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Abstractband 2012 - Jahreskongress gynécologie suisse, SGGG

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Nr. P 167Tuberkulose in der Schwangerschaft und bei gynäkologischenPatientinnen – ein aktuelles ProblemAutoren/ Auteurs: 1) Johann S., 2) Schmid B., 3) Seidel St., 4) Hetzer F.,4), 1) Roos Th., 1) Eberhard M.Klinik/ Clinique: 1) Frauenklinik, Spitäler Schaffhausen, Schaffhausen,2) Medizinische Klinik, Spitäler Schaffhausen, 3) Institut für Radiologie,Spitäler Schaffhausen, 4) Chirurgische Klinik, Spitäler SchaffhausenEINFÜHRUNG: In der Schweiz erkranken 500 Personen/Jahr an Tuberkulose(Tbc). Die Infektionsraten sind seit 10 Jahren stabil. Neuerkranktesind meist Asylsuchende. Ein obligatorisches Screening wirdseit 2006 nicht mehr durchgeführt. Extrapulmonale Manifestationensind selten und können ein diagnostisches Problem darstellen. Eineenge interdisziplinäre Zusammenarbeit ist unumgänglich.MATERIAL UND METHODEN: Fallbeschreibung von 3 Fällen extrapulmonalerTbc in der Frauenklinik im Jahr 2011.ERGEBNISSE: Fall 1: 52j Patientin mit akutem Abdomen und Fieber ausdem Kosovo. Immunsuppression mit Remicade® bei Skleritis. In derBildgebung zeigen sich Aszites, suspekte Ovarien und eine Peritonitis.Erhöhte Infektzeichen und CA125. Entscheid zur diagnostischen Laparoskopiemit Biopsie. Mycoplasma (M.) Tuberculosis induzierte Peritonitis.Beginn der tuberkulostatischen Therapie mit Rimactan(R) undRimifon(R) nach Erhalt der PCR Resultate mit gutem Ansprechen.Fall 2: 31j IG 0 P in der 23.SSW mit M. tuberculosis induzierter Bursitisolecranl links. Asylsuchende aus Eritrea. Negativer HIV Status. TuberkulostatischeTherapie mit Rifater(R) resp. Rifinah(R) nach Resistenzprüfungund intermittierend erhöhten Transamninasen. SupportiveTherapie mit Vit.K. und Vit.B6. Geburt mittels II° Sectio caesarea bei pathologischemCTG nach Einleitung bei Oligohydramnnion in der 39.SSW. Abstillen und Fortführung der Therapie. Plazenta histologischohne Hinweis auf Tbc.Fall 3: 29j IIG IP mit M. tuberculosis Nachweis in zervikalen Lymphknotenbei Schluckbeschwerden in der 24.SSW, Asylsuchende aus Eritrea.Nebenbefundlich Bilharziose und Giardia lamblia. HIV Test negativ. Beginnder Therapie mit Rifater(R) sowie Vit.B6 und Vit.K. mit Unterbrechungbei steigenden Transaminasenwerten. Spontangeburt in der 41.SSW. Primäres Abstillen, Fortführung der tuberkulostatischen Therapiesowie Therapie der Bilharziose mit Praziquantel, der Lambliasis mitOrnidazol.SCHLUSSFOLGERUNG: Die Tbc bleibt in der Schweiz ein aktuellesThema. Gerade bei Risikopatientinnen sollte beim Auftreten ungewöhnlicherKrankheitsbilder an Tbc gedacht werden. Die Therapiemuss trotz Schwangerschaft erfolgen. Bei Schwangeren ist auf dieSubstitution von Vit.B6 sowie Vit.K und engmaschige Schwangerschaftskontrollenzu achten. Abstillen ist nicht obligat indiziert, wirdaber von vielen Kinderärzten empfohlen.Nr. P 168Fulminante Hepatitis B Infektion in der Schwangerschaft– Happy End?Autoren/ Auteurs: Wiedemann N., Ihnenfeld I., Kern A., Utzinger E.,Sekulovski M.Klinik/ Clinique: Spital UsterEINFüHRUNG: Gemäss Angaben des Bundesamts für Gesundheit gibtes insgesamt zwischen 2000 – 3000 Neuinfektionen mit Hepatitis B proJahr. Die Inzidenz der Infektion liegt bei schwangeren Frauen mitschweizerischer Nationalität bei 3.3%, bei den Ausländerinnen bei13.5%. Jedoch kommt es bei der Hepatitis B nur in 0.1 – 1% der Fälle zueinem fulminanten Verlauf.FALLBERICHT: Notfallmässige Einweisung einer 30jährigen Patientinin der 22.Schwangerschaftswoche, wegen Nausea mit einmaligem Vomitusseit zwei Tagen. Bisher unauffälliger Schwangerschaftsverlauf.Es fällt eine ikterische Färbung der Haut und Skleren auf und leichteDruckdolenz Mitte Oberbauch. Im Ultraschall zeitgerechtes Wachstumdes Fetus, unauffälliger Plazenta und Fruchtwassermenge. Im Laborerhöhtes Bilirubin (82.9µmol/l, direkt 77.6µmol/l) und massiv erhöhteTransaminasen (GOT 2134 U/l, GPT 1846U/l). Bei dringendem Verdachtauf eine akute Hepatitis-Infektion Aufnahme der Patientin. Bei progredienterTransaminasenerhöhung und Entwicklung von Fieber Verlegungder Patientin ins Zentrumspital wegen dringendem Verdacht auffulminanten Verlauf der Hepatitis. Die Serologien zeigten eine akuteHepatitis B Infektion. In der Folge notfallmässige Transplantation beitotalem Leberversagen. Postoperativ gestaltet sich der Verlauf bis anhinerfreulicherweise komplikationslos bei weiterhin intakter Schwangerschaft.DISKUSSION: Weltweit sind bisher 13 Fälle von Lebertransplantationenin der Schwangerschaft publiziert worden. In der Literatur sindfulminante Verläufe in der Schwangerschaft vor allem im Zusammenhangmit einer Hepatitis E Infektion beschrieben. Es scheint, dass dieSchwangerschaft einen fulminanten Verlauf eher begünstigt. Aber fulminanteVerläufe bei Hepatitis B Infektion in der Schwangerschaft sindnicht häufiger als bei Nichtschwangeren. Differenzialdiagnostischmuss man bei erhöhten Transaminasen in der Schwangerschaft immeran die Schwangerschaftscholestase, akute Schwangerschaftsfettleberoder das HELLP-Syndrom denken.SCHLUSSFOLGERUNG: Wichtig ist, dass fulminante Verläufe der Hepatitidenrechtzeitig erkannt werden.79

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