben“, auch wenn er ebenfalls schon ein Versprechen auf einen Teil der<br />
Zukunft ist.<br />
Jegliche Veränderung würde aber nicht nur unverständlich und schwer erklärbar sein,<br />
seine Veränderung könnte auch als Abkehr vom selbst formulierten Ziel „Natur“ und<br />
damit als Abkehr von den Zielen des Naturschutzes mißdeutet werden.<br />
Und genau diese befürchtete Abkehr widerlegt das integrierte <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
Leitbild<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
44
10.3.1 Einzelslogan für <strong>Lahnau</strong><br />
Noch ist es so, dass <strong>Lahnau</strong> sich selbst kein touristisches Image in Form eines Slogans<br />
gegeben hat.<br />
Sofern es zu einer wirklich wirksamen Stärkung des Potentials „Römerforum“ kommt,<br />
ist aber ein touristisches Image geschaffen, das dann auch konsequenterweise einen<br />
touristischen Slogan benötigt.<br />
Dafür schlagen wir – zumindest thematisch für eine zukünftige Situation – diesen Slogan<br />
vor:<br />
„ <strong>Lahnau</strong>: Römer in Germanien“<br />
10.3.2 Einzelslogan für Heuchelheim<br />
Noch ist es so, dass Heuchelheim sich selbst kein touristisches Image in Form eines Slogans<br />
gegeben hat. Der im Internet vorhandene Zusatz „… ist Zukunft“ wird eher als Instrument<br />
ohne klare Zielgruppe oder als Instrument der Gewerbeansiedlung interpretiert.<br />
Sofern es zu einer wirksamen Stärkung des Potentials „Natur“ kommt, ist aber ein<br />
touristisches Image geschaffen, das dann auch konsquenterweise einen touristischen<br />
Slogan benötigt.<br />
Dafür schlagen wir – zumindest thematisch für eine zukünftige Situation – diesen Slogan<br />
vor:<br />
„Heuchelheim: Erlebnis Auenland und Freizeitseen“<br />
(vgl. Positionierung von Biebertal = gleiche touristische Arbeitsgemeinschaft)<br />
10.3.3 Einzelslogan für Wettenberg<br />
Wettenberg hat sich ebenfalls keinen touristischen Slogan gegeben.<br />
Nun gehört zwar nur die Burg Gleiberg zur Kommune Wettenberg und die Burg Vetzberg<br />
bereits zu Biebertal, aber: Beide Burgen werden von Besuchern als thematische und<br />
geographische Einheit empfunden. Im Sinne einer touristischen Positionierung wären<br />
also die Faktoren „Burg“ und „Vulkan“ auf Dauer tragend, etwa in diesem Sinne:<br />
„Wettenberg: Burgenromantik und Vulkan“<br />
Bewußt lassen wir die gefühlte Zugehörigkeit von Vetzberg zu diesem Thema beim<br />
Publikum bestehen.<br />
10.3.4 Einzelslogan für Biebertal<br />
Angesichts der zunehmenden Bedeutung des Themas Kelten wäre eine Erweiterung<br />
und Veränderung des Slogans „Die Naturwaldgemeinde am Fuße des Dünsberges“<br />
erforderlich. Dafür schlagen wir vor:<br />
„Biebertal: Keltenwelten und Naturwald“<br />
Leitbild<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
45
10.3.5 Die touristische Einheit des Gleiberger Landes<br />
Das Manko, dass das Gleiberger Land vom Publikum nur bis zur Nordgrenze von Atzbach<br />
und Heuchelheim empfunden wird und das Lahntal buchstäblich unsichtbar außen<br />
vor bleibt, wird durch eine konsequente touristische Vermarktung zumindest mental<br />
aufgehoben.<br />
Diese konsequente, sich in ergänzenden Slogans wiederfindende Vermarktung könnte<br />
eine indirekte Folge der Positionierung von <strong>Lahnau</strong> und Heuchelheim im <strong>Lahnpark</strong> sein.<br />
Dessen Positionierung und Definition hat natürlich Auswirkungen auf das „nördliche<br />
Gleiberger Land“.<br />
Nehmen wir an, es käme so ….<br />
Dann präsentierte sich das Gleiberger Land<br />
Nach wie vor mit dem Slogan: „Überraschend vielseitig“<br />
und den Einzelgemeinden<br />
Biebertal „Keltenwelten und Naturwald“<br />
Wettenberg „Burgenromantik und Vulkan“<br />
Heuchelheim „Erlebnis Auenland und Freizeitseen“<br />
<strong>Lahnau</strong> „Römer in Germanien“<br />
Das ist dann in der Tat vielseitig!<br />
Leitbild<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
46
11. Erläuterung der Planungskonzeption<br />
Grundsatz der Planungskonzeption ist der integrativer Ansatz. Dieser wurde sowohl<br />
nachvollzogen im Team der Ersteller (s. Impressum) durch die Einbeziehung verschiedener<br />
Fachrichtungen in die Planung als auch in der Konzeption selbst.<br />
Ziel war es somit auch nicht nach gängigen Mustern zu verfahren. Neue Erkenntnisstände,<br />
Ergebnisse aus Fachgesprächen und Workshops und Hinweise aus den Beteiligten<br />
Kommunen waren fließend in die Konzeption einzufügen. Deshalb ist die vorliegende<br />
Arbeit auch nicht nur eine fachliche Stellungnahme der Ersteller sondern viel mehr auch<br />
ein Resultat einer zehn monatigen Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis <strong>Lahnpark</strong> und<br />
damit den beteiligten Kommunen.<br />
Die wesentlichen Grundsätze der Planungskonzeption lassen sich wie folgt kurz<br />
zusammenfassen:<br />
• bestehendes bewahren, weiterentwickeln und sinnvoll ergänzen<br />
• Integration aller bestehenden Naturschutzgebiete<br />
• Konzeptionell Berücksichtung der Entwicklungsgeschichte der <strong>Lahnau</strong>e und<br />
thematische Ableitung neuer Angebote<br />
• Finden eines Ausgleichs zwischen verschiedenen Interessensgruppe<br />
• Ergänzung wichtiger zeitgenössischer Themen wie Sport- und Freizeitnutzungen<br />
• Schaffung von Freiluftattraktionen als Fortführung der Leitbilder und<br />
Marketingstrategien der Kommunen (Wissenschaftsstadt Gießen, Optik in Wetzlar<br />
usw.)<br />
• Verbesserung der internen Vernetzung im Parkraum sowie des Parkraums mit den<br />
umliegenden Siedlungsstrukturen<br />
• Inhaltliche Vernetzung des Parks mit den urbanen Räumen<br />
• Setzen von Schwerpunkten, Besucherlenkung und Entzerren von thematischen<br />
Überlagerungen<br />
• Schaffung eines zusammenhängenden Natur- und Erlebnisraum mit einem breiten<br />
Angebot an unterschiedlichen Angeboten<br />
• Schaffung von regional/überregional wirksamen Attraktionen<br />
Gerade der gewünschte und notwendige Interessensausgleich ist ein Thema, welches<br />
projektbegleitend immer wichtiger wurde. In einem dichtbesetzten Planungsraum sind<br />
die Ansprüche und Wünsche groß.<br />
Daher wurde in der Planungskonzeption ein Schwerpunkt auf dieses Thema gelegt:<br />
• alle Schutzgebiete bleiben unangetastet<br />
• durch die Führung von Wegen auf bestehenden Trassen und die Neuausschilderung<br />
wird der Flächenverbrauch der Maßnahmen für die Landwirtschaft gering gehalten<br />
• jede Interessensgruppe erhält neue Darstellungsmöglichkeiten<br />
Erläuterung<br />
der Planungskonzeption<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
47
• Durch das Bilden von Schwerpunkten zu den Themen Natur- und Landschaft,<br />
Sport- und Freizeit, Tourismus und Landwirtschaft findet eine spürbare Entzerrung<br />
der Nutzungsüberlagerungen statt. Dadurch werden einige Bereiche im <strong>Lahnpark</strong><br />
stärker durch Menschen frequentiert, andere von Störung stark entlastet<br />
Aufgabe war es einen abgestimmten Vorschlag für ein integriertes <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />
vorzulegen. Wie oben beschreiben, orientierte sich die Planungskonzeption direkt daran.<br />
Ein wichtiges Kapitel war die Identifizierung und die Entwicklung von geeigneten<br />
Maßnahmen zur Umsetzung des Leitbildes.<br />
Projekte und Maßnahmen sind wichtig<br />
• wo sie ein Publikum finden<br />
• wo auf einem Potential aufbauen können<br />
• wo sie ein bestehendes Angebot ergänzen<br />
• wo sie lenken, entzerren, steuern können<br />
• wo sie neues Angebot schaffen<br />
Aus unserer Sicht sind Maßnahmen vorrangig so zu entwickeln und gestalten, dass sie<br />
Erlebnismöglichkeiten kombinieren. Besucht eine Gruppe später den <strong>Lahnpark</strong>, soll<br />
jedes Gruppenmitglied einen Themenbereich finden, der ihn besonders anspricht.<br />
Dies schafft gemeinsame Erlebnisse. Integration wird dadurch nicht nur Grundlage in<br />
der Erarbeitung und Umsetzung der Konzeption sondern auch gelebte Realität in der<br />
späteren Nutzung.<br />
Keine der im Integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong> angedachte Maßnahme erfüllt<br />
nur ein Ziel. Jede Maßnahme soll verschiedenen Interessengruppen und Themen dienen.<br />
Eine klare Abgrenzung in Maßnahmen welche ausschließlich touristischen Zwecken oder<br />
ausschließlich infrastrukturellen Verbesserungen dienen gibt es konzeptbedingt nicht. So<br />
haben Beispielsweise die Projekte „100 Säulen“ oder eine der Erkenntnistouren sowohl<br />
eine touristische wie auch landschaftsgestaltenden Komponente. An den Seen kann<br />
man einfach nur Baden – oder auch etwas über die Zusammenhänge der Natur lernen<br />
oder einen Blick in die Vergangenheit des Lahntals werfen. Die Reihe an Beispielen lässt<br />
sich weiter fortsetzen.<br />
Ein Parkraum für Alle – dies war die wichtigste Komponente der Planungskonzeption.<br />
11.1 Planungsrechtliche Einordnung<br />
Die vorliegende Planung soll eine Entscheidungsgrundlage für die politischen Gremien<br />
der Beteiligten Kommunen werden. Planungen im Bereich des <strong>Lahnpark</strong>s sollten<br />
zukünftig mit den Zielen des vorliegenden Konzeptes abgeglichen werden.<br />
Das Integrierte <strong>Entwicklungskonzept</strong> ist jedoch kein Planungsinstrument wie ein<br />
Flächennutzungsplan oder ein Bebauungsplan. Vielmehr werden grundlegende Ziele in<br />
einem integrativen Prozess abgewogen und dann gemeinsam vereinbart.<br />
Das „Integrierte <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong>“ ist somit nach rechtlicher Einordnung<br />
ein informelles Planungsinstrument nach § 1 (6) Nr. 11 BauGB).<br />
Erläuterung<br />
der Planungskonzeption<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
48
12. Maßnahmenplanung und Definition der<br />
Projekte<br />
Ergebniss der Analyse, der Gespräche und Workshops und der Planungskonzeption<br />
sind die auf den folgenden Seiten dargestellten und erläuterten Pläne, Maßnahmen und<br />
Einzelprojekte.<br />
Keine der im Integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong> angedachten Maßnahmen<br />
erfüllt nur ein Ziel. Wie in der Planungskonzeption beschrieben, soll jede Maßnahme<br />
verschiedenen Interessengruppen und Themen dienen. Eine klare Abgrenzung in<br />
Maßnahmen, welche ausschließlich touristischen Zwecken oder infrastrukturellen<br />
Verbesserungen dienen, gibt es konzeptbedingt nicht. So haben beispielsweise die<br />
Projekte „100 Säulen“ oder eine der Erkenntnistouren sowohl eine touristische wie<br />
auch landschaftsgestaltenden Komponente. An den Seen kann man einfach nur Baden<br />
– oder auch etwas über die Zusammenhänge der Natur lernen oder einen Blick in die<br />
Vergangenheit des Lahntals werfen.<br />
Die hier aufgezeigte Übersicht gibt einen guten Überblick über die verschiedenen<br />
Projekte. Um eine Grobeinteilung vorzunehmen, haben wir sie in folgende Überkapitel<br />
eingeteilt:<br />
Landschaf t sges taltende und infras truk turelle Projek te<br />
Brücken<br />
• Brücken über die Lahn<br />
• Brücke über den Kleebach<br />
• Lahnbrücke Naunheimer Mühle (Schleuse Nauheim)<br />
• Lahnbrücke südlich <strong>Lahnau</strong>-Dorlar<br />
• Lahnbrücke ins Garbenheimer Feld (Campingplatz)<br />
• Lahnbrücke ins Garbenheimer Feld (Nähe Auto- und Eisenbahnbrücke)<br />
• Lahnbrücke westlich Bahnhof Gießen in die <strong>Lahnau</strong>e<br />
• Brücke über die Wieseck (Gießen)<br />
Wegeverbindungen<br />
• Ergänzung Fuß- und Radwegeverbindung südlich der Landesstraße zwischen <strong>Lahnau</strong><br />
und Heuchelheim<br />
• Verbindungsweg Bahnhof Wetzlar – Garbenheimer Feld<br />
• Überarbeitung der Trasse Lahnradweg bzw. Radweg R7<br />
• Ergänzung Anschlüsse der <strong>Lahnpark</strong>wege an das ausgewiesene Wander- und<br />
Radwegenetz (Heuchelheim zum Museum, zwischen Dorlar und Garbenheim)<br />
• Südwestliche Anbindung des <strong>Lahnpark</strong>s mit der Stadt Gießen<br />
Weitere Projekte<br />
• Sport- und Freizeitzentrum <strong>Lahnpark</strong>-Seen (Dutenhofen und Heuchelheim)<br />
• Sport und Freizeitzentrum Naunheimer Bogen<br />
• Übergänge über die Landesstraßen<br />
• Aufwertung bestehender Parkplätze<br />
• Lärmschutzmaßnahmen im Lahntal<br />
• Freistellung der Uferbereiche an bestehenden Wegen<br />
• Sanitäre Anlagen<br />
• Landartprojekt „100 Säulen“<br />
• Städtebauliche Maßnahmen<br />
• Beschilderung, Ausschilderung entlang der Lahn, <strong>Lahnpark</strong>bauschilder<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
49
Natur, Naturschutz und Landschaftspflege<br />
• Renaturierung Lahnufer Heuchelheim<br />
• Renaturierung Bieberbach<br />
• Renaturierung/ Anlage von Auwaldstrukturen Lahnschleife südlich Silbersee<br />
• Renaturierung Feuchtbiotop „Die Kahn“<br />
• Recherche-Projekt „Lahndeiche“<br />
• Landschaftspflege durch extensive Heckrindbeweidung<br />
Bootstourismus<br />
• Umverlegung und Erweiterung Anlegestelle Dorlar”<br />
• Prinzipielles zum Thema Anlegestellen<br />
• Bootsfahrt Wetzlar - Dorlar<br />
Touris tische Maßnahmen (Themen Geschichte, Wissenschaf t und Technik,<br />
Spor t- und Freizeit):<br />
Panorama- und Spazierwege<br />
• Panoramaweg „Garbenheimer Feld“<br />
• Panoramaweg „Römerforum“<br />
• Panoramaweg „Die Kahn“<br />
• Panoramaweg „Königstuhl“<br />
• Panoramaweg „Simberg“<br />
• Panoramaweg „Schleuse“(ab Schleuse Dorlar über Lahn und zurück zum Kloster)<br />
• Rundweg Naunheimer Mühle – Naunheimer Lahnbogen<br />
Panoramapunkte<br />
• Wetzlar: Panoramapunkt „Garbenheimer Warte“<br />
• Wetzlar: Panoramapunkte „Simberg“<br />
• <strong>Lahnau</strong>-Atzbach: Panoramapunkt „Die Kahn“<br />
• <strong>Lahnau</strong>-Dorlar Panoramapunkt „Marschlager“<br />
• Heuchelheim: Aussichtsturm zwischen den Seen (Beschrieben in Freizeitgelände<br />
Dutenhofener See)<br />
Erkenntnistouren<br />
• Erkenntnistour „Optik und Natur“ (Forum – Garbenheim)<br />
• Erkenntnistour „Geopunkt Simberg“ (Simberg, Malapertus)<br />
• Erkenntnistour „Lahntal“ (Naunheimer Mühle)<br />
• Erkenntnistour „Via Romanus“ (<strong>Lahnau</strong>-Waldgirmes)<br />
• Erkenntnistour „Via Aqua“ (<strong>Lahnau</strong>-Dorlar)<br />
• Erkenntnistour „Natur und Zahl“ (Heuchelheim)<br />
• Erkenntnistour „Mathematik und Alltag“ (Gießen)<br />
• Erkenntnistour „Röntgenweg“ (Gießen)<br />
• Erkenntnistour „Liebigs Deich“ (Heuchelheim)<br />
• Erkenntnistour „Via Silva“ (<strong>Lahnau</strong>-Atzbach)<br />
• Erkenntnistour „Via Aves“ (Heuchelheim)<br />
• Erkenntnistour „Landwirtschaft“ (<strong>Lahnau</strong>-Atzbach)<br />
• Erkenntnistour „Via Germanus“ (<strong>Lahnau</strong>-Dorlar)<br />
Erkenntnisorte<br />
• Erkenntnisort „Augenblicke“ (Wetzlar)<br />
• Erkenntnisort „Augenmerk“ (Wetzlar)<br />
• Erkenntnisort „Geopunkt Garbenheimer Warte“ (Wetzlar)<br />
• Erkenntnisort „Via Aura“ (Segelflugplatz Naunheim)<br />
• Erkenntnisort „Geschichte des 20. Jahrhundert“ (Gießen)<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
50
• Erkenntnisort „Römerforum“ und Erkenntnisort „Porta Germanica“ (<strong>Lahnau</strong>-<br />
Waldgirmes)<br />
• Erkenntnisort „Römisches Marschlager“<br />
• Erkenntnisort „Schanzen“<br />
• Erkenntnisort „Christianisierung“ (<strong>Lahnau</strong>-Dorlar)<br />
• Erkenntnisort „Hessenpfeiler“ (Autobahnbrücke <strong>Lahnau</strong>-Dorlar)<br />
• Erkenntnisort „Sternschanze“ (Heuchelheim-Kinzenbach),<br />
• Erkenntnisort „Naturbeobachtung Die Kahn“ (Heuchelheim-Kinzenbach)<br />
• Erkenntnisort „Science-Haus Nachwachsende Rohstoffe“ mit Erkenntnisort „Fossile<br />
Energien“ und Erkenntnisort „Energiegarten“ (Heuchelheim-Kinzenbach)<br />
• Erkenntnisort Informationszentrum „<strong>Lahnpark</strong>-Haus“ (an den Dutenhofener Seen)<br />
• Erkenntnisort „Conrad Röntgen“ (Gießen, Rathaus)<br />
Gastronomie<br />
• Gastronomien „Panorama-Café Simberg“, Bepplersche Mühle“, „Haustädter Mühle“,<br />
• „Naunheimer Mühle“, an den Seen<br />
• Aufwertung und thematische Integration der Gastronomie im <strong>Lahnpark</strong> (Schleusen,<br />
• Dutenhofener See, Fischerhütte usw.)<br />
Verans taltungsvorschläge<br />
• <strong>Lahnpark</strong>-Lauf (Halmarathon, später Marathon bzw. Triathlon <strong>Lahnpark</strong><br />
• Große Lahntal-Radrally<br />
• Zukunft pflanzen – Bäume für den <strong>Lahnpark</strong><br />
• Tag der Epochen<br />
• Golden Oldies (Oldtimer-Veranstaltung)<br />
• Tag der Luftfahrt (Flugplatz Naunheim)<br />
• Die Nacht der Johannisfeuer (Panoramapunkte)<br />
• Fest der Landwirtschaft (Erntedank, Präsentation alter landwirtschaftlicher Maschinen<br />
und Traktoren etc.)<br />
• Science-Veranstaltungen<br />
• Open-air „Sturm und Drang“ (Sternschanze, „Identität 1760“)<br />
• Führungen/Vorträge<br />
• Geocaching und digitale Informationsmedien<br />
• Open-air Konzerte im Park<br />
Marketing<br />
• Printmedien (Folder, Flyer )<br />
• Fixe Bewerbungen (BAB, in Orten)<br />
• Internetauftritt überarbeiten und anpassen<br />
• Gemeinsame Pressearbeit der Kommunen<br />
Auf der Seite 52 ist der Gesamtplan zum Integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen abgebildet. Auf ihm sind alle geplanten Maßnahmen, überarbeitete<br />
und geplante Infrastrukturmaßnahmen, ergänzte und überarbeitete Attraktionen und<br />
somit das neue Angebot des zukünftigen Parkes an seine Nutzer dargestellt.<br />
Auf der darauf folgenden Seite findet sich der Plan „Themenkarten“, welcher konzeptionell<br />
wichtige Themen der geplanten Parkkonzeption im Detail erläutert und verdeutlicht.<br />
Auf ihm sind die Panoramawege und -punkte sowie die Erkenntnisrouten und -orte,<br />
infrastrukturelle Maßnahmen und die Lage der überarbeiteten und neuen Maßnahmen<br />
eingetragen.<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
51
WETZLAR<br />
LAHNAU<br />
HEUCHEL-<br />
HEIM<br />
GIESSEN<br />
Lage und Abgrenzung des <strong>Lahnpark</strong>s Nutzungs- und Themenbereiche Natur- und Landschaftsschutz Grünverbindungen Panoramaweg und -Punkte Erkenntnistouren und -Orte<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
52
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
53
12.1 Panoramawege<br />
Die Panoramawege zielen gleichermaßen auf Touristen wie auf Anwohner ab. Im<br />
Sinne der Besucherlenkung dienen sie vor allem den Zielen, Besucher aus sensiblen<br />
Naturbereichen herauszuhalten und ein emotionales Gesamterleben der Landschaft zu<br />
ermöglichen.<br />
Abbildung 23: Panoramawege und - punkte im <strong>Lahnpark</strong><br />
Die Panoramawege durchbrechen zugleich und bewusst die „West-Ost-Orientierung“<br />
der meisten Lahnwege zugunsten einer gleichermaßen auf „Nord-Süd-Querung“<br />
abgestellten Orientierung.<br />
12.1.1 Panoramaweg Garbenheimer Feld<br />
Er verbindet die Innenstadt von Wetzlar über den Optik-Parcour hinausgehend mit der in<br />
Zukunft neu gestalteten Auenlandschaft „Garbenheimer Feld“, öffnet damit einen Blick<br />
zurück auf die Stadt und Blicke Richtung Simberg und Dünsberg, lässt die Bedeutung von<br />
Bahn und Metallindustrie für Wetzlar „am Wegesrand“ erkennen und schafft Verständnis<br />
für die Anliegen des Naturschutzes in Wetzlar.<br />
An seiner Route befinden sich die „Erkenntnistour Natur und Optik“, Boots- und<br />
Fahrradverleih sowie Gastronomie. Der Panoramawege „Garbenheimer Feld“ wirkt für<br />
die Wetzlar identitätsstiftend: Wer ihn geht, erkennt, dass Wetzlar am Ende eines Tales<br />
liegt – und zwar auf mehreren Felsen.<br />
12.1.2 Panoramaweg Simberg<br />
Er verbindet die Lahn bei Niedergirmes mit dem Panorama-Café und den Aussichtspunkten<br />
auf dem Simberg.<br />
Aufgrund der beiden Gastronomien am Beginn und auf halber Strecke („Fischerhütte“,<br />
„Panorama-Café“), der attraktiven Panoramablicke und der an der Routenführung<br />
befindlichen „Erkenntnistour Geopunkt Simberg“ gehen wir davon aus, dass der Simberg<br />
als Naherholungsgebiet mehr genutzt werden wird und sich vor allem für das Publikum<br />
des Geoparks hier ein Entrée zum gesamten <strong>Lahnpark</strong> bietet.<br />
12.1.3 Rundweg Naunheimer Mühle<br />
Wesentlich kürzer gestaltet als die Panoramawege bietet der „Rundweg Naunheimer<br />
Mühle“ einen „ersten Einstieg“ in den <strong>Lahnpark</strong> und sein Angebot. Nicht nur seine günstige<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
54
verkehrstechnische Ausstattung – Parkplätze, Zugänge –, sondern auch die Gastronomien<br />
an der Wegeführung sowie die „Erkenntnistour Lahntal“ und die „Erkenntnistour Via<br />
Aura“ machen diesen Rundweg zu einem idealen Spazierweg und bindet Publikum an<br />
der Naunheimer Mühle. Er ist gleichzeitig dazu angetan, Bootstouristen von der Lahn<br />
weg zu locken und für einen Aufenthalt zu gewinnen.<br />
12.1.4 Panoramaweg Römerforum<br />
Der Eisenbahnbau des ausgehenden 19. Jahrhunderts hat heute für die touristische<br />
Anbindung einzelner Ortsteile drastische negative Folgen: Für Dutenhofen und<br />
Garbenheim bedeutet dies eine emotionale Abschneidung vom Lahntal ebenso wie für<br />
Waldgirmes, hier noch verstärkt durch die Autobahntrasse im Westen.<br />
Waldgirmes – und damit auch das Römerforum – ist durch viele meterhohe Wälle vom<br />
Lahntal emotional abgeschnitten.<br />
Der Panoramaweg Römerforum leitet seine Nutzer bewusst von der Lahn nach Norden<br />
und bis nach Dorlar, um einerseits dem Römerforum Publikum zuzuführen, andererseits<br />
dem Publikum eine attraktive Randlandschaft des Lahntals zu erschließen.<br />
Gleichzeitig dient der Weg der Umsatzförderung der Dorlarer Gastronomie sowie der<br />
Hausstädter Mühle.<br />
Zwei ausgesuchte Panoramapunkte (nördlich Römerforum, nördlich Dorlar) fördern das<br />
Verständnis der Geographie und der Bezüge zum Gleiberger Land sowie zum Gießener<br />
Becken.<br />
Am Wegesrand sind die Attraktionen „Erkenntnistour Via Romanus“, „Erkenntnisort<br />
Römerforum“, „Erkenntnisort Porta Germanica“ und „Erkenntnisort Römisches<br />
Marschlager“ gruppiert; in Dorlar selbst die „Erkenntnistour Via Germanus“.<br />
12.1.5 Panoramaweg Schleuse Dorlar<br />
Dieser Panoramaweg führt bewusst in die <strong>Lahnau</strong>e hinein, ohne naturschutzrechtlich<br />
sensible Bereiche zu berühren. Er bietet gute Ausblicke auf die Siedlungsstrukturen<br />
im Lahntal, schafft einen Einblick in die Topographie des Flusses und berührt bewusst<br />
zwei Erkenntnisrouten, die ebenfalls dem Ziel „Verständnis des Lahntals“ dienten:<br />
„Erkenntnistour Via Aqua“ und „Erkenntnistour Landwirtschaft im Wandel der Zeit“,<br />
anschließend in Dorlar die „Erkenntnistour Via Germanus“.<br />
12.1.6 Panoramaweg Königstuhl<br />
Dieser Panoramaweg führt bewusst aus dem Lahntal hinaus bis hinauf zum Königstuhl. Er<br />
ist damit eine konkrete Anbindung an das nördliche Gleiberger Land Richtung Hof Haina<br />
und Biebertal-Fellingshausen.<br />
Seine Routenführung weist auf die geographischen Rahmenbedingungen des Lahntals<br />
und seine Landschaftsgeschichte hin (Nutzung der Täler, Entwaldung, alte Ackerterrassen<br />
etc.), er ist auch zur konkrete Förderung der Gastronomie in der Bepplerschem Mühle<br />
und als Reaktivierung der im Wald liegenden Sportangebote von <strong>Lahnau</strong>-Atzbach<br />
gedacht.<br />
An seiner Route finden sich zudem die „Erkenntnistour Via Silva“ zum Hauptthema<br />
