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Mustafa Tutel - im St.Galler Wald - Kanton St.Gallen

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Newsletter 3/09 September 2009 • Herausgeber: <strong>Wald</strong>wirtschaft <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> & Liechtenstein, www.waldsg.ch • <strong>Kanton</strong>sforstamt <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, www.wald.sg.chunser st.galler wald.EditorialEin Unternehmen der <strong>Wald</strong>eigentümerAuf Anfang dieses Jahres wurde die HolzmarktOstschweiz AG gegründet. Der <strong>Wald</strong>wirtschaftsverbandSG&FL hat seine Holzvermittlungsorganisationund das dazugehörige Kapital in diesesneue Unternehmen eingebracht. Damitwurde eine professionelle Vermarktungsorganisationfür alle <strong>Wald</strong>wirtschaftsverbände der Ostschweizgeschaffen. Die <strong>Wald</strong>eigentümer sinddamit bei den Holzabnehmern zu einem ernstzunehmendenVerhandlungspartner geworden.Durch die Bündelung kann die Holzvermarktungsorganisationeine konstante Versorgungder Abnehmer sicherstellen.Das Unternehmen ist gut gestartet. Die Aufrechterhaltungverschiedener Absatzkanäle,auch in schwierigen Zeiten, ist weiter verstärktworden. Weil es sich um ein Unternehmen der<strong>Wald</strong>eigentümer handelt, rufe ich Sie als <strong>Wald</strong>eigentümerauf, Holz konsequent über Ihre ei -gene Verkaufsorganisation zu vermarkten. Dasschafft Vertrauen, auch bei unseren Abnehmern.Je mehr Holz über diese Organisation abgewickeltwird, umso besser. Der Gewinn wird überDividenden ausgeschüttet und kommt so derVerbandsarbeit, etwa der Lehrlingsausbildungzugute. Je besser es also der Vermarktungsorganisationgeht, umso besser geht es auch den<strong>Wald</strong>eigentümern. Gemeinsam sind wir erfolgreich.Thomas Scheitlin,Präsident <strong>Wald</strong>wirtschaft SG&FL«Es führt mehr als ein Weg ins Holz»Das <strong>im</strong> Titel zitierte deutsche Sprichwort gibt Anlass, ein Thema aufzu -greifen, das wir in der <strong>Wald</strong>region 1 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> in den nächsten Monatenvertieft analysieren werden. Die Erholungsnutzung <strong>im</strong> <strong>Wald</strong> entwickeltsich – trotz der zahlreich vorhandenen gesetzlichen Vorschriften – regelrecht«wildwüchsig». Radfahrer queren abseits von <strong>Wald</strong>strassen dieWälder oder befahren schmalste Fusswege. Biker erstellen feste Infrastrukturen<strong>im</strong> <strong>Wald</strong> (wie Hochkurven und Schanzen) und bauen damitAnlagen, die nicht bewilligungsfähig sind …Die Umfrage bei den <strong>Wald</strong>räten unserer Region hat gezeigt, dass dieseThematik nicht nur in <strong>St</strong>adtnähe, sondern vom Bodensee bis ins untereToggenburg aktuell ist. Ein Anschlussthema ist die Frage der Beseitigungdes Abfalls, den eine intensive Erholungsnutzung des <strong>Wald</strong>es mit sichbringt. Betroffen sind nicht nur Gemeinden und öffentliche <strong>Wald</strong>eigen -tümer, sondern gerade auch Private. Wir suchen konstruktive Lösungs -ansätze, die eine Informations- und Sensibilisierungskampagne ebensoumfassen können wie die Einrichtung von gut markierten und ansprechendenBike-Netzen oder gar den geregelten Betrieb von Sportanlagen<strong>im</strong> <strong>Wald</strong>, wie das andernorts schon erprobt wurde (vgl. www.riehen.ch/de/vereinfreizeitsport/sportwaldred/).Für gute Ideen sind wir offen und dankbare Abnehmer. Wir freuen unsüber Ihre Mitteilungen an August Ammann, Regionalförster (august.ammann@sg.ch),oder an Arno Noger, <strong>Wald</strong>ratspräsident (arno.noger@ortsbuerger.ch).Arno Noger, <strong>Wald</strong>ratspräsident <strong>Wald</strong>region 1Wildwüchsige Erholungsnutzung:Illegal gebaute Sprungschanze für Biker in einem <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Wald</strong>.Seite 2• Schutzwaldpflegemit <strong>St</strong>rategieSeite 3• «<strong>Wald</strong> gehört zumlandwirtschaftlichenBetrieb»• Weiterbildung<strong>im</strong> ForstdienstSeite 4• Aktuelles vomHolzmarkt• Holz <strong>im</strong> Haus• Kleinholz• Agenda


