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pdf-Datei 1,5 MB - Comenius-Institut Münster

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10 Irmtraud Fischerfreilich als menschliche Urgemeinschaft das heterosexuelle Paar, das alleinfähig ist, menschliches Leben weiterzugeben. 11. Kriterien für Inklusion und ExklusionIn der feministischen Forschung, 2 die von Anfang an erkannt und thematisierthat, dass das Geschlecht nicht das einzige Kriterium ist, nachdem diskriminiert wird, wurden bereits vor drei Jahrzehnten Kataloge zurBestimmung von gesellschaftlichen Differenzen in patriarchal-hierarchischorganisierten Gesellschaften entwickelt, die heute in der sog. Intersektionalitätsforschung3 , die das Zusammenspiel der Kriterien und derensoziale Auswirkungen untersucht, von besonderer Relevanz sind. DieseDiskriminierungsachsen wurden sodann von den Wirtschaftswissenschaftenin die Entwicklung des Diversity-Managements übernommenund finden von dort offenkundig wieder Eingang in die Geistes- undKulturwissenschaften. 41 Diese Sichtweise ist wohl auch der hohen Kindersterblichkeit und der statistischgeringen Lebenserwartung in dieser Epoche verdankt, die nicht das Problemder Überbevölkerung, sondern vielmehr jenes der Unterbevölkerung unddes Überlebenskampfes der sozialen Einheit kennt. Kinder sind – außer wennsie aus einem Ehebruch stammen – immer willkommen und bedeuten im ATstets Segen.2 Bereits die Erklärung der Menschenrechte arbeitete mit diesen Kriterien (dieauch das II. Vatikanische Konzil in „Gaudium et spes“ rezipierte). Für die Bibelwissenschafthat diese Kriterien mit den Ansätzen der Befreiungstheologie imPrinzip zunächst Schüssler Fiorenza ( 2 1993, 62) entwickelt. Zur folgenden Tabellesamt Erklärungen siehe auch Fischer 2010, 17 sowie Fischer 2006, 29.3 Aulenbacher 2010.4 Siehe für die Theologie etwa Eckholt/Wendel 2012. Derzeit wird es zunehmendmodern, Forschungen zu den hier beschriebenen Kategorien mit dem Schlagwortdiversity zu kennzeichnen. Da diese Konzepte nicht zum besseren Managender Diversität von Menschen entwickelt worden sind, sondern vielmehr zurAufhebung der durch die traditionell dualistisch gewerteten Kriterien verursachtenDiskriminierung, sollte man m.E. besser von der Übernahme dieses Begriffesabsehen. In einer vom Konzept Intersektionalität geleiteten Forschungwerden hingegen die Differenzen als Machtverhältnisse und die Verbindungunterschiedlicher Diskriminierungen sehr wohl als Potenzierung von Benachteiligungthematisiert.

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