Waldökologie und die historischen Schanzen aus dem 7jährigen Krieg.<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
55
12.1.7 Panoramaweg „Die Kahn“<br />
Diesem Panoramaweg kommt eine zentrale Bedeutung zu.<br />
Er verbindet bewusst die touristische Freizeitlandschaft der Seen mit dem nördlich<br />
gelegenen Naturschutzgebiet im Sinne einer Besucherlenkung um das Schutzgebiet<br />
herum. Damit erfüllt er gleichzeitig die Aufgabe, das Publikum auf die Erkenntnistouren<br />
zum Thema Natur hinzuweisen und von einem Betreten des Naturschutzgebietes<br />
möglichst abzuhalten.<br />
Landschaftlich führt er durch einige der „besten“ und „romantischsten“ Abschnitte des<br />
<strong>Lahnpark</strong>s und bezieht bewusst Panoramablicke zwischen Atzbach und Kinzenbach mit<br />
ein.<br />
Sein Erlebniswert ist durch die am Wegesrand liegenden Erkenntnistouren „Via Aves“,<br />
„Liebigs Deich“, die „Sternschanze“, den Beobachtungspunkt zum Naturschutzgebiet,<br />
die Vogelbeobachtungsstation im Naturschutzgebiet und das „NAWARO“ extrem hoch.<br />
Der Panoramaweg „Die Kahn“ fordert definitiv zum Wiederkommen und zum Besuch<br />
einzelner Attraktionen auf.<br />
12.2 Erkenntnistouren / Erkenntnisorte<br />
„Pädagogik draußen“ wird in Deutschland seit Jahrzehnten praktiziert, meistens (noch)<br />
belehrend. Deshalb finden sich landauf landab „Lehrpfade“, die besucherpsychologisch<br />
mit dem Argument der „Belehrung“ arbeiten. Daher und aufgrund ihrer konkreten<br />
Gestaltung rührt auch der recht mäßige Erfolg.<br />
Dem werden seit etwa 10 bis 15 Jahren zunehmend Erlebniswege entgegengestellt,<br />
die einen anderen Zugang zum Besucher versuchen: Sie appellieren an die natürliche<br />
Neugier und den natürlichen Wissensdurst, die potentiell vorhanden sind.<br />
Konsequenterweise sprechen wir daher im <strong>Lahnpark</strong> auch von „Erkenntnistour“ und<br />
„Erkenntnisort“: Das suggeriert – aufgrund der Gestaltungsvorschläge zu Recht –, dass<br />
hier beim Besucher potentiell vorhandene Neugier kurzweilig befriedigt wird. Das<br />
wiederum geschieht in einer spielerischen und aktionsbetonten Form mit konkreten<br />
Bezügen zum gelebten Alltag.<br />
Die geplanten Erkenntnistouren und Erkenntnisorte sind innerhalb der geplanten<br />
touristischen Images der einzelnen Kommunen und ihrer schon heute vorhandenen<br />
Attraktionen aufeinander abgestimmt; sie sind ebenfalls in den thematischen<br />
Schwerpunkten zwischen den Kommunen abgestimmt, und sie ergeben in der Gänze ein<br />
Abbildung 24: Erkenntnistouren und -orte im <strong>Lahnpark</strong><br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
56
klar definiertes thematisches und erlebnisorientiertes Profil für den <strong>Lahnpark</strong> insgesamt.<br />
Die Erkenntnistouren und –orte sind zusammen mit den Panoramawegen das Rückgrat<br />
der „Erlebnislandschaft <strong>Lahnpark</strong>“ und damit der Grundstock des gesamten Konzeptes.<br />
Sie sind keineswegs eine edukative Überfrachtung des <strong>Lahnpark</strong>s; sie machen aus dem<br />
<strong>Lahnpark</strong> kein modernes Klassenzimmer. Aber sie ziehen die Konsequenz aus dem<br />
Erfolg vieler „Science-Häuser“ in Europa und verlagern deren besucherpsychologische<br />
Mechanismen einfach in eine überschaubare und attraktive Landschaft.<br />
Mit den Erkenntnistouren bieten wir dem Publikum die Möglichkeit, die Erkenntnisorte<br />
– geplant wie vorhanden – mit Bewegung und Landschaftserleben zu verknüpfen. Wir<br />
verlagern einen Teil unserer „Science-Häuser“ einfach nach draußen!<br />
Getreu dem Motto: Warum über Natur sinnieren im Innenraum (siehe „Bioversum<br />
Darmstadt“), wenn es draußen viel spannender und abwechslungsreicher geht? Warum<br />
drinnen an einem Baumstammmodell über Waldökologie dozieren, wenn Baumstämme<br />
draußen „in echt“ liegen?<br />
12.3 Wetzlar<br />
Die geplanten Maßnahmen auf Wetzlarer Gebiet stehen überwiegend unter dem<br />
thematischen Diktum „Optik“; auf der Höhe von Naunheim kommen historisch-technische<br />
Elemente hinzu, die bereits auf den weiter östlich dominierenden Themenschwerpunkt<br />
„Geschichte/Technik“ von <strong>Lahnau</strong> hinweisen.<br />
12.3.1 Wetzlar – Erkenntnisort „Augenblicke“<br />
Das Rathaus Wetzlar verfügt über eine öffentlich zugängliche Sammlung historischer<br />
Mikroskope der Firma Leica. Dieses ruhende Potential planen wir als „Erkenntnisort<br />
Augenblicke“: Ergänzung der Sammlung um das Thema „Mikroskopie und Natur“, in<br />
Verbindung mit historischer wie aktueller Forschung in Mittelhessen, herausragenden<br />
Erfolgen der Wetzlarer Mikroskop-Unternehmen und einem außerschulischen Lernort<br />
für Gruppen.<br />
Damit verändert sich partiell der öffentliche Charakter des Rathauses und es öffnet sich<br />
aus Sicht der Wetzlarer Bürger zur Bürgerschaft hin mit einem Erlebnisort besonderer<br />
Art und der Einbeziehung von Schulen vor Ort und in der Region.<br />
Neben dem thematischen Ansatz verfolgt das Konzept „Erkenntnisort Augenblicke“ also<br />
auch einen progressiven gesellschaftspolitischen Ansatz der Öffnung der Verwaltung<br />
gegenüber der Bürgerschaft.<br />
Der Erkenntnisort „Augenblicke“ ist zudem eine wichtige touristische und schulisch<br />
orientierte Stützungsmaßnahme für das „Viseum“.<br />
12.3.2 Wetzlar – Erkenntnisort „Augenmerk“<br />
Direkt am Parkplatz Lahninsel planen wir die dauerhafte Errichtung einer kuppelartigen<br />
Leichtbauhalle von ca. 10 x 10 Metern Durchmesser, die als Augapfel gestaltet ist<br />
und in ihrem Inneren wiederum ein begehbares Auge präsentiert, verbunden mit<br />
Erlebnisstationen zum Thema „Sehen“.<br />
Als Stützungsmaßnahme für das „Viseum“ geplant, wird dieser Erkenntnisort ein<br />
publikumsstarkes Eigenleben entwickeln und für Wetzlar eine weitere markante<br />
touristische Positionierung bedeuten.<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
57
12.3.3 Wetzlar – Erkenntnistour „Optik und Natur“<br />
Diese Erkenntnistour schließt topographisch östlich des Optik-Parcours an und führt in<br />
das Garbenheimer Feld hinein und über eine neue (geplante) Brücke an der Gastronomie<br />
„Fischerhütte“ vorbei zurück nach Wetzlar Richtung Bahnhof.<br />
Sie führt die Grundidee des „Optik-Parcours“ fort, arbeitet aber mit wesentlich weniger<br />
aufwendigen Installationen und konzentriert sich auf den Themenkomplex „Optik in der<br />
Natur, Natur der Optik“ mit starken Bezügen zur belebten Natur vor Ort.<br />
Insofern dient die Erkenntnistour „Optik und Natur“ gleichzeitig den pädagogischen<br />
Anliegen des Naturschutzes wie auch der touristischen Stärkung des Erlebnisschwerpunktes<br />
Optik in Wetzlar-Stadt.<br />
12.3.4 Wetzlar – Erkenntnistour „Geopunkt Simberg“<br />
Der Simberg, bisher „nur“ als Naherholungsgebiet genutzt, neuerdings wieder<br />
aufgewertet mit dem „Panorama-Café“, ist durch die beiden Kalksteinbrüche ein im<br />
Sinne des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus wertvolles und attraktives Geotop. Der<br />
neu gegründete „Förderverein Malapertus“ wird sich in Zukunft um die Erhaltung<br />
ausgewählter Teile dieser Wetzlarer Bergbaugeschichte kümmern.<br />
Mit der Installation der „Erkenntnistour Geopunkt Simberg“ wird erreicht, dass Wetzlar<br />
attraktiver Bestandteil des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus wird, für das Panorama-<br />
Café eine wesentliche Zielgruppe erschlossen wird<br />
12.3.5 Wetzlar – Erkenntnisort „Geopunkt Garbenheimer Warte“<br />
Die Garbenheimer Warte und der Lahnberg haben eine im „romantischen“ Sinne sogar<br />
noch bessere Panoramaqualität als der Simberg. Ansonsten unterscheiden sich die<br />
touristischen Potentiale beider Anhöhen sehr voneinander:<br />
Aufgrund des Friedhofes ist der Lahnberg an den ÖPNV angeschlossen und verfügt<br />
über einen großen Parkplatz. Andererseits fehlt logischerweise eine Gastronomie, und<br />
das Gelände ermöglicht auch keinen Rundweg im klassischen Sinn.<br />
Trotzdem erschließen wir den Lahnberg mit dem „Erkenntnisort Geopunkt Garbenheimer<br />
Warte“, weil das Areal einen Überblick über fast den gesamten <strong>Lahnpark</strong> erlaubt.<br />
Dies Panoramasituation soll erlebnispädagogisch mit einem Bohlenweg, Pavillon,<br />
Fernrohren und „Fernrohren in die Vergangenheit“ unterstützt werden.<br />
Gleichzeitig schlagen wir den Erkenntnisort „Geopunkt Garbenheimer Warte“ als<br />
Geopunkt des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus vor.<br />
12.3.6 Wetzlar – Erkenntnistour „Lahntal“<br />
Der Rundweg „Naunheimer Mühle“ und die Erkenntnistour „Lahntal“ sind in der<br />
Streckenführung teilweise identisch: Diese kurze Erkenntnistour im direkten Umfeld<br />
des Landgasthofes Naunheimer Mühle dient einer spazierfreundlich gestalteten<br />
Erstinformation über das Lahntal als historischer und aktueller Landschaft. Im Kontext<br />
dieses Erlebnisweges sehen wir auch die Installation einer historischen Treidelschiffes<br />
samt Frachtgut auf der Lahn, in Sichtweite der Schleuse Naunheim, um auf die historische<br />
Rolle der Lahn als kommerzieller Schifffahrtsstraße hinzuweisen. Gleichzeitig dient diese<br />
Installation als ergänzende touristische Attraktion für die Naunheimer Mühle.<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
58
12.3.7 Wetzlar – Erkenntnisort „Via Aura“<br />
Im direkten Anschluss an den Hangar des Naunheimer Segelflugplatzes ist der<br />
Erkenntnisort „Via Aura“ geplant, die – mit direktem Bezug zum Flugbetrieb – die<br />
Themen „Fliegen in der Natur, Aerodynamik, Fortbewegung mit Luft, Wetter und Klima“<br />
aufgreift und verdichtet auf einem gestalteten Areal dem Publikum mit Installationen<br />
und Dokumentation nahe bringt.<br />
Für den Wetzlarer Verein für Luftfahrt e.V. bedeutet dies eine Aufwertung seiner Anliegen<br />
sowie eine Verbesserung für die ansässige Gastronomie.<br />
Gleichzeitig empfiehlt sich Wetzlar mit einem konkreten Alleinstellungsmerkmal als<br />
progressive „Wissensstadt“ in Mittelhessen.<br />
12.3.8 Wetzlar – „Sport- und Freizeitzentrum Naunheimer Bogen“<br />
Die bereits vorhandenen sportliche wie spielerischen Attraktionen im „Naunheimer<br />
Lahnbogen“ sollen partiell erweitert und vor allem mit spielerischen Elementen zum<br />
Schwerpunktthema „Mechanik / Mechanik und Wasser“ ausgebaut werden.<br />
Das Areal soll verstärkt einen parkähnlichen Charakter erhalten und neben sportlichen<br />
Aktivitäten und spielerischen Anteilen auf zum längeren Verweilen auffordern (Grillen,<br />
Sonnenbade, Ruhen usw.).<br />
Damit ist das Ziel verbunden, den Naunheimer Lahnbogen bis zur Schleuse hin zu einem<br />
zentralen freizeitorientierten Platz „vor den Toren“ Wetzlars zu machen.<br />
Auf der Seite 60 ist der Planbereich für die Stadt Wetzlar dargestellt.<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
59
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
60
12.4 <strong>Lahnau</strong><br />
<strong>Lahnau</strong> findet naturgemäß seinen Themenschwerpunkt in der römischen Antike rund um<br />
das Thema „Römerforum“.<br />
Im östlichen Bereich – <strong>Lahnau</strong>e östlich Dorlar – kommen naturbezogene und<br />
technikorientierte Elemente hinzu, die bereits auf den Themenschwerpunkt „Natur“<br />
weiter östlich in Heuchelheim verweisen.<br />
12.4.1 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnistour „Via Romanus“<br />
(in engem Zusammenhang mit 12.4.2; 12.4.3; 12.4.4; 12.4.5)<br />
Zur erlebnisorientierten Aufrüstung des „Römerforums“ gehört die Erkenntnistour<br />
„Via Romanus“, die rund um das Römerforum herumführt und bis zum Schwimmbad<br />
<strong>Lahnau</strong>-Waldgirmes reicht. Damit ist das Römerforum auch eine Parkplatz-Situation<br />
angeschlossen.<br />
Diese Erkenntnistour vermittelt dokumentarisch und mit ausgesuchten Installationen<br />
den gesamthistorischen und gesamtkulturellen Hintergrund des „historischen Platzes“<br />
Römerforum und setzt die <strong>Lahnau</strong>-spezifische historische Situation in einen größeren<br />
Zusammenhang der römischen Geschichte in Hessen und Deutschland.<br />
Eine solche erlebnisorientierte Einführung in die römische Antike insgesamt ist in<br />
Deutschland einmalig und hilft einem oft geäußerten Wunsch auf Besucherseite nach<br />
Orientierung weiter.<br />
12.4.2 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnisort „Römerforum“<br />
(in engem Zusammenhang mit 12.4.1; 12.4.3; 12.4.4; 12.4.5)<br />
Das Römerforum selbst ist bisher „nur“ ein Fundament, dessen Attraktivität aus<br />
Publikumssicht nicht groß ist. Auf dem Areal der antiken Stadt kreieren wir einen<br />
Erlebniswert, indem wir das Römerforum andeutungsweise und virtuell dreidimensional<br />
wieder erstehen lassen.<br />
Hier erhält der Besucher die Möglichkeit, in einem ständigen Wechsel zwischen heute<br />
und der Zeit um Christi Geburt emotional zu pendeln und den langweiligen Acker<br />
Römerforum in seiner Phantasie mit Leben zu füllen.<br />
12.4.3 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnisort „Porta Germanica“<br />
(in engem Zusammenhang mit 12.4.1; 12.4.2; 12.4.4; 12.4.5)<br />
Ein praktisches Problem in einer möglichen museal gestalteten Ausprägung besteht<br />
im Römerforum am wenig attraktiven Ort selbst: Ackerland drumherum und ein<br />
Bauunternehmen/Bauhof direkt nebenan.<br />
Andererseits ist unter touristischen Gesichtspunkten der Erfolg des Römerforums nicht<br />
nur an den historischen Ort allein gebunden, sondern an eine besucherpsychologisch<br />
erfolgreiche Vermittlung des Themas.<br />
Daher schlagen wir den Bau der „Porta Germanica“ vor, eines innovativen Science-Hauses<br />
zum Thema „Römerforum“ unter dem emotionalen Diktum „Abenteuer Geschichte<br />
/ Abenteuer Archäologie“. Dies erreichen wir durch die Errichtung einer etwa 2.000<br />
Quadratmeter Grundfläche umfassenden Leichtbauhalle, die im direkten Anschluss an<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
61
das Schwimmbad positioniert ist und mit der Erkenntnistour „Via Romanus“ und dem<br />
„Römerforum“ korrespondiert.<br />
In diesem Erlebnishaus wird der Besucher in verschiedenen inszenierten Situationen<br />
„live“ in die Zeit der Römerstadt, der Entdeckung und der (laufenden) Ausgrabung<br />
geführt, gekoppelt mit einer medial orientierten Dokumentation.<br />
Dieses Konzept trägt der hohen historisch-wissenschaftlichen Bedeutung des<br />
Römerforums Rechnung, setzt die Ausgestaltung der Maßnahme aber in einen<br />
realistischen Bezug hinsichtlich Kosten und Nutzen für die Gemeinde <strong>Lahnau</strong>.<br />
Ziel der Planung ist rund 100.000 Besucher pro Jahr zu generieren, ohne für die Gemeinde<br />
untragbare Folgekosten zu verursachen.<br />
12.4.4 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnisort „Römisches Marschlager“<br />
(in engem Zusammenhang mit 12.4.1; 12.4.2; 12.4.3; 12.4.5)<br />
Der Fundort des römischen Marschlagers nördlich <strong>Lahnau</strong>-Dorlar ist natürlich ebenfalls nur<br />
ein unattraktiver Acker. Dem kann mit einfachen Mitteln durch die Stellung von Gabionen<br />
und Markierungen mit Kies und Stein abgeholfen werden, ergänzt um „Fernrohre in die<br />
Vergangenheit“, die den Besucher in die Zeit des Marschlagers zurückversetzen. Dies<br />
vor dem Hintergrund des Ausblicks auf den Dünsberg, also die (feindlich gesonnene)<br />
keltisch-germanische Befestigung im Norden.<br />
Damit erhält der „Panoramaweg Römerforum“ ein nordöstliches Highlight und <strong>Lahnau</strong><br />
vertieft effektiv sein „Römerimage“.<br />
12.4.5 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnistour „Via Germanus“<br />
(in engem Zusammenhang mit 12.4.1; 12.4.2; 12.4.3; 12.4.4)<br />
Mit 12.4.1 – 12.4.4 sind „alle Fragen hinsichtlich Römern“ beantwortet und durchlebt!<br />
Bleibt die Frage nach denen, wegen denen die Römer hier waren: Die berühmten<br />
Germanen, hier: insbesondere die Chatten! Ihre nicht erzählte Geschichte (nirgends<br />
in ganz Hessen!) und die Folgen bis ins frühe Mittelalter hinein, bis zur Gründung von<br />
Waldgirmes und Dorlar, bis zur Errichtung der ersten karolingischen Kirche an der Lahn:<br />
Diese Geschichte berichtet die Erkenntnistour „Via Germanus“, die von der Anlegestelle<br />
Dorlar über die Klosterkirche und durch den Ort zurück zur Lahn führt.<br />
Damit ist – technisch mit einfachen Mitteln zu erreichen – eine weitgehende Öffnung der<br />
Klosterkirche zumindest an Wochenenden verbunden.<br />
Ziel dieser Erkenntnisroute ist nicht nur die Überlegung, Publikum mit dem Thema<br />
„Germanen“ zu gewinnen, sondern in Dorlar selbst zu einem Aufenthalt zu animieren.<br />
Ergänzend könnte die Rekonstruktion eines germanischen Hauses an der Lahn als<br />
Demonstrationsobjekt im Bereich der verlegten Anlegestelle bei der Zeltwiese geplant<br />
werden, für sanitäre Anlagen für den Bootstourismus, als Verkaufsstelle und Verleih für<br />
Lahngefährte gleichermaßen.<br />
12.4.6 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnistour „Landwirtschaft im Wandel der Zeit“<br />
Östlich der Schleuse Dorlar und nördlich der Lahn, anschließend an die Routenführung<br />
des „Panoramaweg Schleuse Dorlar“ wollen wir die Erkenntnistour „Landwirtschaft im<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
62
Wandel der Zeit“ (eine Art „Agrarkulturachse“) positionieren, in deren Rahmen mit Hilfe<br />
transportabler und variabler dokumentarischer Stationen sowie Schaupflanzungen auf<br />
die Landwirtschaft in der <strong>Lahnau</strong>e hingewiesen wird. Dies geschieht im konkreten Bezug<br />
zu den jeweils angebauten Feldfrüchten und bezieht historische Aspekte ein.<br />
Damit schaffen wir eine auch zukunftsorientierte Erlebniseinheit geschaffen, die im<br />
historischen Kontext auf das Landwirtschaftsmuseum in Wetzlar verweist.<br />
12.4.7 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnistour „Via Aqua“<br />
Für jeden Bootstourismus sattsam bekannt, heute oft vergessen: Die Lahn als<br />
kommerziell genutzte Wasserstraße, vor rund 150 Jahren aufwendig kanalisiert und mit<br />
Schleusen versehen. An die Technik der Kanalisierung, die Technik des Schleusenbaus,<br />
die Mühlentechnik an der Lahn und ihren Zuflüssen und an den Umgang mit dem Wasser<br />
insgesamt erinnert die Erkenntnistour „Via Aqua“, die am historischen Industrie-Mühlrad<br />
an der Schleuse Dorlar beginnen und bis zur neuen Lahnbrücke östlich der Schleuse<br />
Dorlar führen soll.<br />
12.4.8 <strong>Lahnau</strong> – Erkenntnisort „Hessenpfeiler“<br />
Einer der unattraktivsten Orte der gesamten <strong>Lahnau</strong>en – die Brückenpfeiler und die<br />
Straßen- und Bahnführungen westlich von Dorlar – soll mit Hilfe adäquater Graffitikunst in<br />
einen innovationsorientierten Erfahrungsort umgewandelt werden: 36 Brückenpfeiler als<br />
Kulisse für die bildliche Darstellung hessischer Innovationen und ausgesuchter optischer<br />
Phänomene zum Konsumieren und Erleben.<br />
Auf der Seite 64 ist der Planbereich für die Gemeinde <strong>Lahnau</strong> dargestellt.<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
63
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
64
12.5 Heuchelheim<br />
Heuchelheims ruhendes touristisches Potential „NSG <strong>Lahnau</strong>e´“ wird – ohne<br />
Beeinträchtigung der Naturschutz-Anliegen – mit den folgenden Maßnahmen aktiviert<br />
und sichtbar gemacht. Heuchelheim erhält damit überwiegend das touristische Profil<br />
„Natur“.<br />
12.5.1 <strong>Lahnau</strong>/Heuchelheim – Erkenntnistour „Via Silva“<br />
Dem Schwerpunkt der Naturerläuterung der <strong>Lahnau</strong>e setzen wir mit der Erkenntnistour<br />
„Via Silva“ zwischen <strong>Lahnau</strong>-Atzbach und Heuchelheim ein Thema entgegen, das sich vor<br />
allem mit der Ökologie des Waldes, der Waldgeschichte und den Rändern der <strong>Lahnau</strong>e<br />
auseinandersetzt.<br />
Genau der Routenführung des Panoramaweges „Königstuhl“ entsprechend, beziehen<br />
wir die Gastronomie der „Bepplerschen Mühle“ mit ein. Die Wegeführung gehört zwar<br />
kommunalrechtlich zu <strong>Lahnau</strong>, ist aber topographisch genauso Richtung Heuchelheim<br />
ausgerichtet und entspricht eher dem geplanten Natur-Image von Heuchelheim als<br />
dem Image von <strong>Lahnau</strong>. So gesehen ist diese Erkenntnistour ein Paradebeispiel für<br />
aufeinander abgestimmtes gemeinsames Handeln.<br />
12.5.2 Heuchelheim – Erkenntnistour „Via Aves“<br />
(in engem Zusammenhang mit 12.5.3; 12.5.4; 12.5.5; 12.5.6; 12.5.7)<br />
Der Vogelschutz spielt in der gesamten <strong>Lahnau</strong>e eine herausragende Rolle, im Gebiet<br />
„<strong>Lahnau</strong>e“ aber besonders stark. Entsprechend groß ist der Wunsch, möglichst wenig<br />
Publikum im Naturschutzgebiet zu haben.<br />
Die naturschutzfachlichen Planungen des RP Gießen schließen natürlich aus rechtlichen<br />
Gründen eine Begehung der Wege innerhalb des NSG durch jedermann nicht aus. Das<br />
bedeutet aber noch keine aktive Besucherlenkung um das NSG herum.<br />
Diese Besucherlenkung unternehmen wir u.a. mit der Installation der Erkenntnistour „Via<br />
Aves“, die nicht erlebnisorientiert die heimische rezente wie ausgestorbene Vogelwelt<br />
erläutert, sondern gleichzeitig auch Besucherlenkung um das NSG herum dient.<br />
Inhaltliche Bezüge zur Erkenntnistour „Via Aura“ bei Naunheim sind gewollt.<br />
12.5.3 Heuchelheim – Beobachtungspunkt „NSG <strong>Lahnau</strong>e“<br />
(in engem Zusammenhang mit 12.5.2; 12.5.4; 12.5.5; 12.5.6; 12.5.7)<br />
Den Status eines Beobachtungsstandes wollen wir der Stelle an der Landesstraße 3020<br />
am Ortsrand von Heuchelheim einräumen: Optisch vom NSG abgeschirmt lädt diese<br />
Position zur Beobachtung der Auen bis hin zur Lahn ein (optische Geräte vorausgesetzt)<br />
und dient gleichzeitig – in Verbindung mit entsprechenden Pflanzungsmaßnahmen und<br />
der geplanten Vernässung vor Ort – der Besucherlenkung um das NSG herum.<br />
12.5.4 Heuchelheim – Erkenntnisort „Nachwachsende Rohstoffe“<br />
(in engem Zusammenhang mit 12.5.2; 12.5.3; 12.5.5; 12.5.6; 12.5.7)<br />
Heuchelheims touristisches Highlight, allerdings in bewusster enger Verknüpfung mit<br />
den fachlichen Anliegen des Hessischen Ministeriums für Umwelt verbunden, soll das<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
65
Science-Haus „NAWARO“ werden, das sich inhaltlich mit den Themen „nachwachsende<br />
Rohstoffe“ und „erneuerbare Energien“ beschäftigen soll. Auf einer Fläche von mehr als<br />
1.000 Quadratmetern wird dieses naturergänzende und zukunftsorientierte Thema mit<br />
Versuchsstationen und Dokumentation unter Einbeziehung von Unternehmen präsentiert.<br />
Im direkten Umfeld ergänzt ein „Garten der Energiepflanzen“ die Präsentation.<br />
Für das „NAWARO“ kommen mehrere Standorte in Frage: am historischen<br />
Bahnhof; alternativ am ehemaligen Schwimmbad oder an den Seen im Bereich des<br />
Informationszentrum „<strong>Lahnpark</strong> Haus“.<br />
Gegebenenfalls kann der Erkenntnisort im Schulterschluss mit dem HMUELV und Efre-<br />
Mitteln sichergestellt werden (erste informelle Gespräche haben bereits stattgefunden).<br />
Mit dem NAWARO zzgl. dem Schwerpunkt „Natur“ erhielte Heuchelheim bundesweit<br />
eine Alleinstellung in Sachen „Natur und Zukunft“.<br />
12.5.5 Heuchelheim – Erkenntnistour „Liebigs Deich“<br />