Schutzwaldpflege mit <strong>St</strong>rategieDie Schutzwälder schützen Menschen, Siedlungen, Verkehrsachsen und andere wichtigeInfrastrukturanlagen vor Naturgefahren wie <strong>St</strong>einschlag, Lawinen, oberflächlichen Rutschungen,Rüfen oder Hochwasser.Wo der Schutzwald fehlt, müssen zum Schutzder unterliegenden Gebiete oft teure Verbauungenerstellt werden. Dabei ist die Schutzwaldpflegebis zu zwanzigmal günstiger alstechnische Verbauungen und somit eine lohnenswerteund effektive Massnahme.Lawinenverbauung am Mattstock: Sie verhindert das Anreissen von Lawinen und schützt so dasDorf Amden und den heranwachsenden Schutzwald.Etwa 50 Prozent SchutzwaldanteilEtwa die Hälfte des <strong>St</strong>.<strong>Galler</strong> <strong>Wald</strong>es ist alsSchutzwald ausgeschieden. Der <strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>ist folglich auf einem grossen Teil seiner<strong>Wald</strong>fläche in der Pflicht, durch geeigneteMassnahmen die <strong>St</strong>abilität und Vitalität derSchutzwälder sicherzustellen.Damit die Massnahmen fachgerecht, angemessenund möglichst kostengünstig erbrachtwerden, erfolgt die Schutzwaldpflege nach denVorgaben und Kriterien des Bundes. Eine grosseHerausforderung für die Zukunft wird sein,die beschränkten Mittel so einzusetzen, dassdamit eine möglichst grosse Schutzwirkung erzieltwerden kann. Eine in Auftrag gegebene<strong>St</strong>udie soll den Handlungsbedarf in der Schutzwaldpflege,Kriterien für die Priorisierung derverschiedenen <strong>Wald</strong>bestände sowie den erforderlichenMittelbedarf aufzeigen. Das Resultatwird bis Ende Jahr erwartet und eine wichtigeGrundlage für die zukünftige kantonale <strong>St</strong>rategiein der Schutzwaldpflege sein.<strong>Kanton</strong>sforstamt <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>Der <strong>Wald</strong> schützt vor <strong>St</strong>einschlag – hier zum Beispiel über der A2 <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> Uri (Bilder: Amt für Forst und Jagd, Altdorf).2 unser st.galler wald. newsletter 3/09


«<strong>Wald</strong> gehört zum landwirtschaftlichen Betrieb»Hans Hug aus Muolen ist als Landwirt auchPrivatwaldbesitzer, gehört seit 2004 dem<strong>Kanton</strong>srat an und ist Mitglied des <strong>Wald</strong>ratesder <strong>Wald</strong>region 1 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>. Wie sieht er den<strong>Wald</strong> aus der Sicht dieser Funktionen? – Wirhaben mit ihm darüber gesprochen.Herr Hug, wieso sind Sie <strong>Wald</strong>besitzer?Hans Hug: Der <strong>Wald</strong> gehört zum landwirtschaftlichenBetrieb. Mit weniger als einer Hektarebin ich allerdings ein Kleinstwaldeigentümer.Welches sind aus Ihrer Sicht die wichtigstenHerausforderungen der Privatwaldeigentümerin naher Zukunft?Hans Hug: Der <strong>Wald</strong> hat gegenüber früher beivielen Bauernbetrieben an Bedeutung verloren,weil er nicht einkommensbildend ist. DerErtrag aus dem <strong>Wald</strong> ist gering. Die übrigen Tätigkeitenauf dem Hof und das aktuelle, teil -weise hektische Tagesgeschäft