Murg-Wehra- Rundwanderweg - Gemeinde Herrischried
Murg-Wehra- Rundwanderweg - Gemeinde Herrischried
Murg-Wehra- Rundwanderweg - Gemeinde Herrischried
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<strong>Murg</strong>-<strong>Wehra</strong><br />
<strong>Rundwanderweg</strong><br />
<strong>Murg</strong>-<strong>Wehra</strong>-<br />
<strong>Rundwanderweg</strong><br />
im Naturpark Südschwarzwald<br />
Wandern, Erleben, Genießen
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Willkommen am <strong>Murg</strong>-<strong>Wehra</strong>-<strong>Rundwanderweg</strong> .......................... 4<br />
Todtmoos – historischer Wallfahrtsort<br />
mit modernem Tourismus ............................................................ 8<br />
Die Wallfahrt zur Muttergottes von Todtmoos ................................... 9<br />
Das Museum Heimethus: So lebte man „auf dem Wald“ ................ 10<br />
Das Schaubergwerk Hoffnungsstollen .............................................. 11<br />
Die Etappe Todtmoos–Wehr: Wegbeschreibung ............................. 12<br />
Wehr – Dynamische Stadt mit Kultur und Geschichte ............... 14<br />
Walther von Klingen: Burgherr und Klosterstifter ............................. 15<br />
Von Webstühlen und Rittersleut´: Zwei Museen laden ein ............... 16<br />
Der Kreuzweg am Humbel: Klein-Lourdes am Dinkelberg ............... 17<br />
Die Etappe Wehr-Bad Säckingen: Wegbeschreibung ...................... 18<br />
Bad Säckingen – Lebenslust im Schwarzwald ............................ 20<br />
Barocke Schönheit – das Fridolinsmünster ....................................... 21<br />
Die längste gedeckte Holzbrücke Europas ...................................... 22<br />
Das „Trompeter“-Schloss von Schönau ........................................... 23<br />
Die Etappe Bad Säckingen–<strong>Murg</strong>: Wegbeschreibung ..................... 24<br />
<strong>Murg</strong> – Heimat von Sabine Spitz und Tor zum Hotzenwald ...... 26<br />
Das <strong>Murg</strong>er Naturerlebnisbad: Baden mit gutem Gewissen ............ 27<br />
Der <strong>Murg</strong>talpfad: Auf 20 km Skandinavien<br />
mit dem Tessin verbinden ................................................................ 28<br />
Die <strong>Murg</strong>talschlucht: Wildromantische Landschaft<br />
im Planwagen erleben ...................................................................... 29<br />
Etappen <strong>Murg</strong> – Laufenburg/Rickenbach und <strong>Murg</strong> – Rickenbach:<br />
Wegbeschreibungen ........................................................................ 30<br />
Laufenburg – Geteilt und doch vereint ...................................... 32<br />
Laufenburg: Stadtpanorama mit mittelalterlichem Flair ................... 33<br />
Burg und Kirche: Akzente im Laufenburger Stadtbild ...................... 34<br />
Laufenburg vom Rhein aus genießen ............................................... 35<br />
Rickenbach – Zentrum des Vorderen Hotzenwaldes .................. 36<br />
Burgruine Wieladingen: Burgenromantik im Tal der <strong>Murg</strong> ............... 37<br />
St. Gordian und Epimach: Ein Kunst-Juwel im Hotzenwald ............. 38<br />
Attraktion am <strong>Murg</strong>talpfad: Das Energiemuseum<br />
Rickenbach-Hottingen ...................................................................... 39<br />
Etappe Rickenbach-<strong>Herrischried</strong>: Wegbeschreibung ....................... 40<br />
<strong>Herrischried</strong> – „Minen Auge gfallt, <strong>Herrischried</strong> im Wald“ ........ 42<br />
Der Klausenhof: Die Seele des Hotzenwaldes ................................. 43<br />
Der Gugelturm – Wahrzeichen des Hotzenwaldes ........................... 44<br />
Die Biologische Station Hotzenwald ................................................ 45<br />
Etappe <strong>Herrischried</strong>-Todtmoos: Wegbeschreibung ......................... 46<br />
www.murg-wehra-weg.de<br />
2 3
Herzlich willkommen im<br />
Naturpark Südschwarzwald!<br />
Der Südschwarzwald ist eine der schönsten und meist besuchten Erholungsregionen<br />
Deutschlands: Berge bis fast 1.500 m Höhe, wilde<br />
Schluchten, urige Schwarzwaldhöfe, blühende Wiesen, fruchtbare<br />
Weinberge, dichte Wälder – eine einzigartige Mischung aus Natur,<br />
Kultur, Tradition und Heimat.<br />
Mit seinen 370 000 Hektar ist er der zweitgrößte Naturpark Deutschlands,<br />
der rund 550 000 Bewohner und jährlich über 20 Millionen<br />
Gäste zählt. 103 <strong>Gemeinde</strong>n, 5 Landkreise und ein Stadtkreis sind Teil<br />
davon sowie Vereine, Verbände, Unternehmen und Privatpersonen.<br />
Aufgabe des Naturparks Südschwarzwald ist es, die historisch gewachsene<br />
Kulturlandschaft zu erhalten und das harmonische Miteinander<br />
von Natur und Mensch zu fördern. Der Naturpark unterstützt deshalb<br />
zahlreiche Projekte in den Bereichen Tourismus, Land- und Forstwirtschaft,<br />
Naturschutz und Direktvermarktung. Somit gibt es für Sportbegeisterte,<br />
Erholungssuchende und Liebhaber der guten Küche eine<br />
breite Palette attraktiver Angebote – garantiert finden Sie im Naturpark<br />
Südschwarzwald noch unbekanntes, entdeckungswürdiges Terrain!<br />
Die Broschüre „<strong>Murg</strong>-<strong>Wehra</strong>-<strong>Rundwanderweg</strong>“ trägt dazu bei, die<br />
Schönheiten und Besonderheiten dieser Region noch besser zu vermitteln<br />
und sensibilisiert Besucher ebenso wie Einheimische für den<br />
Wert unseres Natur- und Kulturerbes.<br />
Somit stellt sie einen wichtigen Beitrag<br />
zum Erhalt der Südschwarzwälder Kulturlandschaft<br />
dar.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Naturpark Südschwarzwald | Dr.-Pilet-Spur 4 | 79868 Feldberg<br />
Tel.: +49 7676 9336-10 | Fax: +49 7676 9336-11<br />
info@naturpark-suedschwarzwald.de<br />
www.naturpark-suedschwarzwald.de<br />
Willkommen am <strong>Murg</strong>-<br />
<strong>Wehra</strong>-<strong>Rundwanderweg</strong>!<br />
Naturpark Südschwarzwald<br />
Dank seiner landschaftlichen Attraktivität und eines vorzüglichen<br />
Wegenetzes zählt der Südschwarzwald zu den wichtigen Wanderregionen<br />
Deutschlands. Besonders im Bereich der Städte und <strong>Gemeinde</strong>n<br />
Todtmoos, Wehr, Bad Säckingen, <strong>Murg</strong>, Laufenburg, Rickenbach und<br />
<strong>Herrischried</strong> wird eine große Auswahl an Routen geboten.<br />
Höhepunkte sind der „Schluchtensteig“, der „<strong>Murg</strong>tal-Pfad“ sowie<br />
der „<strong>Wehra</strong>tal-Erlebnispfad“, die den Genuss am Wandern mit eindrücklichen<br />
Natur-, Landschafts- und Kulturerlebnissen verbinden. Diese<br />
Pfade erschließen die Schluchtlandschaften der <strong>Murg</strong> und <strong>Wehra</strong>,<br />
vorbei an Bannwäldern, Naturschutzgebieten und historischen Stätten<br />
wie Kirchen, Schlössern, Burgruinen und Museen.<br />
Obwohl auf engstem Raum angelegt, waren diese drei Pfade bisher<br />
nicht miteinander verbunden. Dank der Unterstützung des Schwarzwaldvereins<br />
wurden jedoch Verbindungsstücke zwischen dem<br />
„Schluchtensteig“, dem „<strong>Murg</strong>tal-Pfad“ und dem „<strong>Wehra</strong>tal-Erlebnispfad“<br />
ausgewiesen. So entstand ein neuer <strong>Rundwanderweg</strong>, der auf<br />
ca. 90 km Länge die Vorzüge aller drei Pfade miteinander verknüpft.<br />
Wir danken dem Schwarzwaldverein für die Aufnahme des <strong>Murg</strong>-<strong>Wehra</strong>-<strong>Rundwanderweg</strong>es<br />
in seine Wanderkarte „Hotzenwald“. Zusammen<br />
mit der vom Naturpark Südschwarzwald geförderten Broschüre „<strong>Murg</strong>-<br />
<strong>Wehra</strong>-<strong>Rundwanderweg</strong>“ bietet sie Wanderern umfassende Möglichkeiten<br />
der Planung von Routen und Orientierung auf der Strecke.<br />
Die Tourist-Infos der oben genannten Städte und <strong>Gemeinde</strong>n beraten<br />
Sie gern. Ein Verzeichnis mit Adressen und Kontakten finden Sie auf<br />
den Seiten 6–7 oder im Internet unter www.murg-wehra-weg.de<br />
Ihre Projektgruppe „<strong>Murg</strong>-<strong>Wehra</strong>-<strong>Rundwanderweg</strong>“<br />
4 5
Übersichtskarte<br />
Wichtige Adressen am<br />
<strong>Murg</strong>-<strong>Wehra</strong>-<strong>Rundwanderweg</strong><br />
Wehr<br />
Tourist-Information Wehr<br />
Hauptstraße 14 | 79664 Wehr<br />
Tel. +49 (0) 7762-808-601<br />
Fax +49 (0) 7762-808-150<br />
tourist-info@wehr.de | www.wehr.de<br />
Bad Säckingen<br />
Tourismus GmbH Bad Säckingen<br />
Waldshuter Str. 20 | 79713 Bad Säckingen<br />
Tel. +49 (0) 7761-5683-0<br />
Fax +49 (0) 7761-5683-17<br />
tourismus@badsaeckingen.de<br />
www.bad-saeckingen.de<br />
<strong>Murg</strong><br />
Tourist-Info im Rathaus <strong>Murg</strong><br />
Hauptstr. 52 | 79730 <strong>Murg</strong><br />
Tel. +49 (0) 7763-930-0<br />
post@gemeinde-murg.de<br />
www.murg.de<br />
