<strong>Jahreskongress</strong> <strong>gynécologie</strong> <strong>suisse</strong> <strong>2012</strong>Freie Mitteilungen / Communications libresNr. FM V/ 53Nr. FM V/ 54Risikoschwangerschaft und 24h-Blutdruckmonitoringin den ersten 20 WochenAutoren/ Auteurs: 1) Amylidi S., 1) Baumgartner A., 1) Haller O., 1) BaumannM., 2) Moori M., 2) Rimoldi S., 2) Allemann Y., 1) Surbek D., 1) Raio L.Klinik/ Clinique: 1) Universitätsklinik für Frauenheilkunde, InselspitalBern, 2) Universitätsklinik BernEinleitung: Speziell bei Frauen mit hohem Risiko für Präeklampsie(PE) sind Screeninguntersuchungen in der Schwangerschaft wichtig.In letzter Zeit sind v.a. die Angiogenesemarker in den Mittelpunkt derDiskussion gerückt, die in der Risikostratifizierung helfen könnten. Seiteinem Jahr haben wir zunehmend die 24h-Blutdruckmessung (24BP)in der ambulanten Beurteilung von Risikoschwangeren eingesetzt. Inder Folge berichten wir über unsere Erfahrungen.Material und Methodik: Eingeschlossen worden sind Frauen mithohem Risiko für eine PE, bei denen eine 24BP durchgeführt wordenist. Davon sind vorerst nur diejenigen weiter untersucht worden, beidenen die Messung vor der 20. Woche durchgeführt wurde und bei denendas Outcome bekannt war. Verglichen wurde der durchschnittliche(über 24h) systolische (sBP) und diastolische Blutdruck (dBP), dermittlere arterielle Druck (MAP), die diurnalen und nocturnen BD-Wertesowie die zirkadianen, prozentualen BD-Differenzen (Dipping). Zurstatistischen Anwendung kamen der Mann-Whitney-Test, der Spearman-Testund ROC-Analysen. Ein p
Nr. FM V/ 55Intrakraniale Stammzelltransplantation mit und ohneErythropoietin erleichtert die motorische Wiederherstellungbei perinataler Hirnschädigung imRattenmodellAutoren/ Auteurs: Müller M., Schoeberlein A., Reinhart U., Sager R.,Messerli M., Surbek D.Klinik/ Clinique: Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital BernEinleitung: Perinataler Hirnschaden besonders bei Frühgeburtenkann häufig zu klinischen Problemen führen. Neurale Entwicklungsstörungenkönnen folgen. Ziel der Studie ist es den therapeutischenEffekt der intrakraniellen Stammzelltransplantation von humanen mesenchymalenStammzellen (MSC) zu testen. Die perinatale hypoxischischämischeHirnschädigung mit inflamamtorischer Komponente erfolgtin einem Tiermodell.Material und Methoden: Der perinatale Hirnschaden wurde mittelssubkutaner Applikation von Lipopolysaccharyden aus E. coli gefolgtvon Ligation der Arteria carotis communis und einer Phase derHypoxie (8% O2, 30min) unter Inhalationsnarkose bei Ratten (Tag 4) induziert.Am postnatalen Tag 11 wurden die Tiere erneut anästhesiertund im stereotaktischem Gerät fixiert. 250`000 mesenchymale Stammzellen(MSC) aus humaner Plazenta wurden in den linken lateralen Ventrikelinjiziert. Eine zweite Therapiegruppe erhielt zusätzlich Erythropoietin(EPO) (1000 U/kg bw, ip) am postnatalen Tag 11, 12 und 13.Humane MSC wurden immunohistochemisch nachgewiesen und examiniert(postnataler Tag 25 und 40). Spastische Parese (SP) wurde mittelsfunktionellen Tests evaluiert (postnataler 40).Resultate: Die injizierten humanen Stammzellen wurden im Cortexcerebri im beiden Therapiegruppen nachgewiesen. Diese Zellen zeigteneine unveränderte Morphologie und integrierten in der geschädigtenHemisphäre (postnataler Tag 40). Funktionelle Tests impliziereneine signifikante Reduktion der induzierten SP in der Therapiegruppe.Schlussfolgerung: Eine erfolgreiche Applikation (lateraler Ventrikel)und Detektion von humanen Stammzellen +/- EPO im neonatalenRattenhirn ist möglich. Die Donorzellen überleben, migrieren undweisen eine unveränderte Morphologie auf. Die funktionellen Testsimplizieren eine signifikante Reduktion der spastischen Parese.Nr. FM VI/ 60Die “sakrale Radikulopathie“ – GynäkologischeUrsachen, Diagnostik und BehandlungAutoren/ Auteurs: Possover M., Steikov P.Klinik/ Clinique: Klinik Hirslanden, ZürichEinführung: Obwohl die Erkrankungen der Beckennerven relativunbekannt sind, können diese für zahlreiche Becken-Funktionsstörungenund Schmerzen – „chronische Beckenschmerzen“, Vulvodynien,Coccygodynie, Pudendalschmerzen bis hin zu Ischialgien – verantwortlichsein. Die meisten betroffenen Nerven sind dabei die sakralenWurzeln, welche die gesamte Innervation des Beckens, die Beckenorganeund zum größten Teil die unteren Extremitäten steuern. Eine Läsiondieser Nerven führt zu einer sogenannten „sakralen Radikulopathie“.Material und Methoden: 270 konsekutive, von einer sakralen Radikulopathiebetroffenen Patientinnen wurden in diese Studie eingeschlossen.Die präoperative Untersuchung umfasste eine gynäkologischeund neurologische Untersuchung, einen Ultraschall der innerenGenitalorgane und der Nieren sowie eine Urodynamik bei Funktionsstörungen.Die Behandlung bestand aus einer laparoskopischen Explorationmit Dekompression des Plexus sacralis entsprechend derpräoperativen Verdachtsdiagnose, ggf. mit der Resektion eines Teilsder Sakralwurzel und/oder des Ischias Nervs bei einer tief infiltrierendenEndometriose.Ergebnisse: Die laparoskopische Exploration konnte bei 27 Patientinneneine isolierte Endometriose des Ischias Nervs zeigen, bei weiteren148 Patientinnen eine parametrane Endometriose mit Infiltrationder sakralen Wurzeln bzw. des Ischias Nervs und bei weiteren 94 Patientenlediglich ein „Sacral Compartment Syndrom“. Bei einem Endometriosen-Befallder Nerven konnte eine Reduktion des Visual AnalogScore (VAS-Score) von präoperativ 7.7 (±1.16; 6-10) auf 1.9.6 (±1.47; 0-6)nach 1 Jahr erreicht werden (p