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«Ich habe die letzten 25 Jahre nicht gearbeitet…» - Harald Psaridis

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LeadershipHomeInhaltklare Visionen <strong>habe</strong>n und ihrenLeuten eine Perspektive geben. Dasinspiriert und bewirkt, dass anderefolgen. Ein guter Leader kitzelt beianderen Freude und Leidenschafthervor, gemeinsam den Gipfel zuerklimmen. Und wenn <strong>die</strong> eigenenZiele und <strong>die</strong> Unternehmensziele in<strong>die</strong> gleiche Richtung gehen, dannfindet man das, was Menschen suchen:Erfüllung. Sie arbeiten <strong>nicht</strong>nur, sondern sie arbeiten gerne. Ichzum Beispiel <strong>habe</strong> <strong>die</strong> <strong>letzten</strong> <strong>25</strong><strong>Jahre</strong> <strong>nicht</strong> gearbeitet, sondern immergetan, was mir Spass macht.<strong>Harald</strong> <strong>Psaridis</strong> warnt vor der Angst, Fehler zu machenWie finde ich als Leader <strong>die</strong> Balancezwischen Kontrolle undLaisser Faire?Das ist immer situations- und personenbezogen.Es bringt <strong>nicht</strong>s, jemandenins kalte Wasser zu schmeissenund zu hoffen, dass er selbst auf<strong>die</strong> Lösung kommt, wenn <strong>die</strong> Person<strong>die</strong> entsprechenden Fähigkeitennoch <strong>nicht</strong> hat. Genauso bringt es<strong>nicht</strong>s, einer Person mit hohen Fähigkeitensehr starr vorzuschreiben,was sie machen soll. Dieser Personmuss man <strong>die</strong> Freiheit geben, eineAufgabe nach eigenem Ermessen zuerledigen. Allerdings hat <strong>die</strong>s <strong>nicht</strong>smit Laisser Faire zu tun.In Unternehmen mit ausgeprägtenHierarchiestrukturen trifftman oft auch das Phänomen derProfilierung an. Haben Sie einMittel dagegen?Profilierung bedeutet meist Suchtnach Anerkennung. Eine Person,<strong>die</strong> in einem Unternehmen genügendWertschätzung für gute Leistungbekommt, wird vermutlich gar<strong>nicht</strong> versuchen, sich zwangsweisezu profilieren. Menschen wollenmanchmal einfach im Mittelpunktstehen und Helden sein. Wennman das weiss, kann man gezieltdarauf reagieren, indem man ihnendas gibt, was sie suchen: Anerkennung– aber immer für das Richtigeund vor allem ehrlich.Was ist der grösste Fehler, denein Chef machen kann?Keine Entscheidungen zu treffen.Viele <strong>habe</strong>n Angst, Fehler zu machenund befürchten, dass sie <strong>nicht</strong>weiterkommen, wenn das Ergebnisanders ausfällt als gedacht. Siewerden nie vorher wissen, ob eineEntscheidung richtig oder falsch ist.Aber als Führungsperson gehörtes zum Job, zu entscheiden undVerantwortung zu übernehmen.Wichtig ist, vorher abzuwägen,welche Entscheidung am sinnvollstenerscheint.«Ready» in KürzeZiel der strategischen Initiative«Ready» ist es, Kundenbeziehungenzu halten und auszubauen.Der neu entwickelteBeratungsansatz hilft demKundenberater, ein Gesprächoptimal zu gliedern und gezieltThemen anzusprechen.Die Leadership-Ausbildung verleihtder Initiative zusätzlichnoch <strong>die</strong> passenden Flügel. DiePilotagenturen, <strong>die</strong> den neuenBeratungsansatz bereits leben,konnten innert drei Monaten<strong>die</strong> Verkaufszahlen um bis zu20% steigern.Mehr zum ThemaKommentar