(in engem Zusammenhang mit 12.5.2; 12.5.3; 12.5.4; 12.5.6; 12.5.7)<br />
Diese Erkenntnistour ist lokal verknüpft mit der Renaturierung des Bieberbaches und<br />
bezieht den historischen Deich sowie die Streuobstwiesen direkt an der Lahn mit ein.<br />
Sie vermittelt den Besuchern die Grundlagen der Wiesenwirtschaft in der <strong>Lahnau</strong>e, die<br />
Bedeutung des Obstanbaus und die Funktion der Eindeichungen, die für das Areal des<br />
<strong>Lahnpark</strong>s typisch und besonders bedeutsam sind (s. Deiche Atzbach, Waldgirmes).<br />
12.5.6 Heuchelheim – Erkenntnistour „Natur und Zahl“<br />
(in engem Zusammenhang mit 12.5.2; 12.5.3; 12.5.4; 12.5.5; 12.5.7)<br />
Bereits Richtung Gießen planen wir eine Erkenntnistour, die spielerisch die Themen<br />
„Natur“ und „Zahl“ miteinander verbindet. Diese Tour verweist bereits auf Gießen und<br />
bringt das Thema „Mathematik“ lebensnah mit dem Thema „Natur“ zusammen.<br />
12.5.7 Heuchelheim – Informationszentrum „<strong>Lahnpark</strong> Haus“<br />
(in engem Zusammenhang mit 12.5.2; 12.5.3; 12.5.4; 12.5.5; 12.5.6)<br />
Den touristischen Status eines „Portals“ erhält das geplante <strong>Lahnpark</strong>-Informationszentrum<br />
„<strong>Lahnpark</strong> Haus“, das direkt an den Seen als Holzgebäude noch unbekannter Gestaltung<br />
positioniert werden soll.<br />
Es hat in der Effektivität absolut hohe Priorität, weil es ein generelles Manko des Tourismus<br />
im Lahntal und in Mittelhessen insgesamt löst: Informationsmöglichkeiten auch am<br />
Wochenende zur Region. Sanitäre Anlagen, Shop und eine naturorientierte Ausstellung<br />
zur rezenten wie historischen Fauna des Lahntals geben diesem Haus den Status, den<br />
auch Portale von Geoparks oder Nationalparks haben. Diese Bedeutung erlangt das<br />
Haus vor allem wegen des generellen Fehlens von Pendants lahnauf und lahnab.<br />
12.5.8 Heuchelheim – Erkenntnisort/Veranstaltungsort „Sternschanze“<br />
Einziger Ort, an dem sich Heuchelheim eines europäischen und gleichzeitig eigenen<br />
historischen Faktums bedient, ist der Plan der „Sternschanze“ direkt an der Landesstraße<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
66
L3359, im hochwasserfreien Bereich „hinter dem Deich“:<br />
Mit Bezug auf die einzigartige historische Situation um 1760 während des 7jährigen<br />
Krieges und die Einmaligkeit der damit verbundenen Denkmäler in den Wäldern rund<br />
um den <strong>Lahnpark</strong> ist es europaweit die zweite Planung der Rekonstruktion einer Schanze,<br />
europaweit die erste einer „Sternschanze“.<br />
Sie soll gleichzeitig Heuchelheim als open-air-Veranstaltungsort dienen und damit als<br />
Kristallisationspunkt mit hohem Kommunikationswert für den <strong>Lahnpark</strong> insgesamt.<br />
12.5.9 Heuchelheim – Landschaftspflege durch Heckrindbeweidung im<br />
Bereich ´Die Kahn´- Ansiedlungen von Fauna<br />
Ein Teil des NSG wird zur Zeit von Rotem Höhenvieh beweidet, große Teile des NSG<br />
und der übrigen Auenbereiche sind noch beweidungsfrei. Die positiven Effekte der<br />
Beweidung für die Flora und Fauna des Standorts, im besonderen Hinblick auf die<br />
ornithologischen Erfordernisse sind bekannt. Das Gebiet bietet evtentuell das Potential,<br />
unter zwei Gesichtspunkten für eine extensive Beweidung:<br />
• Beweidung zugunsten der Standortansprüche und Lebensbedingungen<br />
ausgesuchter Vogelarten;<br />
• Beweidung im Hinblick auf die Entwicklung einer standortgerechten, artenreichen<br />
Flora<br />
• Pädagogische Aspekte: Anmutung präanthropogener Fauna in der <strong>Lahnau</strong>e.<br />
Für eine Beweidung kommen unseres Erachtens in erster Linie Heckrinder (Bos<br />
primigenius) und Przewalski-Pferde (Equus ferus przewalskii) in Betracht.<br />
Daher wird empfohlen, eine gemischte Herde aus Heckrindern und Przewalski-<br />
Pferden mit einer geringen Besatzdichte in der <strong>Lahnau</strong>e in eingezäunten Wiesen- und<br />
Weideflächen zu halten.<br />
Weiter wäre der Versuch einer Wiederansiedlung von Tierarten (wie z.B. die europäische<br />
Wasserschildkröte), welche früher in der <strong>Lahnau</strong>e heimisch waren und zum Auenökosytem<br />
gehören, anzudenken und durch gezielte Maßnahmen zu unterstützen.<br />
Im Kontext mit den Gestaltungsvorschlägen rund um das NSG „<strong>Lahnau</strong>e“ bietet sich eine<br />
„optische Verstärkung“ des pädagogischen Anliegens durch die genannten Tierarten,<br />
sowie eine positive Entwicklung von Natur und Landschaft an. Damit würde – touristisch<br />
wirksam – eine buchstäblich „lebendiger“, wenn auch kleiner Ausschnitt der natürlichen<br />
Fauna der <strong>Lahnau</strong>e „wiederhergestellt“.<br />
Gleichzeitig dient die Haltung von Heckrindern und Przewalski-Pferden auch den<br />
Interessen des örtlichen Naturschutzes. Der Besatz mit diesen Arten und ihre<br />
Einzäunung würde zusätzlich deutlich dazu beitragen, die Begehung des NSG drastisch<br />
einzuschränken, denn eine offene Haltung, die durch Wegesperren für Großvieh geregelt<br />
ist, verhindert fast automatisch die Betretung durch Besucher. Zusammen mit dem<br />
Rotem Höhenvieh wäre dieser Besatz weithin ein Alleinstellungsmerkmal. Die nächsten<br />
Standorte von Heckrindern sind Wolfhagen, von Heckrindern und Przewalski-Pferden<br />
die Tierparks Sababurg und Hanau.<br />
Die Attraktivität der edukativen Elemente rund um den Standort würde dadurch<br />
enorm steigen, dank Anschauung und Beobachtungsmöglichkeit. Zu prüfen wäre<br />
gegebenenfalls, ob man mit Schafen und/oder Ziegen ebenfalls ähnlich positive<br />
Auswirkung erzielen könnte oder diese Tiere eine sinnvolle ökologische Ergänzung<br />
wären.<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
67
Weitere Tierarten könnten in den Schutzgebieten als „Wiederansiedlungsprojekte“<br />
hinzukommen. Dabei spielen gerade Amphibien und Reptilien eine große Rolle.<br />
Vorangestellt werden muss hier allerdings eine genaue fachtechnische Analyse und<br />
Bewertung, um nicht gegenteilige Effekte für die vorhandene Flora und Fauna zu<br />
erreichen.<br />
Auf der Seite 69 ist der Planbereich für die Gemeinde Heuchelheim dargestellt.<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
68
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
69
12.6 Gießen<br />
Gießen hat flächenmäßig den kleinsten Anteil an der <strong>Lahnau</strong>e, zumindest was unbebautes<br />
Gebiet anbelangt. Gleichzeitig hat die Stadt mit dem „Mathematikum“ eine Marke in der<br />
Generierung von Publikum gesetzt, die hessenweit beneidet wird.<br />
Im Kontext des <strong>Lahnpark</strong>s und im Kontext der noch nicht ganz klaren Planungen der<br />
Landesgartenschau 2014 konzentriert sich unsere Planungen auf den Bereich direkt an<br />
der Lahn, hier konkret in erster Absprache mit Prof. Dr. Beutelspacher.<br />
Dabei steht – wie in Wetzlar – eine thematische Vernetzung des <strong>Lahnpark</strong>s mit dem<br />
Mathematikum im Vordergrund.<br />
12.6.1 Gießen – Erkenntnistour „Mathematik und Alltag“<br />
Ein Lieblingsthema von Prof. Dr. Beutelspacher fest installiert: Die Frage nach der<br />
Mathematik im Alltag! Diese Erkenntnistour wird das Mathematikum „verlängern“ und<br />
damit auch die Aufenthaltsdauer in Gießen. Seine psychologische Wirkung ist nicht die<br />
einer (kostenfreien) Konkurrenz, sondern die eines „Mehrwerts“ zum bereits entrichteten<br />
Eintrittspreis im Mathematikum.<br />
Die entsprechenden Installationen sollen in enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr.<br />
Beutelspacher entwickelt werden (erstes Vorgespräch hat bereits stattgefunden).<br />
12.6.2 Gießen – Erkenntnistour „Röntgenweg“<br />
Mit einigen aktionsorientierten Installationen entlang des Lahnweges am Südufer wecken<br />
wir Gießens „ruhende Prominenz“ Conrad Röntgen auf und verleihen diesem Thema<br />
eine touristische Wirkung. Wir wollen damit ein touristisches Image der Stadt befördern,<br />
das absolut wissensorientiert ist, dem Image der „Wissenschaftsstadt“ entspricht und<br />
das eigentlich eine Fortsetzung im Bereich des „Live-Sciences“ erfordern würde.<br />
Conrad Röntgen eignet sich für mehr als „nur“ ein Denkmal: Er ist publikums- und<br />
schülertauglich.<br />
12.6.3 Gießen – Erkenntnisort „Conrad Röntgen“<br />
Als Pendant zum neuen gesellschaftspolitischen Verständnis des Rathauses Wetzlar<br />
sehen wir die geplante Installation „Erkenntnisort Conrad Röntgen“ im öffentlichen<br />
Bereich und/oder auf dem Vorplatz des Gießener Rathauses: In den Archiven der<br />
Universität liegt genügend Material für eine sogar mit Originalen bestückte Präsentation<br />
Conrad Röntgens und seines Wirkens in Gießen, hier „schultauglich“ mit den Lehrplänen<br />
des Physik-Unterrichts verknüpft.<br />
Auf der Seite 71 ist der Planbereich für die Stadt Gießen dargestellt.<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
70
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
71
12.7 Sport- und Freizeitzentrum <strong>Lahnpark</strong>-Seen<br />
Das inhaltlich ergänzte und in Abschnitten neue Sport- und Freizeitzentrum befindet<br />
sich im Bereich der schon heute als Freizeit- und Sportgelände genutzen Fläche auf den<br />
Gebieten der Kommune Wetzlar (Dutenhofen) und der Gemeinde Heuchelheim.<br />
Durch die Verlegung des Badestrandes am Dutenhofener See an die Nordseite<br />
ergibt sich eine wesentliche bessere Nutzbarkeit des Strandes durch intensivere<br />
Sonneneinstrahlung. Durch die süd-west exponierte Lage des neuen Strandes kann eine<br />
Verlängerung der saisonalen Nutzung und ein Badebetrieb auch an weniger Warmen<br />
Tagen ermöglicht werden. In zentraler Lage zwischen den Seen sollte ein gestalteter<br />
kleiner Platz neue Zielgruppen ansprechen und die zahlreichen Nutzungen verbinden.<br />
Eine neue attraktiv gestaltete Anlegestelle (höhengestaffelte Holzterrassen am Lahnufer<br />
mit Bootsverwahrung) ermöglicht es Kanufahrern den See zum Baden zu nutzen.<br />
Dadurch ergibt sich eine Verknüpfung zwischen den momentan mehr auf „Durchreise“<br />
befindlichen Bootstouristen mit einer ortsgebundenen Nutzung. Der neuangelegte<br />
Wanderweg sowie der konzipierte Panoramaweg „Die Kahn“ führen direkt vorbei und<br />
bringen neue Gäste. Ein kleines Bistro, nutzbar für alle Vorbeikommenden auf Wegen und<br />
Wasserwegen sowie durch eine zweite Verkaufsöffnung zum eingezäunten Badebereich<br />
am Strand hin, versorgt die Menschen mit Getränken und kleinen Snacks. Durch diese<br />
zusammengefasste und für viele verschiedene Besucher nutzbare Einrichtung lässt sich<br />
das Bistro (mit Toilettenanlage) auch unter wirtschaftlichen Aspekten betreiben.<br />
Über den Kleebach führt eine kleine Brücke.<br />
Eine Zeltwiese ermöglicht es den Kanufahrern zu Rasten und eine Nacht zu bleiben.<br />
Ein Aussichtsturm von etwa 7,00 m Höhe ermöglicht ein gute Einsicht in die (nicht<br />
betretbaren) Natur- und Vogelschutzgebiete nördlich der Lahn. Die breiteste Stelle des<br />
<strong>Lahnpark</strong>s, die weite Fläche der Heuchelheimer <strong>Lahnau</strong>e sowie das dahinter liegende<br />
Gleiberger Land mit seinen Hügeln und Burgen ist von hier aus gut sichtbar. Auch<br />
hier wird die gewünschte Verbindung verschiedener Nutzungen mit dem edukativen<br />
Naturschutz und einer Wissensvermittlung über Landschaft und Natur umgesetzt.<br />
12.8 Sport- und Freizeitzentrum Naunheimer Bogen<br />
Der Naunheimer Bogen befindet sich auf dem Gebiet der Stadt Wetzlar südlich von<br />
Naunheim. Die beschriebene Fläche ist vollständig von der Lahn umschlossen und<br />
nimmt eine Insellage ein. Sie wird nördlich von der alten Lahnschlinge umflossen, südlich<br />
verläuft die kanalisierte Lahn. Westlich befindet sich der Landgasthof Naunheimer Mühle,<br />
östlich schließt sich das Naturschutzgebiet `Kiessee am Oberwasen bei Naunheim´ an.<br />
Das Projektgebiet im Naunheimer Bogen soll unter Berücksichtigung der bestehenden<br />
Strukturen zu einem regional bedeutsamen Naherholungsgebiet mit konzentrierten<br />
Freizeitmöglichkeiten im Bereich Sport, Spiel und Erholung ausgebaut werden. Alle<br />
Altersgruppen sollen hier auf sie abgestimmte Angebote vorfinden. Der<br />
vorhandene Garbenheimer Weg soll durch die Anlage von kleineren Wegen, welche das<br />
Gebiet seitlich Richtung Lahn erschließen, ergänzt werden. An diesen Wegen können<br />
kleinere Plätze angegliedert werden, auf denen Bänke den Besucher zum Verweilen<br />
einladen. Die Anlage von Grill- und Feuerstellen, welche durch die Bevölkerung genutzt<br />
werden können ist im weitläufigen Gelände angedacht. Robuste Bänke und Tische,<br />
welche ganzjährig auf den Wiesenflächen verbleiben, dienen zum picknicken.<br />
Weiter soll der vorhandene Spielplatz umfassend umgestaltet und erneuert werden. Die<br />
Spielgeräte sollen thematisch den Landschaftsraum Flußaue wiederspiegeln und dies<br />
in ihrer Gestaltung wiedergeben. So kann zum Beispiel ein Spielgerät zum klettern und<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
72
alancieren wie riesige Schilfhalme gestaltet werden, verschiedene Boote und Flöße sind<br />
gute Alternativen zu den üblichen Spielhäuschen. Eine Erweiterung des Spielangebots<br />
um das Thema Wasserspiel ist angedacht.<br />
Ein wichtiges Element für das neue Freizeitzentrum stellt die Anlage einer kleinen<br />
„Wildwasserstrecke“ im Bereich des Wehrs dar. Hier soll in Ergänzung zur vorhandenen<br />
Schleuse für die Kanuten eine weitere, sportliche Möglichkeit zur Überwindung des<br />
Höhenunterschieds in der Lahn geschaffen werden. Die relativ geringe Höhendifferenz<br />
kann durch die Anlage von drei bis vier hintereinader gestaffelten Becken, welche<br />
naturnah gestaltet sind und sich in die Flußlandschaft optisch einpassen, überwunden<br />
werden. Bei ausreichendem Wasserstand kann die Anlage durch Kanuten befahren<br />
werden, sie dient zudem der in der Lahn vorkommenden Fischfauna als hier notwendige<br />
Aufstiegshilfe.<br />
Die vorhandenen Sportanlagen werden in die Gestaltung und Strukturierung des<br />
Naunheimer Bogens integriert, ergänzt und wenn nötig überarbeitet. Die Anlage eines<br />
weiteren Beach-Volleyball-Feldes ist angedacht. Hier können im Sommer auch Turniere<br />
stattfinden.<br />
Die vorhandene Aufforstungsfläche, hauptsächlich aus Fichten, im östlichen Bereich der<br />
Lahninsel entfällt. An deren Stelle könnte unter Abstimmung mit der Naturschutzbehörde<br />
die Anlage von Auenwald aus Gehölzen der Weichholzaue erfolgen.<br />
12.9 Weg ins Garbenheimer Feld<br />
Die beschriebene Maßnahme befindet sich östlich des Bahnhofs Wetzlar im Bereich der<br />
Eisenbahnbrücke.<br />
Die Anlage einer Brücke für Fußgänger und Radfahrer über die Lahn schafft eine<br />
schnelle und direkte Verbindung in den <strong>Lahnpark</strong>. Nördlich der Eisenbahnbrücke könnte<br />
sie die Lahn überspannen und den Lahntalradweg, welcher unter den bestehenden<br />
Verkehrsbrücken hindurchführt, mit dem bestehenden Wegesystem im Garbenheimer<br />
Feld verbinden. So könnten neben den Wetzlarer Bürgern, welche den <strong>Lahnpark</strong><br />
hauptsächlich zur Naherholung nutzen, auch Wanderer und Radtouristen in den Park<br />
geführt werden. Die Anbindung des Bahnhofsareals mit Arena und Forum über einen<br />
auszuweisenden und zum Teil neu anzulegenden Weg ist Teil der Maßnahme.<br />
Alternativ ist nach Prüfung der Gegebenheiten in der Örtlichkeit und der baulichen<br />
Machbarkeit die Anlage einer Brücke auf den bereits vorhandenen, historischen und<br />
zurzeit ungenutzten Brückenauflagen der Straßenbrücke denkbar. Hierzu ist jedoch der<br />
Höhenunterschied zwischen dem tiefer liegenden Radweg und dem höher gelegenen<br />
Brückenkopf durch einen Abzweig (mit Treppenanlage) zu überwinden. Auf der<br />
andern Seite der Brücke muss ebenfalls ein Höhenunterschied durch die Anlage einer<br />
Wegeschleife überbrückt werden. Weiter ist ein Anschlussweg unter der Eisenbahnbrücke<br />
hindurch bis an den bestehenden Weg im Garbenheimer Feld zu schaffen.<br />
Die Gestaltung der Brücke ist den örtlichen Gegebenheiten anzupassen. Sie sollte<br />
in Form, Farbgebung und Gestalt mit den anderen im <strong>Lahnpark</strong> zu errichtenden<br />
Brückenbauwerken korrespondieren, um einen Widererkennungswert zu schaffen.<br />
12.10 Brücke Wieseckmündung<br />
Die im Folgenden beschriebene Situation befindet sich an der Mündung der Wieseck in<br />
die Lahn und liegt im Gebiet der Stadt Gießen nördlich vom Bahnhof und westlich der<br />
Lahnstraße.<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
73
Durch die Errichtung einer Brücke für den Fuß- und Radverkehr wird die direkte<br />
Durchgängigkeit auf dem bestehenden Weg entlang der Lahn ohne Umwege in Richtung<br />
der Stadt erreicht. Die wichtige grünräumliche Wegeverbindung <strong>Lahnau</strong>e/ Lahnwiesen<br />
wird in Ihrer Nutzbarkeit und Attraktivität für Fußgänger und Radfahrer gestärkt. Der<br />
hochwertige und für die Freizeitnutzung und Naherholung wichtige Auenbereich muss<br />
beim Durchwandern und Durchfahren nicht verlassen werden. Weiter wirkt eine Brücke<br />
auch als Anziehungspunkt und kann als Aussichtspunkt auf die Lahn und die Wieseck<br />
dienen, der Mündungsbereich wird betont, wird erlebbar und rückt in das Bewusstsein<br />
der Bevölkerung. Das Gesamtensemble „Auenpark“, welches gerade aufgrund der<br />
räumlichen Nähe zur Innenstadt sehr wichtig für die Naherholung ist, wird durch eine<br />
Brückenanlage unterstützt und aufgewertet.<br />
12.11 Bootstourismus auf der Lahn und Erläuterung Einzelprojekt<br />
“Bootsfahrt Wetzlar - Dorlar”<br />
Bootsfahrten als individuelle oder geführte Fahrten auf unterschiedlichen Bootstypen<br />
zwischen Wetzlar und Dorlar und weiter bis hinter die Schleuse Dorlar.<br />
Aus Wetzlar mit dem Boot zur Naunheimer Mühle zum Mittags- oder Geschäftsessen<br />
mit Freunden oder Geschäftspartnern fahren zu können, eine kleine Lahnpartie mit<br />
dem Schiffchen, ein Ausflug mit dem Verein: Neue Angebots- und Nutzungsqualitäten<br />
entstehen.<br />
Im Bereich des „Kleinen Cafes“ vor der Lahninsel in Wetzlar (Bereich Hausertorstraße)<br />
wird ein Landungsplatz eingerichtet. Hier könnte das Boot mit Kapitän oder das kleine<br />
Elektroboot zur individuellen Reise bestiegen werden. Durch Wetzlar, am Garbenheimer<br />
Feld vorbei könnte die Fahrt an der Naunheimer Mühle enden. Neben der Gastronomie<br />
kann das „Sport- und Freizeitzentrum Naunheimer Bogen“ mit seinen attraktiven Freiluft-<br />
und Spielangeboten genutzt werden, die Erkenntnisroute „Lahntal“ erreicht sowie<br />
auf dem Rundweg „Naunheimer Mühle“ spaziert werden. Auf diesen liegt auch der<br />
Erkenntnisort „Via Aura“ zu den Themen Segelflug, Wetter und weiterem. Die räumliche<br />
Distanz zwischen Wetzlar und Naunheim beträgt auf der Lahn in etwa 3,5 km.<br />
Wenn gewünscht, kann über die vorhandene Schleuse Nauheim auch der etwas<br />
höhergelegene Abschnitt der Lahn nach Dorlar erreicht und befahren werden. Von hier<br />
erschließen sich das Kloster Dorlar, der Panoramaweg Römerforum, die Erkenntnistouren<br />
„Via Aqua“ und „Landwirtschaft im Wandel der Zeit“ sowie später einmal das Römerforum<br />
sowie der Erkenntnisort „Römisches Marschlager“. Dieser Streckenabschnitt beträgt in<br />
etwa 3,1 km Wasserweg.<br />
Durch die Schleuse Dorlar an der Neumühle wird ein weiterer Streckenabschnitt von<br />
etwa 1 km schiffbar, vor dem Naturschutzgebiet südlich Atzbach wird ein Wendepunkt<br />
eingerichtet.<br />
Die maximale Gesamtstrecke beträgt hin und zurück in etwa 16 km. Da alle Landungspunkte<br />
in einer Hand sein werden, ist jedoch auch eine Abschnittsweise Befahrung oder ein<br />
Wechsel der Boote möglich.<br />
Vermietungs- und Zugsteigepunkte gibt es in Wetzlar, an der Naunheimer Mühle und in<br />
Dorlar.<br />
Wir sehen in der Einrichtung eines kleinen elektrisch betriebenen Schiffes mit 8 – 12<br />
Sitzplätzen sowie individuelle ausleihbare Elektroboote mit 4 bis 6 Sitzplätzen ein großes<br />
Nutzungspotential.<br />
Betrieben werden könnten dies Boote mit im <strong>Lahnpark</strong> erzeugten Strom aus<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
74
nachwachsenden Rohstoffen (Aufgabe für die Landwirtschaft und das Science –Haus<br />
„Nachwachsende Rohstoffe“) oder aus Strom welcher mit Wasserkraft erzeugt wurde<br />
(Energie Mühlen).<br />
Ergänzt werden sollte das Angebot durch Tret – und Ruderboote.<br />
Durch die Einrichtung der Elektrobootsflotte werden von Wetzlar aus große Teile des<br />
<strong>Lahnpark</strong>s erlebbar. Die Lahn, Namensgeber und Lebensader des Talraumes, zur Zeit an<br />
manchen Orten kaum sichtbar, wird für große Nutzergruppen zum Erlebnis.<br />
Kleine Ausflüge und Tagestouren können unternommen werden, das Angebot an<br />
Nutzungen auf dem Wasser wir stark erweitert.<br />
Zu einem späteren Zeitpunkt ist eine Ausweitung und ein Anschluß an Gießen und die<br />
dort bereits angebotenen Fahrten mit den „Schlammbeißer Booten“ denkbar.<br />
Eine durchgängigen Befahrung der Lahn (sie ist Wasserschiffahrtsstraße) stehen einige<br />
Untiefen und eine derzeit mit größeren Schiffen nicht befahrbare Situation im Bereich<br />
der <strong>Lahnau</strong>e westlich von Gießen entgegen.<br />
Hier müsste untersucht werden, ob eine technische Lösung (Schleuse) und eine<br />
Überarbeitung der Gewässersohle möglich, finanzierbar und genehmigungsrechtlich<br />
(Naturschutz) erreichbar sind.<br />
12.12 Umverlegung und Erweiterung Anlegestelle Dorlar<br />
Gemeinde Dorlar am nördlichen Lahnufer flussabwärts der Brücke der Landesstraße<br />
L3020 am Mühlenweg und dessen Verlängerung.<br />
Der neue Anlegepunkt wird für die klassischen Bootstouristen ein neuer attraktiver<br />
Ruheplatz. Ein breiter Holzsteg, eine Rampe zum Anlanden der Boote und eine<br />
Verwahrstation ermöglichen individuellen Aufenthalt.<br />
Eine Toilette mit Trinkwasserhahn und Waschbecken stehen zur Verfügung.<br />
In Benachbarung angeordnet befindet sich eine gemähte Wiesenfläche, auf welcher<br />
Pause gemacht, oder eine Nacht im Zelt verbracht werden kann. Das langfristige Zelten<br />
soll jedoch nicht gefördert werden. Daher werden keine Einkaufsmöglichkeit, größere<br />
Sanitärbereiche oder gastronomische Einrichtungen eingerichtet.<br />
Unterhalb des Klosters wird auf der Lahnwiese eine Landungsstelle für die Passagiere der<br />
Elektroboote eingerichtet. Optimal wäre eine kleiner Platz mit einem Kiosk (mit Toilette)<br />
oder Eisstand, einigen Sitzmöglichkeiten und einer entsprechenden Beschilderung.<br />
Ein schwimmender Holzsteg liegt vor dem Ufer und ermöglicht das bequeme Ein- und<br />
Aussteigen.<br />
So gestaltet und mit entsprechender Aufenthaltsqualität versehen wäre der<br />
Landungspunkt auch interessant für Radfahrer und Wanderer sowie andere Touristen.<br />
Prinzipielles zu den Anlegenstellen im Bereich des <strong>Lahnpark</strong>s:<br />
In der Konzeption wird vorgeschlagen, weitere Anlegestellen zu errichten und die<br />
bestehenden funktionell und gestalterisch gründlich zu überarbeiten. Oft ist die<br />
Auffindbarkeit schlecht, sie liegen an weniger interessanten Punkten oder die Abstände<br />
untereinander sind zu weit.<br />
Somit wird vorgeschlagen, im Bereich zwischen den Lahnseen (Südufer der Lahn) einen<br />