www.murg-wehra-weg.de<br />
Todtmoos<br />
Tourist-Information Todtmoos<br />
<strong>Wehra</strong>talstr. 19 | 79682 Todtmoos<br />
Tel. +49 (0) 9060-0 | Fax +49 (0) 9060-25<br />
info@todtmoos.net | www.todtmoos.de<br />
Hasel<br />
WEHR<br />
Öflingen<br />
Brennet<br />
BAD<br />
SÄCKINGEN<br />
6 7<br />
Rhein<br />
Stein (CH)<br />
HERRISCHRIED<br />
Altenschwand<br />
RICKENBACH<br />
Obersäckingen<br />
TODTMOOS<br />
Hottingen<br />
MURG<br />
Oberhof<br />
Ibach<br />
<strong>Herrischried</strong><br />
Hotzenwald Tourist-Info <strong>Herrischried</strong><br />
Hauptstraße 28 | 79737 <strong>Herrischried</strong><br />
Tel. 0049 (0) 7764-9200-40<br />
Fax 0049 (0) 7764-6191<br />
info@herrischried.de<br />
www.herrischried.de | www.ruheforscher.de<br />
Rickenbach<br />
Hotzenwald Tourist-Info Rickenbach<br />
Hauptstraße 7 | 79736 Rickenbach<br />
Tel. +49 (0) 7765-9200-17<br />
Fax +49 (0) 7765-9200-30<br />
tourist.info@rickenbach.de<br />
www.rickenbach.de<br />
Laufenburg<br />
Tourismus- und Kulturamt<br />
Hauptstraße 26 | 79725 Laufenburg (Baden)<br />
Tel. +49 (0) 7763-806-51<br />
Fax +49 (0) 7763-806-25<br />
willkommen@laufenburg-baden.de<br />
www.laufenburg.de<br />
LAUFENBURG
Todtmoos Todtmoos<br />
Todtmoos –<br />
historischer Wallfahrtsort<br />
mit modernem Tourismus<br />
Wer nach Todtmoos kommt, spürt sofort die Ausstrahlung<br />
dieses alten Wallfahrtsortes. Bereits im<br />
Mittelalter beteten alljährlich tausende Pilger vor<br />
dem Gnadenbild der Jungfrau Maria. Dies waren die<br />
Anfänge des Todtmooser Tourismus. Während die<br />
einen ihr Seelenheil fanden, suchten die anderen zu<br />
Beginn des 20. Jahrhunderts eine weitere Art des Heils in Todtmoos –<br />
nämlich Heilung in den Lungensanatorien des damals schon berühmten<br />
heilklimatischen Kurortes. Todtmoos galt als deutsches Davos.<br />
Bis heute sind die Wurzeln des Todtmooser Wallfahrts- und Gesundheitstourismus<br />
lebendig. Wie in früheren Zeiten besuchen weiterhin<br />
Tausende die spätbarocke Wallfahrtskirche, um ihre Anliegen zu Gehör<br />
zu bringen. Und über dem malerischen Schwarzwaldort thront statt der<br />
Lungensanatorien der moderne Bau einer Rehaklinik der Rentenversicherung<br />
Bund.<br />
Ein attraktiver Tourismusort – so präsentiert sich der heilklimatische<br />
Kurort Todtmoos heute mit einem umfangreichen Angebot für alle<br />
Menschen, die dem Alltag den Rücken kehren, um zu sich selbst zu<br />
finden. Wandern, Wintersport, Wellness und das Erlebnis Schwarzwälder<br />
Gastlichkeit machen Todtmoos zu einer touristischen Destination<br />
erster Güte.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Infos über Todtmoos und das aktuelle touristische Angebot<br />
unter www.todtmoos.de | Tourist-Info: <strong>Wehra</strong>talstr. 19 |<br />
79682 Todtmoos | Tel. 07674 9060-0 | info@todtmoos.net<br />
Die Wallfahrt zur<br />
Muttergottes von Todtmoos<br />
Der Legende nach erschien<br />
1255 am „toten Bühl“ in Todtmoos<br />
die Muttergottes und<br />
veranlasste den Bau einer<br />
Kapelle. Sie wurde zum Ziel<br />
einer der großen Wallfahrten<br />
Südwestdeutschlands und<br />
verwandelte sich im Laufe<br />
der Jahrhunderte in eine<br />
stattliche Kirche. Immer noch<br />
zieht das Gnadenbild tausende<br />
Menschen in das idyllisch<br />
Marienheiligtum in der Wallfahrtskirche<br />
gelegene Hochtal von Todtmoos. Viele von ihnen wählen wieder den<br />
Fußweg und wandern – wie die Pilger früherer Zeiten – zu Fuß zur<br />
Wallfahrtskirche „Unserer Lieben Frau“.<br />
Das sehenswerte Gotteshaus<br />
ist auch für Besucher,<br />
die sich nicht für das Wallfahrtsgescheheninteressieren,<br />
einen Abstecher<br />
Aussenansicht der Wallfahrtskirche<br />
wert, liegt es doch nur<br />
wenige Schritte von den<br />
großen Wanderrouten entfernt.<br />
Meister ihres Faches<br />
wie die Wessobrunner Stuckateure Hans Michael Hennevogel und Johann<br />
Caspar Gigl oder Johann Michael Beer, Johann Kaspar Bagnato<br />
und Joseph Salzmann haben sich hier verewigt.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Gruppenführungen über die Tourist-Info Todtmoos<br />
8 9
Todtmoos Todmoos<br />
Das Museum Heimethus:<br />
So lebte man „auf dem Wald“<br />
Das Schaubergwerk<br />
Hoffnungsstollen<br />
„Auf dem Wald“ oder<br />
Bereits im Mittelalter wurden<br />
„uff´m Wald“, wie die<br />
im Schwarzwald Silber und Blei<br />
Todtmooser sagen – in<br />
aus der Tiefe zutage geför-<br />
dieser Redewendung,<br />
dert – eine Quelle von Reich-<br />
bereits von Joseph<br />
tum und Wohlstand. Auch im<br />
Victor von Scheffel um<br />
<strong>Wehra</strong>tal träumte man einst<br />
1850 verwendet, klingt<br />
vom großen Glück. Bis in die<br />
viel vom früheren Le-<br />
Neuzeit hinein unternahm<br />
ben der Menschen im<br />
man immer wieder Versuche,<br />
Schwarzwald an. Es<br />
der Erde ihre Schätze zu ent-<br />
Das Museum Heimethus<br />
übt auch im 21. Jahrreißen.<br />
So auch in Todtmoos,<br />
Das Schaubergwerk Hoffnungsstollen<br />
hundert Faszination auf<br />
wo das Schaubergwerk „Hoff-<br />
uns aus: buntes Brauchtum, tiefe Religiosität, handwerkliches Geschick<br />
nungsstollen“ dieses Kapitel der Schwarzwälder Bergbaugeschichte<br />
und der Kampf um´s wirtschaftliche Überleben unter klimatisch harten<br />
beeindruckend dokumentiert. Es begann 1798 mit der Entdeckung<br />
Bedingungen.<br />
von oberirdischen Erzvorkommen in Todtmoos-Mättle. Dort wurden<br />
bald Kieserze für das Vitriolwerk in Todtmoos-Schwarzenbach abge-<br />
All dies wird lebendig im Todtmooser „Heimethus“. Das in einem über<br />
baut. Die Vorkommen waren aber um 1810 erschöpft. Neue Impulse<br />
250 Jahre alten und original erhaltenen Schwarzwaldhaus unterge-<br />
lieferte die Entdeckung von Nickel in den Kieserzen, das zum Härten<br />
brachte Heimatmuseum liegt nah beim Kurhaus und der Tourist-Info.<br />
von Stahl benötigt wurde. Allerdings gelang nur der Abbau kleinerer<br />
Die liebevolle Präsentation ermöglicht tiefe Einblicke in die Alltagsge-<br />
Mengen. Die Vorkommen waren nicht ergiebig genug. Intensive Unschichte<br />
des Schwarzwalds, seiner Bewohner und ihrer Lebensumstäntersuchungen<br />
wurden noch einmal von 1934 bis 1936 unternommen<br />
de. Als Station des Glasträgerwegs bietet das „Heimethus“ darüber<br />
mit der Anlage von insgesamt 281 m Stollen und 32 m Schächten, doch<br />
hinaus die Rekonstruktion eines Glas-Schmelzofens und viele andere<br />
vergebens. Die Grube wurde 1937 endgültig still gelegt, bis sich Ende<br />
Details der einst bedeutenden Schwarzwälder Glasproduktion.<br />
der 1980er Jahre ein Kreis begeisterter Todtmooser fand, der in ehrenamtlicher<br />
Arbeit die Errichtung eines Schaubergwerks betrieb. Am<br />
Gruppenführungen und interessante Veranstaltungen finden regel-<br />
16. Juni 2000 erfolgte die feierliche Eröffnung des „Hoffnungsstollen“.<br />
mäßig statt. Informationen dazu sind bei der Tourist-Info Todtmoos<br />
Die gesamte Grubenanlage ist familienfreundlich hergerichtet, so dass<br />
erhältlich.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Aktuelle Öffnungszeiten erhalten Sie bei der<br />
auch Familien mit Kleinkindern Zugang haben. Der Tiefstollen ist sogar<br />
rollstuhlgerecht.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Tourist-Info Todtmoos<br />
Nähere Infos bei der Tourist-Info Todtmoos<br />
10 11
Etappe Todtmoos–Wehr Wegbeschreibung<br />
Die Etappe Todtmoos – Wehr:<br />
Wegbeschreibung<br />
Die Etappe Todtmoos – Wehr des <strong>Murg</strong>-<strong>Wehra</strong>-<strong>Rundwanderweg</strong>s ist<br />
hervorragend ausgeschildert. Wanderer haben die Wahl zwischen zwei<br />
Routen, die identisch sind mit zwei bedeutenden Wanderwegen: dem<br />
Qualitätswanderweg Schluchtensteig (Variante rot) sowie dem <strong>Wehra</strong>tal-<br />
Erlebnispfad (Variante grün).<br />
Der mit eigenem Logo ausgeschilderte Schluchtensteig verläuft von<br />
Todtmoos/Tourist-Info rechts der <strong>Wehra</strong> über den Ortsteil Schwarzenbach<br />
bis Todtmoos-Au, wo der Fluß gekreuzt und auf die linke<br />
Seite gewechselt wird. Nun rücken die Bergflanken allmählich dichter<br />
zusammen und die <strong>Wehra</strong>-Schlucht mit ihren bis zu 300 Meter<br />
hohen Felsformationen beginnt. Der Pfad führt hinunter zur <strong>Wehra</strong> und<br />
wechselt an der Steinernen Brücke/Bedarfsbushaltestelle am Schluchtensteig<br />
wieder auf die rechte Seite, um dann durch den Bannwald und<br />
an steilen Felsen vorbei zum <strong>Wehra</strong>-Stausee zu führen. Von hier geht<br />
es entlang der <strong>Wehra</strong> bis zum Wehrer Stadtzentrum mit der Tourist-<br />
Info an der Stadthalle.<br />
Der <strong>Wehra</strong>tal-Erlebnispfad führt von der Tourist-Info/Todtmoos – ebenfalls<br />
