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Aboriginal Art Bilder und Geschichten aus der Traumzeit der ...

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Seite 46 von 49<br />

<strong>Aboriginal</strong> <strong>Art</strong> - Australien<br />

3.13 DAS ERSTE KANGAROO<br />

Craitbuls Söhne vertrieben sich die Zeit damit, eine son<strong>der</strong>bare Figur <strong>aus</strong> Baumrinde<br />

herzustellen. Sie gaben <strong>der</strong> Figur große Ohren, kurze Arme, sehr große Beine <strong>und</strong> einen<br />

starken langen Schwanz. Als Craitbul die Rindenfigur sah, gefiel sie ihm so gut, dass er in sie<br />

hinein atmete <strong>und</strong> ihr damit Leben verlieh. Da war das erste Känguru geschaffen. Es war- ein<br />

männliches Känguru. Craitbuls Söhne fertigten eine zweite Tierfigur <strong>aus</strong> Baumrinde, <strong>und</strong><br />

Craitbul hauchte auch ihr Leben ein. Sie war das erste weibliche Känguru. Die beiden<br />

Känguruahnen vermehrten sich schnell, <strong>und</strong> die Kängurus waren zahm <strong>und</strong> wohlgenährt.<br />

Craitbut <strong>und</strong> seine Söhne konnten sie mit den Händen fangen, <strong>und</strong> ihre Familie hatte immer<br />

<strong>aus</strong>reichend <strong>und</strong> gut zu essen.<br />

Eines Tages aber verstieß einer von Craitbuls Söhnen gegen das Gebot, dass alle Nahrung mit<br />

je<strong>der</strong>mann geteilt werden sollte. Er hatte ein Kängurubein gestohlen <strong>und</strong> es in einem Baum<br />

versteckt, um es später allein zu essen. Von dieser Tat war Craitbul so entsetzt, dass er einen<br />

gewaltigen Sturm heraufbeschwor, <strong>der</strong> den Kängurus einen solchen Schreck einjagte, dass sie<br />

über das ganze Land flüchteten <strong>und</strong> bis zum heutigen Tag ihre Furcht <strong>und</strong> Scheu nicht verloren<br />

haben. Craitbuls Söhne verfolgten die Kängurus bis zum Glenelg River. Dort ließen sie sich<br />

nie<strong>der</strong> <strong>und</strong> wuchsen zu Männern heran.<br />

Gegen Ende <strong>der</strong> <strong>Traumzeit</strong> versammelte sich Craitbuls Familie, um die Erde zu verlassen. Sie<br />

setzten sich auf Craitbuls Speer - Craitbuls Frau nahe <strong>der</strong> Speerspitze, Craitbuls Söhne in <strong>der</strong><br />

Mitte <strong>und</strong> Craitbul selbst an das Ende. Dann flogen sie auf dem Speer hinauf in den Himmel<br />

<strong>und</strong> verwandelten sich in leuchtende Sterne.<br />

3.14 DIE WOMA UND KUNIA SCHLANGEN-MENSCHEN<br />

Zwei Gruppen <strong>der</strong> Schlangen-Menschen, die Woma <strong>und</strong> die Kunia lebten einst in den zentralen<br />

Wüstenlandschaften. Jeden Tag gingen Sie jagen <strong>und</strong> kehrten abends zurück in ihr Lager wo<br />

sie die Tiere kochten, die sie tagsüber gefangen hatten.<br />

Mit <strong>der</strong> Zeit jedoch verließen die Kunia Schlangen-Männer den weichen Sand <strong>und</strong> warmen<br />

Sonnenschein <strong>der</strong> Wüste um in den Felsen des Gebirges zu jagen. Also entschieden sie eines<br />

Abends am Lagerfeuer, nach einer langen Diskussion, dass die Schlangen-Menschen sich<br />

trennen sollten. Das neue Zuh<strong>aus</strong>e <strong>der</strong> Kunia soll dann die Felsen im nahegelegenen Gebirge<br />

sein.<br />

Eine große Familie <strong>der</strong> Kunia ließ sich zwischen den Felsbrocken nie<strong>der</strong>. Sie lebten an <strong>der</strong><br />

östlichen <strong>und</strong> südlichen Seite vom heute als Ayers Rock bekannten Felsen wo sie in Frieden<br />

nach Nahrung suchten.<br />

Aber eines Tages kam eine Gruppe von giftigen Lira Schlangen-Menschen <strong>aus</strong> dem Westen<br />

<strong>und</strong> griffen die harmlosen Kunia an <strong>und</strong> töteten sie alle.<br />

Heute sind die Körper <strong>und</strong> die Lagerstätten <strong>der</strong> Kunia als eine Gruppe von großen Felsbrocken,<br />

am Fuße von Ayers Rock, zu sehen.<br />

3.15 DER ERSTE BULLROARER<br />

In alter Zeit gingen einmal die zwei Byama Brü<strong>der</strong> auf die Jagd. Ihre Söhne verweilten an einem<br />

vermeintlich sicherem Ort, auf einem Felsplateau.<br />

Thoorkook, ein böser Mann, <strong>der</strong> durch die zwei Byama Brü<strong>der</strong> einmal beleidigt wurde sah das<br />

<strong>und</strong> sann auf Rache. Seine H<strong>und</strong>e vor sich her hetzend stürmte er das Plateau. Als Thoorkook<br />

das Plateau erreichte fand er seine H<strong>und</strong>e über den zerfleischten Überresten <strong>der</strong> Söhne vor.<br />

Die ganze Nacht wurde um die Jungen getrauert. Schon am Morgen sann <strong>der</strong> Vater auf Rache,<br />

aber die Frauen verblieben weiterhin in tiefer Trauer. Die Tränen, die sie bei <strong>der</strong> Arbeit<br />

vergossen, fielen zischend ins Feuer. In <strong>der</strong> darauf folgenden Nacht war die Trauer wie<strong>der</strong> tief.<br />

Die Frauen verließen das Lager <strong>und</strong> wan<strong>der</strong>ten fort um mit ihrer Trauer allein zu sein. Das<br />

Weinen <strong>und</strong> Geschrei, war so groß, dass es die Männer im Lager erreichte. Diese hielten sich

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