weiteren Ausstiegspunkt einzufügen (s. auch Maßnahmenbeschreibung „<strong>Lahnpark</strong>-<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
75
Seen“). Nach dem Anlegpunkt in Gießen folgt der nächste momentan erst bei Atzbach.<br />
Attraktiv gestaltete, vielleicht sogar architektonisch inszenierte Anlegestellen mit einer<br />
guten Funktionalität und einer ansprechenden Gestaltung verhindern aus unserer Sicht<br />
am besten das unerwünschte Betreten der Schutzgebiete. Die momentan eher als<br />
„Transitstrecke“ empfundene Lahn (wann kommt endlich der Tunnel bei Weilburg...) wird<br />
so angenehm unterbrochen.<br />
Die neuen und überarbeiteten Attraktionen im <strong>Lahnpark</strong> sollen auch von den<br />
Wasserwanderern erreicht werden. Hierzu werden weitere Ausstiegsstellen benötigt.<br />
12.13 Weitere Maßnahmen<br />
12.13.1 Brücken über die Lahn<br />
Ein wesentliches konstruktives Element für die durchgängige Nutzbarkeit des <strong>Lahnpark</strong>s<br />
sind Brückenbauten, durch die erst eine gefahrlose Überquerung des Flußbettes der<br />
Lahn an geeigneten Stellen ermöglicht wird.<br />
Mögen es anfangs erst nur günstig umgestürzte Baumstämme gewesen sein, die ein<br />
Überqueren von Bächen, Flüssen oder Geländeeinschnitten ermöglicht haben, so<br />
entwickelten sich in der menschlichen Geschichte recht bald methodische Konstruktionen<br />
zur gezielten Überwindung von Hindernissen, die im Laufe der Zeit immer geschickter<br />
und aufwendiger ausfielen.<br />
Mit der weiteren Entwicklung von Kultur und Zivilisation verloren Brücken zunehmend<br />
den Charakter reiner Zweckbauten. Vielmehr gehörten sie mehr und mehr zu den<br />
Bauaufgaben, an die man bei der Bauausführung neben den funktionalen, technischen<br />
und handwerklichen immer mehr auch gestalterische bis künstlerische Anforderungen<br />
stellte.<br />
War der ursprünglichste Brückenbaustoff aufgrund seiner leichten Verfügbarkeit,<br />
einfachen Bearbeitung und guten statischen Eigenschaften zunächst Holz, so kamen je<br />
nach Epoche Materialen wie Stein, Gusseisen, Stahl sowie Stahlbeton hinzu, wodurch sich<br />
die konzeptionellen und gestalterischen Möglichkeiten von Brückenbauten wesentlich<br />
erweiterten.<br />
Abbildung 25: Geplante Lahnbrücken für Fußgänger und Radfahrer<br />
Bei der Einpassung von Brückenbauten in die Landschaft des <strong>Lahnpark</strong>s ist bei der<br />
Materialverwendung und Gestaltung darauf zu achten, dass sich diese harmonisch in die<br />
Umgebung einfügen, ohne sich dieser jedoch unterzuordnen.<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
76
Dabei sind insbesondere folgende Planungsgesichtspunkte zu berücksichtigen:<br />
• Der Entwurf einer Brücke wird wesentlich durch die örtliche Geländesituation<br />
beeinflusst, z.B. durch die Überquerung eines Geländehindernisses mit<br />
niveaugleichen oder unterschiedlichen Geländeanschlusshöhen<br />
• Die erforderliche Spannweite zur Überwindung des Hindernisses<br />
• Anbindung an weiterführende Wegenetze, die entweder schon bestehen, an die<br />
Brücke angebunden werden bzw. insgesamt neu angelegt werden müssen<br />
• Die bestehende Landschaftsstruktur, in die sich das Brückenbauwerk einfügen soll<br />
• Die am Brückenstandort vorgefundenen baugrundgeologischen Verhältnisse<br />
• Die erforderliche Nutzungsart der Brücke, z.B. als Fußgänger- und Radfahrerbrücke<br />
• Das Ziel, trotz aller unabänderlicher Zwangspunkte ein wohl überlegtes, gestalterisch<br />
mit einem hohen Wiedererkennungswert und damit unverwechselbares<br />
Brückenbauwerk zu schaffen, dass auf die jeweilige Situation möglichst optimal<br />
zugeschnitten ist.<br />
Aus den o.g. Planungsaspekten ist in einem ersten Schritt die mögliche Grundform<br />
der Brückenkonstruktion abzuleiten, ausgehend z.B. von einem einfachen Steg bis<br />
hin zum Spreng- oder Hängewerk, Trog-, Zugband- oder Rundbogenbrücke zur<br />
Überwindung größerer Spannweiten einschl. der daraus ableitbaren vielfältigen<br />
Kombinationsmöglichkeiten.<br />
In Abhängigkeit von der Grundkonstruktion und der Anordnung der Brücke in der freien<br />
Landschaft erfolgt dabei schon eine Vorauswahl der verwendbaren Materialien, wobei<br />
neuen Technologien wie z.B. vorgespannte Natursteinplatten dabei eine zunehmende<br />
Bedeutung durch die Möglichkeit einer sehr filigranen Überwindung kleinerer<br />
Spannweiten zukommt.<br />
Von der Verwendung von ingenieurtechnischen Baumaterialien wie reinem Stahlbeton<br />
sollte an Orten mit einem hohen Natürlichkeitsgrad wie im <strong>Lahnpark</strong> Abstand genommen<br />
werden.<br />
Als Grundbaustoff für Brücken in der freien Landschaft bietet sich nach wie vor Holz in den<br />
heimischen Konstruktionsholzarten wie z.B. Lärche, Eiche, Kiefer oder Fichte, welches<br />
bei einfacheren Brückenbauten als Vollholz unter Berücksichtigung des konstruktiven<br />
Holzschutzes oder bei größeren Brückenanlagen mit höheren Anforderungen an die<br />
Statik in Form von Brettschichtholzkonstruktionen im ingenieurtechnischen Holzbau<br />
Verwendung findet.<br />
Dabei sind vielseitige Material-Kombinationen z.B. bei konstruktiven Elementen aus<br />
Stahl wie bei der Geländerausbildung der Brücken möglich, die durch ein einheitliches<br />
Gestaltungs- und Farbkonzept in Verbindung mit einer „<strong>Lahnpark</strong>farbe“ die Zugehörigkeit<br />
der Brückenbauwerke zum <strong>Lahnpark</strong> als Wiedererkennungs- und Identifikationsmerkmal<br />
dokumentieren.<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
77
12.13.2 Aufwertung bestehender Parkplätze<br />
Die bestehenden Parkplatzangebote im Bereich des <strong>Lahnpark</strong>s stellen sich derzeit als mehr<br />
oder weniger ungegliederte Rasen/Grünland- bzw. naturnahe „Schotterrasenflächen“<br />
dar. Durch fehlende räumliche Strukturen entstehen bei den Nutzern Unsicherheiten bei<br />
der Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Stellplatzflächen dahingehend, dass nur<br />
eine unwirtschaftliche Parkraumnutzung mit der Entstehung vieler unwillkürlicher und<br />
damit nicht mehr nutzbarer Restflächen erfolgt.<br />
Abbildung 26: Lage der bestehenden und geplanten Parkplätze im <strong>Lahnpark</strong><br />
Je nach zur Verfügung stehendem Flächenangebot lassen sich dabei mit einfachen Mitteln<br />
Lenkungshilfen für eine wirtschaftliche und geordnete Ausnutzung des vorhandenen<br />
Flächenangebotes erreichen:<br />
• Auf Parkplätzen mit geringem Flächenangebot lassen sich bereits durch die<br />
Andeutung von Parkbuchten mit in den Boden eingeschlagenen Holzpfählen,<br />
die mit Halbrundhölzern auf der Kopfseite miteinander verbunden werden,<br />
wirksam Strukturen für eine effektive Flächenausnutzung vorgeben. Durch eine<br />
Markierung mittels Holzpfosten und Halbrundhölzern nach dem „Doppel-T-<br />
Prinzip“ wie bei der gegenüberliegenden Anordnung von Stellplatzreihen bei<br />
herkömmlichen Stellplatzanlagen oder einem „offenen U“ wird einfach und ohne<br />
großen Flächenverlust das zur Verfügung stehende Flächenangebot gegliedert und<br />
größtmöglich ausgenutzt.<br />
• Bei größeren zur Verfügung stehenden Flächen sollte an Stelle der hilfsweisen<br />
Parkplatzmarkierung durch Holzpfähle die Stellplatzuntergliederung durch<br />
die Anlage von Pflanzstreifen mittels standortgerechten, heimischen Baum-<br />
Hochstammpflanzungen, gegebenenfalls in Abhängigkeit von der möglichen<br />
Breite der Pflanzstreifen in Kombination mit einer niedrigen standortheimischen<br />
Strauchpflanzung erfolgen. Eine Baumreihe mit darunter liegenden Pflanzstreifen<br />
zoniert den Platz einfach aber effektiv und verbessert die optische Qualität deutlich.<br />
• Bei der Bemessung der Stellpatzflächen dienen die Vorgaben der Empfehlung für<br />
den Ausbau von Erschließungsstraßen“ (EAE 85/95) für beengtes Parken auf kleinen<br />
Flächen bezüglich der Stellplatzbreiten und Fahrgassendimensionierung. D.h., die<br />
Länge einer Stellplatzbucht sollte in etwa durch 2,2 m teilbar sein, die Tiefe der<br />
Parkbucht mind. 4,5 m betragen. Die Fahrgassen ist in einer Breite von mindestens<br />
ca. 5,5 m vorzusehen. Bei schwierigeren topografischen Verhältnissen ist von einer<br />
Stellplatzbreite von 2,5 m, einer Stellplatztiefe von 5,0 m und einer Fahrgassenbreite<br />
von 6,0 m auszugehen. Auch sollten evtl. entsprechend Behindertenparkplätze mit<br />
einer Stellplatzbreite von 3,5 m an günstiger (topographischer Position) vorgesehen<br />
werden.<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
78
• Bei stärker frequentierten Stellplätzen kann durch eine Markierung der Stellplatzbreite<br />
an der gedanklichen Grundlinie der Stellplätze z.B. durch ein zur Fahrgasse<br />
gerichtetes „stumpfes T“ aus Naturstein-Großpflaster eine wirksame Ausnutzung der<br />
Stellplatzbreiten erreicht werden<br />
• Je nach Nutzungsfrequenz der einzelnen Parkplätze sind in Abhängigkeit der<br />
vorhandenen Bodenbeschaffenheiten und topografischen Lage zusätzliche<br />
Maßnahmen zur Strukturverbesserung im Hinblick auf einer ganzjährigen und<br />
pflegeextensiven Nutzung der Stellplätze vorzusehen:<br />
• Vorhandene bindige Bodenbeschaffenheiten sind in geeigneter Weise durch die<br />
Einarbeitung von Mineralgemischen für den Kraftfahrzeugverkehr zu stabilisieren,<br />
um der Bildung von Fahrspuren und Schlaglöchern entsprechend vorzubeugen und<br />
dem damit einhergehenden Unterhaltungsaufwand zur wiederholten Egalisierung<br />
derselben vorzubeugen<br />
• Zur weiteren Oberflächenstabilisierung der Stellplatzanlagen sollten entsprechende<br />
regenerative, krautreiche Ansaaten verwendet werden, die sich für die Befahrung<br />
durch Kraftfahrzeuge eignen und sich in ihrer Zusammensetzung an dem im<br />
Naturraum vorkommenden Artenpotential orientieren (Wiederbesiedlungs- bzw.<br />
Regenerationspotential).<br />
• Auf geneigten Flächen sollten nach örtlicher Erfordernis in regelmäßigen Abständen<br />
sog. Querschläge in Form von offenen Muldenrinnen aus Natursteinpflaster oder<br />
Kastenrinnen (Holz, Metall-U-Profile etc.) zur raschen Abführung des anfallenden<br />
Niederschlagswasser z.B. in einen seitlich angeordneten (Versickerungs-)<br />
Graben vorgesehenen werden. Dadurch soll der oberflächigen Abschwemmung<br />
von Bodenmaterial und der damit einhergehenden Ausbildung von tieferen<br />
Erosionsrinnen wirksam vorgebeugt werden.<br />
Oben beschriebene Maßnahmen lassen sich beispielsweise durch die Regiebetriebe<br />
der zuständigen Kommunen in Eigenleistung, gegebenenfalls mit einem zu vorigem<br />
grundhaften Ausbau durch ein entsprechendes Unternehmen des Tief- oder Garten-<br />
und Landschaftsbaus umsetzen.<br />
12.13.3 Übergänge über die Landesstraße<br />
Um für die Nutzer/Besucher als Fußgänger und Fahrradfahrer eine durchgängige und<br />
dabei möglichst gefahrlose Nutzung des <strong>Lahnpark</strong>s zu ermöglichen, sind an den durch<br />
die Flächen/Landschaft des <strong>Lahnpark</strong>s verlaufenden Bundes- und Landesstraßen an<br />
geeigneten Stellen innerhalb der Routen- und Wegeverläufe, sog. Querungshilfen<br />
erforderlich.<br />
Als Querungshilfen gelten dabei zum Beispiel:<br />
• straßenbauliche Maßnahmen, die der Verbesserung des Sichtkontaktes zwischen<br />
Kraftfahrern, Fußgängern und Radfahrern dienen und/oder die Geschwindigkeit<br />
des Kraftfahrzeugverkehrs reduzieren, z.B. Auftrittsflächen, Gehwegvorziehungen,<br />
Auspflasterungen im Straßenbereich, Fahrbahnteiler etc.<br />
• technische Maßnahmen z.B. durch Kennzeichnung von Querungshilfen mittels<br />
Hinweiszeichen und/oder durch gelbes Dauerblinklicht als nicht signalgeregelter<br />
Schutzweg oder Querungshilfen, gesichert durch Lichtsignalanlagen als<br />
signalgeregelter Schutzweg<br />
• eine auf die entsprechende örtliche Situation zugeschnittene Kombination der<br />
beiden vorgenannten Möglichkeiten<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
79
Darüber hinaus können entsprechend der Möglichkeiten in der Örtlichkeit, z.B. bedingt<br />
durch eine sich anbietende Topographie auch Unter- oder Überführungen in Betracht<br />
gezogen werden.<br />
Grundsätzlich sollte bei der Anlage von Querungshilfen im Bereich des <strong>Lahnpark</strong>s auf<br />
deren größtmögliche landschaftsverträgliche Einbindung geachtet und dabei nach<br />
Möglichkeit auf technische Einbauten verzichtet werden.<br />
Dabei ist bei der Ausbildung von Querungshilfen auf nachfolgende Punkte zu achten:<br />
• Wichtig ist, dass die Querungsanlage möglichst unmittelbar im Zuge der<br />
weiterführenden Fuß- oder Radwegeverbindung der querenden Straße angelegt<br />
wird<br />
• Querungshilfen dürfen nicht an Stellen liegen, an denen die Sicht z.B. durch<br />
Kurvenradien, Geländetopographie, Vegetationsverbände etc. stark eingeschränkt<br />
ist. Auf eine frühzeitiger Erkennbarkeit der Querungshilfe ist besonders zu achten<br />
• Fußgänger und Radfahrer ohne Vorrang müssen ausreichende Sichtweiten auf sich<br />
annährende Fahrzeuge haben<br />
• Bei der Gestaltung von Querungshilfen mit z.B. entsprechenden Fahrbahnteilern,<br />
Beschilderungen, Bepflanzungen etc. ist darauf zu achten, dass keine Sichthindernisse<br />
sowohl für als auch auf die Fußgänger und Radfahrer entstehen<br />
• Der Annäherungsbereich zu der Querungshilfe, der Fuß- und Radfahrüberweg selbst<br />
sowie die vorgelagerten Warteflächen selbst müssen immer erkenn- und einsehbar<br />
sein<br />
• Querungshilfen sollten, um eine höhere Akzeptanz seitens der Kraftfahrer zu<br />
gewährleisten, nicht in einem zu engen Abstand zueinander angeordnet werden.<br />
Erforderlichenfalls sollte eine Bündelung von mehreren Wegeverläufen zu einer<br />
zentralen Querungshilfe erfolgen<br />
Bei Querungshilfen außerhalb geschlossener Ortschaften ergeben sich vor allem im<br />
Vergleich zum Ortsgebiet in der Regel durch höhere Fahrzeuggeschwindigkeiten<br />
Sicherheitsprobleme für den querenden Fuß- und Radverkehr. Das heißt, das erst<br />
größere Zeitlücken, also die Abstände zwischen den einzelnen Fahrzeugen, die der<br />
Fußgänger oder Radfahrer zum Queren der Straße nutzen kann, zum Queren der<br />
Fahrbahn angenommen werden. Dies bedeutet, dass in Verbindung mit der Anlage einer<br />
außerörtlichen Querungshilfe in deren Annäherungsbereich auch eine entsprechende<br />
Geschwindigkeitsbegrenzung gem. StVO erfolgen muss.<br />
Prinzipiell wird für die Anlage von außerörtlichen Querungshilfen im Bereich des<br />
<strong>Lahnpark</strong>s folgende Vorgehensweise vorgeschlagen:<br />
• Ausbildung von Querungshilfen mittels eines Fahrbahnteilers. Der große Vorteil eines<br />
Fahrbahnteilers besteht darin, dass der Fußgänger bzw. Radfahrer die Fahrbahn in<br />
zwei Etappen überqueren kann und dabei immer nur eine Fahrtrichtung kontrollieren<br />
muss<br />
• Fahrbahnteiler bieten die Möglichkeit, durch eine entsprechende Bepflanzung mittels<br />
Baum-Hochstämmen diese für die Kraftfahrer aus größerer Entfernung bereits als<br />
Landmarke innerhalb des Straßenverlaufs erkenntlich zu machen. Durch die hiermit<br />
animierte erhöhte Aufmerksamkeit wird gleichzeitig bereits eine Reduzierung des<br />
Fahrgeschwindigkeit erreicht<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
80
• Durch eine leichte, bedingt durch die Anlage des Fahrbahnteilers einhergehende<br />
Verschwenkung der Fahrbahnen wird der vorgenannten Effekt der<br />
Geschwindigkeitsreduzierung verstärkt<br />
Die Zuständigkeit für die Anlage von Querungshilfen liegt bei dem entsprechenden<br />
Straßenbauträger.<br />
Für die Anlage und verkehrstechnische Ausgestaltung einer Querungshilfe nach den<br />
gültigen Richtlinien, Verordnungen und Normen ist ein Verkehrsplaner hinzuzuziehen.<br />
Dieser ist durch einen Landschaftsarchitekten hinsichtlich der möglichst homogenen<br />
vegetativen Einbettung der Querungshilfe in das Landschaftsbild entsprechend zu<br />
unterstützen.<br />
12.13.4 Lärmschutzmaßnahmen im Lahntal<br />
Bei der Beurteilung des Schutzgutes Landschaft-, Erholungs- Freizeitnutzung sind bei<br />
einer ganzheitlichen Bewertung des Landschaftsraumes des <strong>Lahnpark</strong>s die Hauptkriterien<br />
Vielfalt, Natürlichkeit, Eigenart und Belastung zu definieren.<br />
Der Teilraum „Dutenhofener und Heuchelheimer Seen“ kann aufgrund seiner<br />
anthropogenen Ausformung und Nutzung mit aquatisch geprägten Bereichen als eine<br />
hochwertige naturnahe Erholungslandschaft eingestuft werden. Diesem Planungsziel<br />
steht jedoch (nur) die hohe Beeinträchtigung der Erholungsfunktion durch Lärmbelastung<br />
der B 49 entgegen, die seitlich des gesamten Talraumes parallel verläuft.<br />
Die hohe Lärmbelastung erfolgt aufgrund der naturräumlich topographisch geprägten<br />
Lage der überregionalen Verkehrswege in hochtangenten- geprägten Trassen und<br />
auenüberquerenden Viadukten.<br />
Drei wesentliche überprägende Lärmimmissionen überlagern den <strong>Lahnpark</strong>bereich:<br />
• Im Westen die Autobahn A 45 zwischen Wetzlar- Stadtteil Naunheim und Gemeinde<br />
Waldgirmes – Länge: ca. 1.700 m<br />
• Im Süden die <strong>Lahnpark</strong>- parallel geführte Bundesstraße B45 – Länge: ca. 6.700 m<br />
• Im Osten die Bundesstraße B 429 – Länge: ca. 2.200 m<br />
Die Wahrnehmung der Lärmbelastung im Zufahrtsbereich und entlang der<br />
Heuchelheimer Seen wird durch den vorhandenen ca. 10 m breiten Vegetationsbestand<br />
optisch gemildert.<br />
Durch die topographische Höhenführung der Zufahrt im Bereich der Dutenhofener Seen<br />
bei gleichzeitiger unmittelbarer Heranführung an die niveaugleiche Lage der parallel<br />
geführten Schnellstraße, ist die Lärmbelastung als extrem hoch einzustufen.<br />
Die Entwicklung einer qualitativeren Freizeit- und Erholungsnutzung des gesamten<br />
Auen-, Tal- und Seenraumes wird derzeit durch die gebietsweise starke Lärmbelastung<br />
deutlich erschwert.<br />
Insofern sind lärmschutztechnische Maßnahmen im unmittelbaren Bereich der<br />
vorhandenen Leitplanken beidseitig der oben genannten Straßenabschnitten<br />
unerlässlich. Im Bereich der Seen muss der Ausbau entlang der gesamten Seengruppe<br />
erfolgen. Die Gesamtlänge beträgt ca. 1.900 m.<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
81
Abbildung 27: Zufahrtsbereich entlang der Seen<br />
12.13.5 Freistellung der Uferbereiche an bestehenden Wegen<br />
Erklärtes Planungs- und Entwicklungsziel ist die Erlebnissteigerung der Besucher / Nutzer<br />
des <strong>Lahnpark</strong>s mit den vielfältigen Wanderrouten und Panoramawegen.<br />
Die parallel zur Fließlage geführten Wege weisen somit eine gesteigerte Qualität auf<br />
- wenn die Lahn in ihrer vielfältigen Fließlage erkennbar ist. Die unterschiedlichen<br />
Qualitäten und ihre Wechselabfolge von linearen Fluss, jedoch auch Buhnen,<br />
Auskolkungen, Aufweitungen und Verjüngungen erschließen sich vordergründig den<br />
wassersporttreibenden Besuchern.<br />
Die Erlebnisvielfalt und die Einsehbarkeit des Flusses wird dem Wanderer- Fahrradfahrer<br />
entlang des Flusses überwiegend durch die natürliche Baum- und Strauchvegetation<br />
verwehrt. Wo diese uferbegleitenden Gehölzbestände partiell fehlen, ist dennoch die<br />
Sichtbeziehung zum Wasser durch dominante saisonale Gras- und Hochstaudenvegetation<br />
erschwert.<br />
Es wird vorgeschlagen, auf den Böschungen vorgelagerte Bermen an exponierten<br />
Bereichen Sitz- und Ruhebereiche als „Balkonetten“ auszubilden. Die Abfolge<br />
unterschiedlich ausgebildeter Plätze und Wegeaufweitungen ergibt in der Summe<br />
eine orteigene Qualität des extensiv erlebbaren Parkraumes und eröffnet stets eine<br />
emotionale Inanspruchnahme.<br />
Abbildung 28: Dichter Uferbewuchs an der Lahn<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
82
Inwieweit diese vor Ort festzulegenden Ruhebereiche mit ihrer Freistellung und<br />
gesteigerten Sichtbarmachung des Lahnflusses Maßnahmen im Schutzsinne des §31<br />
HeNatG als schützenswertes Biotop zuwider stehen, bedarf der Einzelabwägung und<br />
der intensiven Abstimmung mit naturschutzfachlichen Genehmigungsbehörden<br />
12.13.6 Potentielle Flächen für Renaturierungen und edukativen Natur-<br />
und Landschaftsschutz<br />
Aufgrund der Jahrhunderte andauernden Nutzung der <strong>Lahnau</strong>e durch den Menschen,<br />
zuerst als Siedlungsraum und landwirtschaftliche Erwerbsfläche, später auch als<br />
Abbauort für Rohstoffe wie Kies und als Industriestandort, wurde die einst natürliche<br />
und ursprüngliche Auenlandschaft mit ihrem Fließgewässersystem Lahn stark überformt<br />
und anthropogen geprägt. Heute sichtbare Ergebnisse dieser Entwicklung sind unter<br />
anderem die kanalisierte und begradigte Lahn, trocken gelegte Feuchtwiesenverbände<br />
sowie die heute als Seenlandschaft wahrnehmbaren einstigen Kieslöcher.<br />
In den vergangenen Jahrzehnten wurde bereits viel für Natur und Landschaft der<br />
<strong>Lahnau</strong>e getan, zahlreiche Schutzgebiete zum Erhalt und zur Entwicklung der biotischen<br />
und abiotischen Faktoren wurden ausgewiesen.<br />
Das Integrierte <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong> sieht auch für die Zukunft eine Entwicklung<br />
von Flächen für Natur und Landschaft vor. Die vorhandenen Schutzgebiete werden in<br />
ihrer Ausprägung nicht angetastet, jedoch sollen keine weiteren Schutzgebiete im<br />
klassischen Sinne ausgewiesen werden.<br />
Vielmehr sollen Flächen, welche sich für eine positive und nachhaltige Entwicklung von<br />
Natur und Landschaft eignen, festgelegt und durch gezielte Maßnahmen aufgewertet<br />
und entwickelt werden. Ein Schutzstatus wie beispielsweise in einem Naturschutzgebiet<br />
soll hier nicht zum tragen kommen, um den Besuchern des <strong>Lahnpark</strong>s die Möglichkeit zu<br />
bieten – geführt, auf ausgewiesenen Panoramawegen oder Erkenntnistouren zum Thema<br />
Naturschutz – Einblicke in die Flächen zu erlangen und durch das Erleben der Landschaft<br />
die Thematik Naturschutz und Naturhaushalt zu verstehen (siehe Erkenntnistour Liebigs<br />
Deich mit Renaturierung Bieberbach, Panoramaweg Garbenheimer Feld, Erkenntnisort<br />
Naturbeobachtung „Die Kahn“).<br />
Im Konzept werden hierzu neben den entsprechenden naturschutzfachlichen<br />
Planungen durch die Städte und Kommunen, wie zum Beispiel dem umfassenden<br />
„Biotopentwicklungskonzept der <strong>Lahnau</strong>e zwischen Garbenheim, Niedergirmes und<br />
Naunheim“ weitere Flächen für potentielle Renaturierungen vorgeschlagen. Hierzu<br />
zählen flächenhafte Bereiche im Dutenhofener Lahnbogen, die stark begradigten<br />
Abschnitte der Lahn im Bereich nördlich der Seenlandschaft, die Renaturierung des<br />
Bieberbachs, die Uferbereiche der Seen, die Weisen- und Weideflächen des ehemaligen<br />
Feuchtbiotops „Die Kahn“ sowie kleinere, mögliche Bereiche für eine Naturentwicklung<br />
im Giessener Gebiet.<br />
Art, Umfang sowie die genaue Lage der Maßnahmen sind bei einer weiterführenden<br />
Bearbeitung durch ökologische Untersuchungen der potentiellen Bereiche zu verifizieren<br />
und mit den zuständigen Behörden und Verbänden abzustimmen.<br />
So sollen beispielsweise Feuchtbiotope, Stillgewässer, Bereiche die der natürlichen<br />
Sukzession unterliegen sowie flache und tiefe Gewässerabschnitte, aber auch<br />