mit eigener Ausschilderung – an der linken Seite der <strong>Wehra</strong> über<br />
Todtmoos-Glashütte (Station des Glasträgerwegs) und Todtmoos-Au<br />
bis auf die Höhe der Steinernen Brücke, geht dann allerdings nicht –<br />
wie der Schluchtensteig – hinunter ins Tal und auf die rechte Seite, sondern<br />
bleibt links der <strong>Wehra</strong> auf der Höhe. Vorbei an der Ehwaldhütte<br />
gelangt man zum Felsenhüttle, von wo aus man eine grandiose Sicht in<br />
die wilde <strong>Wehra</strong>schlucht und auf die Gersbacher Höhen hat. Von hier<br />
führt der Weg hinunter zum Stausee und dann entlang der <strong>Wehra</strong> bis<br />
zur Tourist-Info an der Stadthalle von Wehr.<br />
12 13<br />
Hasel<br />
Wegstrecke<br />
Schwierigkeitsgrad: Schwer<br />
Länge: 22 km, Höhenunterschied ca. 435 m<br />
WEHR<br />
!<br />
TODTMOOS<br />
HERRISCHRIED<br />
Altenschwand<br />
RICKENBACH<br />
TO<br />
Ho
Wehr Wehr<br />
Wehr – dynamische Stadt mit<br />
Kultur und Geschichte<br />
Schon im Mittelalter war Wehr begehrt. Die Nonnen<br />
vom Klingental bauten ein stattliches Kloster,<br />
um ewig zu bleiben. Aber die Ewigkeit währte nur<br />
20 Jahre. Dann flohen sie, weil Rudolf von Habsburg<br />
gemeinsam mit Walther von Klingen gegen<br />
den Basler Bischof eine Fehde um das <strong>Wehra</strong>tal<br />
führte. Der Grund? Hier wurde Eisenerz geschmolzen. Und weil nicht<br />
nur Pflugscharen, sondern auch Schwerter aus diesem Material sind,<br />
war die Wehrer Eisenschmelze ein Filetstück der Macht in der Region<br />
um Basel.<br />
Die Zeiten haben sich geändert. An die Stelle des alten Eisenwerks<br />
traten hochmoderne Webstühle, pharmazeutische Labors und Präzisionsmaschinen,<br />
an denen Produkte für die globalisierte Welt hergestellt<br />
werden. Und anstelle klirrender Rüstungen erklingen in der Wehrer<br />
Stadthalle bisweilen himmlische Töne aus Anne-Sophie Mutters Stradivari.<br />
Denn Wehrs Ehrenbürgerin gibt ihrer Heimatstadt immer wieder<br />
mal mit einem Konzert die Ehre.<br />
Überhaupt wird in Wehr viel Kultur und Freizeit geboten: Lothar Späth<br />
verleiht regelmäßig seinen Kunstpreis für geistig behinderte Künstler.<br />
Hochkarätige Kunstausstellungen, Konzerte mit exzellenten Musikern,<br />
Kleinkunst, Kabarett und Lesungen in der modernen Mediathek sowie<br />
ein Hallen- und ein Freibad sorgen für Abwechslung. Nicht zu vergessen<br />
die Burgruinen, Schlösser und das Textilmuseum. Wenn das kein<br />
Grund ist, das hübsche Städtchen einmal zu besuchen…<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Informationen über Wehr, seine Kultur, Industrie und Geschichte<br />
findet man unter www.wehr.de | Tourist-Info | Hauptstraße 14 |<br />
79664 Wehr | Tel. 07762 808-601 | tourist-info@wehr.de<br />
Walther von Klingen:<br />
Burgherr und Klosterstifter<br />
Der Minnesänger Walther von Klingen<br />
zählte im 13. Jahrhundert zu den großen<br />
Persönlichkeiten zwischen Basel und Bodensee.<br />
Er war auch Herr auf Burg Werrach,<br />
von der aus man einen herrlichen<br />
Blick über das <strong>Wehra</strong>tal genießt. Die malerische<br />
Burgruine ist durch Fußpfade und<br />
Info-Tafeln gut erschlossen. Man gewinnt Die Wolfgangskapelle<br />
Einblicke in Walthers Leben, aber auch<br />
Einsichten in die Wehrer Stadtgeschichte. Der Sagenpfad am Schlössle<br />
umgibt die Ruine Werrach. Er besteht aus farbigen Stahlreliefs, die<br />
Sagen aus dem vorderen <strong>Wehra</strong>tal darstellen. Ein Erlebnis für Kinder<br />
und Familien.<br />
Station am Sagenpfad<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Burg Werrach ist durch den <strong>Wehra</strong>tal-<br />
Erlebnispfad (entlang der <strong>Wehra</strong>) sowie<br />
einen Fußweg am Aufgang zum Hotzenwald<br />
mit der am Ortsausgang Richtung<br />
Todtmoos gelegenen Wolfgangskapelle<br />
verbunden. Hier befand sich einst das<br />
Frauenkloster Klingental. Walther von<br />
Klingen stiftete es 1256, doch 1274<br />
verließen die Nonnen Wehr und zogen<br />
nach Basel. Vom Kloster und seiner stattlichen<br />
Kirche sind nur noch die Fundamente<br />
im Boden geblieben. Aber eine<br />
Dokumentation an der Wolfgangskapelle<br />
erinnert an diese ruhmvolle Zeit.<br />
Buchpublikation „Walther von Klingen und das Kloster Klingental“<br />
Infos bei der Tourist-Info Wehr<br />
14 15
Wehr Wehr<br />
Von Webstühlen<br />
und Rittersleut´:<br />
Zwei Museen laden ein<br />
Gleich mit zwei Museen<br />
wartet Wehr auf. Das Textilmuseum<br />
der Brennet AG<br />
zählt zu den größten Einrichtungen<br />
dieser Art in Baden-<br />
Württemberg. Auf weit über<br />
700 m2 Das Textilmuseum der Brennet AG<br />
dokumentiert es die<br />
Geschichte der Textilindustrie<br />
am Hochrhein und die<br />
Industrialisierung der Region.<br />
Lebendig nachgestellte Szenen<br />
aus der Produktion, Geräte, Textilien, Musterbücher, Dokumente,<br />
Plakate und Fotos sowie Modelle laden zum Verweilen ein.<br />
Wer noch nicht genug hat, kann den<br />
Besuch des Textilmuseums mit einem<br />
Bummel durch die Wehrer Innenstadt<br />
zum Stadtmuseum verbinden. Dort ist<br />
– neben anderen Episoden der Ortsgeschichte<br />
– das Adelsgeschlecht der<br />
Herren von Schönau dokumentiert –<br />
bis hin zur Badischen Revolution und<br />
dem Revolutionär Gustav von Struve,<br />
der 1848 in Wehr verhaftet wurde. Szene aus der Näherei<br />
Das Stadtmuseum bietet regelmäßig<br />
Sonderausstellungen. Eine Schönau-Dokumentation befindet sich in<br />
den Gängen des neben dem Stadtmuseum gelegenen Alten Schlosses.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Infos zu Öffnungszeiten und Gruppenführungen bei der<br />
Tourist-Info Wehr<br />
Der Kreuzweg am Humbel:<br />
Klein-Lourdes am Dinkelberg<br />
Als die 1845 geborene Wirtin des Gasthauses<br />
Kreuz, Josefine Thomann, nach<br />
einer Lourdes-Wallfahrt wieder in ihre<br />
Heimat zurückkehrte, brachte sie in ihrem<br />
Gepäck eine geweihte Madonnenstatue<br />
mit. Die fromme Frau richtete in einer<br />
Kalkstein-Grotte am Humbel ein kleines<br />
Heiligtum ein, das sich bei den Bewohnern<br />
von Öflingen und Schwörstadt großer<br />
Beliebtheit erfreut – bis auf den heutigen<br />
Tag. Insbesondere die Frauen der<br />
Unternehmerfamilie Denk, die unterhalb<br />
des Humbel eine Buntweberei betreibt,<br />
unterstützten Josefine Thomann und ihr<br />
frommes Werk.<br />
In diese Familientradition stellte sich der Vorstandsvorsitzende der<br />
Brennet AG, Stephan Denk, als er gemeinsam mit seiner Frau Heidi<br />
beschloss, der Arbeitsgemeinschaft „Öflinger Dorf- und Flurkreuze“<br />
bei der Einrichtung des Kreuzwegs am Humbel zu helfen. Er liegt am<br />
<strong>Wehra</strong>tal-Erlebnispfad und zählt zu dessen Höhepunkten. Der Kreuzweg<br />
besteht aus 15 Stationen auf 8 stattlichen Granitsäulen. Die Bronze-Arbeiten<br />
stammen von dem Osnabrücker Bildhauer Walter Mellmann.<br />
Der bei der Mariengrotte endende Kreuzweg ist nicht nur als<br />
Stätte des Gebets, sondern auch als Ort der Rückbesinnung auf die<br />
religiösen Wurzeln unserer abendländischen Kultur gedacht.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Die Mariengrotte<br />
Prospekt und Infos zu Gruppenführungen bei der Tourist-Info Wehr<br />
16 17
Etappe Wehr–Bad Säckingen Wegbeschreibung<br />
Die Etappe<br />
Wehr – Bad Säckingen:<br />
Wegbeschreibung<br />
Hinter der Stadthalle mit der Tourist-Info erfolgt der Einstieg in den<br />
<strong>Wehra</strong>tal-Erlebnispfad. Er ist bis zur Mündung der <strong>Wehra</strong> in den Hochrhein<br />
ausgeschildert und folgt größtenteils dem Lauf des Flusses.<br />
Der Pfad berührt den südlichen Zipfel des bäuerlich gebliebenen<br />
Wehrer Stadtteils Enkendorf. Auf einer Anhöhe des Dinkelbergs liegt<br />
die liebevoll restaurierte St. Josefskapelle, die einen Abstecher lohnt<br />
(ca. 500 m).<br />
Am Stau-Wehr der ehemaligen Färberei Herosé (heute Textilveredelung<br />
Dreiländereck) führt der mit zahlreichen Info-Ständen versehene<br />
<strong>Wehra</strong>tal-Erlebnispfad ein Stück den Dinkelberg hinauf, um sich dann<br />
wieder der <strong>Wehra</strong> zuzuwenden.<br />
Am Fuß des Dinkelbergs entlang geht es weiter in Richtung Öflingen.<br />
Der Wanderweg kreuzt den alten Industriekanal. Man geht an der Brücke<br />
nach Öflingen in einer leichten Steigung den Dinkelberg hinauf<br />
und erreicht den Kreuzweg am Humbel, an dessen Ende die Mariengrotte<br />
liegt.<br />
An der Kreuzung des <strong>Wehra</strong>tal-Erlebnispfades Bundesstraße/Kreisel<br />
Buntweberei Brennet hat man die Wahl zwischen zwei Wanderwegen<br />
in Richtung Bad Säckingen: Man kann die Trompeterstadt über<br />
den schon von Scheffel besungenen Bergsee mit seinem Wildgehege<br />
erreichen (Variante grün) oder bis zum Endpunkt des <strong>Wehra</strong>tal-Erlebnispfads<br />
