13.07.2015 Aufrufe

Abstractband 2012 - Jahreskongress gynécologie suisse, SGGG

Abstractband 2012 - Jahreskongress gynécologie suisse, SGGG

Abstractband 2012 - Jahreskongress gynécologie suisse, SGGG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Nr. P 120Beckenbodenschmerz bei asymptomatischennulliparen Frauen: topographische Verteilung undReliabilität einer visuellen AnalogskalaAutoren/ Auteurs: 1) Kavvadias T., 1) Stephanie P., 1) Roth P.,2) Baessler K., 1) Schuessler B.Klinik/ Clinique: 1) Luzerner Kantonsspital, Luzern 2) Charite UniversitätsklinikumBerlin, DeutschlandEINFÜHRUNG: Myofaszialer Schmerz der Beckenbodenmuskulatur istein verbreiteter Befund bei Frauen mit chronischen Unterbauchschmerzen.Es wurde geschätzt, dass bis zu 22% der Zuweisungen ineine gynäkologische Beckenboden-Schmerz-Klinik, Schmerzen beiPalpation des Muskels (M) levator ani berichten. Aber auch bei asymptomatischenKontrollen wurde eine Empfindlichkeit des M Levator anivon bis zu 17,2% berichtet. Ziel dieser Studie ist die Prüfung 1) der Häufigkeitder Beckenbodenschmerzen in einer homogenen Gruppe vongesunden, asymptomatischen, nulliparen Frauen und 2) der Reliabilitätder digitalen Palpation mithilfe von einer visuellen Analogskala.MATERIAL UND METHODEN: Siebzehn Probandinnen wurden rekrutiert.Verschiedene Orte ihrer Beckenbodenmuskulatur wurden digitalgemäss den Vorschlägen der Internationalen Kontinenz-Gesellschaftvon zwei Untersuchern in zwei aufeinander folgenden Konsultationenuntersucht. Schmerz-Scores wurden dokumentiert. Level of Agreementsowie Inter-Rater-und Intra-Rater-Reliabilität wurden geprüft.ERGEBNISSE: Schmerz-Scores waren insgesamt gering. Es gab statistischsignifikante Unterschiede zwischen Scores von verschiedenenOrten des Beckens; M levator ani zeigte die niedrigste Punktzahl, dieempfindlichsten Muskelgruppen waren M piriformis und M obturatoriusinternus. Level of Agreement war hoch (kappa 0.86). Die Reliabilitätwar inhomogen, variierend von schlecht bis ausgezeichnet.SCHLUSSFOLGFERUNG: Schmerz bei der Palpation des M levator anibei asymptomatischen, nulliparen Frauen sollte als ein ungewöhnlicherBefund in Betracht gezogen werden. Die Reliabilität der digitalenPalpation liegt auf ähnlichem Niveau wie bei anderen Muskelgruppen.Die Tatsache, dass in unserer Studie die Probandinnenauswahl understrengen Kriterien durgeführt wurde, aber auch die topographischeTrennung der Beckenmuskulatur, ergeben eine wichtige Information,die zuvor noch nicht veröffentlicht wurde: die höhere Empfindlichkeitam M piriformis und obturatorius internus im Vergleich zu M levatorani könnte dadurch erklärt werden, dass durch die Nulliparität, der Mlevator ani unbeeinträchtigt bleibt, während die M obturatorius internusund piriformis aufgrund ihrer funktionellen Anatomie anfälligerfür negative Einflüsse durch die Bewegungen der unteren Extremitätensind. Weitere Studien, vor allem bei symptomatischen Frauen, sindnötig, um diese Ergebnisse zu bestätigen.Nr. P 121Aussergewöhnliche Bilder einer BauchhöhlenschwangerschaftAutoren/ Auteurs: Kälin Agten A., Wolf C., Passweg D., von Orelli S.,von Castelberg B.Klinik/ Clinique: Frauenklinik, Stadtspital Triemli, ZürichEinführung: Die meisten Extrauteringraviditäten sind Tubarschwangerschaften.Eine seltene Sonderform ist die Bauchhöhlenschwangerschaft.Wir präsentieren aussergewöhnliche laparoskopische Bilder einesintakten Embryos in der Bauchhöhle.Fallvorstellung: Eine 40-jährige Patientin stellte sich mit einemakuten Abdomen und vaginaler Blutung auf unserer Notfallstation vor.Der Schwangerschaftstest war positiv. Anamnestisch war die Patientinin der 6. Amenorrhoewoche.Sonographisch war weder eine Intrauteringravidität, noch eineRingstruktur in den Adnexen darstellbar. Im Douglas fand sich reichlichfreie Flüssigkeit. Das Beta-HCG war mit 38›000 mlU/ml massiv erhöht.Bei Verdacht auf Extrauteringravidität erfolgte die Laparoskopie: Intraoperativstellte sich eine Bauchhöhlenschwangerschaft zwischenSigma, Omentum majus, Bauchwand sowie linker Tube dar. Die Gefässversorgungder Extrauteringravidität schien von der linken Tube auszugehen.Nach Eröffnung der Fruchthöhle präsentierte sich ein intakterEmbryo und klares Fruchtwasser. Die Plazenta war mit denumgebenden Organen diffus verwachsen und konnte nicht vollständigentfernt werden. In den anschliessenden Laborkontrollen fiel dasBeta-HCG bis auf Null.Kommentar: Die Inzidenz einer Bauchhöhlenschwangerschaft liegtbei 1.4% aller Extrauteringraviditäten. Es gibt zwei Arten von Bauchhöhlenschwangerschaften.Bei der primären Form implantiert dieBlastozyste direkt in die Peritonealhöhle. Bei der zweiten Form wirddie initiale Tubargravidität aus der Tube heraus in die Bauchhöhle ausgestossenund nistet sich sekundär dort ein. Im vorliegenden Fall gehenwir von der sekundären Form aus. Hierfür spricht die Gefässversorgungüber die linke Tube.Findet sich bei der Laparoskopie die Schwangerschaft nicht in derTube, handelt es meist um ein vorausgegangenes, nicht erkanntes Abortgeschehen.Viel seltener liegt ein anderer ektoper Sitz der Schwangerschaftvor. Die sorgfältige laparoskopische Exploration der Bauchhöhleist darum unabdingbar.55

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!