touristisch nutzbare Bereiche, die mit dem Boot befahren, oder als begeh und<br />
bespielbarer Lahnstrand, angelegt und wieder hergestellt werden. Die Ausbildung<br />
unterschiedlicher Uferbereiche an der Lahn, aber auch an den Kiesteichen, der Rückbau<br />
steiler und unnatürlicher Uferböschungen sowie Steinschüttungen und die Anlage von<br />
Flachwasserzonen sind hier angedacht.<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
83
Ziel ist unter anderem eine Erhöhung der Strukturvielfalt und des Artenreichtums, aber<br />
auch die Aufwertung des Landschaftsbildes und die freie, erlebnisorientierte Nutzbarkeit<br />
durch die Besucher und Anwohner des Parks. Eine Ausgrenzung der Menschen aus der<br />
Natur soll nicht erfolgen, vielmehr wird zur Steigerung der Akzeptanz für Natur- und<br />
Landschaftsschutz und zum Erfahrungsgewinn eine Erlebbarkeit durch individuelle<br />
Nutzung in Teilbereichen angestrebt. Durch diese gezielte Lenkung profitieren auch die<br />
Bereiche der vorhandenen Schutzgebiete.<br />
12.13.7 Anlegestellen<br />
In der vorliegenden Konzeption wird vorgeschlagen, weitere Anlegestellen zu erreichten<br />
und die bestehenden gründlich zu überarbeiten. Oft ist die Auffindbarkeit schlecht, sie<br />
liegen an weniger interessanten Punkten oder die Abstände untereinander sind zu lang.<br />
So schlagen wir vor, im Bereich zwischen den Lahnseen (am Südufer der Lahn) einen<br />
weiteren Punkt einzufügen. Nach dem Anlegepunkt in Gießen folgt der nächste<br />
momentan erst bei Atzbach.<br />
Attraktiv gestaltete, vielleicht sogar architektonisch inszenierte Anlegestellen mit einer<br />
guten Funktionalität und einer ansprechenden Gestaltung verhindern aus unserer Sicht<br />
am besten das unerwünschte betreten der Schutzgebiete. Die momentan eher als<br />
„Transitstrecke“ empfundenen Lahn (wann kommt endlich der Tunnel bei Limburg...) wird<br />
so angenehm unterbrochen.<br />
Die neuen und überarbeiteten Attraktionen im <strong>Lahnpark</strong> sollen auch von den<br />
Wasserwanderern erreicht werden. Hierzu werden weitere Ausstiegstellen benötigt.<br />
12.13.8 Städtebauliche Maßnahmen<br />
Wie zuvor bereits erwähnt, ist das Projektgebiet <strong>Lahnpark</strong> von vier urbanen Strukturen<br />
umschlossen, welche den Planungsprozess stark beeinflussen, indem man die<br />
Siedlungsstrukturen und ihre räumliche und funktionelle Beziehung mit dem natürlichen<br />
Raum <strong>Lahnpark</strong> miteinander verbindet.<br />
Der <strong>Lahnpark</strong> als natürlicher Erholungs- und Erlebnisraum bietet die Möglichkeit, eine<br />
einheitliche Identität aus den vier Stadträumen mit ihrer grünen Umgebung zu bilden,<br />
die auf lange Sicht eine räumliche, wirtschaftliche sowie soziale gemeinsame Entwicklung<br />
ermöglicht.<br />
Aus Sicht der Gestaltung eines Parkraumes „<strong>Lahnpark</strong>“ stellt sich städtebaulich vor allem<br />
folgende Frage:<br />
Wo beginnt der Park, wo hört der Siedlungsraum auf?<br />
Diese Frage ist auch aus Sicht der Nutzung und der touristischen Vermarktung<br />
vordringlich. Ohne eine Ablesbarkeit wird ein Erkennen des Parks und eine Identifikation<br />
mit diesem erschwert oder sogar unmöglich.<br />
Der <strong>Lahnpark</strong> ist umgeben durch urbane Strukturen wie Siedlungen und Infrastrukturen<br />
wie Straßen und Bahnlinien. In der weiteren Planung sollten Konzepte erarbeitet werden,<br />
wie der Übergang zwischen Siedlungsraum und dem Parkraum zukünftig ausgestaltet<br />
werden kann. Diese Konzeptionen sind dann im weiteren in Bebauungsplänen,<br />
Flächennutzungsplänen und bei der Erteilung von Baugenehmigungen allgemein zu<br />
berücksichtigen.<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
84
Eine klare Trennung von Siedlungsstrukturen, eine Ablesbarkeit der Nutzungen und<br />
eine damit verbundene Entschiedenheit im Landschaftlichen Bild wird dabei angestrebt.<br />
So sollten sich die verschiedenen Bereiche nicht übergangslos vermischen, weitere<br />
baulichen Tätigkeiten im Parkraum sollten vermieden werden.<br />
Optimal wären Wohnnutzungen am Randes des Parks. Sie lassen sich gut vermarkten,<br />
stärken die Siedlungen und bilden mit zum Park gewandten Gärten einen guten<br />
Übergang in die freie Landschaft.<br />
Weitere gewerbliche Nutzungen usw. im Übergang zum Park sollten zukünftig verhindert<br />
werden.<br />
Wenn der Parkraum eine kräftige und ablesbare Struktur erhalten soll, bedeutet dies für<br />
den Siedlungsraum, dass er klare und eindeutige Grenzen braucht. Ein „in – einander -<br />
fließen“ nimmt dem zukünftigen Parkraum gestalterische und inhaltliche Struktur.<br />
Mittelfristig bis langfristig sollte der Stadt- bzw. Ortsrand somit ein „Gesicht“ zum Park<br />
hin entwickeln.<br />
12.13.9 Südwestliche Anbindung des <strong>Lahnpark</strong>s mit der Stadt Gießen<br />
Die stadträumliche Fließlage des Lahn innerhalb des Stadtgebietes von Gießen<br />
mit seinen durchgehenden, beidseitigen Natursäumen ist geprägt von vielfältigen<br />
stadträumlichen Nutzungen wie Uferwege, Sitzplätze am Wasser, Gastronomie- und<br />
Vereinsliegenschaften, Brücken und Wirtschaftsgebäuden historischer und neuzeitlicher<br />
Nutzungen.<br />
Am Einmündungsbereich der Wieseck am südwestlichen Siedlungsrand der Stadt<br />
Giessen und des Geländes des Giessener Bahnhofs erstreckt sich die Auenwiese.<br />
Abbildung 29: Wieseck, Einmündung mit Vorschlag der Brücke<br />
Da derzeit keine direkte uferbegleitende oder ufernahe Wegeausbildung in direkter<br />
südlicher Weiterführung besteht, ist die vorgeschlagene Wiesecküberquerung in Form<br />
einer neuen Brücke ein wesentliches Planungsziel.<br />
Derzeit ist die Wegeverbindung lediglich durch rampenförmige Weg auf die ca. 7 m<br />
höher gelegene Lahnstrasse – mit Wieseckbrückenüberführung möglich.<br />
Im Bereich der großen Auenwiese öffnet sich der unbebaute Landschaftsraum in eine<br />
siedlungsnahe Freizeit- und Ballsportwiese.<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
85
Abbildung 30: Große Auenwiese<br />
Das wesentliche Verbindungselement in den südwestlich sich anschließenden <strong>Lahnpark</strong><br />
ist der vorhandene neu asphaltierte Fuß-, Rad- und Pflegeweg in ca. 3 m Breite.<br />
Abbildung 31: Schlangenförmige Wegeausprägung<br />
Als orteigenes Hemmnis einer gesteigerten natürlichen Vielfalt ist jedoch das östlich des<br />
Weges angesiedelte Industrie- und Klärwerk zu betrachten. Wenngleich dem Schutzgut<br />
Luft die vorhandene Geruchsbelästigung entgegensteht, so sollte durch gezielte<br />
Planungen und Sichtblenden zumindest die visuelle Beeinträchtigung auf einer Länge<br />
von 300 m kurzfristig gemildert werden.<br />
Eine enge Abstimmung der Planung in diesem Bereich mit den Planungen zur<br />
Landesgartenschau Gießen 2014 ist notwendig.<br />
Abbildung 32: Kläranlage<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
86
12.13.10 Neue Medien, Infospots - Geocaching und GPS<br />
Neben den klassischen Informationsmedien wie Texttafeln, Schildern und Pläne sollen<br />
im <strong>Lahnpark</strong> auch moderne Kommunikations- und Informationsmittel eingesetzt<br />
werden. Geplant ist die Schaffung von mehreren Infospots im <strong>Lahnpark</strong> an touristisch<br />
interessanten Stellen, an denen über W-Lan mit dem Handy oder Netbook Informationen<br />
zur Landschaft, den Sehenswürdigkeiten, Restaurants in der Nähe etc. abgerufen werden<br />
können. Ergänzt wird das Angebot durch GPS- gestützte Routenführungen und Lenkung<br />
zu den Sehenswürdigkeiten entweder mit dem eigenen GPS – Empfänger (heute schon in<br />
vielen Handys integriert) oder mit einem Leihgerät, welches bei den Stadtinformationen<br />
ausgeliehen werden kann. Geocaching ist hier das Schlüsselwort.<br />
Bei der modernen Form der Schnitzeljagd steht am Ende jeder GPS – Tour ein „Schatz“ in<br />
Form eines besonderen Ortes den es zu finden gilt, eines historischen Datums welches<br />
herauszubekommen ist , oder eines Fotos, welches man schießen muss. Gerade für<br />
Familien mit Kindern, aber auch Jugendliche die sonst schwer für Natur und Kultur zu<br />
interessieren sind, ist ein Geocaching eine spannende Freizeitbeschäftigung und ein<br />
zusätzlicher Motivator sich auf den Weg zu machen und das Umfeld zu erkunden.<br />
Die Koordinaten zu den einzelnen Routen können zu Hause per Internet über die<br />
kostenfreien GPS - Portale wie www.geocaching.de oder www.geocaching.com geladen<br />
und zu Routen für den Wochenendspaziergang zusammengestellt werden. Auch<br />
erfolgreich gefundene „Caches können mittels User-Profil eingetragen und gespeichert<br />
werden.<br />
So könne auch ortsfremde Besucher des <strong>Lahnpark</strong>s ohne Wanderkarte gezielt zu den<br />
entsprechenden Sehenswürdigkeiten finden und dabei moderne Technik erleben und<br />
verstehen lernen.<br />
Als Zielgruppe wird vor allem ein „junges“ Publikum, Schulen aber auch alle weiteren<br />
Touristen gesehen.<br />
Diese Medien können auch als Marketing für den <strong>Lahnpark</strong> eingesetzt werden. Mittelfristig<br />
könnten Beschreibungen, Hinweise und Erläuterungen nicht nur mit Schildern vermittelt<br />
werden, „online“ verfügbare Inhalte wie ein „Blick in die Vergangenheit“ oder Videos<br />
könnten an jedem Ort auf dem Handy oder I-Pad empfangen werden.<br />
12.14 Veranstaltungsvorschläge<br />
Wir unterscheiden prinzipiell zwei Kategorien von Veranstaltungen, die dem <strong>Lahnpark</strong><br />
förderlich sein können und die auch gefördert oder initiiert werden sollten:<br />
1. Veranstaltungen, die sich weitgehend an die Anwohner und das angrenzende<br />
Publikum der engeren Region richten und die identitätsstiftenden Charakter haben<br />
können;<br />
2. Veranstaltungen, die einen überregionalen Charakter haben/entwickeln können und<br />
daher auch eine touristische Bedeutung erlangen können.<br />
Aus der Fülle der Möglichkeiten heraus (s. einschlägige Veranstaltungskalender Region<br />
etc.) empfehlen wir diese Maßnahmen:<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
87
In der Aufbauphase des <strong>Lahnpark</strong>s:<br />
In dieser Phase sollten die Veranstaltungen nicht nur identitätsstiftend sein, sondern<br />
organisatorisch aus der Bevölkerung der Anrainerkommunen heraus zu organisieren<br />
sein.<br />
Zum Beispiel:<br />
Jährlich stattfindender Halbmarathon (bereits in Vorbereitung). Aufgrund der Lage<br />
und der Ausprägung des Gebietes würde sich mittelfristig auch die Organisation eines<br />
<strong>Lahnpark</strong>-Marathons oder eines <strong>Lahnpark</strong>-Triathlons anbieten. Die Radstrecke könnte ins<br />
Gleiberger Land führen, die Schwimmstrecken in den Dutenhofener Seen abgenommen<br />
werden. In dieser Richtung soll in Zukunft weitergedacht und geplant werden. Dieser<br />
Lauf durch den <strong>Lahnpark</strong> ist ein ideales „Transportmittel“ für den Grundgedanken des<br />
<strong>Lahnpark</strong>s als verbindendes Glied zwischen den beteiligten Kommunen.<br />
Die große Lahntal-Radrally<br />
Streckenführung durch das Lahntal und über einige ausgesuchte Panoramawege am<br />
Rande des Lahntals, verbunden mit einem aufgabengebundenen Zeitfahren, organisiert<br />
als Gruppenfahren mit eigener Kennzeichnung<br />
Jährliche Aktion aller vier Kommunen, organisiert auf kommunaler Teilnehmerebene:<br />
„Zukunft pflanzen – Bäume für den <strong>Lahnpark</strong>“.<br />
Eine Bürgeraktion unter Beteiligung von Unternehmen.<br />
Diese Pflanzaktionen können sich auf den zukünftigen „Garten der Energiepflanzen“<br />
konzentrieren, einem Pflege- und Gestaltungskonzept für die Auenbepflanzung folgen, im<br />
Naunheimer Bogen etappenweise zur Gestaltung der Gesamtanlage beitragen, sich auf<br />
die Wiederherstellung ehemalige Alleenbereiche oder Streuobstwiesen konzentrieren.<br />
Der Argumentation und Phantasie bleibt hier viel taktischer Spielraum.<br />
Beispiel: Jedes unterstützende Unternehmen, jeder unterstützende Bürger wird je nach<br />
Hilfeleistung in einer oder mehreren Bodenplatten verewigt, die wiederum zu einer<br />
Platzgestaltung im Naunheimer Bogen gehören: Je mehr Pflanzen gesetzt werden,<br />
desto schneller ist das gemeinsame Werk „Platzgestaltung“ auch vollendet. Das Eine<br />
zieht das Andere nach sich und es entsteht ein doppelter „Befriedigungsnutzen“ bei den<br />
Unterstützern.<br />
Tag der Epochen<br />
Veranstaltungswochenende, entweder zentral in einem Ort und jährlich wandernd<br />
oder verteilt auf alle vier Kommunen: Treffen der historischen Vereine und Renactment-<br />
Gruppen der Region (Kelten vom Dünsberg; Römertage Waldgirmes; Soldaten und<br />
Marketender 18. Jh., Barockfiguren Wetzlar / Lotte; Trachtenverein mit Trachten um 1900<br />
Biebertal …), in Verbindung mit einer Erlebnisrally durch den <strong>Lahnpark</strong>, Wetzlar, Gießen<br />
und das Gleiberger Land.<br />
Golden Oldies<br />
Ausdehnung der Oldtimerveranstaltung „Golden Oldies“ von Wettenberg um einen<br />
Vormittag mit leistungsbewehrter und preisbewehrter Vorfahrt im/am <strong>Lahnpark</strong>.<br />
Kooperationspartner: ADAC, AVD<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
88
Tag der Luftfahrt am Flugplatz Naunheim<br />
Mit der Vorführung von Blimps und Ballonen, evtl. dem Besuch durch Doppeldecker und<br />
die Ju52 aus Frankfurt und den Antonow-Doppeldecker aus Egelsbach.<br />
Die Nacht der Johannisfeuer<br />
In Zusammenarbeit mit den örtlichen Landwirten („Lostag“ zur Schafskälte) in der<br />
Johanninacht vom 23. zum 24. Juni mehrere Johannisfeuer in Verbindung mit örtlichen<br />
Feierlichkeiten.<br />
Ortsvorschläge: Simberg, Lahnberg, Anhöhe nördlich Dorlar, Römerforum Waldgirmes,<br />
an den Seen, auf Burg Wettenberg, bei Dorlar an der Lahn<br />
In Verbindung mit dem Thema „Agrarlandschaft“ mit einer zentralen Präsentation<br />
zur Landwirtschaft in der <strong>Lahnau</strong>e und (fahrbereiten) Exponaten aus dem<br />
Landwirtschaftsmuseum Wetzlar.<br />
In Kooperation mit (und gleichzeitig werbend für): Teilnehmern/Veranstalter Ochsenfest<br />
Wetzlar.<br />
Diese Veranstaltungen sollen einen solchen Rückhalt in der örtlichen Bevölkerung<br />
bekommen und haben, dass sie sich als neues Brauchtum etablieren können mit dem<br />
Ziel, dass sie „schon immer“ zum <strong>Lahnpark</strong>/Lahntal gehören.<br />
Nach Umsetzung einiger Maßnahmen im <strong>Lahnpark</strong>:<br />
Ab einem gewissen Zeitpunkt der Gestaltung sollten die Gestalter des <strong>Lahnpark</strong>s die<br />
Chance nutzen, systematisch Veranstaltungen durchzuführen, zu kreieren oder zu<br />
gewinnen, die einen identitätsstiftenden Charakter für ganz Mittelhessen haben und dem<br />
<strong>Lahnpark</strong> damit zu einer zentralen Position in der Identität Mittelhessens zu verhelfen.<br />
Dafür eignen sich gerade heute wieder „althergebrachte“ Termine aus dem Volksglauben<br />
/ der Landwirtschaft, weil damit neue Gestaltungsideen verbunden sein und alte neue<br />
Sehnsüchte nach der vermeintlichen Romantik des Landlebens / der Natur verbunden<br />
sind („Ein bisschen Rousseau steckt in jedem von uns“).<br />
Zum Beispiel:<br />
Die große Mittelhessen-Wissensmeile:<br />
Eine (Wochenend-) Veranstaltung im Science-Bereich, die koordiniert alle vier Kommunen<br />
samt <strong>Lahnpark</strong> mit den jeweiligen Themenschwerpunkten mit einbezieht und damit<br />
zur größten „Science-Veranstaltung“ Deutschlands wird und entsprechend beworben<br />
werden.<br />
Eine Schirmherrschaft im bundespolitischen Kontext wäre anzustreben.<br />
Arbeitstitel: „Via Scientia“, koordiniert mit der tatsächlich „befahrbaren“ Route vom<br />
Wetzlarer Viseum / Rathaus bis zum Mathematikum / Rathaus Gießen.<br />
Maßnahmenplanung<br />
und<br />
Definition der Projekte<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
89
Erntedank-Fest Anfang Oktober:<br />
In der Sternschanze Heuchelheim und im Umfeld der Seen: Veranstaltung vor dem<br />
Hintergrund der Seen mit einem Früchteteppich auf der Veranstaltungsfläche der<br />
Sternschanze mit Feldfrüchten aus ganz Mittelhessen; dazu Wettbewerb zur Gestaltung<br />
und zur Ausführung in den Schulen der Umgebung.<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
90
13. Gezielte Vernetzungen in die Region<br />
Damit meinen wir zwei Wahrnehmungsebenen aus Publikumssicht und aus Gestaltersicht:<br />
• Vernetzungen zu den teilnehmenden Kommunen und den touristischen<br />
Organisationen, denen sie selbst wiederum angehören;<br />
• Vernetzungen darüber hinaus:<br />
• Vernetzungen im Zuge des Lahntal-Tourismus;<br />
• Vernetzungen im Kontext mit Mittelhessen;<br />
• Vernetzungen im Kontext mit dem Geopark Westerwald-Lahn-Taunus.<br />
Natürlich stehen bei aller regionalpolitischer Übereinstimmung und Zusammenarbeit<br />
diese Organisationen zumindest zum Teil in einem Wettbewerb um touristisches<br />
Publikum.<br />
Es wird in Zukunft darauf ankommen, dass die einzelnen Glieder des <strong>Lahnpark</strong>s die<br />
Organisationen außerhalb des <strong>Lahnpark</strong>s, denen sie selbst angehören, dazu bewegen,<br />
den <strong>Lahnpark</strong> mit zu bewerben (siehe auch unter „Marketing“).<br />
Das wird erleichtert, sofern bereits die Inhalte bewußt auf diese Strukturen Rücksicht<br />
nehmen und ergänzend und nicht vordergründig konkurrierend wirken.<br />
13.1 Vernetzung zu den teilnehmenden Kommunen<br />
Die touristische und damit thematische Positionierung der vier teilnehmenden Kommunen<br />
ist unterschiedlich stark und unterschiedlich wirksam ausgeprägt.<br />
13.1.1 Heuchelheim<br />
Heuchelheim positioniert sich mit dem Thema „Freizeitlandschaft Seen“ und sollte aktiv<br />
eine Vernetzung mit der „Freizeitlandschaft Lahn bei Gießen“ anstreben.<br />
Heuchelheim soll sich mit dem Thema „Natur“ positionieren und sollte aktiv eine<br />
Vernetzung mit dem „Hessischen Naturschutz-Zentrum“ in Wetzlar hinsichtlich<br />
Veranstaltungen und Aktivitäten anstreben und mit ausgesuchten Lehrstühlen der „Live-<br />
Sciences“ an der Justus-Liebig-Universität Gießen hinsichtlich zukünftiger Recherche-<br />
Projekt in der Auenlandschaft.<br />
13.1.2 Gießen<br />
Gießen hat am wenigsten Geländeanteil am Lahntal im <strong>Lahnpark</strong>, zudem noch<br />
abgeschnitten durch den Autobahndamm südöstlich von Heuchelheim.<br />
Trotzdem sehen wir eine publikumsfördernde Vernetzungsmöglichkeit mit Heuchelheim,<br />
indem die Gemeinsamkeit der Fußläufigkeit der Seen und den Erlebniselementen<br />
Richtung Gießen Bahnhof und Richtung Mathematikum betont und beworben wird. Frei<br />
nach dem Motto: „Wasserski, Sonnenbaden, Bootfahren, Mathematik und Natur erleben<br />
– Ein Tag der Abwechslungen“.<br />
Gezielte Vernetzungen<br />
in die Region<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
91
13.1.3 Gießener Land<br />
An der Konstruktion der touristisch orientierten Organisation „Gießener Land“ zeigt<br />
sich exemplarisch die Problematik zwischen Selbstverständnis der Handelnden und<br />
Wahrnehmung der avisierten Kunden:<br />
Die touristische Gemeinschaft „Gießener Land“ richtet sich am kommunalpolitischem<br />
Diktum „Kreisgrenze“ aus; dem Besucher suggeriert man aber einen geographischen,<br />
einen „gefühlten Begriff“: Das „Gießener Land“.<br />
Für einen Außenstehenden ist nicht erklärlich, warum <strong>Lahnau</strong> – so nahe gelegen an Gießen<br />
– und warum Wetzlar nicht dazu gehören: Man erkennt doch von diversen Autobahnen<br />
aus, wie sehr diese Kommunen aller in einer Landschaft liegen, eben „im Gießener Land“.<br />
Erst die Verengung des Lahntals auf der Höhe der Wetzlarer Altstadt signalisiert eine neue,<br />
westlich gelegene andere Landschaft. Kurzum: Im Empfinden reicht für Außenstehende<br />
das „Gießener Land“ bis zur Garbenheimer Warte (diese steht nicht umsonst seit dem<br />
Mittelalter da: Blick ins Gießener Land).<br />
Für die Interessen des <strong>Lahnpark</strong>s wäre es ein Vorteil, wenn sich auf touristischer und<br />
kundenorientierter Ebene das „Gießener Land“ inklusive <strong>Lahnau</strong> und Wetzlar präsentieren<br />
würde.<br />
Ob dies im Selbstverständnis der politisch Handelnden durchzusetzen ist, ist eine andere<br />
Frage.<br />
Erst dann wäre eine inhaltliche Vernetzung möglich:<br />
Plötzlich würden die „Römer im Gießener Land“ nicht nur aus Limes, sondern auch<br />
aus „Römerforum“ bestehen, „Mathematik“ würde um „Optik“ ergänzt, es kämen<br />
hochqualitative Panoramapunkte Richtung Gießen hinzu (Garbenheimer Warte, <strong>Lahnau</strong>-<br />
Dorlar), der Botanische Garten hätte im Hessischen Naturschutz-Zentrum ein Pendant,<br />
das „Gießener Land“ hätte einen Zipfel im Geopark Westerwald-Lahn-Taunus usw.<br />
Vor allem aber: Das „Gießener Land“ hätte einen „<strong>Lahnpark</strong>“!<br />
Aus Besuchersicht ein ungeahnter Qualitätszuwachs.<br />
Der momentane Zuschnitt des „Gießener Landes“ eröffnet keine inhaltlichen<br />
Vernetzungen.<br />
13.1.4 <strong>Lahnau</strong><br />
<strong>Lahnau</strong> soll sich in erster Linie über das Thema „Römer“ definieren, so dass eine<br />
thematische Vernetzung sich mit Biebertal und dem Thema „Kelten“ ergibt.<br />
Historisch ergibt sich das zwingend über die archäologischen Fakten in Waldgirmes und<br />
am Dünsberg, touristisch über die zur Recht empfundene thematische Nähe von Kelten,<br />
Römern und Germanen.<br />
13.1.5 Wetzlar<br />
Wetzlar ist am <strong>Lahnpark</strong> mit den geplanten Erkenntnistouren „Optik und Natur“, „Via Aura“<br />
und „Geopunkt Simberg“ beteiligt, im Stadtbild selbst mit den Planungen „Erkenntnisort<br />
Augenblicke“ (Rathaus) und „Erkenntnisort Augenmerk“ (Lahninsel).<br />
Eine Vernetzung mit Optik-Parcour und „Viseum“ ist also angestrebt und liegt auf der<br />
Hand.<br />
Gezielte Vernetzungen<br />
in die Region<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
92
Der geplante „Geopunkt Simberg“ wiederum eröffnet dem <strong>Lahnpark</strong> eine aktive<br />
Bewerbung innerhalb des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus“.<br />
Das Hessische Naturschutz-Zentrum im Wetzlar wiederum sollte aktiver Partner der<br />
Gemeinde Heuchelheim hinsichtlich Veranstaltungen und Aktivitäten im Themenbereich<br />
„Auenland / Naturschutz“ werden.<br />
Im Sektor „Freizeit/Sport“ sehen wir eine zukünftige enge Verknüpfung von<br />
Bootstourismus, Freizeitlandschaft Seen und Abenteuerparcours Wetzlar in Gestalt<br />
eines gemeinsamen, sich ergänzenden Auftritts.<br />
13.1.6 Gleiberger Land<br />
Die touristische Arbeitsgemeinschaft „Gleiberger Land“ besteht aus dem Blickwinkel<br />
ihrer Grenzziehungen zur Hälfte aus dem halben <strong>Lahnpark</strong>.<br />
Im Kapitel „10.3 Slogans“ haben wir die thematischen und touristischen Konsequenzen<br />
daraus erläutert.<br />
Die touristische Gemeinschaft „Gleiberger Land“ ist also direkter Multiplikator des<br />
<strong>Lahnpark</strong>s.<br />
Für das Gleiberger Land existieren dann zwei sich ergänzende Landschaftstypen:<br />
„Wald“ und „Auenland“. Für das Gleiberger Land existieren dann zwei sich ergänzende<br />
historische Themen: „Mittelalter“, „Römer“, „Kelten“.<br />
Für das Gleiberger Land existieren dann zwei sich ergänzende Großveranstaltungen:<br />
„Golden Oldies“ und „<strong>Lahnpark</strong>-Marathon“.<br />
