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is 1529 in der Lombardei. Außerhalb dieses geografischen Rahmens liegen unter anderemdie Plünderung von Prato im Jahr 1512 und der Sacco di Roma von 1527. Die Quellen, diebeide Ereignisse hervorbrachten, sind von einmaliger Bedeutung für das Verständnis derMechanismen von Plünderungen. Schließlich wurde auch die Belagerung von Florenz von1529 bis 1530 berücksichtigt.Die thematische Fokussierung auf spanische und kaiserliche Soldaten ist bedingt durch dieTatsache, dass diese beiden Gruppen den ganzen untersuchten Zeitraum hindurch kaumvoneinander zu trennen sind. Die vertragliche Bindung von Spanien an das Reich in derersten Kriegsperiode von 1509 bis 1516 brachte es mit sich, dass schon vor der Ankunft desersten spanischen Heeres in Norditalien spanische Soldaten dort mit dem kaiserlichen Heerunterwegs waren, später operierten die kaiserlichen und spanischen Heere die meiste Zeitüber gemeinsam. In der zweiten Kriegsperiode ab 1521 gab es wegen der Vereinigung derspanischen mit der Kaiserkrone dann nur noch ein Heer, in dem die Deutschen zahlenmäßigstärker vertreten waren als die Spanier. Abgesehen davon hatten sich auch zuvor schonzahlreiche italienische Soldaten in Begleitung der Spanier befunden, die entweder aus Neapelmit den spanischen Heeren nach Norden gespült worden waren oder sich diesen dortanschlossen, und zwar sowohl im Gefolge von verbündeten Potentaten, als auch aus eigenemAntrieb. So waren Spanier, Deutsche und Italiener die meiste Zeit über gemeinsamunterwegs.Auch wenn einige der zu untersuchenden Beziehungen und Phänomene schwer in Zahlenzu fassen sind, soll dennoch so oft wie möglich versucht werden, eine Einschätzung ihrerVerbreitung zu geben. Die Quantifizierung auf Grund von Einzelaussagen ist in der Tat dasquellenkritische Hauptproblem dieser Arbeit: immer wieder wird man mit Zahlen konfrontiert,die entweder übertrieben sind oder nur verstreut genannt werden und nicht freiwilligmiteinander in Beziehung treten, vor allem in den Bereichen, in denen Zahlen eben einezentrale Rolle spielen: bei den Lösegeldern und dem Verkauf von Plünderungsbeute, beider Organisation der Einquartierungen, den Lebensmittelpreisen und den Soldrückständen.Solchen Verzerrungen soll in dieser Arbeit nach Möglichkeit entgegen getreten werden,wie auch der oben angesprochenen zeitlichen Verzerrung durch die Konzentration derQuellen und Darstellungen auf kurze, mit spektakulären Ereignissen angefüllte Periodenund auf zahlenmäßig kleine Gruppen, die die Spitze einer Gesellschaft darstellten, der derKrieg in ihren unteren Schichten auf viel breiterer Front seine Wunden schlug.8

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