13.07.2015 Aufrufe

Öffnen - eDiss - Georg-August-Universität Göttingen

Öffnen - eDiss - Georg-August-Universität Göttingen

Öffnen - eDiss - Georg-August-Universität Göttingen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

geschätztem Jahreseinkommen einer der reichsten Einwohner, ferner Gerolamo Casato mit16.000 Dukaten, keiner der anderen Genannten liegt unter 1.000 Dukaten. 331 Eine Wochespäter wurden 19 Personen aus der Pfarrei von San Martino Nosigia zur Rückkehr aufgefordert.13 von ihnen sind in der Schätzung zu finden, die für diese Pfarrei insgesamt nur 30Namen aufführt. Die Summe der Jahreseinkommen der Aufgerufenen allein dieses einenDekrets macht 32.000 Dukaten aus, rund ein Drittel des in der Schätzung angegebenen Gesamteinkommensder erfassten Bewohner der Pfarrei. 332In der Regel wurde als Strafe für die Abwanderung die Konfiskation der Besitzungen angedroht.Da das offenbar zu nichts führte, wurde im Dezember 1526 zwischenzeitlich eineAmnestie für die Rückkehrer verkündet, 333 doch schon bald darauf wurde wieder mit denStrafen Güterkonfiskation, Vogelfreiheit und Geldbuße und mit Kombinationen aus diesengearbeitet. 334 Im September 1527 ordnete Antonio de Leyva in Mailand die Zerstörung derHäuser der Ausgezogenen an, 335 und in Como wurden kurz darauf die Güter der Abwandereröffentlich zum Kauf angeboten. 336Nicht alle wurden um jeden Preis in der Stadt gehalten. In Cremona gestatte man im Dezember1525, dass die Frauen in Sicherheit gebracht wurden, aber nur um eine Massenfluchtzu verhindern, weil die Grenzen des Gebietes von spanischen Soldaten wimmelten,die offenbar die Absicht hegten, sich im Umland der Stadt einzunisten. 337 Was scheinbarein Zugeständnis war, kündigte in Wahrheit eine weitere Spielart der bevölkerungspolitischenMaßnahmen an: die Ausweisung aller überflüssigen Esser am karg gedeckten MailänderTisch. Zur gleichen Zeit wurden dort alle auswärtigen Bettler, Gauner und Bedürfti-3313323333343353363371520. Es sind alle Einwohner erfasst, die auf Jahreseinnahmen von mehr als 100 Dukaten geschätzt wurden.FANFANI, Storia del lavoro, S. 362. Insgesamt sind 3.229 Namen verzeichnet, was nur etwa einFünftel der Haushalte in Mailand ausmacht. Die Liste wurde immer wieder auf 1529 datiert, weil dieletzten Nachträge aus diesem Jahr stammen, in Wahrheit aber wurde sie fast vollständig im Jahr 1524 erstellt.Das geht nicht nur aus der Datierung der im Staatsarchiv befindlichen Kopie hervor, sondern vorallem aus CAPELLA, Beschreibung und Geschicht, fol. 18 r , der präzisiert, dass die Schätzung vor demAusbruch der Pest, also wohl im Mai 1524 abgeschlossen war. Da die von Capella angegebene Gesamtsummemit der in den Manuskripten übereinstimmt, kann man davon ausgehen, dass es sich um dieselbeSchätzung handelt. Die einzelnen Summen hat bereits ausgezählt: FORMENTINI, MARCO: La dominazionespagnola in Lombardia. Mailand 1881. S. 38f. Eine umfangreichere Auswertung findet sich bei BARBIERI,GINO: I redditi dei Milanesi all'inizio della dominazione spagnuola. In: Rivista internazionale di ScienzeSociali (1937). S. 759-781.ASM Sforzesco, Cart. 1506, Dekret vom 7. 9. 1527.Die Gesamtsumme für San Martino Nosigia beträgt 120.000 Dukaten, davon müssen die 32.000 für GerolamoMorone angegebenen Dukaten abgezogen werden, da dieser zu jenem Zeitpunkt den Posten desGeneralkommissars im kaiserlichen Heer in Rom bekleidete und daher wohl kaum mit Kontributionszahlungenaus seinem Privatvermögen an die Besatzer in Mailand behelligt worden ist. Das Dekret inASM Sforzesco, Cart. 1506, Dekret vom 14. 9. 1527. Die Namen der Personen finden sich in den Aktender Schätzung: ASM Sforzesco, Cart. 1520, fol. 104 v - 107 v (S. Andrea); fol. 115 v - 117 v (S. Fedele);fol. 117 r - 119 v (S. Martino Nosigia); fol. 119 r - 125 v (S. Bartolomeo); fol. 131 r - 132 r (S. Silvestro).SANUTO, Diarii, Bd. 43, Sp. 452.FORMENTINI, Il ducato di Milano, S. 349 und 361.SANUTO, Diarii, Bd. 46, Sp. 51.ROVELLI, GIUSEPPE: Storia di Como. Bd. 3. Como 1802. S. 462.BONETTI, Cremona, S. 227.98

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!