13.2. Vernetzungen in die Regionen<br />
Wie steht es um thematische Ergänzungen in die Regionen Lahntal, Mittelhessen und<br />
Geopark Westerwald-Lahn-Taunus hinein?<br />
13.2.1 Lahntal-Tourismus<br />
Für den Lahntal-Tourismus würde der gestaltete <strong>Lahnpark</strong> das einzige Stück Lahntal<br />
zwischen Quelle und Mündung bedeuten, das einer konsequenten Gestaltung und<br />
touristischen Orientierung unterläge.<br />
Insofern wäre der <strong>Lahnpark</strong> ein „Filetstück“ des Lahntal-Tourismus mit besonderer<br />
Struktur und besonderen Inhalten.<br />
13.2.2 Mittelhessen<br />
Mittelhessen ist ein kommunalpolitischer Begriff, der zur Zeit auch ein deutliches<br />
wirtschaftspolitisches Profil entwickelt.<br />
Über die Person des Regierungspräsidenten und das Konzept von Terra Incognita e.V.<br />
allerdings zeichnet sich auch eine „Edutainment-Region Mittelhessen“ ab, die sich durch<br />
gegenseitige Kenntnis und thematische Ergänzung im Bereich von Erlebnismuseen,<br />
Science-Häusern und den im Werden und Wachsen begriffenen Geoparks Vogelsberg<br />
(geplant) und Geopark Westerwald-Lahn-Taunus (existent) definiert.<br />
Gezielte Vernetzungen<br />
in die Region<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
93
Dazu gehören die existenten oder fest geplanten Institutionen:<br />
• Mechanikum Limburg<br />
• Terra Fortuna (Besucherbergwerk Fortuna, Feld- und Grubenbahnmuseum, Science-<br />
Haus „Hessisches Rohstoffhaus“)<br />
• Viseum Wetzlar, Optik-Parcour Wetzlar, Hessisches Naturschutz-Zentrum Wetzlar<br />
• Mathematikum Gießen, Liebig-Museum Gießen, Botanischer Garten Gießen<br />
• Holztechnik-Museum Wettenberg-Wismar<br />
• Chemikum Marburg<br />
• „Porta Vulcania“ und das Science-Haus „Expedition Mensch“ bei Alsfeld<br />
Zwischen Wetzlar und Gießen käme in den nächsten Jahren wachsend der „<strong>Lahnpark</strong>“<br />
mit seinen thematisch ergänzenden Positionierungen hinzu.<br />
Die Folge wäre eine „Edutainment-Region Mittelhessen“, die sowohl in ihrer thematischen<br />
Abstimmung und Ergänzung untereinander wie auch in ihrer geographischen<br />
Konstruktion in Europa einmalig und wegweisend wäre:<br />
Institutionen, die aufeinander abgestimmt sind, und eine „Edutainment-Kernlandschaft“<br />
„<strong>Lahnpark</strong>“ mit einer erlebnisorientierten Verdichtung an Themen und Attraktionen.<br />
13.2.3 Geopark Westerwald-Lahn-Taunus<br />
Der Geopark Westerwald-Lahn-Taunus, dessen Gestalter und politisch ihn tragende<br />
Kräfte ihn bisher als Konstruktion mit kommunalpolitischen Grenzen begreifen, reicht in<br />
diesem Sinne bis zum Flugplatz Wetzlar-Naunheim und endet an der Grenze Wetzlar –<br />
<strong>Lahnau</strong>.<br />
Das bedeutet, dass im Sinne des <strong>Lahnpark</strong>s Simberg, Garbenheimer Warte, Garbenheimer<br />
Feld und Naunheimer Bogen noch zum Geopark-Territorium zählen.<br />
Sind die Planungen des <strong>Lahnpark</strong>s in diesem Sinne für den Geopark Westerwald-Lahn-<br />
Taunus attraktiv?<br />
Aus unserer Kenntnis heraus bedeuten sie für den Geopark:<br />
• Einzige Position zum Thema „Luft/Fliegen/Wetter etc.“;<br />
• Einzige Position zum Thema „Geologie des Devon“ und damit im Sinne des Geoparks<br />
Slogans „Marmor, Stein und Eisen“ zentrales Thema des Geoparks;<br />
• Herausragende Positionen hinsichtlich Panorama-Blicken.<br />
• Zusammen mit „Viseum“ und „Optikparcour“ kann sich der Geopark mit einem<br />
bundesweit einzigartigem Angebot zum Thema „Optik und Sehen“ positionieren.<br />
Der <strong>Lahnpark</strong> stellt also für den Geopark einen begehrten Partner dar.<br />
Angesichts dieser inhaltlich bedingten Sachlage sollte die Stadt Wetzlar darauf drängen,<br />
mit dem Stadt- und Industriemuseum Wetzlar das 11. Geo-Informationszentrum<br />
im Geopark zu werden: Es gibt keinen sachlichen Grund, eine der größten und<br />
publikumsreichsten Stätten in diesem Sinne nicht für den Geopark – und umgekehrt den<br />
Geopark für den <strong>Lahnpark</strong> – zu erschließen!<br />
Gezielte Vernetzungen<br />
in die Region<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
94
14. Chancen und Risiken des Konzeptes<br />
Dieses Konzept hat keine Risiken, die in den Maßnahmen begründet sind.<br />
Alle Maßnahmen, die hier vorgeschlagen werden, sind thematisch und touristisch so<br />
entwickelt, dass ihre einzelne Umsetzung auch ohne die gleichzeitige Umsetzung aller<br />
anderen Maßnahmen für die jeweilige Kommune sinnvoll und erfolgversprechend ist.<br />
Dabei kommt es im Einzelfall auf die Reihenfolge und die Kombination an.<br />
Sofern es im Sinne des Konzeptes zu einem politisch getragenen Schulterschluss zwischen<br />
den beteiligten Kommunen kommt, und sofern diese dem integrierten Gedankenmodell<br />
dieses Konzeptes folgen, prognostizieren wir, dass der <strong>Lahnpark</strong> und seine beteiligten<br />
Kommunen für Hessen ungefähr das werden können, was auch der „Hessenpark“, die<br />
„Saalburg“, die „Museumlandschaft Kassel“, das „Museumsufer Frankfurt“ etc. für Hessen<br />
heute schon sind: Synonyme für „Identitätsstiftung“ und „Imagebildung“.<br />
Für die Bürger der Kommunen Wetzlar, <strong>Lahnau</strong>, Heuchelheim und Gießen kann der<br />
<strong>Lahnpark</strong> identitätsstiftend sein im Sinne eines positiven Wertes („stolz sein auf …“).<br />
Für die Landschaft „Wetzlar – <strong>Lahnau</strong> – Heuchelheim – Gießen – und dazwischen“ kann<br />
der <strong>Lahnpark</strong> imagebildend sein.<br />
Sein Slogan kann mittelfristig für eine Erlebnis- und Urlaubsregion stehen, zu der dann<br />
auch Wetzlar und Gießen gehören.<br />
Das Risiko des Konzeptes besteht alleine in der möglichen politischen Uneinigkeit der<br />
Handelnden untereinander.<br />
Die touristische Chance des Konzeptes ist dann konkret, wenn es in der Praxis zwischen<br />
den Touristikern zu einer gemeinsamen (!) Bewerbung aller vier Kommunen und des<br />
<strong>Lahnpark</strong>s gegenüber dem Publikum im Sinne der Verfolgung eines gemeinsamen Zieles<br />
kommt: Dass mehr Touristen Wetzlar, Gießen, <strong>Lahnau</strong> und Heuchelheim besuchen und<br />
mehr Besucher Übernachtungen buchen.<br />
Hier ist im kommunalpolitischen Kontext besonderes Geschick geboten, denn dieses<br />
touristische Szenario ist die fast logische Konsequenz aus dem bisherigen Scheitern<br />
einer „Stadt Lahn“:<br />
Für ihre Bürger machte die Idee der gemeinsamen Stadt keinen Sinn.<br />
Für die Besucher, die von außen kommen und denen in ihrem Urlaub und ihrer<br />
Freizeit wenig an Kommunalgrenzen gelegen ist: Für die Besucher macht die Idee des<br />
gemeinsamen Auftritts (fast in den Grenzen der Stadt Lahn) allerdings sehr viel Sinn (s.<br />
Kapitel 15: Marketing)!<br />
14.1 Verhaltensprognosen nach Zielgruppen<br />
„Den <strong>Lahnpark</strong>“ gibt es in den Augen „des Publikums“ nicht.<br />
Je nach Zielgruppe, bzw. je nach Bedürfnissen, wird er anders wahrgenommen werden.<br />
Das vorliegende Konzept versucht, alle in Frage kommenden Zielgruppen zu<br />
berücksichtigen, aber nicht mit jeder Maßnahme im <strong>Lahnpark</strong> gegenüber Jedermann<br />
gleichermaßen zu werben.<br />
Chancen und Risiken<br />
des Konzeptes<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
95
Für die Anwohner wird der <strong>Lahnpark</strong> eine um neue Wege, neue Aussichten, neue<br />
Gastronomie und einige neue landschaftliche Attraktionen bereicherter Lebensraum<br />
sein, dessen praktischer Nutzen sich für sie nicht direkt spürbar erhöht.<br />
Für einzelne Einrichtungen und Unternehmungen wird der neue <strong>Lahnpark</strong> direkte<br />
positive Auswirkungen haben.<br />
Für Tagesausflügler und Touristen wird der <strong>Lahnpark</strong> zu einer vielgestaltigen Urlaubs-,<br />
Erlebnis- und Bildungslandschaft, die einen hohen Abwechslungsgrad aufweist und zum<br />
Bleiben über den Tag hinaus auffordert.<br />
Für Schüler und Lehrer wird sich eine neue Lern- und Erlebnislandschaft auftun, die in<br />
Kombination mit bestehenden Einrichtungen in Gießen und Wetzlar zum Aufenthalt für<br />
mindestens einen Tag reizt.<br />
Wir sehen aber auch bundesweit gegenüber Schulen die Attraktivität hinsichtlich des<br />
pädagogischen Zieles von mehrtägigen Klassenfahrten (Kombination Erleben/Lernen).<br />
Für Wanderer (zu Fuss/auf dem Rad) wird der <strong>Lahnpark</strong> eine neue Aufenthaltsqualität<br />
erhalten und vom Transitraum zum Erlebnisraum.<br />
Für Bootstouristen wird der <strong>Lahnpark</strong> ebenfalls vom Transitraum zum Landschaftsraum<br />
mit größerer Aufenthaltsdauer und – neu! – eigenem Erlebniswert.<br />
Für das klassische Kulturpublikum wird der <strong>Lahnpark</strong> in seiner thematisch ergänzenden<br />
Gleichwertigkeit von Museen Wetzlar / Römerforum <strong>Lahnau</strong> / NAWARO und <strong>Lahnpark</strong>-<br />
Infozentrum Heuchelheim / Gießen Mathematikum u. Liebig-Museum zu einer einzigartig<br />
vielseitigen und vor allem überschaubaren Region.<br />
Für Naturinteressierte wird auf der professionellen Ebene der Wert der Naturschutzgebiete<br />
gestärkt, auf der Laienebene der pädagogisch gestaltete Zugang zur Natur attraktiver.<br />
Für Freizeitinteressierte im Sinne von Sport, Schwimmen, Relaxen, Spielen wird der<br />
<strong>Lahnpark</strong> attraktiver und mit der weitergehenden Konzentration auf die Seen und den<br />
Naunheimer Bogen griffiger.<br />
14.2 Touristischer Wert<br />
Bisher besteht die touristische Attraktion praktisch ausschließlich im Angebot der<br />
Anrainerstädte Wetzlar und Gießen.<br />
Mit der Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen, insbesondere „Porta Germanica“<br />
in <strong>Lahnau</strong>-Waldgirmes und Informationszentrum „<strong>Lahnpark</strong> Haus“ bzw. dem „Science -<br />
Haus NAWARO“ in Heuchelheim würden auch die beiden anderen Gemeinden ein klare<br />
touristisches Profil erhalten.<br />
Vergleicht man dieses geplante Angebot – Wetzlar, <strong>Lahnau</strong>, Heuchelheim und Gießen<br />
– mit den touristischen Angeboten anderer größerer Städte oder kompakter Regionen,<br />
dann würde der <strong>Lahnpark</strong> zumindest in Hessen eine Spitzenposition einnehmen:<br />
Kein anderer Standort würde diese Dichte klassischer Kulturhighlights (Museen,<br />
Denkmäler), natur- und freizeitorientierter Elemente (Erkenntnistouren etc.), Science-<br />
Haus-orientierter Einrichtungen (Viseum, Mathematikum, Porta Germanica, <strong>Lahnpark</strong><br />
Haus, NAWARO) und unterschiedlicher Landschaftselemente (<strong>Lahnau</strong>e, Fluss, Bergland,<br />
Wald) aufweisen.<br />
Chancen und Risiken<br />
des Konzeptes<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
96
Die Fülle unterschiedlicher Angebote würde den <strong>Lahnpark</strong> gegenüber Touristen wie eine<br />
kompakte Landschaft im Sinne von Naturparks oder Nationalparks erscheinen lassen,<br />
auch wenn die geographische Größe nicht gegeben ist.<br />
14.3 Naherholungswert<br />
Der Naherholungswert für die Anwohner erhöht sich durch die geplanten Wegeführungen<br />
und vor allem die Planungen im „Naunheimer Lahnbogen“ und an den Seen.<br />
Auch die Panoramawege bedeuten die Menschen der direkten Umgebung neue<br />
attraktive Routenführungen „direkt vor der Haustür“.<br />
14.4 Kommunikativer Wert<br />
Der kommunikative Wert wird vor allem durch die Elemente „Verbindungsweg“,<br />
„Erkenntnistouren“ und „-orte“, Bootstourismus und Veranstaltungen deutlich erhöht.<br />
Seine Angebote richten sich gezielt und/oder gleichermaßen an Anwohner und Touristen.<br />
Der geplante Verbindungsweg zwischen Wetzlar und Gießen wird aufgrund der<br />
Verknüpfung mit dem Leihangebot von Fahrrädern, E-Fahrrädern etc. zu einer<br />
Erlebnisstrecke im doppelten Sinn: Zum einen ermöglicht er den Besuch beider<br />
Anrainerstädte und die Querung der attraktiven <strong>Lahnau</strong>e im Rahmen eines Tagesausflugs,<br />
zum anderen ist das Leihangebot selbst bereits eine Attraktion.<br />
Es wird sich in der Praxis zeigen, ob eine Kombination mit dem Bootsverkehr auf dem<br />
Fluss möglich ist: E-Fahrrad leihen in Wetzlar, in Dorlar umsteigen auf ein Segway, in<br />
Niedergirmes umsteigen auf ein Tretboot und damit zurück nach Wetzlar.<br />
Die vorgeschlagenen Veranstaltungen sind grundsätzlich auf die Anwohner bzw. das<br />
Regionalpublikum ausgerichtet. Ihr identitätsstiftender Erfolg hängt von der richtigen<br />
Balance zwischen Einwerbung regionalen Publikums und Akzeptanz bei den Anwohnern<br />
ab.<br />
Insbesondere dieses Segment des kommunikativen Wertes ist ein Bereich, der<br />
allmählich wachsen und vorsichtig gelenkt werden muss: Die Planungen für den ersten<br />
Halbmarathon sind dafür ein gutes Beispiel.<br />
Wiederkehrende Veranstaltungen im <strong>Lahnpark</strong> werden sich vor allem im Vorfeld und<br />
Zeitraum der beiden Großereignisse „Hessentag“ und „Landesgartenschau“ nachhaltig<br />
etablieren lassen, also in den Jahren 2012 bis 2014.<br />
Der von uns mit angestoßene „Gutenberg-Marathon“ der Stadt Mainz, erstmals anlässlich<br />
des Gutenberg-Jubiläums 2000 durchgeführt, ist dafür genauso ein erfolgreiches Beispiel<br />
wie etwa die „Römertage“ in <strong>Lahnau</strong>-Waldgirmes etc.- Unerlässlich ist die Verankerung<br />
der jeweiligen Veranstaltung in der Gemeinde, im Vereinswesen vor Ort.<br />
Der Zielgruppe „junge Generation/Schulen“ messen wir dabei einen hohen Stellenwert<br />
bei: Sie aus dem städtischen Umfeld von Wetzlar und Gießen heraus-, besser hier: „hinein“<br />
- zuholen in den <strong>Lahnpark</strong> wird die Kunst sein. Dies wird durch die erlebnisorientierten<br />
Elemente gelingen und zu einer sichtbaren Verjüngung des Publikums führen.<br />
Ein landschaftlich geprägtes Umfeld für ein junges Publikum aufzuschließen, bedeutet<br />
einfach, mit konkreten Erlebnisangeboten zu arbeiten. Die „Kulisse Natur/Landschaft“<br />
dann zusätzlich zu einem aktiv bemerkten Erlebniselement zu machen, das ist ein<br />
zentrales Anliegen des <strong>Lahnpark</strong>s.<br />
Chancen und Risiken<br />
des Konzeptes<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
97
Dabei wird konkret die geplante „Sternschanze“ bei Heuchelheim hilfreich sein:<br />
Ausgebaut als open-air-Veranstaltungsort kann sie zu einem kommunikativen Mittelpunkt<br />
des <strong>Lahnpark</strong>s werden.<br />
14.5 Elemente der Wirtschaftsförderung<br />
Damit sind vor allem die Auswirkungen auf die regionale Gastronomie gemeint.<br />
Vor allem die Panoramawege und einige Erkenntnistouren sind so gewählt, dass<br />
sie bewusst ansässige Gastronomie integrieren und dort zu einem vermehrten<br />
Publikumsaufkommen führen sollen.<br />
Topographisch ist nur im Bereich der Seen für die konkrete Ausweitung/Ansiedlung<br />
neuer Gewerbetreibender noch Spielraum.<br />
Die sonst geplanten Dienstleistungen (Bootstourismus, Fahrräder etc.) werden sich<br />
vermutlich als Ausweitung bestehender Anbieter gestalten.<br />
Dass mit einem vermehrten Besucheraufkommen eine konkrete Wertschöpfung im<br />
Sinne des Kulturwirtschaftsberichtes einhergeht, ist selbstverständlich, heute aber nicht<br />
quantifizierbar.<br />
14.6 Imagewert<br />
Der Imagewert zieht keinen direkten und konkret messbaren Nutzen nach sich. Er ist<br />
aber hinsichtlich der empfundenen Lebensqualität der Anwohner und hinsichtlich der<br />
emotionalen Aufschließung potentieller Touristen natürlich wichtig, aber nur langfristig<br />
gestaltbar.<br />
An Projekten wie dem Regionalpark Rhein-Main, großflächigen Entwicklungen wie<br />
dem Ruhrgebiet oder auch aktuellen Entwicklungen wie den Geoparks kann man<br />
exemplarisch beobachten, mit welchen Zeiträumen zu rechnen ist: Es dauert Jahre, bis<br />
ein Image geschaffen ist. – Und des dauert ebenfalls Jahre, bis man es wieder los ist!<br />
Ein neues Image wird auch im Fall des <strong>Lahnpark</strong>s eine Folge des Erfolgs sein, nicht seine<br />
Voraussetzung.<br />
Wenn Slogan und reale Angebote im Jahr 2016 bereits zu einem konkreten Image des<br />
<strong>Lahnpark</strong>s führen, dann wäre das ein Erfolg.<br />
Das Ziel ist dabei – siehe gesamtes Konzept – dem <strong>Lahnpark</strong> und seinen<br />
Anrainergemeinden das Image einer geschichts- und naturträchtigen, aber trotzdem<br />
modern und zukunftsorientierten Erlebnislandschaft zu geben.<br />
Es sind nicht die einzelnen Bestandteile wie Auenlandschaft, Wald, Burg oder Museum, die<br />
dem <strong>Lahnpark</strong> sein Image geben werden – bzw. die Bevölkerung zu einer Imagebildung<br />
intuitiv auffordern -, sondern die erlebnisorientierten und inhaltlichen Bezüge der<br />
Einzelelemente untereinander.<br />
14.7 Naturschutz, Landschaftsschutz<br />
Das Konzept verfolgt offen formuliert die zwei Hauptziele, sowohl den Natur- und<br />
Landschaftsschutz zu stärken als auch das Besucheraufkommen im Areal des <strong>Lahnpark</strong>s<br />
zu erhöhen.<br />
Chancen und Risiken<br />
des Konzeptes<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
98
Das ist unsers Erachtens dank des Wegekonzeptes und der Besucherlenkungskonzeptes<br />
auch gleichzeitig leistbar.<br />
Für den Naturschutz bedeutet dieses Konzept in allen Arealen der NSG die Planung einer<br />
Zurücknahme von Publikumsverkehr in der Fläche.<br />
Gleichzeitig sieht die Besucherlenkung eine intensive thematische Beschäftigung<br />
mit den verschiedenen Anliegen des Naturschutzes vor. Dabei bauen wir auf den<br />
Erfahrungssatz: „Information und positives Erleben sind der beste Schutz vor Schädigung<br />
und Übertretung“.<br />
14.8 Politische Einordnung<br />
Die politische Bewertung des „Vorganges <strong>Lahnpark</strong>“ ist eigentlich einfach, vor allem<br />
wenn man sie vergleichsweise vornimmt:<br />
Der oft bemühte Vergleich mit dem „Regionalpark Rhein-Main“ und seiner angeblich<br />
identitätsstiftenden Wirkung hinkt und kann nicht wirklich gezogen werden.<br />
Im Vergleich zum „Regionalpark Rhein-Main“ handelt es sich beim „<strong>Lahnpark</strong>“<br />
• Um ein viel kleineres, geographisch auch noch in sich geschlossenes Areal;<br />
• Um vier teilnehmende Kommunen, die in viel direkterer Abhängigkeit und Nähe von-<br />
und zueinander stehen als die Kommunen im Rhein-Main-Gebiet;<br />
• Um eine verzahnte inhaltliche Abstimmung und Ergänzung, die es so im „Regionalpark<br />
Rhein-Main“ nicht gibt. Dort entstehen die Projekte nebeneinander, hier sollen sie<br />
miteinander und voneinander profitierend und füreinander befruchtend entstehen.<br />
• Der gesellschaftspolitische Anspruch des „<strong>Lahnpark</strong>s“ ist weit größer und<br />
ambitionierter als der des „Regionalparks Rhein-Main“.<br />
• Im Regionalpark Rhein-Main geht es darum, Menschen „herauszuholen“ in die Fläche;<br />
im <strong>Lahnpark</strong> geht es darum, Menschen „hereinzuholen“ in eine neue Mitte.<br />
• Um eine viel konkreter touristisch ausgerichtete Gestaltungsidee mit praktischen<br />
Nutzzielen für die Region selbst und Mittelhessen insgesamt.<br />
• Um eine viel thematischer ausgerichtete Planung mit einem klar formulierten<br />
Imagegedanken.<br />
• Um eine viel weitergreifende regionalpolitische Komponente (Edutainment-Region<br />
Mittelhessen)<br />
Im Vergleich zum Regionalpark Rhein-Main handelt es sich aber auch um ein leichter<br />
überschaubares und organisierbares Umfeld, das sich im Bemühen um eine neue<br />
zukunftsorientierte Imagebildung auf Mittelhessen-Basis viel näher steht als die einzelnen<br />
Teilnehmerkommunen innerhalb des Rhein-Main-Gebietes.<br />
Angesichts der kommunalpolitischen Vorgeschichte im Hinblick auf die bisher nie<br />
umgesetzte Planung einer Stadt „Lahn“ ist der <strong>Lahnpark</strong> im Grundgedanken weitblickend,<br />
mutig und integrativ gedacht.<br />
Chancen und Risiken<br />
des Konzeptes<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
99
Wenn es zu einer konkreten Gestaltung mit einer konkreten Außenwirkung kommt, dann<br />
ist der <strong>Lahnpark</strong> nicht nur ein praktischer Erfolg für die hier lebenden Bürger und die<br />
hier weilenden Touristen und Tagesausflügler, sondern dann ist er ein Vorzeigeobjekt<br />
zukunftsorientierter und zielgerichteter regionalpolitischer Zusammenarbeit.<br />
Für den „<strong>Lahnpark</strong>“ gibt in dieser kompakten Konstellation und in dieser Zielsetzung<br />
unserer Kenntnis nach kein Vergleichsprojekt.<br />
Chancen und Risiken<br />
des Konzeptes<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
100
15. Handlungsempfehlungen und strategische<br />
Initiativen - Marketing für den <strong>Lahnpark</strong><br />
Formal betrachtet präsentiert sich der <strong>Lahnpark</strong> zur Zeit überhaupt nicht, weder im<br />
Internet noch in Form von Printmedien oder im Gelände selbst.<br />
Das ist auch konsequent und korrekt, denn zur Zeit existiert zwar eine <strong>Lahnpark</strong> GmbH,<br />
aber kein <strong>Lahnpark</strong>.<br />
Aus dieser Situation heraus entwickeln wir das folgende Marketing-Konzept zweigleisig.<br />
Es umfasst zum einen die Positionierung der <strong>Lahnpark</strong> GmbH, zum anderen die<br />
Positionierung des zukünftigen <strong>Lahnpark</strong>s.<br />
Eine Trennung dieser beiden Einrichtungen halten wir vor allem gegenüber der<br />
Öffentlichkeit für wichtig. Eine Verquickung des zukünftigen <strong>Lahnpark</strong>s mit der <strong>Lahnpark</strong><br />
GmbH in der öffentlichen Erscheinung ist nicht förderlich, weil für das Gros des<br />
Zielpublikums auch nicht verständlich und nicht interessant:<br />
Das Marketing des <strong>Lahnpark</strong>s zielt auf eine Bewerbung und Positionierung des Parks<br />
selbst, das Marketing der <strong>Lahnpark</strong> GmbH als Betreiber des zukünftigen <strong>Lahnpark</strong>s (?)<br />
dagegen ist viel regionaler und politischer ausgerichtet und unterliegt grundsätzlich<br />
anderen strategischen, taktischen und inhaltlichen Zielsetzungen.<br />
15.1 Aktueller Stand<br />
Da ein <strong>Lahnpark</strong> bisher weder als bestehende Einrichtung propagiert wurde noch in der<br />
Realität sichtbar ist, existiert konsequenterweise auch nur eine Präsentation der <strong>Lahnpark</strong><br />
GmbH.<br />
Andererseits zeigt die aktuelle Verwendung des Begriffes „<strong>Lahnpark</strong>“ die Notwendigkeit,<br />
im Sinne einer Eindeutigkeit neue Absprachen zu treffen und einen Schutz als „Wortmarke“<br />
zu erwägen.<br />
15.1.1 Namen<br />
Ein Unternehmen in Heuchelheim verwendet den Begriff „Lahn-Park GmbH“; Verwendet<br />
man im Internet www.lahnpark.de, so wird man auf die private Seite von Stefan Johr in<br />
Heuchelheim geleitet;<br />
Als „<strong>Lahnpark</strong> Naherholungsgebiet“ verwendet die Tourismus-Gemeinschaft Gleiberger<br />
Land, der ja zwei Kommunen des zukünftigen <strong>Lahnpark</strong>s selbst angehören, den Begriff<br />
und meint damit das Freizeit- und Erholungsareal an den Seen. In diesem Zusammenhang<br />
taucht der Begriff „<strong>Lahnpark</strong>“ auch noch weitere Male in Bezug auf den dortigen<br />
Campingplatz auf.<br />
Aus dieser Situation ergibt sich die mittelfristige Notwendigkeit, im Rahmen von<br />
Absprachen für eine Eindeutigkeit des Begriffes „<strong>Lahnpark</strong>“ zu sorgen bzw. dafür zu<br />
sorgen, dass dieser Begriff von den bisherigen Nutzern nicht mehr verwendet wird. Auch<br />