LeadershipHomeInhaltZur Person<strong>Harald</strong> <strong>Psaridis</strong>, aufgewachsenin Wien, ist seit 1988 selbständigerUnternehmer. 2010gründete er <strong>die</strong> «LeadershipCompany» mit dem klaren Ziel,Führungskräfte und Verkäuferzu «entwickeln» und zu befähigen,ihre Ergebnisse zu optimieren.Derzeit ist <strong>Harald</strong> <strong>Psaridis</strong>im Dienst der strategischenInitiative «Ready» unterwegs.Er coacht und entwickelt unsereGeneralagenten und Führungskräfteim Bereich Agents.Bis im Sommer sind sämtlicheGeneralagenten schweizweitgeschult.www.harald-psaridis.comKann man Mut zur Entscheidunglernen?Man kann Mut antrainieren, indemman Selbstvertrauen aufbaut. Ichmuss mir selbst vertrauen, dass ichmit jeder Situation umgehen kann,auch wenn ich einmal <strong>die</strong> falscheEntscheidung treffe. Das kann mantrainieren, zum Beispiel in Unternehmen,wo Fehler als misslungeneErfolge gesehen werden und mansofort daraus lernen darf. Jeder kannaus eigener Kraft etwas bewegen,und <strong>die</strong>s gilt es zu erkennen.Freiheit hat laut <strong>Harald</strong> Praridis <strong>nicht</strong>s mitLaisser Faire zu tunWelche Tipps <strong>habe</strong>n Sie für unsereFührungskräfte und Generalagenten?Zum einen, seinen MitarbeitendenWertschätzung entgegen bringen,indem man sich für sie interessiertund ihnen zuhört. Mitarbeitendebrauchen sofortiges, ehrliches Lobund Anerkennung genauso wiekonstruktive Kritik und Hilfestellungzur Weiterentwicklung.Der zweite Tipp: Für sich selbst undfür andere eine Perspektive schaffen.Wenn das gelingt, inspirierenSie <strong>nicht</strong> nur sich selbst, sondernauch andere.Und ein dritter, sehr wichtiger Tipp:Integer sein. Bleiben Sie Ihren eigenenWerten treu, kommunizierenSie <strong>die</strong>se und vor allem: Stehen Siedazu! Keiner folgt einem Fähnchenim Wind. Leute folgen Personen, auf<strong>die</strong> sie sich verlassen können und<strong>die</strong> sie <strong>nicht</strong> im Stich lassen. Vertrauenbildet <strong>die</strong> Basis jeder Beziehung– sowohl zwischen Mitarbeiter undFührungsperson als auch zwischenKunde und Kundenberater.Stellen Sie uns Ihre Leadership-Frage!Erinnern Sie sich noch an eine Situation, in derSie <strong>nicht</strong> wussten, wie Sie reagieren sollten? StellenSie uns Ihre Frage. Eine Auswahl wird <strong>Harald</strong><strong>Psaridis</strong> in der nächsten Ausgabe von WHAT’S UPbeantworten. Senden Sie Ihre Leadership-Frage ancomms@zurich.chMehr zum ThemaKommentar


LeadershipHomeInhaltHier geht’s zum Online-QuizTesten Sie Ihre Leadership-Qualitäten<strong>Harald</strong> <strong>Psaridis</strong> hat mit WHAT’S UP sechs typische Gesprächssituationenausgearbeitet. Wie würden Sie reagieren?1. Beat L. interessiert sich für eine Lebensversicherungund fragt seinen Berater:«Habe ich mit <strong>die</strong>ser Lebensversicherungeine gute Rendite?»Wie geht das Beratungsgespräch im Idealfallweiter? Der Kundenberater sagt:a) «Keine Frage, mit <strong>die</strong>sem Produkt<strong>habe</strong>n Sie eine ausgezeichnete Rendite!»b) «Was verstehen Sie unter einer gutenRendite?»c) «Sie finden auf dem Markt kein besseresProdukt!»2. Chefin und Mitarbeiter unterhalten sich über<strong>die</strong> bisherige Entwicklung des Mitarbeiters. DieChefin anerkennt <strong>die</strong> sehr guten Leistungen der<strong>letzten</strong> Monate und meint spontan, sie würdedem Mitarbeiter eine kleine Anerkennungsprämiezukommen lassen. Leider geschieht <strong>nicht</strong>sim Anschluss, und <strong>die</strong> Chefin vergisst ihre Versprechen.Wie wäre <strong>die</strong> richtige Reaktion?a) Die Chefin schreibt sich ihr Versprechen aufund löst es zeitnah mit einem entsprechendenGutschein ein.b) Die Chefin kündigt ihr Vor<strong>habe</strong>n <strong>nicht</strong> vorgängigan, sondern überrascht den Mitarbeitermit dem Gutschein am Entwicklungsgespräch.c) Die Chefin wartet, bis der Mitarbeiter nachhakt.Wenn <strong>nicht</strong>, geht sie davon aus, dass keinHandlungsbedarf mehr besteht.Kommentar