vereinnahmeneinen dermassen, dass wenig Zeit für den <strong>Wald</strong>bleibt. Das Wissen über den <strong>Wald</strong> geht unweigerlichverloren. Meines Erachtens ist es wichtig,dass wir den <strong>Wald</strong> nutzen und der kommendenGeneration einen gut gepflegten undgesunden <strong>Wald</strong> überlassen.Hans Hug auf seinem landwirtschaftlichenBetrieb in Muolen.Welche Anliegen haben Sie als Privatwaldeigentümeran den Forstdienst,sprich den Förster?Hans Hug: Ich möchte den Förster «spüren».Dem Wissensverlust könnte man mit einer Artforstlichen Weiterbildung für Landwirte entgegenwirken,zum Beispiel mit einem halbtägigenKurs <strong>im</strong> Winter durch den Förster. Ich selbernehme gerne seine professionelle Unterstützung<strong>im</strong> Bereich der Holzbündelung und -vermarktungin Anspruch.Als <strong>Wald</strong>rat beschäftigen Sie sich inten -siver mit Fragen rund um den <strong>Wald</strong>. Wiefällt Ihre bisherige Bilanz aus?Hans Hug: Ich arbeite gerne <strong>im</strong> <strong>Wald</strong>rat mit. DieDiskussionen sind lösungsorientiert und konstruktiv.Jeder kann sich mit seinem Hintergrundeinbringen.Als <strong>Kanton</strong>srat sind Sie in Kontakt mitder Bevölkerung und an den politischenDiskussionen beteiligt. Welchen <strong>St</strong>ellenwerthat der <strong>Wald</strong> in der Öffentlichkeit?Hans Hug: Der <strong>Wald</strong> hat in der Bevölkerung einpositives, sympathisches Image. <strong>Wald</strong>themenwerden von den Leuten sensibel wahrgenommenund je nach persönlichem Anspruch unterschiedlichbewertet. Auf der politischen Agendasteht der <strong>Wald</strong> nicht an oberster <strong>St</strong>elle. Dankeiner geschickten Informationsstrategie ist erjedoch in den letzten Jahren stärker ins Bewusstseinder Öffentlichkeit gerückt.Interview: Raphael LüchingerWeiterbildung <strong>im</strong> Forstdienst«Erfolgreich Kunden gewinnen und effizientAufträge abwickeln», heisst das neue Ausbildungsangebotdes ibW Bildungszentrums<strong>Wald</strong> in Maienfeld (BZWM).Weiterbildung ist ein wichtiger Pfeiler der Personalentwicklung <strong>im</strong> Forstdienst.Die Idee zu diesem Kurs wurde von verschiedenenSeiten eingebracht. Nach ersten Kontaktenund ersten Vorschlägen des BZWM ist eine Arbeitsgruppeaus dem Forstdienst <strong>Kanton</strong><strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> und dem BZWM zusammengesessen,um einen Pilotkurs zu entwickeln. Dieser Kursfindet am 1./2. Dezember 2009 am BZWM stattund beinhaltet folgende Themen:Kundenkontakt, Kundenpflege, Umgang mitKunden, aktiv Kunden gewinnen, Offerten -wesen, Verhandlungstechnik (<strong>St</strong>rategie undTaktik), Auftragsabwicklung, Fragetechnik,Akquisition, praxisorientierte Werbemassnahmen,Ideen erfolgreich umsetzen, Blick über die<strong>Kanton</strong>sgrenzen hinaus. Geübt wird <strong>im</strong> Kurs ankonkreten Beispielen.Die Kursleiter sind Justin Meyer, NDS PersonalleiteribW, Christian Helbig, Schulleiter <strong>Wald</strong>,Holz und Bau ibW, und Daniel Wenk, BetriebsleiterForstrevier Bennwil. Der Pilotkurs wird fürdie <strong>Wald</strong>region 2 durchgeführt und von der Arbeitsgruppe«Weiterbildung» des <strong>Kanton</strong>sforstamteskritisch begleitet. Es ist vorgesehen,den Kurs <strong>im</strong> Jahr 2010 auch den übrigen <strong>Wald</strong>regionenanzubieten.Jürg Trümpler, <strong>Kanton</strong>soberförsternewsletter 3/09 unser st.galler wald. 3