dafür wäre eine Eintragung als Wortmarke notwendige Voraussetzung. Eine Beurteilung<br />
der Eintragungsfähigkeit haben wir noch nicht vorgenommen.<br />
Marketing für den<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
101
15.1.2 Signet<br />
Die Entscheidung für ein Signet ist bereits im Jahr 2009 gefallen und wird hier nicht<br />
hinterfragt. Das verwendete Signet bringt in einfacher, klarer Form die wesentlichen<br />
Bestandteile des <strong>Lahnpark</strong>s zum Ausdruck: Weite, Fluss und Landschaft.<br />
Dass inzwischen der Geopark Westerwald-Lahn-Taunus sich ein ähnliches Signet zugelegt<br />
hat, ebenfalls rund und im Kern mit einem zweigeteilten Kreis, mag ein Zufall sein. Ob<br />
sich diese Parallelität als förderlich in der Zukunft herausstellt (gemeinsames Erscheinen<br />
auf Printmedien etc.), wird sich herausstellen.<br />
15.1.3 Slogan<br />
Der Slogan des zukünftigen <strong>Lahnpark</strong>s wurde bereits im Kapitel 10.3. ausführlich<br />
diskutiert. Seine Verwendung ergibt sich konsequenterweise erst dann, wenn es zum<br />
öffentlichen Erscheinen des <strong>Lahnpark</strong>s als greifbarer und besuchbarer Einrichtung<br />
kommt.<br />
15.1.4 Auftritt der <strong>Lahnpark</strong> GmbH<br />
Im Internet<br />
Die <strong>Lahnpark</strong> GmbH tritt zur Zeit im Internet mit der Internet-Präsenz www.lahnparkmittelhessen.de<br />
auf. Dies ist – im ersten Satz korrekt formuliert – die Internetpräsenz des<br />
Unternehmens <strong>Lahnpark</strong> GmbH.<br />
Die meisten Unterseiten dieses Internet-Auftrittes beziehen sich auch im wesentlichen<br />
auf die Nutzgruppe der beruflich oder ehrenamtlich mit der Gestaltung des zukünftigen<br />
<strong>Lahnpark</strong>s verbundenen Institutionen oder Menschen. Das drückt sich unter anderem in<br />
Download-Angeboten wie der Machbarkeitsstudie aus.<br />
Einige Teile der Internet-Präsenz allerdings zielen dann jedoch auf ein allgemeines<br />
Publikum ab oder beinhalten zumindest Nachrichten, die auch für ein allgemeines<br />
Publikum bzw. die Zielgruppe „Besucher/Nutzer“ interessant sind. Einige Unterseiten<br />
der Internet-Präsenz sind noch nicht fertiggestellt.<br />
Wir plädieren eindeutig für eine zielgruppenspezifische Präsenz der <strong>Lahnpark</strong> GmbH,<br />
die von einem Auftritt des „<strong>Lahnpark</strong>s“ für das Publikum deutlich und auch per Internet-<br />
Adresse eindeutig abgetrennt ist. Für das Zielpublikum „Besucher/Nutzer“ sind die<br />
lokalpolitischen und planerischen Hintergründe nicht zielführend, eher verwirrend.<br />
Für die Zielgruppen Anwohner, kulturell und politisch Aktive vor Ort, Politiker/<br />
Entscheidungsträger, thematisch betroffene Institutionen und Personen sind diese<br />
lokalpolitischen, aktuellen und planerischen Hintergründe dagegen sehr interessant.<br />
Unseres Erachtens sollte die Internet-Präsenz der <strong>Lahnpark</strong> GmbH in Richtung der<br />
beschriebenen Zielgruppen sogar noch ausgebaut und systematisch und strategisch<br />
angelegt als Steuerungsinstrument für die Vorbereitung gesellschaftspolitischer<br />
Prozesse und/oder politischer Entscheidungen genutzt werden. Die Entwicklung dieser<br />
Internet-Präsenz genauso wie evtl. Printmedien der GmbH ist aber nicht Gegenstand<br />
dieses Konzeptes.<br />
Printmedien<br />
Der <strong>Lahnpark</strong> ist noch nicht politischer Konsens in den beteiligten Kommunen im<br />
Sinne von bereits bindenden Entscheidungen für zukünftige Handlungen. Um diese<br />
Entscheidungen herbeizuführen, wurde u.a. dieses Konzept erstellt.<br />
Marketing für den<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
102
Der <strong>Lahnpark</strong> GmbH stehen also zur Zeit zur eigenen Positionierung und zur Verbreitung<br />
der „Idee <strong>Lahnpark</strong>“ zur Verfügung:<br />
• Machbarkeitsstudie 2007<br />
• <strong>Integriertes</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong> 2010<br />
Die Machbarkeitsstudie ist über ein Download auf der Internetseite der <strong>Lahnpark</strong> GmbH<br />
jedermann zugänglich.<br />
Eine entsprechende Entscheidung für das integrierte <strong>Entwicklungskonzept</strong><br />
<strong>Lahnpark</strong> ist naturgemäß noch nicht getroffen. Wir raten aufgrund des Inhaltes des<br />
integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong> auch von einem solchen Download des<br />
Gesamtdokumentes aus zwei wesentlichen Gründen ab:<br />
1. Dieses integrierte <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong> richtet sich nicht an jedermann;<br />
etliche Aussagen und Empfehlungen sind bewusst nur für den Kreis der politisch<br />
Handelnden bestimmt;<br />
Eine allgemeine Verbreitung ist in der Praxis nie auszuschließen, muss aber nicht selbst<br />
befördert werden.<br />
2. Es ist eine Frage des Respekts vor den hauptamtlichen und ehrenamtlichen<br />
Entscheidungsgremien verschiedener Ebenen, das Konzept nicht aktiv allgemein zu<br />
verbreiten.<br />
Statt dessen empfehlen wir die Erstellung eines Printmediums, das die wesentlichen<br />
Aussagen und Planungen des integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong> transportiert<br />
und bündelt und gleichzeitig die Funktion eines für die Idee des <strong>Lahnpark</strong>s werbenden<br />
Mediums erfüllt.<br />
Dessen Zielgruppe sind alle am Gestaltungsprozess des zukünftigen <strong>Lahnpark</strong>s<br />
Beteiligten, also auch Bürgerinnen und Bürgern vor Ort, Ehrenamtliche und Vereinen,<br />
Institutionen etc. Dessen Zielgruppe sind nicht die potentiellen Besucher des späteren<br />
<strong>Lahnpark</strong>s.<br />
15.1.5 Auftritt des <strong>Lahnpark</strong>s<br />
Den <strong>Lahnpark</strong> gibt es noch nicht. Er ist „lediglich“ in Vorbereitung. So stellt es sich für die<br />
Zielgruppe „Besucher“ zur Zeit dar.<br />
Entsprechend dieser empfindungsorientierten und formal richtigen Wahrnehmung<br />
ergibt sich die Notwendigkeit einer Darstellung des <strong>Lahnpark</strong>s erst, wenn er real existiert,<br />
also optisch und mit konkreten Angeboten in Erscheinung tritt.<br />
15.1.5.1 Gründung des <strong>Lahnpark</strong>s<br />
Wir halten aus psychologischen und taktischen Gründen die „Gründung“ des <strong>Lahnpark</strong>s<br />
für wichtig.<br />
Zum einen wird damit ein politisches Signal des Zusammengehens gesetzt, zum<br />
anderen ist die Fähigkeit zur gemeinsam getragenen Gründung gleichzeitig Ausweis<br />
der Arbeitsfähigkeit der <strong>Lahnpark</strong> GmbH. Die „Gründung“ bedeutet gegenüber dem<br />
avisierten Publikum und gegenüber den Anwohnern und der regionalen Öffentlichkeit<br />
die haptische Präsenz.<br />
Aus diesem Faktum ergeben sich zwei Handlungsstränge:<br />
Marketing für den<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
103
1. Erstmaßnahmen zur Visualisierung der Gründung;<br />
2. Marketing-Instrumente für den weitgehend ausgebauten <strong>Lahnpark</strong> der Zukunft.<br />
15.1.5.2 Internet-Auftritt des <strong>Lahnpark</strong>s<br />
Wir schlagen eine Internet-Präsenz vor, die gegenüber dem allgemeinen Publikum den<br />
<strong>Lahnpark</strong> als Idee und Planung präsentiert und die ab dem Zeitpunkt seiner Existenz<br />
entsprechend ausgebaut wird.<br />
Diese Internet-Präsenz sollte folgende Kriterien Darstellungen klar und eindeutig erfüllen:<br />
1. Idee<br />
2. Aktueller Stand der Planungen; umgesetzte Projekte, Projekte in Vorbereitung<br />
usw.;<br />
3. Aktuelle Mitteilungen;<br />
4. Betreiber des zukünftigen <strong>Lahnpark</strong>s (= <strong>Lahnpark</strong> GmbH mit Link auf deren Seite)<br />
5. Anrainerkommunen des zukünftigen <strong>Lahnpark</strong>s (= Gesellschafter der <strong>Lahnpark</strong><br />
GmbH mit Links auf deren Seiten);<br />
6. Zusammenfassung bestehender Angebote im Gebiet des zukünftigen<br />
<strong>Lahnpark</strong>s mit Links auf deren Internet-Präsenzen;<br />
7. Karte des zukünftigen <strong>Lahnpark</strong>s mit Eintragung bereits heute bestehender<br />
Angebote in diesem Gebiet;<br />
8. Impressum (= <strong>Lahnpark</strong> GmbH als Herausgeber)<br />
Diese Internet-Präsenz wird dann umgestaltet, wenn der <strong>Lahnpark</strong> gegründet und real<br />
wahrnehmbar ist.<br />
15.1.5.3 Printmedien des <strong>Lahnpark</strong>s<br />
Printmedien „des <strong>Lahnpark</strong>s“ sind logischerweise erst ab seiner realen Existenz sinnvoll.<br />
Diese reale Existenz bedeutet nicht zwingend, dass ein gewisser Prozentsatz der<br />
empfohlenen Maßnahmen oder alle Maßnahmen bereits umgesetzt worden sind. Die<br />
reale Existenz bedeutet aber, dass die Besucher den <strong>Lahnpark</strong> wahrnehmen können,<br />
wenn sie sich in seinem Gebiet aufhalten.<br />
Das kann in der Anfangsphase bedeuten, dass<br />
• Schilder neu errichtet werden (an Eingangswegen, in den beteiligten Kommunen);<br />
• Vorhandene öffentliche Medien angepasst werden (Eintragung auf<br />
Orientierungskarten an Ortsrändern etc.)<br />
• Ausgesuchte oder alle touristischen Einrichtungen im <strong>Lahnpark</strong> ein<br />
entsprechend sichtbares Zeichen erhalten als Bestandteil des <strong>Lahnpark</strong>s.<br />
• Zumindest für einen ersten spürbaren „Mehrwert“ über den heutigen<br />
Zustand der <strong>Lahnau</strong>e hinaus einige lahnpark-spezifische Maßnahmen<br />
umgesetzt wurden und benutzbar sind (s. Empfehlung Umsetzung der<br />
Maßnahmen): Dazu zählen wir insbesondere die einfach umzusetzenden<br />
Panoramawege und die eine oder unter taktischen Gesichtspunkten<br />
Marketing für den<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
104
ausgesuchte größere Maßnahmen, insbesondere im Vorfeld und im<br />
Zusammenhang mit dem Hessentag 2012.<br />
Jedes Printmedium „des <strong>Lahnpark</strong>s“, das produziert wird, sollte mehr enthalten als den<br />
heute schon existierenden Zustand der <strong>Lahnau</strong>e.Dies ist unter zwei Gesichtspunkten<br />
psychologisch sehr wichtig:<br />
• Dem einheimischen Publikum sollte die Botschaft vermittelt werden, dass<br />
der <strong>Lahnpark</strong> mehr ist als ein neues Etikett, dass er tatsächliche Veränderungen<br />
und Verbesserungen mit neuen Angeboten mit sich bringt.<br />
• Im politischen Kontext kann so der Vorwurf vermieden werden, dass der<br />
<strong>Lahnpark</strong> „nur“ ein Etikett ohne konkrete neue Inhalte ist.<br />
Insofern hat besonders das erste Printmedium des <strong>Lahnpark</strong>s auch die<br />
regionalen Akteure im Auge. Das erste Printmedium „des <strong>Lahnpark</strong>s“ ist der<br />
Prüfstein, ob der <strong>Lahnpark</strong> emotional und politisch angenommen<br />
werden wird oder nicht.Gerade angesichts der bekannten und aktuellen Diskussionen um<br />
die Landesgartenschau Gießen 2014, „Stadt 2030“ u.a. kommt dem ersten Printmedium<br />
absolut erhöhte Bedeutung zu.<br />
Daher empfehlen wir konkret:<br />
Printmedium 1:<br />
Darstellung der Idee <strong>Lahnpark</strong> und Schilderung konkreter Planungsvorhaben =<br />
Propagierung der Internetseite des <strong>Lahnpark</strong>s.<br />
Printmedium 2:<br />
Darstellung der <strong>Lahnpark</strong> GmbH und ihrer Mitarbeiter als Gestalter des <strong>Lahnpark</strong>s<br />
Printmedium 3:<br />
Alle bestehenden Angebote im Gebiet des <strong>Lahnpark</strong>s und die bereits organisierten und<br />
ausgeschilderten Panoramawege als Neuerung.<br />
Printmedium 4:<br />
Permanente Angebote und temporäre Veranstaltungen im Zeitraum von etwa 12 Monaten<br />
im Themenbereich „Natur/Naturschutz“ unter Einbeziehung von themenverwandten<br />
Einrichtungen in den Gesellschaftskommunen der <strong>Lahnpark</strong> GmbH.<br />
15.1.5.4 Gütezeichen <strong>Lahnpark</strong><br />
Bisher ist nicht geklärt, wie das Logo des <strong>Lahnpark</strong>s eingesetzt werden soll. Bezeichnet<br />
es letztlich nur ein Gebiet, in dem sich die Angebote verschiedenster Anbieter<br />
wiederfinden, darunter auch Angebote, die von der <strong>Lahnpark</strong> GmbH selbst errichtet<br />
wurden oder vorgehalten werden? Oder wird das Logo des <strong>Lahnpark</strong>s wie eine<br />
Gütezeichen eingesetzt, dessen Vergabe an Veranstalter und Anbieter im Territorium<br />
des <strong>Lahnpark</strong>s eine definierte Qualität signalisiert?<br />
Wir plädieren dafür, dass das Logo als Gütezeichen eingesetzt wird und damit der<br />
<strong>Lahnpark</strong> GmbH ein Instrument in die Hand gegeben wird, mindestens indirekt bzw. auf<br />
der persönlichen Ebene im Gespräch dem <strong>Lahnpark</strong> eine selbst definierte Qualität zu<br />
geben, deren Einhaltung natürlich aufgrund der Rechtslage nicht erzwungen, aber über<br />
die Vergabe eines selbst definierten Gütesiegels an ausgesuchte Partner in der Praxis<br />
beeinflusst werden kann.<br />
Marketing für den<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
105
15.1.5.5 Zielgruppe Anwohner<br />
Der <strong>Lahnpark</strong> ist zwar seit mehreren Jahren „im Gespräch“, aber sicherlich noch nicht allen<br />
Anwohnern bekannt geschweige denn allgemeiner gesellschaftlicher Konsens. Für die<br />
Beförderung eines solchen Konsenses im öffentlichen Raum schlagen wir die Installation<br />
von werblich ausgelegten Informationstafeln an ausgesuchten Eingangssituationen<br />
vor (Parkplätze, oft genutzte Rad- und Wanderwege, Veranstaltungsstätten mit hohem<br />
Publikumsaufkommen).<br />
Dem gleichen Ziel dienen die in 15.2.5.3 vorgeschlagenen Printmedien und die Internet-<br />
Präsenz.<br />
Daneben werden vor allem Veranstaltungen ein Instrument sein, weiterhin positive<br />
Stimmungen zu schaffen. Insofern ist es wichtig, dass so schnell wie möglich bereits<br />
eingeführte Veranstaltungen (z.B. Römertage <strong>Lahnau</strong>) oder auch neu geplante<br />
Veranstaltungen (Halbmarathon 2011) mit dem <strong>Lahnpark</strong> direkt in Verbindung gebracht<br />
und von der <strong>Lahnpark</strong> GmbH als Multiplikationsfläche ihrer Anliegen genutzt werden<br />
können.<br />
15.1.5.6 Zielgruppe Regionalpublikum, Touristen<br />
Für beide Zielgruppen gelten die in 15.2.5.2 und 15.2.5.3 vorgeschlagenen Maßnahmen.<br />
Allerdings empfehlen wir, die Produkte vorerst nur im regionalen Kontext zu streuen.<br />
Eine touristische Vermarktung des <strong>Lahnpark</strong>s überregional erfordert ein anderes<br />
Qualitätsprofil, als der <strong>Lahnpark</strong> jetzt und in den nächsten Jahren erfüllen kann. Zu<br />
einer touristischen Vermarktung auf nationaler Ebene gehören dann bereits existente<br />
Einrichtungen wie die „Porta Germanica“ oder das „Informationszentrum <strong>Lahnpark</strong> Haus<br />
“.<br />
Im regionalen Kontext bieten sich als Multiplikatoren die üblichen kommunalen Stellen,<br />
die hier aktiven touristischen Organisationen und ausgesuchte privat organisierte<br />
Multiplikatoren an (Veranstalter, Inhaber Freizeiteinrichtungen, Gastronomien etc.).<br />
Dafür kommen selbstverständlich auch alle Einrichtungen auf dem Gebiet des <strong>Lahnpark</strong>s<br />
selbst in Frage, die über Publikum verfügen.<br />
15.1.5.7 Sympathieträger für den <strong>Lahnpark</strong><br />
Auch kurzfristig werden neben aller sachlichen und werblich orientierten Information<br />
Sympathieträger für den <strong>Lahnpark</strong> gebraucht. Dies können „Botschafter“, also Personen<br />
sein, aber auch bestimmt Einrichtungen, die zunächst einmal symbolisch für die Güte<br />
des <strong>Lahnpark</strong>s stehen, und natürlich ausgesuchte Veranstaltungen, die mit einem<br />
eindeutigen positiven Image versehen und daher für den <strong>Lahnpark</strong> gewinnbringend<br />
eingesetzt werden können.<br />
Daher schlagen wir vor:<br />
<strong>Lahnpark</strong>-Botschafter: Drei bis sechs ausgesuchte Persönlichkeiten aus der Gesellschaft,<br />
die für die Idee des <strong>Lahnpark</strong>s stehen und werben (erste Vorschläge: Prof. Dr.<br />
Beutelspacher, Regierungspräsident Dr. Witteck, ein Vertreter der Naturschutz-Verbände<br />
u.ä.)<br />
Einrichtungen: Ausgesuchte Einrichtungen, die aufgrund ihrer Qualität und ihres<br />
Angebotes zum geplanten Erscheinungsbild des <strong>Lahnpark</strong>s passen und deren Image<br />
emotional dem <strong>Lahnpark</strong> ebenfalls zugeordnet wird (erste Vorschläge: Landgasthof<br />
Naunheimer Mühle; ausgesuchte Partner an den Seen; Panorama-Café „Schau ins Land“<br />
Marketing für den<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
106
nach entsprechender Gestaltung u.a.)<br />
Veranstaltungen:<br />
Wiederkehrende Veranstaltungen, bestehend oder durch die <strong>Lahnpark</strong> GmbH neu<br />
initiiert und/oder gefördert, eignen sich selbstverständlich für einen Image-Transfer<br />
(erste Vorschläge: Römertage <strong>Lahnau</strong>, <strong>Lahnpark</strong>-Halbmarathon)<br />
Produkte:<br />
Um es salopp zu formulieren: Schon die „Werther-Manie“ im 18. Jahrhundert hat<br />
gezeigt, dass mit „Merchandising“ zwar keine großen Umsätze zu generieren sind, aber<br />
Sympathien geweckt werden können.<br />
Wir schlagen die Entwicklung einiger weniger konkreter Produkte vor, die bereits auf<br />
dem Hessentag 2012 auch verkäuflich sein sollten (erste Vorschläge: Verbrauchsartikel<br />
„Chattenplätzchen“, „Römerkeks“ und „Römerwurst“, „Liebigs Extrakt“ – bereits<br />
vorhanden, „Röntgenstrahlen“, „Goethes Farbenkuchen“, „Lahnkiesel“ aus Zucker;<br />
klassische Produkte wie T-shirts, Tassen etc. eher verhalten, wenn überhaupt).<br />
Dabei berührt die Produktion von Merchandising-Artikeln natürlich auch die<br />
entsprechenden bereits vorhandenen Produkten der Anrainer-Kommunen bzw. deren<br />
Ausweitung.<br />
15.1.5.8 Weitergehende Maßnahmen<br />
Weitergehende Marketing-Maßnahmen (Schilder Autobahn, Straßenbanner, Präsenz mit<br />
Printmedien auf touristischen Messen, buchhandelsfähige Publikation …) kommen erst<br />
zu einem Zeitpunkt in Frage, zu dem der <strong>Lahnpark</strong> einen gewissen inhaltlichen Umfang<br />
erreicht hat. Das bedeutet in der Praxis, dass – angesichts der Veranstaltungsjahre 2012<br />
und 2014 und der dadurch bedingten Planungszeiträume für den <strong>Lahnpark</strong> – damit nicht<br />
vor Ende 2014 zu rechnen ist.<br />
Ein in diese Richtung konzipiertes Marketing-Konzept ist jetzt verfrüht und wird hier auch<br />
nicht vorgenommen.<br />
15.2 Gemeinsame Ausschilderungen, Wegezeichnungen,<br />
gemeinsame Bauschilder<br />
Von großer Bedeutung für die Besucherlenkung innerhalb des <strong>Lahnpark</strong>s ist eine<br />
leicht verständliche und gut erkennbare Routenkennzeichnung, die dem Erlebnisraum<br />
<strong>Lahnpark</strong> eindeutig zugeordnet ist und damit einen hohen Identifikations- und<br />
Wiedererkennungswert mit sich bringt.<br />
15.2.1 Ausschilderungen<br />
Eine einfache und dabei gut erkennbare Möglichkeit ist z.B. die Anordnung von farbigen,<br />
ca. 2,0 m hohen quadratischen Pfosten, entlang der Wegeverläufe. Dabei entspricht eine<br />
Farbe einem Wanderweg bzw. Panoramatour. Ergänzend hierzu können die Pfosten durch<br />
Pfeile an z.B. Wegegabelungen oder Änderungen des Routenverlaufes versehen werden.<br />
Weiterhin ist die Bezeichnung der Pfostens mit einer Nummer möglich, die zum einen<br />
eine Verortung des Besuchers innerhalb des <strong>Lahnpark</strong>s über eine <strong>Lahnpark</strong>wanderkarte<br />
ermöglicht, die z.B. von einem Internetportal zuvor zur Routenplanung ausgedruckt<br />
wurde und z.B. auch ergänzende textliche Hinweise zu dem Standort gibt. Damit ergibt<br />
Marketing für den<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
107
sich auch für den Notfall die Schaffung sog. Rettungspunkte, die von den Einsatzkräften<br />
dann entsprechend im Bedarfsfall angefahren werden können. In Bereichen, wo mehrere<br />
Wander- bzw. Panoramawege aufeinandertreffen, werden entweder im entsprechend<br />
Abstand die unterschiedlich farbigen Pfosten aufgestellt oder die Pfosten mittels mehrer<br />
farbiger Bauchbinden, z.B. an Wegekreuzungen, gekennzeichnet, um eine zu hohe<br />
Ausstattungsintensität zu verweiden. Denkbar ist auch eine weitere Untergliederung der<br />
Routenkennzeichnungen durch unterschiedliche Pfostenprofile, wie rund oder eckig,<br />
einfache Stelen-Konstruktionen, aufgelöste Holz-Profile, unterschiedliche Ausformung<br />
der Pfostenköpfe wie spitz, flach, halbrund, abgeschrägt, pyramidal oder mit aufgesetzten<br />
Symbolen etc.<br />
15.2.2 Beschilderungen entlang der Lahn<br />
Durch die wasserbaulich Befestigung einiger Ufer bedingt verläuft das Flussbett der Lahn<br />
Abschnittsweise in einer Art Troglage durch die Landschaft. Gewisse Sehenswürdigkeiten<br />
oder auch infrastrukturelle Einrichtungen am Ufer sind so für den Wasserstraßennutzer<br />
nur schwer oder gar nicht erkennbar. Durch die Anordnung entsprechender Hinweistafeln<br />
am Uferrand, die sich dezent in das Landschaftsbild einfügen, kann diesem Sachverhalt<br />
abgeholfen werden. Die Schilder sollten z.B. auch auf die Entfernung von Ausstiegsstellen<br />
mit Sanitäreinrichtungen hinweisen, um so eine umweltverträglichere Nutzung der<br />
Lahn durch den Wassersporttourismus zu ermöglichen. Die Anzahl der Schilder ist<br />
dabei jedoch auf ein unbedingtes Muss zu beschränken, um eine Überfrachtung des<br />
Landschaftsbildes zu verhindern.<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
108
16. Empfehlungen zum weiteren Vorgehen<br />
16.1 Empfehlungen organisatorischer Art<br />
Aus unserer Sicht sollten folgende Punkte im weiteren Vorgehen vorangetrieben bzw.<br />
Untersucht werden:<br />
• Der Arbeitskreis <strong>Lahnpark</strong> sollte in der vorhandenen Form erhalten und weiter<br />
gestärkt werden<br />
• Der Arbeitskreis <strong>Lahnpark</strong> sollte die Kommunen bei der Umsetzung der<br />
Maßnahmen inhaltlich, personell und technisch unterstützen. Es ist darüber<br />
nachzudenken, einen „Coach“ zu benennen, welcher sich in Abstimmung<br />
mit den weiteren Mitgliedern um diese Arbeiten kümmern kann. Dieser<br />
„Coach“ ist arbeitstechnisch zu entlasten. Alternativ könnte auch eine<br />
Person von Ausserhalb (aus einem Planungsbüro) sich darum kümmern<br />
• Suche nach einer „Galionsfigur“ für den <strong>Lahnpark</strong>. Dieser könnte neben der<br />
Geschäftsführung (Planungen, Leitung, Tagesgeschäft usw.) die Idee eines<br />
gemeinsamen Parkraumes transportieren und fördern. Er wäre somit eine<br />
inhaltliche Ergänzung, keine Konkurrenz. Am besten wäre aus unserer<br />
Sicht hier ein erfahrener Politiker aus der Region mit sehr guten Kontakten und<br />
einer überparteilichen Anerkennung geeignet.<br />
• Es sollte eine Sitzung der Gremien aller Kommunen in einer Veranstaltung<br />
stattfinden<br />
• Fortschreibung der Planung zum „Integrierten <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong>“<br />
nach politischer Diskussion im Aufsichtsrat und den politischen Gremien und<br />
Parlamenten<br />
• Für sehr wichtig halten wir die Übertragung des integrativen Ansatzes auf die<br />
Gesellschaft. Bisher bezog sich dieser Ansatz aufgrund der noch fehlenden<br />
politischen Freigabe auf eine integrative Planung auf „administrativer“ Ebene<br />
(Fachämter, Institutionen, Dezernate, Verbände). In der weiteren Planung sollten<br />
die Nutzer und Anwohner einbezogen werden<br />