am Hochrhein/Vogelschutzgebiet <strong>Wehra</strong>mündung wandern.<br />
(Variante rot) Von dort geht es dann immer am Rhein entlang bis nach<br />
Bad Säckingen. Dieser Weg führt durch den Bad Säckinger Stadtteil<br />
Wallbach.<br />
Hasel<br />
WEHR<br />
Öflingen<br />
Brennet<br />
BAD<br />
SÄCKINGEN<br />
Wegstrecke<br />
Schwierigkeitsgrad: Leicht<br />
Länge: 14 km, Höhenunterschied ca. 54 m<br />
18 19<br />
!<br />
Rhein<br />
A<br />
R<br />
Obersä<br />
Stein (CH)
Bad Säckingen Bad Säckingen<br />
Bad Säckingen –<br />
Lebenslust im Schwarzwald<br />
Bad Säckingen erleben, heißt eine Stadt mit allen<br />
Sinnen erfahren. Die verwinkelten Gässchen der<br />
Altstadt und das wunderschöne Münster lassen<br />
Freunde der Architektur schwärmen, das gefühlvolle<br />
„Behüt’ dich Gott“ des Trompeters von Säckingen<br />
verzaubert. Bei einem Viertele Wein an<br />
lauen Sommerabenden in den Wirtschaften am Marktplatz fühlen Sie<br />
sich in mediterrane Länder entführt. Bad Säckingen überrascht mit seiner<br />
Vielfalt.<br />
Der romantische Bergsee und der Rhein laden zu Spaziergängen ein.<br />
Mehr als 200 Kilometer Wander- und Mountainbiketouren im nördlich<br />
der Stadt beginnenden Hotzenwald sind ein Paradies für sportliche<br />
Urlauber, genießen Sie die Fernsicht auf die Schweizer Alpen. Im<br />
Schlosspark lockt ein Minigolfplatz, Kinder lieben den Indoorspielplatz<br />
„Wild Kids“ und das Waldbad. Bad Säckingens Museen präsentieren<br />
Trompeten, Schwarzwalduhren, sogar Müll. Entspannen, genießen und<br />
Kraft tanken heißt es in der Aqualon Therme.<br />
Orgelkonzerte, Chorfestivals, Blasmusik, Musicals, Theater, Ausstellungen<br />
… kulturelle Highlights bietet die Stadt über das ganze Jahr.<br />
Schon seit 1272 wird die Fasnacht in Bad Säckingen begangen, die<br />
fünfte Jahreszeit wird mit dem Stellen des Narrenbaums am „Ersten<br />
Faißen“, dem „Wiiberklatsch“, Umzügen und zahlreichen Bällen gefeiert.<br />
Es muss eine wahrhaft himmlische Eingebung gewesen sein, die<br />
den irischen Mönch Fridolin im 6. Jahrhundert an jene Stelle führte, wo<br />
sich Bad Säckingen heute harmonisch in das Rheintal einfügt.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Infos zu Bad Säckingen unter www.badsaeckingen.de |<br />
Tourismus GmbH Bad Säckingen | Waldshuter Str. 20 | 79713<br />
Bad Säckingen | Tel. 07761-5683-0 | tourismus@badsaeckingen.de<br />
Barocke Schönheit –<br />
das Fridolinsmünster<br />
Die vergoldeten Kreuze auf den Zwiebeltürmen<br />
schimmern in der Sonne, dem<br />
knapp 60 Meter hohen Fridolinsmünster<br />
zu Füßen darf man sich klein vorkommen.<br />
Das Bauwerk am Marktplatz ist ein Wahrzeichen<br />
der Stadt.<br />
Die Baugeschichte des Münsters geht bis<br />
in die Karolingerzeit zurück. Im 6. Jahrhundert<br />
ließ der irische Mönch Fridolin<br />
eine Stiftskirche zu Ehren des Heiligen<br />
Hilarius erbauen. Von dem ehemals vorgotischen<br />
Bau ist heute kaum noch etwas<br />
erkennbar. Als ältester Teil besteht<br />
Das Fridolinsmünster<br />
die Krypta unter dem Chor aus dem 10.<br />
Jahrhundert, jüngst wurden romanische<br />
Elemente gefunden. 1272 vernichtete ein verheerender Stadtbrand die<br />
Innenstadt und die Kirche fast vollends, erst 1360 wurde ein neues Gotteshaus<br />
geweiht. Der Merianstich von 1643 zeigt das gotische Münster<br />
mit geostetem Hochchor und schlanken, langen Fenstern. Franzosen<br />
brandschatzen Säckingen in Folge des Holländischen Krieges, auch die<br />
Kirche litt damals erneut.<br />
Wie viele Gotteshäuser wurde das Fridolinsmünster barockisiert, berühmte<br />
Künstler wie Francesco A. Giorgioli, Johann M. Feuchtmayer und<br />
Franz J. Spiegler prägten den überregional bedeutenden Sakralbau. Zu<br />
den Kostbarkeiten des Münsters gehört der wunderschöne Reliquienschrein<br />
des Fridolin, eine Augsburger Silberarbeit aus dem Jahre 1764.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Infos und Öffnungszeiten bei der Tourismus GmbH Bad Säckingen<br />
oder bei der Tourist-Info Hallwyler Hof | Tel. 07761-5594523<br />
20 21
Bad Säckingen Bad Säckingen<br />
Die längste gedeckte<br />
Holzbrücke Europas<br />
Blick in die Holzbrücke<br />
Einen Fuß in der Schweiz, den anderen<br />
auf deutschem Boden – in<br />
Bad Säckingen über dem Rhein<br />
ist das ein amüsantes Kinderspiel<br />
und beliebtes Fotomotiv … neben<br />
dem barocken Fridolinsmünster<br />
prägt kein anderes Bauwerk so das<br />
Bild der Stadt wie die 203,7 Meter<br />
lange, überdachte Holzbrücke, die<br />
längste ihrer Art in Europa. Hier<br />
bietet sich ein wunderschöner Blick<br />
auf die malerische Altstadt.<br />
Erstmals erwähnt wird eine<br />
Brücke 1270 in den Kolmarer<br />
Annalen. Immer wieder riss<br />
Hochwasser die Brücke und benachbarte<br />
Häuser weg, auch<br />
1408 richtete schwerer Eisgang<br />
großen Schaden an. Zur Finanzierung<br />
des Wiederaufbaus Blick vom Diebsturm<br />
überließen die Herzöge von<br />
Österreich der Stadt die Einnahmen aus dem Rheinzoll. Im 30-jährigen<br />
Krieg wurde die Holzbrücke vor den heranrückenden schwedischen<br />
Truppen niedergebrannt, ein Schicksal, das die Brücke noch weitere<br />
Male ereilte. 1799 erhielt der Laufenburger Zimmermann Blasius Baldischwiler<br />
den Auftrag zur Reparatur der Rheinbrücke. 520 m³ bestes<br />
Eichenholz aus dem Säckinger Wald am Eggberg wurden innerhalb von<br />
dreißig Jahren verbaut. Diese Konstruktion widersteht bis heute Kriegen<br />
und den Kräften der Natur. 1806 fiel Säckingen an das Herzogtum<br />
Baden, die Brücke verblieb im Besitz Säckingens. Von den Lasten des<br />
Autoverkehrs befreit, lädt sie nun zum Flanieren oder Bummeln ein.<br />
Das „Trompeter“-Schloss<br />
von Schönau<br />
Lassen Sie das repräsentative<br />
Schlösschen samt<br />
romantischem Park auf<br />
sich wirken. Dies tat vor<br />
gut 150 Jahren wohl<br />
auch Joseph Viktor von<br />
Scheffel. Als Referendar<br />
am Amtsgericht hörte er<br />
die Geschichte der adligen<br />
Maria Ursula von<br />
Das „Trompeter“-Schloss<br />
Schönau, der Tochter<br />
des Freiherrn. Die hatte<br />
sich, nicht standesgemäß, in den Bürgersohn Franz Werner Kirchhofer<br />
verliebt. Scheffel verarbeitete die Geschichte, in seinem Versepos wurde<br />
aus dem jungen Mann der schmucke „Trompeter von Säckingen“.<br />
Das Buch brachte der Stadt Weltruhm, war es um 1900 doch eines der<br />
meistgelesenen in Deutschland.<br />
„Behüt’ dich Gott, es wär’ zu schön gewesen“, heißt es in Victor Ernst<br />
Nesslers gleichnamiger Oper, das Lied schallt nicht selten durch den<br />
idyllischen Schlosspark. Der Trompeter mit schmuckem tiefrotem<br />
Gewand und breitkrempigem Hut führt höchstpersönlich durch die<br />
romantischen Gassen der Innenstadt. Das Schloss beherbergt heute<br />
neben dem Stadtmuseum auch ein erstklassiges Trompetenmuseum<br />
von internationalem Ruf. Etwa einhundert Trompeten, Hörner, Kornette<br />
und ähnliche Instrumente aus vier Jahrhunderten umfasst die einzigartige<br />
Sammlung – ein Mekka nicht nur für Musiker und Musikhistoriker,<br />
sondern für jeden, der Musik liebt.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Infos und Öffnungszeiten bei der Tourismus GmbH Bad Säckingen<br />
und unter www.badsaeckingen.de<br />
22 23
Etappe Bad Säckingen–<strong>Murg</strong> Wegbeschreibung<br />
Die Etappe<br />
Bad Säckingen–<strong>Murg</strong>:<br />
Wegbeschreibung<br />
Die Etappe Bad Säckingen-<strong>Murg</strong> wirft keinerlei Probleme auf und kann<br />
als Spaziergang bezeichnet werden. Von der Tourist-Information wählt<br />
man den Weg Richtung Rheinuferweg am besten so, dass man ihn mit<br />
einem Bummel durch die Stadt mit ihren historischen Gebäuden und<br />
Plätzen verbindet.<br />
Öflingen<br />
Am Rhein kann man den herrlichen Blick auf die holzgedeckte Brücke<br />
genießen. Auf dem Weg liegt auch der Gallus-Turm, der zu den ältesten<br />
Bauwerken der Trompeterstadt zählt. Er bildete die Ostspitze<br />
der Altstadt, wo sich früher das östliche Ende der Insel befand, auf<br />
der Säckingen Brennet<br />
einst lag. Er wurde nicht nur zur Befestigung der Stadt<br />
erbaut, sondern diente auch als Wellenbrecher und Schutz vor dem<br />
BAD<br />
SÄCKINGEN<br />
oft verheerenden Hochwasser. Diese Funktion büßte er natürlich ein,<br />
nachdem man im 19. Jahrhundert den zum Hotzenwald hin gelegenen<br />
Arm des Rheines zugeschüttet hatte.<br />
Der auf der Hotzenwald Wanderkarte des Schwarzwaldvereins eingetragene<br />
Verbindungsweg <strong>Murg</strong>-<strong>Wehra</strong> führt dann am Rhein-Kraftwerk<br />
vorbei immer entlang der Bahnlinie bis zum Ortseingang von <strong>Murg</strong>.<br />
Dort weicht er von der Bahnlinie ab und geht direkt am Rheinufer weiter.<br />
Das kurze Wegstück vom Rheinufer zu dem an der Bundesstraße<br />