Aktuelles vom HolzmarktDie Holzerntesaison 2009/2010 hat begonnen.Es ist zurzeit äusserst schwierig, mit potenziellenAbnehmern höhere Preise zu vereinbaren,weil die Holzmengen noch nicht verfügbar sind.Das Marktgefüge ist sensibel. Viele Sägereienversuchen, der Rundholzknappheit mit befristetenBonuszahlungen zu entgegnen. Preiserhöhungen<strong>im</strong> Bereich von 5 bis 10 Franken proFestmeter können realisiert werden.Ob der Preis dieses Niveau halten kann, wirdsich zeigen. Kleinere regionale Betriebe sind oftnoch gut mit Holz bevorratet. Grössere Betriebewie Lehmann, Gossau und Mayr-Melnhof,Domat/Ems, haben nur noch kleine Holzvor -räte. Eine kontinuierliche Holzversorgung ist fürdiese Werke unumgänglich. Be<strong>im</strong> Schnittholzsind Preiserhöhungen nur langsam und in kleinenSchritten umsetzbar.Die Wertholzverkäufe 2009 in Buchs, Henauund Kaltbrunn waren trotz der wirtschaftlichenSituation erfolgreich. Die Erfahrungen zeigen,dass die <strong>St</strong>rategie «Qualität vor Quantität» amerfolgversprechendsten ist. Die Holzmarkt OstschweizAG verfügt über einen grossen Kundenstammund hofft für die kommenden Wert-Holz <strong>im</strong> HausForstwart Albert Bucher (Forstbetrieb <strong>St</strong>aatswald)hat in Eigenregie sein Eigenhe<strong>im</strong> mit vielHerzblut und vor allem selbstgeschlagenem,vorzugsweise krummem Holz umgebaut. ImHaus in Hoffeld an der Grenze zu Degershe<strong>im</strong>Beispiele von Erlösen der Wertholz -verkäufe in Buchs und HenauBaumart Max<strong>im</strong>alpreis pro m 3Bergahorn Fr. 5 765.00Bergahorn Fr. 2 003.00Nussbaum Fr. 1 322.00Lärche Fr. 1 111.00Ulme Fr. 971.00Eiche Fr. 510.00Schwarzerle Fr. 300.00Esche Fr. 380.00Kirsche Fr. 452.00Linde Fr. 330.00Rosskastanie Fr. 600.00Spitzahorn Fr. 800.00Die Empfehlung lautet:Jetzt Rundholz bedarfsgerecht bereitstellen.holzsubmissionen auf eine breite Unter -stützung seitens der <strong>Wald</strong>eigentümer.Heinz Engler, Holzmarkt Ostschweiz AGWeiteres unter: www.holzmarkt-ostschweiz.chhat der begeisterte «Self-made-Z<strong>im</strong>mermann»be<strong>im</strong> Umbau 20 verschiedene Holzarten verwendet.Ein besonderes Bijou ist eine Treppe inder Raummitte: Ein unförmiger Eschenstammmit <strong>St</strong>ufen aus Apfel- und Birnbaumholz.KleinholzFrisch «gebackene» Forstwarte13 Forstwarte der <strong>Kanton</strong>e AR und SG habenAnfang Juli an der Berufsfachschule in Herisaudas Fähigkeitszeugnis entgegennehmen dürfen.Alle Absolventen haben die Lehrabschlussprüfungbestanden, und das mit einem sehrguten Klassendurchschnitt von 4,9. Die Arbeitsmarktaussichtenstehen gut. Alle Absolventenhaben einen Job oder bilden sich weiter.Berufsbildungsfonds <strong>Wald</strong>Der Bundesrat hat den Berufsbildungsfonds<strong>Wald</strong> per 1. Januar 2009 für allgemeinverbindlicherklärt. Beitragspflichtig sind alle Betriebe,welche ganz oder teilweise in der <strong>Wald</strong>wirtschafttätig sind. Der Berufsbildungsfonds <strong>Wald</strong>will die forstliche Aus- und Weiterbildungfördern. Unter anderem sollen die überbetrieblichenKurse der Lernenden verbilligt werden.Informationen unter: www.codoc.chAgenda• 3. Oktober 2009:Preisverleihung HolzCHopf(www.holzkettesg.ch).• 21. Oktober 2009: <strong>Wald</strong>bewirtschaftung <strong>im</strong>urbanen Umfeld, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> (www.fowala.ch).• 20. November 2009: GV <strong>Wald</strong>wirtschaftSG+FL (www.waldsg.ch).Impressum:RedaktionRaphael Lüchinger, <strong>Kanton</strong>sforstamt SGRedaktionelle Begleitung und LayoutHans Jakob Reich, SalezProduktionbmedien, BuchsPapier: Gedruckt auf LuxoSatin FSC, 115 g/m 24 unser st.galler wald. newsletter 3/09

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