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6 WeinkUnSt Ganymed fRÄnKISche WeInKunST vOn BIcKel-STuMPf Winzer Reimund Stumpf Beim Namen Bickel-Stumpf verdrehen Weinliebhaber oft verzückt die Augen und erinnern sich an ausnehmend köstliche Weine, die sie von diesem Winzer getrunken haben – an einen Silvaner, vielleicht an einen Riesling und Müller-Thurgau oder Portugieser und Spätburgunder. Und das meist im Zusammenhang mit gutem Essen, denn das ist die schönste Liaison, die ein Wein eingehen kann. Im fränkischen Frickenhausen liegt, versteckt hinter der Kirche des Ortes, das in Teilen bis ins 14. Jahrhundert zurückführende Stammhaus der Bickels, dort, wo heute attraktive Verkaufsräume zum Probieren und Weinkauf einladen. Carmen Bickel, 1976 fränkische Weinkönigin, und ihr Mann Reimund Stumpf, der aus einem Thüngersheimer Weingut zirka 35 Kilometer nördlich von Frickenhausen stammt, legten vor über 35 Jahren nicht nur ihre Herzen, sondern auch ihre Betriebe zusammen, was sich für den Weinbau als großer Vorteil erwiesen hat: In Frickenhausen werden auf Muschelkalkböden hauptsächlich Bickel-Stumpf Weiß-Weine angebaut, in Thüngersheim gedeiht auf Buntsandstein vor allem der rote Rebensaft. Wer den charismatischen und umtriebigen Winzer Stumpf schon erlebt hat, kann sich seiner Leidenschaft für Wein und seinem sprudelnden Weinwissen nicht entziehen. Ob bei Verkostungen im Weingut oder in der Gastronomie, ob bei Veranstaltungen wie Franken meets Toscana oder bei Wein-Wanderungen und gemeinsamer Weinlese – immer wieder fasziniert er seine Gäste und Kunden durch seine reichen Kenntnisse und durch die gleichermaßen sinnlichen wie heiteren Wein-Proben. Immer ist ihm seine Frau Carmen in allem eine adäquate Partnerin. Mittlerweile drückt im Weingut die nachwachsende Generation, die Kinder Melanie und Matthias, gehörig aufs Innovations-Pedal. So ist dem Jung-Winzer Matthias im Jahr 2009 ein anerkanntes Meisterwerk mit einem Silvaner Großes Gewächs gelungen, der dem alten Vorurteil, hochwertiger Silvaner sei grundsätzlich schwer, mit geradezu tänzerischer Rebsorte Silvaner Anmut widerspricht. den Silvaner, die meistangebaute Rebsorte des Weingutes, will Vater Reimund nicht dick und barock, sondern schlank und fruchtig. durch seine feine Frucht und Fülle braucht Silvaner keine Süße. dadurch ist er ein excellenter Essensbegleiter und bietet sich zum Weiter-Trinken an, ohne satt zu machen. Weinpäpste, wie beispielsweise Stuart Pigott, erliegen dem Charme des Bickel-Stumpfschen Silvaners ebenso wie zahlreiche Gastronomen und Weinhändler in ganz deutschland. Auch der Gault Millau, einer der bekanntesten Weinführer, lobt das Weingut alljährlich in den höchsten Tönen. Natürlich finden auch die anderen Rebsorten, rote wie weiße, große Beachtung in der Welt der Wein- Trinker und Wein-Genießer. Am sich vollziehenden Image-Wandel des Silvaners haben Bickel-Stumpfs, auch mit der Silvaner Spätlese vom Kapellenberg, mit dem Silvaner gemischter Satz aus teilweise uralten Sorten oder mit dem modernen Cuvée Twentysix, einen hohen Anteil. Und was kann es Besseres geben, als aus dem, was die Natur gibt, wie einem Maler die Landschaft oder einem Bildhauer den Stein, ein Wein-Kunstwerk aus den Reben herzustellen und so gleichsam Natur und Kultur und Kunst auf beglückende Art zu verbinden. Bei BRÄUERMÜLLER: WEINE kann man natürlich die feinen Weine von Bickel-Stumpf kaufen, probieren und bechern (Silvaner-Angebote Seite 12) – und dazu in der WEINSTUBE AM BRUNNEN kräftig tafeln. um
Ganymed oma roSa 7 OMa ROSaS SOMMeR-BOWle Sommers, wenn im Garten unzählige Früchte reiften, schlug wieder mal Oma Rosas große Stunde: Für etliche Geburtstage von Familienmitgliedern, die zwischen Juli und September zu feiern waren, wurden die ganz speziellen Bowlen von Oma Rosa erwartet, vor allem ihr Favorit, die Pfirsichbowle. dabei achtete Oma Rosa penibel auf allerbeste Zutaten: einwandfreie Pfirsiche, guter Wein und Sekt waren ein Muss, ebenso der blitzsauber gescheuerte Gurkentopf, in dem die Bowle angesetzt wurde. Zu den Vorbereitungen, die großen Genuss verhießen, zählte schon das Ausräumen des untersten Kühlschrankfaches fürs Bowle-Gefäß und das vorratshafte Herstellen von Eiswürfeln, die später zur Kühlung des herrlichen Sommer-Getränks dienten. Für vier Personen brauchen Sie: · ein großes Bowlegefäß – 6 bis 10 Liter · 16 ausgesucht schöne Pfirsiche · 200 Gramm Puderzucker · 200 Milliliter Cognac oder guter Weinbrand (wenn beschaffbar: Pfirsichgeist oder auch Aprikosengeist, beispielsweise ungarischer Barack Palinka) · zwei Flaschen Mosel-Riesling-Spätlese, trocken und ein oder zwei Flaschen Champagner oder guten deutschen Winzersekt Und so bereitete Oma Rosa sie zu: Zwei Tage vorm Fest wird der Steingut-Topf (das Bowle- Gefäß) gekühlt. Zunächst werden die Pfirsiche kurz überbrüht, dann geschält, geachtelt und im Bowle-Gefäß mit dem Puderzucker vermengt. danach lässt man das Ganze kurz ziehen. dann die saftigen Früchte mit der Spirituose marinieren und über Nacht stehen lassen. Anderntags den Weißwein sacht hinzugießen, abdecken und weiterkühlen. Vor dem Servieren schließlich langsam den Schaumwein hinzugeben und sachte umrühren. danach kann mit Horn- oder Plastikkelle die köstliche und gehaltvolle Bowle ausgeschenkt werden – das Bowle-Gefäß mit dem berauschenden Getränk sollte in einer mit Wasser und Eiswürfeln gefüllten Wanne gut gekühlt werden. das Ganze ist zwar kein billiges Vergnügen, aber dafür ein unaussprechlicher und unvergesslicher Sommer-Genuss, dem man sich sicher nur einmal im Jahr hingibt. Zur Bowle passen natürlich verschiedene Speisen – beispielsweise ein phantasievoll angerichteter Teller mit Ziegenkäse und Schwarzbrot oder gegrillter Lachs und gegrillte Gemüsespieße. Wer es nicht herzhaft mag, reicht dazu vielleicht eine klassisch sächsische Bäbe mit Pfirsich- oder Aprikoseneis. doch nun endlich: Zum Wohl und guten Appetit! um SaMSTaG, 22. OKTOBeR, 19 uhR WeInSTuBe aM BRunnen 25. WEINSTUBEN-GESPRÄCH Zu Gast bei Dr. Bernd Bräuer ist Verlegerin Annetta Militzke vom Militzke Verlag, Leipzig.
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