gelegenen Rathaus mit der Tourist-Info von <strong>Murg</strong> ist ausgeschildert.<br />
24 25<br />
Rhein<br />
Stein (CH)<br />
RICKENBACH<br />
Wegstrecke<br />
Schwierigkeitsgrad: Leicht<br />
Länge: 7 km, Höhenunterschied ca. 9 m<br />
Obersäckingen<br />
!<br />
Hottingen<br />
MURG<br />
Oberhof
<strong>Murg</strong> <strong>Murg</strong><br />
<strong>Murg</strong> – Heimat von Sabine<br />
Spitz und Tor zum Hotzenwald<br />
Als die Mountainbikerin Sabine Spitz am 23. August<br />
2008 jubelnd ihr Rad hoch über den Kopf riss und<br />
durch das Ziel der Pekinger Cross-Country-Strecke<br />
lief, knallten in vielen <strong>Murg</strong>er Häusern die Sektkorken.<br />
Die im Ortsteil Niederhof beheimatete prominente<br />
Mitbürgerin hatte es geschafft: Gold bei Olympia!<br />
Dass die an der Sonnenterrasse des Hochrheins lebende Radsportlerin<br />
großartige Erfolge feiert, hängt vielleicht auch ein klein wenig mit<br />
der geografischen Lage <strong>Murg</strong>s zusammen. Die Ortsteile des erstmals<br />
1260 als <strong>Murg</strong>on urkundlich erwähnten Dorfes weisen immerhin eine<br />
Höhendifferenz von über 500 Metern auf. Da muss kräftig in die Pedale<br />
getreten werden, wenn der Radler vom Hauptort <strong>Murg</strong> nach Hänner,<br />
Niederhof oder Oberhof gelangen möchte.<br />
Auch Wanderer kommen in <strong>Murg</strong> auf ihre Kosten. <strong>Murg</strong> ist die „untere“<br />
Einstiegsstation für den <strong>Murg</strong>talpfad, der den Wasserlauf bis hinauf zu<br />
seiner Quelle beim <strong>Herrischried</strong>er Ortsteil Wehrhalden begleitet. <strong>Murg</strong><br />
ist das Tor zu einem einzigartigen Wanderparadies, das die Flusslandschaft<br />
des Hochrheins mit den Höhenlagen des Hotzenwaldes verbindet.<br />
Das einst zum Säckinger Stift zählende Dorf ist nach der Hauensteiner<br />
<strong>Murg</strong> benannt, ein 22 Kilometer langes Schwarzwaldflüsschen, das<br />
unweit des <strong>Murg</strong>er Rathauses in den Hochrhein mündet und dessen<br />
Name auf das keltische Wort <strong>Murg</strong>o für „schwarzes Wasser“ zurückgeht.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Infos über <strong>Murg</strong> und den <strong>Murg</strong>talpfad unter www.murg.de |<br />
Tourist-Info im Rathaus <strong>Murg</strong> | Hauptstr. 52 | 79730 <strong>Murg</strong> |<br />
Tel. 07763 930-0 | post@gemeinde-murg.de<br />
Das <strong>Murg</strong>er Naturerlebnisbad:<br />
Baden mit gutem Gewissen<br />
Direkt am Rhein liegt am Wanderweg nach Laufenburg das MuRheNa –<br />
das <strong>Murg</strong>er Rhein-Naturerlebnisbad. Auch Wanderern bietet es an heißen<br />
Sommertagen ein erfrischends Bad – ökologisch völlig unbedenklich!<br />
Denn das in der Region einzigartige Erlebnisbad verzichtet völlig<br />
auf Chlor und andere Chemikalien, die in konventionellen Bädern zur<br />
Wasserreinigung verwendet werden. Unter Einsatz modernster Umwelttechnik<br />
wird im MuRheNa das Wasser mittels Aquakulturen und einem<br />
Rieselfilter so aufbereitet, dass auch Allergikern ein besonderes Badeerlebnis<br />
geboten wird und darüber hinaus die Umwelt geschont wird.<br />
Eine Wellen- und eine Großrutsche,<br />
ein Sprungfelsen mit<br />
einer Sprunghöhe von drei<br />
Metern, ein Kleinkinderbereich<br />
mit Kaskadenbach und Fontänenfeld<br />
und andere Attraktionen<br />
sorgen in herrlicher Umgebung<br />
für einen Badespaß<br />
der besonderen Art. Ein behin-<br />
Das <strong>Murg</strong>er Naturerlebnisbad<br />
dertengerechter Zugang mit<br />
einem Nassrollstuhl rundet das<br />
Angebot ab; die Aussichtsterrasse vor dem Bad bewirtet Wanderer<br />
und Radfahrer über die Öffnungszeiten hinaus.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
MuRheNa, Am Freibad 1, 79730 <strong>Murg</strong> | Tel. 07763/1072<br />
Öffnungszeiten: Mitte Mai bis Anfang September | www.murg.de<br />
26 27
<strong>Murg</strong> <strong>Murg</strong><br />
Der <strong>Murg</strong>talpfad:<br />
Auf 20 km Skandinavien<br />
mit dem Tessin verbinden<br />
Der <strong>Murg</strong>talpfad zählt zu den<br />
großen Themenpfaden im<br />
südlichen Schwarzwald. Er<br />
Station am <strong>Murg</strong>talpfad<br />
begleitet mit seinen 55 Stationen<br />
den Lauf der <strong>Murg</strong> von<br />
ihrer auf etwa 1.000 Meter<br />
Höhe gelegenen Quelle bei<br />
Wehrhalden bis zur Mündung<br />
in den 290 Meter über dem<br />
Meeresspiegel gelegenen Hochrhein in <strong>Murg</strong>. Der Höhenunterschied<br />
bringt nicht nur unterschiedliche Klimazonen und verschiedenartig gestaltete<br />
Landschaftsformationen mit sich, sondern auch Unterschiede<br />
der sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung.<br />
So führt die botanische Reise<br />
sozusagen von Skandinavien<br />
ins Tessin – und das auf nur<br />
20 Kilometern. Die Stationen<br />
umfassen viele spannende Themenbereiche.<br />
Allein vier Museen<br />
liegen am <strong>Murg</strong>talpfad und präsentieren<br />
wichtige Aspekte des<br />
von der <strong>Murg</strong> durchflossenen<br />
Landschaftsraums zwischen Hotzenwald<br />
und Hochrhein.<br />
Ein Faltprospekt mit einer umfangreichen<br />
Dokumentation der<br />
55 Stationen liegt vor.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Der <strong>Murg</strong>bach<br />
Informationen sind unter www.murgtalpfad.de sowie bei den<br />
Tourist-Infos in <strong>Murg</strong>, Rickenbach und <strong>Herrischried</strong> erhältlich<br />
Die <strong>Murg</strong>talschlucht:<br />
Wildromantische Landschaft<br />
im Planwagen erleben<br />
Die etwa 10 km lange <strong>Murg</strong>talschlucht, die <strong>Murg</strong> mit Hottingen verbindet,<br />
zählt zu den landschaftlichen Höhepunkten im Südschwarzwald.<br />
Dass sie in Reiseberichten mit dem Zusatz „wildromantisch“ versehen<br />
wird, liegt an ihren bis zu 120 Meter hohen Steilhängen und Felswänden.<br />
Erschlossen wurde sie durch<br />
die von Robert Gerwig 1867<br />
bis 1869 erbaute <strong>Murg</strong>talstraße,<br />
die bis in die 1930er Jahre<br />
hinein eine wichtige Rolle bei<br />
der Anbindung des Hotzenwaldes<br />
spielte. Sie diente<br />
nicht nur der Holzabfuhr und<br />
Die restaurierte <strong>Murg</strong>er Postkutsche<br />
dem Warentransport, sondern<br />
brachte auch Touristen „auf<br />
den Wald“: Von 1885 bis 1913 bestand eine tägliche Postkutschenverbindung<br />
von <strong>Murg</strong> nach <strong>Herrischried</strong>. Diese Original-Postkutsche<br />
existiert als eine der letzten fahrbereiten historischen Postkutschen<br />
heute noch.<br />
An die Zeit der echten Pferdestärken erinnern die Fahrten mit dem<br />
Planwagen, die seit einigen Jahren in <strong>Murg</strong> angeboten werden. Die<br />
Tour führt von Hänner über das Landschaftsschutzgebiet Thimos hinunter<br />
in die Schlucht zur Lochmühle, dann an der Burgruine Wieladingen<br />
vorbei durch mehrere Tunnel hinauf zum Pfaffensteg. Von dort<br />
geht es zurück nach Hänner. Zu besonderen Anlässen wird auch die<br />
historische <strong>Murg</strong>er Postkutsche angeboten.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Infos bei <strong>Murg</strong>tal-Fahrten Behringer | Tel. 07763 5170 |<br />
www.<strong>Murg</strong>tal-Fahrten.de<br />
28 29
Etappe <strong>Murg</strong> – Laufenburg/Rickenbach u. <strong>Murg</strong> – Laufenburg Wegbeschreibung<br />
Etappen <strong>Murg</strong> – Laufenburg/<br />
Hasel<br />
Rickenbach und <strong>Murg</strong> – Rickenbach:<br />
Wegbeschreibungen<br />
Der Weg von <strong>Murg</strong> nach Laufenburg ist kein Problem (Variante grün). Er<br />
führt vom <strong>Murg</strong>er Rathaus mit der Tourist-Info am Rhein entlang bis zu<br />
der in der Altstadt von Laufenburg WEHR gelegenen Tourist-Info. Hier bietet<br />
sich ein wunderbarer Blick auf das Stadtbild „beider“ Laufenburg mit<br />
der Brücke über den Rhein. Die Strecke von der Laufenburger Tourist-<br />
Info bis zum <strong>Murg</strong>talpfad und dann weiter bis Rickenbach ist ebenfalls<br />
leicht zu finden (Variante rot). Sie berührt die <strong>Murg</strong>er Ortsteile Niederhof<br />
und Oberhof und führt dann durch das Landschaftsschutzgebiet<br />
Thimos, um bei der Lochmühle in den <strong>Murg</strong>talpfad zu münden.<br />
Für den Wanderer, der in Laufenburg Station macht, bietet sich auch<br />
die Möglichkeit, die Strecke von Laufenburg nach <strong>Murg</strong> mit dem<br />
Bus oder dem Zug zurückzulegen, um dort die Etappe <strong>Murg</strong>-Rickenbach<br />
(Variante rot) zu beginnen, die Natur pur, grandiose Landschaft<br />
und dazu noch historische Highlights wie Öflingen die Burgruine Wieladingen<br />
bietet.<br />
Von <strong>Murg</strong> aus führt der Weg auf dem gut ausgeschilderten <strong>Murg</strong>tal-<br />
Brennet<br />
pfad Richtung Norden. Die Stationen des Pfades laden zum Verweilen<br />