• Workshops mit Bürgern, Schulen und Vereinen als Fortsetzung des integrativen<br />
Ansatzes<br />
• Es sollten neben den sofort umsetzbaren kleineren Projekten auch<br />
aufsehenerregende Großprojekte realisieren (wie Landart 100 Säulen, Sport-<br />
und Freizeitzentrum <strong>Lahnpark</strong> – Seen, Römerprojekte usw.)<br />
• Die Abstimmung mit Landesgartenschau 2014 sind zu intensivieren, der<br />
<strong>Lahnpark</strong> kann hier ergänzen und sollte nach der Landesgartenschau später<br />
auch Teilflächen inhaltlich übernehmen können<br />
• Weitere Abstimmung und intensive Vernetzung mit den bereits vorhandenen<br />
touristischen Vermarktern<br />
• Eine Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit ist dringend notwendig.<br />
• Zukünftige Renaturierungen sollten nicht als weitere Schutzgebiete betrachtet<br />
werden. Vielmehr sollen hier Wissenschaftliche, landschaftsgestaltende<br />
und landschaftsverschönernde sowie edukative Ansätze umgesetzt werden<br />
Empfehlungen zum<br />
weiteren Vorgehen<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
109
• Für Projekte, welche gebietstübergreifend geplant werden müssen (Beispiel<br />
Sport- und Freizeitzentrum <strong>Lahnpark</strong> –Seen die Kommunen Wetzlar und<br />
Heuchelheim) muss ein geeignetes Planungs- und Abstimmungsinstrument<br />
gefunden werden<br />
• Für Projekte, welche Liegenschaft übergreifend geplant werden müssen<br />
(ganz oder teilweise in Privatbesitz) muss ebenfalls ein geeignetes Planungs-<br />
und Abstimmungsinstrument gefunden werden<br />
• Bildung eines Fonds „Planungskosten“ – so könnte Gebiets- und<br />
Besitztumsübergreifend geplant werden. Auftrageber für übergreifende<br />
Planungen wäre die <strong>Lahnpark</strong> GmbH<br />
• Die in der Machbarkeitsstudie von 2007 angesprochene Gründung einer<br />
Stiftung <strong>Lahnpark</strong> sollte weiterverfolgt werden<br />
16.2 Empfehlungen zur konkreten Umsetzung der geplanten<br />
Maßnahmen<br />
Prinzipiell ist festzuhalten, dass das vorliegende Konzept in seiner zusammenführenden<br />
und in den Interessen ausgewogenen Themenvielfalt als zusammenhängend betrachtet<br />
und umgesetzt werden sollte.<br />
Gerade jedoch in der Anfangsphase eines solchen Projektes sind Begründung und<br />
Reihenfolge der Projektumsetzungen entscheidend, denn neben evtl. vorhandenen<br />
verwaltungstechnischen, rechtlichen oder fachorientierten Zwängen und<br />
unveränderlichen Vorgaben sollten vor allem nachfolgende Kriterien bei der Auswahl<br />
und Abfolge der Projektumsetzungen berücksichtigt werden:<br />
• Projekte, die einer steigenden Akzeptanz des Vorhabens bei den Zielgruppen<br />
dienen, die wiederum zum Entstehen des <strong>Lahnpark</strong>s direkt oder indirekt<br />
steuernd beitragen;<br />
• Projekte, die der <strong>Lahnpark</strong> GmbH unproblematische und öffentlich unstrittig<br />
besprochene Erfolge bringen können;<br />
• Projekte, die geeignet sind, die „große Linie“ des <strong>Lahnpark</strong>s und seiner ideellen<br />
Anliegen augenscheinlich zu demonstrieren;<br />
• Projekte, die für evtl. anstehende bedeutende regionale Ereignisse direkt<br />
nutzbar sind;<br />
• Projekte, die positive Veränderungen auch augenscheinlich sichtbar machen;<br />
• Ggf. Projekte, die den regionalpolitischen Weitblick der in der <strong>Lahnpark</strong> GmbH<br />
Handelnden augenscheinlich demonstrieren.<br />
Diese sicherlich strategisch ausgerichtete Handlungsempfehlung ist keinesfalls<br />
nur einfach „Taktik“, sondern sie dient – in sich stringent – nach wie vor dem ideellen<br />
Gesamtziel. Allerdings wird auf diese Weise gerechtfertigt darauf geachtet, die<br />
Gestaltung begleitende Institutionen und Personen möglichst kreativ und fördernd<br />
einzubinden.<br />
Nach diesen Kriterien empfehlen wir die Umsetzung folgender Projekte im Jahr 2011:<br />
Erste Printmedien zur Generierung weiterer Sympathien und Unterstützung vor Ort und<br />
in der Region<br />
Empfehlungen zum<br />
weiteren Vorgehen<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
110
• Überarbeitung der Wegeführungen für Anwohner<br />
• Panoramaweg „Garbenheimer Feld“ / Brücken<br />
• Erkenntnistour „Optik und Natur“<br />
• Erkenntnisorte „Augenblicke“ und „Augenmerk“<br />
• Panoramaweg Simberg<br />
• Erkenntnistour „Geopunkt Simberg“<br />
• Panoramaweg „Römerforum“<br />
• Erkenntnisort „Römerforum“: das Römerforum selbst<br />
• Pflanzungen mit Bürgern und Firmen<br />
• Veranstaltung Halbmarathon im August<br />
• Vorträge und Veranstaltungen zum Thema Naturschutz, Landschaftsschutz<br />
• Konzerte im Park<br />
• Erste Umsetzungen im Projekt „Landart 100 Säulen“<br />
Nach diesen Kriterien empfehlen wir die Umsetzung folgender Projekte im Jahr 2012:<br />
• Panoramaweg „NSG Die <strong>Lahnau</strong>e“,<br />
• Beobachtungsstation „NSG Die <strong>Lahnau</strong>e“<br />
• Erkenntnistour „Via Aves“<br />
• Erkenntnistour „Liebigs Deich“<br />
• Erkenntnisort „NAWARO“<br />
• Verbindungsweg Gießen – Wetzlar<br />
• Weitere Pflanzungen mit Bürgern und Firmen<br />
• Veranstaltung „Johannisfeuer“ (= Hessentag Wetzlar)<br />
• Errichtung der Bootstouren von Wetzlar aus, Umsetzung zum Hessentag 2012<br />
• Weitere Umsetzung des Projektes „Landart 100 Säulen“<br />
Nach diesen Kriterien empfehlen wir die Umsetzung folgender Projekte im Jahr 2013:<br />
• Erkenntnistour „Mathematik und Alltag“, Lahnbrücke Gießen<br />
• Erkenntnistour „Röntgenweg“<br />
• Erkenntnisort „Conrad Röntgen“<br />
• Erkenntnistour „Via Romanus“<br />
• Erkenntnisort „Römerforum“: „Porta Germanica“<br />
• Umsetzung Einzelprojekt Sport- und Freizeitzentrum „<strong>Lahnpark</strong>-Seen“<br />
Empfehlungen zum<br />
weiteren Vorgehen<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
111
• Umsetzung Einzelprojekt Sport- und Freizeitzentrum „Naunheimer Bogen“<br />
• Weitere Umsetzung des Projektes „Landart 100 Säulen“<br />
Nach diesen Kriterien empfehlen wir die Umsetzung folgender Projekte im Jahr 2014:<br />
• Errichtung Informationszentrum <strong>Lahnpark</strong> Haus<br />
• Erkenntnisort „Sternschanze“: Bau während der Landesgartenschau Gießen<br />
unter Beteiligung<br />
• der Hessischen Gesellschaft für Militär- und Zivilgeschichte e.V. (Marsch von<br />
Heuchelheim nach Gießen).<br />
So wächst der Park jedes Jahr ein Stück weiter zusammen.<br />
Empfehlungen zum<br />
weiteren Vorgehen<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
112
17. Zusammenfassung<br />
Das „Integrierte <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong>“ ist somit ein umfangreiches, detailliertes<br />
und fundiertes Werk mit sehr konkreten Aussagen und Empfehlungen. Es lassen sich aus<br />
ihm auf verschiedenen Ebenen Planungsvorgaben und Konzeptionelle Hinweise ableiten<br />
und umsetzen.<br />
Nach einer ausführlichen Politischen Diskussion im Aufsichtsrat der <strong>Lahnpark</strong> GmbH<br />
und den politischen Gremien der beteiligten Kommunen sollte eine Fortschreibung der<br />
vorliegenden Konzeption erfolgen, um politische Entwicklungen und Entscheidungen<br />
mit zu Berücksichtigen.<br />
Der Planungsprozess im Bereich der <strong>Lahnau</strong>en hat nicht erst mit dem „Integrierten<br />
<strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong>“ begonnen und wird auch nicht mit diesem enden<br />
können. Wie bereits geschildert, halten wir eine abgestimmte, integrierte Planung für den<br />
einzig gangbaren Weg in einer dichtbesetzten und mit starken Nutzungsüberlagerungen<br />
versehenen Landschaft eine mehrheitsfähige und von vielen mitgetragene Lösung zu<br />
finden.<br />
Die vorliegende Arbeit fasst den aktuellen Kenntnistand aus Genese und Gegenwart<br />
zusammen und gibt einen Ausblick und eine Empfehlung für eine Zukunft in der<br />
Landschaft der <strong>Lahnau</strong>en zwischen, Wetzlar, <strong>Lahnau</strong>, Heuchelheim und Gießen.<br />
Zusammenfassung<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
113
18. Bildernachweis, Quellenangaben und<br />
Nennung verwendeter Grundlagen<br />
Die im Gesamtbericht „<strong>Integriertes</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong>“ und im<br />
Maßnahmenkatalog (Anlage 1 des Gesamtberichtes) verwendeten Bilder stammen zum<br />
größten Teil aus den Bildarchiven von „TERRA HASSIA“ von Terra Incognita e.V. und von<br />
Hanke. Kappes + Kollegen GmbH.<br />
Einige erläuternde Motive (google-Satellitenbilder, verschiedene Ansichten) wurden<br />
dem Internet entnommen (wikipedia commons); in den meisten Fällen sind die<br />
Verwendungsrechte geklärt, in einigen wenigen Fällen konnten die Urheber nicht oder<br />
noch nicht ermittelt werden.<br />
Eine über die 20 einzeln kopierten Exemplare hinausgehende Verwendung der<br />
eingefügten Bilder im Sinne einer Publikation oder für eine Einstellung ins Internet muss<br />
daher in einigen Einzelfällen noch geklärt werden. Daher können wir einer weitergehenden<br />
Publikation erst nach vollständiger Prüfung der noch offenen Fälle zustimmen.<br />
Wir bedanken uns beim Stadtarchiv Wetzlar für einige historische Aufnahmen in diesem<br />
Rahmen.<br />
Zur Verfügung stehende Grundlagen (Auszug):<br />
• LSG Auenverbund Lahn – Dill, VO 06.12.1996<br />
• GLB Ehemalige Bahntrasse von Heuchelheim, VO vom 07.09.2006<br />
• SG Kiessee am Oberwasen bei Naunheim, VO vom 19.09.1986, geändert<br />
20.07.1992<br />
• NSG Würzberg bei Garbenheim, VO vom 15.02.1984, geändert 20.07.1992<br />
• NSG Auloch von Dutenhofen und Sändchen von Atzbach, VO vom 10.12.1981<br />
• NSG <strong>Lahnau</strong>e zwischen Atzbach, Dutenhofen und Heuchelheim, VO vom<br />
21.03.1997<br />
• NSG Westspitze Dutenhofener See, VO vom 19.09.1980, geändert<br />
23.03.1993<br />
• VSG 5417-401 <strong>Lahnau</strong>e zwischen Atzbach und Gießen<br />
• FFH- Gebiet 5417-301 <strong>Lahnau</strong>e zwischen Atzbach und Gießen<br />
• Planungen Stadt Wetzlar<br />
• Generalverkehrsplan der Stadt Wetzlar – Radwegenetz, 11.01.2008<br />
• Radwander Lahn Süd, TOuR-GmbH, 31.03.2009<br />
• Topographische Freizeitkarte Gleiberger Land 1:25000, März 2009<br />
• Lahnwanderweg – Südschleife, Lahntal Tourismus Verband e.V.<br />
• Wasserwandern auf der Lahn, Lahntal Tourismus Verband e.V.,Mai 2008<br />
• Flyer „Radwandern im Lahntal Lahntal“ Tourismus Verband e. V.<br />
• Flyer „Wasserwandern auf der Lahn“ Lahntal Tourismus Verband e. V.<br />
• Flyer „Wandern im Lahntal“ Lahntal Tourismus Verband e. V.<br />
• Karte „Radwegenetz“ Stadt Wetzlar<br />
• „Naherholungsplan“ Stadtplanungsamt Gießen<br />
• „Naherholungs- und Freizeitkonzept für die Stadt Gießen“ Stadtplanungsamt<br />
Gießen<br />
• Flächennutzungsplan Gießen - Stadtplanungsamt Gießen<br />
• Flächennutzungsplan Heuchelheim<br />
• Flächennutzungsplan Gemeinde <strong>Lahnau</strong><br />
Bildernachweis<br />
Quellenangaben<br />
Grundlagen<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
114
• Flächennutzungsplan Wetzlar - Planungs- und Hochbauamt der Stadt Wetzlar<br />
• Gastgeberverzeichnis GießenerLand - Landkreis Gießen – Der Kreisausschuss<br />
• Unterkunftsverzeichnis von Wetzlar<br />
• Ferienwohnungen in Wetzlar<br />
• „Informationen und Gastgeber“ Stadt Wetzlar<br />
• „Einige Restaurants in Gießen und Umgebung“<br />
• Landschaftsplan der Gemeinde Heuchelheim, Karte 3: Fachplanungen und<br />
Nutzungskonflikte<br />
• Landschaftsplan der Gemeinde Heuchelheim, Karte 2.5.1: Vegetation und<br />
Nutzung<br />
• Landschaftsplan der Gemeinde Heuchelheim, Karte 5.2: Schutz und<br />
<strong>Entwicklungskonzept</strong>ion<br />
• Karte: Abgrenzungsbereich <strong>Lahnpark</strong><br />
• Karte: <strong>Lahnpark</strong> Schutzgebiete<br />
• Luftbild: Kern und Randbereich<br />
• Karte: <strong>Lahnpark</strong> Infrastruktur<br />
• Historische Karte Gießen 1850<br />
• „Geometrischer Plan der Provinzial Hauptstadt Giessen“ 1850 – 1895 - Verlag<br />
von Emil Roth in Gießen<br />
• „Geometrischer Plan der Provinzial Hauptstadt Giessen“ 1882- Verlag von Emil<br />
Roth in Gießen<br />
• Stadtplan Gießen 1926<br />
• „Gießen a. d. Lahn Hauptstadt der Provinz Oberhessen, Universitäts- und<br />
Garnisonstadt. Flughafen“ – 1930 – Verkehrsverein Gießen e. V.<br />
• Stadtplan Gießen 1935<br />
• „Plan über den Stadtkreis Giessen und Umgebung“ 1941<br />
• Stadtplan „Giessen“ – 1948 – Grothus Stadtplan<br />
• Stadtplan „Universitätsstadt Giessen“ – 1965<br />
• „Plan zur Denkmaltopographie – Übersichtsplan des Stadtgebietes“ Stadt Giessen<br />
• Flyer „Stadtführungen – Wetzlar individuell erleben“ Stadt Wetzlar<br />
• Flyer „Veranstaltungstipps 2009 (2. Halbjahr)“ Stadt Wetzlar<br />
• „Immerwaslos“ GießenerLand<br />
• „Regional bedeutende und touristisch relevante Veranstaltungen, die<br />
regelmäßig stattfinden (Gießen)“ www.giessen-tourismus.de<br />
• „Regional bedeutende und touristisch relevante Veranstaltungen, die<br />
regelmäßig stattfinden (Wetzlar)“ Touristinformation Wetzlar<br />
• „Bodenerlebnispfad – Tatort Boden“ Wetzlar<br />
• <strong>Entwicklungskonzept</strong> GeoPark Westerwald - Lahn – Taunus<br />
• Flyer „Burgen und Schlösser im Lahntal“ Lahntal Tourismus Verband e. V.<br />
• Flyer „Willkommen im romantischen Lahntal“ Lahntal Tourismus Verband e. V.<br />
• „Kulturlandschaftspark Lahn-Dill“ – Burkhard Clever<br />
• „Liste der Sehenswürdigkeiten“ Auskunft der jeweiligen Ansprechpartner der<br />
Kommunen sowie Kulturlandschaftsführer Lahn-Dill-Kreis<br />
• Flyer „Wetzlar – Goethe- und Optik- Stadt“ Stadt Wetzlar<br />
• Flyer „Sehenswertes Wetzlar“ Stadt Wetzlar<br />
• Karte „GiessenerLand“ Landkreis Gießen/Schätzlein – ultraVIOLETT 2002<br />
• „Lokale Agenda 21 - Leitbilder und Leitziele“ Gemeinde <strong>Lahnau</strong> Atzbach –<br />
Dorlar – Waldgirmes<br />
• „Lokale Agenda 21 Gießen – Leitbild für eine nachhaltige Stadtentwicklung“<br />
Giessener Agenda-Gruppen<br />
• „Leitbilder Stadtentwicklung Wetzlar“ Beschluss der<br />
Stadtverordnetensammlung im April 2002<br />
• Karte „Altablagerungen und Konversionsflächen“ Magistrat der<br />
Universitätsstadt Gießen, Amt für Umwelt und Natur<br />
• Landschaftsplan der Universitätsstadt Gießen, Karte 2.5.3: Biotopbewertung<br />
Bildernachweis<br />
Quellenangaben<br />
Grundlagen<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
115
• Landschaftsplan der Universitätsstadt Gießen, Karte 2.52: Biotoptypen und<br />
Nutzungsstruktur<br />
• Landschaftsplan der Universitätsstadt Gießen, Karte 2.2.2: Bodeneigenschaften<br />
• Landschaftsplan der Universitätsstadt Gießen, Karte 2.6.3.2:<br />
Landschaftsbewertung<br />
• Landschaftsplan der Universitätsstadt Gießen, Karte 2.6.3.1: Landschaftstypen<br />
• Landschaftsplan der Universitätsstadt Gießen, Karte 2.1: Naturräumliche<br />
Gliederung<br />
• Landschaftsplan der Universitätsstadt Gießen, Karte 3: Fachplanungen und<br />
Nutzungskonflikte<br />
• Landschaftsplan der Universitätsstadt Gießen, Karte 2.3.2: Oberflächengewässer<br />
• Landschaftsplan der Universitätsstadt Gießen, Karte 5.1: Kategorien des<br />
Flächen und Objektschutzes<br />
• Landschaftsplan der Universitätsstadt Gießen, Karte 5.2: Flächen für<br />
Maßnahmen zum Schutz, zur Entwicklung und zur Regeneration von Natur<br />
und Landschaft<br />
• Landschaftsplan der Universitätsstadt Gießen, Text<br />
• Landschaftsplan der Gemeinde <strong>Lahnau</strong>, Bestandskarte<br />
• Landschaftsplan der Gemeinde <strong>Lahnau</strong>, Entwicklungskarte<br />
• Landschaftsplan der Gemeinde <strong>Lahnau</strong>, Themenkarte 1<br />
• Landschaftsplan der Gemeinde <strong>Lahnau</strong>, Themenkarte 2, Geländeklima –<br />
Landschaftsbild – Konflikte<br />
• Landschaftsplan der Gemeinde <strong>Lahnau</strong>, Maßnahmenkarte<br />
• Landschaftsplan der Gemeinde <strong>Lahnau</strong>, Naturschutzkarte<br />
• Landschaftsplan der Gemeinde <strong>Lahnau</strong>, Wasserrechtskarte<br />
• Auszug aus dem Landschaftsplan Wetzlar<br />
• Artenliste Vegetation <strong>Lahnau</strong>e,<br />
• „Landschaftsräume der Planungsregion Mittelhessen“ Ges. für ökol.<br />
Landschaftsplanung und Forschung GbR<br />
• Bundesanstalt für Gewässerkunde Koblenz, Übersicht 1: Lageplan<br />
• Bundesanstalt für Gewässerkunde Koblenz, Übersicht 2: Schutzgebiete<br />
• Bundesanstalt für Gewässerkunde Koblenz, Übersicht 3: WSV Baulichkeiten / -<br />
Betrieb<br />
• Bundesanstalt für Gewässerkunde Koblenz, Übersicht 4: Nassbaggerarbeiten<br />
• Bundesanstalt für Gewässerkunde Koblenz, Übersicht 5: Einschätzung der<br />
Lebensräume / Beschaffenheit des Naturhaushalts<br />
• Bundesanstalt für Gewässerkunde Koblenz, Übersicht 6: Ziele zur<br />
Berücksichtigung der Belange des Naturhaushalts und des Landschaftsbilds<br />
• Bundesanstalt für Gewässerkunde Koblenz, Übersicht 7: Erwerb von Uferstreifen<br />
• Bundesanstalt für Gewässerkunde Koblenz, Übersicht 8:<br />
Kompensationsmaßnahmen / Maßnahmen Dritter<br />
• Bestandspläne Biotoptypen, WSA Koblenz<br />
• Gefährdete / geschützte Arten, Biotope und FFH-Lebensräume, WSA Koblenz<br />
• Einschätzung der Biotoptypen, WSA Koblenz<br />
• Fauna, WSA Koblenz<br />
• Zielkonzeption, WSA Koblenz<br />
• Spezielle Unterhaltungsanweisungen, WSA Koblenz<br />
• WRRL in Hessen Mittelrhein, Teil Hessen, Prüfung der Auswirkungen<br />
menschlichen Tätigkeit auf das Grundwasser, Hessisches Landesamt<br />
für Umwelt und Geologie<br />
• WRRL in Hessen, Einschätzung Gesamtzustand Oberflächengewässer, HLUG<br />
• Bewertungsstatistik Gewässerstrukturgüte Lahn, GESIS<br />
• Karte Überschwemmungsgebiet der Lahn von der Kreisgrenze Landkreis<br />
Marburg-Biedenkopf/Landkreis Gießen bis zur Kreisgrenze Landkreis Gießen/<br />
Lahn-Dill-Kreis<br />
Bildernachweis<br />
Quellenangaben<br />
Grundlagen<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
116
• Übersichtskarte zur Überschwemmungsgebietsverordnung des<br />
Regierungspräsidiums Gießen<br />
• WRRL in Hessen Mittelrhein, Teil Hessen, Wasserschutzgebiete<br />
• REFINA Stadtregion Giessen-Wetzlar – Nachhaltiges<br />
Siedlungsflächenmanagement – Endbericht<br />
• REFINA Karte und Text: Siedlungsflächenkonzeption<br />
• Umweltbericht zum Regionalplan Mittelhessen<br />
• Bericht zur FFH-Vorprüfung<br />
• Karte und Text: Regionalplan Mittelhessen 2009, Entwurf zur zweiten Anhörung<br />
und Offenlegung<br />
• Karte: Regional bedeutsame Bodendenkmale und archäologisch relevante<br />
Gebiete – Landesamt für Denkmalpflege Hessen<br />
• Karte: Vorbehaltsgebiete für besondere Landschaftsbildfunktionen,<br />
Gesellschaft für ökologische Landschaftsplanung und Forschung<br />
• Karte: Lahnwanderweg Südschleife und Verbindg. Bhf Gl – Gleibg.<br />
• Karte: Lahnwanderweg Nordschleife<br />
• LAWA Kostenkalkulation, Landkreis Gießen Wirtschaftsförderung und Tourismus<br />
• Ergebnisprotokoll der Sitzung der Arbeitsgruppe „Lahnwanderweg“<br />
• Lahnwanderweg – Konzept zum Wegemanagement, Landkreis Gießen<br />
Wirtschaftsförderung und Tourismus<br />
• Fortschreibung des Nahverkehrsplans für die Universitätsstadt Gießen 2005.<br />
Stadtplanungsamt Gießen<br />
• Verkehrsentwicklungsplan für die Universitätsstadt Gießen Band 2 –Konzeption,<br />
Stadtplanungsamt Gießen<br />
• Gießen-Wetzlar 2030, Projektgruppe Stadt-Entwicklung<br />
• Projekt: Lahnschlinge bei Dutenhofen, Stadt Wetzlar – Amt für Umwelt und<br />
Naturschutz<br />
• Region GiessenerLand: <strong>Integriertes</strong> regionales <strong>Entwicklungskonzept</strong> (IREK)<br />
• <strong>Entwicklungskonzept</strong> GeoPark Westerwald-Lahn-Taunus<br />
• <strong>Entwicklungskonzept</strong> für die <strong>Lahnau</strong>e bei Garbenheim mit vertiefender<br />
Darstellung ausgewählter Biotopentwicklungsflächen, Stadt Wetzlar – Amt für<br />
Umwelt und Naturschutz<br />
• Konzeption der Landesgartenschau 2014 in Gießen<br />
• Gießen 2020 – Strategisches und räumliches <strong>Entwicklungskonzept</strong> – Masterplan<br />
• Naturschutzmaßnahmen in Wetzlar – Dokumentation , Amt für Umwelt<br />
undNaturschutz<br />
• Potentielle Maßnahmen im Rahmen der Erstellung eines Konzeptes für einen<br />
ökologisch nachhaltigen Kanutourismus auf der Lahn, Regierungspräsidium<br />
Gießen, Abt. Umwelt<br />
• Fortschreibung Regionales <strong>Entwicklungskonzept</strong> Lahn-Dill-Bergland<br />
• Regionales <strong>Entwicklungskonzept</strong> Lahn-Dill-Wetzlar Land der Kult(o)uren<br />
• Bebauungspläne <strong>Lahnau</strong><br />
• Bebauungspläne Wetzlar<br />
• Bebauungsplan „Schlachthofstraße“ Giessen<br />
• Bebauungsplan „Südlich der Lahn“ Gemeinde Heuchelheim<br />
• Flächennutzungsplan der Gemeinde <strong>Lahnau</strong><br />
• Flächennutzungsplan Heuchelheim<br />
• Flächennutzungsplan Stadt Wetzlar<br />
• Karte: Bad Kissingen Saaleschiffchen. pdf<br />
• Schrägaufnahmen des Planungsgebietes, Luftbilder<br />
• Klassifiziertes Straßennetz, Stadt Wetzlar<br />
• Karte: Differenzbelastungen gegenüber Prognose – Nullfall, Wetzlar<br />
• Karte: Prognose 2020 Querschnittbelastungsplan, Prognosefall 6, Wetzlar<br />
• Karten, Texte Lärmkartierung Hessen 2007, TK-Blatt 5417 – Wetzlar<br />
• Luftreinhalteplan für das Gebiet Lahn-Dill, Hessisches Ministerium für Umwelt,<br />
Bildernachweis<br />
Quellenangaben<br />
Grundlagen<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
117
ländlichen Raum und Verbraucherschutz<br />
• Windrosen Strahlungswetter<br />
• Machbarkeitsstudie <strong>Lahnpark</strong> – Projektgruppe Stadt + Entwicklung<br />
Anlage 1:<br />
Maßnahmenkatalog<br />
1. Projekte im Bereich der Landschaftsgestaltung und Infrastruktur<br />
• Brücken<br />
• Sport- und Freizeitangebote<br />
• Wegeverbindungen<br />
• Weitere Projekte<br />
2. Projekte im Bereich Touristik (Themen Geschichte, Wissenschaft und Technik, Sport-<br />
und Freizeit)<br />
• Panoramawege<br />
• Panoramapunkte<br />
• Spazierwege<br />
• Erkenntnistouren<br />
• Erkenntnisorte<br />
• Bootstourismus<br />
• Gastronomie<br />
• Projekte aus dem Bereich Natur, Naturschutz und Landschaftspflege<br />
• Veranstaltungsvorschläge<br />
• Marketing<br />
• Weitere Projekte<br />
Insgesamt werden 32 Maßnahmen zur Umsetzung aus den verschiedenen<br />
Themenbereichen der Konzeption detailliert vorgestellt und Erläutert . Durch die Angabe<br />
der genauen Positionierung im Parkgelände ist eine Ablesbarkeit der Zuständigkeit in<br />
der Umsetzung und die damit verbundenen Chancen für die Einzelkommune ersichtlich.<br />
Anlage 2:<br />
Karten und Pläne<br />
• Bestandsplan <strong>Lahnpark</strong> Infrastruktur<br />
• Bestandsplan <strong>Lahnpark</strong> Schutzgüter<br />
• Konzeption <strong>Integriertes</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong><br />
• Themenkarten <strong>Integriertes</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> <strong>Lahnpark</strong><br />
Alle Pläne Format DIN A0 bunt, Maßstab 1:10.000, Stand Oktober 2010. Im weiteren<br />
sind vier Pläne mit Darstellung der Inhalte jeweils auf die Liegenschaften der Kommunen<br />
bezogen als .pdf-Dateien vorhanden. Sie wurden digital übergeben und haben ebenfalls<br />
das Format DIN A0 bunt, Maßstab 1:10.000 und einen Stand Oktober 2010.<br />
Bildernachweis<br />
Quellenangaben<br />
Grundlagen<br />
<strong>Integriertes</strong><br />
Enwicklungskonzept<br />
<strong>Lahnpark</strong><br />
Region Mittelhessen<br />
118