LeadershipHomeInhaltAuflösung1. Antwort b ist richtig, denn im Normalfallverstehen Kunde und Kundenberaterunter einer guten Rendite unterschiedlicheDinge. Dies führt oft zu einer enttäuschtenErwartungshaltung seitens Kunden, selbstwenn das Produkt im Vergleich zur Konkurrenzsuper ist. Mit einer kurzen Nachfragekann einfach und schnell <strong>die</strong> Erwartunggeklärt werden, und beide wissen,wovon der andere spricht. Im Anschlusskann der Kundenberater erklären, warum<strong>die</strong> Rendite gut ist, obwohl sie <strong>nicht</strong> sohoch ist, wie der Kunde gedacht hat.2. Die Antworten a und b sind richtig.Wichtig ist, dass nach dem Versprechenauch etwas passiert bzw. dass gute LeistungenWertschätzung erfahren. Diesfördert <strong>die</strong> Motivation der Mitarbeiter.Leere Versprechungen hingegen führenzu Enttäuschung, Frustration undVertrauensverlust. Dies gilt im Übrigenauch in der Beziehung zwischen Kundenberaterund Kunde: Wenn der Kundenberaterverspricht, Abklärungen fürden Kunden zu machen, muss er <strong>die</strong>sesVersprechen auch einhalten.3. Die Fragen b und c sind zielführend.Entweder man konzentriert sich auf denErfolg oder man fokussiert darauf, warumetwas <strong>nicht</strong> funktionieren wird. BeiFragen wie a oder d findet man schnell<strong>die</strong> Bestätigung für sich selbst, warumein bestimmtes Vorgehen keinen Sinnmacht. Die Qualität der Fragen, <strong>die</strong>man sich selbst stellt, entscheiden immerüber den Erfolg eines Projektes.4. Richtig ist Anwort c: Zuerst mit positiver5. Die Antworten b, c und d wären richtige undsinnvolle Reaktionen. Mit dem Mail allein hat derChef kein klares Briefing gegeben. Dadurch, dass<strong>die</strong> Mitarbeiterin noch neu ist, kann er auch <strong>nicht</strong>davon ausgehen, dass sie ohne Hilfestellung weiss,was zu tun ist. Bei Reaktion a wären am Ende beidefrustriert: Das Ergebnis würde den Erwartungen desChefs <strong>nicht</strong> entsprechen, und <strong>die</strong> Mitarbeiterin erhältdadurch das Gefühl, keinen guten Job gemachtzu <strong>habe</strong>n. Beide Seiten können aber <strong>die</strong>se Situationabwenden: Der Chef kann mit weiteren Infos sicherstellen,dass der Auftrag verstanden wird, und <strong>die</strong>Mitarbeiterin soll ihrerseits Rückfragen stellen, sofern<strong>nicht</strong> alles klar ist.Wertschätzung reagieren und anschliessendmit den richtigen Fragen auf <strong>die</strong> unbefriedigendeSituation im Firmenkundengeschäftüberleiten. Der Kundenberater sucht Anerkennungund versucht <strong>die</strong>se persönlich abzuholen.Mit Antwort a überhört sein Chef <strong>die</strong>svollkommen und antwortet <strong>nicht</strong> mit Wertschätzungfür das Positive, sondern mit einernegativen Antwort und weist auf eine schwacheLeistung hin. Der Mitarbeiter fühlt sich unverstandenund wird im nächsten Monat wohlkaum bessere Ergebnisse liefern.6. Antwort c ist richtig. Der Kundenberater hat aktiv dasGespräch gesucht und wollte dem Generalagenten offenbarmitteilen, wie es dazu gekommen ist. Vielleicht steht auchein privates Problem dahinter. Mit Antwort a und b überfährtder Generalagent den Kundenberater und gibt sofort eineAnweisung, wie es weitergehen muss. Solche Reaktionenkönnten verletzend sein und zu Konfliktsituationen führen:Der Mitarbeiter fühlt sich unverstanden, und der Chef glaubt,den Mitarbeiter wieder auf den richtigen Pfad gelenkt zu <strong>habe</strong>n.Besser wäre, auf den Gesprächspartner einzugehen undzuerst einmal mit den richtigen Fragen der Sache auf denGrund zu gehen und zuzuhören.Kommentar

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