ein. Hammerwerke, Wasserkraftnutzung, Botanik, Textilindustrie und<br />
andere Themen werden abgehandelt. Höhepunkt ist die Burgruine<br />
Wieladingen, die hoch oben auf einem Felssporn liegt und über einen<br />
schmalen Pfad erreicht werden kann. Weiter geht es dann Richtung<br />
Norden, durch Tunnel und an einem alten Kraftwerk sowie einer verfallenen<br />
Staumauer vorbei bis zum Wasserfall Strahlbrusch.<br />
Obersäckingen<br />
Wer vom <strong>Murg</strong>talpfad einen Abstecher BADin<br />
den Ortskern von Rickenbach<br />
mit der Tourist-Info und der von SÄCKINGEN<br />
Emil Wachter mit einzigartigen<br />
Glasfenstern und Wandgemälden ausgestatteten Pfarrkirche machen<br />
möchte, kann entweder vom Wasserfall aus über die Wickartsmühle<br />
oder vom etwas weiter nördlich am Pfad gelegenen Pfaffensteg aus Stein (CH)<br />
Wanderwege nach Rickenbach wählen.<br />
30 31<br />
Rhein<br />
HERRISCHRIED<br />
Wegstrecke<br />
Schwierigkeitsgrad: Leicht<br />
Länge: 4 km, Höhenunterschied ca. 37 m<br />
Altenschwand<br />
RICKENBACH<br />
<strong>Murg</strong>-Laufenburg<br />
Hottingen<br />
MURG<br />
!<br />
Wegstrecke<br />
Schwierigkeitsgrad: Mittel<br />
Länge: 12 km, Höhenunterschied ca. 403 m<br />
Wegstrecke<br />
Schwierigkeitsgrad: Mittel<br />
Laufenburg-<br />
Rickenbach<br />
<strong>Murg</strong>-Rickenbach<br />
Länge: 11 km, Höhenunterschied ca. 440 m<br />
Oberhof<br />
!<br />
!<br />
LAUFENBURG
Laufenburg Laufenburg<br />
Laufenburg –<br />
Geteilt und doch vereint<br />
Die „beiden“ Laufenburg (D und CH) zählen zu jenen<br />
Städten, die das Schicksal einer Teilung erleiden<br />
mussten, aber trotz staatlicher Trennung verbunden<br />
blieben. Als Napoleon 1801 die Landkarte Deutschlands<br />
neu zeichnete, veränderte sich auch das Leben<br />
der Laufenburger. Waren sie bis dahin Untertanen Vorderösterreichs<br />
gewesen, so zählte der linksrheinische Teil von nun an<br />
zur Schweiz, der rechtsrheinische zu Deutschland.<br />
Gemeinsam blieb ihnen der Rhein, von dem die Stadt ihren Namen erhielt.<br />
Laufen wurden einst die Stromschnellen genannt, die der Fluss in<br />
den Riegel aus rotem Gneis geschnitten hat. An der schmalsten Stelle<br />
war die Schlucht nur 12 Meter breit. Dort wurde eine Brücke gebaut,<br />
die Impulse für Laufenburgs Entwicklung gab.<br />
Die Laufenburger lebten vom Rhein. Während die Laufenknechte<br />
mutig Boote durch die Stromschnellen steuerten, fingen die Salmenfischer<br />
Lachs in Hülle und Fülle. Von der Wasserkraft profitierten auch<br />
die Eisenwerke, die bis weit in die Neuzeit hinein Laufenburg zu einer<br />
bedeutenden Stätte der Eisenproduktion machten.<br />
Die Wasserkraft wurde dem Laufen jedoch zum Verhängnis. Als um<br />
1900 ein Flusskraftwerk gebaut wurde, sprengte man den gewaltigen<br />
Felsriegel. Ein Verlust und Gewinn zugleich, denn die Stromproduktion<br />
sorgte für neuen Wohlstand. Doch auch ohne Laufen ist das vom<br />
Rhein geprägte Stadtpanorama immer noch überwältigend. Wer am<br />
Hochrhein weilt, sollte sich daher einen Besuch „beider“ Laufenburg<br />
nicht entgehen lassen.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Infos zu Laufenburg unter www.laufenburg.de | Tourismus- und<br />
Kulturamt | Hauptstr. 26 | 79725 Laufenburg (Baden) |<br />
Tel. 07763-806-51 | willkommen@laufenburg-baden.de<br />
Laufenburg: Stadtpanorama<br />
mit mittelalterlichem Flair<br />
Nachdem der berühmte Maler William Turner 1802 Vollmitglied der<br />
Royal Academy in London geworden war, führte ihn seine erste große<br />
Kontinentalreise auch nach Laufenburg, das man ein Jahr zuvor getrennt<br />
hatte. Der bedeutende Künstler war vom Stadtbild begeistert und hielt<br />
es in seinem Skizzenblock fest.<br />
Wie Hans Thoma, der 1879 eines seiner besten Ölgemälde mit Laufenburg<br />
als Thema schuf, faszinierte Turner die urwüchsige Wildheit der<br />
Stromschnellen. Diese gingen zwar mit dem Bau des Flusskraftwerks<br />
verloren, doch das einzigartige Stadtbild beider Laufenburg mit der<br />
Brücke über den Rhein, der Burgruine und der Kirche St. Johann am Fuß<br />
des Burgbergs blieb erhalten.<br />
Heute zählt Laufenburg als grenzüberschreitendesGesamtensemble<br />
immer noch zu den schönsten<br />
Stadtbildern Südwestdeutschlands<br />
und der Schweiz. Die Besucher<br />
genießen mittelalterliches Flair<br />
in den Winkeln der Altstadt, die<br />
Der berühmte Thoma-Blick<br />
sich an das vom Rhein geschaf- auf Laufenburg<br />
fene steile Gelände anschmiegt.<br />
Wenn Sie gemeinsam mit dem einstigen Stadtherrn Graf Hans, dem zur<br />
historischen Figur stilisierten Stadtführer, durch das Labyrinth aus<br />
Gassen, Treppen und Plätzen flanieren, beginnen die Häuserfassaden<br />
mit ihren geschmiedeten Zunftschildern, die rauschenden Brunnen und<br />
Skulpturen als Zeugen einer reichen Geschichte zu reden.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Infos zu Stadtführungen mit Graf Hans beim Tourismus- u.<br />
Kulturamt | Hauptstraße 26 | 79725 Laufenburg | Tel. 07763 806-51<br />
willkommen@laufenburg-baden.de | www.laufenburg.de<br />
32 33
Laufenburg Laufenburg<br />
Burg und Kirche: Akzente im<br />
Laufenburger Stadtbild<br />
Kirche St. Johann<br />
Der Kirchturm von St. Johann und der Bergfried<br />
der Burgruine sind markante Punkte im Laufenburger<br />
Stadtbild. Sie zeugen von der besonderen<br />
Rolle, die das Städtchen einst spielte. Seit dem<br />
13. Jahrhundert hatten hier die Habsburger die<br />
Herrschaft. Graf Rudolf von Habsburg ließ Laufenburg<br />
1207 befestigen. Denn Laufenburg war<br />
reich, weil hier Eisen hergestellt wurde. Auch die<br />
Salmenfischer mehrten den Wohlstand. Vor allem<br />
aber brachte die Rheinbrücke reichlich Wegezoll,<br />
lag sie doch an einer der wichtigsten Handelsstraßen<br />
Europas.<br />
Seit 1232 war die stattliche Burg Stammsitz der Laufenburger Linie der<br />
Habsburger und überstand auch nach deren Aussterben so manchen<br />
Angriff, bis sie im Dreißigjährigen Krieg ebenso verwüstet wurde wie die<br />
Stadtkirche St. Johann, von deren stolzem Turm nur ein Trümmerhaufen<br />
übrig blieb. Man hatte sie um 1450 als dreischiffige Basilika im spätgotischen<br />
Stil angelegt, zur Ehre Gottes, aber auch um den Wohlstand der<br />
Stadt zu zeigen. Nur langsam erholte man sich von den Kriegsfolgen.<br />
Immerhin wurde um 1750 das Gotteshaus barockisiert. Der berühmte<br />
Stuckateur Johann Michael Hennevogel versah es mit qualitätvollen<br />
Stuckarbeiten, während Anton Morath die Deckenbilder schuf.<br />
Die Schlossberganlage wurde 1908 ausgebaut und in den 1970er Jahren<br />
saniert, ebenso wie die Kirche St. Johann (Innensanierung 1972–78,<br />
Außensanierung 1991), die nun wieder in vollem Glanze strahlt.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Infos zu Führungen beim Verkehrsbüro Laufenburg |<br />
Laufenplatz | CH-5080 Laufenburg | Tel. +41 62 874 4455 |<br />
info@laufenburg-tourismus.ch | www.laufenburg.ch<br />
Laufenburg vom<br />
Rhein aus genießen<br />
Die Laufenburger Rheinschifffahrt<br />
kann stolz auf eine uralte<br />
Tradition zurückblicken.<br />
Es waren die tollkühnen Laufenknechte,<br />
die unter Einsatz<br />
ihres Lebens die entladenen<br />
Boote und Flöße der Kaufleute<br />
durch die enge Schlucht<br />
des Laufen mit seinen rasenden<br />
Wassermassen steuerten. Der „Löwe von Laufenburg<br />
So mancher ertrank in den Fluten<br />
oder wurde am Fels zerschmettert. Ohne Übertreibung können die<br />
Laufenknechte als die ersten Rafter am Hochrhein bezeichnet werden.<br />
Heute geht es am Rhein beschaulicher zu. „Löwe von Laufenburg“<br />
heißt das schmucke Passagierschiff, das seit dem Jahr 2000 zwischen<br />
Stromkilometer 112 Rheinkraftwerk Albbruck und 128 Rheinkraftwerk<br />
Bad Säckingen verkehrt. Und natürlich hat es in Laufenburg seinen Heimathafen.<br />
Eine Rheinfahrt mit dem „Löwen“ ist nicht nur lustig, sondern immer<br />
ein besonderes Erlebnis. Das mittelalterliche Erscheinungsbild der<br />
Stadt mit ihren malerischen Häuserzeilen erschließt sich vom Wasser<br />
her in ungewohnter Perspektive. Doch auch entlang des Rheins wird<br />
einiges geboten. Fahren Sie doch einfach einmal mit…<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Infos zur Passagierschifffahrt in Laufenburg beim Tourismus- u.<br />
Kulturamt | Hauptstraße 26 | 79725 Laufenburg | Tel. 07763 806-51<br />
willkommen@laufenburg-baden.de | www.laufenburg.de oder unter<br />
www.juergenschroff.de<br />
34 35
Rickenbach Rickenbach<br />
Rickenbach – Zentrum des<br />
Vorderen Hotzenwaldes<br />
Rickenbach ist seit der Besiedlung des Südschwarzwalds<br />
Zentrum im Vorderen Hotzenwald. Erstmals<br />
wurde der Ort 1257 im Zuge einer Schenkung an das<br />
Kloster Klingental erwähnt. Zwei Jahre zuvor hatte der<br />
Leutpriester von Rickenbach – der Legende nach - in<br />
