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Aboriginal Art Bilder und Geschichten aus der Traumzeit der ...

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<strong>Aboriginal</strong> <strong>Art</strong> – Australien<br />

noch ein Teil des Lebens, so wie Menschen ein Teil von Tieren <strong>und</strong> Tiere ein Teil von<br />

Menschen sind.<br />

In dieser <strong>Traumzeit</strong> erträumte man die Beziehung <strong>und</strong> die Harmonie von allen Dingen<br />

zueinan<strong>der</strong>: Menschen, Tiere, Natur, Stämme, Gesetze, Herkunft <strong>und</strong> Kunst. Aus dieser<br />

Verwandtschaft entstanden Stämme, ihre Gesetze <strong>und</strong> Rituale o<strong>der</strong> kurz gesagt die Kultur<br />

selbst. Diese Kultur <strong>der</strong> Aborigines ist die älteste kontinuierliche <strong>der</strong> ganzen Welt, ihre<br />

Ursprünge liegen über 40.000 Jahre zurück. Zahlreiche Zeremonien <strong>der</strong> Aborigines sollen ihnen<br />

die Energie <strong>der</strong> Alten <strong>und</strong> Geister verleihen, damit sie die <strong>Traumzeit</strong> fortzuführen können.<br />

Dieser Zeit, in <strong>der</strong> das Leben begann, huldigen sie in vielen Riten <strong>und</strong> schlagen die Brücke ins<br />

Heute, damit weiterhin Dinge <strong>aus</strong> dem Himmel o<strong>der</strong> <strong>aus</strong> dem Inneren <strong>der</strong> Erde an die<br />

Oberfläche kamen, also die Schöpfung weitergeht.<br />

3.2 SCHÖPFUNGSMYTHOS DER ABORIGINES<br />

In <strong>der</strong> Mythologie <strong>der</strong> Aborigines, wird die Zeit <strong>der</strong> Schöpfung, in <strong>der</strong> die bekannte Landschaft<br />

Gestalt annahm <strong>und</strong> alles Leben seinen Ursprung nahm, als <strong>Traumzeit</strong> o<strong>der</strong> Dreamtime<br />

bezeichnet. Die Kultur <strong>der</strong> <strong>aus</strong>tralischen Aborigines beruht ganz <strong>und</strong> gar auf <strong>der</strong> Erinnerung an<br />

den Ursprung des Lebens. Gemäß neuesten Erkenntnissen sind ihre Schöpfungsgeschichte<br />

<strong>und</strong> das dar<strong>aus</strong> abgeleitete Weltbild r<strong>und</strong> einh<strong>und</strong>ertfünfzigt<strong>aus</strong>end Jahre alt.<br />

Die Aborigines nennen die Kräfte <strong>und</strong> Mächte, die die Welt geschaffen haben, ihre «Creative<br />

Ancestors» - ihre Schöpferischen Ahnen. Sie sind <strong>der</strong> Überzeugung, dass unsere w<strong>und</strong>erbare<br />

Welt nur in Übereinstimmung mit <strong>der</strong> Kraft, <strong>der</strong> Weisheit <strong>und</strong> den Absichten dieser ersten<br />

Ahnen so perfekt geschaffen werden konnte. Während <strong>der</strong> Epoche, in <strong>der</strong> dies geschah- <strong>der</strong><br />

<strong>Traumzeit</strong> -, bewegten sich die Ahnen über eine kahle, eintönige Fläche, ähnlich wie auch die<br />

Aborigines durch ihr riesiges Land wan<strong>der</strong>n. Die Ahnen zogen hierhin <strong>und</strong> dorthin, sie jagten,<br />

schlugen ihr Lager auf, kämpften <strong>und</strong> liebten, <strong>und</strong> so schufen sie <strong>aus</strong> einem formlosen Land<br />

eine topographische Landschaft. Vor ihren Wan<strong>der</strong>ungen legten sie sich schlafen <strong>und</strong> träumten<br />

die Abenteuer <strong>und</strong> Ereignisse des folgenden Tages. Auf diese Weise, indem sie ihre Träume in<br />

die Tat umsetzten, schufen die Ahnen Ameisen, Grashüpfer, Emus, Krähen, Papageien,<br />

Wallabys, Kängurus, Echsen, Schlangen, alle Nahrung sowie die Pflanzen. Sie schufen alle<br />

Elemente <strong>der</strong> Natur, die Sonne, den Mond <strong>und</strong> die Sterne, <strong>und</strong> sie schufen auch die Menschen,<br />

die Stämme <strong>und</strong> Clans. All dies wurde von den Ahnen gleichzeitig erschaffen, <strong>und</strong> jedes Ding<br />

konnte sich in ein an<strong>der</strong>es verwandeln. Eine Pflanze konnte zu einem Tier werden, ein Tier zu<br />

einer Landschaftsform, eine Landschaftsform zu einem Mann o<strong>der</strong> einer Frau. Ein Ahne konnte<br />

zugleich Mensch <strong>und</strong> Tier sein. Diese Umwandlungen gingen hin <strong>und</strong> her, je nachdem, wie es<br />

die <strong>Geschichten</strong> <strong>der</strong> <strong>Traumzeit</strong> verlangten. Alles wurde <strong>aus</strong> <strong>der</strong>selben Quelle geschaffen - den<br />

Träumen <strong>und</strong> den Taten <strong>der</strong> großen Ahnen -, <strong>und</strong> alle Stufen, Phasen <strong>und</strong> Zyklen waren in <strong>der</strong><br />

<strong>Traumzeit</strong> gleichzeitig gegenwärtig. Während die Welt Form annahm <strong>und</strong> sich mit den <strong>Art</strong>en<br />

<strong>und</strong> vielfältigen Ausgestaltungen erfüllte, die sich <strong>aus</strong> den Umwandlungen <strong>der</strong> Ahnen ergaben,<br />

wurden die Ahnen müde <strong>und</strong> gingen in die Erde, in den Himmel, die Wolken <strong>und</strong> die Geschöpfe<br />

zurück, um gleich einer Kraft in allem nachzuhallen, was sie geschaffen hatten.<br />

3.3 BEGINN DER TRAUMZEIT<br />

Die <strong>Traumzeit</strong> begann, als die Erde noch ein ö<strong>der</strong>, leerer Klumpen war. Die Ahnen schliefen<br />

noch unter <strong>der</strong> Oberfläche <strong>und</strong> durchbrachen dann <strong>aus</strong> dem Schlaf erwachend die Erdkruste.<br />

Eines Tages erwachte die Regenbogenschlange <strong>und</strong> wühlte sich durch das Land. Sie schob<br />

Steine beiseite, warf Hügel auf <strong>und</strong> hinterließ tiefe Gruben, in denen sich das Wasser<br />

sammelte. So schlängelte sie sich um die ganze Erde <strong>und</strong> kehrte wie<strong>der</strong> an den Ursprungsort<br />

zurück. Dort rief sie die Frösche, die allerdings sehr lange brauchten um an die Oberfläche zu<br />

gelangen, denn ihre Bäuche waren voll mit Wasser.<br />

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