Todtmoos eine Wallfahrtskapelle zu Ehren der Jungfrau<br />
Maria errichten lassen. Dies zeigt, dass Rickenbach auch ein kirchlicher<br />
Mittelpunkt war.<br />
Rickenbach liegt mit seinen Ortsteilen 700 bis 900 Meter über dem<br />
Meeresspiegel und genießt die Vorzüge dieser Höhenlage - insbesondere<br />
seit der Hotzenwald durch einen tief greifenden Modernisierungsprozess<br />
touristisch erschlossen wurde. Vor allem durch den Ausbau<br />
des Straßennetzes wurden die Voraussetzungen für den heutigen<br />
Tourismus geschaffen.<br />
Die herrliche Alpensicht zählt ebenso zu den Vorzügen wie der Wechsel<br />
aus offener Landschaft und altem Waldbestand. Eine ideale Voraussetzung<br />
für Wandertouren auf einem gut ausgebauten Wanderwegenetz.<br />
Das historische Bewässerungssystem der Wuhren, der Solfelsen<br />
als Naturdenkmal, der mittelalterliche Landhag, der Wanderweg zwischen<br />
den Burgruinen Bärenfels und Wieladingen und vor allem aber<br />
der <strong>Murg</strong>talpfad lassen Wanderer auf ihre Kosten kommen. Zur touristischen<br />
Attraktion tragen auch ein Segelflugplatz, eine Station für Drachenflieger<br />
sowie ein 18-Loch-Golfplatz in sensationeller landschaftlicher<br />
Lage bei.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Infos zu Rickenbach unter www.rickenbach.de | Hotzenwald Tourist<br />
Info | Hauptstraße 7 | 79736 Rickenbach | Tel. 07765 9200-17 |<br />
tourist.info@rickenbach.de | www.rickenbach.de<br />
Burgruine Wieladingen:<br />
Burgenromantik im<br />
Tal der <strong>Murg</strong><br />
Zu den Höhepunkten einer<br />
Wanderung durch das <strong>Murg</strong>tal<br />
zählt die auf einem 90 Meter<br />
hohen Felssporn gelegene<br />
Burgruine Wieladingen. Das<br />
ist Burgenromantik pur! Erbaut<br />
wurde sie im 12. Jahrhundert<br />
von den Herren von Wieladingen.<br />
Im Auftrag des Säckinger<br />
Stifts sicherten sie von der<br />
Burg aus die Hotzenwälder<br />
Die Burgruine Wieladingen<br />
Besitzungen der Stiftsdamen. Aus dieser Schwindel erregenden Höhe<br />
konnte man direkt auf die zur Burg gehörenden Lochmühle hinunterund<br />
zum Lehnhof hinauf blicken. Von hier aus war alles unter Kontrolle.<br />
Mit dem 1240 urkundlich erwähnten Rudolf von Wieladingen tritt dieses<br />
Adelsgeschlecht aus dem Dunkel der Geschichte, um 1418 wieder<br />
von der Bühne zu verschwinden.<br />
Viele Herren hatte die Burg Wieladingen. Im 15. Jahrhundert büßte<br />
sie ihre strategische Rolle ein und verfiel langsam. Dass sie trotzdem<br />
relativ gut erhalten blieb, verdankt sie allein ihrer exponierten Lage. Es<br />
war den Bauern unmöglich, sie – wie damals üblich – als Steinbruch zu<br />
verwenden. Heute kümmert sich ein Förderkreis um die Erhaltung der<br />
Burgruine. Ihm ist es zu verdanken, dass die mit Info-Tafeln versehene<br />
Anlage gesichert ist und sowohl vom <strong>Murg</strong>talpfad als auch von einem<br />
an der Landstraße nach Wieladingen gelegenen Parkplatz aus erreicht<br />
werden kann.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Infos unter www.burgruine-wieladingen.de<br />
36 37
Rickenbach Rickenbach<br />
St. Gordian und Epimach:<br />
Ein Kunst-Juwel im<br />
Hotzenwald<br />
Die Pfarrkirche St. Gordian<br />
und Epimach in Rickenbach<br />
ist ein echtes Juwel des Hotzenwaldes.<br />
Wer würde erwarten,<br />
dass hier eine der<br />
künstlerisch bedeutendsten<br />
Kirchen Südwestdeutschlands<br />
steht? Kein geringerer als der<br />
berühmte Glaskünstler Emil<br />
Glasfenster von E. Wachter<br />
Wachter hat für die überwältigende<br />
Ausstattung der Mitte<br />
des 19. Jahrhunderts auf den Fundamenten eines 800 Jahre alten Gotteshauses<br />
erbauten Pfarrkirche gesorgt.<br />
Die von ihm entworfenen und von der Glaswerkstatt Isele in Freiburg<br />
ausgeführten Chorfenster (1978) und Langhausfenster (1982/83) zu<br />
Themen aus dem Alten und Neuen Testament zählen zu den wertvollsten<br />
und aufwendigsten Arbeiten des Karlsruher Kunstprofessors.<br />
Es handelt sich hierbei um mundgeblasenes, bereits zugeschnittenes<br />
Glas, das bemalt, erneut gebrannt und dann in Blei gefasst wurde. Die<br />
warmen Farben der Fenster tauchen den Kirchenraum in ein geheimnisvolles<br />
Licht und unterstreichen die heilsgeschichtliche Botschaft.<br />
Aufrüttelnd und viele Parallelen zur Säkularisierung unserer Zeit ziehend,<br />
sind auch die Ausmalungen des Chores und der Seitenschiffe,<br />
die Emil Wachter im Jahr 1986 ausgeführt hat. „Eine Heilsgeschichte<br />
in Bildern“ wird den Besuchern geboten und ein Erlebnis moderner<br />
Kirchenkunst, das man so schnell nicht vergisst.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Infos und Gruppenführungen bei der Hotzenwald Tourismus<br />
Info in Rickenbach<br />
Attraktion am <strong>Murg</strong>talpfad:<br />
Das Energiemuseum<br />
Rickenbach-Hottingen<br />
Das im Ortsteil Hottingen<br />
gelegene Energiemuseum<br />
von Rickenbach zählt zu den<br />
Attraktionen des <strong>Murg</strong>talpfades.<br />
Der an die Landschaft<br />
angepasste Holzbau mit seiner<br />
weitläufigen Außenanlage<br />
liegt ziemlich genau in der<br />
Mitte des 25 Kilometer langen<br />
Wanderwegs. Dass ausgerechnet<br />
hier das Thema „Energie“<br />
Führung im Energiemuseum<br />
museal präsentiert wird, ist<br />
kein Zufall. Der Südschwarzwald<br />
mit seinen vielen Kraftwerken zählt seit dem Ende der 1920er<br />
Jahre, als die Schluchseewerk AG in großem Stil mit der Produktion<br />
und Speicherung von Strom begann, zu den großen Energielandschaften<br />
Deutschlands.<br />
Besonders attraktiv ist – neben zahlreichen anderen Ausstellungsstücken<br />
aus der Geschichte der Stromerzeugung – ein großes Reliefmodell<br />
des Südschwarzwalds, das die Standorte der vorhandenen Kraftwerke<br />
plastisch darstellt. Dass Energie, obwohl die Umgangssprache<br />
etwas anderes suggeriert, nicht erzeugt, sondern nur von einer Form<br />
in eine andere umgewandelt werden kann, zeigen die Stationen im<br />
Außenbereich des Museums. Laufräder, ein hydraulischer Widder und<br />
anderes Gerät laden zum Spielen und Ausprobieren ein – ein Spaß<br />
auch für Kinder. Zum Außenbereich zählt das 1908 angelegte Kraftwerk<br />
Hottingen. Abgerundet wird die Präsentation durch Schau- und<br />
Informationstafeln.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Infos und Öffnungszeiten unter www.energiemuseum-rickenbach.de<br />
38 39
sel<br />
Etappe Rickenbach–<strong>Herrischried</strong> Wegbeschreibung<br />
Etappe<br />
Rickenbach – <strong>Herrischried</strong>:<br />
Wegbeschreibung<br />
Von der Tourist-Info Rickenbach aus gelangt man zum <strong>Murg</strong>talpfad,<br />
wenn man den ausgeschilderten Wanderweg durch das Gewerbegebiet<br />
Schaffeld wählt und am roten Kreuz vorbei direkt zum Pfaffensteg geht,<br />
wo man auf den Pfad trifft. Bis zum Ortseingang von <strong>Herrischried</strong> wartet<br />
der <strong>Murg</strong>talpfad mit einer Reihe von Attraktionen auf, die wie an einer<br />
Perlenkette entlang der <strong>Murg</strong> aufgereiht sind.<br />
In Hottingen geht es an der ehemaligen Weberei vorbei, die bis<br />
zur Krise der Textilindustrie in den 1980er Jahren als eine der wenigen<br />
Fabriken auf dem Hotzenwald produzierte. Über die historische<br />
Postkutschenstation kommt man zum Energiemuseum, wo sich eine<br />
Pause lohnt. Hier begegnet man nicht nur der bis in die Anfänge des<br />
20. Jahrhunderts zurückreichenden Hotzenwälder Stromgewinnung,<br />
sondern auch der weitaus älteren Nutzung der Wasserkraft durch die<br />
sogenannten Wuhren. Dabei handelt es sich um Kanäle, die seit dem<br />
Mittelalter die Eisenwerke im Tal, die Getreide- und Ölmühlen, aber<br />
auch Sägewerke und später Textilfabriken mit Wasserkraft versorgten.<br />
WEHR<br />
Das umfangreiche System der Wuhren nutzte die natürlichen Bachläufe<br />
aus und leitete in ingenieurtechnischer Meisterleistung die daraus abgezweigten<br />
Kanäle über lange Strecken mit nur geringem Gefälle zu<br />
ihren Bestimmungsorten. Sie dienten auch der Wiesenwässerung und<br />
werden noch heute genossenschaftlich betrieben.<br />
Weiter geht es am östlich gelegenen <strong>Herrischried</strong>er Ortsteil Hogschür<br />
vorbei zur Hetzlenmühle (Bushaltestelle) und von dort zur Fronmühle<br />
am Ortseingang von <strong>Herrischried</strong>. Hier zweigt der <strong>Murg</strong>talpfad östlich<br />
ab, während der Wanderweg zur Tourist-Info <strong>Herrischried</strong> die sanfte<br />
Anhöhe hinauf ins Dorfzentrum führt, überragt von den markanten<br />
Zwillingstürmen der Pfarrkirche St. Zeno, und am Rathaus endet.<br />
HERRISCHRIED<br />
Wegstrecke<br />
Schwierigkeitsgrad: Mittel<br />
Länge: 12 km, Höhenunterschied ca. 359 m<br />
Altenschwand<br />
RICKENBACH<br />
Hottingen<br />
40 41<br />
!
<strong>Herrischried</strong> <strong>Herrischried</strong><br />
<strong>Herrischried</strong> – „Minen Auge<br />
gfallt, <strong>Herrischried</strong> im Wald“<br />
Als der alemannische Dichter Johann Peter Hebel einmal<br />
den Hotzenwald bereiste und vom <strong>Herrischried</strong>er<br />
Wirtshaus Tanne aus beobachtete, wie ein hübsches<br />
Mädchen Brunnenwasser holte, wurde er zu dem Vers<br />
„Minen Auge gfallt – <strong>Herrischried</strong> im Wald“ inspiriert.<br />
Das Wirtshaus mit dem Hotzenmädchen gibt es schon<br />
lange nicht mehr, aber Hebels Verse sind geblieben. Damals zählte<br />
der Hotzenwald zu den Armenhäusern Deutschlands. Die Dörfer waren<br />
überbevölkert, Hunger und Krankheiten beständige Begleiter der<br />
Menschen und die harte Arbeit in der Landwirtschaft, an Spinnrädern<br />
oder Webstühlen reichte für ein Leben in Würde nicht aus.<br />
Doch die Zeiten haben sich geändert, so dass Hebels Verse inzwischen<br />
nicht nur auf die Hotzenwälder Mädchen, sondern auch auf<br />
die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Herrischried</strong> zutreffen. Seit durch die Erschließung des<br />
Hotzenwaldes der Tourismus immer mehr aufblühte und zudem viele<br />
Menschen im Tal Arbeit fanden, hat sich das Blatt gewendet. <strong>Herrischried</strong><br />
verfügt nun über eine gut ausgebaute touristische Infrastruktur.<br />
Gasthöfe und Ferienwohnungen, ein Freizeitzentrum mit See und weiteren<br />
Attraktionen, die Eissporthalle, Skilifte und Loipen, ausgebaute<br />
Wanderwege mit dem <strong>Murg</strong>talpfad als Filetstück, ein Hallenbad, das<br />
Freilichtmuseum Klausenhof, der Gugelturm und weitere touristische<br />
Einrichtungen bieten Besuchern Freizeitmöglichkeiten in Hülle und<br />
Fülle. Dass <strong>Herrischried</strong> staatlich anerkannter Luftkurort ist, rundet das<br />
positive Gesamtbild ab. Wie würde Hebel sich freuen, käme er heute<br />
nach <strong>Herrischried</strong>!<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Infos über <strong>Herrischried</strong> und seine touristischen Angebote unter<br />
www.herrischried.de und www.ruheforscher.de | Hotzenwald<br />
Tourist-Info <strong>Herrischried</strong> | Hauptstr. 28 | 79737 <strong>Herrischried</strong><br />
Tel. 07764 920040 | info@herrischried.de<br />
Der Klausenhof:<br />
Die Seele des Hotzenwaldes<br />
Das im <strong>Herrischried</strong>er Ortsteil Großherrischwand<br />
gelegene Heimatmuseum<br />
Klausenhof wurde einmal die<br />
„Seele des Hotzenwaldes“ genannt.<br />
Diese Bezeichnung trifft den Nagel<br />
auf den Kopf. Denn das Innere des<br />
Hotzenhauses gewährt tiefe Einblicke<br />
in die Geschichte und Mentalität<br />
Das Freilichtmuseum Klausenhof<br />
der Hotzenwälder. In einer einzigartigen<br />
Rettungsaktion wurde das mit Stroh gedeckte Kulturdenkmal<br />
Ende der 1970er Jahre vor dem Verfall bewahrt und von seinem einstigen<br />
Standort etwa 350 Meter entfernt an die heutige Stelle versetzt.<br />
Seit 1981 wird der Klausenhof als Freilichtmuseum geführt.<br />
Zu ihm gehört als weitere Sehenswürdigkeiten die erstmals 1595 urkundlich<br />
erwähnte „Lindauer Säge“, eine wassergetriebene Klopfsäge,<br />
ein Wagenschopf, ein Backhaus sowie der hübsche Bauerngarten mit<br />
Bienenstand. Dokumentiert ist nicht nur die Geschichte der Auswanderung<br />
nach Amerika im 19. Jahrhundert, sondern auch das Schicksal der<br />
ins Banat verbannten aufständischen Salpeterer, die gegen das Kloster<br />
St. Blasien um ihre alten Freiheiten kämpften. Im Umfeld des Klausenhofs<br />
hat sich ein reges kulturelles und kunsthandwerkliches Leben etabliert.<br />
Seit vielen Jahren finden die weithin beachteten Freilichtspiele<br />
statt. Der „Kunststückchenmarkt“, der „Erntemarkt“ und der „Weihnachtsmarkt“<br />
am Klausenhof ziehen viele Besucher an. Eine touristische<br />
Attraktion ist die gegenüber gelegene Glaswerkstatt. Hier wird<br />
modernes Glas in traditioneller Machart hergestellt: am Ofen mundgeblasen<br />
mit Feuer und Flamme.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Infos zum Klausenhof und zur Glaswerkstatt unter<br />
www.herrischried.de, sowie www.glaswerkstatt-herrischried.de<br />
42 43
<strong>Herrischried</strong> <strong>Herrischried</strong><br />
Der Gugelturm – Wahrzeichen<br />
des Hotzenwaldes<br />
Die Gugel ist eine weithin sichtbare Bergkuppe,<br />
die mit 996 Meter Höhe das Wahrzeichen<br />
des Hotzenwaldes trägt: den Gugelturm.<br />
Die exponierte Lage war bereits<br />
1882 Grund für den Bau einer Kapelle.<br />
Zu ihr führt von Giersbach aus ein Kreuzweg.<br />
Die eigentliche Attraktion ist seit<br />
1929 jedoch der Gugelturm, früher auch<br />
Hotzenturm genannt. Erbaut wurde er<br />
vom Schwarzwaldverein auf einer Anhöhe<br />
hinter der Kapelle.<br />
Der alte Gugelturm wurde 1970 abgebro-<br />
Der Gugelturm:<br />
Ziel vieler Wanderer chen und erhielt 1971-74 einen würdigen<br />
Nachfolger, der noch mehr zum Blickfang<br />
wurde als der Vorgänger. Die kühne Konstruktion<br />
wurde mit Hilfe britischer und deutscher Militär- und Grenzschutzeinheiten<br />
erbaut. 30 Meter ragten die mächtigen Stämme in den<br />
Himmel mit einer Aussichtsplattform auf 16 Meter Höhe.<br />
Weil sich der neue Turm harmonisch in die Landschaft einfügte, wurde<br />
er 1979 mit einem Preis ausgezeichnet. Er zog viele Wanderer in seinen<br />
Bann, zumal die vom Schwarzwaldverein betriebene Gugelhütte mit<br />
Speis und Trank aufwartete. Doch an den gewaltigen Douglasienstämmen<br />
nagte der Zahn der Zeit. Bereits 1992-94 mussten sie gegen Leimbinderbalken<br />
ausgetauscht werden. Seither steht der Turm wieder fest<br />
wie eine Eiche hoch oben auf der Gugel und trotzt allen Stürmen – ein<br />
würdiges Wahrzeichen des Hotzenwaldes!<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Infos über den Gugelturm und die Öffnungszeiten des<br />
Gugelstüble unter www.schwarzwaldverein-herrischried.de<br />
Die Biologische<br />
Station Hotzenwald<br />
Die Biologische Station Hotzenwald<br />
liegt in unmittelbarer Nähe<br />
der <strong>Murg</strong>-Quelle und wird daher<br />
auch Hof <strong>Murg</strong>quelle genannt.<br />
Wenn der Gugelturm das Wahrzeichen<br />
und der Klausenhof die Seele<br />
des Hotzenwaldes ist, kann man<br />
die Biologische Station als dessen<br />
ökologisches Gewissen bezeichnen.<br />
Blick in die Sammlung der BSH<br />
Die Station wurde 1990 gegründet und kümmert sich um die Bereiche<br />
Umweltbildung, praktischer Naturschutz und wissenschaftlicher Naturund<br />
Umweltschutz. Sie bietet Seminare, Exkursionen und andere Veranstaltungen<br />
für Gruppen und wird gern von Schulklassen frequentiert.<br />
Einzigartig im Südwesten ist die größte private naturkundliche Sammlung,<br />
die im Hof <strong>Murg</strong>quelle auch Wanderern zugänglich ist. Sie umfasst<br />
etwa 300 Vogelarten, Säugetiere von der Spitzmaus bis zum<br />
Wisent, im Schwarzwald nur noch sehr selten vorkommende Reptilien<br />
(z.B. Kreuzotter und Aspisviper), darüber hinaus eine Sammlung europäischer<br />
Vipern und eine Schmetterlingssammlung mit Exemplaren,<br />
denen man in den Wäldern, Mooren und auf Weiden des Hotzenwaldes<br />
begegnet. Bemerkenswert ist die Präsentation von Arten, wie man<br />
sie in Höhenlagen von über 1000 Meter im Schwarzwald findet. Im<br />
Freigelände werden alte Haustierrassen gehalten, u.a. echte Schwarzwaldziegen<br />
und Hinterwälder Rinder. Dieser Bereich soll künftig ein<br />
weiterer Schwerpunkt der Biologischen Station Hotzenwald werden.<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
Wanderer sind von Mai bis Oktober nachmittags zwischen 14 und 18 Uhr<br />
willkommen. Um telefonische Voranmeldung wird gebeten.<br />
BSH Lochhäuser 19, 79737 <strong>Herrischried</strong>, Tel. 07764 6612<br />
44 45
Etappe <strong>Herrischried</strong>–Todtmoos Wegbeschreibung<br />
Etappe <strong>Herrischried</strong>–Todtmoos:<br />
Wegbeschreibung<br />
Die Etappe <strong>Herrischried</strong>-Todtmoos wartet mit zahlreichen Höhepunkten<br />
auf und bietet vor allem naturkundliche Sehenswürdigkeiten. Von<br />
der Tourist-Info führt der Weg durch das Ortszentrum an der Kirche<br />
vorbei, wo er dann östlich (gelb-schwarze Raute) in die Hasengasse<br />
mündet. Am Singele stößt man wieder auf den <strong>Murg</strong>talpfad. Es geht<br />
weiter vorbei am Freilichtmuseum Klausenhof und weiteren Stationen<br />
des Pfades bis zur Biologischen Station Hotzenwald mit ihrer sehenswerten<br />
naturkundlichen Sammlung. Der Pfad endet bei der Station an<br />
der <strong>Murg</strong>quelle.<br />
Am etwas weiter oberhalb befindlichen Steinernen Kreuz (Info-Station)<br />
beginnt das Verbindungsstück nach Todtmoos. Der Verbindungsweg<br />
bietet ebenfalls naturkundliche Attraktionen. Er führt vom Steinernen<br />
Kreuz Richtung Osten auf dem 7-Moore-Pfad durch eines der schönsten<br />
Moorgebiete im Hotzenwald mit vielen seltenen Arten. Weiter<br />
geht es zur Schwarzen Säge. Von hier aus empfiehlt sich ein Abstecher<br />
am Schwarzenbächle entlang zum Krai Woog Gumpen, einer in der<br />
Eiszeit entstandenen Gletschermühle. An dem nördlich der Schwarzen<br />
Säge gelegenen Markstein führt der Verbindungsweg immer in<br />
Richtung Norden zum Marksteinplatz, dann östlich am Ibacher Fohrenmoos<br />
und am Altenhüttenmoos vorbei zu der Todtmoos und St. Blasien<br />
verbindenden Landstraße L 150. Man wandert von der rechterhand<br />
gelegenen Bushaltestelle aus nordwestlich durch das den Großbühl<br />
umgebende Naturschutzgebiet bis zum Schwarzen Stock, wo man auf<br />
den Schluchtensteig trifft.<br />
An der nur ein kleines Wegstück südlich gelegenen <strong>Wehra</strong>quelle sind<br />
Schluchtensteig und <strong>Wehra</strong>tal-Erlebnispfad bis zur Ortsmitte von Todtmoos<br />
bzw. bis zu der an der <strong>Wehra</strong>talhalle gelegenen Tourist-Info identisch.<br />
Besonders schön ist die Wanderung durch die Hohwehraschlucht<br />
bis zum Ortsrand von Todtmoos.<br />
Wegstrecke<br />
Schwierigkeitsgrad: Schwer<br />
HERRISCHRIED<br />
TODTMOOS<br />
Länge: 20 km, Höhenunterschied ca. 95 m<br />
46 47<br />
!
Impressum<br />
Der <strong>Murg</strong>-<strong>Wehra</strong>-<strong>Rundwanderweg</strong> ist eine Initiative<br />
der Städte und <strong>Gemeinde</strong>n Todtmoos, Wehr, Bad Säckingen,<br />
<strong>Murg</strong>, Laufenburg, Rickenbach und <strong>Herrischried</strong>.<br />
Konzeption und Texte<br />
Dr. Reinhard Valenta<br />
Texte S. 20–23<br />
Tourismus GmbH Bad Säckingen<br />
Fotos<br />
Kommunalarchive der beteiligten Städte und <strong>Gemeinde</strong>n;<br />
S. 27/28 Agentur Monika Erdenbrink, Dogern<br />
Titelseite: ww.schluchtensteig.de<br />
Gestaltung<br />
werbeagentur aufwind GmbH<br />
Fachliche Beratung<br />
Naturpark Südschwarzwald<br />
Dieses Projekt wurde gefördert durch den Naturpark Südschwarzwald<br />
mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg, der Lotterie Glücksspirale<br />
und der Europäischen Union (ELER).<br />
www.murg-wehra-weg.de